Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit und thermische Längenänderung von Steinsalz - Heat capacity, thermal conductivity and thermal expansion of salt minerals and rock salt

July 4, 2017 | Author: H. Engelhardt | Category: Heat Transfer, Evaporites, Rock salt, Mechanical Behaviour of Rock Salt
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Hans-Joachim Engelhardt

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15.06.2011

Dr. Hans-Joachim Engelhardt Am Heidacker 31 31228 Peine-Stederdorf Peine, 15. Juni 2011

Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit und thermische Längenänderung von Steinsalz

Hans-Joachim Engelhardt

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Inhaltsverzeichnis

Blatt

Einleitung.............................................................................................................

3

1

Steinsalzdichte....................................................................................................

4

2 2.1 2.2

Wärmekapazität................................................................................................... Gesteinskomponenten......................................................................................... Steinsalz..............................................................................................................

6 6 8

3 3.1 3.2

Wärmeleitfähigkeit............................................................................................... Gesteinskomponenten......................................................................................... Steinsalz..............................................................................................................

10 10 11

4

Thermische Längenänderung..............................................................................

18

5

Literaturverzeichnis..............................................................................................

22

Anhang 1 Anhang 2 Anhang 3 Anhang 4 Anhang 5 Anhang 6 Anhang 7

Spezifische Wärmekapazität von Halit nach Llewellyn (1977) .....................................29 Wärmeleitfähigkeit von Halit und weiterer Minerale nach Birch & Clark (1940)...................................................................................................... 30 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Kopietz (1978) und Kopietz (1984)..................31 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz des Zechstein 1 (Staßfurt-Folge) und von Carnallitit nach Kopietz (1984) und Kopietz & Neumann.................................32 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Bradshaw et al. (1962) aus Dames & Moore (1978).......................................................................................... 33 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Durham et al. (1980)........................................34 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Durham et al. (1983)........................................35

Blattzahl der Unterlage: 35.

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Einleitung Salzgesteine werden bergmännisch sowie durch Solen mit Wässern oder allgemein mit ungesättigten Lösungen gewonnen. In mächtigen Salzvorkommen werden in gesolten Kavernen Flüssigkeiten und Gase gespeichert. Des Weiteren werden in den Salzen, wie dem Zechstein-Salinar in Europa, Untertage-Deponien für Abfälle betrieben und Salzstrukturen werden als potentielle Wirtsgesteine für die Endlagerung hochradioaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle in Betracht gezogen. Insbesondere Steinsalz hat im Vergleich zu zahlreichen, weitverbreiteten Gesteinen eine höhere Wärmeleitfähigkeit. Dieser Sachverhalt führt dazu, dass Salzstrukturen die Temperaturverteilung im Untergrund weiträumig beeinflussen. Eingriffe in den Untergrund, wie das Errichten und der Betrieb eines Bergwerks oder von Kavernen beeinflussen die Temperaturfelder. So können durch die Bewetterung eines Bergwerks oder die bei der Speicherung von Gasen und Flüssigkeiten in Kavernen konturnah thermisch induzierte Risse entstehen. Temperaturfelder, deren zeitliche Entwicklung und das Ausmaß von Spannungen, die auf Temperaturvariationen beruhen, können mit hinreichender Genauigkeit berechnet werden, wenn verlässliche Eingangsparameter zu den thermischen Eigenschaften der relevanten Stoffe bekannt sind. Ziel dieser Unterlage ist einen Überblick zu geben über die Kenntnisse zur Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit und zum thermischen Expansionskoeffizienten von Steinsalz. Zudem finden sich Angaben zur Dichte von Steinsalz. Die Angaben beruhen vor allem auf einer Literaturrecherche, jedoch sind zudem Daten von eigenen Analysen aufgeführt. Für die experimentellen Untersuchungen wurde Kernmaterial der Einheiten Knäuelsalz (z2HS1) und Streifensalz (z2HS2) ausgewählt. Vor allem zur Wärmekapazität und -leitfähigkeit von Steinsalz liegen umfangreiche Literaturwerte vor, so dass in dieser Zusammenstellung nur ein Teil der Daten berücksichtigt werden konnte. Im Literaturverzeichnis wurden jedoch zusätzliche Publikationen eingefügt, die weiterführende Informationen enthalten. Häufig finden sich in der Literatur graphische Darstellungen zur Abhängigkeit der Wärmekapazität und der Wärmeleitfähigkeit von der Temperatur. Konkrete Daten sind aus den Abbildungen nur eingeschränkt herleitbar. Zur Plausibilitätsprüfung sind Abbildungen in den Anhängen dargestellt.

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Steinsalzdichte

Für die Hauptkomponente des Steinsalzes Halit werden in der Literatur bei Atmosphärendruck und Raumtemperatur Dichtewerte von 2,163 bis 2,168 g/cm³ angegeben, wobei für das reine Mineral die höheren Werte genauer sein dürften und geringere Dichten wahrscheinlich auf ein unzureichendes Entfernen von Lösungseinschlüssen zurückzuführen sind. Die Dichten weiterer Minerale, die in Steinsalz auftreten können, sind in den Tabellen 1.1 und 1.2 zusammengestellt. Tabelle 1.1: Chemische Zusammensetzung und Dichte von Steinsalzbestandteilen nach Braitsch (1962) (vgl. Mattenklott 1994) sowie der Datenbank des Programms EQ3/6 (patm, Raumtemperatur). Index 1): Dichten wurden mit Hilfe der molaren Volumina und molaren Massen berechnet. Mineral

Anhydrit Carnallit Halit Kieserit Magnesit Polyhalit Sylvin Tief-Quarz

Chemische Zusammensetzung als fiktive Komponenten

Braitsch (1962) [g/cm³]

CaSO4 KCl*MgCl2*6H2O NaCl MgSO4*H2O MgCO3 K2SO4*MgSO4*2CaSO4*2H2O KCl SiO2

2,965 1,602 2,168 2,571 3,0 2,780 1,990 2,65

Datenbank Geochemisches Rechenprogramm EQ3/6 [cm³/mol] [g/mol] [g/cm³]1) 45,940 172,580 27,015 56,600 28,018 218,100 37,524

