“Variationen über das bilderlose Wesen der Musik: Bilderverbot als Motiv der Musikphilosophie Theodor W. Adornos.” In: Dirk Braunstein, Grazyna Jurewicz, Ansgar Martins (eds.), “Der Schein des Lichts, der ins Gefängnis selber fällt”. Religion, Metaphysik, Kritische Theorie (forthcoming)

May 20, 2017 | Author: Eraldo Santos | Category: Critical Theory, Theodor Adorno, Max Horkheimer, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, THEOLOGIE, Kritische Theorie, THEOLOGIE, Kritische Theorie
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Dirk Braunstein / Grazyna Jurewicz / Ansgar Martins (Hrsg.) „Der Schein des Lichts, der ins Gefängnis selber fällt“ Religion, Metaphysik, Kritische Theorie Softcover, 135 x 210 mm ca. 400 Seiten Neofelis Verlag Erscheint im Oktober 2017

Print (Softcover) ISBN: 978-3-95808-117-8

Zur Dialektik von Emanzipation und Erlösung

Die radikale Gesellschaftskritik Theodor W. Adornos und Max Horkheimers bedient sich immer wieder explizit theologischer und metaphysischer Topoi – selbst dort, wo sie Religion kritisiert. Einerseits arbeiten die Vertreter der Kritischen Theorie die ideologische Funktion von Religion in einer Gesellschaft heraus, deren menschengemachte Zwänge als metaphysisch gegebene, unhintergehbare Tatsachen erscheinen. Um diesen Schein zu durchbrechen, soll aber andererseits am Wahrheitsgehalt der theologischen Versprechen festgehalten werden. Diese Dialektik von Kritik und Rettung wird bei Horkheimer und Adorno bis zum Widerspruch entfaltet, der die Kritische Theorie als negativistische bestimmt. Als solche muss sie jedes verbindliche Bild des ‚Anderen‘ verwerfen und doch fordern, seine unbedingte Möglichkeit der vermeintlich ausweglosen Immanenz des Faktischen entgegenzuhalten. Das „Licht“ der Erlösung scheint nach Adorno nur aus der Immanenz: „auf den Menschen und Dingen“, in „Rissen und Schründen“ des sich ideologisch verabsolutierenden gesellschaftlichen Ganzen. Als profanierte Denk- und Deutungsfiguren werden theologische Bestände dabei philosophisch, sozialtheoretisch und ästhetisch eingeholt. Dem Stellenwert dieser rettenden Religionskritik zwischen Metaphorik und Metaphysik sind die Einzelstudien des vorliegenden Bandes gewidmet. Die Publikation dokumentiert Diskussionsbeiträge des Forschungsprojekts „Kritische Theorie und Religion“, das 2015/16 als Kooperation des Instituts für Sozialforschung und der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt wurde. Die Autorinnen und Autoren gehen darin insbesondere religiösen Themen und metaphysischen Thesen Adornos nach, die von dessen Apologet*innen meist stillschweigend übergangen, von den Kritiker*innen hingegen zur Sackgasse seiner kritischen Gesellschaftstheorie erklärt werden. Dabei wird immer wieder deutlich, dass das metaphysisch-theologische Vokabular der Kritischen Theorie gerade auf das scheinbare Gegenteil der Theologie – den Materialismus – verweist und umgekehrt.

Mit Beiträgen von Nico Bobka, Dirk Braunstein, Mariska Dekker, Julia Jopp, Verena Katz, Alexander Kern, Felix Lang, Alexander Lingk, Ansgar Martins, Lisa Neher, Anna-Verena Nosthoff, Teresa Roelcke, Tobias Schottdorf, Eraldo Souza dos Santos, Laura Soréna Tittel, Leonie Wellmann, Keisuke Yoshida und Robert Ziegelmann.



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