Hornung (Hrsg.) · Mensch und Umwelt I
Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie Band 192
Aus dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Mainz
2010 Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
Mensch und Umwelt I Archäologische und naturwissenschaftliche Forschungen zum Wandel der Kulturlandschaft um den „Hunnenring” bei Otzenhausen, Gem. Nonnweiler, Lkr. St. Wendel
herausgegeben von
Sabine Hornung
2010 Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
ISBN 978-3-7749-3712-3 Ein Titelsatz ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich. (http://www.ddb.de) Copyright 2010 by Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn
VORWORT DER HERAUSGEBER
Die Reihe „Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie“ soll einem in der jüngeren Vergangenheit entstandenen Bedürfnis Rechnung tragen, nämlich Examensarbeiten und andere Forschungsleistungen vornehmlich jüngerer Wissenschaftler in die Öffentlichkeit zu tragen. Die etablierten Reihen und Zeitschriften des Faches reichen längst nicht mehr aus, die vorhandenen Manuskripte aufzunehmen. Die Universitäten sind deshalb aufgerufen, Abhilfe zu schaffen. Einige von ihnen haben mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unter zumeist tatkräftigem Handanlegen der Autoren die vorliegende Reihe begründet. Thematisch soll darin die ganze Breite des Faches vom Paläolithikum bis zur Archäologie der Neuzeit ihren Platz finden.
Ursprünglich hatten sich fünf Universitätsinstitute in Deutschland zur Herausgabe der Reihe zusammengefunden, der Kreis ist inzwischen größer geworden. Er lädt alle interessierten Professoren und Dozenten ein, als Mitherausgeber tätig zu werden und Arbeiten aus ihrem Bereich der Reihe zukommen zu lassen. Für die einzelnen Bände zeichnen jeweils die Autoren und Institute ihrer Herkunft, die im Titel deutlich gekennzeichnet sind, verantwortlich. Sie erstellen Satz, Umbruch und einen Ausdruck. Bei gleicher Anordnung des Umschlages haben die verschiedenen beteiligten Universitäten jeweils eine spezifische Farbe. Finanzierung und Druck erfolgen entweder durch sie selbst oder durch den Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH, der in jedem Fall den Vertrieb der Bände sichert.
Herausgeber sind derzeit: Kurt Alt (Mainz) Peter Breuning (Frankfurt am Main) Philippe Della Casa (Zürich) Manfred K.H. Eggert (Tübingen) Clemens Eibner (Heidelberg) Ralf Gleser (Münster) Bernhard Hänsel (Berlin) Alfred Haffner (Kiel) Svend Hansen (Berlin) Ole Harck (Kiel) Joachim Henning (Frankfurt am Main) Christian Jeunesse (Strasbourg) Albrecht Jockenhövel (Münster) Rüdiger Krause (Frankfurt am Main) Klára Kuzmová (Trnava) Amei Lang (München) Achim Leube (Berlin) Andreas Lippert (Wien) Jens Lüning (Frankfurt am Main)
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Neue Forschungen zur Besiedlung des Dollbergplateaus in der Frühlatènezeit – Gedanken zu Datierung und Funktion der ältesten Abschnittsbefestigung im Bereich des „Hunnenrings“ von Otzenhausen, Lkr. St. Wendel von Sabine Hornung und Arno Braun
Das Hunsrück-Eifel-Gebiet und darin in besonderem Maße der Hochwald spielten aufgrund ihrer zahlreichen, mit Importen und Goldbeigaben ausgestatteten Fürstengräber von jeher eine wichtige Rolle bei der Formulierung von Modellen zur Entstehung eisenzeitlicher Eliten1. Während bezüglich einer Herausbildung komplexer sozialer Hierarchien im Laufe des 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. in der archäologischen Forschung weitgehend Einigkeit herrscht, wird die Frage nach der Existenz zentraler Siedlungen der Frühlatènezeit mitunter kontrovers diskutiert. Hans Nortmann konnte in einer Reihe von Studien verschiedene Wellen von Burgengründungen im Bereich der Hunsrück-Eifel-Kultur (HEK) glaubhaft machen, zwischen den kleinen Befestigungen der ausgehenden Späthallstattzeit (errichtet im späten 6. Jahrhundert v. Chr.) und den mittel- bis spätlatènezeitlichen Anlagen mit Gründungshorizont in LT B der jüngeren Burgengeneration klafft jedoch eine zeitliche Lücke2. In jüngster Zeit argumentierte Dirk Krauße im Sinne einer Existenz befestigter Zentralsiedlungen der HEK II A2/3 im Gebiet der Hunsrück-EifelKultur. Als Beleg für diese These führte er zunächst die Befunde aus dem Oppidum von Wallendorf, Lkr. Bitburg-Prüm, an, wo ausgedehnte Siedlungsreste entsprechender Zeitstellung in Form von Gruben- und Hausbefunden auf mehreren Hektar Fläche erfasst werden konnten3. Die Existenz von zeitgleichen Befestigungsanlagen auf dem Kasselt ist wahrscheinlich, da dem spätlatènezeitlichen 1 Vgl. zuletzt Diepeveen-Jansen 2001; Gleser 2005, 407-424; Krauße 2006, 303-375. 2 Nortmann 1999; ders. 1998; ders. 1991; ders. 2008/09. – Nortmann postuliert für die in HEK II A3 einsetzende Besiedlung des „Hunnenrings“ eine Kontinuität auch in der Mittellatènezeit und favorisiert aufgrund der geringen Größe der Anlage daher eine Zuweisung zur Gruppe der castella. Vgl. ebd. 19. 3 Hierbei konnte D. Krauße auf einer Siedlungsfläche von rund 5 ha zwei frühlatènezeitliche Besiedlungsphasen des Oppidums Wallendorf unterscheiden: Die ältere Phase datiert er in HEK II A2/3, entsprechend LT A-spät bis LT B1a, die jüngere Phase in die entwickelte Stufe LT B, entsprechend dem gesamten 4. Jh. v. Chr. Mit einer Spätdatierung von HEK II A3 vermag sich diese Zweiphasigkeit jedoch evtl. zu relativieren. – Krauße 2006, 162-175; ders. 1996, 50. – Vgl. auch Hansen/Pare 2008, 73.
murus Gallicus in Wallendorf mindestens eine Befestigungsphase voranging. Krauße vermag deren Errichtung mit einiger Wahrscheinlichkeit in die 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. zu datieren4. Deutlich dürftiger stellt sich die Beweislage für die übrigen, in diesem Kontext angeführten Beispiele wie den Martberg, Kastel-Staadt und den Titelberg dar, die zwar Einzel- oder sogar Siedlungsfunde der jüngeren Hunsrück-Eifel-Kultur erbrachten, wo jedoch die Existenz frühlatènezeitlicher Befestigungsanlagen bisher nicht sicher nachzuweisen ist5. Auch für die treverische Befestigung auf dem Dollberg bei Otzenhausen wurde in der Vergangenheit verschiedentlich die Existenz einer befestigten Vorgängersiedlung in Erwägung gezogen6. Diese Annahme basierte einerseits auf dem Vorkommen von Fundmaterial der HEK II A2/3 im Inneren des „Hunnenrings“7, andererseits fanden sich im Zuge der Ausgrabungen W. Dehns in den 1930er Jahren Hinweise auf eine ältere Abschnittsbefestigung im Kern des spätlatènezeitlichen Nordwalles8. Aufgrund der Nähe zu den Fürstengräbern von Schwarzenbach, deren Sichtverbindung zum rund 3 km entfernt gelegenen Dollberg einen räum4 Krauße 2006, 161. 203. 5 Zu wenigen frühlatènezeitlichen Funden vom Martberg vgl. Nickel u. a. 2008, 629; Haffner 1984, 110; Thoma 2000. – Zur These einer frühlatènezeitlichen Besiedlung von Kastel-Staadt vgl. Schindler 1977; Koch/Schindler 1994, 130. – Dagegen Nortmann/Peiter 2004. – Zum Titelberg vgl. Metzler 1995, 24-28. 60, der die frühlatènezeitlichen Funde aus der Siedlung allerdings mit zerstörten Gräbern in Verbindung bringen möchte. – Dagegen jedoch ebd. 42. – Krauße 2006, 325 verweist in diesem Zusammenhang auf zwei Ausbauphasen der Befestigungen des Titelbergs, die durch einen Hiatus von den spätlatènezeitlichen Phasen getrennt werden. 6 Schindler 1968, 123-127; Collis 1984. – Vgl. dagegen die Einzelmeinung von Wiegert 2002, 66. 264-266, der die älteste Befestigung auf dem Dollberg als Fliehburg ansprechen möchte. – Zum Beispiel „Hunnenring“ jüngst auch Nortmann 2008/09, 19. Nortmann setzt den Beginn der Besiedlung und entsprechend den Übergang HEK II A2/3 absolutchronologisch später als Krauße, nämlich in der 2. Hälfte des 4. Jh. v. Chr., an. 7 Erwähnenswert ist neben den Siedlungsfunden auch ein Grabhügel der HEK II A3, welcher unmittelbar nordöstlich der verstürzten Nordmauer bis heute im Gelände zu erkennen ist. 8 Schindler 1968, 123; Wiegert 2002, 264. – Vgl. auch Collis 1984.
Frühlatènezeitliche Besiedlung
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Nordwallschnitt W. Dehn
Rest der frühlatènezeitlichen Abschnittsbefestigung
Abb. 1: LiDAR-Scan des „Hunnenrings mit der aus Wall und Graben bestehenden Struktur an der Ostflanke des Dollberges (Quelle LiDAR-Scan: LKVK Saarland, bearbeitet von S. Boos/i3mainz).
lichen Bezug suggeriert9, lag es nahe, der Frage nach einer befestigten Siedlung der Frühlatènezeit als Vorgängerin des „Hunnenrings“ im Rahmen unseres Projektes zu Besiedlungsgeschichte, Kulturlandschaftsgenese und sozialem Wandel im Umfeld des Oppidums „Hunnenring“ erneut nachzugehen. Nach Auswertung eines LiDAR-Scans des 9 In diesem Sinne bereits Haffner 1976, 152.
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S. Hornung, A. Braun
Dollberg-Plateaus und ersten Prospektionen sollte schließlich im Sommer 2008 eine gezielte Sondage neue Erkenntnisse liefern.
