Qin - der Unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

May 31, 2017 | Author: Maria Khayutina | Category: Ancient History, Archaeology, Chinese Art, Chinese archaeology, Early China, Chinese art history, Early Imperial China, Chinese art history, Early Imperial China
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Description

Bernisches Historisches Museum Maria Khayutina (Hrsg.)

Qin

Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Verlag Neue Zürcher Zeitung

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

5

Inhalt

Kooperationspartner und Leihgeber

7

Grusswort

8

Einleitung

9

Zur chinesischen Aussprache

10

Das heutige China

11

Zeittafel

12

I

China im 1.Jahrtausend v.Chr. und der Aufstieg Qins

1 Die Zhou-Dynastie und die Geburt des Himmelssohnes (  Edward L. Shaughnessy  )

17

2 Qin  : Vom Fürstentum zum Königreich und Kaiserreich (  Yuri Pines  )

27

3 Gräber im Fürstentum Qin  : Elite und Volk (  Alain Thote  )

37

Katalog I

47

II

Das Qin-Kaiserreich und die Grabanlage des Ersten Kaisers

4 König Zheng von Qin, der Erste Kaiser von China (  Yuri Pines  )

105

5 Qin-Kaiserreich

117

Die Qin-Regierung  : Strukturen, Prinzipien und Umsetzung (  Charles Sanft  )

118

Die Vereinheitlichung der Schrift (  Ch’en Chao-jung  )

130

6 Die Welt zum Mitnehmen  : Die letzte Ruhestätte des Ersten Kaisers

139

Mitarbeit an der deutschen Katalogausgabe

Bibliografische Information der Deutschen

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die

Herausgeberin  : Maria Khayutina

Nationalbibliothek

­dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der

Ein Jahrhundertfund  : Die Terrakottaarmee des Ersten Kaisers von China (  Cao Wei  )

140

Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der

Die Grabanlage und ihre Geheimnisse (  Armin Selbitschka  )

144

Koordination  : Anna Hagdorn

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

Katalogkonzept  : Maria Khayutina

Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie  ;

­Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk-

7 Krieger, Beamte und Artisten

155

Lektorat  : Maria Khayutina

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

sendung, der Mikroverfilmung oder der Verviel­

Die Terrakottamänner und ihre Rollen (  Armin Selbitschka  )

156

Redaktion  : Christine Felber, Anna Hagdorn,

http  ://dnb.d-nb.de abrufbar.

fältigung auf anderen Wegen und der Speicherung



in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur

Redaktionelle Mitarbeit  : Eva Grädel

© 2013 Bernisches Historisches Museum

auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Ver­

(  Catharina Blänsdorf und Linda Zachmann  )

164

Übersetzungen aus dem Chinesischen  : Ruben Ranke

und Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich

vielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses

Katalog II

173

Lektorat  : Ingrid Kunz Graf, Schaffhausen

der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechts­

Übersetzung aus dem Französischen  :

Umschlag, Gestaltung, Satz  : Nicholas Mühlberg

gesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig.





Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwider-



Michèle Thüring, Barbara Witt

Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen

Übersetzungen aus dem Englischen  :

Klaus Gröner, Michaela Gröner Geneviève Lüscher

und Christoph Gysin, Basel

Bildredaktion  : Maria Khayutina

Lithos  : LAC AG, Basel

handlungen unterliegen den Strafbestimmungen des

Bildbeschaffung  : Anna Hagdorn, Jolanda Studer

Druck, Einband  : Stämpfli AG, Bern

Urheberrechts. ISBN 978-3-03823-813-3 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung

Herstellungstechnik, Konservierung und Restaurierung der Terrakottafiguren

6

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Kooperationspartner und Leihgeber

III

Nach dem Ersten Kaiser

Wir danken unseren Kooperationspartnern und Leihgebern

8 Das Erbe der Qin- und Han-Dynastie (  Michael Loewe  )

237

Kooperationspartner

9 Qin Shi Huangdi und seine Terrakottakrieger im 21. Jahrhundert

249

Xi’an, Shaanxi Provincial Cultural Relics Bureau

Staging Qin Shi Huangdi  : Der Erste Kaiser auf der Bühne und im Film (  Anna Stecher  )

