Städtebauliche Analyse der Bebauung zwischen den beiden Altstädten von Krems und Stein Fokus: städtebauliche Genese

May 27, 2017 | Author: Oliver Fries | Category: Historische Bauforschung, Österreich, Siedlungsgeschichte, Niederösterreich, Bauforschung, Stadtentwicklung, UNESCO world heritage, Siedlungforschung, Städtebau, Wachau (Austria), Stadtentwicklung, UNESCO world heritage, Siedlungforschung, Städtebau, Wachau (Austria)
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Städtebauliche Analyse der Bebauung zwischen den beiden Altstädten von Krems und Stein Fokus: städtebauliche Genese

Im Auftrag der Donau-Universität Krems Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur Department für Bauen und Umwelt Zentrum für Baukulturelles Erbe Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30 A-3500 Krems an der Donau Kontakt: Univ.-Prof. Dipl. Arch. ETH Dr. Christian Hanus Oliver Fries, MSc (Projektleitung) unter Mitarbeit von Jennifer Brunner Mag. Michael Fröschl Mathias Ganspöck, MSc Arch. DI Jan Kanngießer DI Katharina Lassacher, MSc MMag. Ronald Kurt Salzer Arbeitsgemeinschaft aus Historische Bauforschung ofries Büro für Bauforschung und Denkmalpflege Rudolfstraße 6/2, A-3430 Tulln Klostergarten 1, A-3541 Senftenberg-Imbach EKG Baukultur GmbH Architekturvermessung Bauwerksdiagnostik Kulturgutdokumentation Floragasse 5, A-1040 Wien Krems – Tulln – Wien, im August 2015 Stand: 28. August 2015

1.

Einführung

Mit 27. Juli wurde das Projektteam mit der Erstellung einer städtebaulichen Analyse der Bebauung zwischen den Altstadtbereichen von Krems und Stein, mit dem Fokus auf dessen städtebaulicher Entwicklung, beauftragt. In der relativ kurzen Zeit bis zur Abgabe am 31. August 2015 war das 4-köpfige Team mit der Herausforderung konfrontiert, die städtebauliche Entwicklung des bis in die Zeit um 1800 nur spärlich verbauten Gebietes aufzuzeigen. Die 850.000 m² große Fläche ist heute, bis auf wenige noch landwirtschaftlich genutzte Flächen und einige Hausgärten sowie öffentliche Grünflächen, fast zur Gänze verbaut. Aufgrund der kontinuierlichen Umwidmung von bestehenden Parzellen in Bauland und dem Fehlen eines städtebaulichen Konzeptes entwickelte sich eine relativ inhomogene und regellose Verbauung. Alle bisherigen Arbeiten zur städtebaulichen Entwicklung der beiden Städte Krems und Stein beruhen im Wesentlichen auf den Studien von Adalbert Klaar (1971)01 bzw. Hans Koepf und Harry Kühnel (1975)02. Was jedoch die städtebauliche Entwicklung des Bereichs zwischen Krems und Stein betrifft wurde diese bis dato lediglich im Zusammenhang mit Geschichte des aufgehobenen Kapuzinerklosters „Und“ behandelt. Die große städtebauliche Entwicklung des Bereiches zwischen Krems und Stein, der Zeit zwischen 1800 und Heute, lag bisher noch nicht im Fokus der stadtgeschichtlichen Forschung.

2.

Fragestellung

Ziel war die Erstellung einer städtebaulichen Analyse der Bebauung zwischen den historischen Altstadtbereichen von Krems und Stein, hinsichtlich der Entwicklung (bauliche Genese). Die sogenannten historischen Altstadtbereiche der beiden Städte Krems und Stein definieren sich durch ihre Stadtbefestigung, die einerseits historisch, anderseits auch im heutigen Bestand erfassbar ist. Der untersuchte Bereich wird im Osten durch den Stadtgraben und die Utz-Straße, im Norden durch den Verlauf der Alauntalstraße, im Westen durch den Straßenzug der Dr.-Karl-DorrekStraße und im Süden durch die Donau begrenzt. Die Ergebnisse der Untersuchung werden einerseits in schriftlicher Form und anderseits in Form einer Wachstumsphasenkarte bzw. eines Baualterplans vorgelegt. Zusätzlich wird anhand von historischem Bildmaterial wie Plänen, topographischen Ansichten, Ansichtskarten und privaten Fotografien die Entwicklung dieses Stadtbereichs und seiner Bebauung anschaulich dargestellt.

01  Vgl. zuletzt Klaar 1971, S. 35 ff., bes. S. 39 ff. 02  Vgl. Koepf 1975, S. 6ff.

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3.

Methode

Aufgrund des relativ straffen Zeitplans von der Auftragserteilung bis zur geplanten Abgabe, und der vorhandenen Ressourcen sowie der rasch verfügbaren bzw. zugänglichen Quellen, wurde folgende Herangehensweise bzw. Methode gewählt: Am Beginn einer jeder Analyse steht die Erhebung des Bestandes. Dies erfolgte durch Sichtung von publiziertem Quellenmaterial zur Stadtgeschichte sowie durch eine systematische Begehung zur Erfassung des baulichen Bestandes vor Ort. In einem zweiten Schritt wurden alle erhobenen Daten im Hinblick auf die städtebauliche Entwicklung des untersuchten Bereichs gefiltert und die Informationen auf Basis des aktuellen Katasterplans kartierend erfasst. Einen weiteren Schritt bildeten die Sichtung und Auswahl eines für die Stadtentwicklung repräsentativen Spektrums an historischen Ansichten und Planmaterial. Aufgrund der beschränkten Zeitressourcen und eingeschränkten Zugänglichkeit, wurde die Untersuchungstiefe auf Ebene der Archivrecherche nicht erreicht. Neben der Erstellung einer Wachstumsphasenkarte bzw. eines Baualterplans wurde die planliche Darstellung der Stadtentwicklung im Untersuchungsbereich der Jahre um 1800/1820, um 1900 und 1950 gewählt. Der Abbildungskatalog (Kapitel 6) umfasst historische Darstellungen und Fotografien der Zeit um 1640 bis in die 1930er-Jahre und widmet sich einerseits den Details und andererseits dem Überblick. Die schriftliche Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse versucht, soweit möglich, in chronologischer Reihenfolge die wichtigsten Schritte der Stadtentwicklung zu dokumentieren.

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4.

Topographische Situation und Baugefüge

Der Bereich zwischen den historischen Altstadtbereichen von Krems und Stein bildet eine ebene, nur mäßig von Nord nach Süd, gegen die Donau hin, abfallende Fläche. Zentral gelegen, bildet die Katastralgemeindegrenze zwischen Krems und Stein eine unsichtbare, sich an Parzellengrenzen orientierende, nordsüd-verlaufende Achse östlich des Alauntalbaches. Diese Grenzziehung geht auf die Burgfriedensgrenze – eine rechtliche Grenze zwischen den beiden Städten zurück.03 Der Alauntalbach, der selbst eine nordsüd-verlaufende Achse bildet, befindet sich im Gebiet der Katastralgemeinde Stein. Der Franziszeische Kataster von 1823 zeigt, dass der Bereich zwischen den Städten Krems und Stein zum Zeitpunkt seiner Erstellung noch weitgehend unverbaut und landwirtschaftlich genutzt war. Lediglich entlang der Verbindungsstraße zwischen den beiden Stadttoren (Steinertor in Krems und Kremsertor in Stein) findet sich eine aufgelockerte Bebauung. Die wohl ursprünglich als Glacis gedachte Freifläche zwischen den Stadtbefestigungen war überwiegend mit Weingärten bepflanzt und führte die Riedenbezeichnung Wieden. Auf diesen Flur- bzw. Riedennamen ist auch der Name für den nordöstlichen Turm und das anschließende Tor der Steiner Stadtbefestigung zurückzuführen (Wiedenturm und Wiedentor). Der Name „Wieden“ hat seinen etymologischen Ursprung im mittelhochdeutschen Wort „widem(e)“ für „gestiftetes Gut“. Möglicherweise geht die Bezeichnung auf die Dotation eines kirchlichen Besitzes zurück.04 Bereits im Jahr 1463 erlaubt Kaiser Friedrich III. die Errichtung von Häusern zwischen den beiden Städten Krems und Stein.05 Jedoch könnte sich dies ausschließlich auf die östliche Stadterweiterung von Stein innerhalb des heutigen Altstadtbereiches (zwischen Neutorgasse und Kremsertor) beschränkt haben. Heute weist der Bereich eine inhomogene Verbauung auf, die von einer dichten bis lockeren Besiedlung durch ein- bis mehrgeschoßige Bebauung überwiegend Wohngebäuden besetzt ist. Wichtige Hauptachsen von West nach Ost bilden die Ringstraße mit ihren parallelen Straßenzügen, nämlich der Schillerstraße bzw. Kasernstraße und Alauntalstraße. Diese erhalten durch die Gaswerkgasse und die Dr.-Karl-Dorrek-Straße wichtige Querverbindungen. Die Alauntalstraße bildet eine ebene Wohnstraße vom Kremser Stadtgraben westwärts bis zur Einmündung in die Straße „Am Rosenhügel“. Der Name kommt von der Alaungewinnung (17621851) im sogenannten „Alaunthale“ und dem Handel damit. Alaun war der Ausgangsstoff für das sogenannte „Kremser Weiß“ und fand in der Gerberei, zum Leimen von Papier, in der Medizin und beim Härten von Gips Verwendung.06

03  Vgl. Kühnel 1991 (Städteatlas). 04  Schuster 1994, Nr. W 256 ff., S. 426 ff. 05  StaA Krems 0398, 1463 VI 15; http://monasterium.net/mom/AT-StAKrems/Krems/StaAKr-0398/charter, letzter Aufruf, 17. August 2015. 06  Frühwirth 2004, S. 42. 4

Die Dr.-Karl-Dorrek-Straße führt vom Franz-Zeller-Platz im Süden an der Strafvollzugsanstalt Stein und dem Friedhof sowie dem Universitäts-Campus vorbei zur Alauntalstraße. Die Straße hieß ehemals Egelseerstraße und wurde unter Bürgermeister Johann Schmid, SDAP (1928–1933) in Friedrich-Ebert-Straße umbenannt. 1934 erfolgte die Benennung in Dr.-Karl-Dorrek-Straße zu Ehren des langjährigen Generaldirektors der Austria Tabakwerke (1921–1936 und 1945–1948). Dr. Karl Dorrek wurde aufgrund seiner Verdienste um die Stadt Stein 1926 zum Ehrenbürger ernannt.07 Der Franz-Zeller-Platz zwischen Steiner Donaulände und Dr. Karl-Dorrek-Straße gelegen, ist nach dem Wiederstandskämpfer Franz Zeller (*1900, †1942) aus Krems benannt. Davor hieß der Platz Fabriksplatz bzw. Passauerplatz.08 Die Gaswerkgasse westlich der Kremser Kaserne verbindet die Kasernstraße im Süden mit der Alauntalstraße im Norden. Hier stand bis 1958/1960 das 1870 errichtete Gaswerk, das im Zusammenhang mit der Einführung der Gasbeleuchtung errichtet wurde.09 Eine direkte Verbindung des Stadtteils Und zur Donau gibt es nicht. Die 1951/1958 errichtete Trasse der Bundesstraße riegelt hier gegen die Donau ab. Es bestehen lediglich fußläufige Verbindungen, die zum Naherholungsgebiet an der Donau führen. Die Gerlgasse bildet die Verbindung zwischen der Mazettistraße und der Alauntalstraße. Die Benennung erfolgte 1935 – früher stand hier das sogenannte „Gerlkreuz“. Der Name Gerl leitet sich von Keil oder Zwickl ab und nimmt Bezug auf den dreieckigen Grundriss des ehemaligen Weingartens auf dem das „Mazetti-Cottage“ entstand.10 Die Kaiser-Friedrich-Straße erstreckt sich von der Kasernstraße bis zum Bahndamm. Vor 1902 hieß die Straße die ursprünglich von Norden herab bis zur Ringstraße (früher Werteimstraße) führte, recht schlicht „Friedrichstraße“.11 Die Karl-Eybl-Gasse ist nach dem Fabrikanten Karl Eybl (*1869, †1937) benannt, der die 1868 von W. S. Smith am Areal gegenüber der Strafanstalt Stein begründete Teppichfabrik im Jahr 1905 kaufte, und aus dieser die „Erste österreichische mechanische Kokosteppich- und Mattenfabrik Eybl und Neckham“ machte.12 Die Stadtbefestigung beider Städte umschrieb für lange Zeit eine Fläche innerhalb dieser sich die beiden Städte entwickeln konnten und mussten. Die Kasernstraße beginnt im Osten beim Steiner Tor und mündet beim Kloster Und in die Undstraße. 1901 beschloss der Gemeinderat von Krems, die Baulinie der Kasernstraße geradliniger als Stichachse gegen das Steinertor zu führen. Dazu erfolgte eine Verbreiterung der Straße gegen die südliche Seite.13 Die Kerschbaumerstraße bildet einen parallelen Straßenzug im Süden der Ringstraße und verbindet die Rosegger- mit der Meyereckstraße. Die Bauplätze hier entstanden durch die Aufschüttung des „kleinen Exerzierplatzes“. Auf den Überschwemmungsdamm im Süden wurde

07  Frühwirth 2004, S. 58. 08  Frühwirth 2004, S. 64. 09  Frühwirth 2004, S. 68. 10  Frühwirth 2004, S. 69–70. 11  Frühwirth 2004, S. 84. 12  Frühwirth 2004, S. 84. – Stadler 2006, S. 422. 13  Vgl. Frühwirth 2004, S. 85.