136,142 277,853 58,442 138,384 84,314 602,943 74,551

2,963 1,610 2,163 2,445 3,009 2,765 1,987

Tabelle 1.2: Chemische Zusammensetzung und Dichte in Gramm pro Kubikzentimeter (g/cm³) von Steinsalzbestandteilen nach Nurmi (1978) bzw. Tixier & Alger (1967) und van den Broek (1989) (patm, Raumtemperatur). Mineral

Chemische Zusammensetzung als fiktive Komponenten

Nurmi (1978)

Van den Broek (1989)

Anhydrit Carnallit Halit Hämatit Polyhalit Sylvin Ton Quarz

CaSO4 KCl*MgCl2*6H2O NaCl Fe2O3 K2SO4*MgSO4*2CaSO4*2H2O KCl

2,960 1,610 2,165 – 2,780 1,984 – 2,654

2,960 1,610 2,163 5,240 2,775 1,984 2,550–3,200 2,635–2,660

SiO2

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Durch Einsetzen der Werte in den Tabellen 1.1 und 1.2 kann die Dichte von Steinsalz (ρST) nach Gl. (1.1) berechnet werden, mit ρh der Dichte von Halit, ρa der Dichte von Anhydrit sowie xh und xa den Massenanteilen dieser Minerale. Weitere Komponenten sind zu ergänzen. ρST = [(ρh * xh) + (ρa * xa) + ..... ] / 100

(1.1)

Bei einem Halit-, Anhydrit- und Polyhalitanteilen von 94, 5 und 1 Massen-% sowie den Mineraldichten von 2,164 g/cm³, 2,965 g/cm³ und 2,780 g/cm³ hat das Steinsalz eine Dichte von 2,210 g/cm³. Grundsätzlich ist die Dichte abhängig von Druck und Temperatur. Bei einer Teufe von 1.500 m beträgt der hydrostatische Druck rund 31 MPa (0,031 GPa), so dass nach Tabelle 1.3 die Korrektur vernachlässigbar ist. Nach Messungen in der Bohrung Etzel K326 kann die ursprüngliche Gebirgstemperatur T (initial rock temperature) nach Gl. (1.2) berechnet werden, mit H der Tiefe des Gesteins (vgl. Park et al. 2009). T [K] = 306 [K] + 0,018 [K/m] · H [m].

(1.2)

Nach Tabelle 1.3 ist demnach häufig der Einfluss der Temperatur auf die Dichte zu berücksichtigen. Tabelle 1.3:

Abhängigkeit der Steinsalzdichte von Temperatur und Druck nach Gevantman (1981) aus Zimmer (2001).

T [K] (°C) 283 (10) 293 (20) 298 (25) 303 (30) 313 (40) 323 (50)

Dichte [kg/m³] 2165 2163 2161 2160 2158 2155

Druck [GPa] 0 1 2 3 4 5

Dichte [kg/m³] 2140 2248 2322 2388 2449 2506

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Wärmekapazität

Die Wärmekapazität bestimmt in Abhängigkeit der zu- oder abgeführten Wärmemenge die Temperaturveränderung eines Stoffes. Die Wärmekapazität ist demnach ein Maß für den Widerstand den ein Stoff einer Erwärmung oder Abkühlung entgegensetzt. Erfolgt eine Erwärmung, so gibt der Stoffwert die Energie- bzw. Wärmemenge in Joule (J) oder Kilojoule (kJ) an, die der Stoff speichern kann. Die Wärmekapazität, gekennzeichnet mit dem Buchstaben C, erlaubt daher die Veränderung der Temperatur (∆T) in Abhängigkeit der zu- oder abgeführten Wärmemenge (∆Q) zu ermitteln. Bezieht man die Wärmekapazität C auf die Masse m des Stoffes, so erhält man nach Gl. (2.1) die spezifische Wärmekapazität c: c = C / m = ∆Q / (m · ∆T)

(2.1)

Gemäß den Rahmenbedingungen unter denen die Bestimmung erfolgt, kann eine Wärmekapazität cP bei konstantem Druck und bei konstantem Volumen (c V) unterschieden werden, wobei die hier beschriebenen Verfahren cP ermitteln. Formelmäßig ist die Wärmekapazität die Steigung in einem Energie-Temperatur-Diagramm, da sich bei der Zufuhr oder dem Verlust von Wärme oder Arbeit sich die Innere Energie eines Stoffes ändert. Einheit der spezifischen Wärmekapazität ist bei Baustoffen mit der Masse m in Gramm (g) oder Kilogramm (kg) J/(g·K) oder kJ/(kg·K). Unzulässig sind Angaben bei Verwendung der Einheit Kalorie (1 Joule = 4,189 Kalorie).

2.1

Gesteinskomponenten

Die Wärmekapazität eines Gesteins kann nach Gl. (1.1) berechnet werden, sofern an Stelle der Dichten die Wärmekapazitäten der Gesteinskomponenten eingesetzt werden. Nach eigenen Erfahrungen stimmen die experimentell am Gestein und die berechneten Werte hinreichend genau überein. Aus diesem Grund wird im Folgenden eine umfangreichere Sammlung an Wärmekapazitäten zusammengestellt. Pabalan & Pitzer (1987: 2432) gibt temperaturabhängige Werte des Verhältnisses von Wärmekapazität zu universeller bzw. idealer Gaskonstante (R=8,314472 J/(mol·K)) an. Nach Division mit der molaren Masse (58,44277 g/mol) und Multiplikation mit R hat Halit bei 20 °C eine spezifische Wärmekapazität von 0,867 J/(g·K). Temperaturfunktionen, die zum größten Teil auf eigenen Messungen basieren, sind im Folgenden dargestellt, wobei an Stelle reines Halits ein Gewerbesalz analysiert wurde, das geringe Anteile von Anhydrit enthält. Eine Zusammenstellung von Literaturdaten enthält die Tabelle 2.1. Nach einem Datenblatt der Fa. ISP OPTICS hat reiner Halit eine spezifische Wärmekapazität von 0,871 J/(g⋅K). Halit (Gewerbesalz)

