ασατε τω κυριω ασµα καινον Vor- und Frühgeschichte der slavischen Hymnographie von
Nikolaos Trunte Hymnographie als gesungene Exegese Vieles verdankt der christliche Gottesdienst dem jüdischen Vorbild, beispielsweise seine Dreigliederung in e log a () ְבּ ָר ָכה, d hsi~ ( ) ַבּ ָקּשָׁ הund e carist a ()הוֹדַ יָה, ebenso das System der zwei bzw. drei Tageszeitgebete,1 so dass Phillip SIG'L davon sprechen kann, dass der frühe christliche Gottesdienst dem jüdischen sehr nahe stehe.2 Hinzu kommt, dass auch 1
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Phillip SIG'L, Jude tum. Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1986, 91–92. Das heutige Judentum kennt drei Tageszeitgebete: שׁ ֲח ִרית ַ תְּ ִפי ַלּתam Morgen, תְּ ִפי ַלּת מִ נְ ָחהam Mittag und ]תְּ ִפּי ַלּת ַמ ֲע ִריבam 'bend, doch war das mittägliche ursprünglich ein 'bendgebet; das heutige 'bendgebet ist erst eingeführt worden, als die תְּ ִפי ַלּת ִמנְ ָחהbereits auf den Mittag vorgezogen worden war. Daher erwähnt das Evangelion (Mk. 1,35; 6,46) nur Morgen- und 'bendgebet. Vgl. Hermann '. J. WEGM'N, Geschichte der Liturgie i Weste u d Oste . Regensburg 1979, 29. Dass die christlichen Tageszeitgebete in ihrer Geschichte auch andere Gliederungen gekannt haben, zeigt das Beispiel des syro-melkitischen Gottesdienstes, vgl. Heinrich HUSM'NN (Hrsg.), Ei syro-melkitisches Tropologio mit altbyza ti ischer Notatio Si ai syr. 261. I. Einleitung. (Göttinger Orientforschungen, I/9). Wiesbaden 1975, 69–70. Hier wird noch zwischen Nachtgottesdienst (syr. , vgl. lat. octur ae) und dem eigentlichen Morgengottesdienst (syr. ) unterschieden, wobei über die Zuordnung des Kanons keine Einhelligkeit besteht. Der Morgengottesdienst des byzantinischen wie der orientalischen Riten aber sei durch Zusammenrücken eines Nacht- und eines Morgengottesdienstes entstanden. HUSM'NN meint ferner, aus der Bezeichnung mesonuktik n, das er kaum überzeugend als „Mittelstunde“ (d. h. Zwischenhore) versteht, auf ein einstiges nuktik n als Teil des heutigen Orthros schließen zu dürfen. Dagegen Konrad ON'SCH, Ku st u d Liturgie der Ostkirche i Stichworte . U ter Berücksichtigu g der Alte Kirche. Wien/Köln/Graz 1981, 200 (Mitternachtsgottesdienst). SIG'L, Jude tum, 91: „Die ersten Christen beteten in den Synagogen und übernahmen in angepaßter Form die synagogale Gottesdienstordnung mit dem zwei- bzw. dreimal am Tag stattfindenden Gebet. Die frühchristliche Liturgie, wie wir sie in der pseudoclementinischen Literatur vorfinden, wirkt in ihrer 'rt sehr jüdisch. So stehen die Texte des eucharistischen Mahles, wie sie in der Didachē wiedergegeben werden, dem qiddusch, dem Ritus vor der Mahlzeit am Sabbat und an den Feiertagen, und der birkat hammazo , der Danksagung nach den Mahlzeiten, sehr nahe.“
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manche der christlichen Feste jüdische Wurzeln haben, wenn auch der ursprüngliche Festinhalt durch Ereignisse der christlichen Heilsgeschichte überlagert worden ist wie im Falle des Wochenfestes (hebr. שּׁ ֻבעוֹת ְ ) ָחג ַה, das als Pfingsten fortlebt, oder des Laubhüttenfestes (hebr. ) ָחג ָהאָ ִסיף, an das noch die Weihe von Trauben zum Fest der Verklärung Christi erinnert.3 Was den christlichen Gottesdienst aber von 'nfang an vom jüdischen unterscheidet, ist die Hymnographie. Im Judentum kam es erst im 5. und 6. Jahrhundert, zuerst wohl in Mesopotamien, zu einer vergleichbaren Erweiterung der tradierten ‚Stammgebete‘ um neue Dichtungen,4 deren fremde Herkunft schon an dem aus dem Griechischen entlehnten Terminus ִפּיּוּטi (griech. poiht ~)5 ablesbar ist. Die 'nfänge christlicher Hymnographie liegen hingegen bereits im Neuen Testament: der Lobgesang des Symeon (N n pol ei~ t n do lon sou, D spota, Luk. 2,29–32) hat bis heute — wenn auch nur mehr gelesen — seinen festen Platz am Ende des 'bendgottesdienstes, ebenso der Lobgesang des Zacharias (E loght ~ K rio~, Luk. 1,68–79) und der Lobpreis der Gottesgebärerin (Megal nei # yuc mou t n K rion, Luk. 1,46–55) im Morgengottesdienst, hier ebenso die Große Doxologie (D xa &n 'y stoi~ Qe), PG 8: 681), ein Christushymnus 3
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Dazu jetzt Nikolaos TRUNTE, Der kyrillomethodianische Festkalender nach dem Zeugnis der Prager Fragme te. — Vladimir IV'NOV, Konstantin NIKOL'KOPOULOS, 'thanasios VLETSIS (Hrsg.), Orthodoxe Theologie zwische Ost u d West. Festschrift zum 60. Geburtstag vo Prof. Theodoros Nikolaou. Frankfurt am Main 2002 [im Druck]. Ismar ELBOGEN, Der jüdische Gottesdie st i seiner geschichtliche E twicklu g. Frankfurt am Main 31931. ND Hildesheim/Zürich/Neu-York 2 1995, 280-286. Vgl. E cyclopædia Judaica CD-ROM Editio s. v. Piyyū÷. Demnach ist nach anonymen 'nfängen Yose b. Yose im 6. Jahrhundert der erste namentlich bekannte Dichter (»f;yfiP'). Die Schwierigkeit, den Lautstand des Griechischen in einer semitischen Sprache wiederzugeben, lässt sich auch an den ähnlich entstellten syrischen Entsprechungen ablesen. Neben den von Louis COST'Z, S. J., Dictio aire syriaque–fra çais. Syriac–E glish Dictio ary. . Beirut 1963, 271 gegebenen Formen für poiht ~, poète, poet, und für poésie, poetry, verzeichnet das umfangreiche Compe dious Syriac Dictio ary. Founded upon the Thesaurus Syriacus by R. P'YNE SMITH. Edited by J. P'YNE SMITH (Mrs. M'RGOLIOUTH). Oxford 1903. ND 1979, 432, 435, 436 eine Fülle weiterer Formen: für ‘poet’ auch: , , , , , und , für ‘poetry’ auch , und sowie die suffixlosen und .
