NOACK, Die Mauern Athens

April 4, 2018 | Author: Anonymous | Category: Documents
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Der Wunsch, für die Kritik solcher umfangreicher Festungswerke andere, fest datierte Beispiele zu gewinnen, musste mich ja in erster Linie vor die athenischen Mauern führen, wo am Dipylon durch die themistokleischen Reste von 479/8 v. Chr. eine vorzügliche Grundlage gegeben schien. Allein durch die dort neben und über einander liegenden Stücke verschiedener Bauperioden war nicht leicht hindurch- zufinden. Die Darstellung bei von Alten, AM. III 1878, die seither maassgebend geworden war, sowie sein Plan Tafel III, der, von Kawerau- Wilberg Tioaxnxd 1890 TI(v. B mit nur geringfügiger Änderung wiederholt, noch die Grundlage für Judeich, Topographie von Athen 127, Abb. 13 bildet, brach- ten nicht überall genügende Aufklärung und standen in ein- zelnen Zügen im Widerspruch zu der Aufnahme von Middleton (Plans and Drawings of Athenean Buildings 1900 PI. 24), die sich auf ältere Pläne der Tioaxnxd, besonders von 1 8 7 3/ 7 4, stützte. Die Entscheidung war um so schwerer, als manches davon inzwischen wieder verschüttet worden war, und eine anschauliche graphische Darstellung der für die Kritik ent- scheidenden Einzelheiten fehlte, welche diese letzten ausge- dehnten Reste der Mauern Athens gewiss verdient hätten. Ein Versuch aber, dies nachzuholen, führte zu einer Nach- prüfung der seitl1eri gen Publicationen an Ort und Stelle, die bald schweres Bedenken gegen die Grundlage der seither allgemein geltenden Auffassung erweckte. 124 F. NOACK (4) Diese, die zuletzt noch bei Judeich a. a. 0. 123 f. zum Ausdruck kommt, sieht in der Mauer 22 - 24 auf dem Plane v. Altens (vgl. Photogr. d. Instituts, Athen Bauten Nr. 205) den Sockel des themistokleischen Baues. Es sind jene Reste zweier Stirnmauern aus bläulichen, polygonal gefügten Kalk- steinorthostaten, die einst zusammen mit einer Zwischenfül- lung aus Bruchsteinen den massiven, ca. 1 m hohen, 2,50 m dicken Unterbau für die aufgehende Lehmziegelmauer abge- geben haben. Bis auf zwei kurze, sicher jüngere Auflagen von Brecciaquadern, die eine etwas südlich, die andere nördlich von dem bekannten Grenzstein mit der Inschrift KEQa- !J.ELxou (ilQaxt. 1872 Tafel, Phot. d. Inst. A. B. 1-99., Wachsmuth, Stadt Athen II 200), waren auf dieser Strecke andere Über- reste nicht zu sehen. Anders auf der südlichen Strecke (9-1 0 bei v. Alten), wo die Fortsetzung jenes Orthostatensockels von andersartigen Steinschichten bis zu beträchtlicher Höhe überbaut ist. Er hebt sich scharf genug von diesen ab, um an seiner einstigen Selbständigkeit keinen Zweifel aufkommen zu lassen, und ist in Stil und Technik der langen Sockellinie 22-24 zu ver- wandt, um von ihr getrennt werden zu können: es sind die- selben grossen Polygone, von gleicher Höhe, aus demselben harten Burgkalkstein, mit dem gleichen ausgezeichneten Fu- genschluss, und auch die Ausfüllung der an der Oberseite der Polygone verbleibenden Lücken mit ebenso exact einge- passten kleineren Steinen bildet keinen Gegensatz zu der Linie 22-24, wie ihn Wachsmuth (II 200. 202) formuliert hat. Vielmehr sind diese spitzwinkeligen Zwickelsteine, auch wenn sie jetzt auf der Feldseite dieser Strecke meist fehlen, die selbstverständliche Voraussetzung für die einheitliche Sockeloberkante, welche die aufgehende Ziegelmauer ver- langt; überdies . gibt ein vorzüglich erhaltenes Stück der inneren Sockelwand hinter dem uns noch heute eine Vorstellung vom ursprünglichen Zustand (Abb. 1) Ledig- lich die Behandlung der Aussenflächen ist verschieden, inso- fern auf den Polygonen von 9- 1 0 eine stärkere, derbere Ru- stica gelassen ist. Es war somit nur folgerichtig, wenn man auch diese (5) DIE MAUERN ATHENS 125 südliche Strecke des polygonalen Orthostatensockels für the- mistokleisch hielt (J. E. Harrison, Mythology and Monuments of ancient Athens 8 Fig. 2; Middleton a. a. 0. Taf. 25; Judeich, Jahrbücher f. Phi!. 1890, 7 34). Allein gerade diese Stelle hätte auch zu Bedenken führen müssen. Unter den mächtigen· < themistokleischen' Polygonen war, auf der Feldseite der Mauer, ein schmaler Streifen poly- gonalen Mauerwerks über dem Boden sichtbar, dessen Glie- der lässiger aneinander gepasst waren und teilweise sogar hinter der Flucht der oberen bl auen Orthostaten zurücktra- ten; die Steine waren rötlich verwittert, hatten ebenere Aussenflächen und durchgängig kleineres Format (Abb. 2 und Phot. d. Inst. A. B. 226). Der schwächlichere Eindruck, den diese Reste erweckten, machte es äusserst unwahrscheinlich, dass sie von Anfang an dazu bestimmt gewesen seien, den grossen Blöcken, die jetzt auf ihnen lasten, als Fundament zu dienen. Die Frage musste sich aufdrängen, ob sie nicht ursprünglich als alleiniger Sockel einer Lehmziegelmauer bestanden haben konnten. Dann hätten nur sie Anspruch auf den themisto- kleischen Namen, da nach Thuk. I 93,3 die Mauer vom Win- ter 479/8 überall, wo sie sich fand, an dieser ?teile die erste, und da, wo mehrere Bauperioden sich scheiden liessen, die unterste sein musste. Zugleich wäre man damit der Bedenken überhoben, die angesichts de.


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