= 0,00031⋅T [°C] + 0,8564

[J/(g⋅K)]

Kieserit

= 0,0012⋅T [°C] + 0,951

[J/(g⋅K)]

Kieserit

= 0,00188⋅T [°C] + 0,923

[J/(g⋅K)]

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Anhydrit

= -0,0000024⋅T² [°C] + 0,00146⋅T [°C] + 0,7085

[J/(g⋅K)]

Tonmehl

= 0,0021⋅T [°C] + 0,858

[J/(g⋅K)]

Quarz

= 0,787 (20°C)

[J/(g⋅K)]

Gesättigte NaCl-Lösung = –0,00000727⋅T² [°C] + 0,0011401⋅T [°C] + 3,256 [J/(g⋅K)] Gleichgewichtslösung Q bzw. IP21 = …… 2,667 J/(g⋅K) bei 20°C, Dichte 1,292 g/cm³; 2,692 J/(g⋅K) bei 25°C, Dichte 1,285 g/cm³; 2,749 J/(g⋅K) bei 50°C, Dichte 1,273 g/cm³. Tabelle 2.1: Spezifische Wärmekapazitäten möglicher Bestandteile von Evaporitgesteinen nach van den Broek (1989), den zuvor angegebenen Temperaturfunktionen (TF) sowie Pabalan & Pitzer (1987). DPL: berechnet nach der Regel von Dulong und Petit. Angabe der Wärmekapazitäten in der Einheit J/(g·K).

Halit Anhydrit Polyhalit Kieserit Sylvin Carnallit Kainit Hämatit Quarz Ton

Pabalan & Pitzer (1987) 0,867

TF 0,863 0,736 0,975 / 0,961

0,787 0,900

Van den Broek (1989) 0,864 (20°C) 0,728 (20°C) 0,900 DPL 1,000 (9°C) 0,691 (20°C) 1,200 DPL 1,070 DPL 0,648 (20°C) 0,730 (20°C) 1.100–1.350 (20°C)

Die Werte der Tabelle 2.1 belegen, dass größere Unsicherheiten in der Wärmekapazität bei Kieserit vorliegen, die jedoch aufgrund der geringen Anteile dieser Komponente am Steinsalz vernachlässigbar sind. Die Wärmekapazität von Halit ist mit großer Genauigkeit bekannt. Anderson (2005) gibt für Halit die in Tabelle 2.2 aufgeführten Werte an, so dass die Temperaturabhängigkeit der spezifischen Wärmekapazität sich nach der folgenden Gleichung berechnen lässt: cP,Halit = –7·10–7·T² [°C] + 4,1·10–4·T + 0,854 [J/(g·K)]. Tabelle 2.2: Spezifische Wärmekapazität (cP) von Halit. Die angegebenen Werte in der Einheit J/(mol·K) wurden in die Einheit J/(g·K) umgerechnet. Temperatur [°C] 25 50

cP [J/ (mol·K)] 50,50 51,04

cP [J/(g·K)] 0,864 0,873

Temperatur [°C] 75 100

cP [J/ (mol·K)] 51,51 51,95

cP [J/(g·K)] 0,881 0,889

Der Wert von Anderson (2005) entspricht der Angabe von NBS (1982) für 25 °C und 1 bar Druck. In den Tabellen von NBS (1982) wird zusätzlich für Anhydrit eine Wärmekapazität von 99,66 J/(mol·K) sowie eine molare Masse von 136,1416 g angegeben, woraus sich in der Einheit J/(g·K) eine Wärmekapazität von 0,7320 ergibt (vgl. Tabelle 2.1, vgl. Anhang 1).

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2.2

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Steinsalz

Nach Kapitel 2.1 steigt die Wärmekapazität von Steinsalz bei ansteigender Temperatur. Eine für thermische Berechnungen genutzte Formel ist c RS = 855,28 + 0,18·T, die einen Anhydritanteil am Steinsalz berücksichtigt. Literaturwerte enthält die Tabelle 2.3. Weitere Daten, die auf der Grundlage der Temperaturfunktionen berechnet wurden, sind in der Tabelle 2.4 erfasst. Dames & Moore (1978) nennen spezifische Wärmekapazitäten von Steinsalzen amerikanischer Evaporitformationen. Problematisch ist jedoch, dass nur Daten, aber nicht die Bezugstemperatur der Messung angegeben werden. Verwendbar ist daher ausschließlich ein Wert von cP = 0,88 J/(g·K) bei 10 °C. Tabelle 2.3.

Dichte und thermische Eigenschaften nach van den Broek (1989). Temperatur 40 °C 80 °C 120 °C

Tabelle 2.4.

Zusammensetzung 20 °C 25 °C 30 °C 35 °C 40 °C 45 °C 50 °C 55 °C 60 °C 65 °C 70 °C 75 °C 80 °C 85 °C 90 °C

Dichte 2158 kg/m³ 2148 kg/m³ 2137 kg/m³

Wärmekapazität 0,872 J/(g·K) 0,889 J/(g·K) 0,905 J/(g·K)

Spezifische Wärmekapazitäten in J/(g⋅K) von Steinsalz, das neben Halit (h), Anhydrit (a) und Ton enthält. Angaben zu den Mengen an Halit, Anhydrit und Ton in Massenanteile in %. 99,4 % h 0,5 % a 0,1 % Ton 0,862 0,864 0,865 0,867 0,868 0,870 0,871 0,873 0,875 0,876 0,878 0,879 0,881 0,883 0,884

98,8 % h 1,0 % a 0,2 % Ton 0,861 0,863 0,865 0,866 0,868 0,869 0,871 0,873 0,874 0,876 0,877 0,879 0,881 0,882 0,884

97,6 % h 2,0 % a 0,4 % Ton 0,860 0,862 0,863 0,865 0,867 0,868 0,870 0,872 0,873 0,875 0,877 0,878 0,880 0,882 0,883

95,2 % h 4,0 % a 0,8 % Ton 0,858 0,859 0,861 0,863 0,865 0,867 0,868 0,870 0,872 0,874 0,875 0,877 0,879 0,881 0,883

92,8 % h 6,0 % a 1,2 % Ton 0,855 0,857 0,859 0,861 0,863 0,865 0,867 0,868 0,870 0,872 0,874 0,876 0,878 0,880 0,882

90,4 % h 8,0 % a 1,6 % Ton 0,852 0,854 0,857 0,859 0,861 0,863 0,865 0,867 0,869 0,871 0,873 0,875 0,877 0,879 0,881

Ein Charakteristikum der Messverfahren ist, dass zur Messung sehr geringe Probemengen eingesetzt werden. In Folge der im Steinsalz vorhandenen Korngrößen und des Gesteinsgefüges ist daher der Probepräparation, vor allem einer sachgerechten Probeteilung eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Von diesem Sachverhalt abgesehen, ist der Messunsicherheit bei Bestimmungen der Wärmekapazität gering.