250

Xi’an, Shaanxi Cultural Heritage Promotion Centre

Der Erste Kaiser und seine Armee in Bildern und Plastiken (  Maria Khayutina  )

254

Peking, State Administration of Cultural Heritage

Katalog III

261

Leihgeber Baoji, Bronzemuseum der Stadt Baoji Baoji, Zhouyuan Museum der Stadt Baoji

Anhang Anmerkungen

298

Bibliografie

302

Glossar der chinesischen Schriftzeichen

312

Index

315

Bildnachweis

318

Die Autorinnen und Autoren

319

Fengxiang, Museum des Kreises Fengxiang Lintong, Museum der Terrakottaarmee des Ersten Kaisers Lintong, Museum des Bezirks Lintong Longxian, Museum des Kreises Longxian Qianxian, Abteilung für Kulturgüter und Tourismus des Kreises Qianxian Suide, Museum des Kreises Suide Xi’an, Historisches Museum der Provinz Shaanxi Xi’an, Institut für Archäologie der Provinz Shaanxi Xi’an, Institut für die Erhaltung von Kulturgütern und Archäologie der Stadt Xi’an Xi’an, Museum der Stadt Xi’an Xi’an, Zentrum für kulturellen Austausch der Provinz Shaanxi Xianyang, Institut für Kulturgüter und Archäologie der Stadt Xianyang Xianyang, Museum der Grabanlage Han Yangling Xianyang, Museum der Qin-Palastruinen Xianyang Xianyang, Museum der Stadt Xianyang Xianyang, Zentrum für die Erhaltung von Kulturgütern der Stadt Xianyang Xunyi, Museum des Kreises Xunyi Zhouzhi, Museum des Kreises Zhouzhi

7

8

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Grusswort

9

Einleitung

Kunst spricht eine universelle Sprache. Sie

Bei allen Objekten handelt es sich um Leih­

Im Frühjahr 1974 gruben Bauern zu Beginn der

baut Brücken zwischen Kulturen und ermög-

gaben von Museen und Archäologieinstituten

Trockenzeit in Lintong, rund vierzig Kilometer

Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und wird im-

Ersten Kaisers (  Kapitel 6  ) und die Terrakotta­

licht dem Betrachter Einblicke in unvertrautes

in China. Das ist eine grossartige Leistung,

nordöstlich von Xi’an in China, einen Brunnen.

mer wieder als achtes Weltwunder bezeichnet.

armee (  Kapitel 7  ) ausführlich dargestellt. Der

Denken und Schaffen. Der Besuch der legen-

die nur dank einem leidenschaftlichen, grenz-

Dabei stiessen sie auf Scherben menschlicher

Die einzelnen Terrakottakrieger haben alle indi-

dritte Teil des Buches beschäftigt sich mit dem

dären Terrakottaarmee des chinesischen

überschreitenden Engagement aller Beteiligten

Figuren aus gebranntem Ton. Die Bauern hatten

viduelle Gesichtszüge und unterscheiden sich

historischen Erbe der Qin-Dynastie. Die Han-

­Kaisers Qin Shi Huangdi in Bern ist vor diesem

und mit verlässlichen Partnerschaften ge-

zufällig die Terrakottaarmee des Ersten Kaisers

untereinander. Von ihnen geht eine besondere

Dynastie (  202 v. Chr.–220 n. Chr.  ) als unmittel-

Hintergrund einmalig, denn die erste Be­

lingen konnte. UBS engagiert sich aus Über­

von China, Qin Shi Huangdi (  259 – 210 v. Chr.  ),

Faszination aus, ermöglichen sie doch eine ein-

bare Nachfolgerin und einige Entwicklungs­

entdeckt und damit einen der spektakulärsten

zigartige Begegnung mit dem Alten China «  von

linien in der Geschichte des chinesischen

gegnung mit den tönernen Zeugen der Qin-

zeugung und mit Leidenschaft für erstklassige

archäologischen Funde aller Zeiten gemacht.

Angesicht zu Angesicht  ». Die Terrakottafiguren

Kaiserreiches bis zu seinem Zusammenbruch im

Dynastie (  221– 207 v. Chr.  ) wird zum emotional

nationale Kulturanlässe und -veranstaltungen.

