Pedron, Angelika: \"Hoffentlich nächstes Jahr ...\" - Gerhart Hauptmanns Briefwechsel mit dem Brixner Theologieprofessor Hermann Ludescher, in: Der Schlern, Jg. 89.2015, H. 6, S. 36 - 49.
„Hoffentlich nächstes Jahr …“ Gerhart Hauptmanns Briefwechsel mit dem Brixner Theologieprofessor Hermann Ludescher von Angelika Pedron „Sic parvis magna“
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as so ein kleines Fundstück nicht alles zutage fördert, dachte ich mir, als ich während meiner Katalogisierungsarbeit im Rahmen des Projektes „EHB – Erschließung Historischer Bibliotheken in Südtirol“ in einem Buch aus der historischen Studienbibliothek des Brixner Vinzentinums1 auf ein Autogramm des Schriftstellers Gerhart Hauptmann (*1862 – †1946) stieß, einem gewissen Herrn Professor Ludescher zugeeignet: Abb. 1 Autogramm von Gerhart Hauptmann.
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Aufnahme: Bibliogamma
„Dem hochwürdigen Herrn Professor Ludescher, In gütiger Erinnerung an Gerhart Hauptmann Mai 1921.“
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Abb. 2 Hermann Ludescher. Aufnahme: Archivbild
Schnell fand ich heraus, dass es sich bei dem Widmungsempfänger um den Brixner Domherrn und Theologieprofessor Hermann Ludescher handelte. Welche Verbindung bestand zwischen dem berühmtesten deutschen Schriftsteller der damaligen Zeit, dem Literaturnobelpreisträger und Autor so bekannter Werke wie „Bahnwärter Thiel“, „Die Weber“, „Die Ratten“ oder „Hanneles Himmelfahrt“ und dem unbekannten Südtiroler Geistlichen? Das kleine Autogramm brachte zum Vorschein, dass Gerhart Hauptmann, der sich öfters in Südtirol aufhielt, und Hermann Ludescher bis zum Tod des Letzteren im Jahre 1942 in Briefkontakt standen. Hermann Ludescher
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ohann Hermann Ludescher wurde am 11. Februar 1866 als Sohn des Mathäus Ludescher und der Maria Anna Mathis2 in Rankweil in Vorarlberg geboren.3 Er besuchte zunächst die Mittelschule in Feldkirch und absolvierte die letzten zwei Kurse seiner Ausbildung am Staatsgymnasium der Augustiner in Neustift. Daraufhin trat er in das Priesterseminar ein und wurde am 17. Juni 1888 zum Priester geweiht. DER SCHLERN 37
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Sein Studium der Theologie setzte er in Innsbruck fort.4 Fünf Jahre lang wirkte er als Kaplan in Rankweil und Bregenz, 1893 wechselte er als Studienpräfekt ans Priesterseminar in Brixen. Im darauffolgenden Jahr schloss er sein Doktoratsstudium der Theologie ab und begann seine Lehrtätigkeit am Priesterseminar in den Fächern Kirchenrecht und geistliche Beredsamkeit. Von 1913 bis 1939/40 lehrte er Moraltheologie und Moralphilosophie.5 Unter seinen Studenten war Ludescher als der „Sporer“ oder als der „su su“ bekannt („Sporer“ bezog sich auf den von Ludescher oft zitierten franziskanischen Moraltheologen Patricius Sporer, und „su su“ – eigentlich „soso“ – war die von ihm am häufigsten verwendete Gesprächspartikel). Er galt seinen Studenten zwar als liebenswürdiger Professor, aber seine Vorlesungen sollen recht eintönig gewesen sein, denn er las förmlich komplett den Text vom Buch des Hieronymus Noldin ab, das die Studenten ohnehin vor sich aufgeschlagen hatten. Zum Glück konnte man ihn leicht vom Thema ablenken, sodass die Sprache oft auf die ihn sehr faszinierenden Niagarawasserfälle kam,6 die er während einer Reise nach Amerika mit eigenen Augen gesehen hatte.7 Neben seiner Lehrtätigkeit war Ludescher unter anderem fb. wirklicher Konsistorialrat,8 Assessor des Geistlichen Diözesangerichtes, Prosynodal-Examinator der Diözese Brixen, Mitglied der Fb. Kommission für Kunst und Denkmalpflege (Sektion für bildende Kunst und Archivwesen),9 und von 1895 bis 1913 Bibliothekar am Fb. Priesterseminar in Brixen.10 Als solcher legte er in der Seminarbibliothek eine umfangreiche Exlibris-Sammlung an. Außerdem war er ein kleiner Fachmann, was Handschriften und Inkunabeln betraf.11 Ludescher war ein sehr belesener, kulturell interessierter und auch ein sozial engagierter Mensch. Mit Feuereifer setzte er sich für den Brixner Jugendhort ein – von den Jungen dort wurde er liebevoll „JugendhortPapa“ genannt. 12 Im Jahre 1930 wurde ihm der Titel Ehrendomherr zuerkannt.13 Ab 1937 ging es mit Ludeschers Gesundheit nach einem „Anfall von Anämie infolge Aderkrampfes“ (Schlaganfall) stetig bergab,14 bis ihm auch Füße und Augen den Dienst versagten und er die Heilige Messe im Sitzen lesen musste.15 Hermann Ludescher starb am 7. Dezember 1942 in Brixen.16 Hauptmann in Südtirol – Kuraufenthalte in Gries bei Bozen
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Abb. 3 „Hotel Pension Austria“, Bozen-Gries, um 1925.