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des Clemens von 'lexandrien († vor 215), während das altkirchliche Lied F+~ ,lar n im 'bendgottesdienst gesungen wird.6 Schon diese Stücke belegen, dass die altkirchliche Hymnographie keineswegs lyrisch ist wie später die Kirchendichtung des Westens, sondern panegyrisch und dogmatisch. Die Hymnen sind, insbesondere in der von Ephraim dem Syrer (um 306–363) geschaffenen Form der ̈ ܪ mad_rāšē, die die griechische Kontakiendichtung angeregt hat,7 Träger der polemischen 'useinandersetzung mit zeitgenössischen gnostischen Sekten,8 die sich ihrerseits für die Verbreitung ihrer Glaubensvorstellungen des Mittels der Hymnographie bedienten.9 Wie auch die Verwendung desselben Wortes für eine christliche hymnographische Gattung (syr. ܪmad_rāšā) und die jüdische exegetische Predigt (hebr. vr;d]mi mid_rāš) belegt, knüpft die ostkirchliche Hymnographie nicht an synagogalen Gesang an, sondern an die synagogale Predigt und stellt damit eine Neuerung gegenüber den jüdischen Vorbildern dar.10 'us dieser exegetischen Funktion ergibt sich, dass christlicher Gottesdienst ohne Gesang unvorstellbar und von 'nfang an untrennbar mit den Lesungen verbunden ist. So verweist auch Christian H'NNICK bei der Behandlung der 'nfänge slavischer Hymnographie völlig zu
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ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 200 (Kirchendichtung). 'uch weitere Stücke (Jo. 1,1–18; Kol. 1,15–20; Rom. 1,3–4; 1Tim. 3,16; Phil. 2,6–11; Eph. 2,14– 17; 1Petr. 1,19–21; 2,22–24; 3,18–22) gelten als christologische Hymnen im Neuen Testament, vgl. O. Hugolin L'NGK'MMER OFM, Hym y chrystologicz e Nowego Testame tu, ajstarszy obraz Chrystusa. Kattowitz 1976, 11–12. 'usführlich zu den neutestamentlichen Hymnen K. MITS'KIS (Κ. ΜΗΤΣΑΚΗΣ), Βυζαντινὴ ὑµνογραφία. Ἀπὸ τὴν ἐποχὴ τῆς Καινῆς ∆ιαθήκης ἕως τὴν Εἰκονοµαχία.'then 1986, 39–46. ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 217–218 (Kontakion); Hans-Georg BECK, Kirche u d theologische Literatur im Byza ti ische Reich. (Byzantinisches Handbuch II/1). München 21977, 263–265; ausführlich MITS'KIS, Βυζαντινὴ ὑµνογραφία,104–106, 171–353. 'nton B'UMST'RK, Geschichte der syrische Literatur mit Ausschluß der christlich-palästi e sische Texte. Bonn 1922. ND Berlin 1968, 39–40. ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 200 (Kirchendichtung); vgl. BECK 1977, 263. ELBOGEN, Der jüdische Gottesdie st, 284–285. Bei den Juden wird erst während des sāsānidischen Religionsverbots der שׁן ָ ‘ דַּ ְרPrediger’ durch den ‘ ַחזָּןVorträger der Kunstpoesie ִחזָאנָהi’ ersetzt, wobei unter ִחזָאנָהi gleichfalls ִפּיּוּטzu verstehen ist.
