Sprachliche Einflüsse des Deutschen auf das Albanische - Germanismen im Albanischen

May 21, 2017 | Author: Izer Maksuti | Category: German Studies, Languages and Linguistics, Albanian Studies, German Language, Linguistics, Deutsche Sprache, Albanian language, Albanology, Germanistik, Gjuha Shqipe, Kontrastive Sprachwissenschaft, Deutsche Sprache, Albanian language, Albanology, Germanistik, Gjuha Shqipe, Kontrastive Sprachwissenschaft
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SPRACHLICHE EINFLÜSSE DES DEUTSCHEN

AUF DAS ALBANISCHE






DIPLOMARBEIT

zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie
an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Wien

Studienrichtung: Sprachwissenschaft




eingereicht von
Izer MAKSUTI










Wien, Dezember 2002










INHALTSVERZEICHNIS

Seite
VORWORT
............................................................................
............................. 4
1. Einleitung
............................................................................
............................. 5

1.1 Ziel der Arbeit
............................................................................
................... 8
1.2 Aufbau der Arbeit
............................................................................
............. 9

2. Zur Terminologie sprachlicher Entlehnung
................................................. 10

3. Zur Geschichte der deutschen Spracheinflüsse im Albanischen
............. 16

3.1 Kulturelle Beziehungen der albanischsprachigen Länder zu den
deutschsprachigen Ländern
....................................................................... 16

3.2 Wege der Entlehnungen
............................................................................
. 22
3.2.1 Entlehnungen durch die Vermittlung der Nachbarsprachen
.............. 22
3.2.2 Entlehnungen durch den direkten Kontakt beider Sprachen
............. 23

3.3 Zeitliche Schichtung der
Entlehnungen....................................................... 24
3.3.1 Entlehnungen mittelhochdeutscher Zeit
........................................... 24
3.3.2 Entlehnungen in neuhochdeutscher Zeit
.......................................... 25
3.3.2.1 Entlehnungen übernommen in den letzten dreißig
Jahren
.................................................................
................ 26

3.4 Geographische Verbreitung der deutschen Entlehnungen
im albanischen Sprachraum
....................................................................... 27

3.5 Kamen die deutschen Entlehnungen durch die Schrift- oder durch die
Umgangssprache?
............................................................................
.......... 29

3.6 Zu einigen graphematischen Besonderheiten
............................................. 30

3.7 Zu einigen semantischen Besonderheiten
.................................................. 34

3.8 Aufteilung der Entlehnungen nach Sachgruppen
........................................ 36

4. Zu den phonetisch- phonologischen Besonderheiten
................................ 40

4.1 Vokalismus
............................................................................
...................... 40

4.1.1 Vokale
............................................................................
................... 40
4.1.2 Diphthonge
............................................................................
............ 41

4.2 Konsonantismus
............................................................................
.............. 42

4.2.1 Labiale
............................................................................
.................. 42
4.2.2 Dentale und Sibilanten
...................................................................... 42


5. Zu den morphologischen Besonderheiten
.................................................. 43

5.1 Substantive
............................................................................
..................... 43

5.1.1 Genuswechsel
............................................................................
...... 43
5.1.2 Nominalsuffixe
............................................................................
...... 45
5.1.3 Komposita
............................................................................
............. 46

5.2 Adjektive
............................................................................
.......................... 47
5.4 Verben
............................................................................
............................. 48

6. Bemerkungen zur Integration der deutschen Entlehnungen
im Albanischen
............................................................................
.................. 50

7. WÖRTERVERZEICHNIS
............................................................................
..... 53

7.1 Abkürzungsverzeichnis
............................................................................
... 53
7.1.1 Siglenverzeichnis
............................................................................
........ 53
7.1.2 Abkürzungen der Sprachbezeichnungen
................................................ 54
7.1.3 Allgemeine Abkürzungen
........................................................................ 55

7.2 Anmerkungen zum Wörterverzeichnis
....................................................... 56

7.3 Wörterverzeichnis der deutschen Entlehnungen in der
albanischen Sprache
............................................................................
..... 57

7.4 Register der Entlehnungen (Deutsch - Albanisch)
................................... 101

8. Zusammenfassung
............................................................................
.......... 107

9. Literaturverzeichnis
............................................................................
......... 109

9.1 Wörterbücher
............................................................................
................ 109
9.2 Studien über den Einfluß des Deutschen auf die anderen Sprachen
....... 111
9.3 Weitere Monographien und Aufsätze
....................................................... 113