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Aufnahme: Bozen, Fränzl
auptmann war anfangs der 1920er-Jahre regelmäßig auf Kururlaub in Gries bei Bozen, wo er im luxuriösen „Hotel Austria“ zu logieren pflegte. Dieses befand sich auf dem Gelände des heutigen deutschen Realgymnasiums und des Rehazentrums in der Fagenstraße.17 Gries war vor allem um die Jahrhundertwende und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts aufgrund seines milden Klimas ein allseits beliebter Luftkurort. Neben Massagen, Lichtbädern oder Heilgymnastik wurden auch Liege-, Wasser-, Trauben- oder Milch-Kuren angeboten. Auf den Promenaden konnte man bei gemütlichen Spaziergängen die gute Luft genießen,18 welche wohl auch Hauptmann in seiner Kreativität beflügelte. Auf seinen Spaziergängen diktierte er seiner stets mit einem Notizblock bewaffneten Sekretärin Elisabeth Jungmann so manche Verse, unter anderem das Gedicht „Die blaue Blume“.19 Hauptmann hielt sich nachweislich (mindestens) acht Mal in Bozen auf – das erste Mal im Jänner 1899. Dort besichtigte er Schloss Runkelstein, welches im 2. und 4. Akt als Kulisse für sein erst im Jahre 1939 erschienenes Lustspiel „Ulrich von Lichtenstein“
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Abb. 4 Gerhart Hauptmann. Aufnahme: Charles Scolik - Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv Austria, Inventarnummer: Pf 5.006 : D (3) auf http://commons.wikimedia. org/wiki/Gerhart_Hauptmann#mediaviewer/File:Scolik_-_Gerhart_ Hauptmann (04.06.2014)
diente.20 Weitere Kuraufenthalte folgten im Frühjahr 1921, 21 im April 1922, 22 von Ende März bis Mitte April 1923, wo er erneut Schloss Runkelstein besuchte, im Oktober 192323 und im April und im Oktober des Jahres 1924.24 Im Dezember 1932 hielt er sich nachweislich das letzte Mal in Bozen auf, wo er im „Hotel Greif“ weilte. 24a
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Besonders erwähnt sei Hauptmanns Aufenthalt vom Oktober 1923 im „Hotel Austria“, wo es zu einer zufälligen, aber schicksalhaften Begegnung kam. 25 Zur gleichen Zeit war nämlich Thomas Mann dort abgestiegen. Mann arbeitete gerade an seinem Roman „Der Zauberberg“ und befand sich in einer akuten künstlerischen Schaffenskrise. Auf der Suche nach Inspiration kam er nach Bozen, wo er durch eine glückliche Fügung in Gerhart Hauptmann die Vorlage für seine Figur des Mynheer Peeperkorn fand.26 Besonders inspirierend für Mann war unter anderem wohl das gemeinsam mit Ehefrauen und zwei Freunden in zwei Bozner Lokalen verbrachte Chianti-Trinkgelage, wo sich der trinkfreudige Hauptmann sehr gewichtig aufspielte.27 Ebenfalls eingebaut wurden die vielen Autogrammjäger, die Hauptmann umschwärmten.28 Als Hauptmann sich im „Zauberberg“ so porträtiert sah, war er außer sich. In einem Brief an seinen Verleger Samuel Fischer verschaffte er seinem Ärger Luft:
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Kurz: einem Holländer, einem Säufer, einem Giftmischer, einem Selbstmörder, einer intellektuellen Ruine, von einem Luderleben zerstört, behaftet mit Goldsäcken und Quartanfieber, zieht Thomas Mann meine Kleider an. Der Golem lässt Sätze unvollendet, wie es zuweilen meine Unart ist. Wie ich, wiederholt er oft die Worte „erledigt“ und „absolut“. Ich bin sechzig Jahre alt, er auch. Ich trage, wie Peeperkorn, Wollhemden, Gehrock, eine Weste, die bis zum Halse geschlossen ist […].29 Hauptmanns Position zum Faschismus in Südtirol
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Abb. 5 Hauptmanns Eintrag im Gästebuch des „Hotel Elephanten“ in Brixen.
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Aufnahme: Angelika Pedron
n den Jahren zwischen 1925 und 1931 beehrte Hauptmann Südtirol offenbar nicht mit seinen Besuchen, was möglicherweise mit der Nachkriegskrise zusammenhängen könnte. Auch der Kurort Gries bekam diese Krise zu spüren. Eingeleitet durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgende faschistische Italianisierungspolitik in Südtirol, wurde der deutsche Tourismus nahezu lahmgelegt:30 Deutschen und Österreichern wurde, wo es nur ging, Zuwanderung, Einreise und Aufenthalt in Südtirol erschwert.31 Man versuchte zwar, an die alte, erfolgreiche Vorkriegszeit anzuknüpfen, was auch eine Zeit lang funktionierte, doch ab Mitte der 20er-Jahre brach alles zusammen.32 Im Jahre 1930 wurden schließlich Hauptmanns Stammhotel „Austria“ sowie andere Kurbetriebe verkauft und anderweitig genutzt.33 Zur Südtirolfrage wollte Hauptmann nicht so recht Position beziehen. Er war hinund hergerissen zwischen seinem deutschen Patriotismus und seiner Liebe zum Land Italien. Hauptmann versuchte sich die politische Situation in Südtirol schönzureden, indem er den Faschismus an sich verharmloste.34 Brescius vermutet: „Seine Einstellung zum faschistischen Italien hat Modellcharakter für seinen ungebrochenen Patriotismus während des Dritten Reiches: In seiner Anhänglichkeit an beide Länder nahm er jede politische Entwicklung in Kauf […].“35
