Personalsteuerung in der Ministerialbürokratie. Eine theoretisch-empirische Studie zur Möglichkeit organisatorischer Neuerungen. Band 15 der Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaftby Rainer Koch

May 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Documents
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Personalsteuerung in der Ministerialbürokratie. Eine theoretisch-empirische Studie zur Möglichkeit organisatorischer Neuerungen. Band 15 der Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft by Rainer Koch Review by: Karl M. Hettlage FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 37, H. 2 (1979), pp. 362-363 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40911507 . Accessed: 14/06/2014 19:47 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.76.54 on Sat, 14 Jun 2014 19:47:34 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions http://www.jstor.org/action/showPublisher?publisherCode=siebeck http://www.jstor.org/stable/40911507?origin=JSTOR-pdf http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp 362 Besprechungen der Kommunen gezogen sind. Noch wirksamer wäre es - so meint Klein -, wenn den Kommunen der Zugang zur Notenbank geöffnet würde, indem sie dort Kredite „mit konjunkturpolitisch ausgerichteten Tilgungsbedingungen" erhalten könnten. Hier indessen sind Fragezeichen zu setzen: Einmal ist durchaus zweifelhaft, ob die Ge- meinden solche Angebote nutzen würden, da sie häufig nicht beurteilen können, ob eine schlechte Einnahmenentwicklung rein konjunkturell bedingt oder aber Zeichen eines dauerhaften strukturellen „Einbruchs" ist; ist das letztere der Fall, so käme die einzelne Kommune mittelfristig in Schwierigkeiten, wenn sie Strukturschäden auf der Einnahmenseite durch höhere Kreditaufnahmen kompensieren würde. Zum anderen wäre mit einem Zugang zur Notenbank ein erster Schritt in die Richtung getan, die Gemeinden in ein ähnliches Verhältnis zur Notenbank zu bringen wie die zentralen Haushalte. Ob damit sowohl den Gemeinden als auch der Notenbank letztlich em Geiallen getan wurde, muß man bezweiieln. Hans Q.Schmitz Rainer Koch: Personalsteuerung in der Ministerialbürokratie. Eine theore- tisch-empirische Studie zur Möglichkeit organisatorischer Neuerungen. Band 15 der Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft. Nomos Verlagsgesellschaft. Baden-Baden 1976. 334 Seiten. Den Anstoß zu dieser Untersuchung über die Personalsteuerung in den (Bun- des)ministerien hat das Gutachten der Studienkommission für die Reform des öffentlichen Dienstrechts (1972) gegeben, das die Einführung eines Personalsteue- rungs-Systems (PSS) vorschlägt. Diese Personalsteuerung soll zu „einer möglichst optimalen Übereinstimmung zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten von Personen und Tätigkeitsanforderungen" führen. Durch eine bewußte Veränderung von Struk- turen und Verfahren soll die Intelligenz der Verwaltung verbessert werden ( !). Haupt- aufgabe eines solchen Personalsteuerungs-Systems soll die ständige organisatori- sche und personelle Anpassung an neue Aufgaben und veränderte Wirkungs- bedingungen von Regierung und Verwaltung mit Schwerpunkt im Bereich der Auf- gaben- und Finanzplanung sein. Beispiel: die problematischen zentralen Planuiigs- stäbe oder die klassischen Grundsatzabteilungen in den Ministerien. Dagegen gibt es Widerstände der „Basisorganisation", d.h. der Fachabteilungen und ihrer Referate. Die Untersuchung geht von der Annahme aus, daß „die Ministerialbürokratie nur über relativ begrenzte Fähigkeiten verfügt, die eigene Organisation