ANHANG


1. Textausschnitte auf Albanisch mit deutschem Sprachelement
...................... 120

2. Bibliographie der deutschen, österreichisch-ungarischen,
österreichischen
und schweizerischen
Albanologie.................................................................
.. 122
2.1 Abkürzungsverzeichnis
............................................................................
. 173






VORWORT


Die vorliegende Arbeit versucht, die deutschen Entlehnungen im
Albanischen zu erfassen, zu beschreiben und zu erklären. Im Vordergrund
steht hier, eine zusammenfassende Darstellung des deutschen
Spracheinflusses auf die albanische Sprache zu präsentieren. Außerdem geht
es darum, die deutschen Entlehnungen im albanischen Wortschatz in
phonetisch-phonologischer, morphologischer, graphematischer und
semantischer Hinsicht zu untersuchen.
Ich möchte noch hinzufügen, daß diese Arbeit keinen Anspruch auf
Vollständigkeit erhebt. Dennoch dürfte in dieser Arbeit die überwiegende
Menge der deutschen Entlehnungen im Albanischen zusammengefaßt sein.

Mein besonderer Dank gilt Herrn O.Univ.Prof. Mag. Dr. Wolfgang U.
Dressler, der diese Arbeit betreut hat. Sein Rat und sein wohlwollendes
Verständnis waren eine wertvolle Hilfe bei der Fertigstellung der Arbeit.
Für sachkundige Hinweise und sehr wertvolle Anregungen möchte ich mich bei
Ass.Prof. Mag. Dr. Hans Christian Luschützky aufrichtig bedanken.
Dank gebührt auch Dr. Skënder Gashi, der einige Einzelheiten dieser
Arbeit mit mir diskutiert hat, und mir viele konstruktive Kommentare und
Anregungen gab. Für das Korrekturlesen schulde ich meinem Kollegen Herrn
Mag. Alexander Halper besonderen Dank.
Mein herzlicher Dank gilt meinen Eltern und meiner Familie, durch
deren mannigfaltige und langjährige Unterstützung mein Studium und somit
auch dessen Abschluß überhaupt erst ermöglicht wurden.
Abschließend möchte ich meinen Freunden und Kollegen, aber auch
allen, die mir bei der Diskussion der Materialien und durch Hinweise und
Informationen geholfen haben, danken.


Wien, Dezember 2002 Izer Maksuti






1. Einleitung



Das Albanische hat im Laufe seiner Geschichte starke Interferenzen
seitens indogermanischer Sprachen (sowohl Griechisch und Latein als auch
romanische und südslawische Sprachen) und seitens nichtindogermanischer
Sprachen (z.B. Türkisch) erfahren.
Die Zahl der Lehnwörter aus dem Lateinischen, aus südslawischen
Sprachen und aus dem Türkischen ist im Albanischen sehr groß. Der Anteil
der deutschen Entlehnungen in der albanischen Gegenwartssprache ist im
Vergleich mit anderen Sprachen deutlich niedriger: es sind nach meinem
bisherigen Forschungsstand rund 400 deutsche Entlehnungen, obwohl es heute
kaum möglich ist, eine nur annähernd genaue Zahl zu nennen.
Motivation für die Aufnahme von Wörtern aus einer Sprachgemeinschaft,
die kulturell, technisch und wirtschaftlich überlegen ist, ist das
Bedürfnis, neue Begriffe, Gegenstände, Begebenheiten zu bezeichnen, die in
der aufnehmenden Sprache unbekannt sind. Die Übernahme von neuen Wörtern
für neue Sachen gehört auch zur sprachlichen Bedarfsdeckung. Das
Kommunikationsbedürfnis[1] ist das Verlangen eines einzelnen menschlichen
Individuums. Die Übernahme fremder Ausdrücke ist nicht unbedingt ein
Schwächezeichen; im Normalfall wird die Sprache bereichert, denn zu den
neuen Wörtern gehören ja in der Regel neue Dinge, neue Erkenntnisse oder
neue geistige Werte.
Es gibt aber auch Fälle, wo ein Wort im Albanischen bereits vorhanden
ist (etwa ein früher entlehntes fremdes Lexem (siehe Kap. 6 d), das jedoch
durch das deutsche Wort ersetzt wird. Unter unterschiedlichen Umständen
werden beide verwendet (siehe Kap. 3.4).
Das in dieser Arbeit präsentierte lexikalische Material ist nicht nur
durch Auswertung der einschlägigen gedruckten Quellen (Fremdwörterbücher,
Studien, schöne Literatur, Zeitungen und Zeitschriften) zustande gekommen,
sondern auch durch eigene Erhebung als Muttersprachler.
Ein guter Teil der deutschen Entlehnungen im Albanischen ist bisher
nicht lexikographisch erfaßt. Die haben zum Teil dialektale oder lokale
Verwendung und sind großteils auch Entlehnungen jüngeren Datums, wurden
aber in dieser Arbeit aufgenommen, wie: auspuh, autoban, binë, bormashinë,
curyk, dihtung, drebank, fllashë, frizurë,