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die Donauuferbahn, welche 1909 in Betrieb genommen wurde, geführt. Der Name der Straße geht auf Dr. Anton Kerschbaumer (*1823, †1909) zurück. Kerschbaumer war gebürtiger Kremser und lange Jahre Pfarrer von Krems-St. Veit. Er machte sich als verdienter Historiker einen Namen. Er bekam 1902 die Straße noch zu seiner Lebenszeit gewidmet.14 Die Verbindung von der Ringstraße zur Undstraße bildet die Martin-Johann-Schmidt-Straße. Diese Benennung erfolgte 1927.15 Die Verbauung an der Mazettistraße geht auf den Steiner Bürgermeister Wilhelm Mazzetti zurück (1910–1919) und wird auch als Mazetti-Cottage bezeichnet.16 Die Meyereckstraße verbindet die Schillerstraße über die Ringstraße mit der Kerschbaumerstraße. Die Benennung erfolgte auf Betreiben des Arztes Dr. Karl Salomon 1927. Jakob Oswald von Meyereck war in den Jahren 1716–1741 Bürgermeister und Stadtrichter von Krems und Stein.17 Die Reifgasse auf der ehemaligen Weingartenriede Wieden stellt die Verlängerung der MeyereckStraße gegen Norden bis zur Alauntalstraße dar. Dem Kremser Dr. Franz Reif gehörten die zwischen der Gaswerkgasse und dem Militärspital (Kloster Und) liegenden Grundstücke. Der Beschluss zur Straßenbenennung erfolgte 1958 nach Errichtung der dortigen Wohnhausanlage durch die Austria Tabakwerke.18 Der Südtirolerplatz zwischen dem Steinertor und dem Gerichtsgebäude erhielt seinen Namen 1932. Der Platzname stellt die geistige Verbindung zum 1919 verlorenen Landesteil Südtirol her. Anlässlich einer „Schönerer-Feier“ 1941 wurde der Platz spontan in „Georg-Ritter-vonSchönerer-Platz“ umgetauft.19 Die Universitätspromenade parallel zur Donauuferbahn, verbindet sich mit der Dr. Karl-DorrekStraße im Westen und der Anibaspromenade im Osten.20 Die Wiedengasse verbindet die Gaswerkgasse mit der Reifgasse. Der Name leitet sich von der ehemals südlich der Alauntalstraße gelegenen Weingartenriede Wieden ab.21

14  15  16  17  18  19  20  21 

Vgl. Frühwirth 2004, S. 86. Vgl. Frühwirth 2004, S. 97. Vgl. Frühwirth 2004, S. 97. Vgl. Frühwirth 2004, S. 98. Vgl. Frühwirth 2004, S. 109. Vgl. Frühwirth 2004, S. 124. Vgl. Frühwirth 2004, S. 126. Vgl. Frühwirth 2004, S. 131–132.

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5.

Städtebauliche Entwicklung der Bebauung zwischen Krems und Stein

Wohl aufgrund der räumlichen Nähe beider Orte und der wirtschaftlichen Verflechtungen führte dies relativ früh zu einem stadtrechtlichen Dualismus.22 Die beiden Städte bildeten seit etwa 1250 eine „Bürgergemeinde von Krems und Stein“ deren Vorsitz ein Stadtrichter hatte, der wiederum einem Rat vorstand der sich aus je sechs Bürger der beiden Städte zusammensetzte.23 Zur Bezeichnung als Doppelstadt Krems-Stein sei kurz bemerkt, dass, obwohl eine Bürgergemeinschaft bestand, jede Stadt einen eigenen Burgfrieden, gesonderte Finanzen und ein eigenes Siegel führte. Ein erster Höhepunkt war das 1305 durch Herzog Rudolf III. verliehene Stadtrecht.24 1416 wurde den Bürgern beider Städte das Recht einen gemeinsamen Bürgermeister zu wählen gewährt.25 Vom 1463 durch Kaiser Friedrich III. verliehenen Privileg zur Errichtung einer Donaubrücke zwischen Mautern und Stein profitierten in der Folge beide Städte.26 Die Donaubrücke bei Stein war bis ins 19. Jahrhundert eine von nur drei Donaubrücken Österreichs (Wien 1439, Stein 1463, Linz 1495).27 Während des 17. und 18. Jahrhunderts kann in Stein von einer durchschnittlichen Einwohnerzahl von 1.500, in Krems von durchschnittlich 4.000 ausgegangen werden.28 Die Doppelstadt Krems-Stein blieb bis 1849 bestehen. Die Konstituierung der Stadt Stein als neue, selbstständige Gemeinde nach dem Gemeindegesetz von 1849 wurde im Jahr 1850 protokolliert.29 Die ersten Wahlen fanden am 8. Juli 1850 statt.30 1938/1939 wurde Stein nach 90-jähriger Selbständigkeit gemeinsam mit zwölf anderen Gemeinden der Stadt Krems eingemeindet.31 „Zwischen den beiden Städtgen Stein und Krems, so ungefehr eine halbe Stunde von einander liegen, befindet sich eine ziemlich geraumige Ebene oder Platz, auf welchem dem Vorgeben nach Juden sollen gewohnt haben, nach deren Vertreibung sich auf solchem die Capuziner ein schönes Kloster und Kirche erbauet; von dem in dieser Gegend die Frage oder vielmehr das Sprüchwort entstanden, wenn man sagt: was liegt zwischen Stein und Krems, nämlich dieses Capuzinerkloster, welches man Und nennen soll. Nicht ferne von solchem liegt eine Kapelle, so zu Unser Frauen Brünnlein heißt, in welcher ein Marienbild befindlich, so ehemals vile Wunder soll gethan haben.“32 Am Zusammenlauf der Verbindungsstraße zwischen Krems und Stein, der Promenade und späteren Alleestraße (ab 1905 Schillerstraße) mit der späteren Kasernstraße entstand 1614 ein Kapuzinerkloster.33 Kaiser Matthias erteilte 1612 den Kapuzinern die Erlaubnis, zwischen den Städten Krems und Stein ein Kloster zu erbauen. Eine kaiserliche Kommission bestehend aus Abt Georg von Göttweig, Dechant Jacob Lambert von Krems und Stadtanwalt Peter Scholdau

22  Vgl. Brunner 1948, S. 19 ff. 23  Vgl. Kinzl 1869, S. 7. – Brunner 1953, S. 54. – Knittler 1971, S. 41ff. 24  StaAKr-0873, 1305 VI 24 bzw. http://monasterium.net/mom/AT-StAKrems/Krems/StaAKr-0873/charter, letzter Aufruf 5. Jänner 2015. 25  Vgl. Kinzl 1869, S. 39. – StaAKr-0182, 1416 IV 8 bzw. http://monasterium.net/mom/AT-StAKrems/Krems/ StaAKr-0182/charter, letzter Aufruf 5. Jänner 2015. 26  StaAKr-0399, 1463 VI 17 bzw. http://monasterium.net/mom/AT-StAKrems/Krems/StaAKr-0399/charter, letzter Aufruf 5. Jänner 2015. – vgl. Hadrbolec 2000, S. 472ff. 27  Hadrbolec 2000, 472. 28  Vgl. Knittler 1971, S. 43 ff. 29  Frühwirth 2000, S. 350351. 30  Frühwirth 2000, S. 351. 31  Frühwirth 2000, S. 361362. 32  Dielhelm 1785, S. 363. 33  Vgl. Frühwirth 2004, S. 3637. 7

bestimmten dazu ein dem Erzbistum Salzburg gehöriges Grundstück.34 Unter großer Anteilnahme wurde am 1. Mai 1614 der Grundstein gelegt.35 Die erste Klosterkirche war gegen Osten orientiert und wurde von Johann Baptist Graf von Verdenberg auf Grafenegg gestiftet und von seinem Baumeister Matthias Piazol errichtet, dessen Hofbaumeister er nachweislich von mindestens 1636–1641 war, und der für ihn das Kapuzinerkloster in Mödling baute.36 Nach einer Brandkatastrophe 1656 wurde die Klosterkirche durch den Baumeister Domenico Sciassia als Zentralbau neu errichtet.37 Das Kloster wurde 1796 per Hofdekret aufgehoben und geraume Zeit später (1807) in ein Truppenspital mit 125 Betten umgebaut,38 das bis 1900 bestand.39 Vor der Klostergründung befand sich an der Stelle die sagenumwobene Kapelle „Maria Bründl“, bei der es sich um eine Heilquelle gehandelt haben soll.40 Neben der Klosterpforte wurde 1638 für die 1614 aus Prag geholte Marienstatue eine eigene Kapelle erbaut. Unter dieser floß ein Brunnen, dessen Wasser sich als heilsam erwies. Als 1656 die Klosterkirche abbrannte, ließ Katharina Gräfin von Verdenberg auf Grafenegg die Kirche und das Kloster wieder aufbauen und die Heilquelle in die Kirche leiten.41 Westlich des Kapuzinerklosters entstand der dazugehörige Wirtschafts- und Lesehof. In der Toreinfahrt befindet sich ein Wappenstein mit der Aufschrift „Georg Angermaier R. K. M. Salzvers. Und Zilnverw. Zu Stain, Eva Regina uxor 1696“. Das Amt des Salzversilberers war das eines Salzverkäufers, der Zillenverwalter betreute die dem landesfürstlichen Kammeramt gehörigen Schiffe.42 Vermutlich seit 1595 bestand im sogenannten „Salzburger Garten“ die Bürgerliche Schießstätte der beiden Städte Krems und Stein, die sich südwestlich des Kapuzinerklosters befunden hat. Aufgrund der nahen Lage zur Donau wurde 1789 die von einer Mauer umwehrte Schießstätte von einem Eisstoß stark beschädigt. 1809 wurde sie durch französische Truppenteile beschossen. 1860 kam es zur Auflösung des Standortes und die Schießstätte wurde nördlich außerhalb der Altstadt – wo sie sich noch heute befindet – verlegt.43 Im Haus der alten Schießstätte war in den 1880erJahren ein Gasthaus untergebracht.44 „Westlich der Stadt, durch eine Allee mit derselben verbunden, lag die bürgerliche Schießstätte, gegenüber dem Kloster Und (ad undas). Die Schießstätte im sogenannten Salzburgergarten war zugleich eine Schenk- und Spiel-, überhaupt Erholungsstätte der Bürger, welche hier gerne die frische Donauluft außerhalb der engen Stadtmauern genossen.“45 1719/1723 erfolgte trotzt großer Bedenken des Stadtrates von Krems die Erbauung des „MilitärOekonomie-Haus“ in der Weingartenried Wieden.46 Der Bau erfolgte nach Plänen von Jakob Prandtauer und Christian Alexander Öttl, er war als eine von vier landständischen Kasernen

