BERGAUF BERGAB 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen Wissenschaftlicher Beiband zur Ausstellung Im Deutschen Bergbau-Museum Bochum vom 31.10.2015 – 24.04.2016 Im vorarlberg museum Bregenz vom 11.06.2016 – 26.10.2016
Herausgeber: Thomas Stöllner Klaus Oeggl
VML Verlag Marie Leidorf
Bochum 2015
Veröffentlichung aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum Nr. 207
Die Ausstellung und der wissenschaftliche Beiband wurden ermöglicht mit freundlicher Unterstützung folgender Institutionen: DMT – Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH, Bochum Forschungszentrum HiMAT, Innsbruck Keltenmuseum Hallein (Beiband) Südtiroler Landesmuseen (Beiband) Verein Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum Brixlegg, insbesondere das Bergbau Aktiv Team vorarlberg museum Bregenz Wolfram Bergbau- und Hütten AG, St. Martin universität innsbruck
Forschungszentrum
HiMAT
Bibliogra sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliogra e; detaillierte bibliogra sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Impressum © Deutsches Bergbau-Museum Bochum Erarbeitung des Beibandes und Konzept Thomas Stöllner Klaus Oeggl Wissenschaftliches Review Vergleiche Liste Review im Anhang Redaktion Veronika Schaffer Lektorat Gabriele Körlin Manfred Linden Gero Steffens Thomas Stöllner Gestaltung Petra Eisenach Karina Schwunk Layout und Satz Petra Eisenach
Jennifer Garner Hans-Jörg Lauffer Karina Schwunk Angelika Wiebe-Friedrich Übersetzungen Thomas Timlin Karte Jennifer Garner Annette Hornschuch Herstellung Griebsch & Rochol Druck GmbH, Oberhausen In Kommission bei VML Verlag Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westf. Geschäftsführer: Dr. Bert Wiegel Stellerloh 65 - D-32369 Rahden/Westf. Tel: +49 (0)5771/9510-74 Fax: +49 (0)5771/9510-75 E-Mail:
[email protected] Homepage: www.vml.de ISBN: 978-3-86757-006-0
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber ..........................................................................................7 Thomas Stöllner & Klaus Oeggl Grußwort ........................................................................................................................9 Andreas Rudigier
I. Prolog
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Die Entstehung der Gesteine und Erzlagerstätten der Ostalpen ...............13 Matthias Krismer & Peter Tropper Die Erzmineralien des historischen Bergbaues in Tirol ................................19 Peter Tropper, Matthias Krismer & Benno Baumgarten Bedeutende Verkehrslinien in prähistorischer und römischer Zeit in den Ostalpen .........................................................................................................29 Andreas Lippert Die Geschichte der Almwirtschaft auf dem Dachsteingebirge.................... 37 Franz Mandl Vegetationsgeschichte und Landnutzung .........................................................43 Klaus Oeggl
II. nicht nur Bunte Steine - Bergbau des 8. bis 3. Jt.
51
Jägerische Archäologie im Hochgebirge ............................................................53 Walter Leitner
Das Beil des Mannes aus dem Eis........................................................................89 Günther Kaufmann
III. Kupfer - Wirtschaftsmetall der Bronzezeit
97
Die alpinen Kupfererzreviere: Aspekte ihrer zeitlichen, technologischen und wirtschaftlichen Entwicklung im zweiten Jahrtausend vor Christus ........................................................................................99 Thomas Stöllner Fahlerz- und Kupferkiesnutzung in der Bronze- und Eisenzeit .................107 Ernst Pernicka & Joachim Lutz Eisenzeitliche Nutzung alpiner Kupferlagerstätten .....................................113 Joachim Lutz & Roland Schwab Die Besiedlungsgeschichte der Ostalpen in der Früh- bis Mittelbronzezeit: Kolonisation und wirtschaftlicher Neuanfang. Teil 1.............117 Thomas Stöllner Die frühe Siedlungskammer im Salzachpongau............................................125 Andreas Lippert Die Besiedlungsgeschichte der Ostalpen in der Früh- bis Mittelbronzezeit: Kolonisation und wirtschaftlicher Neuanfang. Teil 2.............129 Ulrike Töchterle Zur Besiedlungsgeschichte der Ostalpen in der Mittel- bis Spätbronzezeit: Bestand, Kolonisation und wirtschaftlicher Neuanfang in der mittleren und späten Bronzezeit in Nordtirol .............135 Markus Staudt & Gerhard Tomedi
Die Ostalpen als Abbaugebiet und Versorgungsregion für Silex und Bergkristall in der Prähistorie.......................................................................59 Walter Leitner, Michael Brandl & Thomas Bachnetzer
