Sklaven und Tabak in der atlantischen Weltgeschichte [Esclavos y tabáco en la historia del Atlántico/ Slaves and Tobacco in Atlantic History]

May 28, 2017 | Author: Michael Zeuske | Category: History, Economic History, Sociology, Latin American Studies, Anthropology, Philosophy, Latin American and Caribbean History, Cuban Studies, Caribbean Studies, Social History, Atlantic Slave Trade, Philosophy, Latin American and Caribbean History, Cuban Studies, Caribbean Studies, Social History, Atlantic Slave Trade
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Sklaven und Tabak in der atlantischen Weltgeschichte

[Esclavos y tabáco en la historia del Atlántico/ Slaves and Tobacco in
Atlantic History]

Michael Zeuske, Universität zu Köln (Global South Studies Center/ GSSC)

Versión/ version: 02 de septiembre/ September 02, 2015

Poniendo a salvo el excelente estudio de Fernando Ortiz sobre el
desarrollo de la industria azucarera y de la del tabaco, entre nosotros,
que es insuperable [Außer die exzellente Studie von Fernando Ortiz über die
Entwicklung der Zucker- und Tabakindustrie, die, unter uns [gesagt],
unübertrefflich ist]".[1]

"Hubo un tiempo
En que olvidé el olor de las tabaquerías".[2]


I. Tabak mit Sklaven zur Einführung
Ich liebe kubanische Zigarren. In dieser Liebe bin ich nicht ganz
alleine. Ich war sicherlich auch nicht alleine in meinem langjährigen
Glauben, dass die Tabakwirtschaft Kubas, die Arbeit im Tabak und die
Gemeinschaften der Tabakbauern (vegueros) eine Art Gegenmodell zur
Sklaverei im Zucker darstellten – nach dem Motto Tabak kennt keine
Sklaven". Zuckerrohr war während der Sklaverei im Grunde eine
Todespflanze.[3] Die historische Tabakwirtschaft, so die Legende, habe das
komplette Gegenmodell zur extensiven Sklavenarbeit in den cañaverales
(Zuckerrohrfelder) sowie den Mühlen der ingenios (Zuckerrohrplantagen)
dargestellt. Die freiheitsliebenden Gemeinschaften der Tabakbauern seien
die Opposition zur Herrschaft der Sklavenhalter-Oligarchien von Havannas
und Matanzas, insgesamt zur Zuckersklaverei, gewesen.
Ziemlich geschockt war ich, als ein kubanischer Kollege mir irgendwann
2007 oder 2008 sagte, es habe auch auf Tabak-vegas von Pinar del Río und
anderswo auf Kuba barracones (große Sklavenbarracken) gegeben. Das würde
bedeuten, dass es dort - vor allem im 19. Jahrhundert - Massen von Sklaven
und ziemlich reiche Sklavenhalter-Vegueros gegeben haben muss, die in
barracones investierten, damals der letzte Schrei moderner" und sauberer"
Massen-Unterbringungen für Sklavinnen und Sklaven, eine Art von Plantagen-
Sozialwohnungen.[4] Damit stürzte für mich eines der großen Food-Mythen -
ich schlage mal die Droge Tabak kühn zu Food. Ich möchte die Leserinnen und
Leser der HZ gerne an diesem Mythensturz teilhaben lassen und im Folgenden,
ausgehend von einer Skizze des Tabak-Atlantiks, das Verhältnis von Sklaven
und Tabak analysieren, vor allem in Bezug auf Geschichte der eigenartigen
commodity Tabak und der Arbeit im Tabak. Natürlich in erster Linie auf und
um Kuba, denn der Mythos des freien" Tabaks und des versklavten" Zuckers
scheint mir noch heute eines der stärksten Luxuskonsumenten-Mythen zu sein.
Aficionados lieben bekanntlich die Freiheit des Zigarrenrauchens.
Tabak war, wie viele heutige Massenkonsumgüter (Kartoffeln, Mais,
Tomate, Sonnenblume, Mandioca/ Yuca (in Europa weniger bekannt), aber auch
Koka), die Züchtung von Bauern der reichsten und vielfältigsten Agrikultur
der Weltgeschichte – der Landwirtschaft der Amerikas ohne den Namen
Amerika", d.h., vor Kolumbus und der Conquista (1492-1570). Vergleichbaren
Reichtum und Vielfalt konnte allenfalls noch Südostasien inklusive der
Philippinen und Neu-Guineas aufweisen. Tabak war kein Massenkonsumgut,
sondern hatte eine klare Funktion in Ritualen (Schamanismus, Heilung). Im
Rahmen der biologischen Globalisierung, der Botanisierungssucht der
Europäer ( Pflanzenjäger") und des Wunderglaubens kam die Tabakpflanze auch
nach Europa. Ab dem 17. Jahrhundert auch als Heilmittel" und schnell als
Marken"-Kopie.[5]
Das war aber nicht das Wichtigste. In den Amerikas lernten
Spätzuwanderer vor allem von den kanarischen Insel (canarios, isleños), die
nicht mehr in die privilegierten Gruppen von mordenden Conquistadoren
gekommen waren - ich essentialisiere bewusst -, von den überlebenden Indios
(ich verallgemeinere auch hier) den Tabakbau als ideale
Grenzpionierwirtschaft kennen. Anfangsinvestitionen waren, außer Land ohne
Kontrolle von Oligarchien (und das gab es entlang von Flüssen zur Genüge),
nicht vonnöten, auch weil die indianischen Gemeinschaften vernichtet worden
waren. Tabak ist aber ein early starter and early looser – die Pflanze
laugt den Boden stark aus und treibt somit Expansionen voran.
Vor allem unter Matrosen, Sklavenhändlern, Soldaten, ehemaligen
Sklaven und Tavernenbetreibern sowie Piraten/ Korsaren, aber auch
Versklavten und unteren Volksgruppen der Kolonialgebiete, der Karibik und
des Atlantiks breitete sich Tabakkonsum im 16. Jahrhundert nahezu
schlagartig aus. Hauptvermarktung war freier Handel", d.h., Schmuggel und
direkter Tausch (gegen Vieh, Leder, Sklaven oder Manufakturwaren). Das war
jeder Wirtschaftstheorie und -praxis der Zeit, die auf Monopolen beruhte,
zuwider. Der frühe iberische Atlantik (1450-1650) wurde, was
Massenkonsumgüter anbelangte, zu einem Atlantik des Tabaks[6],
Salz/Trockenfischs (bacalao), bald auch des Trockenfleischs (tasajo), des
Maises, des afrikanischen roten" Reises, der Mandioca/ Yuca (casabe), des
Yams sowie des iberischen Weins und Süßweins. Der Süßwein Madeiras etwa -
ein atlantisches Luxusgut - war am Anfang ein Wein, dem gegen Ende der
Gärungsphase stärkere Alkohole zugesetzt wurden und der lange in der Hitze
auf Schiffen auf dem Transport geschüttelt worden war (Grundlage auch für
Porto und Jérez).[7] Von Süßwein (16-20%) waren es nur noch wenige Schritte
zu Rum, allerdings waren dazu technische Voraussetzungen an Land vonnöten.
Wasser war natürlich auch vonnöten, obwohl Seemannslieder immer das
Gegenteil behaupten. Wasser wurde zeitig mit der westafrikanischen Droge
Kola konsumiert, um Frische zu gewährleisten.
Für Unterschichten des Atlantiks war schon um 1650 das Ideal des unter
europäischen Eliten erst im Biedermeier um 1850 als kosmopolitisch"
beworbenen Luxusideals erreicht: Tabak (allerdings noch wenige Zigarren,
eher Kautabak und Pfeifen (cachimbas)), Wein/ Rum und exotisches Essen mit
viel Rindfleisch oder Fisch (wenn nicht grade Hunger herrschte), manchmal
schon Kakao oder Kaffee mit Zucker, Sorge um den Vitaminhaushalt (Vitamin C
gegen Skorbut, d.h., Orange/ Zitrone (kreolische Limetten) - das Vitamin"
ist ex-post, wir wissen es, aber viele Seeleute kannten den Zusammenhang
zwischen frischem Obst/ Gemüse (oder eingelegtem Kohl) und
Skorbutvorsorge.[8] Dazu viel Arbeit und Bewegung an frischer Luft – fast
möchte man den zugegebenermaßen etwas zynischen Vorschlag machen, das als
neuen Modetrend der Ernährung auszugeben, um die blöden Paleo-Debatten zu
beenden (ich weiß schon - Zucker geht gar nicht, aber damals haben sich die
Massen um Zucker geschlagen[9]). An Milch gab es auf den Schiffen höchstens
mal einen Schluck Ziegenmilch und glutenreiches Weizenmehl war etwas für
Eliten. Die wurden damals auch noch fett, was als Statussymbol galt;
Unterschichten waren dürr, überarbeitet oder halbverhungert.
Die ersten, wenn man so will Marken"-Tabake des späten 16. und frühen
17. Jahrhunderts waren Produkte des Interiors der tierra firme (heute
Küsten Kolumbiens und Venezuelas sowie der Guayanas), vor allem der
Knaster" aus Barinas. Knaster, weil die getrockneten und fermentierten
Tabakblätter zu Seilen gedreht und aufgerollt in Körben (canastas)
geliefert wurden. Die zweite große atlantische Marke war schwarzer Tabak
aus São Salvador de Bahia in Brasilien – oft kopiert, nie erreicht; den
Blättern wurde in der Fermentierungsphase oder danach eine Brühe aus
Zuckerrückständen und …? (ein Geheimrezept"; Gitanetabak in Maispapier
oder schwarze populares-Zigaretten auf Kuba kommen ihm wohl am nächsten)
zugesetzt. Schwarzer Tabak aus Bahia war Hauptexport-, Schmuggel- und
Austauschgut im transatlantischen Sklavenhandel des iberischen Atlantiks -
neben erst indischen, dann britischen Baumwolltextilien und Alkohol
wahrscheinlich der dritte Großposten.[10] Erst nach diesen Marken kamen die
englischen-britischen Kolonialtabake (wie Barbados am Beginn, vor allem
aber Virginia und die Chesaspeake-Großregion[11]), die als blonde" Tabake
in Europa Furore machten. Von den osmanischen Tabaken und Kukuruz-Kulturen,
die die Globalisierung amerikanischer Pflanzenzüchtungen glänzend
bestätigen, sehe ich hier mal ab. Kubanische Tabake (habanos) waren lange
auch Schmuggelgut und immer ein erstklassiges Produkt; ihr Aufstieg als
Weltmarke ist an die Second Slavery des 19. Jahrhunderts und an
Bankenwerbung (und an eben an Sklaven, siehe unten) gebunden.
Matrosen, Versklavte und Leute zur See rauchten zunächst Tabak in
Pfeifen oder sie kauten" ihn (so wie heute Betel in eine Backe geschoben
wird); Eliten der Spätrenaissance und des Barock erfanden schnell etwas
Elitäres – Schnupftabak (rape/ rapé), für den auch eine ganze Reihe
elitärer Behältnisse (Tabakdosen), Utensilien und Umfeldprodukte
(Schnupftücher) erfunden wurden.
Um diesen einführenden Überblick zu beenden: die Metropolen versuchten
in ihren jeweiligen Kolonialgebiete Verarbeitungsmonopole (vor allem Tabaks-
Mühlen der Rapé-Mode (Schnupftabak); Zigarrenmanufakturen in den
Mutterländern) und Exportmonopole (am bekanntesten: estanco del tabaco im
spanischen Imperium[12]) durch zu setzen. Vor allem der spanische Atlantik
war im 18. Jahrhundert ein Ozean des Tabaks, der Monopolisierungsversuche
und der gigantischen Gewinne. Diese Spezialisierung hatte sich mit der
bourbonischen Thronfolge in Spanien durchgesetzt. Die Teilung in einen
französisch-bourbonischen Atlantik des Zuckers und in einen spanisch-
boubonischen Atlantik des Tabaks erfolgte während des Spanischen
Erbfolgekrieges: Während die frühe Kolonie Saint-Domingue im Westteil der
spanischen Insel La Española (Santo Domingo) zum weltgrößten
Zuckerproduzenten aufstieg, konsolidierte Havanna seine Tabakwirtschaft
unter dem Estanco de Tabaco (ab 1717) nachhaltig (trotz oder gerade wegen
anfänglicher Gegenwehr der Tabakbauern). Beide Prozesse waren - auch
institutionell - eng miteinander verwoben.[13] Diese Teilung sollte mit dem
Zusammenbruch des bourbonischen Atlantiks infolge der Französischen
Revolution und der Revolution von Haiti (1791-1803) enden, als Havanna die
Zuckermärkte des kolonialen Saint-Domingue übernahm und die Massensklaverei
endgültig Einzug in Kuba hielt.


