BIS
VON BADEN
BIS
TROIA
RESSOURCENNUTZUNG, METALLURGIE WISSENSTRANSFER EINE JUBILÄUMSSCHRIFT
FÜR
UND
ERNST PERNICKA
MARTIN BARTELHEIM BARBARA HOREJS RAIKO KRAUSS (HRSG.)
ISBN 978-3-7001-7534-6
MARTIN BARTELHEIM, BARBARA HOREJS
UND
RAIKO KRAUSS (HRSG.)
Martin Bartelheim, Barbara Horejs, Raiko Krauß
V ON B ADEN
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Von Baden bis Troia – Ressourcennutzung, Metallurgie und Wissenstransfer
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Martin Bartelheim – Barbara Horejs – Raiko Krauß (Hrsg.)
VON BADEN BIS TROIA RESSOURCENNUTZUNG, METALLURGIE UND WISSENSTRANSFER
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Martin Bartelheim – Barbara Horejs – Raiko Krauß
Oriental and European Archaeology Volume 3 Series Editor: Barbara Horejs
Österreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch-historische Klasse
Verlag Marie Leidorf GmbH . Rahden/Westf. 2016
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Von Baden bis Troia – Ressourcennutzung, Metallurgie und Wissenstransfer
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Martin Bartelheim – Barbara Horejs – Raiko Krauß (Hrsg.)
VON BADEN BIS TROIA RESSOURCENNUTZUNG, METALLURGIE UND WISSENSTRANSFER Eine Jubiläumsschrift für Ernst Pernicka
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Martin Bartelheim – Barbara Horejs – Raiko Krauß
Dieses Buch entstand in einer Kooperation mit dem SFB 1070 RessourcenKulturen an der Universität Tübingen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Bartelheim, Martin / Horejs, Barbara / Krauß, Raiko (Hrsg.): Von Baden bis Troia ; Ressourcennutzung, Metallurgie und Wissenstransfer ; eine Jubiläumsschrift für Ernst Pernicka / hrsg. von Martin Bartelheim... . Rahden/Westf.: Leidorf, 2016 (Oriental and European Archaeology; Bd. 3) ISBN 978-3-86757-010-7
Publikationskoordination: Estella Weiss-Krejci Redaktion: Ulrike Schuh Coverdesign: Mario Börner, Angela Schwab Englische Textkorrekturen: Mark Pluciennik (Academic Editing Services) Grafik, Satz, Layout: Angela Schwab
Diese Publikation wurde einem anonymen, internationalen Peer-Review-Verfahren unterzogen. Für die Einholung der Urheberrechte in Wort und Bild zeichnen die Autorinnen und Autoren selbst verantwortlich. Alle Rechte vorbehalten © 2016
VML Verlag Marie Leidorf GmbH Geschäftsführer: Dr. Bert Wiegel Stellerloh 65 . D-32369 Rahden/Westf. Tel: +49 (0)5771 951074 Fax: +49 (0)5771 951075 Homepage: www.vml.de ISBN 978-3-86757-010-7
Kein Teil des Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, CD-ROM, DVD, Internet oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages Marie Leidorf GmbH reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Elektronische Plattformen ohne kommerzielle Nutzung sind davon ausgenommen.
Druck und Produktion: DSC Bevermann GmbH, D-49196 Bad Laer
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Von Baden bis Troia – Ressourcennutzung, Metallurgie und Wissenstransfer
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Inhaltsverzeichnis Martin Bartelheim – Barbara Horejs – Raiko Krauß Von Baden bis Troia – Ressourcennutzung, Metallurgie und Wissenstransfer. . . . . . . . . . . . . 9 Ernst Pernicka – Publikationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1. Identifikation und Reflexion von Ressourcen Svend Hansen – Barbara Helwing Die Anfänge der Silbermetallurgie in Eurasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Eva Rosenstock – Silviane Scharl – Wolfram Schier Ex oriente lux? – Ein Diskussionsbeitrag zur Stellung der frühen Kupfermetallurgie Südosteuropas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Tobias Kienlin Some Thoughts on Evolutionist Notions in the Study of Early Metallurgy. . . . . . . . . . . . . . . 123 Martin Bartelheim Metals as Resources in the Early Bronze Age of Bohemia and Moravia. . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Joseph Maran The Persistence of Place and Memory: The Case of the Early Helladic Rundbau and the Mycenaean Palatial Megara of Tiryns. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Reinhard Jung – Marco Pacciarelli – Gerhard Forstenpointner – Gabriele Slepecki – Gerald E. Weissengruber – Alfred Galik Funde aus dem Müllhaufen der Geschichte im Befestigungsgraben von Punta di Zambrone – Angeln am spätbronzezeitlichen Mittelmeer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 2. Soziokulturelle Implikationen von Ressourcennutzung Thomas Stöllner The Beginnings of Social Inequality: Consumer and Producer Perspectives from Transcaucasia in the 4th and the 3rd Millennia BC. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Christine Neugebauer-Maresch Medizinische Versorgung für alle? Gedanken zu einigen Individualbefunden aus dem frühbronzezeitlichen Gräberfeld Franzhausen I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Barbara Horejs Neue Gewichtssysteme und metallurgischer Aufschwung im frühen 3. Jahrtausend – ein Zufall?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251
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Inhaltsverzeichnis