Erste Hinweise auf die Existenz einer Abschnittsbefestigung
Der LiDAR-Scan des Oppidums „Hunnenring“ läßt an der Ostflanke des Dollberges deutlich eine längliche Struktur, bestehend aus Wall und vorgelagertem Graben, erkennen (Abb. 1), die bei bisherigen Prospektionen unbemerkt geblieben war. Es scheint sich hierbei um die Überreste eines Befestigungswerkes zu handeln, das nach Westen hin unter den mächtigen, spätlatènezeitlichen Nordwall des „Hunnenrings“ bzw. in Richtung Osten den steilen Hang hinab bis in das angrenzende Tal zieht und dort ausläuft (Abb. 2). Die Struktur wird von der modernen Zufahrt zum Dollberg-Plateau geschnitten, welche zudem unmittelbar auf Höhe des Walles einen frühneuzeitlichen Meilerplatz kreuzt. Letzterer ist seinerseits durch eine runde Plattform,
Nordmauer, an deren östlichem Ende, der Ansatz des Grabens noch andeutungsweise zu erkennen scheint, war zunächst von der Existenz einer älteren Abschnittsbefestigung auf dem Dollberg auszugehen, die den Kern des heutigen Nordwalles bildet. Vor diesem Hintergrund ist ein Vergleich mit den Grabungsergebnissen W. Dehns von besonderem Interesse, der in den Jahren 1938 und 1940 einen Schnitt am westlichen Ende der großen Nordmauer (Schnitt 11) öffnen ließ. Unglücklicherweise ist die Dokumentation dieser Sondage aufgrund technischer Probleme hinsichtlich der Stabilität der Profile und der Gefahr durch nachrutschende Steine äußerst lückenhaft. In Kombination mit den im Grunde erwartungsgemäß unklaren Befundverhältnissen an der Nahtstelle von Nordmauer und westlicher Randbefestigung führte dieser Umstand
Abb. 2: Die Reste der Abschnittsbefestigung im Gelände (Foto: S. Hornung).
die einen ebenen Grund für die Errichtung eines stehenden Meilers bildete, deutlich im Geländerelief zu erkennen10. Da auch unter dem Versturz der 10 Auf dem LiDAR-Scan sind die Überreste unzähliger vergleichbarer Meilerplätze zu erkennen, welche sich in einem fast flächendeckenden Netzwerk auf den bis heute bewaldeten Höhen des Hochwaldes erhalten haben. Sie sind Relikte einer intensiven Bewirtschaftung des Forstes im Zuge der Entstehung einer lokalen Eisenhüttenindustrie, die vom 17. bis ins 19. Jh. den Hauptwirtschaftszweig der Region darstellte.
schließlich sogar zum vorzeitigen Ende der Untersuchungen. Obwohl nur der östliche Abschnitt des Südprofils auf einer Länge von 6 m zeichnerisch aufgenommen werden konnte, sind eine Reihe bemerkenswerter Details zu erkennen (Abb. 3). Im Kern der Nordmauer fand sich ein kuppenförmiger Erdwall aus rötlich-gelbem Lehm (Schicht 16a), durchsetzt mit grauem Sand und Quarzitsplitt (Schicht 16b). Diese Struktur lag über einer dünnen Frühlatènezeitliche Besiedlung
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Abb. 3: Befunde des Südprofils von Schnitt 11, Grabung W. Dehn 1938/40, angelegt in der Nordwest-Ecke des „Hunnenrings“ (nach Wiegert 2002).
Kulturschicht (Schicht 17), welche ihrerseits den gewachsenen Boden (Schicht 20) überdeckte. Darüber hinaus war über dem Erdwall eine humose Schicht (Schicht 15b) zu erkennen, die diesen vom Schutt der spätlatènezeitlichen Mauer (Schicht 14a) trennte. Letztere wurde bereits von R. Schindler als stratigraphische Trennlinie zwischen einer älteren und einer jüngeren Ausbauphase der Befestigung gedeutet11, während der Ausgräber selbst in dem Erdwall noch eine Art Fundamentierung der spätlatènezeitlichen Wehrmauer sehen wollte12. Ähnlich wie schon die im LiDAR-Scan ersichtlichen Befunde sprachen somit auch die Beobachtungen im Zuge der Ausgrabungen W. Dehns für die Existenz einer Abschnittsbefestigung, die das Dollberg-Plateau vom angrenzenden Höhenrücken abriegelte und der in murus Gallicus-Bauweise errichteten Wehrmauer des treverischen Oppidums „Hunnenring“ zeitlich voranging. Entsprechend galt es, diese These durch eine Sondage am Osthang des Dollberges abzusichern. Unterhalb der Nordostecke des „Hunnenrings“ erwiesen sich die Überreste des Erdwalles trotz steilen Terrains als gut zugänglich, so dass die Anlage eines Schnittes nicht nur nähere Informationen zum inneren Aufbau dieser Struktur, sondern auch zu seiner Datierung versprach. Auf diese Weise ließ sich der erhebliche Aufwand vermeiden, den eine Sondage durch 11 Schindler 1968, 121. 12 Wiegert 2002, 65f. mit Beilage 16.
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S. Hornung, A. Braun
den eigentlichen Nordwall bedeutet hätte. Auch das durch die Altgrabung anschaulich dokumentierte Risiko durch herabstürzende Steine bei einem solchen Unterfangen konnte umgangen werden. S.H. Die Ausgrabungen 2008
Zwischen August und Oktober 2008 wurde auf halber Höhe zwischen der modernen Zufahrt zum Plateau und der Nordostecke des „Hunnenrings“ senkrecht zu der im Gelände sichtbaren Struktur aus Wall und Graben eine knapp 2 m breite Sondage angelegt (Abb. 4). Die Arbeiten erwiesen sich in ihrem Verlauf als problematisch, da das Erdreich nicht nur im Bereich des Grabens, sondern auch unter dem Wall nach anhaltenden, starken Regenfällen Wasser führte, welches zur Grabung hin austrat. Dies erschwerte die Dokumentation der Befunde zum Teil erheblich. Das Wasser sammelte sich im Schnitt und musste während der Feinputzarbeiten ebenso wie während der gesamten fotografischen und zeichnerischen Befunddokumentation kontinuierlich abgeschöpft werden. Dennoch konnte eine Reihe von Beobachtungen festgehalten werden, die nicht nur eine Rekonstruktion der alten Befestigungsmauer erlauben, sondern auch Hinweise auf ihre zeitliche Stellung lieferten. Dokumentiert wurde zunächst Profil 1, welches einen Schnitt durch das gesamte Befestigungssystem aus Wall und Graben lieferte. Bei dessen Anlage
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Nordwall Sondage 2008
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obere Randbefestigung Abb. 4: Lageskizze der Sondage 2008 (Grafik: S. Hornung).
konnten ferner im Bereich des Wallkörpers 5 Plana aufgenommen werden, welche zum Teil Strukturen erkennen ließen, die im Profil nicht zu beobachten waren. Zur weiteren Klärung des Befundes erschien es nötig, im Bereich des Walles ein zweites Profil anzulegen, welches Profil 1 etwa 1 m in westlicher Richtung vorgelagert war, auch hier unter Anlage eines Zwischenplanums im Bereich problematischer Befunde. Eine zweite Erweiterung des Hauptschnittes wurde in östlicher Richtung angelegt (Abb. 5).
Die Befunde Bereits bei Anlage von Profil 1 (Taf. 1) zeigte sich, dass der heute stark verschliffene Erdwall auf einer natürlichen Geländerippe angelegt war (Abb. 6), wobei sich der gewachsene Boden als stark verfestigter Verwitterungshorizont zu erkennen gab, dessen sandige Matrix eine Vielzahl auch größerer Steine einschloss. Auffällig war die sehr unterschiedliche Farbigkeit des ansonsten bezüglich seiner Konsistenz recht homogenen, anstehenden Bodens. Während die unmittelbar unter dem Zentrum des Erdwalles liegende Schicht 29 eine ocker bis leicht grau-olive Farbe aufwies, war die südlich anschließende Schicht 28 eher gelblich und nur zum Erdwall hin mitunter etwas rötlich gefärbt, während die nördlich des Walles und im Grabenbereich erfasste, sandig-lehmige Schicht 25 wiederum von ocker bis gelblicher Farbe war. Letztere besaß
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Abb. 5: Detailplan des Schnittes und der beiden Erweiterungen mit Lage der Profile (Grafik: S. Hornung).
zum Graben hin eine auffällig verhärtete Oberfläche, welche ehemals offen gelegen haben dürfte. In Planum 5 (Taf. 6) wird ersichtlich, dass Schicht 29 als etwa 3,5-4 m breites Band abweichender Färbung die einander recht ähnlichen Schichten 25 und 28 durchschnitt. Auffällig war jedoch die Ausrichtung dieser Verfärbung, die um etwa 60 Grad gegen den Wallverlauf versetzt scheint, so dass ihre Entstehung auf die unterschiedliche Beschaffenheit des geologischen Untergrundes zurückzuführen sein dürfte. Der gewachsene Boden war im Bereich der Befestigung von einem 40 bis 60 cm mächtigen, kolluvialen Schichtpaket überdeckt (Schicht 21 / 17 / 27), welches ebenfalls eine sehr unterschiedliche Färbung aufwies und im Zuge der Bauvorbereitung vermutlich eingeebnet oder sogar gänzlich zu Planierungszwecken angeschüttet worden sein dürfte. Unter dem Wallkörper zeichnete sich deutlich die ockerfarbene, sandige Schicht 17 ab, die vereinzelt auch Steine bzw. Holzkohleflitter enthielt und deutlich lockerer war als der darunter liegende gewachsene Boden. Im Gegensatz hierzu handelte es sich bei Schicht 21 um einen rötlichen, festen Lehm, der im Bereich von 21a an der Oberfläche stark verdichtet und am Übergang zu Schicht 20 von einem nur wenige Millimeter starken, grünlichen Verschmutzungshorizont mit zahlreichen Holzkohleflittern (bis etwa auf Höhe von Meter 1,65) überdeckt war. Letzteres könnte darauf hindeuten, dass die unmittelbar an den Wall angrenzende Schicht 21a zeitweise offen gelegen hat und einen alten Laufhorizont markiert, während Schicht 21b aufgrund ihrer Lage unter dem Wall keinerlei derartige Spuren aufwies. Für diese Deutung dürfte auch die Tatsache sprechen, dass in Planum 4 im Bereich des Übergang von 21a zu 21b ein nur etwa Frühlatènezeitliche Besiedlung
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Abb. 6: Schnitt durch den im Gelände noch als seichte Erhebung sichtbaren Wallkörper (Profil 1). Die oberste Humusschicht wurde im Zuge der Erweiterung der Sondage in westliche Richtung bereits abgenommen (Foto: A. Braun).