II. Tabak im postkolonialen Kuba
Tabak ohne Sklaven und "ohne Ingenio" (oder Plantage) als Thema spielt auf
Kuba eine spezifische Rolle. Zugleich ist es eine Rolle in der
Weltgeschichte, vor allem durch die Prominenz von Fernando Ortiz. Tabak ist
durch den langen Schatten seines mächtigen Werkes zum Mythos gemacht
worden. Es handelt sich um Fernando Ortiz' Contrapunteo - ein Text, bei
dessen Schreiben sich Ortiz nicht entscheiden konnte, ob er Funktionalist,
also Anthropologe, oder Historiker, also nominalistischer Evolutionist,
sein wollte.[14]
Auch wird heute der weltbeste Tabak immer noch in der Provinz Pinar
del Río im äußersten Westen der langgestreckten Insel angebaut. Der Name
deutet auf Tabakland: Pinienwald am Fluss (Guama). Tabakwirtschaft als
Grundlage für diese welthistorische Rolle Kubas und der Tabakdiskurse Kubas
war das Ergebnis eines fast tragischen Verdrängungsprozesses, der die neu
entstehende Zuckerwirtschaft mit Massensklaverei und großen Plantagen auf
die besten Böden in der Nähe der großen Hafenstädte brachte (Cuba grande).
Vegueros und ihre Vegas wurden in die damals als sehr marginal angesehene
Grenzzonen Kubas verdrängt. Nach der Aufhebung des estanco del tabaco 1817
wurden dort aus neu angelegten Tabak-Vegas für längere Zeit
plantagenähnliche Latifundien-Gebilde. Vicent Sanz Rozalén spricht mit
Verweis auf Julio Le Riverend von vía plantacionista" – dem Weg der
Plantage, eben wegen des massiven Einsatzes von Sklaven nach 1817.[15] Die
Entscheidung für diesen Weg war schon vor 1817 gefallen. Eine Art Second
Slavery im Tabak (siehe unten).[16] Im Grund war Kuba während der Zeit der
Sklaverei im Osten durch Kaffee, im Westen durch Tabak und in der
westlichen Mitte durch Zucker geprägt.
Als ich 2009 in Havanna am Eingang des Hostal Valencia ein
historisches Tabakwerbeplakat [*Bild[17]] mit vielen Sklaven sah und später
erst in Castellón mit Vicent Sanz und dann wieder in Havanna mit Enrique
López über das Thema Sklaven und Tabak" sprach, wurde mir klar, dass dem
Thema ein eigener Aufsatz gebührt.
Das Problem besteht darin, dass Tabakproduktion bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts durch den estanco einen durch Monopol staatsgeschützten
Bereich darstellte – durch ihr faktisches Bodenmonopol (realengo) schützte
die Krone - der Staat - grade die sedentarischen Vegueros und zwang sie
zugleich, Tabakblätter an ihn zu verkaufen und vermarktete diese dann. Mit
dem Fall des estanco und der Privatisierung der Bodeneigentums im Sinne des
römischen" Rechts (1819) wurde der Tabak in der Zentralregion Kubas (um
Güines) durch Zucker und Ingenio verdrängt; er verblieb in einer
Betriebsform, die zwar manchmal recht groß sein konnte (vega), aber in der
Zuckerzone nicht zur wirklich großen Plantage (hacienda/ ingenio) anwuchs.
Kleine Plantagen mit Tabak und Sklaven in der vía plantacionista wurden
geographisch fern der großen Hafenstädte sozusagen neu aufgebaut – vor
allem in vueltabajo (Nueva Filipina, heute Pinar del Río) – eine
Terroirbezeichnung, die noch heute Magie auf aficionados ausübt.[18]
Gaspar García Galló, dessen Buch durch Förderung des Zigarrenrauchers
Ernesto Che Guevara, weite Verbreitung fand, liest sich wie ein Echo auf
Ortiz: A diferencia del cultivo de la caña de azúcar jamás en el del
tabaco se empleó al esclavo africano [Im Unterschied zum Anbau des
Zuckerrohrs hat man in dem des Tabaks nie Sklaven angestellt (verwendet)]
".[19] Die kubanistische Historiographie des 20. Jahrhunderts seit Ramiro
Guerras Azúcar y Población en las Antillas (1927) kultivierte immer wieder
die gleiche Geschichte der weißen kanarischen Tabakbauern, die die
intensive Familienlandwirtschaft der Vegas ohne Sklaven" getragen hätte.
Wissenschaft ist etwas anderes als Nationalmythos - es gab auch im
Tabak viele Sklaven. Das Image vom sonnengedörrten, aber weißen,
kubanischen Veguero kanarischer Herkunft gehört zur Geschichtspolitik des
cubanismo im 20. Jahrhundert.[20] Die Geschichten vom freien Tabak waren
und sind auch heute noch Teil der Werbegeschichten der kubanischen
Markentabake und Markenzigarren, vor allem seit dem Siegeszug der Habano-
Marken ab ca. 1840 (Heinrich H." Upman[21], etc.).
In der wirklichen Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts arbeiteten
Sklaven sowohl im komplizierten agrikulturellen Zyklus der Tabakökonomie,
der sehr viel intensive Handarbeit erfordert, in der komplizierten
Trocknung und Verarbeitung der Tabakblätter, im Transport der Tabakballen,
wie auch in der manufakturellen Herstellung von tabacos (Zigarren – auch
puros). Und sie betätigten sie intensiv im Tabakschmuggel. Die
Kolonialadministration hatte schon in der Tabakregie, dem Staatsmonopol der
Tabakvermarktung (estanco), freigiebig Sklaven (esclavos del Rey) verteilt
und damit die oben genannte Entscheidung des Weges der (kleinen) Plantage"
(vía plantacionista) beeinflusst. Noch mehr Sklaven arbeiteten in der Zeit
der zweiten Sklaverei zwischen 1817 und 1886 auf den neu geschaffenen
Vegas, in einer Zeit, die auch den Boom der Zucker-Cuba grande und der
Exportwirtschaft des Kaffees markiert (die große Sklaven-Kaffeewirtschaft
brach - außer in Oriente und einigen kleineren Landschaften - um 1845 wegen
zweier Hurrikans zusammen).[22]
Sklaverei im Tabak hat eine längere Geschichte, die sich dem
systematisierenden Zugriff und der Ordnung nach Zucker-Wirtschaftssektoren
und Kaffee-Regionen entzieht.[23] Der Hauptunterschied zu den Sklavereien
im Zucker und im Kaffee war, dass Tabak-Sklaven, eben weil sie in
Grenzregionen agierten, massiv Eigenwirtschaft (internal economy) und
Schmuggel (mit-)betrieben. Sklaven- oder Eigenwirtschaften gab es in allen
ruralen Sklavereitypen.[24] Meist waren die Sklavenwirtschaften
institutionalisiert – auf Kuba als conucos (Sklavengärten), die in der
Zuckersklaverei meist von Frauen betrieben wurden (Schweine, Gemüse,
Bananen, Yuca, Erdnüsse (maní), Hühner und Medizinalpflanzen). Tabaksklaven
konnten allerdings durch Verkauf und Schmuggel von Tabak autonomer als
Wirtschaftsakteure agieren als Sklaven anderer großer Wirtschaftssektoren
und sich und ihre Familien deswegen eher (selbst) freikaufen (coartación).
Möglicherweise dienten die Barracones auf den großen Vegas der
effizienteren Kontrolle eben des Schmuggels durch Sklaven.[25]
Tabak war, wie gesagt, seit dem 16. Jahrhundert ein extrem wichtiges
Exportgut der Amerikas, neben Silber und Sklaven sowie Häuten und Kakao
wohl das wichtigste frühe agrikulturelle Marken-Erzeugnis für den globalen
Export und Handel sowie Schmuggel, auch den Handel nach Afrika sowie den
atlantischen Sklavenhandel zwischen Afrika und Amerika.
Fermentierte Tabakblätter (tabaco en ramo) und Schnitttabak
(Pfeifentabak) sowie Tabakpulver (rapé als Basis für Schnupftabak) dienten
im atlantischen Raum und bald auch weltweit als Zahlungsmittel - nicht nur
in den Amerikas und im Handel zwischen Amerika und Europa, sondern vor
allem auch auf dem Atlantik, im Sklavenhandel mit Afrika und sogar im
globalen Handel. Allerdings erreichte kein Tabakanbaugebiet der Amerikas an
den schwarzen Tabak Bahias/ Brasilien heran – ein Monopol im afrikanischen
Sklavenhandel vor allem an der Gold- und Sklavenküste.[26] Tabak in
verschiedenster Form (Ballen, Blatt, Rapé, Schnitt, Zigarren, etc.) war
eines der wichtigsten Handels-, Akkumulations- und Schmuggelgüter des
habsburgischen iberischen" Atlantik vor allem im späten 17. und frühen 18.
Jahrhundert (auch: bourbonischer Atlantik"). Viele der oligarchischen
Familien Havannas oder anderer Städte Kubas machten ihre ersten Versuche
mit Exportwirtschaft neben dem Vieh- und Häuteschmuggel im Tabakschmuggel
und im Holzschmuggel (u.a. auch für den Bau von Schiffen auf Kuba). Die
ersten vier frühen Adelstitel auf Kuba gingen an Tabakbarone.[27]
Spätestens seit dem siebzehnten Jahrhundert existierte ein Atlantik des
Tabaks.