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In einem Artikel aus der „Täglichen Rundschau“ heißt es: „Gerhart Hauptmann ist kein Politiker, wenn er sich auch als Dichter der Republik vom Reichsbanner und ähnlichen Organisationen feiern läßt […]. Daß aber der d e u t s ch e Dichter Gerhart Hauptmann, der in Jugend und Alter so starke Töne gegen die Unterdrücker der Freiheit fand, so ‚diplomatisch‘ kühl bleibt, wo die ganze Welt sich über die Untaten der Faschisten in Südtirol entrüstet, zeigt, daß ihm sein Wohlleben in Italien lieber zu sein scheint als sein Bekenntnis zum Deutschtum.“36 Diese Einstellung belegt auch ein Brief des Tiroler Germanisten Anton Dörrer (*1886 – †1968), der – vermittels des Schriftstellers Ludwig Fulda – Gerhart Hauptmann als Vorwortschreiber für sein Buch zur Südtirolfrage zu gewinnen suchte. Doch Hauptmann wollte mit einem tendenziösen Geleitwort keinen Konflikt mit Italien heraufbeschwören und teilte Fulda mit: „Eine Wiedergutmachung in der Angelegenheit Südtirol ist […] nur mit der Zeit und aufgrund ungetrübter Beziehungen zwischen Deutschland und Italien zu erreichen […].“37 In der Angst, das Bündnis zwischen Hitlerdeutschland und dem faschistischen Italien zu gefährden, schrieb er auch seinen „Ulrich von Lichtenstein“ vor dem Erstdruck und der Uraufführung um, indem er jeglichen Zusammenhang mit Südtirol vermied.38 Der Briefwechsel zwischen Hauptmann und Ludescher
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m „Verbundkatalog Nachlässe und Autographen Kalliope“ der Staatsbibliothek Berlin, die im Rahmen eines Projektes einen Großteil des Briefnachlasses von Hauptmann digital erschlossen und online zur Verfügung gestellt hat,39 scheinen elf Briefe von Ludescher an Hauptmann und fünf Briefe von Hauptmann an Ludescher als katalogisiert auf.40 Der älteste dort angeführte Brief ist auf den 6. Juli 1925 datiert (Ludescher an Hauptmann). Der Briefkontakt begann jedoch schon im Jahre 1921.41 Leider ist der Schriftwechsel zwischen den beiden fragmentarisch und einseitig, da nur noch eine Handvoll Abzüge von Hauptmanns Briefen an Ludescher existieren.42 Was aus dem noch erhaltenen Schriftwechsel hervorgeht, ist, dass Hauptmann mindestens zwölf Karten, Telegramme oder Briefe geschrieben haben muss, da sich Ludescher öfters für die „lieben Zeilen“ oder die „freundliche Karte“ bedankte. Endgültig Aufschluss über die Menge der Briefe Hauptmanns an den Theologieprofessor würde natürlich Ludeschers Briefnachlass geben, der aber bisher noch nicht gefunden wurde. Es ist jedoch anzunehmen, dass Ludescher weitaus mehr Briefe an Hauptmann geschrieben haben dürfte als umgekehrt. Begegnung in Brixen
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achweislich getroffen haben sich Hauptmann und Ludescher nur zweimal. Die erste Begegnung von Gerhart Hauptmann und Hermann Ludescher fand im April des Jahres 1921 statt, als sich Hauptmann gerade auf der Heimreise von seinem Kuraufenthalt im „Hotel Austria“ in Gries befand.43 Das Zusammentreffen der beiden war ein glücklicher Zufall, denn Hauptmann kam nur bis zum Brenner, wo er wegen Passschwierigkeiten gezwungenermaßen wieder umdrehen musste. Hauptmann bekam die streng geregelten faschistischen Reisevorschriften wie zahlreiche andere Reisende am eigenen Leib zu spüren. So kam es, dass es Hauptmann nach Brixen verschlug, wo er beim Zivilkommissariat seine Papiere in Ordnung bringen wollte.44 Hauptmann stieg im „Hotel Elephant“ ab und hielt sich zwei Tage lang dort auf. Am 7. April finden wir seinen Eintrag im Gästebuch. DER SCHLERN 41
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Den Aufenthalt im „Elephanten“ baute er später auch in seine Kurzerzählung „Die Spitzhacke“ ein, in der Wappentiere von Gasthäusern, in denen Hauptmann gewohnt hatte, zum Leben erwachen: „[...] Es fing sich nämlich dort ein geradezu schauderhaftes Trompeten an, das ganz gewiß nicht an eine Kindertrompete denken ließ, sondern das Haus wie ein Erdbeben erschütterte. Es ist nur der Gasthof Zum Elefant! So sagte der Mohr […]. Ich war entzückt, weil die Familie Heiß, die seit 1501 zu Brixen im Elefanten saß und mit der ich befreundet war, unsere Feierlichkeiten beschickt hatte. Ich war gerührt, ich ließ einer stolzen Träne den Lauf.“45
Abb. 6 Hermann Ludescher. Aufnahme: Sterbebildersammlung Christine Schwemberger auf http:// www.sterbebilder.schwemberger.at