20-30 cm breiter humoser Streifen (Schicht 23) zu erkennen war, der im Profil nicht beobachtet werden konnte (Taf. 5). Dieser ließ sich wallparallel in der Fläche verfolgen und war nach Osten hin von einem mächtigen Steinblock gleicher Ausrichtung (Befund 24) überdeckt. Es dürfte sich um die Überreste konstruktiver Elemente aus Holz handeln. Nördlich des eigentlichen Wallkörpers schloss an Schicht 17 die durch ihre intensiv rötliche Farbe und lehmige Konsistenz auffallende Schicht 27 an, welche in Profil 1 nur schwer von der nördlich angrenzenden Schicht 9 zu trennen war. Im ca. 1 m westlich vorgelagerten Profil 2 konnte Schicht 27 jedoch nur noch kleinräumig als dunkelrote Verfärbung beobachtet werden, die von den Kolluvien 17 und 9 überlagert wurde. In diesem Bereich war nach starken Regenfällen ein Wasseraustritt im Profil zu beobachten. Über den durch ihre recht unterschiedliche Färbung gekennzeichneten Kolluvien lag im Bereich des Walles eine bis zu 50 cm mächtige, sandig-kiesige Matrix (Schicht 7 / 10). Während Schicht 7 durch eine ocker bis grünliche Färbung auffiel und eine lockere Konsistenz sowie eine Durchmischung mit Holzkohlepartikeln aufwies, unterschied sich die
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S. Hornung, A. Braun
grün-graue Schicht 10 durch insgesamt etwas kleinteiligeres Steinmaterial und eine dichtere Struktur. Lediglich am Übergang zu der darüber liegenden Schicht 8 war vermehrt Holzkohle zu beobachten. Aus diesem Bereich stammen auch einige wenige keramische Funde. Nach Süden hin überdeckte Schicht 10 das nur schwer gegeneinander abzugrenzende Schichtpaket 20 / 22 / 34. Die ocker bis grünlich-graue Färbung von Schicht 20 erinnerte an Schicht 7, wobei erstere stärker verdichtet war. Vor allem in Profil 2 fiel eine stratigraphische Trennung zunehmend schwer, so dass beide Schichten dem gleichen Horizont angehören dürften. Die in Profil 1 erkennbare Schicht 22 wies eine eher grüne Farbe auf und wird lediglich als tiefer liegender Teil von der in Planum 3 (Taf. 4) auffallend wallparallel verlaufenden Schicht 20 zu interpretieren sein. Nach Süden hin fand 20 ihre Entsprechung in Schicht 34, einem olivfarbenen, sandigen Lehm mit zahlreichen Steinen und Kies gleicher Färbung, wobei eine klare Abgrenzung nicht ersichtlich war. Nördlich des ehemaligen Befestigungswerkes ließ sich auf gleichem Niveau wie 7 eine gleichfalls sandig-kiesige Schicht (Schicht 16) von grün-oliver Farbe erkennen, die in stärkerem Maße als unter dem Wall auch
humose Anteile enthielt. In Richtung Norden fiel eine Abgrenzung gegenüber der darunter liegenden Schicht 9 c zunehmend schwerer, und beide Straten mischten sich zum Graben hin zu einem recht homogenen Schwemmhorizont. Die über Schicht 7 liegenden Schichten 6a und b markierten die Überreste der ehemaligen Befestigung. Beide wiesen eine intensive rosa Färbung und sandige Matrix auf und unterschieden sich vor allem hinsichtlich ihres Steinanteiles. Während die unten liegende Schicht 6b auffallend viele Steine bis zu etwa 50 kg Gewicht enthielt, war bei 6a ein höherer Sandanteil festzustellen. Die nach Norden hin auf gleichem Niveau anschließende Schicht 15 ähnelte in ihrer Konsistenz Schicht 6a, wies jedoch ihrerseits eine deutliche humose Durchmischung auf und war mit zahlreichen, dicht gelagerten Steinen durchsetzt. Aufgrund ihres im Teilplanum vom Abbau Profil 1 gut sichtbaren wallparallelen Verlaufs (Taf. 7), könnte Schicht 15 als Versturz der Befestigung anzusprechen sein. Südlich der Erhebung des Wallkörpers schloss ein im oberen Bereich fast 1 m mächtiges Schichtpaket an 6a/b an. Auffallend war die aus grünlichbraunem, stark humosem Sand und unterschiedlich großen Steinen bestehende Schicht 8, welche wallparallel verfolgt werden konnte. Diese sollte als Überrest ehemaliger Holzeinbauten zu interpretieren sein, nach deren Vergehen der so entstandene Hohlraum sekundär verfüllt wurde. Nach Osten hin waren bei Erweiterung des Schnittes im Bereich von 8 auffallend viele größere Steine von 10-40 cm zu beobachten. In Profil 2 hatte es den Anschein, als sei sandiges Erdreich aus dem Wallkörper (Schicht 6a) teilweise in das lockere Material von 8 eingeschwemmt worden, so dass eine recht fließende Grenze zu erkennen war. Bemerkenswerterweise war beim Abbau von Profil 1 im Teilplanum recht vage eine sandig-humose, grün-ocker Verfärbung in 6a zu erkennen, deren Verlauf parallel zum Wall und zu 8 auf den verfüllten Hohlraum hölzerner Konstruktionselemente schließen lassen könnte. Südlich von 8 schloss das mächtige Schichtpaket 3 / 11 / 13 / 18 an. Bei Schicht 11 handelte es sich um einen dunkelbraunen bis olivgrünen, humos durchsetzten, schluffigen Lehm, der mit wenigen kleinen und einzelnen großen Steinen durchsetzt und parallel zum Wallverlauf zu beobachten war. Die Grenze zu Schicht 8, welche vermutlich jünger sein dürfte, verlief in beiden Profilen nahezu senkrecht. In Profil 1 war zur südlich anschließenden,
schluffig-lehmigen Schicht 18 ein eher fließender Übergang zu beobachten, wobei sich letztere durch ihre ocker bis rötliche Farbe gegenüber 11 abhob. Die Oberkante von Schicht 18 stieg zum Wall hin deutlich an, so dass ein unmittelbarer Zusammenhang, sei es in Form einer Anschüttung oder auch einer Versturzschicht, anzunehmen sein dürfte. Über 11 lag die aus rot-braunem, schluffigem Lehm bestehende Schicht 3, deren Mächtigkeit zum Profil 2 hin deutlich abnahm. Diese war durchsetzt mit zahlreichen größeren Steinen, die mit zunehmender Tiefe dichter lagen. Die Steine selbst waren mit ihren Langseiten entlang der Längsachse des Walles orientiert. Im Bereich der Südseite von Schicht 3 konnte wiederum Holzkohle beobachtet werden, die sich in Planum 2 als humoses Band zu erkennen gab (Schicht 12, Taf. 3), so dass der Befund als funktionaler Bestandteil der Befestigung anzusprechen sein könnte. Ob die rotbraune Verfärbung des Materials als ein Hinweis auf Hitzeeinwirkung zu verstehen sein könnte, muss zunächst offen bleiben. Die südlich an 3 anschließende Schicht 13 ähnelte dieser in ihrer Konsistenz, wies jedoch eine im Vergleich stärkere humose Durchmischung auf und war von ocker- bis rötlich-brauner Farbe. Am Südende von Profil 1 ließ sie sich nur schwer von der darüber liegenden Schicht 2a trennen, was auf den rezenten Baumbestand in diesem Bereich zurückzuführen sein dürfte. Die Überreste der ehemaligen Befestigung waren flächig von einer mittelbraunen, humosen Erdschicht überdeckt, wobei die auf 3 und 13 aufliegende Schicht 2a in ihrem unteren Bereich zahlreiche Holzkohlereste enthielt. Das Material von 2a wurde zudem von oben in die Hohlräume zwischen einige größere Steine eingeschwemmt und muss sich daher nach dem Verfall der Anlage gebildet haben. In Schicht 2b, deren Farbe 2 a ähnelte, fanden sich Holzkohlereste vor allem im oberen Bereich und dünnten mit zunehmender Tiefe aus. Den oberen Abschluss des Profils bildete eine stark humose Oberschicht (Schicht 1) von 15-30 cm Stärke, deren Mächtigkeit zum Graben hin zunahm. Diese enthielt zahlreiche Steine und deren kiesige Verwitterungsrückstände, die zum Teil als Versturz der weiter oben an der Hangkante liegenden SpätlatèneBefestigung zu deuten sein dürften (Schicht 4). Auffällig war eine Lage aus mehreren großen, schräg nach Süden verkippten Steinen, welche eventuell in Zusammenhang mit der Befestigung stand, da sie entlang deren Verlauf orientiert war. Frühlatènezeitliche Besiedlung
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Abb. 7: Blick in den Graben der Abschnittsbefestigung mit Quellaustritt im unteren Bereich (Foto: S. Hornung).