III. Hack und Hau - Arbeit im Tabak/ Tabakkulturen und Sklaven
1. Eine tropische Hack-, Hau- und Grabkultur mit viel Arbeit
Tabak hat gegenüber Zucker und Kaffee (oder Baumwolle) eine Besonderheit.
Auf den ersten Blick scheint die Tabakkultur simpel und für jeden machbar.
Für die Verarbeitung der Blätter sind kaum technische Installationen nötig;
im Grunde nur luftige, hohe, palmstrohgedeckte Scheunen (Darren) für den
Trocknungs- und Fermentationsprozess der Tabakblätter sowie eventuell Lager
für Tabakrollen oder -ballen. Erst die Weiterverarbeitung des Tabaks zu
Schnitttabak (rapé) oder gar zu Schnupftabak, Pfeifentabak oder Zigarren
(puros, tabacos) bedarf quasi-industrieller Mühlenanlagen sowie
manufaktureller Installationen, wie die berühmte fabrica in Sevilla (heute:
Universidad de Sevilla).
In Wirklichkeit ist Tabakanbau aber die arbeits-, pflege- und
wissensaufwändigste Grabe-, Hack- und Hau-Kultur der Welt (neben Reis);
seit Ende des 19./Beginn des 20. Jahrhundert kam es auch zur intensiven
Konflikten zwischen Tradition und Anwendung von agrarwissenschaftlichen
Methoden im Tabakbau.[28] Das wichtigste Grundmerkmal der um die 90
unterschiedlichen Operationen, die in einem Vorbereitungs-, Pflanz-,
Wachstums- und Erntezyklus der Tabakpflanzen (jedes Jahr von August bis
Februar) anfallen, ist Selektion. Die Tabakkultur bedarf der Aufmerksamkeit
bei Tag und Nacht. Tabakhistoriker sagen, dass der Veguero (Tabakbauer) bei
all dem immer danach streben muss, das Beste für seinen Tabak zu machen –
damit ist auch angesprochen, dass es, ähnlich wie bei Wein, schon ganz
zeitig eine mythische Marketingdimension gab (und heute noch gibt), die auf
individuelle Fähigkeiten des Produzenten und die Qualität des terroirs
abhebt.
Tabak braucht speziellen, sandigen Boden. Nachdem die Setzlinge
angewachsen sind, bedarf die Tabakpflanze im Allgemeinen sehr wenig Wasser.
Die eigentlichen Tabak-Felder (vegas) sind eher Gärten - selten größer als
ein Viertel Hektar. Allerdings gab es, je nach Potenz der Vegueros, mehrere
Felder auf den tabacales (Tabakfarmen) und Tabakbauern benötigten
Ergänzungsland, da die Pflanze den Boden schnell auslaugt.
Die ersten Probleme im Zyklus der Tabakpflanze sind Boden, Keimen der
Setzlinge (posturas oder poyonas) und ihr Umsetzen auf die eigentliche
Vega. Bei all dem spielen das Wetter, vor allem die Wolkenbrüche der
Regenzeit (Mai-Oktober) und intensive Hack- und Handarbeit extrem wichtige
Rollen. Tabak ist auf Kuba ein Winter-Pflanze". Der Boden sollte möglichst
jungfräulich sein oder mehrere Jahre brach gelegen haben. Zuerst wurde im
März bis April der Boden umgegraben (später gepflügt) und die
Oberflächenkrume homogenisiert (geeggt); heute meist im Juni/ Juli - oft
noch mit Ochsengespannen. Im August kommt es noch einmal zu intensivem
Tiefgraben der Erde. Im August und September wird auf einem kleineren Stück
geschützten Landes der Tabaksamen dicht gesät, möglichst in mehreren
Intervallen, um Setzlinge unterschiedlichen Wachstumsgrades zu erhalten.
Nach dem fünften bis achten Tag beginnt der Setzlinge zu keimen und nach 35-
40 Tagen sind die Pflänzchen (plántulas) kräftig genug, um umgesetzt zu
werden.[29] Wieder sehr viel Arbeit, die auch von Sklaven geleistet wurde.
In Gegenden, die nicht künstlich bewässert werden können (regadío)
geschieht die Umsetzung (trasplante) der Posturas im Oktober, um die
Feuchtigkeit der eben beendeten Regenzeit noch zu nutzen. Fallen späte
tropische Wolkenbrüche, sind die umgesetzten kleinen Pflänzchen verloren
und müssen noch einmal gezogen werden. Deshalb setzten Vegueros, die
Kontrolle über das Wasser hatten, wie im Valle de Güines, die Tabakpflanzen
erst um, wenn die Trockenzeit wirklich eingesetzt hatte, meist im November.
Die Kontrolle über das Wasser prägt die Typen der Aussaat. Dort, wo der
Veguero den Boden nach seinem Willen bewässern kann, heißt die Aussaat
siembra al dedo (Finger-Aussaat), weil der feuchte Boden weich ist und mit
dem Finger ein Loch gemacht, die Pflanze eingesetzt und angedrückt wird.
Dort, wo künstliche Bewässerung unmöglich ist, heißt die Aussaat siembra a
la mano, weil mit der ganzen Hand ein Loch gescharrt werden muss. Die
Umsetzung geschieht meist in kühleren Stunden des späten Nachmittags.
Wenn die Pflanzen angewachsen waren, begann die Zeit der Düngung und
Pflege. Die Düngung mit Mist oder anderen natürlichen Düngern (Guano, Kalk)
war bis ins 20. Jahrhundert und ist es in gewissem Sinne bis heute eine Art
Hexenmeisterei ( el toque mágico").[30]
Fangen die Pflanzen an, in die Höhe zu gehen, beginnt die Zeit der
Pflege. Der Boden muss ständig gehackt werden und um die Pflanze muss immer
wieder die Ernte angehäufelt bzw. kleine Kanäle gehackt werden. Wieder ein
hohes Handarbeitsaufkommen. Andere Pflanzen und Unkraut mussten verhackt
oder ausgerissen werden. Wenn die Tabakpflanzen etwa Mannshöhe erreicht
haben, werden die Blätter der Spitze (yema) abgebrochen, damit die großen
unteren Blätter besser wachsen. Das führt auch zum Auskeimen von
Sprösslingen am Fuß der Pflanze, die ausgerissen oder wieder verhackt
werden müssen. Die Tabakpflanzen bedürfen vieler manos de guataca und
labores de azada ( Hackhänden" und Hacken-Arbeiten"). Tabak ist, mehr noch
als Zucker, Teil einer tropischen Intensiv-Hackkultur – allerdings sind die
jährlichen Arbeitsrhythmen im Tabak und im Zucker unterschiedlich.[31] Die
im Tabak sind über das Jahr verteilt intensiver. Da aber zafra
(Zuckerrohrernte November-März) und Tabakpflegezyklus (November-Februar
(Winter)) in den gleichen Zeitraum fallen, konnten Tabaksklaven, selbst
wenn es gewollt gewesen wäre (und die Räume zum Teil nicht sehr weit
voneinander entfernt gewesen wären), nicht im Zucker eingesetzt werden.
Täglich, in den Morgenstunden zwischen November/ Dezember und Februar,
müssen erfahrene Vegueros durch die Tabakreihen gehen, und die Pflanzen
Blatt für Blatt auf Schädlinge (orugas=Raupen, cogollero, pega pega,
mantequilla, primavera; im 20. Jahrhundert kamen noch Blaufäule (mojo azúl)
und andere epidemische Krankheiten hinzu) untersuchen. Schädlinge wurden
per Hand abgesammelt und vernichtet. Um ganz sicher zu gehen, mussten alle
Pflanzen noch mit natürlichen Insektiziden (Brühen aus Tabaksaft oder
verfaulten Pflanzen, etc.) behandelt werden.[32] Im Februar/ März werden
die Blätter, unten beginnend, in vier Erntephasen, eingesammelt, auf Fäden
oder lange Stöcke gezogen und zum Trocknen in die casas de tabaco
gebracht.[33]


Indianische Tabak-Geschichte und Transkulturationen
1. Tabakkultur als indigenes Wissen und Grenzwirtschaft
Tabak blickt in Kuba auf eine noch ältere, jahrtausendealte Geschichte
zurück. Das Wissen über Tabak und Tabakanbau kam von den Indios. Die
erstaunten Leute von Kolumbus, zuerst Rodrigo de Jérez und Luis de Torres
Ende 1492, beobachteten die ersten Tabakzeremonien der taínos im Osten
Kubas [*Karten[34]]. Anbau, Produktion und Verarbeitung des Tabaks blieb
den Europäern lange verborgen. Sie bekamen den bereits fermentierten Tabak
von den Indios. Oft gingen deren lokale Kenntnisse während und nach der
Conquista Kubas verloren beziehungsweise Flüchtige oder Versklavte nahmen
sie mit an ihre neuen Orte. Die ersten Nachrichten über Tabaksamen von
Yucatán und Einwanderer von den Kanaren, die sich Kenntnisse der
Tabakkultur bei kubanischen Indios (taínos) aneigneten, stammen von 1541.
Die kubanische Legende lautet, dass Demetrio Pela von den Kanaren bei
seinem Taíno-Vecino Erio-Xil Panduca auf Kuba die wichtigste Regeln des
erfolgreichen Tabakbaus lernte: bastaban dos aguaceros al mes, porque si
el agua era mucha robaba la miel del tabaco [es reichten zwei starke
Regenfälle im Monat, denn wenn das Wasser zu viel war, raubte es dem Tabak
den Geschmack [wörtlich: Honig]]".[35] Die kubanische Tabakkultur bewahrt
somit eine der wichtigsten indianischen Erbschaften Kubas – das Wissen. Das
hat dazu geführt, dass kleine Tabakfelder, wohl schon im 16. Jahrhundert,
zu einer bevorzugten Grenz/ Subsistenz-Kultur überlebender Indios außerhalb
der Siedlungen, aber auch von neuen armen Siedlern aus Spanien wurde, die
über die Kanaren illegal einwanderten und an die fein ausgeklügelten Garten-
Landwirtschaften Südspaniens gewöhnt waren.
Erste Informationen über Tabakanbau an den Flussufern des Almendares
bei Havanna, des Arimao bei Jagua und des Caracusey datieren von 1614.[36]
Tabak ist eine Pflanze der Flussufer. Ein erstes Zentrum des Tabakanbaus,
aber vor allem der manufakturellen Verarbeitung in Mühlen und der
Verarbeitung zu Rapé, entstand im Dorf Jesús del Monte bei Havanna (heute
Stadtteil). Von Jesús del Monte breitete sich der Tabakanbau nach Matanzas
(lange bevor dieses 1693 formell gegründet wurde), dann nach Güines, Santa
María del Rosario, Bejucal und Santiago de las Vegas aus.[37] Über Batabanó
und die Südküste kamen Vegueros bald auch nach Trinidad (die Stadt, heute
Tourismuszentrum, wurde nach den vielen Piratenüberfällen des 16. und
frühen 17. Jahrhunderts durch Tabak quasi wieder zum Leben erweckt[38]).
Von dort ging es weiter in das Escambraygebirge (Guamuhata), die Gegend um
Sanctí Spíritus und Remedios (wo die ganze Tabakregion später den Namen
Remedios trug[39] (Karten[40])) sowie weiter in den Oriente, wo sich die
Tabakkulturen unter spanisch-kanarischer Kontrolle mit den lokalen
Kenntnissen der im Interior überlebenden Taínos gemischt haben mögen. Die
Ausbreitung des Tabaks ist verbunden mit dem Kampf gegen die Monopole des
spanischen Imperiums, sprich Schmuggel, und gegen die oligarchische
Herrschaft der Kolonialeliten. Neue Siedler vor allem von den kanarischen
Inseln (isleños) gerieten im 17. Jahrhundert in und bei Havanna sowie an
anderen Orten schnell in Konflikte mit den Conquista-Oligarchien, die den
Boden formal über hatos und corrales (größere und kleinere
Viehhaltungsfarmen) sowie Stadträte kontrollierten. Deshalb suchten die
Neusiedler entlang der Flussläufe jungfräuliches Land im meist noch
bewaldeten Innern der Insel. Dort trafen sie auf Reste von Indio-
Gemeinschaften, die sie Tabakbau und Tabakwissen lehrten. Die neuen Siedler
und ihre indianischen Frauen sowie Nachkommen (manchmal auch vermischt mit
cimarrones, geflohenen schwarzen Sklaven) wurden zu Pionieren des Fortlaufs
der Kolonisation Kubas, sowohl im direkten wie auch im übertragenen Sinne.
Als Kolonisten, die sich nicht mehr in den traditionellen sieben Städten
sowie den wenigen Pueblos ansiedelten, gerieten die Vegueros mit ihren
Grenzwirtschaften immer wieder mit kreolischen Eliten und
Kolonialautoritäten in Konflikte. Die Kolonialbeamten und die städtischen
Eliten befürchteten, die autarke Produktion des gesuchten Konsumgutes
(Narkotikum, Droge, Schmuggelgut) Tabak könne die Nahrungsmittel- und
Fleischproduktion sowie die Kontrolle der Eliten über die Bodenvergabe, die
landwirtschaftliche Produktion und den Export minimieren. Viele der
kanarischen Ankömmlinge, aber auch andere, flohen vor diesen Konflikten
noch tiefer in den Interior, zum Beispiel von Havanna nach Westen in den
vueltabajo, das heißt in das Grenzgebiet zum völlig unerschlossenen
heutigen Pinar del Río. In den Bergtälern und Piedemontes trafen sie, wie
gesagt, auf Indio-Bauern, die ihnen oft erst die richtige Tabakhaltung
beibrachten. Die Grenzpioniere lernten nicht nur im Interior und im
Oriente, sondern auch im äußersten Westen Subsistenz und Tabakkultur von
den geflohenen Taínos und Siboneyes. Die Veguero-Siedler zogen in die
Sierra del Rosario und weiter entlang des südlichen Piedemonte von Pinar
del Río bis nach Guane und den Gebirgsfuss der Sierra de los Órganos, etwa
an die Ufer des Flusses mit dem indianischen Namen Cuyaguateje oder den Río
Ajiconal.