Bronzezeitliche Siedlungsgeschichte in Südtirol ..........................................145 Hubert Steiner & Umberto Tecchiati
Rohstoffe und Fertigprodukte im Inntal als Gegenstand transalpiner Austauschbeziehungen im Jung- und Endneolithikum ......................71 Ulrike Töchterle
Prähistorische Kupfergewinnung aus Fahlerzen der Lagerstätte Schwaz-Brixlegg im Unterinntal, Nordtirol .....................................................151 Gert Goldenberg
Das Kupfer der Mondseegruppe ........................................................................... 77 Ernst Pernicka & Carolin Frank
Das prähistorische Bergbaugebiet in der Region Kitzbühel ......................165 Thomas Koch Waldner & Michael Klaunzer
Frühe Siedlung und Kupfermetallurgie in Südtirol: Milland bei Brixen ...........................................................................................................................83 Umberto Tecchiati
Der Mitterberg als Großproduzent für Kupfer in der Bronzezeit ..............175 Thomas Stöllner
3
Inhaltsverzeichnis
Der prähistorische und mittelalterlich –frühneuzeitliche Bergbau in St. Veit im Pongau ..............................................................................................187 Robert Krauß
Die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt.........................................289 Hans Reschreiter & Kerstin Kowarik
Bronzezeitliche Kupfergewinnung in den Eisenerzer Alpen, Steiermark.................................................................................................................195 Susanne Klemm
Holz - ein wichtiges Betriebsmittel im bronzezeitlichen Salzbergbau in Hallstatt .......................................................................................297 Michael Grabner, Hans Reschreiter, Kerstin Kowarik, Georg Winner & Andrea Klein
Bronzezeitliche Kupferverhüttung in Trentino...............................................201 Elena Silvestri, Andreas Hauptmann, Paolo Bellintani, Elisabetta Mottes & Franco Nicolis
Hallstatt und die Fleischversorgung bronzezeitlicher Bergbausiedlungen ................................................................................................................305 Erich Pucher
Urnenfelderzeitlicher Kupferbergbau in Niederösterreich.........................209 Peter Trebsche
Umfeld und Versorgung des Hallstätter Salzbergbaus von der Mittelbronzezeit in die Ältere Eisenzeit...........................................................309 Kerstin Kowarik, Hans Reschreiter, Julia Klammer, Michael Grabner & Georg Winner
Prähistorische Kupferproduktion im Oberhalbstein (Graubünden, Schweiz).....................................................................................................................215 Leandra Naef Experimentelle Archäologie zu ostalpinen Aufbereitungs- und Hüttenprozessen .....................................................................................................221 Daniel Modl Alpines Kupferschmelzen – technologische Aspekte ..................................225 Erica Hanning, Hannes Herdits & Elena Silvestri Guss- und Schmiedetechnik der Bronzezeit – ein Überblick .....................233 Mathias Mehofer Dendro-Daten zum prähistorischen Kupferbergbau in Westösterreich ............................................................................................................................239 Kurt Nicolussi, Thomas Pichler & Andrea Thurner Holz im bronzezeitlichen Bergbau der Ostalpen...........................................247 Peter Thomas Aspekte der Versorgung bronzezeitlicher Bergbaugebiete ........................255 Klaus Oeggl & Anton Stefan Schwarz Fleischkonsum der bronzezeitlichen Bergleute ............................................263 Jörg Schibler, Elisabeth Marti-Grädel, Barbara Stopp & Heidemarie Hüster Plogmann Eliten der Früh- und Mittelbronzezeit und ihre Beziehungen zum Kupferbergbau der Ostalpen ...............................................................................265 Gerhard Tomedi Das Brandgräberfeld Vomp – Fiecht-Au im Unterinntal und die Nordtiroler Urnenfelderzeit .................................................................................273 Wolfgang Sölder
IV. Das Salz der Bronze- und Eisenzeit
281
Salz als Lebens- und Wirtschaftsmittel ............................................................283 Thomas Stöllner
4