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Recht darauf, dass die Orthodoxie einer „'uslassung der Gesänge [...] bei der Liturgiefeier [...] kein Verständnis entgegen“ bringe.11 Die 'nregung zu ihren Dichtungen empfingen die frühen Christen offenbar vom Psalmisten, der immer wieder dazu auffordert, dem Herrn ein neues Lied (-sma kain n) zu singen (Ps. 32,3; 39,4; 95,1; 97,1; 149,1); in der Johannes-'pokalypse fallen sie folglich vor dem Lamm nieder und bringen solch ein neues Lied (.d/n kain/n) dar ('pk. 5,9; 14,3).12 Formal schreitet die Entwicklung der christlichen Hymnographie von rein biblischen, responsorisch vorgetragenen und in den Psalmenvortrag eingeschalteten 'poy0lmata oder st coi genannten Einzel-Psalmversen über Dichtungen, die sich noch eng an den Bibeltext anlehnen (trop0ria, stichr0), zu freien 1oİÛo§þ$þo»π» (;mnoi) fort.13
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Christian H'NNICK, Das Hirmologion in der Übersetzung des Methodios. — Международен симпозиум 1100 години от блаженната кончина на св. Методий. Том I. Sofia 1989, 109–117, hier 109. Vgl. ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 200 (Kirchendichtung). Zwar stehen im Griechischen zwei verschiedene Wörter (-sma in der LXX, .d/ im NT), beide aber sind für hebr. שׁיר ִ belegt, z. B. Ps. 95,1 [å 96,1] שׁיר ָחדָ שׁ ִ für -sma kain n, Ps. 65,1 [å 66,1] und öfter ִשׁיר ִמזְמוֹרfür .d/ yalmo . Das Epitheton ‘neu’ ist hier im Gegensatz zum traditionellen Gesang des Moses (Dtn. 32,1–43 = 2. biblische Ode) beim Sabbath-Opfer zu verstehen, vgl. 'pk. 15,3: =dousin t/n .d/n Mo>s w~ to do lou to Qeo ka@ t/n .d/n to rn ou. Dazu Michail SK'B'LL'NOVIČ, Толковый Типиконъ. Объяснительное изложенiе Типикона съ историческимъ введенiемъ. Выпускъ I. Kiew 1910. ND Moskau 1995, 5. ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 31, 200 (Kirchendichtung), 323 (Responsorien), 340 (Stichera); vgl. P. N. TREMPEL'S (Π. Ν. ΤΡΕΜΠΕΛΑΣ), Ἐκλογὴ Ἑλληνικῆς Ὀρθοδόξου ὑµνογραφίας. 'then 21978, 13–22, ausführlicher Panayiotis N. TREMPEL'S (Παναγιώτης Ν. ΤΡΕΜΠΕΛΑΣ), Μικρὸν εὐχολόγιον. Τόµος Β´ . Αἱ ἀκολουθίαι καὶ τάξεις Ἁγιασµοῦ ὑδάτων, Ἐγκαινίων, Ὄρθρου καὶ Ἑσπερινοῦ κατὰ τοὺς ἐν Ἀθήναις κώδικας. 'then 21998, 154–179. Zu den Termini Heinrich HUSM'NN, Hymnus und Troparion. Studien zur Geschichte der musikalischen Gattungen von Horologion und Tropologion. — Jahrbuch des Staatliche I stituts für Musikforschu g Preußischer Kulturbesitz. Berlin 1971, 7–86.
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Die frühe Sammlung des hymnographischen Materials Nach dem Zeugnis der Pilgerin ‚'etheria‘ (wahrscheinlich Silvia bzw. Silvania, Schwester oder Schwägerin des Rufinus von 'quitanien) 14 entstammten die Lesungen schon in den 80er Jahren des 4. Jahrhundert zumindest in Jerusalem Evangelion und 'postolos (d. h. 'postelgeschichte und 'postelbriefen), aber auch dem 'lten Testament.15 Zwischen die einzelnen Lesungen aber wurden, wie 'etheria wiederholt bezeugt, ym i und a tipho ae genannte Gesänge eingeschaltet.16 Dabei bezeichnet der lateinische Begriff a tipho a — wie Oliver STRUNK nachgewiesen hat — nichts anderes als der griechische trop0rion.17 'ußer im Falle von Psalterien, Tetraevangelien und vollständigen 'postoloi sind die Lesungen in den Lektionarien nach dem Kirchenkalender geordnet. Schon die " (PG 10: 875–884) des Hippolytos von Rom († 260) verbindet Kirchenkalender und Lektionen,18 wobei anfangs nur die Hochfeste mit passenden Lesungen ausgestattet waren, während sonst die lectio co ti ua vorherrschte. G. GODU findet erste Versuche, Lesungen für das ganze 14
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Éthérie. Jour al de voyage. Texte latin, introduction et traduction de Hélène PÉTRÉ. (Sources Chrétiennes 21). Paris 1971, 7–8. Jour al de voyage, 67, 75–76. 'usdrücklich sagt das 'etheria bei der Beschreibung der Pfingstfeier (Jour al de voyage, 250): „Leguntur ibi lectiones, dicuntur interpositi ymni, dicuntur et antiphonae aptae diei ipsi et loco; orationes etiam, quae interponuntur, semper tales pronuntiationes habent, ut et diei et loco conueniunt [...].“ Oliver STRUNK, Tropus and Troparion. — Oliver STRUNK, Essays o Music i the Byza ti e World. Foreword by Kenneth LEVY. Neu-York 1977, 268–276, hier 269: „The Greek translator of the Dialogues of Gregory the Great renders the word a tipho a as trop0rion, and when, as sometimes happens, a Byzantine troparion is translated into Latin, the translation becomes an antiphon [...].“ Dazu auch N. F˘. KR'SNOSEĽCEV, Типикъ церкви Святой Софiи въ Константинополѣ IХ в. (Лѣтопись историко-филологическаго общества, II). Odessa 1892, 19, zitiert nach der Einleitung der in Druck befindlichen Edition Triodio u d Pe tekostario ach slavische Ha dschrifte des 11.–14. Jahrhu derts. Teil I: Einleitung. Vorfastenzeit. Herausgegeben und eingeleitet von M. '. MOMIN' unter Mitwirkung von N. TRUNTE. (Patristica Slavica 9). Wiesbaden 2002, 37. Die Einleitung MOMIN's wird in deutscher Sprache erscheinen, die Übersetzung aus dem Russischen ist noch in 'rbeit, weshalb die gemachten Seitenangaben sich in der endgültigen Druckfassung noch geringfügig verschieben können.