Rund achttausend lebensgrosse Terrakottakrie-

stehen deshalb auch im Zentrum der Ausstel-

Jahr 1911 kommen zur Sprache (  Kapitel 8  ).

unvergesslichen Erlebnis. Mit der Ausstellung

Wir sind daher besonders stolz darauf, dass

ger und -pferde waren mehr als zweitausend

lung «  Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine

Schliesslich wird gezeigt, wie die historische

«  Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine

wir dieses einzigartige Kulturereignis in der

Jahre im Boden der heutigen nordwestchinesi-

Terrakottakrieger  ». Die Ausstellung greift aber

­Figur des Ersten Kaisers und die Terrakottaar-

Terrakottakrieger  » schreibt das Bernische

Schweiz e­ rmöglichen können und Ihnen diese

schen Provinz Shaanxi unentdeckt geblieben.

weiter aus, sie gibt über einen Zeitraum von

mee im zeitgenössischen China wahrgenommen

­Historische Museum ein neues Kapitel in der

be­eindruckende Ausstellung präsentieren

Schweizer Museumsgeschichte.

dürfen.

1974 zufällig als Teil der gigantischen

Im Namen von UBS wünschen wir Ihnen

Die Terrakottaarmee steht seit 1987 auf der

tel 5  ). Andererseits werden die Grabanlage des

Seither sind nicht nur rund eintausendfünfhun-

mehr als tausend Jahren Einblick in die Ge-

werden (  Kapitel 9  ). Der Katalogteil dokumen-

dert dieser Terrakottafiguren ausgegraben, son-

schichte und Zivilisation Chinas  : Im ersten Teil

tiert ebenfalls in drei Teilen alle in der Aus­

dern auch rund hundertachtzig weitere Gruben

zeigt sie die Wurzeln und den Aufstieg des Fürs­

stellung gezeigten Objekte. Eine Zeittafel, eine

und Stätten mit Beamten, Musikern, Artisten,

tentums Qin bis zur Entstehung des chinesi-

Anleitung zur Aussprache einiger chinesischer

Grabanlage des Ersten Kaisers von China ent-

­einen unvergleichlichen Einblick in das

Vögeln, Waffen und vielem mehr gefunden wor-

schen Kaiserreiches. Im zweiten Teil stehen die

Silben sowie ein Verzeichnis der wichtigsten in

deckt, gelten die rund achttausend lebens­

Reich von Qin Shi Huangdi und die chinesische

den. Diese Funde gehören alle zur weitläufigen

Grabanlage des Ersten Kaisers und seine Terra-

diesem Buch erwähnten chinesischen Orts- und

Grabanlage Qin Shi Huangdis, die sich über

kottaarmee im Zentrum. Der dritte Teil schliess-

Personennamen sowie Begriffe vervollständigen

die Fläche einer mittleren Schweizer Stadt

lich befasst sich mit dem Vermächtnis Qin Shi

diese Publikation.

erstreckt. In ihrem Zentrum steht der bis heute

Huangdis für die folgenden Epochen. Besonde-

nicht geöffnete Grabhügel des Ersten Kaisers.

re Aufmerksamkeit wird auch der archäologi-

sche Historische Museum die Ausstellung

schen Herausforderung der Ausgrabung und

«  Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terra-

grossen Krieger aus Terrakotta als eine der

Geschichte.

spekta­kulärsten ­archäologischen Entdeckungen aller Zeiten. Die Ausstellung zeigt einem breiten euro­päischen Publikum die Ent­

Diese gigantische Grabanlage ist Ausdruck

stehung Chinas und gibt E ­ inblicke in seine

Sergio P. Ermotti

Lukas Gähwiler

der Macht und Bedeutung des Ersten Kaisers

­faszinierende Ge­schichte und Zivilisation.