Ludescher kam Hauptmanns Aufenthalt in Brixen zu Ohren und er nutzte die Gunst der Stunde: „Ich wollte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den berühmtesten Dichter Deutschlands kennen zu lernen und ließ durch den Hotelier anfragen, ob ich einige Minuten mit ihm sprechen dürfe.“46 Ludescher durfte und die beiden Männer verstanden sich von Anhieb an gut: „Hauptmann begann gleich mit der Frage der Vereinigung von Katholiken und Protestanten, und so wurden aus den paar Minuten über zwei Stunden.“ 47 Hauptmann lud den Geistlichen daraufhin ein, ihn einmal in seiner Residenz Haus Wiesenstein in Agnetendorf/Agnieszków (heute: Jagniątków), einem Dörfchen im schlesischen Riesengebirge, zu besuchen.48 Ludescher fühlte sich durch diese Einladung geschmeichelt. Hauptmann machte in Brixen auch Bekanntschaft mit anderen Persönlichkeiten, die ihm die Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigten: „Unter Führung des Herrn Hoteliers Wolfgang Heiß besichtigte er Dom, Kreuzgang und Johanneskirche, unter Führung von Msgr. Raffl die Hofburg. Die geschauten Objekte gefielen ihm sehr gut. Abends unterhielt er sich in Gesellschaft seiner Frau mit einem Brixener Herrn [Ludescher?]. Donnerstag früh hatten sich einige Literaturfreunde zum Abschied auf dem Bahnhof versammelt. Herr Hauptmann versprach auf das bestimmteste, Brixen wieder zu besuchen.“49 Ludeschers Rezeption von Hauptmanns „Griechischer Frühling“ und „Der Narr in Christo Emanuel Quint“50
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wei Jahre nach der Begegnung in Brixen schreibt Ludescher einen elfseitigen [!] Brief an Hauptmann, in dem er ausführlich und detailliert auf Hauptmanns Werke „Griechischer Frühling“ und „Der Narr in Christo Emanuel Quint“ eingeht. Dabei analysiert und interpretiert er die Romane
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aus theologisch-katholischer Sicht. Sehr oft klingt hierbei der Moraltheologe in ihm durch, seine Bemerkungen wirken an manchen Stellen etwas belehrend und missionarisch, nach dem Credo „Die kath. Moral lehrt Alles, was gegen die Vernunft ist, ist Sünde […]“, z.B wenn er schreibt: „Zu S. 95 möchte ich bemerken, daß nach richtiger kath. Lehre dem Menschen jede Freude erlaubt ist, jedoch nur in der von der Vernunft vorgeschriebenen Beschränkung, z.B. Essen und Trinken, Eros, aber nur in der Ehe, weil nur dort die Kinder gut erzogen werden kö[n]nen […].“ In seinen Anschauungen manifestiert sich außerdem eine etwas naive, weltfremde Sichtweise, z.B. in den folgenden Stellen: „S. 46 überraschte mich die Stelle, daß Alles höhere Leben durch Eros bedingt sei. Ich glaube, es läßt sich der Beweis führen, daß doch auch andere Faktoren mitwirken. – S. 56 sprechen Sie von einem traurigen und verwunschenen Dasein; es gibt doch so viel Schönes auf der Welt. […] S. 90 überraschte mich die Bemerkung, daß die Heiterkeit die höchste menschliche Lebensform [sic!]. Ich glaube die Menschheit hat doch noch höhere Güter […].“ Zur Stelle „Was wäre ein Arzt, der seine Kranken bekleidet sieht, und was ein Erzieher, dem jener Leib samt dem Geiste, dem er höhere Bildung zu geben beabsichtigt, nicht nackt vor der Seele stünde?“51 bemerkt er: „Nach meiner Erfahrung stellen sich fromme, tugendhafte Erzieher ihren Zögling nicht nackt vor.“ An „Emanuel Quint“ gefiel ihm nicht, „daß alle Geistlichen so abstoßend hingestellt werden. Die Priester sind doch die geistlichen Eltern; sie vermitteln das geistliche Leben, wie die irdischen das leibliche. Darum verdienten sie Ehre, wie die einen […].“ Im letzten Teil des Briefes kommt Ludescher auf die damals im „Hotel Elephant“ in Brixen geführte Diskussion über die Inquisition zurück, die Hauptmann am Katholizismus „besonders abstoßend“ fand. Es folgt eine über zwei Seiten lange Abhandlung über die Inquisition, die er fast wortwörtlich aus dem „Kirchlichen Handlexikon“ übernimmt.52 Sie schließt mit den Worten: „Das Handlexikon ist vollkommen verläßlich. So muß man doch die Inquisition milder beurteilen.“ Ludescher befürchtete nun, Hauptmann durch seine Äußerungen verärgert zu haben und schrieb: „Werden Sie mir nun das Gesagte übel nehmen? Ich glaube auch unseren [sic!] Reden im Elephant nicht. Vielleicht interessieren Sie doch die Ansichten eines katholischen Priesters über 2 Ihrer Werke, der aufrichtig die Wahrheit sucht u. sich bemüht, möglichst objektiv zu urtheilen.“ Als Hauptmann ihm antwortete, war er erleichtert, dass er ihm nicht böse war: „Lange hat mich nichts so sehr gefreut, wie Ihre l. Karte. Ich habe Alles [sic!] Ernstes geglaubt, Sie durch meinen Brief beleidigt zu haben. Umso größer daher die Freude.“53
Abb. 7 Hauptmann und Ludescher im Gespräch (1925, Agnetendorf?). Aufnahme: Josef Block. In: Hülsen, Hans von: Gerhart Hauptmann. Siebzig Jahre seines Lebens. Berlin: Fischer 1932
Besuch in Agnetendorf
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udeschers finanzielle Verhältnisse erlaubten es ihm, erst im Sommer 1925 der Einladung Hauptmanns, ihn in Agnetendorf zu besuchen, nachzukommen.54 Der Theologe befand sich im Juli 1925 auf Besuch bei seinem Bruder in Graz und wollte sich danach noch einige Tage in Wien und Prag aufhalten. Er teilte dies Gerhart Hauptmann in einem Brief mit und erkundigte sich, ob er ihn besuchen dürfe.55 Ende Juli war es dann endlich so weit: Ludescher ist auf Besuch