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Vom Staßfurt-Steinsalz wurden drei Proben untersucht. Die Mittelwerte der Einzelmessungen sind dargestellt in der Tabelle 2.5. Die Abbildung 2.1 zeigt die Befunde im Vergleich zu Daten von Halit und Anhydrit nach Kapitel 2.1. In der Abbildung 2.2 wurden zusätzlich die Wärmekapazitäten von Kieserit eingetragen. Die Messresultate des Staßfurt-Steinsalzes sind plausibel, jedoch wäre es vorteilhaft mineralogische Analysen durchzuführen, um die geringen Abweichungen gegenüber den Literaturwerten von Halit und Steinsalz eindeutig erklären zu können. Tabelle 2.5. Wärmekapazität von Staßfurt-Steinsalz in der Einheit J/(g·K). Temperatur [°C] 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75

z2HS1

z2HS2

z2HS2

0,849 0,853 0,857 0,859 0,863 0,867 0,869 0,873 0,875 0,878 0,881

0,859 0,865 0,870 0,875 0,880 0,883 0,887 0,892 0,895 0,899 0,903

0,865 0,867 0,869 0,870 0,872 0,874 0,876 0,878 0,879 0,881 0,883

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Wärmeleitfähigkeit

Aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren ist die Berechnung der Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zur Berechnung der spezifischen Wärmekapazität unsicherer. Zur groben Abschätzung kann nach Literaturangaben die Gl. (3.1) verwendet werden, sofern keine Risse bzw. Auflockerungen vorhanden sind: λ = ( λA⋅VA + λB⋅VB + λC⋅VC … λZ⋅VZ ) / VS

[W/(m⋅K)]

(3.1)

Hierbei sind λA bis λZ die Wärmeleitfähigkeiten der Gesteinskomponenten, während VA bis VZ für die Volumina der Komponenten und VS für das Gesamtvolumen des Steinsalzes stehen. Ein weiteres Rechenverfahren ist für eine Kombination von zwei Materialien ist angegeben von van den Broek (1989). Eine Erläuterung enthält die Abbildung 3.1 und die Berechnung folgt der Gl. (3.2), mit x1 und x2 den Volumenanteilen und l1 sowie l2 den Wärmeleitfähigkeiten der zwei Materialien.

Abbildung 3.1. Wärmeleitfähigkeit einer Kombination von zwei Materialien. Darstellung der Grenzwerte der mittleren Wärmeleitfähigkeit nach van den Broek (1989).

(3.2) Die folgenden Ausführungen stützen sich vor allem auf experimentelle Befunde. Die Messungen erfolgten im Rahmen der Grundlagenforschung oder im Zusammenhang mit der Endlagerung wärmeentwickelnder Abfälle in Evaporitformationen. Aus diesem Grund liegen die meisten Angaben zur Wärmeleitfähigkeit für Temperaturen oberhalb von 70 °C vor. 3.1

Gesteinskomponenten

Wärmeleitfähigkeiten ausgewählter Evaporitminerale enthält die Tabelle 3.1. Darüber hinaus sind in Tabelle 3.2 Literaturwerte von Tonen und Quarz zusammengestellt, die als Nebenoder Spurenkomponente im Steinsalz auftreten können. Nach einem Datenblatt der Fa. ISP OPTICS hat reiner Halit eine Wärmeleitfähigkeit von 6,15 W/(m·K) bei 35 °C. Warren (2006) gibt an, dass Halit bei 43 °C eine Wärmeleitfähigkeit von 5,13 W/(m·K) hat. Birch & Clark (1940) geben für Halit Werte über einen sehr großen Temperaturbereich an. Bei 0 °C beträgt der Wert 6,11 W/(m·K), bei 50 °C 5,02 W/(m·K), bei 100 °C 4,20 W/(m·K) und bei 150 °C

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3,59 W/(m·K). Ballard et al. (1950) geben für kleine Einzelkristalle von Halit Wärmeleitfähigkeiten in der c.g.s.-Einheit an. Die Werte betragen 150·10 –4 cal/(s·cm·°C) bei 30 °C, 147·10–4 cal/(s·cm·°C) bei 35 °C und 130·10–4 cal/(s·cm·°C) bei 70 °C, entsprechend 6,28 W/(m·K) (30 °C), 6,15 W/(m·K) (35 °C) und 5,44 W/(m·K) (70 °C). Bei Salzlösungen kann die Wärmeleitfähigkeit nach einem Inkrementsystem berechnet werden. Da der lösungserfüllte Porenraum bei Steinsalz sehr gering ist, wird hier auf die Fachliteratur verwiesen. Tabelle 3.1. Wärmeleitfähigkeiten möglicher Bestandteile von Evaporitgesteinen W/(m·K) nach van den Broek (1989). Halit Anhydrit Polyhalit Kieserit Sylvin Carnallit Hämatit Quarz Ton

5,63 5,3 2 2 5,2 0,8 1,26 5,1–6,0 1,1–3,7

(20°C) (35°C) (60°C) (20°C) (60°C) (15°C) (25°C)

Tabelle 3.2. Durchschnittliche Wärmeleitfähigkeit (W/(m·K)) von Tonmineralen und Quarz (Brigaud & Vasseur 1989; Index * Horai 1971). Bei Tonen ist die Anisotropie der Wärmeleitfähigkeit zu berücksichtigen. Wechsellagerungsminerale Smektit Illit 3.2

1,85 ± 0,54 1,88 ± 0,15 1,85 ± 0,23

Kaolinit Chlorit Quarz

2,64 ± 0,20 3,26 ± 0,25 7,70 ± 0,88

Steinsalz

Stüwe (2008) gibt für die Wärmeleitfähigkeit einen Bereich von 5,4 bis 7,2 W/(m·K) an, nennt aber keine Bezugstemperaturen. Graphische Darstellungen zur Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von der Temperatur zeigen die Anhänge 2–7. Nach Gl. (3.2) von van den Broek (1989) berechnete Wärmeleitfähigkeiten zeigt Tabelle 3.3. Die dargestellten Variationsbereiche sind bei Steinsalz mit deutlichen Anhydritlinien zu erwarten, jedoch nicht bei Knäueloder Streifensalz der Staßfurt-Folge.