Group CEO, UBS

CEO UBS Schweiz

von China  : Er unterwarf als König von Qin bis 221 v. Chr. mehrere sich bekämpfende Reiche

Konservierung der Terrakottaarmee geschenkt. Die vorliegende Begleitpublikation nimmt die Themen der Ausstellung auf und vertieft

Ohne verlässliche Partner hätte das Berni-

kottakrieger  » nicht realisieren können. Wir danken der State Administration of Cultural Heritage in Peking, dem Shaanxi Provincial Cultu-

und vereinte diese zum chinesischen Kaiser-

diese. Sie hat wie die Ausstellung selbst drei

ral Relics Bureau in Xi’an und dem Leihgeber,

reich. Er führte ein einheitliches Schriftsystem

Teile. Im ersten Teil wird die politische Situati-

dem Cultural Heritage Promotion Centre in

ein, vereinheitlichte Münzen, Masse und Ge-

on auf dem Gebiet des heutigen China im ersten

Xi’an, für die gute Zusammenarbeit. Ein beson-

wichte und schuf so zusammen mit einer stark

vorchristlichen Jahrtausend skizziert (  Kapitel 1  ), derer Dank geht an den Presenting Sponsor

zentralisierten Verwaltung die Voraussetzung,

der Aufstieg des Reiches Qin von seiner Entste-

UBS, seine grosszügige Unterstützung hat diese

um das Riesenreich zusammenzuhalten. Dieses

hung bis zur Gründung des Kaiserreiches im

Ausstellung erst möglich gemacht.

regierte er mit harter Hand. Der Erste Kaiser hat

Jahr 221 v. Chr. nachgezeichnet (  Kapitel 2  ) und

vor mehr als zweitausend Jahren China gewis-

ein Einblick in die Grabkultur der Qin-Gesell-

Jakob Messerli

Maria Khayutina

sermassen geschaffen – die langlebigste politi-

schaft gegeben (  Kapitel 3  ). Der zweite Teil wid-

Direktor Bernisches

Ausstellungskuratorin

met sich einerseits dem Ersten Kaiser von Qin

Historisches Museum

sche Einheit der Welt.

(  Kapitel 4  ) und der Organisation des von ihm gegründeten chinesischen Kaiserreiches (  Kapi-

10

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Zur chinesischen Aussprache

Liebe Leserin, lieber Leser, um Ihnen das Lesen

weiteres Herrschergeschlecht, das in Zentral­

Das heutige China

beim Ausheben eines Brunnens auf eine der

dieser Begleitpublikation zur gleichnamigen

china, in der heutigen Provinz Shaanxi, regierte. Gruben der Terrakottakrieger und -pferde.

Ausstellung «  Qin – Der unsterbliche Kaiser und

Auf deren Gebiet liessen sich die Qin einst

­Heute ist die Grabanlage des Ersten Kaisers in

seine Terrakottakrieger  » zu erleichtern, finden

­nieder. «  Zhou  » setzt sich aus zwei Lauten zu-

der Nähe von «  Xi’an  » weltbekannt. Während

Sie hier einige Hinweise zur chinesischen Aus-

sammen  : «  Zh  » wird «  Dsch  » wie in Dschungel

der Name «  Lintong  » erwartungsgemäss

sprache.

und «  ou  » wie das «  o  » im englischen «  go  » aus-

«  Lintung  » ausgesprochen wird, verbirgt sich

gesprochen.

hinter «  Xi’an  » noch eine kleine Überraschung.

Gewöhnlich fällt es uns bereits beim «  stillen

Es wird nämlich nicht wie das weiter oben

Lesen  » schwer, Wörter, die wir nicht kennen,

Die Qin verlegten zwischen etwa 870 und

und Namen, die wir noch nie gehört haben,

207 v. Chr. mehrfach ihre Hauptstadt. Die bedeu-

­erklärte «  xian  » gelesen, das im Chinesischen

richtig «  auszusprechen  ». Dies führt häufig

tendsten Gründungen waren «  Yongcheng  » und

einem einzelnen Schriftzeichen entspricht.

dazu, dass wir sie ganz einfach überlesen. Be-

«  Xianyang  », beide am «  Wei  »-Fluss gelegen.

Es setzt sich vielmehr aus zwei Schriftzeichen,

gegnen uns in einem Text sehr viele Begriffe,

«  Yongcheng  » besteht aus zwei Silben. Das «  Y  »

also zwei S ­ ilben zusammen, die einzeln gelesen

deren Aussprache sich uns nicht eindeutig er-

liest sich wie ein «  J  », das «  ch  » wie ein «  tsch  »

werden müssen. «  Xi  » entspricht dabei «  chi  »

schliesst, wenden wir unsere eigenen Ausspra-

in «  hatschi  !  ». Während «  ong  » eher zu «  ung  »

und «  an  » bleibt «  an  » und wird nicht etwa «  än  »

cheregeln an. Dadurch können wir dem Text

wird, erinnert die Aussprache von «  eng  »,

gelesen.

problemlos folgen. Was aber, wenn man einer

genauer das «  e  », an ein auslautendes «  e  » wie

andern Person vom Gelesenen oder Ausstel-

in «  Nase  » oder «  ohne  ». Für die Aussprache des im Hochdeutschen herangezogen werden.