Raiko Krauß – Clemens Schmid – Dan Ciobotaru – Vladimir Slavchev Varna und die Folgen – Überlegungen zu den Ockergräbern zwischen Karpatenbecken und der nördlichen Ägäis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 Daniela Kern Von stäbchenförmigen Anhängern und Knebeln (in Mitteleuropa) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 3. Ressourcenkomplexe und Produktionsprozesse Joachim Lutz Alpenkupfer – die Ostalpen als Rohstoffquelle in vorgeschichtlicher Zeit . . . . . . . . . . . . . . . 333 Mathias Mehofer Çukuriçi Höyük – Ein Metallurgiezentrum des frühen 3. Jts. v. Chr. in der Westtürkei. . . . . . 359 Zofia Anna Stos-Gale Bronze Age Metal Sources and the Movement of Metals between the Aegean and Anatolia. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375 Nikolaus Boroffka – Bianka Nessel – Michael Prange – Horia Ciugudean – Matilda Takács Neues Licht auf alte Fragen – Einige besondere Metallobjekte aus dem Depotfund von Aiud, Kreis Alba, Rumänien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 Thomas Hoppe – Roland Schwab Eine tierische Odyssee oder ein Kessel Buntes – Neue metallurgische Untersuchungen am Löwenkessel von Hochdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 Clemens Eibner Ost und West, West und Ost, Mobilität und Technologietransfer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 4. Troia und Nordwestanatolien Hermann Born Das Troja-Gold in Philadelphia – Eine Forschungsreise mit Folgen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 Stephan W. E. Blum Die Karawane zieht weiter… Fernkontakte des Hisarlık Tepe/Troia in der 2. Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 Ivan Gatsov – Petranka Nedelcheva An Important Bronze Age Find from Barcın Höyük, South Marmara Region. . . . . . . . . . . . . 507 Magda Pieniążek A Polity in Transition: Troy in the 2nd Millennium BC. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535
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Von stäbchenförmigen Anhängern und Knebeln (in Mitteleuropa)
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Von stäbchenförmigen Anhängern und Knebeln (in Mitteleuropa) Daniela Kern 1 Zusammenfassung: Wenn wir den Ausdruck „Verschlüsse“ hören, dann denken wir heute hauptsächlich an Bekleidung und somit hauptsächlich an Knöpfe, vielleicht auch noch an Schnallen und möglicherweise auch an Druckknöpfe, Reiß- und Klettverschlüsse, seltener an Knebel und Schlaufen oder Haken und Ösen. Wenn wir danach fragen, seit wann es diese Arten von Verschlüssen gibt, und ob man sich auch als Prähistoriker und Prähistorikerin mit ihrem ersten Auftreten auseinandersetzen muss, dann lautet die Antwort nur bei Druckknöpfen, Reiß- und Klettverschlüssen „nein“. Die anderen Arten von Verschlüssen werden im wahrsten Sinn des Wortes schon seit Urzeiten verwendet. Dabei dienten sie ursprünglich nicht (nur) zum Verschließen bzw. Zusammenhalten von Bekleidung, sondern im Fall der Knebel besonders auch zur Befestigung von Gürteln und Gurten – nicht nur bei Menschen. In diesem Beitrag befasse ich mich mit den schon im Titel genannten stäbchenförmigen Anhängern und Knebeln, am Rande auch mit Schlaufen und Haken, sowie Gürteln und Gurten. Der Untersuchungsraum umfasst das endneolithische bis früheisenzeitliche Mitteleuropa und übersteigt nur in Ausnahmefällen dieses Gebiet. Schlüsselwörter: Endneolithikum, Urnenfelderzeit, Zentraleuropa, Beinknebel, Metallknebel, Bogenschützen
Verschlüsse und Befestigungsvorrichtungen von Gürteln, Gurten, Taschen oder anderen Behältnissen erscheinen vergleichsweise selten im archäologischen Fundgut. Das mag daran liegen, dass viele aus vergänglichem Material wie Holz, Horn, Leder oder auch Zähnen und Knochen bestanden. Holz, Horn und Leder bleiben in unseren Breiten nur unter besonderen Umständen erhalten.2 Knochen und Zähne verwittern, trocknen aus und zerspringen, wenn sie frei liegen oder den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Sie überdauern die Zeiten nur, wenn sie schnell in Erde eingebettet werden, wie z. B. in Gräbern oder schnell verfüllten Abfallgruben. Die ältesten Verschlüsse, die wir kennen, dienten nicht zum Verschließen von Kleidern, Umhängen und Röcken. Sie scheinen nicht direkt im Zusammenhang mit Kleidungsstücken zu stehen, auch wenn sie häufig in Gräbern im Bereich des Körpers gefunden werden, sondern mit Gürteln oder Gurten, die zwar durchaus zum Festhalten der Bekleidung gedient haben können, die aber möglicherweise hauptsächlich Befestigungsvorrichtung von Waffen, Beuteln und Ähnlichem waren. Einige „Gürtelscheiben“ scheinen nur dem Schmuck gedient zu haben. Als Verschlüsse von Gürteln und Gurten kennen wir einerseits Gürtelhaken und andererseits Knebel. Während Gürtelhaken vergleichsweise selten in Fundkomplexen aufscheinen, aber doch durch die Zeiten in unterschiedlichen Formen, Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien wie Geweih,3 Knochen,4 Bronze5 und Eisen in Gräbern vorkommen, beschränken sich die Nachweise von Knebeln nur auf einige wenige Zeitabschnitte, wie das Endneolithikum, die späte Bronzezeit und die ältere Eisenzeit. Während Knebel im Endneolithikum und der Urnenfelderzeit Teil der menschlichen Ausrüstung bilden, sind sie in der Eisenzeit Bestandteil des Pferdegeschirrs.