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bei Gerhart Hauptmann. Im Gästebuch vom Wiesenstein findet sich der Eintrag des „Prof. theol. Hermann Ludescher“, datiert auf den 26. Juli 1925.56 Ludescher lernte Hauptmann als einen äußerst liebenswürdigen und freundlichen Gastgeber kennen. Der Schriftsteller stand immer sehr früh auf, trieb Morgensport und machte sich dann gleich daran, seiner Sekretärin zu diktieren. Hauptmann arbeitete zu der Zeit an seinem „Till Eulenspiegel“. Ludescher traf Hauptmann fast nur bei den Mahlzeiten und bei kurzen Spaziergängen vor oder nach dem Essen. Dabei sprachen sie über Gott und die Welt, so zum Beispiel über Kunst und Dichtung oder die Prädestination. In Agnetendorf traf er auch auf Hauptmanns engen Freund, den Maler Josef Block, der eine Fotografie von ihnen aufnahm. An seinem letzten Abend bei Hauptmann lernte Ludescher bei einer Feier in der Nachbarvilla auch den Schriftsteller Wilhelm Bölsche kennen. Am nächsten Tag reiste er mit dem Zug weiter. Es sollte nach Bayreuth, Weimar und Berlin gehen.57 Unmittelbar nach dem Besuch am Wiesenstein bombardiert Ludescher den Schriftsteller und seine Frau regelrecht mit Briefen und Ansichtskarten von jeder Station seiner Reise. Der Bericht über seinen Aufenthalt am Wiesenstein erschien nach langer Wartezeit erst 1929 im „Tiroler Anzeiger“. „Ihr Ergebenster Dr. H. Ludescher“
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bwohl sich Hauptmann und Ludescher nur einmal in Brixen und ein zweites Mal in Agnetendorf getroffen haben, müssen die Begegnungen dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, vor allem bei Ludescher. Als ihm Hauptmann nach seinem Besuch in Brixen ein Exemplar seines „Griechischen Frühlings“ mit persönlicher Widmung per Post zukommen ließ, war Ludescher überwältigt: „Sie haben mir durch Übersendung des „griechischen Frühling“ und namentlich durch die Widmung eine überaus große Freude gemacht. Ich danke Ihnen aufs Aufrichtigste und Herzlichste dafür. War mir schon das Zusam[m]ensein mit Ihnen im Elephant einer der bedeutendsten Augenblicke meines Lebens, da ich nie in meinem Leben Gelegenheit hatte, einen so bedeutenden Dichter sprechen zu kön[n]en, so haben Sie durch Übersendung dieses Werkes Ihrer Freundlichkeit die Krone aufgesetzt.“58 Außerdem entschuldigt er sich für seine vermeintliche Aufdringlichkeit in Brixen: „Ich muß noch mal um Entschuldigung bitten, daß ich mir die Freiheit genommen habe, mich Ihnen vorzustellen. Wen[n] man zu bescheiden ist, kom[m] t man zu Nichts.“59 Welche Ehrfurcht und Bewunderung Ludescher Hauptmann entgegenbrachte, davon zeugt unter anderem eine Postkarte: „Erlaube mir von der Hütte des größten Dichter [sic!] Deutschlands [gemeint ist Goethes Gartenhaus in Weimar] dem größten Dichter Deutschlands einen ergebenen Gruß zu senden.“60 Außerdem unterschrieb er nahezu jeden Brief mit „Ihr Ergebenster Dr. Hermann Ludescher“ und sogar mit „Euer Hochwolgeboren [sic!] Ergebenster Diener.“61 Noch im Jahre 1938 blickt er nostalgisch auf die Begegnungen in Brixen und den Aufenthalt am Wiesenstein zurück, von denen er immer noch schwärmte: „Es war mir eine sehr große Ehre, daß Sie mich im Elefant vorgelassen u. eine noch größere, daß Sie mich nach Agnetendorf eingeladen haben. Auch mir waren
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es Stunden schönsten Genußes. Besonders hat mich Ihre Aufgeschlossenheit u. Unvoreingenommenheit dem Katholizismus gegenüber gefreut. Ich ehre und achte jeden aufrichtigen Protestanten […].“62 Aber auch Hauptmann schreibt 1938 in einem Brief an Ludescher, wie oft ihm sein Besuch einfällt: „Wir denken oft Ihres lieben Besuches im Wiesenstein, und wäre nicht die Hoffnung zu kühn in dieser Zeit, so möchten wir hoffen, dass er sich wiederhole. Aber ich wandere 1940 gegen mein 78. Jahr.“ 63 Noch 1942 bemerkt er: „Wie wohltuend für uns war Ihr Besuch in unserem Hause Wiesenstein, und wie oft denken wir daran!“64 Sogar bei Hauptmanns Aushilfssekretärin Hanna Magen-Neugebauer, die von Mai bis September 1925 als Urlaubsvertretung für Elisabeth Jungmann eingesprungen war, hatte Hermann Ludescher einen bleibenden Eindruck hinterlassen: „Es erschien z.B. für eine Weile Professor Dr. Ludescher, ein Theologe aus Brixen in Südtirol, zu einer Besprechung über den ‚Narren in Christo, Emanuel Quint‘, die in vormittäglichen Gesprächen im Park stattfand. Ich durfte mitgehen, und dieses Gespräch hat sich meiner Erinnerung ganz deutlich eingeprägt.“ 65 Ab 1937 traut sich Ludescher in seinen Briefen an Hauptmann, diesen nicht mehr nur mit „Verehrtester Herr Doktor“ oder „Euer Hochwolgeboren“ [sic!] anzureden, sondern ihn auch „lieber Freund“66 zu nennen. Hauptmann nennt Ludescher zwar ebenfalls „hochverehrter Freund“67 „Verehrungswürdiger Herr Prof. Ludescher, werter Freund“, 68 doch aufgrund des fragmentarischen Briefwechsels kann man sich kein richtiges Bild über das tatsächliche Freundschaftsverhältnis machen. Dies dürfte wohl nur geklärt werden, wenn die fehlenden Briefe Hauptmanns gefunden werden. Ohne Hauptmanns Antwortschreiben bekommt man den Eindruck, als sei die Brieffreundschaft wohl eher einseitig aufgefasst worden und die Briefe Hauptmanns an Ludescher eher Antworten auf „Fanbriefe“. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf “