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Tabelle 3.3. Oberer und unterer Grenzwert der mittleren Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz, das Halit mit einer Wärmeleitfähigkeit von 5 W/(m·K) und weitere Bestandteile mit einer Wärmeleitfähigkeit von 1 W/(m·K) enthält (van den Broek 1989). Zusammensetzung Halit Verunreinigungen Vol.-% Vol.-% 99 1 95 5 90 10 85 15

Wärmeleitfähigkeit Unterer Grenzwert Oberer Grenzwert W/(m·K) W/(m·K) 4,81 4,96 4,17 4,80 3,57 4,60 3,13 4,40

Nach Ahrens (1995) bzw. Zoth & Hänel (1988) kann die Temperaturabhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit λ(T) nach Gl. (3.3) beschrieben werden, mit A und B als empirische Konstanten, die mit –2,11 (A) und +2960 angegeben werden. Die Gültigkeit der Gl. (3.3) soll aber auf einen Temperaturbereich von –20 °C bis +40 °C begrenzt sein. DGEG (1986) geben die Gl. (3.4) an und DBETEC (2007) die Gl. 3.5. λ (T) = A + B / (350 + T). λ: W/(m·K); T: °C.

(3.3)

λ (T) = 6,1/(1 + 4,5·10–3 T). λ: W/(m·K); T: °C.

(3.4)

λ (T) = 6,1376 – 0,0255·T + 3,6270·10–5·T² + 10–9·T³

(3.5)

In der Schachtanlage Asse erfolgten Untersuchungen zur Endlagerung wärmeentwickelnder Abfälle im Staßfurt-Steinsalz (‚Brine Migration Test’). Kalia (1994) beschreibt die mineralogische Zusammensetzung (Tabelle 3.4) und die Wärmeleitfähigkeit des Steinsalzes in Abhängigkeit der Temperatur. Auf eine Zuordnung der Wärmeleitfähigkeiten zu einer Steinsalz-Probe wurde jedoch verzichtet.

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Tabelle 3.4. Anteile von Halit, Polyhalit, Anhydrit sowie von Wasser des für experimentelle Untersuchungen in der Schachtanlage Asse genutzten Staßfurt-Steinsalzes nach Kalia (1994).

Halit 99,99 ± 5,30 94,00 ± 6,60 96,58 ± 2,87 92,47 ± 7,03 95,13 ± 4,88 92,85 ± 5,81 93,01 ± 7,32 93,41 ± 8,30 94,85 ± 2,77 94,13 ± 3,68 94,99 ± 3,39 94,87 ± 5,36 95,73 ± 3,62 96,16 ± 2,21 95,25 ± 4,63 92,00 ± 9,68

Mineralgehalte Polyhalit 2,93 ± 1,43 3,27 ± 2,88 2,95 ± 2,34 3,01 ± 1,48 4,12 ± 3,86 6,68 ± 5,22 6,28 ± 5,77 3,52 ± 2,56 2,90 ± 2,80 2,44 ± 0,63 2,26 ± 1,41 4,10 ± 3,23 1,88 ± 1,41 2,07 ± 1,24 2,33 ± 1,95 2,52 ± 1,98

Anhydrit 2,580 ± 4,17 2,730 ± 4,15 0,457 ± 0,77 4,520 ± 5,80 0,750 ± 1,18 0,470 ± 0,90 0,710 ± 2,04 1,770 ± 3,09 2,200 ± 2,02 3,430 ± 3,45 2,850 ± 1,97 1,110 ± 2,26 2,340 ± 2,81 1,970 ± 1,30 2,410 ± 3,06 5,480 ± 7,99

Wasser Total 0,23 ± 0,22 0,22 ± 0,17 0,28 ± 0,27 0,21 ± 0,10 0,23 ± 0,21 0,44 ± 0,35 0,31 ± 0,25 0,20 ± 0,15 0,18 ± 0,18 0,13 ± 0,04 0,16 ± 0,11 0,26 ± 0,24 0,12 ± 0,10 0,14 ± 0,14 0,16 ± 0,11 0,13 ± 0,09

Wasser Absorbed 0,05 0,02 0,10 0,03 0,04 0,01 0,02 0,01 0,01 0,02 0,02 -

Dames & Moore (1978) werteten die Literatur nach Wärmeleitfähigkeiten von Steinsalzen amerikanischer Evaporitformationen aus. Die Angaben in den Einheiten Grad Fahrenheit und BTU/hr-ft °F wurden gemäß den Gl. (3.6) und (3.7) in die gebräuchlichen Einheiten Grad Celsius und W/(m·K) umgerechnet (Tabelle 3.5). Von Dames & Moore (1978) werden zusätzlich Daten von Ratigan (1976), Weaver (1976), OWI (1976), Parker et al. (1960) und Gera (1972), jedoch ohne Bezugstemperatur angegeben. °C W/(m·K)

1

= (°F – 32) · 5/9 = (°F – 32) / 1,8 = BTU1/(hr.·ft.·°F) · 1,8 · 0,293072 / 0,30483 = BTU/(hr.·ft.·°F) · 1,7307

BTU, British Thermal Unit. 1 BTU/hr. = 0,2930711 W. 3 1 foot = 0,3048 m. 2

(3.6) (3.7)