Im Vergleich zu den komplexen Befunden im Bereich des Walles war die Schichtfolge auf Höhe von Berme und Graben deutlich einfacher. Die Oberkante der dem gewachsenen Boden entsprechenden Schicht 25 verlief vor der Wallschüttung zunächst für rund 2 m fast horizontal in Richtung Norden weiter, um dann im Winkel von 30-40 Grad zur Grabensohle hin abzufallen (Taf. 1). Auffälligerweise war ihre Oberfläche bei vergleichbarer, sandig-lehmiger Konsistenz weniger stark verdichtet als im Bereich unter dem Wall. Als problematisch erwies sich die Erfassung der eigentlichen Grabensohle, da in diesem Bereich ein starker Wasseraustritt die Arbeiten erschwerte und Erdmaterial in die im unteren Teil nur lockere, stark humos durchsetzte Steinverfüllung des Grabens (Schicht 45) eingeschwemmt wurde (Abb. 7). Von der Berme aus gesehen dürfte der Niveauunterschied wohl etwa 2,4-2,5 m betragen haben. Zum nördlich angrenzenden Höhenrücken hin wies der Graben einen deutlich steileren Böschungswinkel von knapp 55 Grad auf, war jedoch nur etwa 1 m eingetieft, was gleichfalls für eine Errichtung des Walles auf einer natürlichen Geländerippe sprechen könnte. Das im Laufe der Zeit in den Graben eingespülte Erdreich ließ sich nur eingeschränkt in getrennte Straten unterteilen, da stets fließende Übergän32
S. Hornung, A. Braun
ge zwischen den Schichten zu beobachten waren. Insgesamt fiel auf, dass sich lockeres Steinmaterial vor allem in der Grabenmitte sammelte und durch das Grundwasser in diesem Bereich jegliche Füllmatrix ausgewaschen war. Der Wasseraustritt lag zur Zeit der Grabung etwa an der Schichtgrenze 45 / 46, wobei in der unten liegenden, aus zum Teil recht großen Steinen bestehenden Schicht 45 ein auffällig hoher humoser Anteil zu beobachten war, während Schicht 46 aus kleinteiligem, weniger stark durchmischtem Geröll bestand. Die steinige Grabenverfüllung dürfte sich überwiegend aus dem Versturz der Abschnittsbefestigung sowie der jüngeren Nordmauer zusammensetzen. Von Süden her bildete die an der Oberkante recht dünne und im Graben bis zu 70 cm mächtige Schicht 9 die älteste Schwemmschicht nach dessen Aufgabe. Zum Wall hin war sie nicht klar von der kolluvialen Schicht 9 c und der darüber liegenden, eher grünlich-sandigen Schicht 16 zu trennen, deren humoser Anteil zum Graben hin stetig zunahm. Stratigraphisch entsprach diesem Horizont auch das auf der Nordseite fassbare Schichtpaket 42 / 44, welches gleichfalls von schluffig-lehmiger Konsistenz war. Ähnlich wie im Bereich von 45 zeichnete sich auch 44 grundwasserbedingt durch einen höheren humosen Anteil aus. Nach oben hin wies
Schicht 9 eine deutlich rötliche Färbung auf, was eine Abgrenzung der nur im eigentlichen Graben fassbaren Deckschicht 9b rechtfertigte. Diese korrespondierte trotz etwas unterschiedlicher Färbung auch mit der auf der Landseite gelegenen Schicht 41 und dürfte als Teil eines Schwemmhorizontes zu verstehen sein, der nach dem Einsturz der Befestigung in den Graben gelangte. Die rötliche Farbe mit zur Mitte hin stark kiesiger Konsistenz korrespondierte auffallend mit dem Material des eigentlichen Wallkörpers (Schicht 6a / b). Auf der nördlichen Grabenseite war unmittelbar über 41 eine wiederum ockerfarbene Schwemmschicht mit etwas geringerer Mächtigkeit zu erkennen, die von der Landseite her nach der Zerstörung der Befestigung abgelagert wurde. Auch im Bereich des Grabens lag über der im Laufe der Zeit eingeschwemmten Grabenverfüllung ein nach oben hin zunehmend humoser Übergangshorizont, der Schicht 2b entsprach. Letzterer korrespondierte mit der nach Norden hin fassbaren Schicht 38, die allerdings etwas mächtiger war. Im Bereich dazwischen war mit Schicht 39 ein vergleichbarer Horizont zu erkennen, der jedoch aufgrund der hydrologischen Gegebenheiten eine kiesige Konsistenz und stärkere humose Durchmischung aufwies. Die oberste Deckschicht bildete schließlich auch hier ein schwärzlicher Humus, der zur Grabenmitte hin gleichfalls mit Kies durchsetzt war und daher als Schichtpaket 37 / 1 erfasst wurde.
Fundmaterial und Datierung Im Gegensatz zu allen übrigen Grabungsschnitten im Bereich der Befestigungen des „Hunnenrings“ erwies sich die Sondage am Erdwall als ausgesprochen fundarm. Es konnten nur rund ein Dutzend chronologisch meist wenig aussagekräftiger Scherben geborgen werden. Diese stammten aus den Schichten 3 und 8, in welchem Falle auch ein sekundärer Eintrag möglich wäre, da Schicht 3 vermutlich erst nach Zerstörung der Befestigung abgelagert und Schicht 8 wohl nach Vergehen hölzerner Strukturen der ehemaligen Wehrmauer verfüllt wurde. Weitere Funde kamen in den Schotterschichten 7 und 10 unter dem eigentlichen Wallkörper zutage und dürften daher zur Zeit der Errichtung der Befestigung dorthin gelangt sein.
Schicht 7: 1) Kleines Fragment einer Wandscherbe ohne erhaltene Oberfläche, Wandstärke >6 mm, schwach gebrannt, schwärzlich-braun, eher feine, meist sandige Magerung Schicht 10: 2) Randscherbe eines Gefäßes mit ausbiegendem Rand, Durchmesser ca. 21 cm, Wandstärke 1 cm, Oberfläche geglättet, braun, handgemacht, mittelhart gebrannt, mittelfeine bis grobe Magerung aus Sand und Keramikgrus (Abb. 8,2) 3) Wandscherbe eines groben Gefäßes, sekundär gebrannt, Wandstärke ca. 1 cm, Oberfläche verstrichen, rötlich verziegelt, innen schwarz, handgemacht, starke, grobe Magerung aus Steinen bis zu 6 mm (Abb. 8,3) Schicht 8: 4) Wandscherbe eines feinkeramischen Gefäßes, Wandstärke 7 mm, Oberfläche innen und außen gut geglättet, schwärzlich, handgemacht (?), mittelhart gebrannt, meist feine, sandige Magerung (Abb. 8,4) 5) Wandscherbe eines groben Gefäßes ähnlich 3, sekundär gebrannt, Wandstärke 1,2 cm, Oberfläche verstrichen, rotbraun, innen schwärzlich-braun, handgemacht, starke, grobe Magerung aus Steinen bis 5 mm (Abb. 8,5) 6) Kleine Wandscherbe eines groben Gefäßes, sekundär gebrannt, Wandstärke 1,3 cm, Oberfläche verstrichen, rötlich, innen braun, handgemacht, starke Magerung mit Steinen von 1-2 mm sowie Sand und Glimmer (Abb. 8,6) 7) Brandlehm Schicht 3: 8) Randscherbe einer großen Schale mit deutlich einbiegendem Rand, Durchmesser ca. 24 cm, Wandstärke 8 mm, Oberfläche geglättet aber schlecht erhalten, war evtl. poliert, Farbe heute braun, war eher schwärzlich, handgemacht, mittelhart gebrannt, feinsandige Magerung (Abb. 8,8) 9) Wandscherbe eines größeren Gefäßes, Wandstärke 7-8 mm, Oberfläche beidseitig geglättet, innen Glättverzierung aus breiten, senkrecht zueinander stehenden Bändern, schwärzlich, handgemacht, gut gebrannt, mittelfeine bis feine, meist sandigsteinige Magerung bis etwa 1 mm (Abb. 8,9) 10) Insgesamt 6 zum Teil kleine Brocken ungebrannten oder leicht angebrannten Lehms, möglicherweise Hüttenlehm Frühlatènezeitliche Besiedlung
33
Schicht 10
2
3 Schicht 8
4
5
6
Schicht 3
8
9 Abb. 8: Fundmaterial aus den Grabungen 2008 im Bereich der frühlatènezeitlichen Abschnittsbefestigung. – M. 1:2 (Grafik: I. Bell).
Darüber hinaus konnten aus fast allen Schichten Holzkohleproben genommen werden. Die Datierung des spärlichen Fundmaterials bereitet insofern Probleme, als ein recht hoher Anteil chronologisch wenig aussagekräftiger Ware vorhanden ist. Während das sehr kleine Keramikfragment aus Schicht 7 nicht näher eingeordnet werden kann, spricht der gerundete, ausbiegende Rand ohne Andeutung von Randlippe der Scherbe Nr. 2 für eine innerhalb des Siedlungsmaterials vom „Hunnenring“ frühe Zeitstellung und entspricht auch hinsichtlich Farbe, Brand und Oberflächenbehandlung recht gut dem Material der frühlatènezeitlichen HEK II A2/3. Dies könnte auch durch die grobkeramische Wandscherbe aus der gleichen Schicht bestätigt werden, deren grobe Magerung und wenig sorgfältig verstrichene Oberfläche eben34
S. Hornung, A. Braun
falls eine entsprechende Datierung nahelegen dürften. Ähnliches gilt demnach wohl auch für die Scherben vergleichbarer Machart aus Schicht 8. Die dort vergesellschaftete Wandscherbe mit auffallend gut geglätteter Wandung und schwärzlicher Oberfläche lässt sich allerdings nur allgemein der Zeit zwischen HEK II A3 und LT D1 zuordnen, ohne dass anhand des sehr kleinen Stückes eine präzisere Ansprache möglich wäre. Das Fehlen von Hinweisen auf eine Herstellung auf der Drehscheibe könnte hierbei letztlich auch auf die Erhaltung des Fundes zurückzuführen sein und muss nicht notwendigerweise im Sinne einer frühen Datierung verstanden werden. Der gleichen Warenart gehört im Grunde auch die Randscherbe einer großen Schale aus Schicht 3 an, wobei der
Bef.-Nr./ Arch. Bef.-Art Kontext
Mate- RadioCalibrated rial carbon- age(s) Sigma Age BP
2 Sigma
Labornummer
Schicht 21 Kolluvium unter dem Wall Schicht 17 Kolluvium unter dem Wall
Holzkohle
9994 ± 61 9659 BC - 9573 BC 9556 BC - 9370 BC
9799 BC - 9790 BC 9768 BC - 9307 BC
Erl-13191
Holzkohle
799 BC - 699 BC 697 BC - 538 BC 528 BC - 525 BC
Erl-13193
Schicht 7
Holzkohle
2532 ± 40 791 BC - 749 BC 688 BC - 666 BC 644 BC - 591 BC 580 BC - 558 BC 2298 ± 39 404 BC - 359 BC 277 BC - 259 BC 241 BC - 237 BC
409 BC - 350 BC 313 BC - 209 BC
Erl-13195
Holzkohle
2227 ± 40 374 BC - 350 BC 305 BC - 209 BC
387 BC - 202 BC
Erl-13197
Zweig
1699 ± 40 259 AD - 281 AD 323 AD - 401 AD
247 AD - 419 AD
Erl-13192
Holzkohle
1346 ± 40 645 AD - 690 AD 750 AD - 761 AD
619 AD - 725 AD 737 AD - 771 AD
Erl-13194
Holzkohle
649 ± 40
Schotterschicht unter dem Wall, terminus post quem Schicht 2a Kulturschicht über dem Wall Schicht 6 durch Verfall gestörter Wallkörper Schicht 8 sekundärer Eingriff in den Wall Schicht 2b terminus im Graante quem für Graben ben
1286 AD - 1315 AD 1278 AD - 1332 AD Erl-13196 1355 AD - 1388 AD 1337 AD - 1398 AD
Tabelle 1: 14C-Datierungen an Holzkohlefunden aus dem Erdwall.