1.1 Ziel der Arbeit


In erster Linie geht es in dieser Arbeit darum, deutsche Entlehnungen
im Albanischen (bzw. im albanischsprachigen Raum) zu erfassen, zu
beschreiben und zu erklären. Diese Arbeit möchte also eine zusammenfassende
Darstellung des deutschen Spracheinflusses auf die albanische Sprache
präsentieren. Außerdem geht es darum, was hingegen zweitrangig bleibt, die
deutschen Entlehnungen im albanischen Wortschatz in graphematischer,
semantischer, phonetisch-phonologischer und morphologischer Hinsicht zu
untersuchen.
Weitere Fragestellung zu diesem Thema sind die Wege und die Zeit der
Entlehnung, die geographische Verbreitung, die Verwendung nach Sachgebieten
und die Integration der deutschen Entlehnungen in der albanischen
Literatursprache.
Das Thema läßt sich im Augenblick noch schwer zusammenfassend
bearbeiten, weil wir überhaupt noch nicht über entsprechende Vorarbeiten
verfügen, die eine solche Zusammenfassung rechtfertigen.
Ich möchte darauf hinweisen, daß obwohl auch mündliche Belege
einbezogen wurden, für diese Diplomarbeit keine systematische Feldforschung
im wissenschaftlichen Sinne durchgeführt wurde. Das lexikalische Material
wurde von mir selbständig gesammelt und ausgearbeitet. Betonen möchte ich
noch, daß das gesamte Wortmaterial keinen Anspruch auf Vollständigkeit
erhebt. Dennoch dürfte in dieser Arbeit die überwiegende Menge der
deutschen Entlehnungen zusammengefaßt sein.
Die gewählte Aufarbeitung des Themas kann vielmehr als Anregung und
Vorarbeit für umfangreichere Untersuchungen, möglicherweise im Rahmen einer
Dissertation, wo auf jeden Problembereich näher eingegangen werden kann,
dienen.






















1.2 Aufbau der Arbeit


Die vorliegende Arbeit umfaßt sowohl die direkt als auch die indirekt
aus dem Deutschen übernommenen Entlehnungen (Kapitel 3.2).
Was den Zeitpunkt der Entlehnung betrifft, so ist der größte Teil der
deutschen Entlehnungen erst in neuerer Zeit übernommen worden. Von
Bedeutung ist die Vermittlerrolle des Bairisch-Österreichischen, über das
nicht selten selbst Wörter übernommen werden. (siehe Kapitel 3.3).
Die geographische Verbreitung der deutschen Entlehnungen im
albanischen Sprachraum wird in Kapitel 3.4 behandelt. Nicht alle
Landschaften im albanischsprachigen Raum wurden in gleicher Weise vom
deutschen Sprachelement beeinflußt. Die Anzahl der deutschen Lexeme im
Albanischen ist von Gebiet zu Gebiet, sogar von Person zu Person oft
unterschiedlich. Die meisten deutschen Entlehnungen werden nur in Kosova,
West- und Nordmazedonien und in anderen albanischsprachigen Gebieten Ex-
Jugoslawiens (Montenegro, Südostserbien) gebraucht. Eine gute Zahl der
deutschen Entlehnungen in Albanien sind auf schriftlichem und mündlichem
Wege eingedrungen und werden unter anderen fast im ganzen
albanischsprachigen Raum verwendet.
Formale Kriterien wie Schreibung (siehe Kapitel 3.6), Grad der
Integration in das System der aufnehmenden Sprache, Verwendungsbereich der
übernommenen Lexeme werden auch erwähnt und kurz behandelt (siehe Kapitel
3.8). Die Mehrzahl der deutschen Lexeme sind durch die mündliche
Überlieferung zustande gekommen. Die meisten von ihnen sind nur
volkssprachig und werden nicht in der Schriftsprache gebraucht. Bloß eine
geringe Zahl der deutschen Entlehnungen im Albanischen sind über die
Schriftsprache gekommen.
Weiters werden die Grundmuster des vorhandenen Lehnwortschatzes
hinsichtlich ihrer phonetisch-phonologischen und morphologischen
Besonderheiten analysiert (siehe Kapitel 4 und 5). Bemerkungen zur
Integration der deutschen Entlehnungen im Albanischen werden in Kapitel 6
angegeben. Die deutschen Entlehnungen werden in einem Wörterverzeichnis
(Kapitel 7.3) mit den entsprechenden semantischen Angaben sowie in Hinblick
auf die jeweiligen Sachgebiete vorgestellt und in alphabetischer
Reihenfolge angeführt.
Der Anhang der Arbeit stellt einen Versuch dar, eine möglichst
vollständige Bibliographie der deutschen, österreichisch-ungarischen,
österreichischen und schweizerischen Albanologie zusammenzustellung. Dabei
werden nicht nur umfangreichere Standardwerke, sondern auch kleinere
Artikel berücksichtigt.