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edes Jahr hoffte Ludescher aufs Neue, Hauptmann auf einer seiner Durchreisen nach oder von Rapallo in Brixen wiederzusehen und in den noch erhaltenen Briefen von Hauptmann ließ ihn dieser auch fest daran glauben. So schrieb Hauptmann im Juli 1927: „In der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Ihnen, hochverehrter Herr Ludescher, begrüssen wir Sie in vielfältigem Gedenken Ihnen verbunden.“69 Um das Jahr 1934 weckte ein Telegramm aus Rapallo erneut Ludeschers Hoffnung, Gerhart Hauptmann in Brixen begrüßen zu können: „Schoenstes zu Weihnachten erhoffen Wiedersehn im Fruehjahr“.70 Doch dazu kam es nicht. Weihnachten 1935 schreibt der enttäuschte Ludescher an Hauptmann: „Schade, dass Sie dieses Jahr nicht nach Brixen gekommen sind, wie es scheints in Aussicht genommen war. Hoffentlich nächstes Jahr.“ 71 Nichtsdestotrotz blieb Ludescher beharrlich. Noch im Jahre 1936 schrieb er: „Ich gebe die Hoffnung auf ein Wiedersehen nicht auf.“ 72 Immer wieder lud er den Schriftsteller ein, indem er versuchte, ihm das Wiedersehen schmackhaft zu machen. Diese Einladungen waren zum Teil recht drollig. Nach seinem Besuch am Wiesenstein etwa, als Ludescher seine Heimat Vorarlberg besuchte, schrieb er in einem Brief an Hauptmanns Frau Margarete: „Werde mir erlauben, von meiner Heimat einige Ansichtskarten an Hr. Gemahl zu senden. Wenn ihn vielleicht der Zug zufällig einmal vorbeiführt, u. ich gerade in Rankweil bin, kön[n]te es ihm vielleicht gefallen, auf einige Stunden auszusteigen.“ 73 DER SCHLERN 45
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Auch zum Törggelen lud er Hauptmann ein: „Wollten Sie nicht einmal zu einer sogenannten Törggelepartie nach Brixen kommen d.h. zu einem neuen Wein bei einem oder mehreren Bauern in der Nähe von Brixen. Man sagt, die Törggelepartien seien nirgends so schön wie in Brixen u. der neue Wein nirgends so gut, wie hier. […]“ 74 Außerdem schwärmte er davon, wie schön die Weihnachtsund Ostermetten in Brixen seien. Wiederholt betonte er: „Man sagt, sie seien nirgends so schön, wie in Brixen“, nicht einmal Rom könne mithalten. Er bot ihm sogar mehrmals an, den lateinischen Liturgietext mit einer deutschen Übersetzung zu organisieren und ihm alles zu erklären.75 In die neue Wohnung, die Ludescher nach seiner Pensionierung bezogen hatte, lud er Hauptmann ebenfalls ein: „Sie dürfte das schönste Rococozim[m] er von Brixen haben. Sie sind natürlich, wie lange schon, wenn es Ihnen möglich ist, eingeladen, es einmal anzuschauen.“ 76 Doch Hauptmann kam nicht nach Brixen und Ludeschers Hoffnungen wurden immer wieder enttäuscht. Trotzdem sandte er ihm regelmäßig Karten und Briefe mit Oster-, Weihnachtsund Neujahrswünschen, hielt ihn über seinen Gesundheitszustand auf dem Laufenden und erzählte ihm von den Leuten, die Hauptmann bei seinem kurzen Zwischenstopp in Brixen kennen gelernt hatte, namentlich von den „Elefantenleuten“ (Hoteliersfamilie Heiss), die 1939 schweren Herzens für Deutschland optiert hatten und im Begriff waren, ihren Besitz zurückzulassen77, und vom Ableben des Fürstbischofs Dr. Johannes vom Kreuz Raffl.78 Hauptmann zeigte sich über beides sehr bestürzt.79 Am Schluss verhinderten das fortschreitende Alter und mit ihm die Gesundheit ein Wiedersehen der beiden. Als Hermann Ludescher schließlich starb, war es der Hotelier des „Elephanten“, Wolfgang Heiss, der es Hauptmann schriftlich mitteilte.80 Schlussbemerkungen Anschrift: Dr. Angelika Pedron Rottenbuchweg 19 39100 Bozen
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ies ist die Geschichte, die hinter dem kleinen Fundstück steckt. Es ist allerdings eine fragmentarische Geschichte, da der Briefwechsel ebenfalls fragmentarisch ist. Bleibt zu hoffen, dass der Nachlass Ludeschers und mit ihm auch die fehlenden Briefe Hauptmanns doch noch irgendwann gefunden werden und dass er nicht, wie so viele Nachlässe, entsorgt wurde. Was würde Ludescher sagen? „Ich gebe die Hoffnung nicht auf!“
Bibliographie Archivmaterial
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Taufbuch der Pfarre Rankweil [1845 – 1880] abrufbar unter: http://www.vla.findbuch.net/ php/view2.php?ar_id=3711&be_id=549&ve_id=4928&count= (12.07.2014). Briefnachlass Gerhart Hauptmann in der Staatsbibliothek Berlin: GH Br Nl A: Ludescher, Hermann. GH Br Nl B 2029/1+2: Ludescher, Hermann (an Margarete Hauptmann). GH Br Nl (ehem. AdK) B 524/ 1-524/5; B 1023; B 1276; B 1415; B 1501; B 1676. Nl. Gerhart Hauptmann A; Hermann Ludescher: 2,1-2,5. Gästebuch Hotel Elephant Brixen.