beträchtliche Durchmesser wiederum für eine eher frühe Zeitstellung sprechen könnte, da die Durchmesser der Schalen zur Spätlatènezeit hin tendenziell abzunehmen scheinen13. Die aus der gleichen Schicht stammende Wandscherbe mit senkrechter Glättbandverzierung auf der Innenseite folgt dem Zierschema frühlatènezeitlicher Gefäße der HEK II A3 und dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit dieser Zeitstufe angehören. Zwar ist auch am „Hunnenring“ noch bis in die Spätlatènezeit Glättverzierung auf Gefäßen belegt14, es handelt sich jedoch üblicherweise um Gitterglättmuster, während breite, bandförmige Verzierungen bislang auf frühes Material beschränkt bleiben. Die wenigen keramischen Funde scheinen somit insgesamt für eine in Bezug auf die Spanne der Besiedlung des Dollberg-Plateaus frühe Errichtung des durch 13 Vgl. auch Beitrag Hornung/Rieth. 14 Wiegert 2002, 198f. nimmt allerdings eine überwiegend frühlatènezeitliche Datierung der glättverzierten Keramik an.
den heutigen Nordwall überprägten, älteren Befestigungswerkes zu sprechen. Da im Zuge der Grabungen zahlreiche Holzkohleproben geborgen werden konnten, liegen einige 14C-Datierungen vor, die weitere Hinweise auf die zeitliche Stellung der Anlage liefern (Tab. 1): Aus den Kolluvien unterhalb des Walles stammen zwei recht unterschiedliche Daten. Während Schicht 21 Holzkohlereste des 10. Jahrtausends v. Chr. lieferte, liegt aus Schicht 17, die unmittelbar vom Wallkörper überdeckt wird, ein hallstattzeitliches Datum vor, das die These einer Störung der Kolluvien durch mögliche Terrassierungen beim Bau der Befestigung zu stützen scheint. Datierungsrelevant ist vor allem das Datum aus Schicht 7. Diese Schotterschicht steht funktional mit der Befestigungsanlage in Verbindung und dürfte stratigraphisch als unterster Baubefund anzusprechen sein. Die Holzkohle stammt mit recht hoher Wahrscheinlichkeit aus der ersten Hälfte des
Frühlatènezeitliche Besiedlung
35
scheinlich machen. Dem entspricht die vermutlich durchgehend frühlatènezeitliche Keramik (HEK II A3) aus dem Schnitt15 (bzw. das Fehlen von eindeutig mittel- oder spätlatènezeitlichen Funden), wobei das wenige gut datierbare Material allerdings aus sekundär gestörten Schichten stammt und daher grundsätzlich auch nachträglich in den Befund gelangt sein kann.
Rekonstruktion der Befestigung Abb. 8: Rekonstruktionsvorschlag für die frühlatènezeitliche Abschnittsbefestigung (Zeichnung: S. Hornung).
4. Jh. v. Chr. Vor diesem Hintergrund ist schließlich ein weiteres Datum aus Schicht 2a von Interesse, die den Wall überdeckt und somit Hinweise für die Aufgabe der Befestigung liefert. Die entnommene Holzkohleprobe stammt von einem Zweig, bietet somit also methodisch gute Voraussetzungen. Sie ist mit großer Wahrscheinlichkeit in das 3. Jahrhundert v. Chr. zu datieren und erhärtet daher in Verbindung mit dem Datum aus Schicht 7 den Verdacht einer frühlatènezeitlichen Datierung der Abschnittsbefestigung auf dem Dollberg. Vor diesem Hintergrund sind die Proben der sekundär gestörten Schichten 6, 8 und 2b nur noch wenig aussagekräftig, mit denen Aktivitäten der Spätantike und des Mittelalters fassbar werden. Da die beprobten Schichten auf einem stratigraphisch recht hohen Niveau liegen, ist hier nicht nur eine Störung durch den Einsturz oder die Planierung der Befestigung, sondern auch durch eindringendes Wurzelwerk oder Tierbauten möglich. Eine weitere Beobachtung ist für die Frage nach der Zeitstellung des Befestigungswerkes von einiger Bedeutung. Die über dem Versturz des Walles liegende, humose Schicht 2, welche auch über der von W. Dehn im Kern des Nordwalles erkannten Erdstruktur beobachtet werden konnte, spricht dafür, dass zwischen dem Verfall der Anlage und der Errichtung des spätlatènezeitlichen murus Gallicus ein längerer Zeitraum vergangen sein muss. Dieser Befund vermag die durch naturwissenschaftliche Datierungen an Holzkohlen und die spärliche Keramik gegebenen Unsicherheiten hinsichtlich einer frühen Zeitstellung etwas zu relativieren. Unter Berücksichtigung der archäologischen wie naturwissenschaftlichen Datierungsansätze läßt sich somit die Existenz einer Abschnittsbefestigung des 4. Jahrhundert v. Chr. auf dem Dollberg wahr36
S. Hornung, A. Braun
Wenngleich der im Zuge der Ausgrabung 2008 dokumentierte Befund im Bereich von Wall und Graben in vielen Details unklar bleibt und eine Deutung durch fehlende Holzerhaltung zusätzlich erschwert wird, gibt es doch Hinweise auf den Aufbau der Befestigungsanlage, die einige Gedanken zu ihrer möglichen Rekonstruktion erlauben. Unter Ausnutzung einer natürlichen Geländerippe wurde die Anlage auf rund 0,5 m mächtigen Kolluvien gegründet. In diesem Bereich ist mit ersten baubedingten Eingriffen in Form einer Planierung oder möglicherweise auch gezielten Anschüttung zu rechnen, um einen möglichst ebenen Baugrund zu schaffen. Indiz hierfür könnte ein erstes eisenzeitliches 14C-Datum aus der unmittelbar unter dem Wall liegenden Schicht 17 sein. Ein extrem holzkohlehaltiger Horizont im hinteren Bereich der Befestigung spricht wohl ebenfalls dafür, dass Schicht 21a zumindest zeitweilig offen lag und begangen wurde. Das auffällig waagerecht verlaufende Schichtpaket 7 / 10 dürfte mit der Errichtung der Befestigung konstruktiv unmittelbar in Verbindung stehen. Ein vergleichbarer Befund im Bereich von Schnitt Dehn 10a (Schicht 16) konnte dort als Verfüllung eines Hohlraumes angesprochen werden, der durch Vergehen eines Holzbalkens entstanden war16. Für eine solche Interpretation scheint auch im Falle des Erdwalles die lockere Konsistenz dieses aus kleinteiligem Quarzitgrus bestehenden Horizontes zu sprechen, ebenso das abrupte Abbrechen von Schicht 7 auf Höhe von Meter 7. Da die kiesigen Schichten 7 / 10 auch im westlich gelegenen Profil 2 beobachtet werden konnten und somit kein lokales Phänomen sind, spricht dies für die Existenz durchgängiger horizontaler Balkenlagen als Träger des Befestigungswerkes. Grundsätzlich ist jedoch, 15 Zur Frage der absoluten Datierung von HEK II A3 vgl. Hornung 2008, 183f. 16 Vgl. Beitrag Hornung/Rieth.
nicht zuletzt unter Berücksichtigung der großen Mächtigkeit von 7 / 10, auch das Aufbringen einer steinig-kiesigen Schicht zur Drainage des hangabwärts fließenden Wassers denkbar, um einem Unterspülen der Befestigung vorzubeugen. Für die ehemalige Existenz vertikaler Bauelemente sprechen eine Reihe von Schichtverläufen sowohl im vorderen, als auch im hinteren Bereich des Walles. Zum Graben hin bricht Schicht 7 etwa bei Meter 7 abrupt ab, während nach Osten hin die deutlich humosere Schicht 16 anschließt. Auf etwa gleicher Höhe liegt auch der Übergang vom Kolluvium Schicht 17 zu Schicht 27, in der bei Starkregen Wasser aus dem Profil austrat. In gleicher Weise schließt darüber die humos durchmischte Schicht 15 an die sehr steinhaltigen Schichten 6a / b an. Eine derartige humose Durchsetzung des Erdreiches wäre nach dem Einbruch einer hölzernen Vorderfront der Befestigung zu erwarten, welche ein Herabspülen der angeschütteten Schichten zur Folge hätte. Ein ganz ähnlicher Befund ist auch im rückwärtigen Bereich der Befestigung, bei etwa Meter 1,8 zu beobachten. Dort liegt nicht nur der Übergang von Schicht 21b zu der im oberen Bereich verfestigten, holzkohlereichen Schicht 21a, sondern ebenso auch die Schichtgrenze von 10 zu 20 / 22 sowie darüber die Grenze zwischen Schicht 8 und den südlich anschließenden Schichten 11 und 18. Auffällig ist die länglich-vertikale Form der aus lockerem Quarzitgrus bestehenden Schicht 8. Diese deutet in Zusammenhang mit den am Übergang von 8 zu 10 vermehrt beobachteten Holzkohleresten und der nur im Planum sichtbaren, wallparallelen, humosen Schicht 23 für die Existenz einer hölzernen Innenfront der Befestigung. Das Nachstürzen von Erde und Steinen in den nach Vermodern der Hölzer entstehenden Hohlraum könnte für den Eintrag keramischer Funde, wie auch für das eindeutig zu junge 14C-Datum des Holzkohlerestes aus Schicht 8 verantwortlich sein. Der dokumentierte Befund ließe sich mit Annahme einer auf den zuvor eingeebneten Kolluvien aufsitzenden Holzkastenkonstruktion gut erklären, deren Füllung aus Quarzitgrus und Erdreich bestanden haben dürfte. Diese besaß möglicherweise eine rückwärtige Rampe, welche den Zugang erleichterte. Hierfür scheint der diagonale Schichtverlauf im Bereich von Schicht 11 und Schicht 3 zu sprechen, die, wie es bei einer Anschüttung zu erwarten wäre, hangabwärts gespült wurden und daher fließende
Übergänge zu den südlich anschließenden Schichten 34 / 18 / 13 erkennen lassen. Auch in diesem Bereich sind hölzerne Konstruktionselemente möglich, können jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Möglicherweise könnte das 14C-Datum aus Schicht 2a, welches wohl in das 4. Jh. v. Chr. gehört, die These einer rückwärtigen Rampe untermauern, da Schicht 2a unmittelbar auf dieser aufliegen würde. Vor der Außenfront der Befestigung ist aufgrund des horizontalen Schichtverlaufs von 25 und 9 eine etwa 2 m breite Berme anzunehmen. Von dort fällt der Boden dann ab etwa Meter 9 im Winkel von rund 35 Grad auf etwa 4,5 m Breite zur Sohle des 2,4 m tiefen Grabens hin ab. Dieser Graben besitzt ein asymmetrisches Profil und steigt zur Landseite hin deutlich steiler, im Winkel von fast 55 Grad auf. Der Höhenunterschied zum angrenzenden Gelände beträgt heute jedoch nur etwas mehr als 1 m, wobei die Grabensohle aufgrund des Wasseraustritts bei den Grabungen nicht mehr klar zu fassen war. Da die Böschung des Grabens im stark verfestigten anstehenden Boden gut zu erkennen war, kann die Sohle ehemals nicht wesentlich tiefer gelegen haben als im Grabungsbefund sichtbar. Die Gesamtbreite der Abschnittsbefestigung lag, ohne die nicht eindeutig gesicherte rückwärtige Rampe, bei rund 14 m. Mit dem noch 2,4 m tiefen Graben und dem auf 2,1 m Höhe erhaltenen Wall beträgt der zu überwindende Höhenunterschied heute 4,5 m. Er dürfte jedoch ehemals bei deutlich über 6 m gelegen haben (Abb. 8). S.H./A.B. Zur Frage einer frühlatènezeitlichen Besiedlung des DollbergPlateaus
In der Vergangenheit wurde die frühlatènezeitliche Besiedlung des Dollberg-Plateaus bereits verschiedentlich diskutiert, bisweilen mit unterschiedlichen Ergebnissen17. Schwierigkeiten bereitete in vielen Fällen die präzise zeitliche Ansprache des oftmals eher unspezifischen keramischen Fundmaterials18. In formalen wie verzierungstechnischen Aspekten stehen zahlreiche Typen der Spätlatène17 So geht z. B. Reinhard 2003, 88 von der Existenz einer befestigten frühlatènezeitlichen Siedlung mit Zentralortcharakter auf dem Dollberg aus. Wiegert 2002, 264-255 möchte die Abschnittsbefestigung der HEK II als Fliehburg ansprechen. 18 Vgl. die Bemerkungen von Wiegert 2002, 232-237.