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Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 246. – Tietze 1907, S. 418. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 246. Vgl. Schweiger 1993, S. 107. Vgl. Tietze 1907, S. 418. Kühnel 1981, S. 210. – Dehio 2010, S. 596. Schweiger 1993, S. 107108, 235236. Kühnel 1991 (Städteatlas). Kalt 1986, S. 12. Vgl. Schweiger 1993, S. 235. Guglitz 1955, S. 7374. Vgl. Schweiger 1993, S. 236. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 518. Vgl. Krejs 2004, S. 52. Alt-Krems 1895, S. 4. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 528. Kühnel 1981, S. 212. 8

geplant.47 Die beiden östlichen Höfe wurden von Prandtauer und Öttl zweigeschoßig errichtet und 1852 um ein Geschoß erhöht, die beiden hinzugefügten westlichen Höfe gleich dreigeschoßig aufgeführt. Hinzu kamen Verwaltungsgebäude und ein großer Speicherbau, der heute als Turnsaal der HTL in Verwendung steht.48 In die große Kaserne zog das Geniekorps (Pioniertruppen) und später das Infanterie-Regiment Nr. 84.49 Bis zum Neubau der Mauterner Kaserne 1955 wurde die Kremser Kaserne vom österreichischen Bundesheer genutzt.50 Die Verbauung des Bereichs vor dem Kremsertor in Stein, im Bereich des Franz-Zeller-Platzes – ehemals Fabriksplatz – dürfte bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begonnen haben. Das südliche Eckhaus vor dem Kremsertor (Franz-Zeller-Platz-2) geht auf die Stiftung eines Armenhauses durch den vornehmen Steiner Bürger Leopold Hierlmayer 1763 zurück. Das baufällige Gebäude wurde 1953/1954 durch einen schmucklosen Neubau ersetzt.51 Bereits auf Ansichten der Zeit um 1800 erkennbar und auf dem Franziszeischen Kataster von 1823 vorhanden ist das Gasthaus (Steiner Landstraße 5), um 1900 Heindl, dann Fitzka und heute Hofbauer.52 Der durch eine historistische Fassade der Zeit um 1850/1880 aufgewertete Bau dürfte in seinem Kern ebenfalls in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreichen. Gewissheit über das tatsächliche Baualter des zweigeschoßigen Gebäudes kann nur eine umfassende bauhistorische Untersuchung am gegenwärtigen Bestand bringen. Südlich des ehemaligen Kapuzinerklosters bestand die „Schmitt’sche Fabrik“ (Ringstraße 74), in die das Landesstammwehr-Schützen-Bataillon 1885 einzog.53 Der wohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Bau wurde vermutlich durch den aus Deutschland stammenden Industriellen Franz Ignaz Schmitt (*1780, †1829), der 1813 eine Gerberei in Stein erworben hatte, veranlasst.54 Unter dem St. Pöltner Bischof Michael Johann Wagner kam es 1839 zum Einzug von Redemptoristinnen (6 Chor- und 2 Laienschwestern) in den Göttweigerhof in Stein. 1843 konnten sie das neu erbaute Kloster (heute ein Teil der Justizanstalt Stein) an der Alleestraße beziehen. Aufgrund der Ereignisse während der Revolution 1848 wurden die Retemptoristinnen genötigt, das Kloster in Stein zu verlassen und bezogen daraufhin Quartier in Gars am Kamp.55 1853 wurde das leerstehende Kloster in eine Männerstrafanstalt umgewandelt. 1870–72 erfolgte nach Plänen der beiden Baumeister Adalbert Wohlschläger und Josef Utz sen. der Neubau des Zellentraktes. Der kreuzförmige Bau mit zentraler Kuppel wurde „PennsylvaniaTrakt“ genannt, da ihm als Vorbild US-amerikanische Gefängnisse dienten.56 In unmittelbarer Nachbarschaft, westlich der Männerstrafanstalt, wurde 1850 eine erste Zigarettenfabrik ihrer Bestimmung übergeben und zwei Jahre später erweitert.57 Seine endgültige

Vgl. Dehio 2010, S. 575. – Weigl u. a. 2010, S. 102–107. Vgl. Kalt 1995, S. 119. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 529. – Kühnel 1991 (Städteatlas). Vgl. Frühwirth 2004, S. 85. Vgl. Kühnel 1978, S. 48. – Schweiger 1993, S. 237. Vgl. Kalt 1986, S. 20. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 529. Vgl. Dehio 2010, S. 583–584. – http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Schmid_Franz-X- Robert_1815_1882.xml, letzter Aufruf: 10. August 2015. 55  Vgl. Weiglsperger 1878, S.175–176. – Frühwirth 2000, S. 284. 56  Vgl. Kalt 1986, S. 18. 57  Vgl. Frühwirth 2000, S. 250. 47  48  49  50  51  52  53  54 



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Form erhielt das Gebäude durch den Wiener Baumeister J. Meduna.58 Gegenüber der Strafanstalt war 1868 durch W. S. Smith eine Fabrik zur Erzeugung von Matten und Teppichen gegründet worden, die Karl Eybl 1905 aufkaufte.59 Der Neubau der Tabakfabrik entstand inmitten der Weingartenriede Wieden. Unter der damaligen Leitung des Generaldirektors der Österreichischen Tabakregie Dr. Karl Dorreck wurde dieser für die damalige Zeit moderne Fabriksbau nach den Plänen des Wiener Architekten Paul Hoppe (*1869, †1833) in den Jahren 1919–1922 errichtet.60 In die Planung mitinbegriffen waren damals bereits ein Kindergarten und Wohnhäuser für die Belegschaft, sowie eine eigene Badeanstalt.61 Am 16. Juni 1922 konnte die neue Fabrik ihrer Bestimmung übergeben werden.62 In der Folge waren 950 Arbeiter – zumeist Frauen – mit der Erzeugung von jährlich 75 Millionen VirginaZigaretten beschäftigt.63 1925 wurde ein Schleppgleis der Wachaubahn in das Werksgelände geführt und die alte Fabrik am Franz-Zeller-Platz wurde in ein Rohstofflager umgewandelt.64 1958 erwarb die Teppichfabrik Karl Eybl das alte Fabriksgebäude und benutzte es ebenfalls als Lager. Mit der Absiedelung der Fabrik Eybl in das neue Industriegebiet beim Kremser Hafen im Jahr 1981 übernahm die Stadt Krems das Gebäude. Nach Plänen des Architekten Adolf Krischanitz erfolgte 1995 die Umwandlung in eine Ausstellungshalle, die heute unter dem Namen „Kunsthalle Krems“ als Ort von Wechselausstellungen bekannt ist.65 In den Jahren 1928–1929 wurden nach den Plänen des Architekten Heinrich Nawrath eine drei- bis viergeschossige Wohnhausanlage erbaut (Dr.-Karl-Dorrek-Straße 1921).66 Eine weitere Arbeiterwohnhausanlage entstand. Der seit 1933 geführte Werkskindergarten wurde durch Abgeltung der Austria-Tabakwerke 1977 von der Stadt Krems übernommen und wenig später in den Steiner Kindergarten eingebunden.67 Eine weitere, noch umfangreichere Wohnhausanlage entstand nach den Plänen des Architekten Ludwig Tremmel bereits in den Jahren 1923–1926 auf der Fläche des ehemaligen „CumulativPlatzes“ und späteren Parkfläche südlich des ehemaligen Kapuzinerklosters Und (= Undstraße 1–3, Meyereckstraße 2–4, Martin-Johann-Schmidt-Gasse 1–7). Die dreigeschoßige Wohnhausanlage mit vorspringenden Treppentürmchen und Risaliten (Dr.-Karl-Dorrek-Straße 20–26) wurde noch vor Errichtung der neuen Tabakfabrik in den Jahren 1914 bis 1919 errichtet.68 In der Gaswerkgasse entstand 1929–1931 eine Arbeiterwohnhausanlage nach Plänen des Architekten Ludwig Tremmel.69 Eine weitere Wohnhausanlage errichtete die Tabakregie unter Generaldirektor Dr. Richard Wlasak in den Jahren 1955/1958 in der Kasernstraße (Kasernstraße 32–36).70 Am Areal des ehem. Kapuzinerklosters Und entstand 1927/1928 eine Wohnausanlage für das Aufsichtspersonal der Strafanstalt Stein.71

58  59  60  61  62  63  64  65  66  67  68  69  70  71 

Stadler 2006, S. 422–423. Frühwirth 2000, S. 252. Vgl. Mayer 2000, S. 175. – Frühwirth 2000, S. 251. Vgl. Mayer 2000, S. 175. Vgl. Frühwirth 2000, S. 250. Vgl. Frühwirth 2000, S. 251. Vgl. Frühwirth 2000, S. 251. Vgl. Stadler 2006, S. 426. Vgl. Dehio 2010, S. 606. Vgl. Frühwirth 2000, S. 251. Vgl. Dehio 2010, S. 606. Vgl. Dehio 2010, S. 571. Vgl. Dehio 2010, S. 577. Vgl. Kalt 1986, S. 14.

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Die Produkte der 1787/1788 außerhalb des Steiner Tores durch die Stadt Krems errichteten Brauerei erfuhren 1855 durch den aus Bayern eingewanderten Johann Arnold eine erhebliche Qualitätssteigerung.72 1875 pachtete die Firma Löw & Hertzka das Brauhaus und errichtete eine Dampf-Brauerei. Vor 1900 ging die Brauerei in den Besitz von Robert Götz über. 1904 wurde die Kremser Brauerei mit der Wieselburger Brau AG vereinigt und in der Folge der Braubetrieb in Krems 1916 eingestellt.73 Der Brauhof wurde in der Folge verpachtet und als „BräuhausRestaurant“ weitergeführt. Der Brauhof wurde 1931/1933 im Stil der damaligen Zeit durch den Linzer Architekten Hans Steineder (*1904, †1976) umgebaut.74 Steineder, der zuvor (1930/1931) für die Österreichische Brau AG eine Wohnhausanlage in Linz, Gürtelstraße 34 errichtet hatte, wurde bei der Brauhaus Umgestaltung neben der Fassaden-Neugestaltung auch mit der Möblierung und Innenausstattung beauftragt.75 Auf dem ehemaligen Areal der Brauerei entstand 1992/1993 das „Zentrum am Steiner Tor Krems“, ein Einkaufszentrum mit Büros, Arztpraxen und Wohnungen.76 Für diesen monumentalen Neubau blieben lediglich die Nord- und Westfassade des alten Brauhofes als Kulisse erhalten. 1888 entstand westlich der Parkanlage die sogenannte Parkstraße (heute Rosegger-Straße), die durch Aufschüttung des sogenannten „Kleinen Exerzierplatzes“ entstand.77 Erst 1872 wurde eine Flügelbahn der Franz-Josephs-Bahn von Hadersdorf nach Krems eröffnet, die Verbindung mit St. Pölten 1889 hergestellt und 1908 die Donau-Ufer-Bahn (Wachaubahn) nach Grein fertiggestellt.78 Wenngleich 1837 das erste Dampfschiff von Wien stromaufwärts in Stein anlegte, kam es in Krems erst 1875 zur Schaffung einer Schiffstation nördlich der Eisenbahnbrücke.79 Möglicherweise wurde der Friedhof der Stadt Krems im 16. Jahrhundert nordwestlich des Steiner Tores verlegt, da der alte um die Pfarrkirche „gar voll und übergraben“ war.80 Der Stadtrat vollzog 1562 die Anzeige bei der nö. Landesregierung darüber.81 Die Errichtung des neuen Friedhofes erfolgte in reformatorischer Zeit, weshalb auch die Einweihung erst 1629 erfolgte.82 In der Zeit der Belagerung der Stadt Krems durch die Schweden 1645 wurde am Friedhof ein Befestigungswerk errichtet, das nach Abzug der feindlichen Truppen von der Stadt eingeebnet und der Friedhof wiederhergestellt wurde. 1673 erfolgten die Weihen des wiederhergestellten Friedhofes und der durch den Kremser Bürger, Ratsherr und Büchsenmacher Ferdinand Wendl errichtete Friedhofskapelle (datiert mit 1671 an der Südfassade) durch den Passauer Bischof.83 Mehrmals erweitert, erwies sich der Friedhof als zu klein und von nachteiliger Lage, ehe 1859 der