2. Zur Terminologie sprachlicher Entlehnung


In der albanischen Sprachwissenschaft ist die Diskussion um die
begriffliche Auseinandersetzung und die Definition von Lehnwort und
Fremdwort nicht mit solcher Intensität wie in der Germanistik (besonders in
den 1970er Jahren) geführt worden.
Eine kurze Beschreibung dieser Problematik, Definition und Abgrenzung
von Begriffen solle hier den Rahmen der Arbeit abstecken und ihre
Zielsetzung verdeutlichen.
Mit lexikalischen Transferenzen werden Übernahmen von
Lexikoneinheiten, von Lexemen also, aus einer anderen Sprache bezeichnet,
und damit sind Fremd- bzw. Lehnwörter gemeint. Laut Duden (1996)[2] sind
Lehnwörter in Lautung, Schrift und Flexion völlig angepaßt, während
Fremdwörter noch nicht voll der übernehmenden Sprache angeglichene Wörter
sind.
Der Terminus Fremdwort wurde vom Schriftsteller Jean Paul (1819)
geprägt, um fremde oder ausländische Wörter zu bezeichnen, die in die
deutsche Sprache aufgenommen werden. Den Begriff Lehnwort gebrauchte das
erste Mal im Jahre 1856 Hermann Wilhelm Ebel.[3]
---
Deutsche Entlehnungen oder das deutsche Sprachelement werden im
Albanischen als Germanismen "gjermanizma" bezeichnet.

Laut Duden (1996)[4] ist ein Germanismus:
1. eine sprachliche Besonderheit des Deutschen.
2. eine Entlehnung aus dem Deutschen in eine andere Sprache.
Für uns steht demnach die zweite Definition im Vordergrund.
Die Wahl des Begriffs Lehnwort, Fremdwort, Entlehnung war ein Problem.
Ich habe mich für den Begriff "Entlehnung" entschlossen.[5]