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Wien, Österreich;
[email protected]. Grömer 2010, 38. Hájek 1959. Peška 2001; Peška 2002. David 2002.
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Abb. 1 Tödling, Grab 4 (Foto: Th. Pertlwieser, OÖLM)
Grundlagen und Forschungsgeschichte Den Ausgangspunkt der hier vorgestellten Überlegungen stellt Grab 4 einer kleinen Gräbergruppe spätglockenbecherzeitlicher Gräber aus Tödling, Oberösterreich6 dar (Abb. 1). In diesem Grab eines 14–17 Jahre alten männlichen Individuums wurde ein mit Strichbündeln verzierter stäbchenförmiger Anhänger aus Knochen gemeinsam mit drei verzierten bogenförmigen Anhängern aus Eberhauer, einem Kupferdolch und einer Schale mit horizontalem Henkel (Abb. 2) gefunden.7 Der stäbchenförmige Anhänger weist spitze Enden auf, ist zentral gelocht und – wie die bogenförmigen Anhänger aus diesem Grab – mit Linienbündeln verziert. Stäbchenförmige Anhänger werden häufig auch als Knebel bezeichnet.8 Den endneolithischen bzw. frühbronzezeitlichen „Knochenknebeln“ wurde in den letzten Jahren bezüglich der „südlichen Einflüsse“ oder großräumiger Kulturkontakte9 bzw. als Schmuck der Glockenbecher-Kultur10 Beachtung in Form kurzer Abschnitte großer Studien oder umfassender Artikel geschenkt. Man brachte sie in den meisten Zusammenstellungen mit der Glockenbecherkultur bzw. ihren Einflüssen11 in Verbindung. Dabei wurden auch kurze Überlegungen zur Funktion angestellt, die meist über allgemeine Gedanken nicht hinausgingen.12 Die einzelnen Fundumstände fanden dabei keine Berücksichtigung. Eine
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Kern et al. im Druck, Taf. 2. Kern et. al. im Druck. Rahmstorf 2008. Maran 1998, 292, Taf. 55; Rahmstorf 2008, 158–159, Karte 4. Nicolis 2001, 216–217; Nicolis 2002, 112–114, Abb. 1–2. Aspes – Fasani 1976, 328. Z. B. Bosch 2008, 486–489.
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Von stäbchenförmigen Anhängern und Knebeln (in Mitteleuropa)
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Abb. 2 Tödling, Inventar aus Grab 4, Schale mit horizontalem Henkel, Kupferdolch und vier Anhänger aus Eberhauer (Foto E. Grilnberger, OÖLM)
Ausnahme ist die Arbeit von A. P. Fitzpatrick über die Boscombe Bowmen, in der er explizit Überlegungen zur Funktion des gefundenen Knebels und ähnlicher Stücke anstellte.13 Zu den ältesten Arbeiten, die sich mit den stäbchenförmigen Objekten aus Bein auseinandergesetzt haben, zählen die Werke von L. Hájek,14 K. Schirmeisen15 und K. Willvonseder.16 Sie beschäftigten sich mit den sogenannten bogenförmigen Anhängern der Glockenbecher-Kultur und bezogen die „Knebel“ in ihre Überlegungen mit ein. So führte Hajek in seiner Zusammenstellung der bogenförmigen Anhänger auch die Knebel aus Almizaraque, Polada, Weimar und Driffield17 an, die man als verwandte Objekte betrachtete. Bezüglich der Funktion äußerte sich Schirmeisen 1936, der die sogenannten bogenförmigen Anhänger und Knebel als Vorläufer von Fibeln zum Zusammenhalten der Kleidung interpretierte.18 Er bemühte sich um eine neutrale Ansprache der „bogenförmigen Objekte“ ohne Funktionszuweisung als „bogenförmige Zierate“, was allerdings insofern wieder problematisch ist, als „Zierat“ die schmückende Komponente vor einer funktionalen betont. Andere bestanden auf der Schmuckfunktion und stellten Überlegungen zur Trageweise dieses „Hängeschmucks“ an.19 Da man keine Funktion zwingend belegen konnte bzw. die Nachweise einander teilweise zu widersprechen schienen, begnügte man sich schließlich mit den Bezeichnungen „bogenförmige“ bzw. „stäbchenförmige“ Anhänger. Die Vermutung, dass die bogenförmigen und stäbchenförmigen Gegenstände eine ähnliche Funktion hatten, wurde durch
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Fitzpatrick 2011, 60–61. Hájek 1946. Schirmeisen 1936. Willvonseder 1936. Hájek 1946, Obr. 4. Schirmeisen 1936, 66. Willvonseder 1936, 9–10.