Textilien und Textilnutzung in Hallstatt und Hallein ...................................319 Karina Grömer Der Dürrnberg bei Hallein als Kultur- und Wirtschaftsraum .....................325 Thomas Stöllner Der Salzbergbau am Dürrnberg im Umfeld der ostalpinen Salzgewinnung ........................................................................................................335 Thomas Stöllner Holznutzung und Ernährung der Dürrnberger Bergleute ...........................345 Nicole Boenke Eisenzeitliche Holznutzung in der Gewerbesiedlung Ramsautal am Dürrnberg bei Hallein.....................................................................................351 Wolfgang F.A. Lobisser Die Fleischversorgung der Dürrnberger Bergleute ......................................357 Erich Pucher Eisenzeitliche Solenutzung bei St. Magdalena im Halltal, Nordtirol ......361 Alexander Zanesco
V. Rohstoffe für das Imperium - Die Römer in den Alpen
367
Blei, der Glanz von Frög ........................................................................................369 Paul Gleirscher Keltisch-römischer Edelmetallbergbau in den Hohen Tauern? ................373 Paul Gleirscher Norischer Stahl - Römische Eisenproduktion in Kärnten ............................377 Brigitte Cech Die Goldbarrengießerei in der Stadt auf dem Magdalensberg Einblicke in einen kaiserlich römischen Hightec-Betrieb ...........................383 Heimo Dolenz
Inhaltsverzeichnis
Die Versorgung des Alpenraums mit Blei in römischer Zeit ......................389 Michael Bode, Norbert Hanel & Peter Rothenhöfer Die prähistorische und mittelalterliche Eisenindustrie des Burgenlandes - Eine Forschungsgeschichte ...................................................395 Hannes Herdits
Aufschwung der Salzgewinnung im Früh- und Hochmittelalter im ostalpinen Raum ...............................................................................................491 Fritz Koller Mittelalterliche Salzgewinnung im Spiegel montanarchäologischer Befunde ..........................................................................................................495 Thomas Stöllner
,,Schätze der Alpen’ʼ: ein Überblick über die südlichen Alpen ..................401 Marco Tizzoni
VII. Aufbruch in die Jetztzeit VI. Macht und Münze - Der Streit um die Regalien
411
Die Etablierung der Berggemeinde und des kodi zierten Bergrechts: Das Trienter Bergrecht ............................................................................413 Christoph Bartels Spätmittelalterlicher Bergbau im Ostalpenraum ..........................................419 Klaus Brandstätter † Toponyme als Quellen der mittelalterlichen Bergbaugeschichte der Ostalpen .............................................................................................................425 Elisabeth Gruber & Peter Anreiter Lavezabbau am P tscherjoch in den Zillertaler Alpen, Nordtirol ............431 Thomas Bachnetzer, Michael Unterwurzacher, Walter Leitner & Peter Anreiter Das Churrätische Reichsurbar als schriftliches Zeugnis für die frühmittelalterliche Eisenverhüttung ...............................................................441 Georg Neuhauser ,,Argentifodinam seu montem dictum Mùntafùne’ʼ - 1000 Jahre Bergbau im südlichen Vorarlberg.......................................................................447 Georg Neuhauser Das Berggericht Montafon in der frühen Neuzeit .........................................455 Georg Neuhauser Ein mittelalterliches Montanrevier im Montafon in den Zentralalpen, Vorarlberg .....................................................................................................463 Rüdiger Krause, Franziska Würfel, Astrid Röpke, Rudolf Klopfer, Josephine Friederich & Tanja Zerl
509
Der alpine Bergbau und die globale Rohstoffversorgung im 16. bis 18. Jahrhundert - Aufbruch zu neuen Welten ....................................511 Christoph Bartels Das Schwazer Bergbuch in seinem historischen und technologischen Kontext ..........................................................................................................519 Christoph Bartels & Andreas Bingener Bergbau in Schwaz im 15. bis 18. Jahrhundert ..............................................527 Andreas Bingener & Christoph Bartels Bevölkerungsdynamische und wirtschaftliche Prozesse im Großraum Schwaz vom Spätmittelalter bis zur Frühen Neuzeit ..............533 Klaus Brandstätter † Bergbau am Rerobichl ...........................................................................................537 Anita Feichter-Haid ,,Bey guetem eisch kann kainer bsten, mit Perckmüesern sich müessen begen’ʼ– Die Lebensmittelversorgung der ,,Tiroler Montanreviere’ʼ im Mittelalter und der Frühen Neuzeit .............................541 Georg Neuhauser Waldnutzung und Waldentwicklung in der Grafschaft Tirol im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit..........................................................547 Klaus Brandstätter †, Georg Neuhauser & Bettina Anzinger Der Südtiroler Erzbergbau im Mittelalter und das Bergrevier Klausen in der frühen Neuzeit ............................................................................553 Bettina Anzinger & Georg Neuhauser Edelmetallbergbau in den Hohen Tauern........................................................565 Fritz Gruber