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Tabelle 3.5: Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Dames & Moore (1978) mit Angabe der Originalliteraturquellen. Temperatur °Fahrenheit °Celsius 32 0 32 0 63 17,22 68 20 122 50 212 100 302 150 392 200 482 250 572 300 662 350 752 400

Wärmeleitfähigkeit BTU/(hr.·ft.·°F) W/(m·K) 3,54 6,13 3,53 6,11 4,16 7,20 3,1 5,37 2,90 5,02 2,43 4,21 2,08 3,60 1,80 3,12 1,60 2,77 1,44 2,49 1,33 2,30 1,20 2,08

Literaturquelle Gnirk et al. (1974) Clark (1966) Callahan & Ratigan (1975) Clark (1966) Clark (1966) Clark (1966) Clark (1966) Clark (1966), Gnirk et al. (1974) Clark (1966) Clark (1966) Clark (1966) Clark (1966)

Die Werte für λ(T) von Kalia (1994), Literaturwerte von van den Broek (1989), Claiborne et al. (1980), Dames & Moore (1978) sowie nach DBE (1999), DBETEC (2007) und Zoth & Hänel (1988) berechnete Daten fasst Tabelle 3.6 zusammen (vgl. Abbildung 3.2). Pudewills (2001) gibt Wärmeleitfähigkeiten von 6,10 W/(m·K) (0 °C), 5,02 W/(m·K) (50 °C), 4,19 W/ (m·K) (100 °C) und 3,57 W/(m·K) bei 150 °C an. Schoen (1983) gibt ferner für Steinsalz eine Wärmeleitfähigkeit von 5,7 W/(m·K) an. Sämtliche Daten zeigen eine Abnahme der Wärmeleitfähigkeit mit ansteigender Temperatur. Dieser Trend wird auch von den Daten aus Bohrlöchern bestätigt, die Lyubimova et al. (1981) beschreiben. Aufgrund der Temperaturen in den Bohrlöchern von über 70 °C wurden die Werte jedoch nicht berücksichtigt.

Tabelle 3.6. Wärmeleitfähigkeit des für experimentelle Untersuchungen in der Schachtanlage Asse genutzten Staßfurt-Steinsalzes nach Kalia (1994) in W/(m·K) sowie Angaben von Claiborne et al. (1980), van den Broek (1989), DBETEC (2007) und Pudewills (2001). Claiborne et al. (1980) bestimmten bei 0 °C 6,11 W/(m·K) und bei 150 °C 3,60 W/(m·K). Temperatur Kalia Van den Broek DBE DBETEC Claiborne et al. Pudewills Dames & Moore Zoth & Hänel

20 °C

5,37 5,89

25 °C 5,5

40 °C

5,30 5,52

5,21 5,06 5,18

5,78

5,48

50 °C 4,9 4,90 4,95 5,02 5,02 5,02

80 °C 4,51 4,47 4,33

100 °C 4,4 4,22 3,95 4,20 4,19 4,21

120 °C 3,94 3,98 3,60

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Abbildung 3.2: Graphische Darstellung der Daten nach Tabelle 3.6. Von Nachteil bei der Bewertung dieser Daten ist, dass die chemische Zusammensetzung und das Gefüge der Probekörper nicht bekannt ist, ebenso wie die Reproduzierbarkeit der Messwerte bei Wiederholungsmessungen und die Orientierung der Steinsalzschichtung zum Temperaturgradienten in den Messapparaturen. Die Ursache für die Abweichungen zwischen den in der Tabelle 3.5 und der Abbildung 3.2 dargestellten Messwerte und Funktionen ist demzufolge nicht bekannt. Aus diesem Grund wurde auf eine statistische Auswertung und Fehlerbetrachtung verzichtet und an die einzelnen Datensätze inkl. ausgewählter Werte der Anhänge polynomische Funktionen angepasst, die in der Tabelle 3.7 gegenübergestellt wurden.

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Tabelle 3.7. Polynomische Anpassung an Wärmeleitfähigkeiten, die aus den Abbildungen von Kopietz (1978) und Kopietz (1984) ermittelt wurden sowie an die Angaben von Kalia (1994), DBETEC (2007) und van den Broek (1989). λ(T) in W/(m·K). Literaturquelle Dames & Moore (1978) DBE (1999) DBETEC (2007) DGEG (1986) Kalia (1994) Kopietz (1978) Kopietz (1984) Van den Broek (1989) Zoth & Hänel (1988)

Polynomische Anpassung nach Excel λ(T) = 0,000007·T² – 0,0151·T + 5,7 λ(T) = 0,00003·T² – 0,0182·T + 5,736 λ(T) = 0,000036489·T² – 0,025514159·T + 6,139 λ(T) = 0,000072·T² – 0,0256·T + 6,079 λ(T) = 0,00018667·T² – 0,0380·T + 6,333 λ(T) = 0,00004042·T² – 0,02276386·T + 6,086 λ(T) = 0,00002323·T² – 0,01801331·T + 5,500 λ(T) = 0,000040625·T² – 0,022375·T + 6,040 λ(T) = 0,000054·T² – 0,024·T + 6,34

Durham et al. (1980) berichten über vorhergehende Untersuchungen an Steinsalz des Salzstocks Avery Island (Louisiana) bei Temperaturen von 300 bis 572 K bis zu einem Druck von 50 MPa. Das Steinsalz bestand aus ca. 99,1 Massen-% NaCl, 0,7 Massen-% wasserunlöslichen Bestandteile sowie 0,2 Massen-% Anhydrit und hatte einen Wassergehalt von etwa 0,02 Massen-%. Die mittlere Korngröße des Salzes betrug ca. 7,7 mm und reichte von 2,5 bis 15 mm. Nach den Messbefunden soll der Druck nur einen geringen Effekt auf die Wärmeleitfähigkeit haben. Die mit einer neuen Apparatur ermittelten Daten zeigen, dass bei Raumtemperatur und einen hydrostatischen Druck von 10 bis 50 MPa die Wärmeleitfähigkeit und Diffusivität konstant bei rund 7 W/(m·K) bzw. 3,6·10–6 m²/s liegen. Bei einem Druck von 50 MPa und einem Temperaturanstieg von 300 auf 573 K sinken die Wärmeleitfähigkeit und die Diffusivität um den Faktor 2. Am Steinsalz ermittelte Wärmeleitfähigkeiten fasst Tabelle 3.8 zusammen. Die Abbildungen 3.3 und 3.4 vergleichen die Messwerte mit Literaturdaten.