---




7. WÖRTERVERZEICHNIS



7.1 Abkürzungsverzeichnis



7.1.1 Siglenverzeichnis


AE = Albanische Etymologie (Demiraj, Bardhyl 1997)
AF = Albanische Forschungen (Miklosich 1870): hier in Kap. 9.1
AW = Anglizismen – Wörterbuch (Carstensen, Broder 1993-1996)
DELW = direktentlehntes Wort
DH-B = DHRIMO,A./BEZHANI, H. (1996)
DV = deutsche Vermittlung
FB = Fjalor i Bashkimit" Shkodër 1908, Reprint Prishtinë 1978.
FFH = Fjalor i fjalëve të huaja. Prishtinë 1988
FGJSH = Fjalor i gjuhës shqipe. Tiranë 1954; Prishtinë: Rilindja 1976.
FGJSSH = Fjalor i gjuhës së sotme shqipe. Tiranë 1980
FMN = Ndreca, Mikel: Fjalor fjalësh e shprehjesh të huja.
Prishtinë 1986.
FSHS = Fjalor i shqipes së sotme. Tiranë 1984.
FWSS = Fremdwörter in der slavischen Sprachen, Miklosich 1867.
Kos. = Kosova und andere albanischsprachige Gebiete Ehmal.-
Jugoslawiens.
NWMaz = Nord-, und Westmazedonien.
SE = Studime etimologjike
SGJ = Studime Gjuhësore. I-II. Prishtinë 1976.
SL = Entlehnung, die als Slavismus gesehen wird
SSV = südslavische Vermittlung
ST = Striedter-Temps, H.: Deutsche Lehnwörter im
Serbokroatischen.
Slavistische Veröffentlichungen, Bd. 18. Berlin/Wiesbaden
1958.
SW = Schneeweis, E.: Die deutschen Lehnwörter im
Serbokroatischen in
kulturgeschichtlicher Sicht. Berlin 1960.
WW = Wanderwörter
WBMÖ = Wörterbuch der Bairischen Mundarten in Österreich, 1983.
WFK = FIEDLER, W./KLOSI, A.: Wörterbuch Deutsch-Albanisch.
Leipzig, Berlin, München, Wien, Zürich, New York 1997.
WGM = Wörter, die Geschichte machten: Schlüsselbegriffe des 20.
Jahrhunderts. Gütersloh [u.a.]: Bertelsmann Lexikon-Verlag
2001.

7.1.2 Abkürzungen der Sprachbezeichnungen



afrz. = altfranzösisch
aind. = altindisch
alb. = albanisch
altnord. = altnordisch
bair. = bairisch
bulg. = bulgarisch
ćech. = tschechisch
dt. = deutsch
engl. = englisch
frz. = französisch
geg. = gegërisht
germ. = germanisch
got. = gotisch
gr. = griechisch
it. = italienisch
kärnt. = kärntnerisch
langob. = langobardisch
lat. = lateinisch
maz. = mazedonisch
mhd. = mittelhochdeutsch
mnd. = mittelniederdeutsch
ndd. = niederdeutsch
mlat. = mittellateinisch
ndl. = niederländisch
nhd. = neuhochdeutsch
nlat. = neulatein
nndl. = neuniederländisch
norv. = norwegisch
nschw. = neuschwedisch
obdt. = oberdeutsch
österr. = österreichisch
pers. = persisch
rum. = rumänisch
rus. = russisch
s/k = serbisch/kroatisch
schw. = schwedisch
span. = spanisch
türk. = türkisch
ung. = ungarisch
wien. = wienerisch










7.1.3 Allgemeine Abkürzungen



Abk. = Abkürzung
Adj. = Adjektiv
Adv. = Adverb
Anat. = Anatomie
Arch. = Architektur
As. = Asylantensprache
Bauw. = Bauwesen
Bgb. = Bergbau
Bio. = Biologie
Bot. = Botanik
Chem. = Chemie
dial. = dialektal
El. = Elektrizität
Esb. = Eisenbahn
Ethn. = Ethnographie
f = Femininum
fig. = figürlich
Fin. = Finanzwesen
Flugw. = Flugwesen
Gastr. = Gastronomie
Geo. = Geographie
Geol. = Geologie
his. = historisch
Inf. = Infinitiv
Interj. = Interjektion
jmd. = jemandem
Kos. = Kosova; kosovarisch
Landw.= Landwirtschaft
ling. = linguistisch
Lit. = Literatur
lit. = literarisch
lok. = lokale Verwendung
m = Maskulinum
mar. = Schiffahrt
Med. = Medizin
mil. = militärisch
Min. = Mineralogie
Mus. = Musik
n = Neutrum
Opt. = Optik
Phot. = Fotografie
Phys. = Physik
pl. = Plural
Polit. = Politik
S. = Seite
schw. = Schweiz
Tech. = Technik
Zool. = Zoologi


















7.2. Anmerkungen zum Wörterverzeichnis


Das Wörterverzeichnis dieser Arbeit umfaßt mehr als 400 lexikalische
Einheiten. Die Entlehnungen werden in alphabetischer Reihenfolge angeführt.
Die Betonung wird bei jedem Lemma markiert, da die Betonung im Albanischen
und im Deutschen verschieden ist.
Die Angabe der Artikelform bei den Substantiva schien mir
erforderlich, weil der Artikel im Albanischen postponiert ist. Das Genus
der Substantiva wird sowohl im Albanischen als auch im Deutschen notiert.
Weiters werden Angaben für Sachgruppen und die Bedeutung des Wortes
angegeben; ausführlicher dann, wenn nur eine Bedeutung des Wortes
übernommen wurde. Es folgen Belege in anderen Sprachen und die albanische
Entsprechung des Wortes. Bei jedem Lemma wird die Literatur angegeben, wo
es als Beleg gefunden wurde. Dann werden die Kapitel der vorliegenden
Arbeit angeführt, wo die Wörter behandelt wurden. Am Schluß folgt jeweils
eine Abkürzungen, welche die Gruppe (siehe Siglenverzeichnis), zu der das
Lemma angehört und die Region, wo es benutzt wird, angibt.
Beispiele für das Substantivum:

báger,-i m (Bagger m) Tech. Maschine zum Ausheben großer Mengen Erde, Sand,
Kies u. a. "
ndl. bagger, s/k bager, alb. dragë (engl.), ekskavator (engl.). "
BINDER 1954, 19; ST,
102; FMN, 72; MURATI 1994, 50. " Kap. 3.2; 3.3.2.1; 3.4a; 6d. (DV;
Kos/NWMaz.)
lajtmotív,-i m (Leitmotiv n) Mus., lit. leitendes, bewegendes Motiv;
Leitgedanke. [Ein Wort, das
in viele europäische Sprachen entleht wurde (schw., engl., frz.,
span., russ., s/k), erscheint
auch im Albanischen]. " FMN, 426; FFH, 345; WFK, 416. "
Kap. 3.2.2; 3.3.2; 3.4b; 6a (DELW)
ybercug,-u m (Überzug m) Bauw. Schicht, mit der etwas überzogen ist. Den
Boden mit einem Ü.
überziehen. " alb. shtresë e hollë (prej betoni etj.) me të cilën
mbulohet dyshemeja e një
objekti ndërtimi. " Kap. 3.2.2; 3.3.2.1; 3.4a; 6c. (DELW; NWMaz.)

Dafür wird unter anderem die Erläuterung des Wortes im DUDEN
(Deutsches Universalwörterbuch. 3 völlig neu bearb. und erweit. Aufl.
Manheim 1996.), und die Erläuterung im "Österreichischen Wörterbuch" (39.,
überarbeitete Aufl., Wien 2001) angeführt.
Als schriftliche Quellen für die Sammlung des lexikalischen Materials
wurden u. a. die zwei albanischen Fremdwörterbücher (Ndreca 1986 und Fjalor
1988, sowie Studien über deutsche Lehnwörter im Serbokroatischen
(Schneeweis 1960; Striedter-Temps 1958) und im Bulgarischen (Parveva-Kern
1999) und andere verschiedene sprachwissenschaftliche Untersuchungen
verwendet.
Die genauen Angaben zu den schriftlichen Quellen sind aus dem
Literaturverzeichnis ersichtlich.









7.3. Wörterverzeichnis der deutschen Entlehnungen in der albanischen
Sprache (einschließlich über das Slavische vermittelter Wörter unter
Berücksichtigung auch einiger über die deutsche Sprache vermittelten
Fremdwörter)