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die Fundlage dieser Objekte in Männergräbern der Glockenbecherkultur unterstützt und durch die beiden Gräber aus Osterhofen-Altenmarkt und Tödling, in denen je ein stäbchenförmiger Anhänger gemeinsam mit mehreren bogenförmigen Anhängern vorkommt, bestätigt. Von den stäbchenartigen Anhängern waren bis in 1970er Jahre nur wenige Stücke bekannt, sodass entweder unterschiedliche Formen zusammengefasst wurden20 oder diesen Objekten keine große Relevanz beigemessen wurde.21 Nachweise aus gesichert glockenbecherzeitlichen Fundverbänden und die gut dokumentierte Fundlage in modern ausgegrabenen Gräbern ermöglichen heute besser fundierte Aussagen zur Funktion und Verwendung der betreffenden Stücke. Daher ist es möglich, die Entwicklung der bogenförmigen- und stäbchenförmigen Objekte von einem funktionalen Bestandteil der Männertracht oder -ausrüstung im Endneolithikum – einem Knebel – zu einem Bestandteil des Frauenschmucks – einem Anhänger bzw. einer Perle – in der Frühbronzezeit zu verfolgen.22 Wodurch in gewisser Weise sowohl Schirmeisen als auch Willvonseder trotz ihrer sich widersprechenden Interpretationen rechtbehielten. Bogenförmige und stäbchenförmige Knebel und Anhänger wurden auch immer wieder mit der Ausrüstung von Bogenschützen in Verbindung gebracht. Diese Interpretation fand ihre Höhepunkte in den Arbeiten von S. Piggott,23 der die „bogenförmigen Anhänger“ als symbolische Gegenstände in Form von Miniaturbögen sah, und A. P. Fitzpatrick, der die Knebel und bogenförmigen „Anhänger“ als Bestandteile von Köchern interpretierte. Am Ende der Frühbronzezeit verschwinden Knebel aus dem archäologischen Fundmaterial und erst ab dem Ende der Bronzezeit sind Knebel, dann meist aus Bronze, erneut in Gräbern nachgewiesen.24 Auch in urnenfelderzeitlichen Hortfunden sind sie bisweilen vorhanden.25 In der älteren Eisenzeit erscheinen Knebel unterschiedlicher Form26 als Teile des Pferdegeschirrs27 in reich ausgestatteten Gräbern. Somit stellten Knebel in den Metallzeiten meist einen wenig beachteten Bestandteil umfassender Fundinventare dar. Weder das Auftreten in Brandgräbern noch in den Hortfunden lieferte ausreichende Hinweise auf die Verwendung. Selbst dort, wo man eine Verbindung mit der Schirrung und Zäumung von Pferden annehmen konnte, blieb die genaue Funktion, wegen nicht ausreichend beobachteter Fundumstände, besonders bei den kleinen und unscheinbaren Exemplaren, die zwischen Alpen und Ostsee mit einem Schwerpunkt im Bereich von Böhmen und Nordbayern verbreitet sind,28 oft unklar.29 Erst genaue Fundbeobachtungen und Dokumentationen bei modernen Grabungen30 brachten zusätzliche Informationen. Endneolithische Knebel Typologisch können die endneolithischen Knebel nach ihrer Befestigungsvorrichtung in gelochte, ungelochte und solche mit einer Öse unterteilt werden.31 Die ungelochten Knebel weisen zentrale Einschnürungen auf. In englischsprachigen Texten werden sie häufig als „Montgomery buttons“ bezeichnet. Nach ihren Enden können die Knebel in Stücke mit spitzen oder verdickten Enden
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Hájek 1946, Abb. 4. Köster 1966, 35. Kern im Druck; Kern et al. im Druck. Piggott 1971. Z. B. Langengeisling: Schauer 1984, Abb. 5.2. Kytlicová 1967, Abb. 17.1–3. Kossack 1954, 115. Z. B. Hochdorf: Koch 2006. Willms 2002, 73. Z. B. Kossack 1954, 138; Willms 2002, 73. Z. B. Hochdorf: Koch 2006 mit zahlreichen Literaturhinweisen. Fitzpatrick 2011, 59.
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gegliedert werden. Als Rohmaterial wird in der Literatur häufig „Bein“32 angegeben, in einigen Fällen ist auch explizit von Geweih33 die Rede. In unterschiedlichen Varianten sind „Knebel“ von England bis Griechenland und von Mitteldeutschland bis Spanien verbreitet.34 Eine Konzentration von Fundorten ist in Norditalien feststellbar.35 Dabei handelt es sich vorwiegend um kurze „Knebel“ mit Pufferenden. Typologisch unterscheiden sie sich somit vom Tödlinger Stück, das – wie schon oben angedeutet – zu den gelochten Knebeln mit spitzen Enden36 zu zählen ist. Ungewöhnlich an dem Tödlinger Stück ist, dass es gemeinsam mit drei bogenförmigen Anhängern in einem Grab gefunden wurde, da sich die Verbreitungsgebiete der bogenförmigen und stäbchenförmigen Anhänger weitgehend ausschließen. Stäbchenförmige Objekte sind von den britischen Inseln über Frankreich und Italien bis nach Griechenland und in Mitteldeutschland verbreitet,37 während sich bogenförmige Objekte vom Oberrhein, Süddeutschland und Polen im Norden und entlang der Donau bis in den Raum von Budapest finden.38 Es ist nur noch ein weiteres Grab bekannt, in dem ebenfalls beide Arten gemeinsam vorkommen. Dabei handelt es sich um das Grab 11 aus Osterhofen-Altenmarkt39 in Bayern, in dem sich vier