Mittelalterlicher Eisenerzbergbau auf der Alpe Netza/Montafon/ Vorarlberg .................................................................................................................475 Claus-Stephan Holdermann
Tauerngold - Historische und montanarchäologische Zeugnisse zum Edelmetallbergbau in den Ostalpen ........................................................571 Brigitte Cech
Der Monte Calisio ...................................................................................................481 Marco Tizzoni
Holzkohlenproduktion in den Ostalpen in Mittelalter und Neuzeit, am Beispiel der archäologischen Befunde in der Eisenerzer Ramsau, Steiermark................................................................................................577 Susanne Klemm
Erste Ergebnisse montanarchäologischer Forschungen zum mittelalterlichen Bergbau auf dem Plateau des Monte Calisio (Trentino, Italien).....................................................................................................485 Lara Casagrande & Martin Straßburger
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Inhaltsverzeichnis
VIII Epilog - Was bleibt
585
Vom Gold zum Radon-Heilstollen: Niedergang und Neuanfang des Edelmetallbergbaus in den Hohen Tauern zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert......................................................................................587 Fritz Gruber Granat aus den Ost-Alpen: Geschichte - Verarbeitung und Nutzung.......593 Walter Ungerank Südtiroler Marmore - Vorkommen und Verwendung ....................................599 Michael Unterwurzacher & Ulrich Obojes
Autorenverzeichnis.................................................................................................609 Wissenschaftliches Review ..................................................................................617
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die Versorgung des Alpenraums mit Blei in römischer zeit
Michael Bode, Norbert Hanel & Peter Rothenhöfer
Einleitung Blei ermöglicht wie kein anderes Metall Einsichten in die antike Metallproduktion und -distribution. Einerseits erlauben naturwissenschaftliche Provenienzstudien Rückschlüsse auf die Herkunftsgebiete. Andererseits geben Markierungen auf Barren wie Gussinschriften und Stempelungen Hinweise zu Produzenten und Händlern; auch beinhalten sie darüber hinaus gehende Angaben. Im Folgenden werden Forschungsbeiträge zu römerzeitlichem Blei im Alpenraum zusammengeführt und vor dem Hintergrund der Ergebnisse eines Projekts der Autoren zur Bleiproduktion und zum Bleihandel im Römischen Reich diskutiert, das von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts (München) und dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum mit
Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) durchgeführt wurde. Grundlage für Provenienzstudien an Metallobjekten ist die Bleiisotopenmethode. Für die Anwendung dieser Methode werden die Anteile der vier stabilen Bleiisotope 204Pb, 206Pb, 207Pb und 208Pb in Metall und Erz bestimmt. Das Bleiisotopensystem hat den Vorteil, dass es ein bewegliches System ist, da sich im Muttergestein der Erze drei der vier Isotope durch den Zerfall von Uran und Thorium anreichern. Deshalb besitzen geologisch junge Erzlagerstätten deutlich mehr radiogenes Blei als alte, weshalb sie gut unterscheidbar sind. Da die Bleizusammensetzung unverändert ins Metall übergeht, ist der direkte Vergleich zwischen Erz und Metall möglich. Die Bleiisotopensignatur einer Lagerstätte ist aber nicht als unverwechselbarer Fingerabdruck
Abb. 1. Fundorte römischer Bleibarren im Alpenraum (grüne Quadrate) sowie im Text erwähnte Fundplätze (rote Punkte); A: Arbon, B: Magdalensberg; 1 Frög, 2 Bad Bleiberg, 3 Septimerpass, 4 Crap Ses, 5 Augst, 6 Yverdon-les-Bains, 7 Avenches, 8 Plan-Conthey, 9 Sievez, 10 Oberwinterthur, 11 Sion, 12 Nyon, 13 Badenweiler, 14 Bergheim (P. Gerth nach Angaben von N. Hanel).