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Tabelle 3.8. Messwerte der Wärmeleitfähigkeit von Staßfurt-Steinsalz. Die Abkürzungen SZ09, SZ12 und SZ19 sind interne Probenbezeichnungen. Angegeben sind die Fehlerbereiche in W/(m·K) in Bezug zur Mess-/Mitteltemperatur.

T [°C[ 20,0 45,2 65,58

SZ09 WLF [W/(m·K)] 5,364 - 0,107 4,902 - 0,098 4,511 - 0,090

T [°C] 20,3 45,2 69,0

SZ12 WLF [W/(m·K)] 5,386 - 0,108 4,980 - 0,100 4,510 - 0,090

T [°C[ 20,3 45,8 69,5

SZ18 WLF [W/(m·K)] 5,489 - 0,110 5,001 - 0,010 4,596 - 0,092

Festzustellen ist, dass zwar die Wärmeleitfähigkeit der Proben im Vergleich zu den meisten Literaturangaben geringfügig niedriger erscheinen, jedoch keine signifikanten Unterschiede der Steinsalze von den verschiedenen Lokalitäten bestehen. Die leichten Abweichungen könnten auf Anteile von Kieserit, Polyhalit, ggf. auch sekundärem, im Verlauf der Lagerung und Präparation gebildetem Gips zurückzuführen sein. So geben De Korte & Brouwers (2010) für Gips eine Wärmeleitfähigkeit von 1,255 W/(m·K) an. Unter Berücksichtigung der Daten von Kopietz (1984) liegen die Daten im Bereich der Steinsalze. Eine Rissbildung kann aufgrund der nahezu identischen Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von der Temperatur ausgeschlossen werden. Ebenso ist von Relevanz, dass nach den Daten keine Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von der stratigrafischen Einheit (z.B. z2HS1, z2HS2) besteht, sofern die stratigrafischen Einheiten nicht durch deutliche Unterschiede im mineralogisch/chemischen Stoffbestand gekennzeichnet sind.

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Thermische Längenänderung

Die thermische Längenänderung ist ein Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich Veränderungen seiner Abmessungen bei einer Temperaturerhöhung oder -senkung beschreibt. Mathematisch handelt es sich um eine Proportionalitätskonstante zwischen der Temperaturänderung ∆T und der relativen Längenänderung ∆L/L. In einem definierten Temperaturintervall ist bei Steinsalz die Expansion größer als die Kontraktion der Probekörper, so dass zum Abschluss der Messungen eine bleibende Dehnung verbleibt. Es sind daher die Längenänderungen während der Erwärmung (Expansionsphase) und der Abkühlung (Kontraktionsphase) voneinander zu unterscheiden. Da die Unterschiede jedoch gering sind, wird meist ein Mittelwert der Messwerte angegeben, die beim Erwärmen und beim Abkühlen der Probekörper gemessen wurden. Die thermische Raum- oder Volumenänderung ist das Verhältnis der relativen Volumenänderung ∆V/V und der Temperaturänderung ∆T. Thermische Längenänderungen können auch mit Hilfe von Dichtemessungen ermittelt werden. Die Fa. ISP OPTICS gibt für reinen Halit Ausdehnungskoeffizienten von 36,4 bis 40,8·10 –6 1/K an, wobei eine Temperaturspannung von ± 60 °C abgedeckt sein sollen. Eine detaillierte Versuchsbeschreibung mit Temperaturangaben fehlt jedoch. Nach DBETEC (2007) hat ungestörtes reines Steinsalz eine thermische Längenänderung von 42·10–6 1/K. Dies entspricht nahezu dem Wert von Gevantman (1981) mit 42,5·10 –6 1/K (vgl. Van Keken et al. 1993). Berechnungen für Gebirgsbedingungen liegt meist ein Wert für α von 40·10–6 1/K zu Grunde. DGEG (1986) geben ebenso einen Wert von 40·10 –6 1/K an. Unveröffentlichte Extensometermessungen bestätigen diese Angaben. Nach Durham et al. (1980) und steigt der Ausdehnungskoeffizient von rund 42·10–6 1/K bei 300 K auf 55·10–6 1/K bei 573 K (Abbildung 4.1). Das Steinsalz besteht, wie bei den Messungen der Wärmeleitfähigkeit aus ca. 99,1 Massen-% NaCl, 0,7 Massen-% wasserunlöslichen Bestandteilen und 0,2 Massen-% Anhydrit. Der Wassergehalt soll bei 0,02 Massen-% liegen. Die mittlere Korngröße des Salzes beträgt etwa 7,7 mm und reicht von 2,5 bis 15 mm. Dames & Moore (1978) fassen Messdaten amerikanischer Salzvorkommen zusammen. Ausgewertet wurde Literatur zum Salina Becken (Michigan, Ohio, New York, Pennsylvania und Ontario, Kanada), der permischen Salze von Kansas und New Mexico, des Paradox Beckens (Utah, Colorado) und der Salzdome von Texas, Louisiana und Mississippi. Die Daten der permischen Salze stammen von Callahan & Ratigan (1975a,b). Das Steinsalz der Salzdome wurde unter anderem von Lomenick & Bradshaw (1965) untersucht. Zudem werden Clark (1966), Gnirk et al. (1974), Parsons et al. (1977) und Ratigan (1976) zitiert. Die Werte variieren von 2,0·10–5 bis 2,2·10–5 in/in/°F. Dies entspricht 36,0·10–6 1/K bzw. 39,6·10–6 1/K. Nach der Herkunft der Proben wird nicht unterschieden.