Frühlatènezeitliche Besiedlung
37
Abb. 9: Verbreitung frühlatènezeitlicher Funde (schraffierte Bereiche) in den verschiedenen Grabungsflächen (nach Wiegert 2002, mit Ergänzungen).
zeit noch klar in frühlatènezeitlicher Tradition. Ziermuster wie Gitterglättverzierung, typisch für Keramik der HEK II A2/3, finden sich kontinuierlich bis in die Stufe LT D119. Auch das Vorherrschen handgemachter Ware kann nicht eindeutig als Datierungskriterium herangezogen werden, da
die in Schnitt Dehn 10a beobachtete Stratigraphie der Siedlungsschichten einmal mehr den Verdacht untermauert, dass erst gegen Ende der Besiedlung auf dem Dollberg mit einem klaren Überwiegen scheibengedrehter Gefäße zu rechnen ist20. Auch an Brand und Magerung der Keramik lassen sich
19 Ebd. 198f.
20 Vgl. Beitrag Hornung/Rieth.
38
S. Hornung, A. Braun
bestenfalls Datierungstendenzen festmachen, so dass wir für die präzise zeitliche Ansprache eines Befundes letztlich auf die wenigen klar datierbaren Rand- bzw. Leitformen angewiesen sind. Angesichts der intensiven Besiedlung des Dollberg-Plateaus in der Spätlatènezeit und die dadurch bedingte massive Überprägung älterer Siedlungsspuren ergeben sich somit erhebliche Schwierigkeiten bei der Datierung einzelner Befunde21. Vor allem im Bereich des Hauptplateaus als Kern der Siedlungsaktivitäten lässt das Fundmaterial aus Pfostenlöchern und Gruben eine große zeitliche Tiefe über oftmals drei Jahrhunderte erkennen. Als Konsequenz hieraus können einzelne Befunde nicht mit letzter Sicherheit der jüngeren Hunsrück-Eifel-Kultur zugeordnet werden22. Vielmehr stammt die frühlatènezeitliche Keramik aus oftmals unklarem Zusammenhang und wurde im Zuge umfangreicher Bau- und Umbaumaßnahmen sekundär verlagert (Abb. 9). Auffällige Konzentrationen von Gefäßresten der HEK II kamen in den Kulturschichten unter den spätlatènezeitlichen Wehrmauern zutage. Entgegen der Annahme W. Dehns scheint es sich jedoch nicht um den in ungestörter Fundlage erhaltenen Niederschlag frühlatènezeitlicher Siedlungsaktivitäten zu handeln, sondern das fundführende Erdreich dürfte aus dem Inneren der Siedlung stammen und wurde wohl im Zuge der Errichtung des murus Gallicus sekundär zur Fundamentierung der Wehrmauern angeschüttet23. Entsprechende Beobachtungen konnten nicht nur bei aktuellen Grabungen im Bereich von Schnitt Dehn 10a24, sondern auch am Annex dokumentiert werden25. Eine weitere Häufung von Funden der HEK II ist im Bereich einer grabenartigen Struktur am Rande des Hauptplateaus festzustellen. Hierbei handelt es sich nicht, wie zunächst von W. Dehn vermutet, um die Überreste eines Weges, sondern um einen verfüllten Graben, der Bestandteil einer älteren Ausbauphase der Wehrmauern gewesen sein muß. Im Zuge aktueller Ausgrabungen ließ sich die bereits von M. Wiegert festgestellte Konzentration 21 In diesem Sinne auch Wiegert 2002, 235. 22 Lediglich in den aktuellen Ausgrabungen der Terrex gGmbH zeichnet sich ein Grubenbefund im Umfeld der auf dem Hauptplateau gelegenen römischen aedicula durch das Fehlen eindeutig spätlatènezeitlicher Funde aus. Für die Möglichkeit der Einsichtnahme in das Fundmaterial sei Dr. T. Fritsch und M. Koch herzlich gedankt. 23 Eine ähnliche These äußert bereits Schindler 1968, 123. 24 Vgl. Beitrag Hornung/Rieth. 25 Publikation in Vorbereitung.
frühlatènezeitlicher Keramikreste in diesem Bereich weiter bestätigen26. Ähnlich wie im Zuge des Baus und der Planierung der Befestigungsanlagen mit größeren Erdbewegungen und der sekundären Umlagerung fundreicher Kulturschichten zu rechnen ist, wurden offensichtlich auch Pfostenlöcher und Gruben mit Siedlungsmaterial unterschiedlicher Zeitstellung verfüllt. Wäre nicht das oben beschriebene Problem der Keramikdatierung, ließe sich somit selbst der Grad der Durchmischung von älterem und jüngerem Fundmaterial in der Verfüllung eines Befundes als Datierungskriterium heranziehen. In der Realität ist eine derart präzise Ansprache kaum möglich. Bereits in der von M. Wiegert vorgelegten Kartierung der frühlatènezeitlichen Funde vom „Hunnenring“ fällt eine deutliche Fundkonzentration im Bereich des Hauptplateaus auf, welches entsprechend wohl den Kern der HEK II-Siedlung gebildet haben dürfte. Aber auch aus dem Vorfeld des jüngeren Nordwalles gibt es einige Funde, wenngleich keinerlei Verbindung mit konkreten Siedlungsresten möglich ist und die Funddichte gegenüber dem Hauptplateau deutlich abfällt27. Das frühlatènezeitliche Fundmaterial auch der aktuellen Grabungen gehört wohl schwerpunktmäßig der Stufe HEK II A3 an, wobei eine klare Abgrenzung gegenüber HEK II A2 anhand des meist kleinteilig zerscherbten oder formal eher unspezifischen keramischen Materials schwerfällt. Die vorhandene Materialmenge spricht in jedem Falle für eine Besiedlung des Dollberges in der Frühlatènezeit, wobei sich weder die zeitliche Spanne, noch die Größe der ansässigen Bevölkerung und entsprechend der Siedlung selbst fest umreißen lassen. Aufgrund der Dimensionen der durch den Abschnittswall umgrenzten Fläche (etwa 10,5 ha) und der weiten Verbreitung von Funden der HEK II ist in jedem Falle von einem mehrere Hektar großen Siedlungsareal auszugehen. Die Spuren dieser Besiedlung selbst sind jedoch nicht nur der Überprägung durch jüngere Aktivitäten, sondern auch einer durch intensive Nutzung in jüngerer Zeit bedingten Erosion nachhaltig zum Opfer gefallen. 26 Publikation in Vorbereitung. 27 Wiegert 2002, 265 mit Abb. 238-243. In jüngeren Grabungen der Terrex gGmbH am Fuße des Nordwalles konnte allerdings kein eindeutig der HEK II zuzurechnendes Fundmaterial geborgen werden. Zu erwähnen ist auch eine frühlatènezeitliche Fibel aus dem Bereich der noch heute wasserführenden Quelle.