bogenförmige Anhänger gemeinsam mit einem stäbchenförmigen Anhänger mit Pufferenden fanden. Letzterer ist reich mit Strichbündeln und Gittermuster verziert.40 Die aufwendige Verzierung unterscheidet die Stücke von Osterhofen-Altenmarkt und Tödling von den meisten anderen stäbchenförmigen Objekten, die unverziert sind oder lediglich im Bereich der Pufferenden Rillendekor aufweisen. Nur das Stück aus Lucone41 hat eine ähnliche Form und Verzierung wie das Tödlinger Stück. Wie das Tödlinger Stück stammt auch jenes aus Osterhofen-Altenmarkt aus einem spätglockenbecherzeitlichen Grab eines Mannes. Als weitere Belege aus glockenbecherzeitlichen Männergräbern sind die Knebel aus Boscombe,42 Flomborn43 und Ilvesheim44 zu nennen. Auch das Stück von Madonna Bianca könnte mit der Bestattung eines Mannes bzw. Bestattungen von Männern in Verbindung stehen, doch erlauben die Auffindungsumstände unter einem Felsdach keine genaue Zuordnung.45 Die übrigen italienischen Stücke jedoch stammen aus Siedlungen oder finden sich in Gräbern von Frauen. In diesem Zusammenhang sind die Gräber aus Vela Valbusa46 und Romagnano47 zu nennen, in denen mehrere stäbchenförmige Anhänger gemeinsam mit Perlen unterschiedlicher Form und aus unterschiedlichen Materialien die Bestandteile von Schmuckketten bildeten. Es besteht somit ein deutlicher Unterschied in der Verwendung der Stücke aus den Männergräbern im Vergleich mit jenen aus den Gräbern von Frauen. Ergänzend muss auch bemerkt werden, dass die italischen Stücke im Durchschnitt kleiner sind, als jene Stücke aus den glockenbecherzeitlichen Gräbern,48 sodass man wohl besser von stäbchenförmigen Perlen sprechen sollte.49 Viele der anderen bei J. Maran und A. P. Fitzpatrick angeführten „stäbchenförmige Anhänger“ stammen aus Kollektivbestattungen oder Siedlungen,
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Z. B für die Stücke aus Polada und Lucone: Aspes – Fasani 1974, 327 (Abbildungstext zu Abb. 4). Fitzpatrick 2011, 58. Fitzpatrick 2011, Abb. 21. Nicolis 2001, 221, Fußnote 12. A. Aspes und L. Fasani halten die Knebel „ohne verbreiterte Enden“ für typologisch jünger: Aspes – Fasani 1976, 329. Fitzpatrick 2011, Abb. 21. Bosch 2008, Karte 2; Růžičková 2009, Abb. 6. Schmotz 1990, 60; Schmotz 1991; Schmotz 1994, 21, Abb. 15. Schmotz 1990, 60; Schmotz 1991; Schmotz 1994, 21, Abb. 15. Aspes – Fasani 1976, Abb. 4.20. Fitzpatrick 2011, Abb. 11, Taf. 18. Gebers 1978, 32, Nr. 38, Taf. 30.6. Gebers 1978, 126, Nr. 193e, Taf. 30.10. Angelini et al. 2001, 229–230. Nicolis 2002, Abb. 1. Perini 1971, Abb.. 31; Nicolis 2002, 112; Borello – Dalmeri 2004, 48, Abb. 9. Fitzpatrick 2011, 59. Kern 2015 im Druck.
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Abb. 3 Tödling, Grab 4, Lage der Anhänger (Foto: Th. Pertlwieser, OÖLM)
sodass bezüglich ihrer Verwendung keine Rückschlüsse möglich sind. Sie scheinen teilweise auch etwas jünger als die glockenbecherzeitlichen Stücke zu sein. Die italienischen Stücke werden als Einflüsse der Glockenbecher-Kultur im Bereich der Polada-Kultur gewertet.50 Während die Verwendung als Schmuckanhänger keine weiteren Fragen bezüglich der Funktion aufwirft, kann bei jenen aus den Gräbern von Männern noch eine weitere Unterscheidung vorgenommen werden. So scheinen die Stücke aus Boscombe,51 Flomborn52 und Ilvesheim53 eher als Knebel gedient zu haben, während die Funktion und Verwendung der beiden Stücke aus Osterhofen-Altenmarkt und Tödling die Frage aufwirft, ob es sich ihrer Verwendung nach tatsächlich um Knebel gehandelt hat. Dazu muss man bedenken, dass in Bayern, Österreich und Mähren in spätglockenbecherzeitlichen Gräbern von Männern bisweilen mehr als drei, unterschiedlich große bogenförmige Anhänger im Brust- und/oder Halsbereich gefunden werden. Die Lage der Stücke bei- bzw. übereinander (Abb. 3) legt den Schluss nahe, dass es sich in diesen Fällen nicht um Verschlüsse, sondern Gehänge – wie schon Christlein vermutete – gehandelt hat. Die unterschiedliche Größe der gemeinsam gefundenen bogenförmigen Anhänger würde in diesem Fall besonders gut zur Geltung kommen. Theoretisch bestünde aber auch die Möglichkeit, dass eines der Stücke noch funktional als Knebel genutzt wurde und nur die übrigen der Dekoration dienten. Wenn man die beiden stäbchenförmigen Stücke aus Osterhofen-Altenmarkt und aus Tödling unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, können sie sowohl als Knebel als auch als Anhänger verwendet worden sein. In jedem Fall stellen sie aber mit ihrer aufwendigen Verzierung und dem gemeinsamen Auftreten mit mehreren bogenförmigen Anhängern ein signifikantes Glied in der
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Aspes – Fasani 1976, 325–327. Fitzpatrick 2011, Abb. 11, Taf. 18. Gebers 1978, 32, Nr. 38, Taf. 30.6. Gebers 1978, 126, Nr. 193e, Taf. 30.10.