IV. Mythen über Tabak und Freiheit"
1. Fernando Ortiz zwischen Mythos des 20. Jahrhunderts und Realität des 19.
Jahrhunderts

Die Geschichte der Neusiedler hat Freiheits-, Siedler- und Grenzermythen
hervorgebracht, von denen direkte Linien zur Kontrapunktkonstruktion in
Fernando Ortiz' Hauptwerk reichen (und bis zur heutigen Tabak- und
Zigarrenwerbung). Zur faktischen Neu-Gründung als agroindustrieller Zweig
der Wirtschaft kam es aber, wie oben dargelegt, erst mit der Verdrängung
des Tabaks 1810-1825 aus den künftigen Kernzonen der Cuba grande des
Zuckers (um Güines).
Ortiz schreibt: Hay un notable contraste entre la explotación de la
vega productora del tabaco y la hacienda [ingenio] azucarera, sobre todo
del ingenio moderno. Al tabaco se debe en Cuba un género de vida agrícola
peculiar. No hay en las vegas ni vegueríos la gran concentración humana que
en los bateyes azucareros. Ello se debe a que el tabaco no requiere maquina
alguna; no necesita ingenios ni voluminosas elaboraciones físico-químicas,
ni sistemas ferroviarios de transporte ... ya hemos dicho que el tabaco es
liberal cuando no revolucionario. En la producción del azúcar prevalece la
fuerza; ya se sabe que es conservadora cuando no absolutista ... La vega no
formó latifundios y fomentó la pequeña propiedad. Para el ingenio se
requería una hacienda; para la vega bastó una estancia. Los dueños de
ingenio se llamaron hacendados y moraron en las ciudades; los de las vegas
quedaron en vegueros, monteros, sitieros o guajiros y no salieron de los
bohios. El cultivo del tabaco requiere un ciclo anual de constante trabajo,
realizado por un personal muy perito y especializado ... en la tabacalería
no hay tiempo muerto ... [...] El azúcar prefirió a los brazos esclavos, el
tabaco los hombres libres. El azúcar a la fuerza trajo negros, el tabaco
estimuló la voluntaria inmigración de blancos [Es gibt einen starken
Kontrast zwischen der Ausbeutung der Tabak-Vega und den Betrieb einer
Zucker-Hacienda [ingenio], vor allem in Bezug auf den modernen Ingenio. Dem
Tabak verdankt Kuba ein einzigartiges agrarisches Leben. Weder in den Vegas
noch in den kleinen vegueríos [sehr kleine Vegas] gibt es die große
Konzentration von Menschen wie in den Zucker-bateyes. Das beruht darauf,
dass der Tabak keinerlei Maschine erfordert; er bedarf weder Ingenios
[hier: technische Ausrüstungen, Maschinen] oder voluminöser
physikochemischer Arbeiten noch Schienenverkehrssystemen ... wir haben
bereits gesagt, dass der Tabak liberal ist, wenn nicht revolutionär. Bei
der Herstellung von Zucker herrscht Kraft vor; und er [der Zucker] ist
dafür bekannt, konservativ zu sein, wenn nicht sogar absolutistisch. ...
Die Vega bildet keine Latifundien und förderte das kleine Eigentum. Für den
Ingenio brauchte es einer Hacienda [hier: Latifundium]; für die Vega
reichte eine Estancia [hier. kleinerer Landbesitz]. Die Herren der
Latifundien nannten sich hacendados und wohnten in den Städten; die von den
Vegas blieben bei Vegueros, monteros, sitieros oder guajiros und [sie]
gingen nicht aus den bohios [ländliche Bauernhütten aus Palmholz und
-stroh] fort. Die Kultur des Tabaks erfordert einen jährlichen Zyklus
ständiger Arbeit, gemacht durch ein sehr erfahrenes und spezialisiertes
Personal. In der Tabakwirtschaft gibt es kein tiempo muerto [wörtlich –
tote Zeit", im Zucker die Zeit außerhalb der Ernte (April-Oktober)] …
[...] Der Zucker bevorzugte die Arme von Sklaven, der Tabak die freien
Männer. Der Zucker brachte gewaltsam Neger., der Tabak stimulierte die
freiwillige Immigration von Weißen]".[41]
Dieser Mythos des "freien Kuba" sowie des freien, weißen Bauern gilt
für die Verhaftung Ortiz' in der Funktionalität des letzten Drittels des
19. Jahrhunderts und in den abgeleiteten cubanismo-Agrarmythen des 20.
Jahrhunderts.


2. Mythen und Zahlen
In Wirklichkeit brauchten die neuen Tabakvegas in Vueltabajo (oder
Vuelta Abajo – in der Volksgeografie Kubas sinngemäß Runde runter" für den
Westen der Insel) sobald sie eine Subsistenzproduktionsgröße von einen
Viertelhektar (50 mal 50 Meter) überschreiten, periodisch extrem und
verteilt über das ganze Jahr viele Arbeitskräfte, die im Sinne der oben
genannten Hackarbeiten, Operationen und Entscheidungen sehr gut
eingearbeitet sein mussten. Die demographischen Informationen über Sklaven
im Tabak sind spärlich und schwierig zu verifizieren. Wie gesagt, hatte
schon die Real Factoría in der Zeit des estanco 1717-1818 periodisch
größere Menschen von negros bozales (negros del Rey) unter den vegueros
verteilen lassen (immer Dutzende und auch Hunderte).[42] Ein informe über
die Jurisdiktion Nueva Filipina (Pinar del Río) von Dezember 1818
unterschied Arbeiter nach den Kategorien "blancos" (Weiße), "libres de
color" (freie Farbige) und "esclavos" (Sklaven). Sklaven wiederum wurden
nach den Kategorien "pardos" (unübersetzbar – so etwas Ähnliches wie
"Mischlinge"), "negros criollos" (kreolische Neger) und "negros bozales"
(Bozalneger – frisch aus Afrika Verschleppte) unterschieden. Die Vegas in
Nueva Filipina nahmen eine Fläche von etwas mehr als 627 caballerías
(kubanisches Flächenmaß - etwas über 7000 Hektar) ein, auf denen 91 Pardo-
Sklaven, 560 negros criollos und 1946 negros bozales sowie 52 Parda-
Sklavinnen, 437 negras criollas und 560 negras bozales arbeiteten.[43]
Die folgende Tabelle vermittelt eine Vorstellung von der Anzahl von
Tabaksklaven für ganz Kuba (um die Mitte des 19. Jahrhunderts):
Sektor 1841 1862
Ingenios 100 000 (22,91%) 172 671 (47,73%)
Cafetales 60 000 (13,74%) 25 942 ( 7,17%)
Sitios und Estancias 66 000 (15,12%) 31 768 ( 8,78%)
Vegas (Tabak[44]) 14 263 ( 3,26%) 17 675 (
4,88%)
Vieh-Haciendas - ( - ) 6220 (
1,72%)
Haussklaven 196 202 (44,95%) 75 977 (21,00%)
Potreros (spez. Viehzucht) - ( - ) 31 514 (
8,71%)[45]