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Anhand der Dichten nach Gevantman (1981) aus Zimmer (2001) (Tabelle 1.3) für 25 °C und 50 °C beträgt die thermische Längenänderung von Steinsalz 37·10–6 1/K. Als Mittelwert der einzelnen Temperaturstufen kann ein Wert von 36·10–6 1/K berechnet werden. Zwischen der thermischen Expansion und Kontraktion kann in diesem Fall nicht unterschieden werden. Warren (2006) führt aus, dass Halit in einer Tiefe von 5 km, bei einem geothermischen Gradienten von 30 °C/km in Folge der Erwärmung um 2 % expandiert und aufgrund der Auflast um 0,5 % kontrahiert (vgl. Jackson & Talbot 1994). Anhand dieser Angaben ergibt sich eine sehr hohe und von den zuvor aufgeführten Werten deutlich abweichende Längenänderung, so dass diese Angabe im Folgenden nicht berücksichtigt wird.

Abbildung 4.1. Temperaturabhängigkeit des thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Steinsalz nach Durham et al. (1980). 300 K entsprechen ca. 27 °C.

Die Messungen an Steinsalzen (z2HS1, z2HS2) erfolgten in mehreren Temperaturstufen. Die Probekörper wurden von 35 °C, auf 50 °C, 65 °C und 80 °C erwärmt und anschließend in identischen Temperaturstufen gekühlt. Von den einzelnen Temperaturstufen wurden die thermischen Längenänderungen berechnet (Tabelle 4.1) und in Abbildung 4.2 eingetragen. Die Längenänderungen wurden den Mitteltemperaturen der einzelnen Temperaturstufen bzw. -intervalle zugeordnet.

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Tabelle 4.1:

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Thermische Längenänderungen (Expansion und Kontraktion) des Steinsalzes in der Einheit 10–6 1/K. Der Mittelwert der angegebenen Daten beträgt rund 36·10–6 1/K.

Temperaturintervall „Mitteltemperatur“ z2HS1 (hell) z2HS1 (dunkel) z2HS2 (hell) z2HS2 (dunkel)

35–50

50–65

65–80

Erwärmen (Expansion) 42,5 57,5 72,5 37,7 36,7 40,0 34,7 37,7 38,3 35,3 37,0 40,7 34,3 36,7 38,7 33,7 36,3 38,0 34,7 36,3 38,3

80–65

65–50

50–35

Abkühlen (Kontraktion) 72,5 57,5 42,5 33,0 36,7 39,3 28,7 36,3 38,7 30,0 37,7 40,0 27,7 34,7 38,8 25,3 37,3 39,0 28,3 35,7 38,0

Abbildung 4.2. Thermische Längenänderungen (·10–6) beim Erwärmen und Abkühlen von Steinsalzen (z2HS1, z2HS2). Zwischen den Proben der stratigrafischen Einheiten und/oder dem Anteil an Beimengungen (Anhydrit etc.) sind keine signifikanten Unterschiede erkennbar. Daher wurden die Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet und in Tabelle 4.2 eingetragen. Diese Daten unterstreichen den Sachverhalt, dass sämtliche Proben statistisch einer Grundgesamtheit zugeordnet werden können.

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Tabelle 4.2:

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Thermische Längenänderungen als Mittelwerte des Steinsalzes in der Einheit 10–6 1/K sowie Standardabweichungen (Stabw). Unterschieden werden reine Steinsalze (hell) und Proben mit visuell erkennbaren Beimengungen (dunkel). Ø: Mittelwert. Der Mittelwert der angegebenen Daten zur thermischen Längenänderung beträgt rund 36·10–6 1/K.

Temperaturintervall „Mitteltemperatur“ z2HS1+2 hell Ø z2HS1+2 hell Stabw z2HS1+2 (dunkel) Ø Z2HS1 Ø Z2HS2 Ø Z2HS2 Stabw Z2HS1+2 Ø Z2HS1+2 Stabw

35–50 50–65 65–80 Erwärmen (Expansion) 42,5 57,5 72,5 35,8 36,8 39,8 1,7 0,2 1,0 34,3 36,8 38,2 36,2 37,2 39,2 34,5 36,6 38,9 0,7 0,3 1,2 35,1 36,8 39,0 1,4 0,5 1,1

80–65 65–50 50–35 Abkühlen (Kontraktion) 72,5 57,5 42,5 30,2 36,3 39,3 2,7 1,5 0,7 27,4 36,4 38,6 30,8 36,5 39,0 27,8 36,3 38,9 1,9 1,4 0,8 28,8 36,4 38,9 2,6 1,1 0,7

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Anhang 1 Spezifische Wärmekapazität von Halit nach Llewellyn (1977)

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Anhang 2 Wärmeleitfähigkeit von Halit und weiterer Minerale nach Birch & Clark (1940)

Birch, F. & Clark, H. (1940) The thermal conductivity of rocks and its dependence upon temperature and composition. Amer. J. Science, 238, 8: 528–552.

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Anhang 3 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Kopietz (1978) und Kopietz (1984)

Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Kopietz (1978).

Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Kopietz (1984).

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Anhang 4 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz des Zechstein 1 (Staßfurt-Folge) und von Carnallitit nach Kopietz (1984) und Kopietz & Neumann (1985)

Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz des Zechstein 2 (Staßfurt-Serie) und von Carnallitit in Abhängigkeit der Temperatur nach Kopietz (1984).

Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz des Zechstein 2 (Staßfurt-Serie) nach Kopietz & Neumann.

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Anhang 5

Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Bradshaw et al. (1962) aus Dames & Moore (1978)

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Anhang 6 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Durham et al. (1980)

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Anhang 7 Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz nach Durham et al. (1983)

Zusammenfassung von Messresultaten der Wärmeleitfähigkeit von Steinsalz. Der senkrechte, gestrichelte Balken verdeutlicht die Bandbreite der Befund, die an Avery Island-Steinsalz gewonnen wurden (vgl. Durham et al. 1980 und Durham et al. 1981).

Durham, W.B.; Boro, C.O.; Beiriger, J.M. & Montan, D.N. (1983) Thermal Conductivity and Diffusivity of Permian Basin Bedded Salt at Elevated Pressure and Temperature. University of California, Lawrence Livermore National Laboratory, UCRL-53476, Manuscript date October 1983.



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