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Entwicklung der stäbchenartigen Objekte von einem funktionalen Bestandteil der Männertracht oder -ausrüstung zu einem dekorativen Bestandteil des Frauenschmuckes dar.54 Bei der Verwendung als Knebel stellt sich auch die Frage, was damit verschlossen oder befestigt werden sollte. Kleidungsverschlüsse, die älter sind als spätneolithische, sind aus Mitteleuropa nicht bekannt. Aus dem 3. Jahrtausend sind zwar einige Stelen und Figuren nachgewiesen, leider geben sie aber, obwohl sie in bestimmten Belangen recht detailreich sind, kaum Kleidungsverschlüsse oder andere Details wieder. Ein Figürchen, das Knöpfe oder Tasseln zu zeigen scheint, ist das Figürchen aus dem Laibacher Moor,55 mit seinem vorne verschließbaren Kleidungsstück. Falls auf ihm nicht eine aufwendige Verzierung abgebildet ist, dann handelt es sich wohl um die Darstellung von Verschlüssen, ähnlich den quadratischen Knöpfen mit V-Bohrung, wie wir sie aus Gräbern der Glockenbecherkultur kennen.56 Die Stelen von Sion zeigen Schlaufen,57 die nur dann Sinn machen, wenn sie auch irgendwo befestigt werden konnten. Als die ältesten Vorrichtungen zur Halterung von Kleidung gelten Gürtel. Gürtelscheiben und -verschlüsse aus Muscheln sind in Bandkeramischen Gräbern nachgewiesen.58 Nach dieser Zeit verschwinden „Gürtelbestandteile“ wieder weitgehend aus dem Fundmaterial und treten erst im Endneolithikum in Form von Gürtelscheiben und Gürtelhaken wieder vermehrt in Erscheinung.59 Knebel stellen eine Reduktion des Gürtelhakens auf die Halterung der Schlaufe dar. Damit sie am Gurt oder Gürtel befestigt werden konnten, bedurften sie einer Bohrung, einer Öse oder einer Rille, die den Faden oder das Band festhielt, mit dem der Knebel an der Unterlage befestigt wurde. Es scheint, dass Haken und Knebel hauptsächlich im Zusammenhang mit der Fixierung von Gürteln und Gurten und weniger als Verschluss von Kleidungsstücken gesehen werden müssen. Die wenigen im Fundbestand erhaltenen Gürtel des Neolithikums und der Bronzezeit, wie der Ledergürtel des Mannes vom Hauslabjoch oder die Stoffgürtel aus den Baumsargbestattungen, weisen keine Verschlüsse auf, sondern sind verknotet oder haben als dekoratives Element eine Gürtelscheibe. Die Verwendung von Verschlüssen scheint somit eher an Gürtel bzw. Gurte gebunden gewesen zu sein, die zusätzlich zur Bekleidung am Körper fixiert wurden. Hierher passt auch die Interpretation von A. P. Fitzpatrick, der in den „bogen- und stäbchenförmigen Anhängern“ Bestandteile bzw. Verzierungselemente eines Gegenstandes, der im Oberkörperbereich getragen wurde, sieht. Er denkt dabei an einen Köcher.60 Metallzeitliche Knebel In der Urnenfelderzeit sind sowohl Knebel aus Geweih oder Knochen als auch aus Bronze nachgewiesen. So fand sich z. B. ein stäbchenförmiger Knebel aus Bein mit abgestumpften Enden und im Querschnitt rechteckiger Lochung in einem Grab aus Langengeisling61 und ein Knebel aus Geweih mit Öse in einer Siedlungsgrube aus Etzmannsdorf62 (Abb. 4). Die Knebel aus Metall sind stäbchenförmig mit spitzovaler, zentraler Lochung63 oder mit angesetzter, rechteckiger64 oder
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Kern 2015 im Druck. Korošec – Korošec 1969, Taf. 1; Grömer 2010, Abb. 153. Grömer 2010, 314. Z. B. Stele 15 und Stele 20: Gallay 1995, Abb. 9–10. Grömer 2010, 310, Abb. 150. Peška 2002, 245. Fitzpatrick 2011, 60. Grab 6: Krämer 1952, Abb. 6.2. Lochner 1991, 55–56, Taf. 43.6. Z. B. Gammertingen: Müller-Karpe 1959, Taf. 209.4. Z. B. Hostomice: Kytlicová 1967, Abb. 17.1.