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Kirchenjahr festzulegen, Mitte des 5. Jahrhunderts in Gallien bei Sidonius 'pollinaris und bei dem Presbyter Gennadius Massiliensis;19 dazu gesellt sich der Hieronymus aus Stridon († 420) zugeschriebene Comes.20 Nachdem frühzeitig wie in den genannten Beispielen gottesdienstliche 'nweisungen wie einleitende biographische Notizen zu den Tagesheiligen zwischen die Lesungen eingefügt worden waren, lag es nahe, auch die Kurzhymnen in den Lektionarien zu sammeln: proke mena — in der Regel zwei Psalmverse, die im Wechsel zwischen Lektor und Chor vor 'postolos- und alttestamentlichen Lesungen, gelegentlich aber auch selbständig rezitiert werden 21 — und trop0ria, die zwischen Psalmen und biblischen Oden eingeschaltet werden.22 Solcherart 19
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G. GODU, Épitres. — Dictio aire d’Archéologie Chrétie e et de Liturgie, tome V/1. Paris 1922, 245–344, hier 247–249; SK'B'LL'NOVIČ, Толковый Типиконъ I, 183–184 nennt als dritten noch den Presbyter Musaeus aus Massilia († um 458). So auch KR'SNOSEĽCEV, Типикъ, 19, zitiert nach MOMIN', Einleitung, 37. Diese im Mittelalter oft wiederholte Zuschreibung wird heute nicht mehr aufrecht erhalten; die so genannte Epistola sa cti Hiero ymi missa ad Co sta tium (PL 30: 489–530) wird eher wenig vor Mitte des 6. Jahrhunderts datiert, vgl. SK'B'LL'NOVIČ, Толковый Типиконъ, 356–357, und GODU, Épitres, 249–250. ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 312 (Prokeimenon). ON'SCH, Ku st u d Liturgie, 363–364 (Troparion). Die Unterscheidung von trop0ria, stichrB und 'pakoa@ ist dabei erst sekundär. MOMIN', Einleitung, 41, weist darauf hin, dass erst später zwischen stichr n als Terminus für den Refrain zu den 'bend- (Ps. 140, 141, 129, 116) und Morgenpsalmen (Ps. 148, 149, 150), trop0rion für den Refrain zu den Psalmen 50 und 11 sowie den biblischen Oden und 'pako/ Äü¨ den Refrain nach Ps. 134–135 sowie nach der 3. Ode des Kanons unterschieden wurde. Sie führt vergleichsweise nach K. S. KEKELIDZE, Iерусалимскiй канонарь ѴII в. (Грузинская версiя). Tiflis 1912, 326, den georgischen Terminus dasdebeli an, der Prokeimenon, Sticheron oder Troparion bezeichnen kann. Surab S'RDSHWEL'DSE, Heinz FÄHNRICH, Altgeorgisch–deutsches Wörterbuch. (Lexicographia Orientalis 5). Hamburg 1999, 73, verzeichnen nicht dasdebeli, sondern dasadebeli; die synkopierte Form bei K|EK|ELIÁE mag damit zusammenhängen, dass dieses Wort in seinen Handschriften als l˜cl werden verwechselt. Beispiele aus den Makarismoi (VEREŠČ'GIN, Ильина книга, 335–340): рpжьшюx сm, верpю, пpюще, радhи сm, страшьнqмh, анг`льскqx, иж неyже, сътварmy, >кp. Das entspricht der Orthographie des Ostromir-Evangeliums, vgl. '. VOSTOKOV (Hrsg.), Остромирово Евангелiе 1056–57 года. Съ приложенiемъ греческаго текста Евангелiй и съ грамматическими объясненiями. SanktPetersburg 1843. ND Wiesbaden 1964, IV–V. BULG'KOV, Настольная книга, 432: „Освященiе церкве св. великомуч. Георгїя, иже въ Кiевѣ у златыхъ вратъ. Храмъ этотъ сокруженъ великимъ княземъ Ярославомъ въ 1037 г. и освященъ 26 ноября митрополитомъ Иларiономъ. День освященiя установленъ во всей Россiи ежегоднымъ праздникомъ въ честь св. Георгiя и кавалерскимъ.“ Ich danke Jevgenij Michajlovič Vereščagin für den Hinweis auf Erzbischof SERGIJ [Spasskij], Полный мѣсяцесловъ Востока, I. Vladimir 1901 (ND Moskau 1997), 367, der unter dem 26. November die Kirche des heiligen Georgios ὁ Κυπαρισσὸς zu Konstantinopel ἐν ὑψωµαθείοις erwähnt und kommentiert: „Посему можетъ быть и въ Кiевѣ было освященiе храма Георгiя 26 ноября.“ Es ist sicher nicht zulässig, das ostslavische Georgsfest unmittelbar, also ohne das Zwischenglied der Kiewer Kirchweihe, von einem konstantinopolitanischen lokalen Patronatsfestes abzuleiten. PODSK'LSKY, Christe tum u d theologische Literatur, 84, mit Verweis auf M. K. K'RGER, Древний Киев, I–II. Moskau/Leningrad 1958–1961, hier II, 234. Die Quelle dafür ist eine Prologerzählung.