Frühlatènezeitliche Besiedlung
39
Abb. 10: Goldener Armring aus dem zweiten Fürstengrab von Schwarzenbach, Gem. Nonnweiler, Lkr. St. Wendel (nach Haffner 1976). Zur Einbindung des Dollberges in das frühlatènezeitliche Siedlungsumfeld
Die Stellung der Befestigung auf dem Dollberg innerhalb des frühlatènezeitlichen Siedlungsgefüges ist insofern nur schwer zu beurteilen, als bislang keinerlei offene Gehöftsiedlungen in ihrem direkten Umfeld lokalisiert werden konnten. Es stehen lediglich eine Reihe zeitgleicher Grabfunde für eine nähere Beurteilung zur Verfügung, welche allerdings meist nur ausschnittsweise untersucht wurden (vgl. Einleitung, Abb. 7). An erster Stelle sind die beiden nur etwa 3 km vom „Hunnenring“ entfernt gelegenen Fürstengräber aus Schwarzenbach zu erwähnen, deren Entdeckung Mitte des 19. Jh. einen regelrechten Goldrausch auslöste, welcher seinerseits die Zerstörung zahlreicher Grabhügel in der Region zur Folge hatte. Die beiden Inventare sind nur unvollständig überliefert, da vor allem die eisernen Waffen bei der Bergung keinerlei Beachtung fanden. Die Frage nach der Datierung der beiden Fürstengräber ist vergleichsweise schwer zu beantwor-
40
S. Hornung, A. Braun
ten, da das Inventar kaum mit den Beigaben einfacher Bestattungen verglichen werden kann und die charakteristische Keramik der Hunsrück-EifelKultur fehlt. Der goldene Armring aus Grab 2 entspricht formal den Dreiknotenringen entwickelter Form mit flach tropfenförmigem Querschnitt und plastischer Leiste auf der Außenseite und dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit der Stufe HEK II A3 bzw. LT B1a nach der Definition von C. Möller angehören (Abb. 10)28. Eine absolute Datierung in die Zeit um etwa 400 v. Chr. bis 350 v. Chr. ist somit wahrscheinlich29, so dass zumindest Fürstengrab 2 von Schwarzenbach mit dem durch seinen Goldring als Person von Status gekennzeichneten Verstorbenen mit einiger Wahrscheinlichkeit angelegt wurde, während die Siedlung auf dem Dollberg Bestand hatte30. Im Falle von Grab 1 scheitert der Versuch einer präzisen Datierung an den chronologisch nur wenig aussagekräftigen Beigaben. Weder die goldenen Trinkhornbeschläge, noch die ursprünglich mit einer Schnabelkanne vergesellschaftete, importierte Amphora lassen sich bezüglich ihrer Niederlegung chronologisch präzise fixieren. Aufgrund eines bemerkenswerten räumlichen Bezuges von Fürstengräbern und „Hunnenring“ – der Höhenrücken von Schwarzenbach dominiert vom Dollberg aus gesehen die gesamte, nach Süden hin offene Siedlungslandschaft – liegt der Gedanke einer funktionalen Verbindung ähnlich dem Modell
28 Nortmann 2006, 241 möchte den Ring der entwickelten Stufe LT A zuweisen. Vgl. aber auch Joachim 1992, 24-28, der auf die tendenziell späte Stellung der Dreiknotenringe mit eher ovalem Querschnitt und gerippter Außenseite verweist. In diesem Sinne auch Parzinger 1989, 86f.. – Ein mit geperlten Längsrippen auf der Außenseite verzierter Ring aus Hügel 24, Scheiterhaufengrab 1, von Bell, Rhein-HunsrückKr., war mit einer Flasche entwickelter Form vergesellschaftet und kann somit HEK II A3 zugewiesen werden. Vgl. Hornung 2008, 55. – Auch Echt 1999, 262. 282 zieht eine potentiell späte Zeitstellung des zweiten Schwarzenbacher Grabes in Betracht. Durch die Herabdatierung seiner dritten Stufe von LT A um 400-370 v. Chr. entspräche dieser Ansatz der von Möller 2000 umschriebenen Stufe LT B1a. 29 Ähnlich wie C. Möller, der Stufe LT B1a um 400 v. Chr. beginnen läßt, setzt auch R. Echt den Beginn der dritten Stufe von LT A um 400 v. Chr. an. Für das Ende von LT B1 zwischen 320 und 300 v. Chr. wird gemeinhin das Fürstinnengrab von Waldalgesheim als Fixpunkt herangezogen. Schwieriger erscheint dagegen ein Vergleich mit der Chronologie der Hunsrück-Eifel-Kultur. Während recht einheitlich ein Beginn von HEK II A3 um oder kurz vor 400 v. Chr. angenommen wird, ist das Ende dieser Stufe kaum präzise zu fixieren. Einige wenige Inventare der HEK II A3 umfassen auch Material der Stufe LT B1b, deren Beginn auf etwa 350 v. Chr. interpoliert werden kann. HEK II A3 dürfte somit im Verlauf der zweiten Hälfte des 4. Jh. v. Chr. enden. 30 Dagegen nimmt Nortmann 2008/09, 21 eine zumindest geringe zeitliche Differenz zwischen der Anlage der Schwarzenbacher Gräber und dem Bau der Befestigung auf dem Dollberg an. Beide Phänomene möchte er aber gleichermaßen als Manifestation einer sozialen Oberschicht verstehen.
Glauberg nahe31. Ob die zu Füßen des „Hunnenrings“ bestatteten Personen allerdings tatsächlich auch die Herren der Höhensiedlung waren, lässt sich nur schwer abschließend beurteilen32. In jedem Falle fehlen mit Ausnahme eines einzelnen Grabhügels unmittelbar außerhalb der Abschnittsmauer frühlatènezeitliche Bestattungen im direkten Umfeld der Befestigung. Die Nachbestattung dieses separat liegenden Tumulus ist anhand einer Fußschale Typ Otzenhausen und zweier geknöpfelter Armringe ebenfalls in die Stufe HEK II A3 zu datieren33. Weitere zeitgleiche Gräber stammen wiederum aus Schwarzenbach, wo durch die saarländische Denkmalpflege und die Terrex gGmbH in der Flur „In der Kripp“ zwei stark verschliffene Hügel ausgegraben wurden34. Hügel 2 barg eine zentrale Grabkammer, in der sich u. a. Scherben eines Fußgefäßes vom Typ Theley fanden, welches der Stufe HEK II A2 angehört. Offensichtlich wurden auch die Nachbestattungen in diesem Hügel mit geringem zeitlichem Abstand angelegt. In den Horizont HEK II A2/3 gehören zudem eine Reihe von Einzelfunden aus der Gemarkung Schwarzenbach, die nicht zuletzt auch auf die Existenz von weiteren einfachen Gräbern als Nachbestattungen in den Fürstengrabhügeln und einem ehemals weitläufigen Gräberfeld „In der Kripp“ schließen lassen35. Im weiteren Umfeld des „Hunnenrings“ sind darüber hinaus eine Reihe von z. T. ausgedehnten Nekropolen erwähnenswert. Während die Hügel im Ebertswald bei Eisen im Zuge der Tonentnahme zerstört wurden, deuten auch in der Gemarkung Bosen, Fluren „Galgenhügel“ und „Häupelskopf“ einzelne Funde der HEK auf durch Ackerbau zerstörte Hügelgräberfelder hin. Besser erhalten ist die laut LiDAR-Scan mehr als 70 Tumuli umfassende, über mehr als drei Jahrhunderte hinweg belegte Nekropole „Priesberg“, in der Gräber der gesamten HEK zutage kamen. Eine weitere, kleine31 Baitinger 2008, 53 betont in diesem Zusammenhang, dass die aufgrund der Fürstengräber zu vermutende herausragende Stellung der Siedlung sich in keiner Weise im Fundmaterial widerspiegelt. Ähnliches ist für die frühlatènezeitlichen Funde vom Hunnenring zu bemerken. Beide Befestigungen liegen in unmittelbarer Nähe wichtiger Verkehrsverbindungen, die sich im Falle von Otzenhausen nicht zuletzt anhand des römischen Straßennetzes fassen lassen. Vgl hierzu Beitrag Jung. 32 Die Antwort auf diese Frage hängt zudem in starkem Maße von der kontrovers diskutierten Datierungsproblematik der Fürstengräber ab. Vgl. Wiegert 2002, 264f. 33 Haffner 1976, 350 Nr. 110. 34 Fritsch 2010, 56-60. 35 OA Denkmalpflege des Saarlandes. – Haffner 1976, 350 Nr. 111112.
re Hügelgruppe findet sich auf dem benachbarten „Petersberg“36. Mehrere Grabhügelgruppen liegen ferner auf dem von Löster und Wadrill begrenzten Höhenzug zwischen Gehweiler und Sitzerath37. Herausragend sind hierbei die reichen Gräber der Nekropole Gehweiler, „Preußenkopf“38, und eine Bestattung mit Streitwagen aus Sitzerath „Im Erker“39, welche der HEK II A2/3 angehören und möglicherweise auf die Existenz differenzierter sozialer Strukturen in der Region zu dieser Zeit schließen lassen. Diese Bestattungen fallen in puncto Grabluxus gegenüber den Fürstengräbern von Schwarzenbach ab und könnten daher einer untergeordneten, lokalen Führungsschicht zuzurechnen sein40. Eine größere Zahl frühlatènezeitlicher Bestattungen liegt schließlich aus der Umgebung von Hermeskeil vor. Funde der HEK II A2/3 stammen aus den Nekropolen „Grafenwald“ und „Hilterwald/Steinerwald“ bzw. dem etwas nordwestlich gelegenen Gräberfeld Hermeskeil-Höfchen, „Ober dem Entenpfuhl“. Erwähnenswert ist ferner die ausgedehnte, seit HEK I offenbar durchgehend belegte Hügelnekropole im „Königsfeld“ bei Rascheid/Geisfeld41. Mindestens drei reiche Bestattungen, darunter eine mit Schwert und goldenem Armring, deuten auch hier auf die Existenz einer lokalen Elite der HEK II ähnlich den Fürsten von Schwarzenbach. Ein weiteres Besiedlungszentrum der Frühlatènezeit liegt etwa 10 km östlich des „Hunnenrings“ an der oberen Nahe. Diesem gehören die Gräberfelder von Birkenfeld „Klopp“ und „Ruhbösch“ sowie weitere Einzelfunde aus der Ortslage ebenso an wie Grabfunde aus Brücken, „Hasenborn“ und „Keip“, Dienstweiler „Brand“, Heupweiler, „Leisler Butterpfad“ und Hoppstädten, „Hasselt“ bzw. „Judenfriedhof“ 42. Sowohl aus Hoppstädten als auch aus Abentheuer liegen Funde vor, welche die Anwesenheit einer Oberschicht bezeugen43.
36 Haffner 1976, 343-347 Nr. 102-104. 37 Hierzu ausführlicher: Beitrag Kronz/Hornung. 38 Reinhard 2003, 75-88. 39 Kolling 1975/76. 40 Vgl. auch Reinhard 2003, 87f. 41 Haffner 1976, 195-198. 361-372. 383-388. 42 Ebd. 252-259. 43 Ebd. 171f. 185-188.