Literaturgeschichte
Benützte Literatur Albrecht, Dietmar: Verlorene Zeit. Gerhart Hauptmann, von Hiddensee bis Agnetendorf. Orte, Texte, Zeichen. Lüneburg: Nordostdt. Kulturwerk 1997. Baum, Wilhelm: Gerhart Hauptmann und Südtirol. In: Der Schlern 58 (1984), S. 556f. Baur, Johannes: Das Brixner Priesterseminar. Ein Blick in die Geschichte. Brixen: Selbstverl. 1975. Behl, Carl Friedrich Wilhelm, Voigt, Felix Alfred (Hrsg.): Chronik von Gerhart Hauptmanns Leben und Schaffen. München : Bergstatdtverl. Korn 1957. Brescius, Hans von: Gerhart Hauptmann: Zeitgeschehen und Bewusstsein in unbekannten Selbstzeugnissen, eine politisch-biographische Studie. 2., verb. Aufl. Bonn: Bouvier 1977. (=Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft 197). Buchberger, Michael: Kirchliches Handlexikon. Bd. 2. München: Allgemeine Verl.-Ges. 1912, Sp. 92 – 95. Delle Cave, Ferruccio: „Zum Beispiel Tirol“. Europäische Literatur in Tirol von 1900 bis heute. In: Der Schlern 65 (1991), S. 340 – 351. Delle Cave, Ferruccio: Südtirol – ein literarischer Reiseführer. 2., aktualisierte Aufl. Bozen: Ed. Raetia 2012. Gelmi, Josef: „Pietas et scientia“. 400 Jahre Priesterseminar Brixen 1607 – 2007. Brixen: Weger 2007. Grießmair, Hans: Berühmte Gäste des Hotel „Austria“ in Gries. In: Der Schlern 44 (1970), S. 492f. Falk, Alois: Auf der Insel des Heiligen Kreuzes. In: Volksbote vom 22.06.1978, S. 9. Hauptmann, Gerhart: Griechischer Frühling. 9. und 10. Aufl. Berlin: Fischer 1919. Hauptmann, Gerhart: Die großen Erzählungen. Berlin: Propyläen-Verl. 1967. Ludescher, Hermann: Eine Reise nach Amerika. [5 Teile]. In: Vorarlberger Volksblatt: Teil 1: 29.11.1910, S. 1–2; Teil 2: 02.12.1910, S. 1–2; Teil 3: 13.12.1910 S. 1–3; Teil 4: 28.12.1910, S. 2–5; Teil 5: 30.12.1910, S. 2–5. Ludescher, Hermann: Ein Besuch bei Gerhart Hauptmann. In: Tiroler Anzeiger vom 6. September 1929, Nr. 205, S. 3. Mahlknecht, Bruno: Bozen durch die Jahrhunderte: Bilder und Texte zur Geschichte und Kulturgeschichte von Bozen. Bd. 4. Bozen: Athesiadr. 2007. Malfèr, Viktor: Der Kurort Gries. Eine Rückerinnerung traurigen Herzens. In: Südtirol in Wort und Bild 23 (1979), Nr. 2, S. 13 – 18. Requardt, Walter: Im Dienste Gerhart Hauptmanns. Eine unbekannte Sekretärin des Dichters. Hanna Magen zu ihrem 85. Geburtstag am 29.1.86. In: Schlesien: Kunst, Wissenschaft, Volkskunde 31 (1986), H. 2, S. 78 – 84. Sprengel, Peter: Gerhart Hauptmann. Bürgerlichkeit und großer Traum. München: Beck 2012. Strunz, Gunnar: Südtirol. Natur und Kultur zwischen Vinschgau und Dolomiten. Berlin: Trescher 2014.
Zeitschriften/Zeitungen Alpenzeitung vom 14.12.1932, S. 4. Hoher Besuch. In: Brixner Chronik vom 13.04.1921, S. 3f. [Nachruf Hermann Ludescher]. In: Dolomiten vom 9. Dezember 1942, S. 3f. Schematismus des Säkular- und Regular-Klerus der Diözese Brixen. Brixen: Weger 1917.
Anmerkungen 1 Hauptmann, Gerhart: Griechischer Frühling. 9. u. 10. Aufl. Berlin: Fischer 1919. 2 Taufbuch der Pfarre Rankweil [1845 – 1880]. 3 Schematismus 1917, S. 29. 4 Ibid., S. 29; Dolomiten vom 09.12.1942, S. 3. 5 Dolomiten vom 09.12.1942, S. 3. 6 Falk, Alois in: Volksbote vom 22.06.1978, S. 9. 7 Ludescher, Hermann (1910): Eine Reise nach Amerika. [5 Teile]. In: Vorarlberger Volksblatt: Teil 1: 29.11.1910, S. 1–2; Teil 2: 02.12.1910, S. 1–2; Teil 3: 13.12.1910 S. 1–3; Teil 4: 28.12.1910, S. 2–5; Teil 5: 30.12.1910, S. 2–5. – Ludescher war im Sommer 1910 vier Wochen lang zu Gast bei seinem Bruder, der 19 Jahre vorher nach Amerika emigriert war und nun in Buffalo im Bundesstaat New York lebte. In der Stadt New York bestieg Ludescher zwei Wolkenkratzer und sah dort auch den „booadway“ [sic!]. Sehr beeindruckt war er von den Niagarafällen, die seine „Phantasie schon in der Jugend beschäftigten“. Außerdem sah er Indianer, erlebte die erste Automobilfahrt seines Lebens und aß „Pinarz“ [sic! = peanuts] und „Pappcorn“ [sic! = Popcorn]. 8 Schematismus 1917, S. 23f. 9 Ibid., S. 27f. 10 Gelmi, Josef (2007), S. 510. 11 Baur, Johannes (1975), S. 70. 12 Vgl. Dolomiten vom 09.12.1942, S. 3–4. 13 Gelmi, Josef (2007), S. 236. 14 Brief L. an H. vom 22.12.1937. 15 Brief L. an H. vom 31.12.1940 u. 24.12.1941. 16 Vgl. Dolomiten vom 09.12.1942, S. 3–4. 17 1930 wurde das Kurhaus verkauft. Zunächst wurde es als Knabenwaisenheim, im Zweiten Weltkrieg als Ausweichstelle des Krankenhauses genutzt. 1967 wurde das Gebäude schließlich abgerissen. Malfér, Viktor (1979) S. 18. 18 Malfér, Viktor (1979), S. 16. 19 Sprengel, Peter (2012), S. 570. 20 Behl/Voigt (1957), S. 48; Sprengel, Peter (2012), S. 570. 21 Sprengel, Peter (2012), S. 569. 