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eine Reihe sogar identischer Texte nachgewiesen hat. Es ist also zu fragen, ob nicht auch die Ильина книга gegen die spätere Texttradition Übereinstimmungen mit dem Iadgari aufweist. 'uffällig ist zumindest, das die Ильина книга Gesänge enthält, für die bisher griechische Entsprechungen nicht haben ermittelt werden können (beispielsweise einen Kanon für den heiligen Nikolaos im 8. Ton169 oder ein Kathisma für die heilige Barbara im 4. Ton170); in einer Reihe weiterer Fälle deuten die Lesarten der Ильина книга klar auf eine andere Übersetzung. Beispielsweise steht in der 'koluthie für den heiligen Nikolaos im Sticheron im 2. Ton zu K rie &k kraxa die 'nrede архиереx хв`ъ, wo spätere Handschriften einhellig свmтителю христpвъ sagen (griech. rcier0rca Cristo ), ebendort пhщаy o грtхъ gegenüber пqщаy pтъ бtдъ (griech. l wn sumfor+n, was beide Übersetzungen möglich erscheinen lässt);171 im selben Gottesdienst im Kathisma im 5. Ton zастhпьника вси никpлh вtрьнии бp`нpсьнp да прpславимъ gegenüber zастqпьника вьси, никpла(, вtрьнии бp`нpсьна въсхвалимъ (griech. ntil ptora, p0nte~ Nik laon pisto@ t n qeof ron e seb+~172). In der 'koluthie für die heilige Barbara findet man im Sticheron prosomoion zu K rie &k kraxa im 2. Ton рhкама же беzакpньнp оц`емъ zлpмь пpжьрена (си gegenüber рqкама же беzакpньнъiма нечьстивагp рpдителm пpжьре сm für griech. seboP~ di genn toro~ cers@ paran moi~ t qusi, wenig später ликhющи дв`аy zьриши прpсвtщени( жениха хс`а твp(гp gegenüber ликqющи видиши христа жениха свp(гp сиyни( für griech. nntw~ sugcore ousa bl pei~ Cristo to Numf ou sou t/n fllamyin173; im selben Gottesdienst in der 1. Ode des Kanons im 2. Ton омраченtи съвtсти оzаренtи твpю въсхвалити мhченицю варварq прtславqщюx gegenüber омраченpмq сьрдьцю оzарени( твpю въсхвалити мqченицю варварq преславьнqю für
t] zof[dei mou diano o m0rugma t/n s/n e fhmEsai m0rtura Barb0ran t/n o dimon.174
äum für de äum für de äum für de äum für de äum für de äum für de
Mo Mo Mo Mo Mo Mo
at Dezember, Teil 1, 414–445. at Dezember, Teil 1, 122. at Dezember, Teil 1, 310–311. at Dezember, Teil 1, 304–305. at Dezember, Teil 1, 128–129. at Dezember, Teil 1, 142–143.
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Leider fehlen im Iadgari noch die Feste der heiligen Barbara und Nikolaos, so dass hier eine Gegenprobe nicht möglich ist. Es ist aber an dieser Stelle ohnehin nicht möglich, alle Gesänge des Iadgari und der Ильина книга zu übereinstimmend vorhandenen Festen zu vergleichen. So wollen wir lediglich an Hand der in der 'usgabe E. MEREVELIs gegebenen Zusammenstellung derjenigen georgischen Stücke, die in griechischen Druckausgaben nachgewiesen werden konnten, zeigen, dass ein solcher Vergleich lohnend sein kann. Schon die Gegenüberstellung der Lesarten der Ильина книга, des Iadgari und der griechischen Druckausgaben fördert Fälle zu Tage, in denen diese drei gegen die spätere slavische Tradition zusammenstehen. So heißt es im Sticheron idiomelon im 8. Ton zum Fest der Kreuzerhöhung (14. September) am Ende des Orthros, während die Gläubigen die Kreuzesreliquie verehren, für &n kumb0loi~ DauptikoU~, ;mnon soi prosf ronta ka@ l gonta in der Ильина книга (fol. 13v –14r) въ бqбънtхъ давъiдьскъi пtснь ти въспpюще и глагpлюще, wohingegen die J'GIĆ’sche 'usgabe (Text-Nr. 0120) für въспpюще die Lesung принpсmще gibt; im Iadgari ist sowohl von ‘Singen’ (galobit), als auch von ‘Opfern’ (¸evsÂirvidet) die Rede: ¸esxmasa davitissa ¸evsÂirvidet da galobit viº¶odit (S. 313). Gleich darauf folgt ELrg0sw swthr an &n m sj tE~ gE~ e Qe ~, ebenso in der Ильина книга съдtлалъ (си сп`сени( пpсредt zемлm, бж`е und im Iadgari hkman cxorebaj ¸oris kue¶anasa, ³merto, aber bei J'GIĆ mit erweiterter 'nrede хе` бе`. Im Sticheron idiomelon des 'ndreas von Kreta im 4. Ton im Orthros zu Christi Geburt (25. Dezember) heißt es mit dem Verb im Präsens M0goi t] Desp t^ d+ra prosf rousin, ebenso in der Ильина книга (fol. 87r: влъсви влд`цt даръi принpсmть) und im Iadgari (S. 13: moguni uplisa ¾³uensa ¸esÂirgen), in der Handschrift РГАДА, ф. 381, № 97 aber mit Imperfekt вpлсви влЈцt даръi принpшахq.175 Dies möge an Beispielen genügen und dazu anregen, auch sonst die Lesarten der georgischen Tradition bei der Betrachtung der ältesten slavischen Hymnographie mit zu berücksichtigen.
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Hans ROTHE, E. M. VEREŠČ'GIN (Hrsg.), Gottesdie stme äum für de Mo at Dezember ach de slavische Ha dschrifte der Rus’ des 12. u d 13. Jahrhu derts. Facsimile der Ha dschrifte CGADA f. 381 Nr. 96 u d 97. Köln/Weimar/Wien 1993, 492.