Für die Mitte des 19. Jahrhundert wird – wieder nur für Nueva
Filipina, d.h., die Tabakregion Vueltabajo – geschätzt: "La población de
esos mismos partidos […] era de 23.080 blancos y 10.377 de color. Los
cultivadores del tabaco son los primeros, porque los segundos, esclavos en
casi su totalidad, trabajan para sus dueños [Die Bevölkerung eben dieser
Partidos [Verwaltungseinheiten] betrug 23.080 Weiße und 10.377 Farbige. Die
Kultivatoren [Vegueros – MZ] sind die ersten, weil die zweiten, Sklaven in
fast ihrer Gesamtheit, für ihre Herren arbeiten]".[46]
Zusammenfassen kann gesagt werden, dass zur äußersten westlichen
Provinz Pinar del Río[47] die Region Vueltabajo gehörte, das wohl
produktivste und wertvollste Tabakanbauland der Welt. Tabak war in Relation
zum Land und zur eingesetzten Arbeit sogar produktiver als Zucker.[48] In
Vueltabajo fanden sich etwa 80% aller Tabaksklaven Kubas. Schätzungen und
Zensus der 1860er Jahren vor dem Zehnjährigen Krieg (1868-1878) mit den
Zerstörungen vor allem der Landwirtschaft, gehen alle von zwischen rund 29
000 und 33 000 Sklaven direkt im Tabak aus. Der Zensus von 1867 listet 43
300 Sklaven für ganz Pinar del Río auf.[49]
Ein historisches Beispiel für einen kleinen Subsistenz-tabacal ohne
Sklaven mag die Vega gewesen sein, die Doña Luisa 1834 an Don Francisco
Miranda y Loynas verpachtete. Die Vega, hier auch tabacal genannt, war so
klein und traditionell, dass keine Angaben über die Fläche gemacht wurden,
sondern nur über den Wert der Gebäude (Wohnhaus, Küchengebäude, Tabakdarre,
Ställe, weitere Ranchos, Hahnenzuchthaus, Palomar), dem Wert einzelner
Pflanzenarten (30 Fruchtbäume, 800 Bananenstauden, 20000 Yuca-Agria-
Pflanzen, ein kleiner Cañaveral sowie ein kleines Maisfeld), Tabakpflanzen
(8000 bereits gesetzte Pflanzen, die die halbe Höhe erreicht hatten (à 1000
Stück ein Peso)) und Tiere (zwei Reithengste à zusammen 160 Pesos, vier
Zuchtstuten, zusammen 100 Pesos, 4 Arbeitspferde (120 Pesos), drei Joch
Ochsen (sechs Tiere, à zusammen 180 Pesos), 4 Kühe, drei Kälber) acht
Ziegen, vier Hammel und vier chinesische Schweine, 4 Legehennen sowie 4
Hähne und 6 Gänse) sowie Zaun (aus Zedernholzplanken sowie Pfählen aus
Jigui-Holz, alles zusammen 100 Pesos), Utensilien (Tinajero, Töpfe,
Schüsseln, Pilón, Stangen zum Tabaktrocknen, Fässer, Ton-Krüge, Torcedor-
Bänke, eine toya de rayar yuca sowie eine Yuca-Presse, Tabak-Pressen,
Hacken, Waage), Möbel (Stühle, Betten, Tische, Hocker). Alles zusammen im
Wert von 1768 Pesos. Die Pachtsumme betrug 60 Pesos pro Jahr und die
Pachtzeit zwei Jahre. Zudem musste eine Person mitversorgt und die
Pachtgelder für die cantina (eine Art Kneipe/Essenskantine) sowie die
kleine Hahnenkampfarena (valla de gallos) gingen ebenfalls extra an die
Verpächterin.[50] Selbst auf dieser kleinen Vega waren für die
unterschiedlichen Bereiche mehrere Arbeitskräfte notwendig, die in dem
konkreten Falle Familienmitglieder gewesen sein mögen.
Von 1600 bis 1650 war es auf Kuba, wie oben beschrieben, zu einer
neuen Immigrations- und Expansionswelle von Kolonisten gekommen, die die
Tabakgrenzen, basierend auf der Betriebsform des tabacal (heute: vega, das
Wort bedeutet damals so etwas wie flaches Gebiet/ Talfläche) immer weiter
in das Innere der Insel vorschoben. Dabei entstanden schon zu dieser Zeit
auch Kerne einer Art früher Protoindustrialisierung in neuen Ortschaften an
den Schnittpunkten zwischen Häfen und expandierenden Tabakgrenzen. Mit der
ruralen Tabakwirtschaft verbreitete sich die frühindustrielle, aber eher
urbane, Tabakverarbeitung in piedras oder molinos nicht etwa in Spanien,
sondern zuerst auf Kuba. In den Tabaksmühlen, die sehr wohl und im
Gegensatz zur Darstellung bei Ortiz, Maschinen darstellten, wurden
fermentierte Tabakblätter (ramas) in Schnitttabake unterschiedlichen
Schnitts und zu Tabakpulver (rapé) verarbeitet. [51] Feiner Schnitttabak
und Pulvertabak wurde in botijuelas gepresst, eine Art Tonflaschen, in
denen Öl aus Spanien nach Kuba gekommen war.[52] In den Welten
aristokratischen Glamours, vor allem in Großbritannien und in Frankreich,
ein Eliten-Symbol sine qua non. Die manufakturelle Agrarmaschinerie der
kubanischen Tabaksmühlen breiteten sich im späten 17. und zu Beginn des 18.
Jahrhunderts von Havanna und Puentes Grandes (heute Teil Havannas) sowie
Matanzas aus. 1712 existierten 15 Mühlen und 1718 32. Allerdings hat diese
Form der Technologie und Agrarindustrialisierung weniger direkte Spuren auf
Kuba hinterlassen als die im Kaffee und im Zucker. Die Krone griff massiv
in die Produktionsprozesse der Kolonien ein und förderte in
merkantilistischen Hochmut die Monopolisierung der Erfassung, des Exports,
des Transports nach Europa und in Europa die manufakturelle
Weiterverarbeitung (wie in der Tabakmanufaktur in Sevilla). Noch heute
heißen Zigarrettenläden in Spanien estanco. Schon vor dem Spanischen
Erbfolgekrieg, massiv aber seit 1717/18, setzten die konzentrierten
imperial-monopolistischen Lenkungsversuche ein. Das Mahlen der Tabake und
die manufakturelle Verarbeitung des Tabaks sollten in Spanien stattfinden.
Als die Tabakwirtschaft 1817 (desestanco del tabaco) wieder partiell
demonopolisiert wurde, war Schnupftabak eine vergangene Mode und
Tabaksmühlen eine veraltete Technik.[53]
3. Tabak, Monopol und Zahlen
Die oben beschriebene kleine Vega mag auch die Realität der
traditionellen kleinen Tabakproduktion der Vegueros des 17. Jahrhunderts
(bis um 1700) widerspiegeln. Neben kleinen Vegas gab es im Umfeld der
größeren Städte auch zu dieser Zeit schon größere Tabacales, auf denen von
den Eliten oder größeren Vegueros Sklaven eingesetzt wurden [*Bild:
Miahle[54]]. Der kubanische Tabak, der als Havanna-Tabak (habano) mehr und
mehr Fama in der atlantischen Welt gewann, warf jedenfalls schon im 17.
Jahrhundert erhebliche Gewinne ab. Es wurde auch sehr viel Tabak
geschmuggelt, nicht nur im atlantischen Raum. Die Wirtschaftsfachleute der
neuen Bourbonen-Dynastie in Madrid kamen deshalb auf die Idee, den
kubanischen Tabak in allem, was Aufkauf, Vermarktung, Weiterverarbeitung
und Verkauf betraf, unter Kronmonopol (estanco del tabaco) zu stellen und
damit einen Teil der hohen Kriegskosten des eben beendeten Spanischen
Erbfolgekrieges (1700-1713) sowie überhaupt die Weiterentwicklung des
imperialen Kolonialismus zu finanzieren. Eine neue koloniale Institution,
die Real Factoría de Tabacos entstand. Auf Kuba wurde ihre Zentrale in
Havanna etabliert. Die Aufgabe der Faktoren bestand in Kontrolle des
Anbaus, in der Belieferung mit preiswerten Sklaven und im Monopolaufkauf
des Großteils des kubanischen Tabaks. In größeren Städten entstanden
Unterabteilungen (sucursales) der Tabak-Faktorei. Die Faktoren und ihre
militärischen Helfer durchkämmten regelrecht die Grenzlandschaften des
Tabaks, die bisher eher als abgelegene Gebiete gegolten hatten, um die
Vegas aufzuspüren. Alle fanden sie nicht. Ganz konnten sie den Schmuggel
nie verhindern. Komprimiert stellt eine Quelle von 1815 die Aufgaben der
Tabakfaktorei dar: "Y como segun todas las R.s órdenes anteriores y
modérnos, nadie puede en esta Isla sembrar, vender ni comprar tabaco sino
p.a el Rey, se entenderá que todo particular á quien le convenga hacer
plantaciones de tabaco, deberá avisarle al Factor [Und wie nach allen
früheren und jetzigen königlichen Anweisungen niemand auf dieser Insel
Tabak pflanzen, verkaufen oder kaufen darf, wenn es nicht für den König
ist, das heißt, dass jedes Individuum, dem es gefällt, Tabak-Plantagen
anzulegen, den Faktor [der Tabakregie] benachrichtigen muss]".[55]
Die hundert Jahre des estanco del tabaco haben mit der Geschichte der
Sklaven insofern etwas zu tun, dass Krone und Kolonialbeamte, wie oben
gesagt, spezielle Wirtschaftsförderung bis um 1790 gerade für Vegueros
betrieben. Die Real Factoría kaufte als Großinstitution Sklaven zu
günstigen Preisen aus den Asientos auf (esclavos del Rey) und gab sie an
die Vegueros weiter – oft auf Kredit, der auch in Tabak abgezahlt werden
konnte.[56]
Das Monopol wirkte sich allerdings à la longue so aus, dass offiziell
immer weniger Tabak produziert wurde und immer größere Mengen geschmuggelt
wurden. Das wurde besonders deutlich, als sich nach Auseinandersetzungen
zwischen Hacendados und Vegueros viele Tabakbauern in den Frontiergebieten
Westkubas zwischen Consolación del Sur, Nueva Filipina, Juan y Martínez,
Guane und Mantua ansiedelten, die von Havanna weit entfernt waren. In
Vueltabajo war der Schmuggel, auch der seitens der Sklaven,
unkontrollierbar. Die spanische Tabakindustrie musste wegen des Abfalls der
offiziellen Tabakproduktion immer mehr Tabak aus Virginia hinzukaufen. 1805
waren einige Vegas und der Einfluss ihrer Eigentümer bereits so groß, dass
nicht nur die Zucker-Ingenios, sondern auch der Tabak von weiteren diezmos
(Zehnter-Abgabe) befreit wurde.[57] In einer zusammenfassenden Memoria über
diese Tradition der Wirtschaftsförderung von 1804 heisst es: "¿Ha
conseguido acaso la renta aquellos buenos efectos que se propuso quando se
creyó que comprando tierras y repartiendolas con negros esclavos alos
Vegueros (o que quisiesen serlo) aumentaria los cultivos y las cosechas?"
[Hat vielleicht die Rente [die Finanzierung der Tabakproduktion aus
staatlichen Mitteln während des Tabakmonopols – M.Z.] die guten Ergebnisse
gebracht, die man sich vorgenommen hatte, als man glaubte, dass man mit
Landkauf und seiner Verteilung zusammen mit Negersklaven an die Vegueros
die Anbauten und die Ernten erhöhen zu können?].[58] Die Memoria enthält
viel freihändlerische Propaganda. Aber eines wird sehr klar: um 1800 war
der Nexus von Sklaven und Tabak bereits sehr deutlich.


V. Tabak, Sklaven und Second Slavery
Die hohen Gewinnmargen für den Vuelta-Tabak, der Ruhm der Habano-
Zigarren-Marken seit ca. 1830 (in Europa und Nordamerika, nicht in
Afrika!), der massive Investitionsdruck des Kaufleute- und Negrero-Kapitals
sowie das große saisonale Arbeitsaufkommen in der Produktion generell
stellen klassische Ausgangkonstellation für Sklavenarbeit in der
Exportlandwirtschaft des Tabaks dar. In einigen Gebieten Kubas war diese
Konstellation schon im 17. Jahrhundert erreicht.
Es bedurfte vieler Arbeitskräfte für die Bodenbearbeitung bei der
Vorbereitung der Tabakfelder während der Monate März bis Juli, vor allem
aber August und September. Im Grunde handelte es sich um Tiefpflügen mit
der Hand, ähnlich wie im Zichorienanbau in den Magdeburger Börde
(=Tiefgraben). Vieler Arbeit bedurfte, wie bereits gesagt, das ständige
Wässern und Umsetzen der Tabakpflanzen per Hand, das immer währende
Verhacken und ständige Anhäufeln, die tagtägliche Kontrolle auf Ungeziefer
und Krankheiten, aber vor allem die kontinuierliche Ernte der einzelnen
Blattqualitäten. Dann kam die Arbeit im Transport der empfindlichen
Tabakblätter, das Aufreihen der Blätter auf Fäden oder dünne Stecken und
die komplizierte Trocknung sowie das Umschichten während der
Fermentationsprozesse. Tabak war und ist extrem arbeitsintensiv. Die
Fähigkeiten zur Selektion und zur jeweiligen Entscheidung, was getan werden
soll, müssen nur bei einem Entscheider liegen, alles andere machen
qualifizierte Arbeitskräfte – im 19. Jahrhundert bis 1886 vor allem
Sklaven.[59]
Eine Vega wie die heute weltberühmte Vega Robaina (Alejandro Robaina)
bei San Luis in Pinar del Río bedarf bei einer Gesamtfläche von weniger als
einer caballería (Flächenmaß - ca. 11,3 ha) während der Ernte der Aushilfe
von ca. 60 qualifizierten Saison-Arbeitskräften. So mag die Konzentration
durch Investitionen in neue Ländereien sowie Sklaven zur Entstehung
regelrechter Tabak-Plantagen geführt haben. Tabak und Sklaverei wurden zu
einer spezifischen Dimension der Second Slavery - (fast) industrialisierte
Produktion von Exportgütern mit Massen von Sklaven in Gesellschaften der
Sklaverei-Moderne (South, Brasilien, Kuba). Das kontinentale Europa hatte
in der Zeit des sogenannten Biedermeier-Kapitalismus" (1815-1870) den
Einfuhren von den isole del lusso, zumindest was die Eliten betraf, kaum
etwas entgegenzusetzen als Gewalt, eine paar Textilien, Scheren und
Wissenschaft/ Rassismus.[60]
Wie in der Einleitung bereits kurz angerissen: was die entstehenden
Mittelklassen in Europa im Biedermeier als Luxus ansahen, hatten
Unterklassen (Matrosen, Personal des Sklavenhandels), Versklavte auf dem
Atlantik und Bauern in den Kolonien schon seit dem 16. Jahrhundert. Dazu
gehörte auch Rinderfleisch - das für Europäer ein solcher Luxus war, dass
es noch heute vor allem in britischer und habsburgischer Luxusküche
vorkommt – nicht etwa nur zwei-drei Scheibchen Roastbeef rosa" oder
Tafelspitz, sondern in großen Portionen - sowie Tabak, Zucker und Alkohol.
Als das Tabakmonopol auf Kuba 1817 gefallen war (desestanco del
Tabaco[61]), übernahmen oft große Kaufleute und ihre Handelshäuser, oft
zugleich Firmen, die auch im Wechsel- und Bankgeschäft tätig waren, die
Vermarktungskette des Habano-Tabaks (ab Transport von den Vegas, manchmal
kauften Kaufleute auch Tabakplantagen), der durch den Tabak- und
Schmuggelmythos bereits weltweit Fama genoss. Sie begannen eine intensive
neue Vermarktungs- und Medienpolitik der Zigarren und des Tabaks zu
betreiben, im Grunde entwickelten sie das, was im 20. Jahrhundert und im
21. Jahrhundert als Marken-Politik" bezeichnet worden ist. Grundlegend
verfügte der Habano-Tabak bereits seit Beginn des Biedermeier in
Zentraleuropa über Bekanntheitsgrad und Ruhm als Droge der besseren
Gesellschaft und der puro, die Havanna-Zigarre, Fama als Symbol der
Reichen, Schönen und Mächtigen. Auf dieser Basis wurden ganz konkrete
Zigarren-Marken entwickelt, deren Erfolg nicht mehr nur auf
Bodenqualitäten, Produktion, guter Selektions- und Pflegearbeit durch
Vegueros und Tabak-Sklaven, manufaktureller Verarbeitung durch tabaqueros
sowie schöner und gefälliger Verpackung beruhten, sondern auch auf
gezielter Marken- und Markenaufbaupolitik sowie auf internationaler Werbung
durch Verpackungen (Zigarrenkisten), Bauchbinden und oft sexualisierten
Miniaturbildern (Mythos der mulata).[62] Havanna war nicht nur die
Welthauptstadt des Zuckers[63], sondern auch die Kapitale des Habanos (was
noch heute gilt). Bei dieser Markenpolitik wurde der Anteil der
Sklavenarbeit gerne unterschlagen oder um genau zu sein, gezielt
verschwiegen - außer bei plaudernden Dandy-Reisenden.[64] Laut Werbung
handelte es sich um ein Qualitäts- und Luxusprodukt mit dem Odeur der
Freiheit, der Grenze und des Rebellentums. Da durften Sklaven gar nicht
beteiligt sein. Dazu kam, dass ab etwa 1870 der spanische Staat wegen der
antikolonialen Revolution und Kämpfe um Kuba massiv eine neue
Einwanderungswelle von bitterarmen Spaniern vor allem aus Galizien und von
den Kanaren förderte. Diese Immigration führte zu einer nochmaligen
Expansion des Tabaks, nun allerdings wirklich auf sehr kleinen, ärmlichen
Vegas, auf denen es keine oder kaum noch Sklaven anzutreffen waren, sondern
viele bitterarme Immigrantenfamilien.
Die Abolition der Sklaverei 1886 brachte auch viele ehemalige Sklaven
dazu, sich als Vegueros anzusiedeln und die internal economy der
Sklavereizeit unter neuen Bedingungen weiter zu führen. Der Zugang zu
Landtiteln wurde für ehemalige Sklaven schwieriger.