22 Behl/Voigt (1957), S. 84. 23 Ibid., S. 88. 24 Ibid., S. 90. – Hauptmann hielt sich zwischen 1923 und 1924 nicht nur dreimal in Bozen auf, wie Delle Cave angibt, sondern viermal, vgl. Delle Cave, Ferruccio (1991), S. 348. 24a Alpenzeitung vom 14.12.1932, S. 4. 25 Behl/Voigt (1957), S. 88. – Delle Cave setzt das Treffen fälschlicherweise 1924 an, vgl. Delle Cave, Ferruccio (1991), S. 348 und ders. (2012), S. 134. 26 Delle Cave, Ferruccio (2012), S. 135. 27 Sprengel, Peter (2012), S. 587f. 28 Delle Cave, Ferruccio (2012), S. 135. 29 H. in einem Brief vom 4. Januar 1925 an S. Fischer, zitiert nach Albrecht, Dietmar (1997), S. 36. 30 Vgl. Malfér, Viktor (1979), S. 18. 31 Strunz, Gunnar (2014), S. 32. 32 Mahlknecht, Bruno (2007) Bd. 4, S. 81. 33 Malfér, Viktor (1979), S. 18. 34 Vgl. Brescius, Hans von (1977), S. 181f. 35 Zitat Brescius, Hans von (1977), S. 182. – Im Dritten Reich war der Patriot Hauptmann von der Persönlichkeit Hitlers fasziniert, was allerdings nicht gleichzeitig bedeutete, dass er auch die nationalsozialistische Politik in allen Punkten unterstützte, speziell in der Rassen- oder Kulturpolitik (Sprengel, Peter 2012, S. 670). Galt ihm Hitler im Jahre 1942 noch als „Sternenschicksalsträger des Deutschtums“, bezeichnete er ihn zu Ende des Weltkriegs enttäuscht als „blutigste[n] Phraseur der Weltgeschichte“ (ders., S. 673). 36 Tägliche Rundschau vom 09.03.1926 zitiert nach Brescius, Hans von (1977), S. 182f. 37 Brief von H. an Fulda, zitiert nach Baum, Wilhelm (1984), S. 556. 38 Sprengel, Peter (2012), S. 692. – Aus Burg Runkelstein wurde beispielsweise Burg Wolfenstein (ders., S. 798, Fußnote 235). 39 http://staatsbibliothek-berlin.de/de/die-staatsbibliothek/abteilungen/handschriften/recherche-undressourcen/nachlaesse-autographen/nachlass-gerhart-hauptmann/ (18.06.2014).
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40 Recherchierbar unter http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/ (18.06.2014). – Dieser Teil des Briefwechsels zwischen Hauptmann und Ludescher ist dort zwar erfasst, aber noch nicht digitalisiert. 41 Erster Brief L. an H. vom 10.06.1921. In einer E-Mail informierte mich der Hauptmann-Experte Peter Sprengel, dass die Staatsbibliothek nur Ludeschers Briefe aus dem Nachlassbestand, der nach Kriegsende in Ostberlin aufbewahrt wurde, erfasst hat und dass sich der Großteil der Briefe Ludeschers in dem von der Staatsbibliothek angekauften Nachlassteil aus Ronco befindet. Dort sind noch 25 Briefe und Karten von Ludescher an Gerhart Hauptmann und auch vier Briefe an Margarete Hauptmann erhalten. 42 Es handelt sich um Briefdiktate Hauptmanns an seine Sekretärin Elisabeth Jungmann. 43 Vgl. Sprengel, Peter (2012), S. 569. 44 Vgl. Brixner Chronik vom 13.04.1921, S. 3 u. Ludescher (1929), S. 3. 45 Zitat Hauptmann, Gerhart: Die großen Erzählungen. Berlin: Propyläen-Verl. 1967, S. 339. 46 Zitat Ludescher, (1929), S. 3. 47 Zitat ibid., S. 3. 48 Vgl. ibid., S. 3; vgl. auch Brief L. an H. vom 06.07.1925. 49 Brixner Chronik vom 13.04.1921, S. 3–4. 50 Alle Zitate stammen aus Ludeschers Brief an H. vom 21.07.1923. 51 Zitat Hauptmann, Gerhart (1919), S. 180. 52 Buchberger, Michael: Kirchliches Handlexikon, Bd. 2, 1912. München, Allg. Verl.-Ges., Sp. 92 – 95. 53 Brief L. an H. vom 31.12.1923. – Leider ist die betreffende Karte von Hauptmann nicht erhalten. 54 Vgl. Ludescher (1929), S. 3.; vgl. auch Brief L. an H. vom 06.07.1925. 55 Brief L. an H. vom 06.07.1925. 56 Sprengel (2012), S. 799. 57 Ludescher (1929), S 3. 58 Zitat Brief L. an H. vom 10.06.1921. 59 Zitat ibid. 60 Ansichtskarte L. an H. vom 12.08.1925. 61 Brief L. an H. vom 21.07.1923. 62 Zitat Brief L. an H. vom 21.01.1938. 63 Zitat Brief H. an L. datiert 28.12.39. 64 Zitat Brief H. an L. vom 09.01.1942. 65 Hanna Magen zitiert nach Requardt (1986), S. 81. 66 Brief L. an H. vom 22.12.1937 u. 21.01.1938. 67 Brief H. an L. datiert 28.12.1939. 68 Brief H. an L. vom 09.01.1942. 69 Zitat Brief H. an L. vom Juli 1927. 70 Zitat Telegramm H. an L. ca. 1934. 71 Zitat Brief L. an H. vom 24.12.1935. 72 Zitat Brief L. an H. vom 23.12.1936. 73 Zitat Brief L. an M.H. vom 22.08.1925. 74 Zitat Brief L. an H. vom 20.12.1932. 75 Brief L. an H. vom 20.12.1932 u. Brief vom 21.01.1938. 76 Zitat Brief L. an H. vom 28.12.1939 77 Brief L. an H. vom 28.12.1939. 78 Brief L. an H. vom 31.12.1926 u. 01.08.1927. – Ludescher schickte ihm sogar ein Foto des Beerdigungsgottesdienstes. 79 Brief H. an L. vom Juli 1927 u. Brief H. an L. datiert 28.12.39. 80 Brief W.H. an H. vom 08.12.1942.
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