Kühnel 1991 (Städteatlas). Vgl. Kalt 1995, S. 122. – Frühwirth 2000, S. 252. Frühwirth 2000, S. 252. http://www.architektenlexikon.at/de/1405.htm, letzter Aufruf: 29. Juli 2015. Frühwirth 2000, S. 252. Frühwirth 2004, S. 111. Vgl. Kühnel 1991 (Städteatlas). – Frühwirth 2000, S. 230–235. Vgl. Frühwirth 2000, S. 239–240. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 190. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 190. Vgl. Kinzl 1869, S. 215 (Kinzl spricht jedoch von einer Neuweihe des Friedhofes bei der Pfarrkirche St. Veit). – Kalt 1995, S. 123–124. 83  Kerschbaumer 1885, S. 191. 11

72  73  74  75  76  77  78  79  80  81  82 

neue Friedhof im Osten der Stadt, an der Wienerstraße, eingeweiht wurde.84 Der Friedhof vor dem Steiner Tor wurde als „mit Pietät behandelter Monumentalfriedhof“ in Form eines Parks erhalten.85 Die heute dem Hl. Wilibrord geweihte Kapelle wurde 1947 als Wohnhaus benutzt und befindet sich seit 1965 im Besitz der altkatholischen Gemeinde von Krems.86 Über den Friedhof in Stein an der Donau ist bisher wenig bekannt. Der mit einer kleinen Kapelle – heute Aufbahrungshalle – ausgestattete Friedhof findet sich bereit auf dem Franziszeischen Kataster von 1823 dargestellt und wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts vergrößert. Spätestens mit den josephinischen Kirchenreformen in den 1780er-Jahren wurde es aus Hygienegründen untersagt, um in bewohntem Gebiet befindliche Kirchenbauten herum Bestattungen vorzunehmen. Mit der Inbetriebnahme eines Kugelgasbehälters in der Bertschingerstraße 1959 ging eine Ära zu Ende, die 1870 mit dem Bau des Gaswerks in der Gaswerkgasse (heute Gaswerkgasse 9–11) begonnen hatte. Im Jahr 1870 wurde ein Grundstück in der Weingartenriede Wieden um 2.000 Gulden von der Stadt Krems durch die mährisch-schlesische Gasgesellschaft gekauft, um dort das Gaswerk und vorerst einen Gasometer zu errichten.87 Der Ankauf des Gaswerks durch die Stadt Krems erfolgte mit Gemeinderatsbeschluß am 18. März 1912.88 Mit dem Vertrag zwischen der Stadt Krems und der NIOGAS vom 25. April 1956 ging das alte Gaswerk an die Landesgesellschaft über. Als die öffentliche Beleuchtung 1922 zur Gänze durch elektrischen Strom erfolgte, wurde das Gas weiterhin an Private, Betriebe, Gaststätten und Maschinenbetriebe geliefert.89 Bis 1959 bildete Kohle die Rohstoffbasis für das Gas. Das alte Gaswerk bestand noch bis 1960, bis dieses einem Neubau weichen musste – heute ist darin das Verwaltungsgebäude der EVN – Energieversorgung Niederösterreich – untergebracht.90 Anstelle des heutigen Kremser Stadtparks befand sich ein Exerzierplatz, der von den Toren der Kaserne bis an die Donau reichte. Franz Schweickhart beschrieb die Stelle 1839 wie folgt: „An der Westseite der Stadt, gegen das eine Viertelstunde entfernte Stein zu, steht das Bräuhaus, ein nettes, ein Stockwerk enthaltendes Gebäude, von welchem weiterhin links sich bis zur Donau ein weiter Grasplatz ausbreitet, längs dem nach Stein führenden, nur für leichtes Fuhrwerk bestimmten Fahrwege und einigen Fußpfaden mit Linden- und Akazienbäumen besetzt; welcher freundliche Platz, der eine schöne Aussicht auf die jenseits der Donau sich ausbreitende Landschaft, die von dem hohen Göttweih überragt wird, der besuchteste Spaziergang der Kremser ist, wo sich vorzüglich, wenn bisweilen hier Abendmusik ertönt, zahlreiche Gesellschaft einfindet.“91 Der Kremser Stadtpark, 1880 bis 1882 angelegt, wurde vom „Ersten Verschönerungsverein” im Jahr 1884 mit einem Springbrunnen (Pferdegruppe mit Nymphen) ausgestattet.92 1898 erfolgte die Erweiterung gegen Süden, über die Linie der Ringstraße, und der in Wien auf der Jubiläumsausstellung erworbene Musikpavillon wurde aufgestellt.93

84  85  86  87  88  89  90  91  92  93 

Vgl. Kalt 1995, S. 123–124. Vgl. Kerschbaumer 1885, S. 191. – Kalt 1995, S. 124. Vgl. Schweiger 1993, S. 207–208. Vgl. Krejs 2004, S. 45–46. Vgl. Krejs 2004, S. 70. Vgl. Krejs 2004, S. 101. Vgl. Kalt 1995, S. 119. Schweickhart 1839, S. 47–48. Vgl. Schiffinger 2010, S. 55. Vgl. Kalt 1995, S. 124.

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„Die im Jahre 1898 begonnene Umwandlung des früheren kleinen Exercierplatzes in einen Park wurde im Frühjahre 1899 durch kaum 15monatlicher, rastloser Arbeit beendet und gleichzeitig auch der bereits aufgestellte Kaiser-Jubiläums-Musikpavillon instand gesetzt, indem die eisernen Bestandtheile einen zweimaligen Oelanstrich in den bisherigen Farben erhielten, die Verzierungen neu bronciert, die Lyra, die 8 Initialen des Namenszuges Sr. Majestät und die Krone darüber, sowie die Jahreszahlen 1848–1898 und die Buchstaben auf den beiden Widmungstafeln vergoldet wurden.“94 Die überaus rege Bautätigkeit zwischen Krems und Stein, getragen von den Baumeistern und Architekten Josef Utz senior (*1824, †1896) und junior (*1858, †1909),95 sowie von Ferdinand Soche und Anton Kurz,96 zielte darauf ab, nach dem Vorbild Wiens der Stadt ein großstädtisches bauliches Gepräge zu verleihen. Diesem Zweck diente auch ein von der Stadt Krems 1892 bei den Zivilingenieuren Johann Schirmer und Franz Herzog in Auftrag gegebener Stadterweiterungsplan,97 der jedoch aufgrund seines kontroversiellen Rastersystems und des invasiven Eingriffs in den Bestand der historischen Altstadt von Krems im Jahr 1895 verhindert wurde.98 Im Jahr 1899 wird die Straße am Fuße des Wachtberges bis zur Kreuzung mit der Gaswerkgasse in Alauntalstraße umbenannt.99 Die durchgehende Benennung erfolgte erst 1914.100 Die Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie machte den Bau einer modernen TabakFabrik mit einer Jahresproduktion von 100 Millionen Virginier notwendig. Der Wiener Architekt Paul Hoppe (*1869, †1933) entwarf die Pläne für die Virginierfabrik, die 1919–1922 ihren Betrieb aufnehmen konnte. Die Österreichische Tabakregie forcierte überdies den Wohnungsbau 1922– 1929 in der Schillerstraße, Schmidtstraße, Mayereckstraße und Dorrekstraße. Besondere Qualität weist die Wohnhausanlage in der Gaswerkgasse Nr. 5 auf, die nach den Plänen des Architekten Ludwig Tremmel (*1875, †1946) 1929/1931 erbaut worden ist. Eine wichtige Voraussetzung für die donaunahe Verbauung brachte die Erbauung des Donauschutzdammes in den Jahren 1888 bis 1894 mit sich.101 Bereits mit der Aufhebung und Verlegung der bürgerlichen Schießstätte 1862 wurden die Voraussetzungen für die Verbauung in diesem Bereich geschaffen.102 In der Folge entstanden entlang der Promenade (der späteren Alleestraße, ab 1905 Schillerstraße), der Wertheimstraße (ab 1955 Ringstraße) und der Kasernstraße zwei- und dreigeschoßige Wohnhäuser.103 Die 1856 gegründete Sparkasse Krems versuchte gleichfalls die Wirtschaft zu beleben und ließ um 1900/1910 in der Kerschbaumerstraße drei Wohnhäuser errichten. Während der Ära des Steiner Bürgermeisters Wilhelm Mazzetti (*1861, †1937) entstand ab 1911 (Mazetti war Bürgermeister von 1910–1919) am Eingang zum Alauntal ein Villenviertel, das als Mazetti-Cottage (heute im Bereich der Mazettistraße und Gerlgasse) bezeichnet wird.104

94  95  96  97  98  99  100  101  102  103  104 

Kremser Zeitung 1897, Nr. 28 v. 11.7., zitiert in Bauer-Karner 1996, S. 8. Vgl. Eggert 1979, S. 4186. – Eggert 1980, S. 91–107. Vgl. Kühnel 1991 (Städteatlas). Vgl. Kalt 1995, S. 124. Vgl. Frühwirth 2004, S. 142. Vgl. Frühwirth 2000, S. 178. – Frühwirth 2004, S. 42. Vgl. Frühwirth 2004, S. 42. Vgl. Kalt 1995, S. 119. Vgl. Kalt 1995, S. 118. Vgl. Kalt 1995, S. 118. Vgl. Mayer 2000, S. 174.

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Dafür wurde im Bereich des ehemaligen Gerlkreuzes ein Weingarten in 36 Bauparzellen umgewidmet, auf denen bis in die 1920er-Jahre Ein- bis Dreifamilienhäuser entstanden.105 Mit der Besserung der Wirtschaftslage in den 1930er-Jahren erfolgte der Bau des Kreisgerichtsgebäudes 1931/33 nach den Plänen des Architekten Franz Sturm.106 Die feierliche Übergabe des neuen Gebäudes an den Justizminister erfolgte am 28. Oktober 1933. Für den „Fünf-Millionenbau“ musste die Stadt Krems lediglich einen Beitrag von 400.000 Schilling leisten.107 Die evangelische „Heilandskirche“ wurde nach Plänen des Berliner Architekten Otto Bartning im Jahr 1912 begonnen und dem Kremser Baumeister Karl Soche übertragen. Diese entstand auf dem Areal des sogenannten „kleinen Exerzierplatzes“, der mit Schließung der k. k. Landesstammwehrkaserne beim ehemaligen Kapuzinerkloster Und keine Funktion mehr hatte. Am 5. Oktober 1913 konnte der Kirchenbau bereits geweiht werden.108 Die Bebauung zwischen den Städten Krems und Stein blieb weitgehend vom Bombenangriff am Ostermontag 1945 verschont,109 lediglich im Bereich zwischen der Arbeitergasse und dem Stadtgraben von Krems – auf dem Areal des ehemaligen Friedhofes – kam es zur Beschädigung bzw. Zerstörung von Bauten. Diese wurden 1964/1968 aus Mitteln des Ministeriums für Bauten und Technik wiedererrichtet.110 Das 1987 eröffnete Weinkolleg Und im ehemaligen Kapuzinerkloster entwickelt sich einerseits zu einem ständigen Weinmarkt mit höchsten Ansprüchen, andererseits zu einem Veranstaltungszentrum und stellt eine sinnvolle Ergänzung der seit 1955 jährlich stattfindenden Weinmesse dar.111 Das Karikaturmuseum Krems gegenüber der Kunsthalle Krems, wurde 2000–2001 nach Plänen der Architekten Gustav Peichl und Rudolf F. Weber auf dem Areal der ehemaligen Teppichfabrik Eybl errichtet. Als 1987 die Wissenschaftliche Landesakademie für Niederösterreich gegründet wird, wurde der Architekt Manfred Wehdorn mit der Umgestaltung der Tabakfabrik in Stein beauftragt. Die Umbauplanung des denkmalgepflegten Objekts erfolgte mit größtmöglicher Schonung der historischen Bausubstanz. 1995 zog die ein Jahr zuvor gegründete Donau-Universität Krems in die neu adaptierten Räume ein. Der Mitteltrakt des historischen Bestandes wurde von 2002 bis 2003 saniert und ausgebaut. Gleichzeitig fiel der Startschuss für den Bau des Campus Krems, der nach Plänen des Architekten Dietmar Feichtinger ausgeführt wurde und am 7. Oktober 2005 eröffnet werden konnte. Dem bestehenden Gebäude wurde eine moderne Konstruktion aus Stahl, Glas und Aluminium gegenübergestellt. Bereits 2008 wurde der Campus über die Dr.-Karl-DorrekStraße im Westen erweitert und trägt die Bezeichnung „Campus West“. 112 2003 erfolgt die Errichtung eines Parkhauses auf einer linsenförmigen, zwischen Alauntalbach und Eisenbahn gelegenen Fläche, am östlichen Beginn der Steiner Landstraße.