in zweck- gerichteter Weise zu ändern". Als wichtigste Folge für die Praxis ergibt sich daraus, daß die Personalentscheidungskompetenz der Fachabteilungen zugunsten größerer Entscheidungsmöglichkeiten einer zentralen Personalsteuerungsstelle beschränkt werden. Diesen „Konflikt" will die Studie im einzelnen untersuchen. Zum Aufbau der Untersuchung: Das 1. Kapitel umschreibt die Problem- stellung und die Absicht der Studie. Anschließend wird ein Modell des von der Studienkommission vorgeschlagenen Personalsteuerungs-Systems und seiner mög- lichen Folgewirkungen vorgestellt. Das 3. Kapitel versucht, „die konflikttheoreti- sche Sichtweise in methodisch-theoretisch schlüssiger Weise mit einem entschei- dungsorientierten Analyseansatz zu verbinden" (!). Das 4. Kapitel bringt eine Dar- stellung der derzeitigen Personalentscheidungen in den Ministerien. Dabei wird auch die „Lernfähigkeit der in ihrem Einfluß bedrohten Fachabteilungen" erörtert. Das abschließende 5. Kapitel faßt die Ergebnisse zusammen und zieht daraus Folge- rungen für die Einführung einer verbesserten zentralen Personalsteuerung. Die Studie ist einem sicherlich untersuchungswürdigen Problembereich ge- widmet, der bisher kaum mit organisationswissenschaftlichen Methoden empirisch untersucht worden ist. Allerdings eignen sich die Bundesministerien als geschichtlich gewachsene Organisationsformen zur Erfüllung ganz bestimmter Leitungsaufgaben in Regierung und Verwaltung wenig als Modell für allgemeingültige politik- und organisationswissenschaftliche Feststellungen. Man muß deshalb bezweifeln, ob der Problemansatz des Buches richtig ist und den Aufwand an methodischer Grund- This content downloaded from 62.122.76.54 on Sat, 14 Jun 2014 19:47:34 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp Besprechungen 363 sätzlichkeit rechtfertigt. Der Klärung der organisatorischen Entscheidungsbedürf- nisse der Personalpolitik in den Ministerien sollen vor allem die Ergebnisse der um- fangreichen Fragebogen dienen, die von Angehörigen der zentralen Personalabtei- lungen und der Fachabteilungen in einem großen und zwei kleineren Bundesmini- sterien getrennt beantwortet worden sind. Dabei werden größere und kleinere Meinungsverschiedenheiten deutlich, vor allem auch offensichtliche Mängel der ge- genseitigen Unterrichtung und der Zusammenarbeit bei Personalentscheidungen. Politik- und organisationswissenschaftlich ist die Untersuchung nicht ohne Reiz, obwohl vieles viel einfacher und klarer gesagt werden könnte. Für die hohe Kunst einer praxisbezogenen Personalpolitik, die möglichst wenig spannungs- geladen sein soll, bringt das vorgestellte Modell einer zentralen Personalsteuerung leider kaum unmittelbar nutzbare Ansätze, schon weil es zu allgemein und vielfach zu nebelhaft umschrieben wird. Die Form der Darstellung und ihre Sprache lassen viele Wünsche offen; es wimmelt von entbehrlichen Fremdwörtern. Das Wesentliche der Problemstellung, der angewandten Methoden und ihrer Ergebnisse hätte in besserem Deutsch ver- ständlicher auf weniger als der Hälfte der 334 Seiten dargestellt werden können. Karl M.Hettlage Hans-Herbert Wühelmi: Entscheidungsprozesse in der staatlichen Bildungs- finanzierung; ein interdisziplinärer Beitrag zur Erforschung der finanz- politischen Willensbildung in der Exekutive. Finanz wissenschaftliche Forschungsarbeiten, hrsg. von G.Schmölders und K.H. Hansmeyer, H. 48. Duncker & Humblot. Berlin 1977. 