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Das Anthologion — ein Nachhall des Tropologions? Das Tropologion wurde bald, nachdem es (im 9. oder auch erst im 10. Jahrhundert?) im Süden ins Slavische übersetzt worden war, von den aufkommenden vollständigeren hymnographischen Sammlungen zurückgedrängt. Ob schon das Triodion der Übersetzung Kliments die Wochentage berücksichtigt hat, wissen wir zwar nicht, aber spätestens Ende des 11. Jahrhunderts lagen nach 'usweis der J'GIĆ’schen Handschriften die Menaia vollständig vor, aus dem 12. Jahrhundert sind auch Triodion und Pentekostarion erhalten: genannt seien ГИМ, Син. 319 (Сводный каталог, № 106) als Beispiel eines Triodions mit Einschluss des Sonntags des Zöllners und des Pharisäers sowie die schon erwähnte Handschrift РГАДА, ф. 381 (Син. тип.), № 138 (Сводный каталог, № 49) als Beispiel eines Pentekostarions. Dennoch verschwand das Tropologion nicht gänzlich, und sogar das Wort blieb im Slavischen erhalten in der Form трефpлpи, also mit demselben Umlaut von o > e nach r wie in трепарь < trop0rion, zusätzlich mit einem hyperkorrekten f statt p.176 Damit wird jenes Buch bezeichnet, für das wir heute den Terminus праздничная минея gebrauchen. N. '. NEČUN'JEV' erwähnt, dass das Handschriftenfragment РНБ, Q.п.I.28 von 'rchimandrit 'MFILOCHIJ 1880 als Трефо-
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Max V'SMER, Russisches etymologisches Wörterbuch. 3. Band. Heidelberg 1958, 138 findet das Wort seit dem 14. Jahrhundert belegt; dazu I. I. SREZNEVSKIJ, Матерiалы для словаря древне-русскаго языка по письменнымъ памятникамъ. III. Sankt-Petersburg 1903, 992 s. v. ÚрeфoÎoË, ÚрeфeÎoË. Die von dem 'rchimandriten S'VV' (Указатель для обозрѣнiя Московской Патрiаршей (нынѣ сѵнодальной) Библiотеки. Составленъ сѵнодальнымъ ризничимъ Архимандритомъ Саввою. Изданiе второе, значительно дополненное, съ приложенiемъ пояснительнаго словаря неудобопонятныхъ словъ и названiй предметовъ, встрѣчающихся въ книгѣ. Moskau 1858, 259–260: „Трефологiонъ — собранiе церковныхъ, избранныхъ изъ цѣлаго года, службъ на праздники Господскiе и Богородичные и на дни нарочитыхъ святыхъ, чествуемыхъ Церковiю (Праздничная минея).“) gebrauchte Form трефологiонъ ist unbelegt (im Griechischen wäre das Wort auch sinnlos), die von ihm als älteste angeführte Handschrift № 895 wird im Сводный каталог als праздничная минея bezeichnet.
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лой мѣсячный bestimmt wurde.177'ußer Festtagen der Menaia können im Trefoloj aber auch Teile der Triodia Berücksichtigung finden, jetzt aber nicht mehr als ursprüngliche Einheit wie im alten Tropologion, sondern eklektisch. Solch einen Zustand zeigt die von 'rchimandrit S'VV' als трефологiонъ bezeichnete Handschrift № 895 (heute ГИМ, Син. 895, Сводный каталог, № 176). Der erste Teil, der 1260 datiert wird, ist ein Festtagsmenaion mit Textverlust am 'nfang (erhalten ist auf fol. 1–212 Februar bis 'ugust); daran schließen sich 1352 datierte Ergänzungen (fol. 213–232) ausgewählter Teile des Fastentriodions. 178 Ähnliches gilt für das Festtagsmenaion БАН, 34.7.12 (15. Jahrhundert), in dem nach dem Monat März Gottesdienste des Triodions von Freitag der 5. Fastenwoche bis Himmelfahrt eingeschaltet sind, wobei nach Ostern Wochentage nicht berücksichtigt werden. Daran schließt sich wieder der Menaia-Teil mit den Festen der Verklärung (6. 'ugust) und der Entschlafung der Gottesgebärerin (15. 'ugust) an. Es folgen ein Kirchenkalender, Festtagstroparia und Kontakia für die Große Woche, verschiedene Kanones für die Gottesgebärerin (auch aus der Oktoechos) und für den Schutzengel, dann die 'koluthie für den Sonntag der Fleischentsagung, der Große Kanon mit alphabetischen Stichera, Gottesdiensten für anonyme Heilige und zum 'bschluss das Festtroparion für Leontij von Rostov.179 Es bestand also offensichtlich weiterhin Bedarf an einer kurzen hymnographischen Sammlung, so dass bald nach der 'ufgabe des Tropologions ein neuer Sammelband nicht unähnlicher Zusammensetzung in Gebrauch kam180 und vermutlich vor allem abseits der Klöster 177
178 179
180
NEČUN'EV', Два фрагмента, 84, mit Verweis auf 'MFILOCHIJ, Объ отрывкахъ изъ древнеславянскихъ рукописей ХI и ХII–ХIII вѣковъ. Moskau 1880, 1–10. Сводный каталог, 198–199 (№ 176). SREZNEVSKIJ/POKROVSKIJ, Описанiе, 163–164 (Минея праздничная съ прибавленiями). Für 'rmenien vgl. RENOUX, Le lectionnaire de Jérusalem I, 67–68: „Il existe cependant, parmi les manuscrits copiés à partir du XIIIe siècle, des volumes hybrides où apparaissent, unies à des fragments de livres liturgiques différents — maštoc‘ (rituel), šarakan (hymnaire), tōnac‘oyc‘ (ordo, typicon) —, des parties de čašoc‘. En constatant le caractère composite de ces manuscrits, on serait tenté immédiatement de faire le rapprochement avec les compilations analogues du rite latin — rituel/collectaire, rituel/sacramentaire — qui virent le jour à partir du Xe siècle.“
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und Höfe bei mittellosen Gemeinden eine große Rolle spielte.181 In griechischen Handschriften sind solche, hier nqol gia genannten Sammelbände seit dem 12. Jahrhundert bezeugt;182 im slavischen Raum ist der heute gebräuchliche Terminus Миніaя оgбщая. Das älteste erhaltene slavische 'nthologion ist der serbisch-griechische Codex Lavra E-108, dessen Facsimile-'usgabe von 'ndrija J'KOVLJEVIĆ und Đorđe TRIFUNOVIĆ vorbereitet wird.183 Majja 'ndrejevna MOMIN' verdanke ich einen mir im Januar 2002 brieflich mitgeteilten Hinweis auf frühe 181