105  106  107  108  109  110  111  112 

Vgl. Frühwirth 2004, S. 97. Vgl. Kühnel 1991 (Städteatlas). Frühwirth 2000, S. 321–322. Vgl. Kalt 1995, S. 128. Vgl. Kalt 1995, S. 133. Vgl. die Inschriftentafel vor Ort, Arbeitergasse 10. Kühnel 1991 (Städteatlas). Vgl. http://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/ueberuns/chronik/tabakfabrik letzter Aufruf: 17. August 2015.



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Abbildung 5.01

Plan der Stadt Krems aus dem Jahr 1748. Die Darstellung reicht über die 1719/1723 nach Plänen von Jakob Prandtauer und Christian Alexander Öttl errichteten Kaserne bis zum Kapuzinerkloster „Und“ und der südöstlich davon befindlichen bürgerlichen Schießstätte im „Salzburger Garten“. Abgedruckt in Alt-Krems 1895, (Anhang).

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Abbildung 5.02

Franziszeischer Kataster, 1823 (Fotomontage zweier Mappenblätter). Der detailreiche und präzise Kataster zeigt die Kaserne im Osten vor ihrem großen Ausbau in den 1850er-Jahren. Das bereits aufgehobene Kapuzinerkloster „Und“ wird hier als Spital bezeichnet (seit 1805 beherbergte es ein Militärspital). Am Areal der heutigen Strafanstalt befinden sich noch die Gebäude der Bruchbauholzremise des k.k. Brückenbauamtes. NÖLA St. Pölten Franziszeischer Kataster Mappen OM 324 & OM 678.

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Abbildung 5.03

Retrospektive Darstellung der Bebauung zwischen Krems und Stein. Im Mittelpunkt der Darstellung liegt die bürgerliche Schießstätte. Anton Kerschbaumer, abgedruckt in Kerschbaumer 1885, (Anhang).

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Abbildung 5.04

Ausschnitt aus der Administrativkarte von Niederösterreich, Blatt 48 (Section Stein-Mautern), hrsg. vom Verein für Landeskunde für Niederösterreich in den Jahren 1864 bis 1882. Die planliche Aufnahme erfolgte noch vor der Donauregulierung in den Jahren 1888 bis 1894.

18

Abbildung 5.05

Ausschnitt aus einem Stadtplan von Krems, um 1880/1890. Der nördliche Abschnitt des Stadtparks ist bereits angelegt. Das ehemalige Kapuzinerkloster „Und“ ist als k. k. Truppenspital bezeichnet. Abgedruckt bei Kalt 1995.

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Abbildung 5.06

Ausschnitt aus einem Stadtplan von Krems, um 1910. Der „Kleine Exerzierplatz“ ist bereits parzelliert und bebaut. Die Trasse der Wachaubahn durchschneidet bereits das Gelände zwischen den beiden Städten. – Abgedruckt bei Kalt 1995.

20

Abbildung 5.07

Im Jahr 1919 wurde mit dem Bau der neuen Tabakfabrik auf den Weingartengründen der Wieden begonnen. Das 1911 begonnene Villenviertel „Mazetti-Cottage“ ist auf dem Bild links zu erkennen. Abgedruckt bei Mayer 2000.

21

Abbildung 5.08

Flugaufnahme im Bereich des Kremser Stadtparks mit der Donauuferverbauung, 1935 (Blick gegen Norden). Verlag Saska, Krems.

22

Abbildung 5.09

Flugaufnahme im Bereich der Strafanstalt Stein und der neuen Tabakfabrik, 1935 (Blick gegen Norden). Verlag Saska, Krems.

23

6.

Abbildungskatalog Abbildung 6.01

Diese detaillierte, dreiteilige Federzeichnung mit der Ansicht von Krems stammt vermutlich aus der Werkstatt des Matthäus Merian (*1593, †1650). Die Darstellung reicht vom Kapuzinerkloster am linken Bildrand bis über die historische Altstadt mit dem Wienertor rechts. Die wohl um 1640 zu datierende Ansicht zeigt die erste Kirche des Kapuzinerklosters, die sich in ein Langhaus mit Ostchor gliederte und durch eine Brandkatastrophe 1656 zerstört wurde. Das Areal des Kapuzinerklosters wird gegen Süden, zur Donau hin, durch eine lange Mauer, die in einen Zaun mündet, mit zwei vorgelagerten Bildsäulen, begrenzt (vgl. Abb. 02). Die Abbildung enthält eine Bildlegende 1 – 15 sowie 6 Beschriftungen bzw. Erläuterungen. Federzeichnung in drei Teilen (299 x 1017 mm), Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, S. P. 1727, Kapsel 1104, abgedruckt in Kühnel 1981, Kat.Nr. 3, Abbildung 1, S. 210. Lit.: Kühnel 1962, Kat.-Nr. 3; Kühnel 1971a, S. 76.

24

Abbildung 6.02

Ansicht der Stadt Krems […]wie solche im Früeling des 1646 jahrs von Kaiserlichen wider ein genohmen worden. Die Darstellung von Matthäus Merian zeigt nicht nur die Stadtbefestigung von Krems, sondern gibt relativ detailgetreu den baulichen Zustand des Kapuzinerklosters vor der Brandkatastrophe von 1656 (vgl. Abb. 6.01). Kupferstich (22 x 31 cm) von Matthäus Merian, abgedruckt in Kühnel 1962, Kat.Nr. 4. Lit.: Kalt 1995, S. 49.

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Abbildung 6.03

Plann Von der Stadt Crems, die erste bekannte planliche Darstellung des Stadtgebiets von Krems aus dem Jahr 1748. Der Plan überzeugt durch seine Detailtreue: Im Westen der Altstadt die 1723 vollendete zweigeschoßige Infanterie- und Pionierkaserne von Jakob Prandtauer und Christian Alexander Öttl. Zwischen der Kaserne und der Altstadt liegt der 1629 geweihte Friedhof mit der dazugehörigen Kapelle. Die Allestraße bzw. Promenade führt vom Steinertor zum Kapuzinerkloster und der vorgelagerten bürgerlichen Schießstätte im Salzburger Garten. Abgedruckt in Alt-Krems 1895, Anhang. Lit.: Weigl u. a. 2010, S. 102107; Kerschbaumer 1885, S. 518.

26

Abbildung 6.04

Der Kupferstich aus der Zeit um 1750 wurde von Friedrich Bernhard Werner nach der Natur gezeichnet. Westlich des Steinertors, das noch nicht über den barocken Aufbau der Zeit um 1754 besitzt, ist das „Militär-Oekonomie-Haus“, die 1723 bezogene Kaserne erkennbar. Dahinter die Friedhofskapelle (bez. 1671), im Vordergrund der Zaun bzw. die Umfassung der bürgerlichen Schießstätte. Kupferstich (16,5 x 29 cm) von Friedrich Bernhard Werner (*1690†1776), J. C. Leopold in Kupfer gestochen, abgedruckt in Kühnel 1962, Kat.-Nr. 4. Lit.: Kühnel 1971a, S. 191193; Kühnel 1982, S. 212.

27

Abbildung 6.05

Die perspektivische Darstellung zeigt bereits das Steinertor mit seinem barocken Aufsatz der Jahre um 1754. Wieder finden sich die Kaserne und der östlich anschließende Friedhof mit Kapelle detailgetreu wiedergegeben (vgl. Abb. 6.04). Im Vordergrund der Kaserne ist der dreieckige mit Alleebäumen gesäumte Platz erkennbar, der später die Fläche des Stadtparks definiert. Weiters ist der sogenannte „Kleine Exerzierplatz“ mit dem Umfassung der bürgerlichen Schießstätte erkennbar. Auf dem Exerzierplatz finden hier gerade Übungen statt. Johann Boehm, Kupferstich (14,4 x 36,5 cm) auf Grundlage von Johann Ernst Mansfeld und W. Rzehaczek (1785), Ansicht der Stadt Krems auf einem Handwerksattestat, um 1795, abgedruckt in Kühnel 1962, Kat.-Nr. 24; Kerschbaumer 1885, S. 181, Tafel XVI.

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Abbildung 6.06

Nach Kühnel 1981 (S. 213), soll bereits im Jahr 1494 im Stadtteil Und eine Heilquelle entdeckt worden sein, die den Namen „Maria Brünnl“ erhielt. Die Kapuziner errichteten nach ihrer Niederlassung an dieser Stelle im Jahr 1616 ein Kloster. Die heutige Klosterkirche wurde nach einer Brandkatastrophe 1656, bis 1659 durch den italienischen Baumeister Domenico Sciassia im Auftrag der Katharina Gräfin von Verdenberg auf Grafenegg errichtet. Die Südfassade der Kirche wird bei dieser Darstellung mit einem Rundbogenportal und drei Fenstern im Obergeschoß dargestellt, während Franz Stöber (Abb. 6.07) anstelle der Fenster das von Martin Johann Schmidt gemalte Fresko mit der Stigmatisierung des hl. Franz von Assisi wiedergibt. Anton Christoph Gignoux und Johann Michael Frey, Radierung (12 x 19 cm), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 8.427, nach 1782, abgedruckt bei Kühnel 1981, Kat.-Nr. 11, Tafel 10. Lit.: Kühnel 1982, S. 213; Kühnel 1989, S. 3645.

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Abbildung 6.07

Die Verbindungsstraße zwischen den Städten Krems und Stein, die mindestens bis zum Kapuzinerkloster Und von Alleebäumen gesäumt war, stellt für die Bewohner beider Städte eine beliebte Promenade dar. Die Darstellung zeigt von links nach rechts: die Nordwest-Ecke der Umfassung der bürgerlichen Schießstätte, den sogenannten „Cumulativ-Platz“ und eine langestreckte Umfassungsmauer eines Grundstückes. An der Fassade der Kapuzinerklosterkirche ist das Fresko von Martin Johann Schmidt mit der „Stigmatisation des hl. Franz von Assisi“ zu sehen. 1796 wurde das Kloster aufgehoben und 1806 in ein Militärspital umfunktioniert. Franz Stöber, Öl auf Kupferblech (31,9 x 41,3 cm), 1784, NÖLM St. Pölten Inv.-Nr. 1.394, abgedruckt bei Krug 2003, S. 87; Kühnel 1981, Kat.-Nr. 15, Tafel 14. Lit.: Krug 2003, S. 87; Kühnel 1982, S. 214; Kerschbaumer 1885, S. 249.

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Abbildung 6.08

Der Blick zeigt den Westteil der Altstadt von Krems entlang des Donautals gegen die Stadt Stein. Erstaunlich ist die überaus genaue Darstellung der topographischen Verhältnisse mit Kaserne sowie die deutlich erkennbare, noch weitgehend landwirtschaftlich genutzte Riede Wieden. Ebenfalls ist die Umfassungsmauer des Friedhofs von Krems deutlich ersichtlich. Franz Xaver und Maximilian Siemianowski, Gouache (30 x 41 cm), Museum der Stadt Krems, Inv.-Nr. K 17, 1836, abgedruckt bei Kühnel 1982, Kat.-Nr. 33, Tafel 32. Lit.: Kühnel 1981, S. 218; Kühnel 1971, S. 217; Kühnel 1962, Tafel 33.

31

Abbildung 6.09

Die Ansicht wählt einen Stadtpunkt im Bereich der Einmündung des Philosophensteigs in die Steiner Kellergasse. Der Blick gegen Osten zur Stadt Krems zeigt im Vordergrund die Weingartenriede Wieden, das ehemalige Kapuzinerkloster „Und“ und die Kaserne. Nach der Natur gezeichnet und geätzt von C. Scallhas. [...] Wien, bey F. X. Stöckl, kolorierte Umrißradierung (25,6 x 37,3 cm), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 3.566a, um 1810. Lit.: Kühnel 1981, S. 220.

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Abbildung 6.10

Der Standpunkt der Ansicht befindet sich westlich der Kaserne von Krems, im Bereich der heutigen Alauntalstraße. Im Vordergrund ein Fahrweg der zu beiden Seiten ruinöse (?) Weingartentore zeigt. Jakob Alt und Adolf Friedrich Kunike, Kreidelithographie (25,6 x 35,0 cm), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 28.786, um 1818/1826, abgedruckt bei Kühnel 1982, Kat.-Nr. 35, Tafel 34. Lit.: Kühnel 1962, Tafel 38.