Anna Hagdorn

richtig ausspricht. Für deutsche Muttersprach-

Ergänzt durch ein «  iän  » und «  jang  » wird es zu

Ausstellungsassistentin

ler wäre es naheliegend, von «  Kin  » oder auch

«  Chiänjang  ». Das «  ei  » in «  Wei  » hat wenig mit unserem «  Ei  » zu tun. Es tönt vielmehr wie das «  ey  » im englischen «  hey  ».

anhand einiger Begriffe aus dem Kontext des Ersten Kaisers erläutert werden sollen. «  Qin  » ist das zentrale Wort im Rahmen die-

LIAONING Gelber Fluss

Person des Ersten Kaisers. Ob seine Geschichts-

steht es für das Reich und das Herrscherge-

schreibung in allen Details der Wahrheit ent-

schlecht der Qin, für die Menschen, die dort leb- spricht, sei dahingestellt. Hier interessiert nur ten, und für die Zeit, in welcher dieses Ge-

sein Name. Mit dem «  i  » stossen wir auf den

schlecht regierte. Zum andern ist es Bestandteil

schwierigsten Laut im Chinesischen. Er wird ge-

des Titels des Ersten Kaisers, der als Qin Shi

bildet, als ob einem das «  i  » im Halse stecken

­Huangdi, als Erster Kaiser von Qin, in die

bliebe, sodass ein kaum hörbarer Vokal dabei

­Geschichte eingegangen ist. Das «  Q  » in «  Qin  »

entsteht, der im Nachnamen unseres Ge-

wird beim Sprechen zu einem mit viel Luft aus-

schichtsschreibers zwischen «  S  » und «  ma  »

gesprochenen «  Tch  », das einem «  Tsch  » sehr

eingebunden ist. Einigen Bauern in «  Lintong  » verdanken wir

Fragt man sich, wo die Qin eigentlich lebten, so

es, dass wir heute der Terrakottaarmee des Ers-

stösst man zwangsläufig auf die «  Zhou  », ein

ten Kaisers begegnen können. 1974 stiessen sie

Peking TIANJIN

HEBEI NINGXIA

QINGHAI

TIBET

SHANDONG

SHANXI

GANSU

Xi’an

JIANGSU

HENAN

SHAANXI

ANHUI Jangtse

CHONGQING

ZHEJIANG HUNAN

JIANGXI

GUIZHOU YUNNAN

Shanghai

HUBEI

SICHUAN

den Herodot des Ostens, wüssten wir nur wenig über die Ereignisse im Qin-Reich und über die

PEKING

INNERE MONGOLEI

Ohne «  Sima Qian  » (  etwa 145 – 90 v. Chr.  ),

ser Ausstellung und Publikation. Zum einen

nahekommt, und «  Qin  » damit zu «  T( s )chin  ».

XINJIANG

logs viel Vergnügen.

wünscht man sich, man wüsste, wie man «  Qin  »

doch seinen eigenen Regeln, die im Folgenden

JILIN

Wir wünschen Ihnen beim Lesen des Kata-

lungsbesuch erzählen möchte  ? Spätestens dann «  X  » in «  Xianyang  » kann das «  Ich  » ohne «  I  »

«  Quin  » zu sprechen. Das Chinesische folgt je-

HEILONGJIANG

FUJIAN GUANGXI

GUANGDONG Guangzhou

Perlfluss

HAINAN

Hongkong

11

12

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

Qin – Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger

13

Zeittafel –1200

–1100

–1000

–900

–800

–700

–600

–500

  Historische Epochen in China

–300

–100 0 100 200 300

–200

Eroberung Südchinas, Nordvietnams, Koreas und des Tarimbeckens durch Kaiser Wu (  reg.141– 87 v. Chr.  )