182
183
N. B–v, Минея. — F. '. BROKG'UZ, I. '. EFRON (Hrsg.), Энциклопедическiй словарь. Томъ ХIХ. Sankt-Petersburg 1896, 349: „«Общая М.» употребляется при богослуженiи, когда требуется отправить службу святымъ, которымъ вовсе нѣтъ особыхъ богослуженiй въ «мѣсячной М.», или хотя и есть, но не содержащiя въ себѣ всего, что слѣдуетъ совершать въ честь празднуемаго святого. Въ церквахъ бѣдныхъ и тамъ, гдѣ служба бываетъ лишь въ праздники, «общая М.» замѣняетъ прочiя богослужебныя книги.“ H'NNICK, Das Hirmologion, 112: „Die weit verbreitete Deutung des 'usdruckes „ausgewählte kirchliche Offizien“ [i. e. иzбьранъiими слqжбами црк`вьнъiими der Methodiosvita] im Sinn eines 'nthologion, Cvětoslov oder Mineja prazdničnaja ist aus folgendem Grund abzulehnen: Ein 'nthologion konnte erst entstehen — und entstand auch tatsächlich — nach der Umformung der Menäen zu liturgischen Büchern, die die Hymnen nach dem 'blauf des Offiziums bringen. Im griechischen Bereich sind 'nthologia wie Cod. Vat. gr. 154 erst ab dem 12. Jh. bezeugt.“ Ein junger Vertreter der von H'NNICK abgelehnten Meinung ist S. Ju. TEMČIN, Типы православного славянского богослужения в ХI–ХIII веках в связи со структурными разновидностями служебного Евангелия и иных литургических книг. — Slavia 68,2 (1999), 191–211, der am 'nfang der Entwicklung 'nthologien mit anonymen 'koluthien für Heiligengruppen sieht. Vgl. NEČUN'EV', Два фрагмента, 86. Vermutlich kommt man der Wahrheit am nächsten, wenn man für die kyrillomethodianische Zeit die Existenz eines slavischen Tropologions im Umfange eines Festtagsmenaions, erweitert um die wichtigsten Gottesdienste der Triodien, voraussetzt; in einem 'nhang oder einen zusätzlichen Buch wird es aber zumindest für den klösterlichen Gebrauch frühzeitig anonyme 'koluthieformulare gegeben haben, denn anders ist eine tägliche Feier der Gottesdienste nicht möglich. 'llenfalls darf man damit rechnen, dass für eine Übergangszeit die Klostergottesdienste noch griechisch und/oder lateinisch gefeiert worden sein könnten. Vgl. Diane TOULI'TOS-MILIOTIS, The Status of Byzantine Music through the twenty-first century. — Byza tium: Ide tity, Image, I flue ce. Major Papers. XIX I ter atio al Co gress of Byza ti e Studies. University of Copenhague, 18-24 'ugust 1996, edited by Karsten FLEDELIUS, S. 449–463, zitiert nach der Internet-Publikation http://www.geocities.com/hellenicmind/music 21.html.
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slavische 'nthologia der Rus’, nämlich die von E. SLIV' als solches identifizierte Handschrift РНБ, F.п.I.73 aus dem 13. Jahrhundert und die von ihr selbst entdeckte РНБ, F.I.110 aus dem 15. Jahrhundert. Letztere enthält in dieser Reihenfolge Teile des Horologions, des Hexaemerons, das Pentekostarions, der Festtagsmenaia, des Fastentriodions und abschließend Kirchenkalender. Druckausgaben des griechischen 'nthologions gibt es von 1587 bis 1882, 184 slavische Drucke auch noch 1960. Inzwischen (September 2001) findet man sogar im Internet eine englische Übersetzung des griechischen 'nthologions durch den 'rchimandriten EPHR'IM,185 ebenso die schon 1899 von N. ORLOFF aus dem kirchenslavischen gemachte Version.186 Das griechische 'nthologion enthält wie früher das Tropologion die vollständigen 'koluthien für Hochfeste aus Menaia, Triodion und Pentekostarion, daneben den Psalter, das Horologion und die Große Oktoechos; statt der vollständigen Menaia aber gibt es anonyme 'koluthieformulare für Heiligengruppen ('postel, Propheten, Märtyrer, heilige Hierarchen, Priestermärtyrer, Mönchsheilige, Mönchsmärtyrer, Märtyrerinnen und Nonnenmärtyrerinnen), wobei jede 'koluthie aus drei Stichera zu K rie &k kraxa, einem Kanon mit Kathisma, eventuell auch Doxastikon, dazu je drei Stichera für die Gottesgebärerin in jedem Ton bestehen. Daran schließt sich eine gekürzte Parakletike mit 'posticha für den Hesperinos, Kathismata, zwei Kanones und 'postichon zu den Arnoi Ž».187 Die slavische Миніaя оgбщая (Moskau 1960) enthält im Menaia-Teil außerdem anonyme 'koluthien für Engel, heilige Väter, heilige Bekenner, heilige Ärzte und Wundertäter sowie Narren in Christo, im Triodien-Teil die Kontakia des Triodions für die Zeit der Pentekoste, dazu Sonntagsapolytikia der Oktoechos 184
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Vgl. E cyclopædia Brita ica, CD-ROM-Edition 2001 s. v. missal. Der älteste Druck erschien 1587 in Venedig durch Emmanouil Glyzonios, vgl. Io. FOUNTOULIS (Ἰω. ΦΟΥΝΤΟΥΛΗΣ), Ἀνθολόγιον. — Θρησκευτικὴ καὶ Ἠθικὴ Ἐγκυκλοπαιδεία, 2ος τόµος. 'then 1963, 788–789. http://web.ukonline.co.uk/ephrem/general.htm. Vgl. The ge eral Me aio , or The book of services commo to the festivals of our Lord Jesus, the Holy Virgi a d the differe t orders of Sai ts. Translated from the Slavonic 16th edition of 1882 by N. ORLOFF. London 1899. ND Neu-York 1969. Internetpublikation durch Christian Classics Ethereal Library: http://www.ccel.org/a/anonymous/menaion/htm/i.htm (September 2001). FOUNTOULIS, Ἀνθολόγιον, 788–789.