VI. Statt einer Konklusion: Kolonialmythen, Kolonialmarken,
Kolonialprodukte und Globalisierung


Zucker und Tabak konkurrierten um Räume mit ähnlichen Qualitäten:
guter, flacher Boden in der Nähe von Flüssen. In der Frühzeit der
Zuckerproduktion, zwischen 1700 und 1830, konkurrierten sie auch um
Arbeitskräfte – Sklaven. Tabak war allerdings nie so mächtig, dass er
wirklich Herrschaftsstrukturen konfigurierte, wie die kleinen, kompakten
Zuckerprovinzen Habana und Matanzas im späten 19. Jahrhundert. Aber das
große mehrheitlich von Tabakwirtschaft geprägte Gebiet im Westen der Insel
blieb bei der Provinzformierung der 1870er Jahre faktisch übrig und wurde
schließlich in Gänze von Vueltabajo zu Pinar del Río. Die mittlere Region
der Cuatro Villas beherbergte mit den Tabaklandschaften Remedios oder
Vuelta Arriba (speziell Hoyo, Manicaragua, Cabaiguán und Fomento) Gebiete,
in denen es der Zucker schwer hatte, zu expandieren [*Karte[65]].
Tabak kann besser mit sandigem und trockenem Boden auskommen als
Zuckerrohr oder Kaffeebäume, aber er braucht Wasserquellen in der
Wachstumsphase, am besten Flüsse oder Bäche (arroyos). Tabacales und Vegas
gaben und geben der Landschaft ein anderes, viel monotoneres Aussehen als
Cafetales und Cañaverales. Hippolyte Piron beschreibt den Unterschied so:
Sólo las vegas permanecen tristemente monótonas, en comparación con ese
esplendor, y, cuando se han talado las plantas después de haberlas
despojado de las hojas valiosas, la tierra queda privada de su único
verdor, se presenta desnuda, como la tierra de los países fríos, luego de
haber entregado sus cosechas [Nur die Vegas bleiben traurig und eintönig im
Vergleich zu dieser Pracht [der Zucker- und vor allem Kaffee-Plantagen],
und wenn die Pflanzen, nachdem die wertvollen Blätter von ihr abgeschnitten
worden sind, ist das Land seiner einzigen grünen Vegetation beraubt, es
erscheint nackt wie das Land der kalten Ländern nachdem es seine Ernte
abgeliefert hat]".[66]
Allerdings lief die Erschließung des Interior der Insel über die
Expansion der Tabakvegas. Die frühe Geschichte des Tabaks als
Exportwirtschaft in der Kolonie hatte gewisse Ähnlichkeiten mit der des
Kakaos. Kakao und Tabak sind quasi Erfindungen der Indios, die von Spaniern
und Portugiesen sehr schnell übernommen wurden und große Bedeutung sowohl
im Schmuggel und Handel (und damit bei imperialen Zöllen, Steuern und
Monopolen sowie Entwicklungsprojekten des 17. und 18. Jahrhunderts) hatten.
Kakao und Tabak, zunächst zwischen 1560 und 1620 vor allem der von Barinas
in Venezuela (zusammen mit Kakao), dann der Habano-Tabak, wurden schnell
Grundlage eigenständiger amerikanischer Wirtschaftsformen, die die
spanische Krone versuchte, in Form von Monopolen und Pachtsystemen zu
kontrollieren, auch um dem endemischen Schmuggel beizukommen.[67]
Der deutsch-baltische turista Jegor von Sivers hat uns die Faszination
überliefert, die Kaffeehäuser und Tabakkonsum auf die damalige bessere"
(Männer-) Gesellschaft ausübten; und das beileibe nicht nur im
luxuskonsumgelenkten Biedermeier-Europa wo, wie mehrfach gesagt, Rum, Kuba-
Zigarren, Tee und Zucker von Menschen in Baumwollklamotten die Spitzen
erreichbaren Luxus' darstellten (mit Unterwäsche, Strümpfen, Schals und
Taschentüchern – Regenschirme galten gar als der Gipfel des Luxus), sondern
auch im Sklaverei-Biedermeier-Havanna:
Wie anders im Café de la Lonja, dessen einfachschöne Hallen unter
schirmenden Bögen zur Straße sich öffnen, von der ungehindert die Lüfte
hereinstreichen ... Hunderte von Müßiggängern versammeln sich hier während
der heißen Mittagsstunden. Einige frühstücken und schlürfen die beliebte
Chocolade, welche jeder Habanero dem Kaffee vorzieht ... Da das Militair
nur im Dienste Uniform trägt, hat die Menge ein sehr civiles Aussehen und
bewegt sich - weil nie eine Dame ihren Fuß auf die Schwelle dieser Räume
setzt - in ungezwungenster Weise".[68] Sivers verwechselt hier zwar Kuba-
Spanier (españoles, peninsulares) mit Kubanern (cubanos, criollos), denn
die tranken cafecito. Wenn es nach dem Luxus der Oberschichten, aber auch
dem Luxus" von Unterschichten (die selbst als Sklaven meist täglich Rum
und Kaffee tranken und Kuba-Tabak rauchten), zumindest nach den Luxus-
Vorstellungen von Europäern, gegangen wäre, hätte der reinste Kapitalismus
auf Kuba entstehen müssen.[69]
Sivers schreibt 1851: Was einem Spaziergänger durch die Straßen der
Habana am meisten auffällt, ist die zahllose Menge Fabriken und Läden für
Zigarren. Wie lebhaft die Verfertigung dieses Handels-Gegenstandes hier
betrieben werden mag, läßt sich annäherungsweise daraus abnehmen, daß neben
der bedeutenden Ausfuhr, mäßig berechnet, im Jahre 1825...,
durchschnittlich fünf, sage fünf Millionen Cigarren auf Cuba täglich
verraucht werden. Dieses giebt 2000 Stück auf jeden Einwohner, im Jahre
eine bescheidene Annahme [...] das Rauchen ist [...], durch alle Stände,
Farben, Geschlechter und Altersstufen, durch alle Tages- und Nachtzeiten so
verbreitet... Es giebt Leute, welche täglich vierzig Tabacos rauchen".[70]
Sievers kolportiert auch den verbreiteten Rassismus: An Güte allen anderen
Gattungen voran, stehen die Vegueros [...], die in Europa sogenannten
Naturales oder Pflanzercigarren. Sie werden aus den vollkommensten Blättern
der Pflanzung, ohne besondere Einlage oder Puppe aus einem Stück,
ursprünglich nur als Geschenk für den Plantagenbesitzer, oder dessen Kunden
in der Stadt von den schwarzen Sklavinnen auf dem bloßen Schenkel
gesponnen, und empfangen dadurch eine gewisse saveur", die kein
europäischer Beiguß nachzuahmen vermöchte".[71]
Im Klartext sagt diese Stelle, lässt man den sexistischen Rassismus
des sicherlich protestantischen Deutschbalten beiseite, – kubanische
Zigarren waren weltweit ein unerreichtes Luxusgut und der Glaube an
Hexenmeisterei bei der Tabakproduktion von Vueltabajo feierte fröhlich
Urstände.
Unter dem Einfluss von Investitionen vor allem von Kaufleuten
unterlagen die Tabak-Familienbetriebe einem Konzentrationsprozess. Um 1830
begann sich die ökonomische Klasse der urbanen Zigarrenarbeiter auf Kuba zu
formieren. 1835 zählte sie etwa 2000 Menschen in mechanisierten
Kleinunternehmen, wobei die Produktion selbst Handarbeit blieb. Um 1850 war
die Zahl schon auf 15000 Menschen[72] angewachsen. Allerdings wurde bald
große Teile der Produktion nach Florida (Key West und Tampa) ausgelagert,
da die USA den Zigarrenimport erschwerte, Tabakblätter zur
Weiterverarbeitung aber günstig eingeführt werden konnten.
Um keine falschen Vorstellungen über die Branchen zu entwickeln: 1855
nahmen Zucker und Zuckerprodukte 83,78% des kubanischen Gesamtexports ein,
gefolgt von Tabak (7,35%), Kupfer (3,45%) und Kaffee (1,85%).[73] Aber
Tabak war eben, wie wir wissen, produktiver als Zucker und hat bis heute,
da die Zuckerproduktion in schwerster Krise ist (seit 2001), wohl mehr zum
globalen Ruhm Kubas beigetragen als andere Produkte. Fast so viel wie
Revolution und Fidel Castro.
Und immerhin – die rund 10% Tabak- und Zigarrenexporte um 1930 führten
Fernando Ortiz dazu, den Contrapunteo zu schreiben. Kulturgeschichte at its
best – von der Agrikultur zur Literatur.
Die Internationalisierung des Markenprodukts cigaro (puro),
Tabakanbau, -handel und Verarbeitung zu Zigarren geschah durch
transatlantische Akteure, wie sie Rebecca Scott und Jean-Michel Hébrard in
ihrem Buch Freedom Papers dargestellt haben.[74] Von Kuba breiteten sich,
zusammen mit dem Tabakhandel auch der Beruf des Zigarrenmachers und der
Anbau von Tabaken in Europa aus. In Spanien schon seit dem frühen 18.
Jahrhundert; Hamburg (1788) und Bremen wurden im 19. Jahrhundert zu den
europäischen Zentren der Verarbeitung von amerikanischen Tabaken; Amsterdam
zur Verarbeitung von Tabaken aus Dutch East India (vor allem Sumatra). Aber
auch in Provinzstädten wie Utrecht, s'Hertogenbosch, Kampen, Breslau und
Leipzig oder Hauptstädte wie Berlin und London bzw. ländliche Gebiete wie
Baden wurden in der Biedermeierzeit (1830-1840) Zentren der
Tabakverarbeitung; meist mit lokalen Anbau- und Liefergebieten von Tabak
(wie die brandenburgische Uckermark).[75]
Tabak und Zigarrenmachen in Europa (und Nordamerika) waren, wenn man
so will, eine Markenkopie tropischer Produkte, die in Europa und
Nordamerika als Luxus galten. Eine Konkurrenz für kubanischen Tabak
stellten sie nicht dar – eher eine Erweiterung des Absatzmarktes für
Luxusprodukte. Zigarrenmachen und Tabakhandel waren neue, weniger als
traditionelle Handwerke durch Vorschriften geregelte translokale Märkte und
Arbeitsfelder der neuen Globalisierung ab etwa 1850.
Zigarrenmacher galten als universalistische cross-border-Migranten.
Sie waren in der sich entwickelnden internationalen Arbeiterklasse sehr
aktiv.[76] Einige vor ihnen waren, wie die von Rebecca J. Scott und Jean-
Michel Hébrard in ihrem Buch Freedom Papers dargestellten Vincent-
Tinchants, besonders die Zigarrenmacher und Zigarrenhändler der Antwerpener
Firma Tinchant Frères, Joseph und Édouard Tinchant, Nachkommen von
verschleppten Menschen aus Afrika (Enkel der aus den Fula-Gebieten
Senegambiens verschleppten ehemaligen Sklavin Rosalie).[77] Die Vincent-
Tinchants bewegten sich zwischen Haiti, Kuba, den USA, Frankreich und
Belgien und nahmen an den Kämpfen ihrer Zeit für Freiheit und
Gleichberechtigung regen Anteil.[78]


Bilder und Karten
1)