Zeit der Streitenden Reiche

Zeit der Frühlings- und Herbstannalen

   Shang-Dynastie (  etwa 1600 –1046 v. Chr.  )

–400

Zhou-Dynastie (  1045 – 256 v. Chr.  )

Drei Reiche (  220 – 280 n. Chr.  )

Westliche Han-Dynastie (  202 v. Chr.–9 n. Chr.  )

  Umzug des Zhou-Königshauses nach Luoyang (  770 v. Chr.  ) n

  Bürgerkrieg (206–202 v. Chr.) n

Xin-Dynastie (  9 – 23 n. Chr.  )

Qin-Dynastie (  221– 207 v. Chr.  )

Östliche Han-Dynastie (  25 – 220 n. Chr.  )

Qin Shi Huangdis Vereinigung der sieben Reiche und Kaiserreichsgründung (221 v.Chr.) n

  Zusammenn bruch des Han-Kaiserreiches (  220 n. Chr.  )

Königreich Qin (  324 – 221 v. Chr.  ) Herzogtum Qin (  770 – 325 v. Chr.  ) Fürstentum Qin (  etwa 870 – 771 v. Chr.  )   Recht, Administration, Wirtschaft

  Anfänge der bürokratischen Administration n

  Zentralisierte Regierungsform n

Shang Yangs n (  gest.338 v. Chr.  ) Reformen in Qin

  Erste Beamtenprüfungen n   Vereinheitlichung der Gesetze n

Verschriftlichung von Gesetzen n

  Vereinheitlichung der Währung n

Herstellung von Münzen n in unterschiedlichen Formen

  Standardisierung der Orthografie und der Amtssprache n

  Glauben, Denken, Technik Religiöser Daoismus n

  Ahnenkult und Opferriten n   Verbot des privaten Besitzes des Buches der Lieder n und des Buches der Dokumente  ; Bücherverbrennung

   n Buch der Lieder, Buch der Dokumente, Buch der Wandlungen Konfuzius (  551– 479 v. Chr.  ) n

  Menzius (  385 – 303 v. Chr.  ) n   Konfuzianismus wird Staatsideologie n

Konfuzianische Schriften werden Studiengrundlage n für angehende Beamte

  Sima Qians (  etwa 145 – 90 v. Chr.  ) Historische Aufzeichnungen n

Inschriften auf Knochen und Bronze  ;   Bambus und Holz als Schreibmaterial n

Verwendung von Papier als Schreibmaterial n

Erfindung des Papiers n   Eisenverarbeitung n

  Rituelle Gefässe und Waffen aus Bronze n   Ereignisse ausserhalb Chinas

Serielle Anfertigung von Tonwaren n

Ausdehnung des Altpersischen Reiches n unter Darius I. (  reg. 522 – 486 v. Chr.  )

  David und Salomo, n Bau des Tempels in Jerusalem

  Organisiertes Handwerk in kaiserlichen Werkstätten n

Serielle Produktion von Waffen n

Demokratische Reformen in Athen n

  Trojanischer Krieg n Gründung Roms n

Gründung der Römischen Republik n Münzprägung in Kleinasien n

Zwölftafelgesetze in Rom n

  Beginn der Eisenzeit in Mitteleuropa n

Jesus von Nazareth n

Eroberung des Orients n durch Alexander von Makedonien (  reg.336 – 323 v. Chr.   ) Eroberung Griechenlands und Karthagos durch Rom n   Erste römische Münzen n   Herodots (  490 – 424 v. Chr.  ) Historien n

Homers Ilias und Odyssee n



Keltische Siedlung La Tène am Neuenburger See n

  Zerstörung des Tempels in Jerusalem n

  Erweiterung des Maurya-Reiches in Indien n durch Ashoka (  reg.268 – 232 v. Chr.  )   Siddhartha Gautama (  Buddha  ) in Indien n

   n Hallstatt-Kultur in der Schweiz

  Ankunft des Buddhismus n

  Gründung des Römischen Kaiserreiches n   Eroberung Galliens durch Julius Caesar (  100 – 44 v. Chr.  ) n   Strabons (  63 v. Chr.–23 n. Chr.  ) n Geographie

Erste Erwähnung der Helvetier n

  Evangelium n nach Johannes

  Römische Besetzung der Schweiz n

  Verbrennung christlicher n Schriften in Rom



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