33

Abbildung 6.11

Die Ansicht wählt einen ähnlichen Standort wie Abb. 6.10 und zeigt die Altstadt von Krems von Westen. Im Westen des Kasernenareals wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ein längsrechteckiger Speicherbau errichtet, der heute der HTL als Turnsaal dient. Davor ist das 1870 errichtete Gaswerk mit seinem hohen Schlot ersichtlich. Im Vordergrund ist wohl die heutige Kreuzung der Alauntalstraße bzw. Gerlgasse mit der Dr. Karl-Dorrek-Straße erkennbar. Deutlich ist die damals üblich Ummauerung von Weingärten mit den typischen Weingartentoren erkennbar. Ein erhaltenes Beispiel für ein Weingartentor findet sich heute im Bereich des westlichen Abschnitts des Philosophensteigs. Vinzenz A. Hawlicek, Aquarell (22,3 x 33,8 cm), ÖNB Wien, Kartensammlung, Inv.-Nr. III 2.824, 1895, abgedruckt bei Kühnel 1982, Kat.-Nr. 65, Tafel 61. Lit.:Kühnel 1962, Tafel 63.

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Abbildung 6.12

Die Abbildung zeigt die Stadt Stein von Osten im Bereich der Mündung des Alauntalbaches in die Donau. Neben dem 1877 abgetragenen Stadtturm bzw. altem Stadttor bei der Pfarrkirche hl. Nikolaus und dem noch mit einem Zwiebelhelm bekrönten Turm der Göttweigerhofkapelle ist auch die Verbauung außerhalb der Altstadt im Osten erkennbar. Südöstlich des Kremsertores erhebt sich das 1763 von Leopold Hierlmayr gestiftete Armenhaus, das 1953/1954 durch einen Wohnbau ersetzt wurde. Lorenz Janscha und Johann Ziegler, kolorierte Umrißradierung (27,7 x 41,2 cm), Museum der Stadt Krems Inv.-Nr. 104, um 1795, abgedruckt in Kühnel 1982, Kat.-Nr. 12, Tafel 11. Lit.: Kalt 1986, S. 21; Kühnel 1982, S. 213; Kühnel 1971a, S. 211, Abb. 39; Kühnel 1962, Tafel 19.

35

Abbildung 6.13

Der Blick wählt den selben Standort wie Abb. 6.12. Wie bereits bei der vorigen Darstellung findet sich hier, außerhalb der Stadtmauer von Stein ein einzelnes, zweigeschoßiges Gebäude, dessen dazugehöriges Grundstück von einer hohen Mauer umfriedet wird. Die Darstellung zeigt im Vordergrund eine typische Staffage der Biedermeierzeit. Jakob Alt und Adolf Friedrich Kunike, Kreidelithographie (25,5 x 35,1), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 7.240, abgedruckt in Kühnel 1982, Kat.-Nr. 36, Tafel 35. Lit.: Kühnel 1982, S. 219.

36

Abbildung 6.14

Bestandplan der Strafvollzugsanstalt im Zustand des großen Ausbaus der 1870er-Jahre. 1870–1872 erfolgte nach Plänen der beiden Baumeister Adalbert Wohlschläger und Josef Utz sen. der Neubau des Zellentraktes. Der kreuzförmige Bau mit zentraler Kuppel wurde als „Pennsylvania-Trakt“ bezeichnet. Tuschezeichnung (32,4 x 36,0 cm), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 7.255. Lit.: Kalt 1986, S. 18;

37

Abbildung 6.15

Strafvollzugsanstalt Stein, Blick auf den kreuzförmigen Zellentrakt der Jahre 1870/1872. Im Hintergrund die Kaserne mit dem Speicherbau – links davon das Gaswerk von 1870, rechts die kleinteilige und aufgelöste Verbauung der Kasernstraße der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die in späterer Zeit Großteils ersetzt wurde. sw-Lichtbild auf Karton (28,9 x 40,2 mm), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 7.254.

38

Abbildung 6.16

Hauptmotiv der Darstellung ist die Strafvollzugsanstalt Stein. Im Vordergrund sind der Friedhof und das Kellerhaus der Pfarre hl. Nikolaus in Stein zu sehen. Im Hintergrund ist das Donauufer vor der erfolgten Regulierung in den Jahren 1888 bis 1894 zu erkennen. Direkt hinter der Kuppel des kreuzförmigen Zellentraktes ist die ehemalige „Schmitt’sche Fabrik“ (Ringstraße 74) in die 1885 das Landesstammwehr-Schützen-Bataillon zog – dahinter der sogenannte „kleine Exerzierplatz“. sw-Lichtbild auf Karton (27,5 x 40,4 cm), NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 7.254, abgedruckt bei Kalt 1986, S. 19. – Lit.: Kalt 1987a, S. 44–46; Kalt 1986, S. 17–19; Kühnel 1983, Nr. 58, Kühnel 1985, S. 15.

39

Abbildung 6.17

Der Orden der Redemptoristinnen bezog 1843 das neu errichtete Kloster an der Verbindungsstraße zwischen Krems und Stein. Die Revolution der Jahre 1848 hatte die Absiedelung des Ordens zur Folge und das Kloster wurde 1853 über staatliche Veranlassung in eine Männer-Strafanstalt umgewandelt. Ansichtskarte, um 1900, abgebildet bei Kühnel 1978, S. 51. Lit.: Frühwirth 2000, S. 250.

40

Abbildung 6.18

Hauptportal der k. k. Männer-Strafanstalt in Stein. Im Zentrum der Fotografie befindet sich das 1843 errichtete Retemptoristinnenkloster mit den Konventsgebäuden. Ansichtskarte, um 1910, Verlag Brüder Kohn Wien I. Lit.: Frühwirth 2000, S. 250.

41

Abbildung 6.19

Im Zentrum der Darstellung liegt der Friedhof von Krems. Spätestens 1673 erfolgten die Weihen des Kremser Friedhofs und der durch den Kremser Bürger, Ratsherr und Büchsenmacher Ferdinand Wendl gestifteten Kapelle (datiert mit 1671). Mehrmals erweitert, erwies sich der Friedhof letztlich als zu klein und von nachteiliger Lage, bis 1859 der neue Friedhof im Osten der Stadt, an der Wienerstraße, eingeweiht wurde. Der Friedhof vor dem Steinertor wurde als „mit Pietät behandelter Monumentalfriedhof“ in Form eines Parks erhalten. Karl Freund, SW-Lichtbild, aufgeklebt auf Karton (5,9 x 9,1 cm), um 1870/1900, NÖLB St. Pölten Top.-Smlg. Inv.-Nr. 7.254. Lit.: Kerschbaumer 1885, S. 191; Kalt 1995, S. 123– 124.

42

Abbildung 6.20

Die Kapelle am Kremser Friedhof vor dem Steinertor. Heute ist der Sakralbau im Besitz der altkatholischen Pfarre von Krems. Links befinden sich heute die in den 1970er-Jahren errichteten Wohnbauten an der Arbeitergasse. Abgebildet bei Kalt 1995, S. 123. Lit.: Kerschbaumer 1885, S. 191; Kalt 1995, S. 123–124.

43

Abbildung 6.21

Blick nach Süden auf den Steiner Friedhof, vor 1900. Der Friedhof an der heutigen Dr.-Karl-Dorrek-Straße ist bereits im Franziszeischen Kataster von 1823 eingezeichnet. Mehrfach wurde er erweitert. Um 1900 war er nach Norden und Westen hin nach wie vor von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben. Links davon die Tabakfabrik und die Strafanstalt. Rechts hinter dem Friedhof ist der östliche Teil der mittelalterlichen Stadt, mit dem Kremser Tor, der Göttweigerhofkapelle und der Minoritenkirche und dem nördlich daran angebauten Hof des Klosters, zu sehen. Ansichtskarte Verlag Pölzl/Österreicher. Qu.: NÖLA Franziszeischer Kataster Mappe OM 678. Lit.: Dehio 2010, S. 612.

44

Abbildung 6.22

Blick auf Reste der Stadtmauer von Stein und des davorliegenden Stadtgrabens, um 1915. Am linken Bildrand ist der NordOstturm angedeutet. Die Brücke führt über den ehemaligen Seilergraben, jenen Teil des Stadtgrabens, der zur Herstellung von Schiffstauen verwendet wurde. Im Hintergrund zu sehen sind der Chor der 1796 aufgelassenen Minoritenkirche, sowie die Türme der Frauenbergkirche und der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus. Die Stadtmauer von Stein wurde ab 1869 großteils abgetragen, der Stadtgraben in den 1910er Jahren angeschüttet, nur wenige Reste davon sind heute noch sichtbar. Zeichnung von Ernst Strobl, abgedruckt in Kühnel 1981, Tafel 76. Lit.: Dehio 2010, S. 591–592; Kalt 1986, S. 22, S. 30; Kühnel 1971, S. 24; Kühnel 1981, S. 9, S. 230–231 (Kat.Nr. 84); Kühnel 1995, S. 179. 45

Abbildung 6.23

Blick auf das Brauhaus in Krems, um 1900. Nachdem sich die städtische Brauerei zwischen 1780 und 1788 auf dem Hohen Markt befunden hatte, ließ die Stadt Krems 1787/88 aus Raumgründen ein neues Brauhaus südwestlich des Steiner Tores errichten. 1790 wurde das Brauhaus an Thomas Maier verkauft. Erst 1855 wurde die Bierqualität vom aus Bayern eingewanderten Johann Arnold verbessert. 1857 errichtete die Firma Löw & Hertzka auf diesem Gelände eine Dampfbrauerei. Die Brauerei wurde 1887/90 von Robert Götz übernommen, der 1900 im Haus Schillerstraße Nr. 5 (damals Alleestraße, vgl. Abb. 6.34) die im kleinen Bild dargestellte Brauhaus-Restauration „Zur Linde“ eröffnete. Ansichtskarte der Brüder Pick, Wien. Lit.: Kalt 1987b, S. 40–43; Klepoch 2011, S. 66; Kühnel 1978, S. 17, S. 32–33; Kühnel 1983, Kat.-Nr. 3; Kühnel 1985, S. 26; Kühnel 1995, S. 27–28.

46

Abbildung 6.24

Blick auf das Brauhaus vor dem Steinertor, 1903. Schon bald nach der Übernahme des Kremser Brauhauses durch Robert Götz kaufte die Wieselburger Brauerei AG dieses 1903/04 auf. Der Betrieb in Krems wurde 1916 eingestellt. Fotografie von Mar & Wedekind, abgedruckt unter anderem in Schöber 1995, Tafel 5. Lit.: Kalt 1987b, S. 40–43; Knittler 1971, S. 69; Kühnel 1995, S. 27–28; Stadler 2006, S. 871.

47

Abbildung 6.25

Brauhof Krems, 1936. Nachdem das Brauhaus abgerissen worden war, entstand nach einem Entwurf des Linzer Architekten Hans Steineder der Brauhof zwischen 1931 und 1939 auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei und diente als Gaststätte, sowie als Veranstaltungssaal. Der Brauhof wurde 1989, mit Ausnahme einiger Fassadenteile an der Nordseite, abgebrochen. Fotografie von Diwoky 1936. Lit.: Kalt 1987b, S. 40–43; Kühnel 1978, S. 32; Schweiger 1993, S. 202–204.

48

Abbildung 6.26

Teppichfabrik Karl Eybl, 1972. Gegründet 1868 von W. S. Smith erwarb Karl Eybl 1905 die Großgewebefabrik und nannte sie „Erste österreichische mechanische Kokosteppichund Mattenfabrik Eybl und Neckham“. Verwendet wurden dafür Kokosfasern. 1981 übersiedelte die Fabrik in das Kremser Industriegebiet. Abgedruckt in Kalt 1986, S. 15. Lit.: Knittler 1971, S. 69; Stadler 2006, S. 422.