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mit Theotokia, Hypakoai und Kontakia, verschiedene weitere Troparia, Entlassungstheotokia, zum 'bschluss allgemeine alttestamentliche Lesungen sowie Prokeimena, 'postellesungen, 'lleluiaria und Evangelionslesungen und Koinonika für anonyme Heilige. Ob freilich die Schaffung des 'nthologions auf lateinische 'nregungen warten musste, wie RENOUX meinte,188 darf füglich bezweifelt werden: nicht nur wird man sich bei der Schaffung des neuen Sammelbandes des alten Tropologions noch entsonnen haben, auch die Tatsache, dass die Ильина книга bei einigen 'koluthien keine Kanones enthielt, deutet darauf hin, dass schon im 11. Jahrhundert anonyme 'koluthien existiert haben müssen. Dass namenlose Formulare durchaus bekannt waren, ist an den anonymen Predigtvorlagen abzulesen, die wir im Werk Kliments von Ochrid unter dem Titel Пpqч(ни( и памmть апІла или мчн`ка in 26 'bschriften ausschließlich ostslavischer Redaktion zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert erhalten haben.189 Zusammenfassung Wir waren davon ausgegangen, dass christlicher Gottesdienst von 'nbeginn durch Hymnographie gekennzeichnet war und sich gerade dadurch vom synagogalen Gottesdienst unterschied. Der Gesang hatte dabei neben panegyrischer vor allem exegetische und dogmatische Funktion, weshalb die frühen Dichtungen ebenso wie typikale 'nweisungen in den Lektionarien gesammelt wurden. Das 'nwachsen des nichtbiblischen Materials führte im 5. bis 6. Jahrhundert zur 'usgliederung des typikalen Materials in die später Typikon bzw. Synaxarion genannten Bücher, während das hymnographische in ein Hymnarion ausgegliedert wurde, für das im griechischen Sprachraum seit dem 9. Jahrhundert der Name tropol gion bekannt ist. Solch ein Hymnarion hat sich im georgischen Sprachraum erhalten (Bflufhb), vielleicht auch im armenischen (Þ³ñ³ÏÝáó). Vor allem studitische Mönche bereicherten im 8. und 9. Jahrhundert das Hymnarion, bis schließlich für alle Tage des Kirchenjahres 188
189
RENOUX, Le lectionnaire de Jérusalem I, 68. Климент Охридски, Събрани съчинения. Том първи. Sofia 1970, 88–108. Für die weite Verbreitung dieses Predigtformulars spricht die über längere Textpassagen wortwörtliche Übereinstimmung mit dem zweiten Freisi ger De kmal, dazu zuerst W. VONDRÁK, Frisi ské památky. Prag 1896, 62–65.
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Gesänge vorlagen. Die vollständigen Sammlungen hießen weiterhin tropol gion, aber mit dem Zusatz mhnaUon für die Monatssammlung, triVdion für die Sammlung der Tessarakoste und Pentekoste. Diese ursprünglichen 'djektive übernahmen im Weiteren die Funktion neuer Namen für die Teilsammlungen. Mit der Übernahme des studitischen Typikons auch für den Gemeindegottesdienst setzten sich die neuen hymnographischen Bücher allgemein durch. Seit das Tropologion durch die georgischen 'rbeiten bekannter geworden ist, hat man auch bei den Slaven nach Spuren dieses Hymnarions gesucht. Da die Denkmäler, die als Kandidaten für ein Tropologion ins 'uge gefasst wurden, jedoch höchst fragmentarisch waren, fehlte es bisher an Beweisen. Der Nachweis eines Tropologions gelang hier für die bisher als Festtagsmenaion bezeichnete Handschrift РГАДА, ф. 381 (Син. тип.), № 131. Die Handschrift selbst konnte in die Rus’ und in den Zeitraum zwischen 1037 und etwa 1065 datiert werden, so dass noch ein halbes Jahrhundert vor den ersten erhaltenen vollständigen Sammlungen in der Rus’ ein Tropologion in Gebrauch war. Über die mutmaßliche südslavische Vorlage lässt sich nichts sagen, das griechische Original muss wegen des Fehlens der Vorfastensonntage in die Zeit vor 985, vielleicht sogar vor 878, zurückreichen. Die später in Gebrauch gekommenen vollständigeren Sammlungen stehen offensichtlich in einer anderen Übersetzungstradition, die im Falle der Menaia durchaus auch originär ostslavisch sein könnte. Daneben bestand auch weiterhin ein Bedarf an kurzen hymnographischen Sammlungen, so dass seit demselben 12. Jahrhundert, aus dem die ältesten vollständigen Sammlungen erhalten sind, auch 'uswahlsammlungen hergestellt wurden, die bis heute Verbreitung finden. Diese 'nthologien trugen in der Rus’ anfangs und noch bis ins 16. Jahrhundert den Tropologion-Namen in der slavisierten Form трефpлpи. Für die Popularität solcher 'nthologien bis heute spricht ihre Verfügbarkeit auch im Internet.
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