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[1] Herminio Portell Vilá, Prólogo, in: Heinrich E. Friedlaender, Historia
Económica de Cuba. La Habana, 1944 (Biblioteca de Historia, Filosofía y
Sociología, Vol. XIV), S. 7-11, hier S. 9.
[2] Nancy Morejón, Humo", in: Morejón, Peñalver 51, La Habana, 2010, S. 51-
52, hier S. 51.
[3] Michael Tadman, The Demographic Coast of Sugar: Debates on Slave
Societies and Natural Increase in the Americas, in: American Historical
Review Vol. 105, Number 5 (Dec. 2000), S. 1534-1575; zu Sklaverei,
Zuckerwirtschaft und Plantagen (ingenios) siehe: Michael Zeuske, Schwarze
Karibik. Sklaven, Sklavereikulturen und Emanzipation. Zürich, 2004; Zeuske,
Insel der Extreme. Kuba im 20. Jahrhundert. Zürich, 22004; Zeuske, Kakao
und Tabak, in: Zeuske, Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas.
Zürich, S. 85-98.
[4] William Alan Morgan, Cuban Tobacco Slavery: Life, Labor and Freedom in
Pinar del Río, 1817-1886, Diss. The University of Texas at Austin, December
2013.
[5] Peer Schmidt, Der Anbau amerikanischer Nahrungspflanzen in Europa (16.
-19. Jh.), in: Jahrbuch für Geschichte von Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft Lateinamerikas 32 (1995), S. 57-104; Schmidt, Tobacco - its
Trade, and Consumption in Early Modern Europe", in: Simonetta Cavaciocchi
(a cura di), Prodotti e tecniche d'Oltremare nelle economie europee. Secc.
XIII-XVIII. Atti della "XXIX. Settimana di Studi", Instituto Internazionale
di Storia Economica Francesco Datini, Prato 14. - 19. April 1997. Firenze,
1998, S. 591-616; siehe auch: Michael Kwass, The Globalization of European
Consumption, in: Kwass, Contraband. Louis Mandrin and the Making of a
Global Underground. Cambridge, 2014, S. 15-40.
[6] Jerome S. Handler, Aspects of the Atlantic Slave Trade: Smoking Pipes,
Tobacco, and the Middle Passage, in:
www.diaspora.uiuc.edu/news0608/news0608.html#5 (09. Juli 2008); Handler,
The Middle Passage and the Material Culture of Captive Africans", in:
Slavery and Abolition Vol. 30:1 (March 2009), S. 1–26.
[7] David Hancock , Oceans of Wine: Madeira and the Emergence of American
Trade and Taste. New Haven, 2009.
[8] Marcello Carmagnani, Le isole del lusso. Prodotti esotici, nuovo
consume e cultura economica europea, 1650-1800. Milano, 2010.
[9] Die atlantischen kosmopolitischen Unterschichten waren auch die ersten
Opfer der neuen Massenkrankheiten: Krebs und Zahnkrankheiten, siehe: Ralph
A. Austen/Woodruff D. Smith, Private Tooth Decay as Public Economic Virtue:
The Slave Triangle, Consumerism, and European Industrialization, in: Joseph
E. Inikori/ Stanley L. Engerman (eds.), The Atlantic Slave Trade. Effects
on Economies, Societies, and Peoples in Africa, the Americas, and Europe.
Durham and London, 1992, S. 183-203.
[10] Georg Tams, Loanda oder Angola, in: Tams, Die portugiesischen
Besitzungen in Süd=West=Afrika: Ein Reisebericht. Mit einem Vorworte von
Professor Dr. Carl Ritter. Berlin, 1845, S. 85-164; unter:
www.books.google.de/books (12. November 2010); Joseph C. Miller, Imports
at Luanda, Angola, 1785-1823, in: Gerhard Liesegang/H. Pasch, H./Adam Jones
(Hrsg.), Figuring African Trade. Proceedings of the Symposium on the
Quantification and Structure of the Import and Export and Long Distance
Trade in Africa 1800-1913. Berlin, 1986 (Kölner Beiträge zur Afrikanistik,
Bd. 11), S. 164-246; Liesegang, A First Look at the Import and Export Trade
of Mozambique, 1800-1914, in: Liesegang/Pasch, H./Jones (Hrsg.), Figuring
African Trade, 451-523; Georg Metcalf, A Microcosm of Why Africans Sold
Slaves: Akan Consumption Patterns in the 1790s, in: The Journal of African
History 28, No. 3 (Jan. 1987), S. 377-394; Jeremy Prestholdt, On the Global
Repercussions of East African Consumerism, in: The American Historical
Review 109, No. 3 (June 2004), S. 755-782 (zeigt, wie lokale Eliten
"globale" Produkte in ihre Strategien einbauen); Zeuske, Gewalt,
Diätregimes und Krankheiten, in: Zeuske, Handbuch Geschichte der Sklaverei.
Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute. Berlin/ Boston, 2013, S.
444-450; Zeuske, Atlantic Slavery und Wirtschaftskultur in welt- und
globalhistorischer Perspektive", in: Geschichte in Wissenschaft und
Unterricht (forthcoming 2015).
[11] Allan Kulikoff, Tobacco and Slaves: The Development of Southern
Cultures in the Chesapeake, 1680-1800. Chapel Hill, 1986.
[12] Santiago de Luxán/María M. Gárate/José Manuel Gordillo, Cuba-Canarias-
Sevilla. El estanco español del tabaco y las Antillas (1717-1817). Las
Palmas, 2013; Luxán (dir.), Política y hacienda del tabaco en los imperios
ibéricos (siglos XVII-XIX). Madrid, 2014.
[13] Karsten Voss, Kairos: Timing in the Creation of Bourbon Company Law,
Tailored for Fiscal Ventures, Slave Trade and the Making of Caribbean
Plantation Economies (1697-1715), in: B. Van Hofstraeten/W. Decock (Hrsg.),
History of Companies and Company Law in the Early Modern Period. Brussels,
2015 (Iuris Scripta Historica)(forthcoming); Voss, Das Entwicklungsprojekt
Saint-Domingue unter den Sklavenhandelsmonopolen von 1697 bis 1715: Sklaven
als Ware und Kapital, Frankfurt/Oder (unpublished PhD thesis) 2013.
[14] Fernando Ortiz, Contrapunteo cubano del tabaco y del azúcar
(Advertencia de sus contrastes agrarios, económicos, históricos y sociales,
su etnografía y su transculturación). Enrico Mario Santí (Hrsg.). Madrid,
2002, S. 203f; Original: Ortiz, Contrapunteo cubano del tabaco y del azúcar
(advertencia de sus contrastes agrarios, económicos, históricos y sociales,
su etnografía y su transculturación), Introducción de Bronislaw Malinowski.
La Habana, 1940 (Biblioteca de Historia, Filosofía y Sociología, v. 8); 2.
Auflage: Santa Clara, 1963); Deutsch: Ortiz, Tabak und Zucker – Ein
kubanischer Disput. Frankfurt am Main, 1987.
[15] Vicent Sanz Rozalén, Los negros del Rey. Tabaco y esclavitud en Cuba a
comienzos del siglo XIX, in: José Antonio Piqueras [Arenas] (Hrsg.),
Trabajo libre y coactivo en sociedades de plantación. Madrid, 2009, S. 151-
176, hier S. 174; siehe auch: Sanz Rozalén, De la concesión de mercedes a
los usos privativos. Propiedad y conflictividad agraria en Cuba (1816-
1819), in: Piqueras Arenas (Hrsg.), Las Antillas en la era de las Luces y
la Revolución, Siglo XXI. Madrid, 2005, S. 247-273; Sanz Rozalén, Tabac et
discourse identitaire, in: Sylvie Bouffartigue, (Hrsg.), Les fruits de la
terre. De produit exotique au symbole patriotique. París, 2013, S. 25-42;
Sanz Rozalén, O tabaco em Cuba no inicio do século XIX. Conflitividade
agraria e dominaçao colonial, in: Rafael Chambouleyron/Karl-Heinz Arenz
(orgs.), O Sistema Atlântico do Tabaco Iberico: Complementaridades e
Diferenças (séculos XVII-XIX). Belem, 2014, S. 116-126.
[16] Dale Tomich/Zeuske, The Second Slavery: Mass Slavery, World Economy
and Comparative Microhistories, in: Review: A Journal of the Fernand
Braudel Center, Binghamton University I, no. 2 (2008), S. 91-100 (=special
issue: Tomich/Zeuske (Hrsg.), The Second Slavery: Mass Slavery, World-
Economy, and Comparative Microhistories, Part I); Javier Laviña/Zeuske
(Hrsg.), The Second Slavery. Mass Slaveries and Modernity in the Americas
and in the Atlantic Basin. Berlin; Muenster; New York, 2014 (Sklaverei und
Postemanzipation/ Slavery and Postemancipation/ Esclavitud y
postemancipación; Vol. 6).
[17]

[18] Sanz Rozalén, Arango y el mundo del tabaco: estanco, reforma y
abolición, in: María Dolores González-Ripoll/Izaskun Álvarez Cuartero
(Hrsg.), Francisco de Arango y la invención de la Cuba azucarera.
Salamanca, 2009 (Aquilafuente, 158), S. 277-288.
[19] Gaspar Jorge García Galló, Factores de la producción, in: García
Galló, Biografía del Tabaco Habano. La Habana, 1961 (Año de la Educación),
S. 53-66, hier S. 53; Ernesto Guevara hat sogar ein Vorwort zu diesem Buch
geschrieben; siehe: Ernesto Ché Guevara, Prólogo, in: Ebd., S. 11-13. Die
besten und bekanntesten Werke zur Geschichte der kubanischen Tabakarbeiter
sind: Jean Stubbs, Tobacco on the Periphery: A Case Study in Cuban Labour
History, 1860-1958. Cambridge, 1985 (Spanisch: Stubbs, Tabaco en la
periferia: el complejo agro-industrial cubano y su movimiento obrero, 1860-
1959, La Habana, 1989); siehe auch: Joan Casanovas Codina, ¡O pan o plomo!
Los trabajadores urbanos y el colonialismo español en Cuba, 1850-1898.
Madrid, 2000 (Englisch: Casanovas Codina, Bread or bullets. Urban labor and
Spanish colonialism in Cuba, 1850-1898, Pittsburgh, 1998).
[20] Consuelo Naranjo Orovio, Creando imágenes, fabricando historia: Cuba
en los inicios del siglo XX, in: Nuevo Mundo Mundos Nuevos, BAC, mis en
ligne le 18 mars 2006, référence du 22 décembre 2006, disponible sur :
http://nuevomundo.revues.org/document2041.html.
[21] Fe Iglesias García, H. Upmann y Compañía, una empresa alemana en Cuba,
in: Zeuske/Ulrike Schmieder (Hrsg.), Regiones europeas y Latinoamérica
(siglos XVIII y XIX). Frankfurt am Main, 1999 (Acta Coloniensia. Estudios
Ibéricos y Latinoamericanos, Vol. 2), S. 365-386.
[22] William C. Van Norman, Jr., , Shade grown slavery: The Lives of Slaves
on Coffee Plantations in Cuba, Nashville: Vanderbilt University Press,
2013.
[23] Sanz Rozalén, Los negros del Rey (wie Anm. 14), 151-176.
[24] Zur internal economy der Sklavengärten im Zucker siehe die Memoiren
des ehemaligen Sklaven Esteban Montejo: Miguel Barnet, Der Cimarrón. Die
Lebensgeschichte eines entflohenen Negersklaven aus Cuba, von ihm selbst
erzählt. Nach Tonbandaufnahmen herausgegeben von Miguel Barnet. Aus dem
Spanischen übersetzt von Hildegard Baumgart. Mit einem Nachwort von Heinz
Rudolf Sonntag und Alfredo Chacón, Frankfurt am Main, 1999 (suhrkamp
taschenbuch 3040); siehe auch: Zeuske, The Cimarrón in the Archives: A Re-
Reading of Miguel Barnet's Biography of Esteban Montejo, in: New West
Indian Guide/Nieuwe West-Indische Gids Vol. 71, no. 3 & 4 (1997), S. 265-
279.
[25] Morgan, Slavery, Freedom, and the Internal Economy of the Vega and
Coartación, in: Morgan, Cuban Tobacco Slavery (wie Anm. 3), 227-300.
[26] Zeuske, Versklavte, Sklavereien und Menschenhandel auf dem iberischen
Atlantik, in: Zeuske, Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen. Eine
Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum, Berlin/New York,
2015 (forthcoming).
[27] Voss, Kairos (wie Anm. 12).
[28] Fernández Prieto, Leida, "Tradición y ciencia aplicada en el cultivo
tabacaleros del occidente de Cuba, 1878-1913", in: Fernández Prieto, Cuba
agrícola: Mito y tradición, 1878-1920, Madrid: Consejo Superior de
Investigaciones Científicas, 2005 (Colección Tierra Nueva e Cielo Nuevo;
52), S. 209-254; Fernández Prieto, Leida, "Modernización y cambio
tecnológico en la agricultura de Cuba, 1878-1920", in: Santamaría García,
Antonio; Naranjo Orovio (eds.), Más allá del azúcar. Política,
diversificación y prácticas económicas en Cuba, 1878-1930, Aranjuez
(Madrid): Ediciones Doce Calles, 2009, S. 175-218.
[29] García Galló, "La madre tierra", in: García Galló, Biografía (wie Anm.
17), 67-79, hier 69f.
[30] El Toque Mágico", online unter:
http://www.habanos.com/article.aspx?aid=30 (26. November 2014).
[31] Vicent Sanz hat die esencia del proceso de producción agraria del
tabaco [die Essenz der landwirtschaftlichen Produktion des Tabaks]" auf
Basis zeitgenössischer Anbau-Handbücher dargestellt, siehe: Sanz Rozalén,
Los negros del Rey (wie Anm. 14), 151-176, hier 151f.
[32] García Galló, La madre tierra (wie Anm. 17), 67-79, hier 72.
[33] Fernández Prieto, "Tradición y ciencia aplicada en el cultivo
tabacaleros del occidente de Cuba, 1878-1913", S. 209-254; besonders auch
"Plagas y enfermedades del tabaco", in: Ebd., S. 237-242.
[34] "Antillean Ethnic Units & Hispaniolan Kingdoms", in: Julian Granberry/
Gary S. Vescelius, Languages of the Pre-Columbian Antilles. Tuscaloosa,
2004, S. 8.
[35] García Galló, La madre tierra (wie Anm. 17), 67-79, hier 67.
[36] García Galló, La madre tierra (wie Anm. 17), 67.
[37] José Rivero Muñiz, El tabaco cubano en la primera mitad del siglo
XVII, in: Rivero Muñiz, Tabaco. Su historia en Cuba, 2 Bde. La Habana,
1964, Bd. I, S. 17-27.
[38] Hernán Venegas Delgado, Apuntes sobre la decadencia trinitaria en el
siglo XIX, in: Islas 46, Santa Clara (1973), S. 163-170.
[39] Venegas Delgado, Consideraciones en torno a la economía remediana
colonial (I), in: Islas 67, Santa Clara (sept.-dic. de 1980), S. 11-80.
[40]