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Abb. 4 Urnenfelderzeitlicher Knebel aus Etzmannsdorf (Foto: W. Andraschek, Museen Horn)
runder bis ovaler65 Öse. Einige weisen Strichbündelverzierung66 auf, die mit der Verzierung auf den bogenförmigen Anhängern vergleichbar ist. Knebel werden bisweilen in gut ausgestatteten Männergräbern gemeinsam mit Pfeilspitzen gefunden.67 Diese neuerliche Vergesellschaftung eines Knebels mit Pfeilspitzen könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Knebel tatsächlich zu einem Gegenstand der Ausrüstung von Bogenschützen, z. B. dem Köcher gehörten, wie A. P. Fitzpatrick vermutete. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass sogenannte Pfeilschaftglätter nur in der Glockenbecher-Kultur68 und der Urnenfelder Kultur69 in „Kriegergräbern“ nachgewiesen sind. Bisweilen treten in urnenfelderzeitlichen Gräbern auch „nicht näher bestimmbare“ Bronzestäbchen auf, wie der „spulenförmige Bronzegegenstand“70 aus Malá Bĕlá,71 bei dem es sich ebenfalls um einen Knebel handeln könnte. Während im Endneolithikum die Fundlage in Bezug auf den Toten in den Gräbern noch einen Hinweis zur Funktion liefern kann, fällt diese Möglichkeit bei den urnenfelderzeitlichen Brandbestattungen aus. Wir haben daher so gut wie keine Informationen über die Verwendung dieser Knebel. Im Gegensatz zu den Knebeln in den Gräbern sind jene in den Depotfunden meist mit Bestandteilen des Pferdezaumzeugs oder der Schirrung vergesellschaftet und zeigen einen weiteren Verwendungsschwerpunkt an, der dann für die ältere Eisenzeit bestimmend wird. In eisenzeitlichen Gräbern treten Knebel nur noch in Verbindung mit Pferdegeschirr bzw. Zaumzeug auf, wie z. B. im Fürstengrab von Hochdorf an der Enz.72 Aus der älteren Eisenzeit sind ausschließlich Knebel aus Metall bekannt. Es sind unterschiedliche Formen und auch Weiterentwicklungen der einfachen Stabknebel nachgewiesen. So finden sich unter jenen Bronzeknebeln, die zum eisenzeitlichen Pferdegeschirr oder Pferdezaumzeug gehören, nicht nur einfache Knebel,73 sondern auch stäbchenförmige mit verdickten Enden und mit
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Z. B. Hradištko und Steinthalleben, Wesenburg I: Kytlicová 1967, Abb. 17.2–3; Obereching, Grab 68: Höglinger 1993, Taf. 33. Z. B. Hostomice: Kytlicová 1967, Abb. 17.1. Z. B. Langengeisling, Grab 6: Krämer 1952, Abb. 6 Z. B. Künzing: Bertemes et al. 2000. Z. B. Langengeisling, Grab 6: Krämer 1952, 267, Abb. 6.20. Vokolek 2003, 23. Grab 26: Vokolek 2003, Tab. 176.8a. Koch 2006. Z. B. Gehrsricht, Oberrieden, Beilngries: Kossack 1954, Abb. 21A12; 21B2–3; 21C6–7.
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zwei gegenständigen Ösen,74 ankerförmige Knebel,75 T-förmige Knebel76 und Jochgurtverschlüsse77 mit durchbrochener Platte und gebogenem Stabknebelende. Durch die Fundlage in verschiedenen Gräbern konnte eine Verwendung einfacher und T-förmiger Typen für die Befestigung des Kehlgurtes nachgewiesen werden.78 Diskussion Die bisher besprochenen Fundverbände zeigen, dass Knebel wohl seit dem Endneolithikum überwiegend zur Fixierung von Gürteln und Gurten verwendet wurden und keine direkten Hinweise auf die verwendete Kleidung geben. Somit kann L. Rahmstorfs Vermutung, dass die Knochenknebel des 3. Jahrtausends in Verbindung mit Bekleidung aus wollenen Geweben79 gesehen werden können, nicht nur aufgrund textilkundlicher Forschungen, die eine vermehrte Verwendung von Bekleidung aus Wolle erst ab der Frühbronzezeit belegen,80 zurückgewiesen werden, sondern auch wegen der vorhandenen Fundzusammenhänge. Knebel scheinen viel eher an Schlaufen aus unterschiedlichen Materialien, vermutlich überwiegend Leder – im wahrsten Sinn des Wortes – gebunden gewesen zu sein. Einen Hinweis zu dieser Verwendung könnten die oben schon erwähnten Stelen von Sion „Petit Chasseur“ bieten, auch wenn auf ihnen weder Knebel noch andere Verschlüsse dargestellt sind. Die abgebildeten Gürtel haben jedoch Schlaufen,81 die eine Verwendung von Knebeln als Verschluss nicht ausschließen, wenn nicht sogar notwendig machen. Dasselbe gilt auch für quer über den Oberkörper laufende Gurte wie auf Stele 882 dargestellt. Gurte mit Verschlüssen zu versehen, die schnell verschlossen bzw. geöffnet werden können, ist dann von Vorteil, wenn diese oder der Gegenstand, den sie fixieren, nicht dauerhaft am Körper getragen werden. Das ist besonders für Tragevorrichtungen von Waffen von Bedeutung und da wieder besonders bei jenen, die aus mehreren Teilen bestehen und für deren Handhabung man beide Hände braucht, wie für Pfeil(e) und Bogen. Wenn es sich also bei den endneolithischen und einem Teil der urnenfelderzeitlichen Knebel tatsächlich um Bestandteile der Bogenschützenausrüstung handelt, ist dann das „Fehlen“ von Knebeln im Fundbestand der Mittleren Bronzezeit – grob gesprochen – damit zu erklären, dass in dieser Zeit kaum Pfeilspitzen bzw. Bogenschützenausrüstungsteile in die Gräber gelangten? In diesem Zusammenhang ist auch die Stellung der Bogenschützen von Bedeutung. Besonders für die Glockenbecherkultur mit den für sie charakteristischen Silexpfeilspitzen und Armschutzplatten wurde eine besondere Bedeutung der Bogenschützen postuliert. Für Case83 symbolisierte die männliche Grabausstattung mit den Geschoßen, um die Beute zu verwunden, dem Messer um sie zu töten (coup-de-grâce) und dem Becher, um das Blut aufzufangen, den „großen Jäger“, der Jagd auf Pferd, Auerochse, Hirsch, Wildschwein, Menschen oder Ungeheuer der Anderswelt machte. Für die eisenzeitlichen „Fürsten“ soll die Jagd nur noch herrschaftlicher Zeitvertreib und möglicherweise ein Privileg gewesen sein. Die Verwendung von unterschiedlichen Metallknebeln in der Eisenzeit gemeinsam mit Lederriemen bzw. Ledergurten bei der Schirrung und beim Zaumzeug von Pferden zeigt, dass sie sich in dieser Verbindung vermutlich am besten bewährt hatten. Als Verschlüsse von Gürteln
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Z. B. Gernlinden: Kossack 1954, Abb. 19B12; Gilgenberg-Gansfuß: Kossack 1954, Abb. 29F7. Z. B. Lengenfeld: Kossack 1954, 115, Abb. 24B9. Z. B. Hochdorf: Koch 2006, 52; 199–201; Abb. 43; 47; Taf. 18.221; 22.252. Kossack 1954, 115; Koch 2006, 164–165; Abb. 159; Liste 14. Koch 2006, 201. Rahmstorf 2008, 158. Rast-Eicher 2005, 124. Z. B. Stele 15 und Stele 20: Gallay 1995, Abb. 9–10. Gallay 2011, 142. Case 2004, 29.