49

Abbildung 6.27

Kremser Tor, Blick nach Westen, um 1900. Das Kremser Tor ist im späten 15. Jahrhundert entstanden und wurde um 1600 erneuert. 1716 wurde darauf das Stadtwappen gemalt, um 1800 dürfte ein kleiner Vorbau zum Turm hinzugefügt worden sein. Links davon das Bürgerspital, das auf die 1763 erfolgte Stiftung Leopold Hierlmayrs zurückgeht, der dieses mit zahlreichen Dotationen ausstattete. Es wurde 1953/54 wegen Baufälligkeit durch einen Wohnbau ersetzt. Rechts die 1850 eröffnete Tabakfabrik (vgl. Abb. 6.29). Foto abgedruckt in Kühnel 1978, S. 48. Lit.: Biberschick 1951, S. 136; Kühnel 1973, S. 24.; Kühnel 1981, S. 9; Kühnel 1983, Kat.-Nr. 59.

50

Abbildung 6.28

Fabriksplatz (heute Franz-Zeller-Platz), Blick gegen Westen, 1934. Im Bild das Kremser Tor, links davon das Bürgerspital. Rechts die Tabakfabrik. Im Vordergrund der Gasthof „Zum Goldenen Strauss“ (vgl. auch Abb. 6.28b). Dieser ist schon auf Abbildungen von 1800 zu sehen, und ist auch auf der 1822 angefertigten Mappe 678 des franziszeischen Katasters eingetragen. Fotografie von Franz Sedlmayr 1934. Qu.: NÖLA Franziszeischer Kataster Mappe OM 678. Lit.: Biberschick 1951, S. 136.

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Abbildung 6.28b

Bilder zum Gasthof „Zum Goldenen Strauss“ um 1900. Oben links das Gebäude mit Blick nach Südwesten, darunter Porträts des Besitzers Franz Heindl und seiner Ehefrau Leopoldine, oben mittig der donauseitig gelegene Gastgarten, und oben rechts eine Detailaufnahme des Eingangs. Das Lokal wurde später von Poldi Fitzka, und schließlich von Franz Hofbauer übernommen. Postkarte abgedruckt in Kalt 1986, S. 20.

52

Abbildung 6.29

Tabakfabrik Stein, um 1900. Das Gebäude wurde 1850 seiner Bestimmung übergeben, und schon zwei Jahre später durch Baumeister Adalbert Wohlschläger erweitert. 1888 erhielt es durch den Wiener Baumeister J. Meduna seine endgültige Form. Die Produktion verlagerte sich durch den Neubau (vgl. Abb. 6.39) ab 1922 in die Fabrik in der Dr.-Karl-Dorrek-Straße. Die bisherige Fabrik wurde ab 1930 nur noch für die Lagerung von Rohtabak verwendet, bevor sie 1958 von der Teppichfabrik Karl Eybl zu Lagerzwecken gekauft wurde. Mit der 1981 erfolgten Absiedlung der Fabrik Eybls in das Industriegebiet am Kremser Hafen übernahm die Stadt Krems das Gebäude, es wurde schließlich als „Kunsthalle Krems“ einer kulturellen Nutzung zugeführt. Abgedruckt in Kühnel 1978, S. 49. Lit.: Hauenfels 2011, S. 71; Kühnel 1981, S. 9; Stadler 2006, S. 422–423.

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Abbildung 6.30

Blick auf Krems nach Südosten, um 1900. Im Vordergrund die Infanterie- und Pionierkaserne Krems, deren Bau 1717 beschlossen wurde. Der älteste Teil bestehend aus den beiden östlichen, damals einstöckigen Höfen, hier links im Bild, wurde 1723 bezogen. 1851 wurde ein Ausbau notwendig. Der bestehende Trakt wurde aufgestockt, westlich davon wurden zwei neue Höfe errichtet, sowie ein aus Wohngebäude, Manipulationsgebäude und Holzschuppen bestehendes Verpflegmagazin, das später noch um Winterreitschule und Pferdekrankenhaus erweitert wurde. Im Hintergrund unter anderem zu sehen der Schlot des Brauhauses (vgl. Abb. 6.23–25), die Gebäude in der Utzstraße (vgl. Abb. 6.36), sowie rechts am Rand die Rosegger-, und Schillerstraße (vgl. Abb. 33–35). Lit.: Kalt 1987a, S. 16–17; Kalt 1995, S. 119; Schweiger 1993, S. 209–210.

54

Abbildung 6.31

Blick auf Stein und Mautern nach Südwesten vom Kreuzberg aus, um 1930. Im Vordergrund das Werkstättengebäude der Kremser Kaserne, und das Städtische Gaswerk mit Heizhaus und Gasometer (vgl. Abb. 6.33). Dahinter unter anderem die heutige Justizanstalt Stein (vgl. Abb. 6.14–18), die 1853 das leerstehende Redemptoristinnenkloster bezogen hat, und 1872 um den markanten, nach amerikanischem Vorbild erbauten „Pennsylvania-Trakt“ mit Kuppelbau und 348 Zellen (ohne Souterrain) erweitert wurde. In der Literatur findet sich auch die Angabe, dass das Nürnberger Zellengefängnis als Vorbild diente. Rechts von der Justizanstalt die Virginierfabrik (dazu siehe Abb. 6.39–40). Lit.: Kalt 1986, S. 18; Kalt 1987a, S. 44–46; Kühnel 1983, Kat.-Nr. 58, Kühnel 1985, S. 15.

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Abbildung 6.32

Blick auf Krems, Richtung Osten, um 1930. Im Vordergrund die Häuser an der Mazzetti- bzw. Alauntalstraße, die ab dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, zu einem großen Teil jedoch in der Zwischenkriegszeit, erbaut wurden. Sie tragen für die Zeit typische spitze oder Schopfwalmgiebel. Mit der Planung waren unterschiedliche Architekten beauftragt, darunter Christian Landertinger. An den um 1910 errichteten Häusern Nr. 4, 6 und 8 wurden in der Zwischenkriegszeit Anbauten vorgenommen, zum Beispiel Garagen (1925 bei Nr. 6) oder weitere Zimmer, wie Dienstbotenzimmer (1929 bei Nr. 8). Lit.: Hauenfels 2011, S. 78.

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Abbildung 6.33

Blick auf die den südwestlichen Teil von Krems, um 1910. Links im Vordergrund Fruchtspeicher und ehemaliges Verpflegsfilialmagazin der Kremser Kaserne. Rechts im Vordergrund das Städtische Gaswerk mit Heizhaus, Gasometern und Kohlenhalden. Das Gaswerk wurde nach einem 1866 zwischen der Stadt Krems und einer Privatgesellschaft abgeschlossenen Vertrag in den Jahren bis 1870 errichtet. 1912 übernahm die Stadt das Gaswerk. Dahinter die Gebäude der Schiller- und der Roseggerstraße. Im Hintergrund Stift Göttweig. Foto von Johann Saska um 1910, abgedruckt in Kalt 1995, S. 118. Lit.: Kalt 1987a, S. 46; Kühnel 1985, S. 21.

57

Abbildung 6.34

Blick auf die heutige Schillerstraße (damals Alleestraße) gen Osten, von der Kreuzung Kaiser-Friedrich-Straße aus, um 1900. Rechts vorne ist das Gebäude zu sehen, wo Robert Götz im Jahr 1900 seine Brauhaus Restauration „Zur Linde“ eröffnete (vgl. Abb. 6.23). Im Hintergrund sind der nördliche Teil des Kremser Stadtparks, sowie der Schlot des Brauhauses zu sehen. 1905 wurde die damalige Alleestraße anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Todestag Friedrich Schillers in „Schillerstraße“ umbenannt. Lit.: Kühnel 1985, S. 9.

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Abbildung 6.35

Blick auf die heutige Schillerstraße (damals Alleestraße) sowie die Undstraße gen Westen, um 1900. Nach Auflösung der Schießstätte zwischen Krems und Stein im Jahr 1853 wurde 1864 mit dem Bau der Munchhäuser auf der südlichen Schillerstraße zwischen Kaiser-Friedrich-Straße und Meyereckstraße begonnen. Am rechten hinteren Ende der Straße ist das Kloster Und zu sehen. Dieses wurde 1614 errichtet, und nach einem Brand 1656 wieder aufgebaut. 1796 wurde das Kloster aufgehoben, und in ein Truppenspital umgewandelt. Links vom Kloster, im Hintergrund, ist der Schlot des Heizhauses der Strafanstalt Stein sichtbar. 1905 wurde die damalige Alleestraße anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Todestag Friedrich Schillers in „Schillerstraße“ umbenannt. Abgedruckt in Kühnel 1978, S. 34. . Lit.: Kühnel 1985, S. 9; Schweiger 1993, S. 235–236..

59

Abbildung 6.36

Musikpavillon, Blick Richtung Utzstraße, um 1925. Entworfen von Josef Utz jun. und ursprünglich Teil der KaiserJubiläumsausstellung 1898 in Wien wurde der Pavillon dann von der Kremser Sparkasse angekauft, und im südlichen Stadtpark aufgestellt. Im Hintergrund Gebäude der Utzstraße: Links das von Josef Utz sen. und Adalbert Wohlschläger entworfene, 1872 fertiggestellte Palais für Anton Fischer Ritter von Ankern. Rechts ein Teil des 1899 bis 1901 erbauten Gebäudes der Familie Utz. Postkarte von Franz Sedlmayr, 1899, abgedruckt u.a. in Kühnel 1978, S. 30; Kalt 1995, S. 125. Lit.: Kalt 1987a, S. 41; Kühnel 1983, Kat.-Nr. 50–51; Kühnel 1985, S. 13; Wagner-Rieger 1971, S. 129–130 (Katalognummer 59).

60

Abbildung 6.37

Steiner Tor, um 1900. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1406 als „Hulbartor“, es wurde wohl 1377 durch Ungarneinfälle zerstört. Nach einer Weisung Friedrichs III. wurden die Stadtmauern von Krems 1480 wieder in Stand gesetzt. 1754 wurde das heute charakteristische Oktogon auf das Tor gesetzt. Bis 1905 waren der nordseitige Trabantenturm auch nach Westen hin eingeschossig durch einen Wohnbau verbaut, daran schlossen die Geschäftslokale des Pinkus Oberländer, seine Branntwein-, Likör-, Spiritus- und Essigfabrik an. Schon 1876 war im Zuge des Begehrens Oberländers um Aufstockung seines ursprünglich eingeschossigen Hauses eine Diskussion über die Neugestaltung des Platzes entbrannt, in deren Verlauf der Kremser Gemeinderat sogar den Abbruch des Torturms beschlossen hatte, da dieser ohnehin „kein altes Baudenkmal und auch nicht architektonisch schön“ sei. 1905 wurden die Gebäude westlich des Steiner Tors geschleift und die von Josef Utz jun. geplante Stadtgrabenstraße eröffnet. Anstelle des zweigeschossigen Gebäudes wurde ein Kaffeehaus errichtet, das ab 1907 den Namen „Café Stadtpark“ erhielt. Qu.: Diözesanarchiv St. Pölten Urkunden 1406 VIII 19; Lit.: Kalt 1987b, S. 36–37, 44–45; Kalt 1995, S. 51–53; Kühnel 1973, S. 17–19; Kühnel 1978, S. 7; Kühnel 1983, Kat.-Nr. 2. 61

Abbildung 6.38

Stich der evangelischen Heilandskirche Krems. Die evangelische Kirche wurde 1912 nach Plänen des in Berlin tätigen Architekten Otto Bartning von Baumeister Karl Soche erbaut und am 5. Oktober 1913 geweiht. Davor wurden die Gottesdienste der evangelischen Gemeinde seit 1855 im Gasthof „Zum alten Schweden“ (Schmidgasse 3) bzw. später bis 1895 in der Kapelle des Eisentürhofs gefeiert. 1894 hatte die Gemeinde die Andreaskapelle am Hafnerplatz erworben und adaptiert, nach der letzten Messfeier am 4. Oktober 1913 zog man in die neugebaute Kirche um. Abgedruckt in Kalt 1995, S. 128. Lit.: Kühnel 1971b, S. 26; Kühnel 1978, S. 10; Schweiger 1993, S. 210.