A

abláut,-i m (Ablaut m) ling. gesetzmäßiger Vokalwechsel in der Stammsilbe
etymologisch verwandter Wörter. " alb. apofoni. " FMN, 12; WFK, 27. " Kap.
3.2.2; 3.3.2; 3.4b; 6d. (DELW)
abvér,-i m (Abwehr f) kurz für Abwehrdienst [im Zweiten Weltkrieg]. " alb.
mbrojtje; njësi mbrojtëse. " FMN, 14. " Kap. 3.2.2; 3.3.2; 3.4b; 6b.
ajnc,-i m (Eins f) ein Kartenspiel. " GLOVACKI-B, Z. 1998, 119. " Kap.
3.2.1; 3.3.2.1; 3.4a; 6c. (SSV; Kos/NWMaz.)
ajsbérg,-u m (Eisberg m) im Meer schwimmender großer Eisbrocken. Fig. majë,
kulm " engl. iceberg. " FFH, 12; WFK, 195. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6a.
alpák/ë,-a f (Alpaka n) Chem.; auch Alpacca, frühere Bezeichnung für
Neusilber; (Herkunft unsicher). Zool. Als Haustier gehaltene Lamaart
Südamerikas. Grundwort ist peruan.-indian. paco »rötlich-braun hell
glänzend« in allpaca, etwa »Tier mit rötlichbraunem Fell« Dies gelangte im
18. Jahrhundert durch span. Vermittlung ins Deutsche. Nicht identisch mit
Alpaka »Neusidler«; vgl. GONZALEZ 1998, 330. " span. alpaka, engl. alpaca,
s/k alpaka, alb. lëndë që përfitohet nga lidhja e bakrit me nikelin, i
ngjan argjendit; lloj lame e Amerikës Jugore. " FMN, 33; FFH, 23. " Kap.
3.3.2; 3.4b; 6a. (WW)
anllasér,-i m (Anlasser m) Tech. Elektromotorvorrichtung zum Anlassen einer
Maschine.
Lok. allanser. " s/k anlaser, alb. starter, ndezës. " FMN, 43; ST,
101. "
Kap. 3.2.1; 3.3.2.1; 3.4a; 6c, d. (SSV; Kos/NWMaz.)
anshlús,-i m (Anschluss m) his. Annektierung; der Anschluß Österreichs an
Deutschland 1938. " engl. anschluss, s/k anšlus, alb. bashkim, aneksim. "
FMN, 43. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6a, b.
auslaút,-i m (Auslaut m) ling. Laut, auf den ein Wort, eine Silbe endet. "
alb. tingull fundor. " WFK, 89. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6d. (DELW)
auspúh,-u m (Auspuff m) Tech. Vorrichtung zur Ableitung der Abgase von
Verbrennungsmotoren. Lok. auch auspúf, auspúk, uspúk. " s/k auspuf, alb.
skapamento
(it.), 'tymërat', gazrat e shkarkimit. " FMN, 65. " Kap. 3.2.1;
3.3.2.1; 3.4a; 6a, c, b.
(SSV; Kos/NWMaz.

7.4 Register der Entlehnungen (Deutsch – Albanisch)


A
Ablaut - ablaut
Abwehr - abver
Anlasser - anllaser
---


8. Zusammenfassung


Die vorliegende Arbeit ist deskriptiv, konstatiert den vorhandenen
Lehnwortschatz und skizziert die graphematischen, semantischen, phonetisch-
phonologischen und morphologischen Besonderheiten der deutschen
Entlehnungen im Albanischen.


Das Wortmaterial dieser Arbeit umfaßt ohne graphische und
morphologische Dubletten rund 400 deutsche Entlehnungen in der albanischen
Sprache. Das Wortmaterial bezieht sich sowohl auf die direkt, als auch die
indirekt (etwa über das Slavische vermittelt) aus dem Deutschen übernommen
Entlehnungen. Letztere wurden in die Untersuchung eingeschlossen, da oft
diese Wörter wertvolle kulturell-historische Informationen über die
Lehnwortbeziehungen liefern.
Die deutschen Entlehnungen drangen hauptsächlich während des 20.
Jahrhunderts und verstärkt in den letzten dreißig Jahren in die albanische
Sprache ein und mehr durch die Vermittlung der südslavischen Sprachen.


Die Frage, ob Germanismen im Albanischen jedem albanischen
Muttersprachler geläufig sind und ob sie regelmäßig gebraucht werden ist
nicht leicht zu beantworten.
Nicht jedem sind wissenschaftliche Fachtermini wie fah, fusnotë, kiç,
lajtmotiv usw. geläufig.
Von rund 400 exzerpierten Germanismen im Albanischen werden nur einige
regelmäßig gebraucht und von jedem Albanischsprachigen verstanden.
---

9. Literaturverzeichis


9.1 Wörterbücher
9.2 Studien über den Einfluß des Deutschen auf die anderen Sprachen
9.3 Weitere Monographien und Aufsätze
-----------------------
[1] Vgl. Reiter, N. (1994): Grundzüge der Balkanologie. Ein Schritt in die
Eurolinguistik. Berlin, S. 92-93.
[2] Vgl. Duden (1996): Universalwörterbuch, 3., Aufl. Mannheim, S. 940 & S.
537.
[3] Vgl. Parveva-Kern, E. (1997): Deutsche Lehnwörter in der bulgarischen
Sprache. Phonetisch-phonologische und morphologische Besonderheiten.
Mannheim, S. 11.
[4] Vgl. Duden (1996): Deutsches Universalwörterbuch, 3., Aufl. Mannheim,
S. 593.
[5] Vgl. Schipann, Th. (1984): Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache.
Leipzig, S. 275-283.


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