Frühlatènezeitliche Besiedlung
41
Prunkgräber der Stufe HEK II A2/3 mit importiertem Bronzegeschirr Phase 1
Phase 2
Phase 3
unsicher
W: Wagengrab
quadratische Signatur: Situla ein Bronzegefäß
zwei Bronzegefäße
drei Bronzegefäße
vier oder mehr Bronzegefäße
W
W
W
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W W
Rascheid Schwarzenbach
Weiskirchen Theley
W
WW W
W
W
Abb. 11: Verbreitung von Prunkgräbern der jüngeren Hunsrück-Eifel-Kultur mit den vier Goldringträgern im direkten Umfeld des „Hunnenrings“ (nach Hornung 2008, mit Ergänzungen). Fazit und Ausblick: Gedanken zu Siedlungs- und Gesellschaftsstrukturen der Frühlatènezeit am Beispiel der Region um Otzenhausen
Im Rahmen der aktuellen Ausgrabungen am „Hunnenring“ von Otzenhausen konnte die Existenz einer Abschnittsbefestigung des 4. Jh. v. Chr. als Vorgängerin des spätlatènezeitlichen Oppidums auf dem Dollberg wahrscheinlich gemacht werden. Zahlreiche keramische Funde der Frühlatènezeit lassen, entgegen der von M. Wiegert postulierten Nutzung des Dollberges als Fliehburg44, auf eine 44 Wiegert 2002, 266.
42
S. Hornung, A. Braun
möglicherweise kurze, aber dennoch gut fassbare Siedlungstätigkeit in HEK II A2/3 schließen45. Die Abschnittsbefestigung schützt ein etwa 10,5 ha großes Areal, welches allerdings nicht flächendeckend besiedelt gewesen sein dürfte. Wahrscheinlich lag der Kern der Siedlung, ebenso wie in der Spätlatènezeit, auf dem nur etwa 3-4 ha großen Hauptplateau des „Hunnenrings“, da in diesem Bereich die größte Konzentration frühlatènezeitlicher 45 Letztlich obliegt es zukünftigen Forschungen, die Dauer der frühund möglicherweise sogar mittellatènezeitlichen Besiedlung näher zu umreißen. Das keramische Fundmaterial ist zwischen LT B und LT D1 mitunter nur schwer chronologisch präzise zu fassen. Es bleibt also zu diskutieren, ob in der Besiedlung des Dollberges mit einem Hiatus zu rechnen ist, wie ihn M. Wiegert 2002, 264f. annimmt, oder ob man mit H. Nortmann 2008/09, 19 von einer kontinuierlichen Besiedlung auch in der Mittellatènezeit ausgehen möchte.
Rillenverzierte Drehscheibenware der HEK Fußgefäße Typ Bell Osburger Fußgefäße Fußgefäße Typ Theley Wintersdorfer Fußschalen Otzenhausener Fußschalen Schälchen mit S-Profil und Standring
Abb. 12: Verbreitung der scheibengedrehten Warenarten in der jüngeren Hunsrück-Eifel-Kultur (nach Hornung 2008, mit Ergänzungen).
Funde festzustellen war. Demgegenüber dünnt das Vorkommen von Material der HEK II in Richtung heutigem Nordwall zunehmend aus, und dieses Areal dürfte bestenfalls locker besiedelt gewesen sein. Ein großes Problem stellt aus archäologischer Sicht die massive Überprägung der frühen Siedlungsreste durch die spätlatènezeitliche Nutzung des Dollberges dar. Diese ging mit größeren Bauund Umbaumaßnahmen einher, welche Erdbewegungen im großen Stil zur Folge hatten. Daher kann es kaum verwundern, dass auch im Zuge jüngster Ausgrabungen der Terrex gGmbH praktisch keine ungestörten Frühlatène-Befunde in der Siedlungsfläche beobachtet werden konnten. Stattdessen fin-
det sich das Fundmaterial der HEK II vor allem in sekundär eingebrachten Planierhorizonten. Dennoch liegen trotz der oben erläuterten Problematik hinsichtlich einer zeitlichen Ansprache von Siedlungskeramik mittlerweile doch in einigen Mengen gesicherte frühlatènezeitliche Funde vor. Einiges spricht dafür, dass die befestigte Siedlung auf dem Dollberg Bestand hatte, als im rund 3 km Luftlinie entfernten Schwarzenbach die beiden frühlatènezeitlichen Fürstengräber angelegt wurden. Ob die dort bestatteten Mitglieder der lokalen Oberschicht in der Vorgängersiedlung des „Hunnenrings“ lebten, wird sich heute schwerlich beantworten lassen. Weder das bisherige Fehlen einer offenen Siedlung im direkten Umfeld der Fürsten-
Frühlatènezeitliche Besiedlung
43
gräber, noch der bis heute ausstehende Nachweis eines der Siedlung auf dem Dollberg zugehörigen Gräberfeldes dürfen diesbezüglich als klares Indiz gewertet werden. Dennoch bleibt zu bemerken, dass die frühlatènezeitlichen Siedlungsfunde vom Dollberg selbst bislang keinerlei Hinweise auf eine gehobene Stellung der Befestigung oder ihrer Bewohner geliefert haben. Mit seinem aufwendig verzierten Goldarmring gehört vor allem Grab 2 von Schwarzenbach jedoch zu den herausragenden Fürstengräbern der Hunsrück-Eifel-Kultur, wobei einige der Beigaben den unsystematischen Plünderungen des 19. Jahrhunderts zum Opfer gefallen sind. Bemerkenswert erscheint die Tatsache, dass im Gebiet des Hochwaldes mit dem „Fuchshübel“ in Theley, dem dritten Fürstengrab von Weiskirchen und dem heute leider verschollenen Altfund von Rascheid, „Königsfeld“, Hügel 1836/37, noch drei weitere Fürstengräber der HEK II mit Goldarmringbeigabe bekannt sind, die jeweils in etwa 9-15 km Abstand voneinander liegen (Abb. 11). Somit stellt sich die Frage, ob bei aller Lückenhaftigkeit des Forschungsstandes anhand der Fürstengäber Rückschlüsse auf territoriale Strukturen der Frühlatènezeit möglich sind. Denkbar wäre eine Besiedlung des Hochwaldes durch Stammes- oder Sippenverbände mit differenzierter sozialer Hierarchie. Aufgrund der Exklusivität der Goldringbeigabe dürften diese Schmuckstücke als Statussymbol und Hinweis auf herausragende Persönlichkeiten zu deuten sein. Überlegungen zu der gesellschaftlichen Stellung dieser Mitglieder der lokalen Elite, möglicherweise im Sinne eines primus inter pares, werden allerdings nur auf Basis einer erneuten Betrachtung der chronologischen Verhältnisse aller Grabfunde möglich sein. Aufgrund der engen räumlichen Beziehung zwischen den Fürstengräbern von Schwarzenbach und der frühlatènezeitlichen Siedlung auf dem Dollberg erscheint es vor dem Hintergrund der oben erläuterten Hinweise auf die Existenz verschiedener Stammes- oder Sippenverbände im Bereich des Hochwaldes durchaus möglich, für die Abschnittsbefestigung oder aber ihr direktes Umfeld zentralörtliche Funktionen in Betracht zu ziehen. Zwar fehlen für die Frühlatènezeit bislang konkrete Hinweise auf die Anwesenheit spezialisierter Handwerker auf dem Dollberg, die Verbreitung der charakteristischen HEK II A3-Fussschalen vom Typ Otzenhausen legt jedoch indirekt deren Herstellung im unmittelbaren Einzugsgebiet des „Hunnenrings“ 44
S. Hornung, A. Braun
nahe (Abb. 12). Inwieweit sich dieser erste Hinweis auf ein eisenzeitliches Produktionszentrum im Gebiet um Otzenhausen/Schwarzenbach/Oberlöstern auch für andere Handwerke untermauern lässt, bleibt allerdings abzuwarten. Eine präzisere Beurteilung erfordert weiterführende Forschungen zur Wirtschaftsweise der Hunsrück-Eifel-Kultur ebenso wie Studien zu Siedlungsmustern und Einbindung von Befestigungen in das ländliche Siedlungsumfeld. Erst dann wird es möglich sein, auch die Rolle des „Hunnenrings“ näher zu umreißen. Bemerkenswert erscheint in jedem Falle die Tatsache, dass der Bau einer Abschnittsbefestigung auf dem Dollberg im 4. Jahrhundert v. Chr., also in einer Zeit erfolgte, in der es im Zuge eines Klimasturzes zu Versorgungsengpässen gekommen sein dürfte46. Möglicherweise diente die Errichtung dieser Anlage sogar der Sicherung lebenswichtiger Ressourcen, wie Nahrungsmitteln. Vor diesem Hintergrund erscheint nicht zuletzt die Anwesenheit einer Oberschicht im Umfeld der Befestigung plausibel, welche sowohl den Bau einer solchen Anlage, als auch die Verwaltung gemeinschaftlicher Vorräte kontrolliert haben dürfte. Von einem Fürstensitz nach späthallstattzeitlichem Vorbild darf im Falle der Abschnittsbefestigung auf dem Dollberg nach derzeitigem Forschungsstand jedenfalls nicht gesprochen werden. S.H.
46 Maise 1998, 220. 224. – Schmidt/Gruhle 2003, 295. – Archäologisch scheint sich dies in einem signifikanten Besiedlungsrückgang vor allem in den Mittelgebirgslagen zu äußern. Vgl. Hornung 2008, 209f.
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S. Hornung, A. Braun
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Sabine Hornung, Arno Braun Institut für Vor- und Frühgeschichte Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schillerstraße 11 55116 Mainz
[email protected] [email protected] Frühlatènezeitliche Besiedlung
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Tafel 4
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„Hunnenring“, Otzenhausen, Gem. Nonnweiler, Lkr. St. Wendel, frühlatènezeitliche Abschnittsbefestigung. – Sondage 2008, Planum 4. – M. 1:40.
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Tafel 5
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„Hunnenring“, Otzenhausen, Gem. Nonnweiler, Lkr. St. Wendel, frühlatènezeitliche Abschnittsbefestigung. – Sondage 2008, Planum 5. – M. 1:40.
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Tafel 6
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„Hunnenring“, Otzenhausen, Gem. Nonnweiler, Lkr. St. Wendel, frühlatènezeitliche Abschnittsbefestigung. – Sondage 2008, Westerweiterung des Schnitts nach Teilabbau Profil 1, Westplanum 1. – M. 1:40.
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Tafel 8