62

Abbildung 6.39

Virginierfabrik Stein, um 1930. Aufgrund des Verlustes mehrerer Fabriken wie Budweis, Laibach und Sacco, und weil unter anderem die Fabrik in Hainburg den Bedarf an Virginierzigarren nicht allein decken konnte, entschloss sich die Österreichische Tabakregie 1919 eine moderne Fabrik mit einer Jahresproduktion von 70–100 Millionen Zigarren (hierfür gibt es in der Literatur unterschiedliche Angaben) zu bauen, und beauftragte den Wiener Architekten Paul Hoppe mit der Planung. Das Gebäude konnte aufgrund der Inflation erst 1922 eröffnet werden. Im Jahr 1930 waren dort 931 Arbeiter (darunter 860 Frauen) und 29 Angestellte beschäftigt, produziert wurden 75 Millionen Zigarren. Die Produktion endete 1991, die Anlage wurde in der Folge für die Aufnahme der Donauuniversität Krems adaptiert. Lit.: Hauenfels 2011, S. 74; Knittler 1971, S. 69; Kühnel 1978, S. 50; Kühnel 1983 , Kat.-Nr. 61; Kühnel 1985, S. 29.

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Abbildung 6.40

Blick auf die Virginierfabrik Stein nach Westen, 1930. Zur Virginierfabrik vgl. Abb. 39. Rechts im Bild das Arbeiterwohnhaus der Virginierfabrik, dass 1928/29 von der österreichischen Tabakregie unter Generaldirektor Sektionschef Dr. Karl Dorrek erbaut wurde. Dahinter, zu einem großen Teil verdeckt, die zwischen 1914 und 1919 erbauten Arbeiterwohnhäuser. Abgedruckt in Kalt 1995, S. 131.

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Abbildung 6.41

Südtiroler Platz und Gebäude des Kreisgerichtes Krems, 1933. Das 1850 geschaffene Kreis- und Bezirksgericht Krems war zunächst im Rathaus untergebracht. Pläne für den Bau des Kreisgerichts gab es schon 1906, es wurde aber auch erwogen, an dieser Stelle ein Stadttheater zu errichten. Schließlich entschied man sich für das Gerichtsgebäude, es wurde in den Jahren 1931 bis 1933 nach Plänen des Architekten Franz Sturm erbaut. Darin sollten Steueramt, Bezirksgericht, Kreisgericht, Staatsanwaltschaft, Bezirkssteuerbehörde und Gendarmerie Platz finden. Im November 1933 wurde das Gebäude offiziell eröffnet. Links im Bild sind der Platanenhof und der Laubengang des Gerichts zu sehen. Foto abgedruckt in Kalt 1995, S. 131. Lit.: Kalt 1995, S. 119; Kühnel 1985, S. 9; Schweiger 1993, S. 204.

65

7.

Ergebnisse und Zusammenfassung

Wann die Verbauung der rund 850.000 m² großen Fläche mit einer maximalen Ausdehnung von ca. 900 m zwischen den beiden Städten Krems und Stein einsetzte, erscheint nach derzeitigem Stand der Forschungen als nicht geklärt. Obwohl bereits seit 1463 ein Privileg Kaiser Friedrichs III. zur Errichtung von Häusern zwischen den beiden Städten vorliegt, könnte sich dieses ausschließlich auf die östliche Stadterweiterung von Stein, die sich in jedem Fall innerhalb des durch die Stadtmauer definierten Altstadtbereiches vollzog, beschränkt haben. Diese östliche Stadterweiterung der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bezog das ursprünglich vor der Stadt liegende Minoritenkloster und den Göttweigerhof mit ein und reichte mindestens von der Neutorgasse bis zum Kremsertor. Der Bereich vor dem Kremser Tor blieb Glacie. Als älteste Bebauung kann das ehemalige Kapuzinerkloster „Und“ festgemacht werden, das seine Grundlage in einer nach Harry Kühnel bereits im Jahr 1494 genannten Heilquelle „Maria Brünnl“ hat. Die Kapuziner ließen sich an dieser Stelle im Jahr 1616 nieder. Die heutige Klosterkirche wurde nach einer Brandkatastrophe 1656 bis 1659 durch den italienischen Baumeister Domenico Sciassia im Auftrag der Katharina Gräfin von Verdenberg auf Grafenegg errichtet. 1796 erfolgte die Aufhebung durch ein Hofdekret und 1806 die Umwandlung in ein Militärspital. Auf den Standort des Klosters nimmt die Verbindungsstraße zwischen Krems und Stein eindeutig Bezug. Beim Steinertor trennt sich die Verbindungsstraße in einen donaunahen südlichen (heutige Schillerstraße und Undstraße) und in einen nördlichen höher gelegenen Straßenzug (heutige Kasernstraße), der sich unmittelbar westlich des Klosterareals zu einer Straße vereint und eine Achse zum Kremser Tor in Stein bildet. Bemerkenswert ist, dass nicht der Alauntalbach als markante Geländemarke die Grenze zwischen den beiden Stadtgebieten bildet, sondern eine durch Parzellengrenzen definierte Linie östlich des Bachlaufes. Die wohl ursprünglich Verbindungsstraße zwischen den beiden, auf erhöhtem Felsplateau liegenden, Altsiedlungskernen des 10. und 11. Jahrhunderts bildete einst die heutige Alauntalstraße, die beide genannten Areale hochwassersicher miteinander verbunden hat. In Krems kam es bereits im 16. Jahrhundert zum Überschreiten der Stadtmauer gegen Westen. So wurde spätestens 1562 ein Friedhof vor dem Steinertor angelegt. 1673 erfolgte die neuerliche Weihe mit der dazugehörigen Friedhofskapelle. Der Friedhof in Stein dürfte erst eine Folge der josephinischen Kirchenreformen der 1780er-Jahre darstellen. Auf dem Stadtplan von 1748 ist die sogenannte „bürgerliche Schießstätte im Salzburger Garten“ bereits verzeichnet, da ihr Bestand hier bereits seit mindestens 1595 bezeugt ist. Während der Kremser Stadtplan von 1748 das Kloster „Und“ nach Krems zugehörig verzeichnet, verläuft im Franziszeischen Kataster von 1823 die Grenze zwischen beiden Städten – wohl die ehemalige Burgfriedensgrenze – knapp östlich des Klosters. Das vorwiegend als Fläche für den Weinbau genutzte Areal nördlich der Verbindungsstraße zwischen Krems und Stein trug einheitlich die Flurbezeichnung Wieden.

66

Spätestens aus dem Franziszeischen Kataster von 1823 geht hervor, dass sich im Bereich des heutigen Franz-Zeller-Platzes und unmittelbar vor dem Kloster „Und“ jeweils ein geräumiger unverbauter Platz befand. Der sogenannte „Cumulativ-Platz“ vor dem Kloster ist bereits auf einer Ansicht aus dem Jahr 1784 (vgl. Abb. 6.07) ersichtlich. Bei diesen Plätzen – jeweils an der Donau und an der Verbindungsstraße gelegen – könnte es sich mit Vorbehalt um sogenannte Ländenplätze gehandelt haben, die zur Niederlage von Waren zur Verschiffung bzw. zum Umschlagen auf Wagen gedient haben. Vor allem der „Cumulativ-Platz“ vor dem Kloster „Und“ lag am Beginn eines Donaunebenarmes, der 1748 noch vorhanden, 1823 bereits verlandet war. Zwischen den beiden vorgenannten Plätzen entstanden blockartige Grundstücke die jeweils von einem einzelnen Haus besetzt, und dabei von einer Umfriedungsmauer umgeben waren (vgl. Abb. 6.07, 6.12, 6.13). Wann es zu dieser Verbauung kam ist unklar, jedoch dürfte diese mindestens in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreichen. Auf den vorgenannten Darstellungen der Zeit um/vor 1800 sind diese bereits vorhanden, in der Darstellung des Franziszeischen Katasters 1823 gehören diese bereits zum Bestand. Eine wichtige Baumaßname stellt die vor dem Steinertor zwischen 1719 und 1723, nach Plänen von Jakob Prandtauer und Christian Alexander Öttl, errichtete Kaserne dar. Die beiden östlichen Höfe gehören der Gründungsanlage an und wurden 1852 um ein Geschoß erhöht bzw. durch zwei westliche Höfe ergänzt. Das der Kaserne vorgelagerte Areal, der heutige Stadtpark, diente den einquartierten Truppenteilen als Exerzierplatz, der sich bis zur Donau hin erstreckte. Zum erhaltenen Bestand aus der Zeit des Franziszeischen Katasters (1820er-Jahre) zählen mit ziemlicher Gewissheit folgende Objekte (von West nach Ost): das Kellerhaus der Pfarre hl. Nikolaus in Stein an der heutigen Dr.-Karl-Dorrek-Straße, der östliche Abschnitt des Friedhofs von Stein, das im Historismus veränderte Gebäude und heutige Gasthaus Hofbauer am FranzZeller-Platz, der Undhof in der Undstraße 10, der Kern des Hauses Karl-Eybl-Gasse 3, das Haus Kasernstraße 50, das ehemalige staatliche Kellerhaus Kasernstraße 48, das Haus Reifgasse 8, der östliche Teil der ehemaligen Kaserne, die heutige St. Wilibrord-Kapelle am Areal des ehemaligen Kremser Friedhofs und im Stadtgraben das Kellerhaus des Heiligengeiststiftes zu Passau im Kremser Stadtgraben. Alle anderen Objekte wurden entweder zur Gänze geschleift oder sind in diversen Neubauten aufgegangen. 1843 konnten Retemptoristinnen das neu erbaute Kloster an der Verbindungsstraße zwischen Krems und Stein beziehen. Dem Klosterbau musste die Bruchbauholzremise des im UndHof untergebrachten k. k. Brückenmautamtes weichen. Aufgrund der Ereignisse während der Revolution 1848 wurde der Orden genötigt, das Kloster zu verlassen. 1853 wurde das bis dahin leerstehende Kloster in eine Männerstrafanstalt umgewandelt. 1870–72 erfolgte nach Plänen der beiden Baumeister Adalbert Wohlschläger und Josef Utz sen. der Neubau des Zellentraktes. Im Bereich zwischen dem Kremsertor in Stein und dem Kloster „Und“ kam es zur Ansiedlung von Industriebetrieben. Vor 1885 bestand im Haus Ringstraße 74 eine Gerberei – die sogenannte „Schmitt’sche-Fabrik“, südlich der Strafanstalt Stein entstand 1868 eine Fabrik zur Erzeugung von Matten und Teppichen die Karl Eybl 1905 von W. S. Smith erwarb. Westlich der Strafanstalt wurde 1850 die erste Tabakfabrik errichtet. 67

Wichtige Schritte zur Urbanisierung des Bereichs zwischen dem Kloster „Und“ und dem Steinertor brachten 1787/88 die Errichtung des Brauhauses Krems südwestlich des Steiner Tores, 1862 die Aufhebung und Verlegung der bürgerlichen Schießstätte und die Parzellierung zu Grundstücken, 1870 die Errichtung eines Gaswerks in der Weingartenriede Wieden und die Erbauung des Donauschutzdammes in den Jahren 1888 bis 1894. Weiters die Parzellierung des sogenannten „kleinen Exerzierplatzes“ ab 1905 zu Bauparzellen und die dortige Errichtung der Evangelischen Pfarrkirche 1913, die Gründung eines Villenviertels am Eingang zum Alauntal (Mazetti-Cottage) ab 1911, der Neubau der Tabakfabrik nach den Plänen des Wiener Architekten Paul Hoppe in den Jahren 1919 bis 1922 und die Errichtung von Wohnausanlagen um die neue Tabakfabrik durch die Austria Tabakwerke von 1919 bis 1931. Alle genannten Maßnahmen nach 1918 entstanden ohne wesentliches städtebauliches Konzept sondern erfolgten lediglich durch die anlassbedingte Umwidmung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, wodurch eine stark zergliederte und inhomogene Verbauung – vor allem um den heutigen Universitätscampus – entstand. Lediglich die umfassenden Neubauten im Bereich zwischen dem Kremser Stadtpark und dem Kloster „Und“ in der Zeit um 1880/1910 erfolgten auf Basis eines damals üblichen Rastersystem. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts verblieb der Bereich der Weingartenriede Wieden, zwischen der Tabakfabrik und der Reifgasse, weitgehend unverbaut und als landwirtschaftliche Nutzfläche weitgehend erhalten. Erst die Ausdehnung des Universitätscampus in den 2000erJahren bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt führte zu einem weitgehenden Verbrauch dieser Grünraumressource.

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8.

Literatur und Quellen

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BEBAUUNG ZWISCHEN KREMS UND STEIN Zustand 2015 vor 1820 1830 - 1850 1850 - 1880 1890 - 1910 1920 - 1940 1950 - 2000 ab 2000 abgebrochen

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