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verwendete man seit der Frühbronzezeit vermehrt metallene Gürtelhaken. Als Kleidungsverschlüsse kamen Knebel nach wie vor nicht in Frage. Dazu hatte man, sofern es notwendig war, Nadeln und später Fibeln. Es stellt sich allerdings auch die Frage, warum nicht auch andere Gurte oder Aufhängevorrichtungen mit Knebeln befestigt wurden und Knebel vergleichsweise selten im archäologischen Fundmaterial aufscheinen. Während man bei den endneolithischen Knebeln aus Knochen oder Eberhauern auf die Vergänglichkeit des Rohmaterials hinweisen kann, bleiben für die metallzeitlichen Knebel aus Bronze diese Überlegungen ohne Belang. Aus urnenfelderzeitlichen Siedlungen des mittleren Donauraumes sind mir Metallknebel nicht bekannt, doch verwundert das insofern nicht, als Metallgegenstände in ihnen allgemein rar sind. Trotzdem erstaunt, dass das Prinzip dieser Fixierung nicht in größerem Ausmaß auch für andere Zwecke genutzt wurde. Möglicherweise entzieht sich die weit verbreitete Nutzung von Gürteln, Gurten und Riemen aber auch nur unseren direkten Beobachtungen, da die Erhaltungsbedingungen für Leder in unseren Breiten nicht günstig sind. Aus dem Grab von Hvidegård in Dänemark sind die Reste von Riemen der Schwertgürtung mit den zugehörigen Doppelknöpfen84 erhalten geblieben. Diese dienten dazu, zusätzliche Riemen am Gürtel zu befestigen, indem sie von beiden Seiten durch die dafür vorgesehenen Schlitze („Knopflöcher“) geführt werden konnten. Doppelknöpfe dieser Art erscheinen auch im süddeutschen Raum in gut ausgestatteten Männergräbern mit Schwert.85 Während man den Waffen breite Aufmerksamkeit schenkte und auch Überlegungen zur Kampfweise anstellte,86 scheint man wenig Zeit damit verbracht zu haben, sich zu überlegen, wie die Waffen auf dem Weg zum Kampfplatz an den Kämpfern befestigt waren, denn sowohl die Knebel als auch die Doppelknöpfe werden meist, wenn überhaupt, nur der Vollständigkeit halber aufgezählt. Auch wenn endneolithische und eisenzeitliche Darstellungen bewaffnete Männer mit Gürteln abbilden, so sind sie doch nicht genau genug, um auch deren Verschlüsse zu zeigen. Details zu diesen entziehen sich somit noch unserer Kenntnis. Ausgehend von einem unscheinbaren Gegenstand des Endneolithikums bin ich nun unversehens bei Fragen zur Waffenausstattung urnenfelderzeitlicher Männer und ihrer Kampfweise sowie der eisenzeitlichen Pferdeschirrung bzw. -zäumung angelangt. Beides Themenbereiche, die ob ihres Umfangs, den Rahmen dieses kleinen Beitrages übersteigen. Zusammenfassung Knebel und Haken sind die ersten nachgewiesenen Verschlüsse, die nicht nur das Verschließen sicherstellen konnten, sondern auch schnell und einfach wieder geöffnet werden konnten. Sie wurden am Beginn ihrer Entwicklung bis in die Eisenzeit vorwiegend zur Befestigung von Gürteln und Gurten verwendet. Die ältesten Knebel sind aus Knochen, Geweih und Tierzähnen. In der Bronze- und der älteren Eisenzeit werden sie auch aus Bronze gefertigt. Knebel scheinen sich besonders gut zur Fixierung von Gurten aus Leder geeignet zu haben, was ihre Verwendung bei der Befestigung von Waffen am Körper der Krieger als auch bei der Schirrung und Zäumung von Pferden in der Eisenzeit zu bestätigen scheint.
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Aner – Kersten, 1973, Abb. 16. Z. B. Eggolsheim: Schauer 1984, Abb. 3.8–10; Gammertingen: Schauer 1984, Abb. 7.11. Z. B. Schauer 1984, 217 (mit älterer Literatur).
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