[41] Ortiz, Contrapunteo cubano del tabaco y del azúcar (wie Anm. 13
(2002)), 203f.
[42] Sanz Rozalén, Zucker und Tabak: Der Diskurs der kubanischen Identität
im 19. und 20. Jahrhundert (Seminar am Ludwig Maximilian Universität
München/Instituto Cervantes - forthcoming, mit freundlicher Genehmigung des
Autors), S. 9-13.
[43] Sanz Rozalén, Zucker und Tabak: Der Diskurs der kubanischen Identität
(wie Anm. 37), 14.
[44] Vegas ist der gängige Begriff für Tabakfelder; es können allerdings
auch Sklaven auf "Sitios und Estancias" für den Tabakanbau eingesetzt
worden
sein. Kleine Tabakwirtschaften wurden auch tabacal genannt.
[45] Nach: Instituto de Historia de Cuba, Historia de Cuba, 3 Bde. La
Habana, 1995, 1996, 1998 (Bd. I: La Colonia. Evolución socioeconómica y
formación nacional de los origenes hasta 1867; Bd. II: Las luchas por la
independencia nacional y las transformaciones estructurales 1868-1898; Bd.
III: La Neocolonia. Organización y crisis desde 1899 hasta 1940), Bd. I, S.
403, tabla 51. Zahlen wurden überprüft und zum Teil nachberechnet, siehe:
Zeuske, Versklavte und Sklavereien in Spanisch-Amerika. Gedanken zur
'Weltarbeiterklasse' in globaler Perspektive, in: JahrBuch für Forschungen
zur Geschichte der Arbeiterbewegung (2014/I), S. 5-36, hier S. 28.
[46] Sanz Rozalén, Zucker und Tabak: Der Diskurs der kubanischen Identität
(wie Anm. 37), 15.
[47] Die Bildung von sechs Provinzen war eine Folge des Zehnjährigen
Krieges (1868-1878), vorher zählte Pinar der Río zum departamento Havanna.
[48] Tomás de Salazar, Cartilla agraria para el cultivo del tabaco, Habana
[s.n.], 1850, S. 5.
[49] Ministerio de Ultramar, Cuba desde 1850 á 1873: Colección de informes,
memorias, proyectos y antecedentes sobre el gobierno de la Isla de Cuba,
relativos al citado período, que ha reunido por comisión del gobierno d.
Cárlos de Sedano y Cruzat, Cárlos de Sedano y Cruzat (Hrsg.), [Madrid],
1873), S. 153; siehe auch: Morgan, Introduction, in: Morgan, Cuban Tobacco
Slavery (wie Anm. 3), 1-3.
[50] Archivo Histórico Provincial de Camagüey (AHPCam), Protocolos
Notariales Manuel Martínez Valdés, fondo 155, tomo 1834-1835,
"Arrendam.to", f. 423r-425r, Puerto Príncipe, 9 de diciembre de 1834.
[51] Rivero Muñiz, Tabaco (wie Anm. 30), 26.
[52] Rivero Muñiz, Persecuciones y riñas entre hacendados y vegueros, in:
Rivero Muñiz, Tabaco (wie Anm. 33), 28-37, hier 34.
[53] Rivero Muñiz, Tabaco (wie Anm. 33), 54.
[54] Bernardo May (Hrsg.), Vista de una Vega de Tabaco, in: Museo de Bellas
Artes de Santander, Grabados Coloniales de Cuba [Ausstellungskatalog]. La
Habana/ Santander, 1998, S. 107.
[55] Archivo Nacional de Cuba, La Habana (ANC), Intendencia Real de
Hacienda, leg. 1064, no. 17, 1815. Tabacos: Expediente sobre las reglas que
se deben observar en la repartición de las vegas realengas, a los
labradores de tabaco (ohne Foliierung). Real Factoria de tabacos, 13 de
Enero de 1816, Joseph Gonzalez (2 Blatt).
[56] Sanz Rozalén, Los negros del Rey (wie Anm. 14), 151-176, hier 155-160.
[57] ANC, Real Consulado y Junta de Fomento, leg. 102, no. 4342, 1805.
Tabaco: Expediente sobre la Real Orden que concede á los labradores de
tabaco la exención de diezmos.
[58] ANC, Real Consulado y Junta de Fomento, leg. 93, no. 3950, 1804.
Tabaco: Expediente relativo al premio de 800 pesos ofrecidos por el
Ayuntamiento y esta Junta al escrito que mejor demuestre los medios de
fomentar el cultivo del buen tabaco y su elaboración en esta Isla. Darin:
No. 6 "Memoria sobre el cultivo de Tabacos, su aumento y buena fabricacion
en la Ysla de Cuba. Escribiola Daniel Mauric.o Plaune y Fel. 1804 [ohne
Foliierung].
[59] Morgan, Cuban Tobacco Slavery (wie Anm. 3).
[60] Carmagnani, Le isole (wie Anm. 6). Zu Biedermeier-Kapitalismus,
negativen Handelsbilanzen sowie der konsumgeleiteten Entwicklung
Kontinental-Europas (mindestens 1815-1850, möglicherweise bis 1870) in
einer Welt der Sklaverei-Moderne, siehe: Zeuske, Sklavenhändler (wie Anm.
24).
[61] ANC, Intendencia Real de Hacienda, leg. 846, no. 154, 1817. Tabacos:
Desestanco del tabaco.
[62] Juan Andreo García, Entre la ficción romántica y la realidad
histórica. La imagen de Cuba a través del grabado y la pintura colonial,
in: Naranjo Orovio/Carlos Serrano (Hrsg.), Imágenes e imaginarios
nacionales en el Ultramar español. Madrid, 1999, S. 369-391; Andreo García,
Sobre la construcción del imaginario: La mulata en litografía cubana del
XIX. Una propuesta de interpretación, in: Andreo García/Roland Forgues
(Hrsg.), Ser mujer y tomar la palabra en América Latina ... pensar y
escribir, obrar y reaccionar. Murcia-Pau, 1999, S. 39-61; Andreo García,
Representar para existir: escenarios de poder y vida cotidiana en la Cuba
del XIX, in: Vicente Verdú Maciá/José Luis Martín Rodríguez/Mario Martínez
Gómez/Andreo García et al. (Hrsg.), Fiesta, juego, y ocio en la historia.
XIV Jornadas de estudios históricos organizados por el Departamento de
Historia Medieval, Moderna y Contemporanea. Salamanca, 2003, S. 219-235;
siehe auch: Vera M. Kutzinski, Sugars's Secrets. Race and Erotics of Cuban
Nationalism. Charlottesville and London, 1993 (New World Studies, A. James
Arnold, Series Editor).
[63] Oscar Zanetti, La capital del azúcar, in: Bernardo García Díaz/Sergio
Guerra Vilaboy (coords.), La Habana/ Veracruz. Veracruz/ La Habana. Las dos
orillas. Veracruz (s.a.), S. 255-271.
[64] Jegor von Sivers, Cuba, Die Perle der Antillen. Reisedenkwürdigkeiten
und Forschungen. Leipzig, 1861; Antonio Carlo Napoleone Gallenga, The Pearl
of the Antilles. London, 1873.
[65] Unter Karten Kuba (Kuba Tabak 1764). Aus dem Manuskript: Gaspar de
Zuazaga, Instrucción general del cultivo de tabacos", geschrieben auf
Anweisung des Conde Ricla (La Habana); ich verdanke die Information Vicent
Sant Rosalén.
[66] Hippolyte Piron, El doctor Antomarchi. El Caney. La llanura de Jurana.
Los cafetales, los ingenios azucareros y las vegas. La esclavitud en el
campo, in: Piron, La isla de Cuba, Olga Portuondo (Hrsg.). Santiago de
Cuba, 1995, S. 131-143, hier S. 139.
[67] Zeuske, Menschenjagd an der Pariaküste – die Geschichte einer
kolonialen Peripherie (1500-1750), in: Zeuske, Von Bolívar zu Chávez (wie
Anm. 2), 31-98.
[68] Sivers, Cuba (wie Anm. 57), 15.
[69] Thorstein B. Veblen, The Theory of the Leisure Class: An Economic
Study of Institutions. New York, 1899; Werner Sombart, Liebe, Luxus und
Kapitalismus. Über die Entstehung der modernen Welt aus dem Geist der
Verschwendung. Berlin 1984 [1912]; siehe auch: Sombart, Der moderne
Kapitalismus. Historisch-systematische Darstellung des gesamt-europäischen
Wirtschaftslebens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 3 Bde., München/
Leipzig, 1916.
[70] Sivers, Cuba (wie Anm. 57), 268.
 [71] Sivers, Cuba (wie Anm. 57), 269.
[72] Julio Le Riverend, Historia económica de Cuba. La Habana 1963, S. 157;
Stubbs, Tobacco on the Periphery (wie Anm. 17); Casanovas Codina, ¡O pan o
plomo! (wie Anm. 17).
[73] Franklin W. Knight, Slave Society in Cuba During the Nineteenth
Century, Madison, 1970, S. 45, Note 60.
[74] Rebecca J. Scott/ Jean-Michel Hébrard, Freedom Papers: An Atlantic
Odyssey in the Age of Emancipation. Cambridge, 2012.
[75] Ad Knotter, Transnational Cigar-Makers: Cross-Border Labour Markets,
Strikes, and Solidarity at the Time of the First International (1864-1873),
in: International Review of Social History 59:3 (December 2014), S. 409-
442.
[76] Knotter, Transnational Cigar-Makers (wie Anm. 70), 409-442.
[77] Scott/Hébrard, Prologue: The Cigar Maker Writes to the General, in:
Scott/Hébrard, Freedom Papers (wie Anm. 69), 1-5.
[78] Scott/Hébrard, "Citizens beyond Nation", in: Scott/Hébrard, Freedom
Papers (wie Anm. 69), 161-172.


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