131 Seiten. Wilhelmis Studie ist ein interessanter Beitrag in der rasch länger werdenden Reihe derjenigen Untersuchungen, die sich vornehmen, politisch-administrative Entscheidungsprozesse zu durchleuchten. Er ist interessant, 1. weil der Verfasser, Jurist und langjähriger Mitarbeiter des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft, die Verwaltung von innen kennt und praktische Erfahrung mit theoretischer Reflexion zu verknüpfen versteht (das Buch ist das Produkt einer zweijährigen Beurlaubung zum Max-Planck-Institut für Bildungs- forschung in Berlin), 2. weil der Verfasser mit der doppelten Spezialisierung seiner Untersuchung auf Budgetprozesse einerseits und auf die Bildungsverwaltung andererseits eine mittlere Ebene zwischen allzu genereller Theorie und Fallstudie anvisiert und 3. weil der Verfasser - frei vom Fußnoten-Perfektionismus - den Mut hat, seine Gedanken zu entwickeln. Diese sind stets nachdenkenswert, auch wenn man sie vereinzelt zuletzt nicht akzeptieren sollte. Ziel der Untersuchung ist es herauszuarbeiten, wie im Politikfeld Bildung der Entscheidungsprozeß in der Exekutive auf die Haushaltsstruktur, korrekter: die Struktur des H aush<sentwurfs der Regierung, einwirkt. Der Verfasser bedient sich dabei eines interdisziplinären Ansatzes; im Zentrum steht aber eindeutig ein Para- digma, nämlich das der systemtheoretischen Politikwissenschaft, in dem das poli- tisch-administrative System gesehen wird als ein Mechanismus zur Umwandlung von heterogenen gesellschaftlichen Forderungen in legitimierte Entscheidungen. Dieses Paradigma, von Eastern u. a. in den USA entwickelt, von Naschold, Scharpf, Fürst u.a. in die deutsche Politikwissenschaft eingeführt, hat seine Stärke in der Generalität, seine Schwäche in der fehlenden inhaltlichen Konkretheit. Es bietet gleichsam einen weiten formalen Mantel, vereinbar mit fast allen existierenden Hypothesen und Theorien, auch solchen, die untereinander konkurrieren. Da gibt es einmal das Spektrum der Theorien, die Außeneinflüsse betonen: von den polit-ökonomischen Theorien auf der einen Seite, die dem Staat im Kapi- This content downloaded from 62.122.76.54 on Sat, 14 Jun 2014 19:47:34 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp Article Contents p. 362 p. 363 Issue Table of Contents FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 37, H. 2 (1979), pp. 193-384 Front Matter Fisher-Kaldor Regained. Report of the Meade Committee in the U.K. [pp. 193-222] Inflation, Wagnersches Gesetz und Stagnation [pp. 223-269] Optimale Preise für öffentliche Güter bei gegebenen Preisstrukturen in der privaten Wirtschaft: Theoretische Einsichten und praktische Schlußfolgerungen [pp. 270-292] Kritische Bemerkungen zum Zusammenhang zwischen Alterslastenausgleich und Kinderlastenausgleich [pp. 293-306] Chronik Die öffentlichen Finanzen der Bundesrepublik im Jahre 1976 [pp. 307-337] Literatur Das Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft (II) [pp. 338-342] Nominalzinsen oder Realzinsen als steuerlich maßgebende Größe? [pp. 343-356] Besprechungen Review: untitled [pp. 357-358] Review: untitled [pp. 359-360] Review: untitled [pp. 360-362] Review: untitled [pp. 362-363] Review: untitled [pp. 363-365] Review: untitled [pp. 365-366] Review: untitled [pp. 366-368] Review: untitled [pp. 368-369] Review: untitled [pp. 369-372] Review: untitled [pp. 372-372] Review: untitled [pp. 372-374] Review: untitled [pp. 374-378] Review: untitled [pp. 378-379] Review: untitled [pp. 379-379] Review: untitled [pp. 380-381] Review: untitled [pp. 381-382] Review: untitled [pp. 382-382] Review: untitled [pp. 383-383] Review: untitled [pp. 383-384] Back Matter


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