389
Bode, Hanel & Rothenhöfer Die Versorgung des Alpenraums mit Blei in römischer Zeit
anzusehen. Vielmehr können Lagerstätten gleichen geologischen Alters nahezu identische Werte besitzen, was eine Differenzierung erschwert oder gar unmöglich macht. Die Bleiisotopie zeigt aber sicher, welche Lagerstätten nicht als Lieferquelle in Frage kommen. Die Anzahl der wichtigen Bleibergbaue ist in römischer Zeit überschaubar. Sie lagen nach heutigem Wissen in Spanien, auf Sardinien, in Deutschland, Britannien und in der Donauregion. Wenn sowohl durch die Bleiisotopie als auch durch auf Bleibarren angebrachte Inschriften, die explizit die Herkunft benennen können (z.B. plumbum Germanicum – germanisches Blei, plumbum Britannicum – Blei aus Britannien oder metalla Dardanica – dardanische Bergwerke), und zudem noch seitens der (Montan-)Archäologie Hinweise auf dieselbe Bezugsquelle geliefert werden, darf die Bestimmung einer Herkunftsregion als überzeugend gelten. Anders als bei massiven Bleibarren, bei denen es sich um Produkte aus Bergwerksregionen handelt, sind für Objekte aus wiedereingeschmolzenem Metallabfall eindeutige Schlüsse hinsichtlich der Provenienz nicht unbedingt zu erwarten. Wie das Diagramm Abb. 3 zeigt, können Datenpunkte von Bleiobjekten im Bereich von Mischungslinien zwischen zwei Lagerstätten oder im Zwischenbereich mehrerer Lagerstätten liegen.
Bleifunde im Alpenraum Einzelfunde von Bleiartefakten sind im Alpenraum (Abb. 1) seit der späten Bronzezeit bekannt (Hochuli et al., 1998:259). Das Gräberfeld von Frög (Rosegg, Bez. Villach Land, Kärnten) sticht hier heraus: In einem Grab aus der Zeit um 600 AC waren ein Miniaturwagen und Reiteriguren aus reinem Blei beigegeben, das aus den nahegelegenen Bergwerken von Bad Bleiberg oder angrenzenden Lagerstätten des Bleibergtyps stammen soll (Piccotini et al., 2003; Gleischer, 2004:256). Hinweise, dass auch im alltäglichen Leben Blei genutzt wurde, fehlen bis zur Römerzeit völlig. Trotz zahlreicher Erzvorkommen deutet bislang nichts auf die Existenz eines überregional bedeutenden römischen Bergbaus auf Bleierze in den Alpen hin. Zwar sind allein im Wallis ungefähr 50 Bergwerke auf Silber und Blei bekannt, bislang aber konnte in keinem Fall eine römische Zeitstellung nachgewiesen werden (Meier, 1995:84f.; Guénette-Beck & Villa, 2002:151, 160). In dieses Bild ordnet sich folgender Befund ein: Für keinen der drei in der Schweiz und Österreich entdeckten Barren konnte eine Herkunft aus einer Alpen-Lagerstätte erschlossen werden. Im Gegenteil, sie wurden aus anderen Reichsteilen herantransportiert. Der z.Z. älteste römische Bleibarren wurde 1653 beim Basler Rheinknie im Kloster Klingental auf der rechten Rheinseite gefunden (Abb. 2 und Abb. 3, blauer Kreis; Laur-Belart, 1951). In späterer Zeit wurde er in zwei Stücke geteilt. Beide Fragmente wiegen zusammen 33 kg (ca. 100 römische Pfund) und besitzen die Gussinschrift: SOCIETAT S°T LVCRETI, übersetzt: (Produkt) des Unternehmens des Sextus (oder Spurius) und Titus Lucretius. Hier sind die Bleiproduzenten genannt. Die Bleiisotopenwerte, typologische Merkmale in Form der Gestalt des Barrens (längliche Form mit rundem Rücken) und die Namen der Unternehmer verweisen auf eine Herkunft aus der Region von Carthago Nova (Sierra de Cartagena/Mazarrón) in Südostspanien (Abb. 3, Feld 5). Wie weitere Beispiele aus dem Mittelmeerraum belegen, waren Barren dieser societas im 1. Jahrhundert AC im Umlauf. In der Siedlung auf dem Magdalensberg (Kärnten), in der auch zwei marmorne Gussformen für Goldbarren zutage kamen (Piccotini, 1994; Dolenz, 2003), wurde ein weiterer römischer Bleibarren gefunden. Der
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etwa zur Hälfte erhaltene Barren (16,6 kg) weist eine unvollständige Gussinschrift auf: C°IVNI°L°F°PA[---]. Demnach handelt es sich um Ware aus der Produktion des Unternehmers Caius Iunius Pa(…?), Sohn des Lucius (Piccotini et al., 2003). Eine Stempelinschrift deutet auf die Herkunft: ABCARTHIS. Trotz zweier abweichender Lesungsvorschläge, ab Carth(agin)is (metallis) oder ab Cart(hagine) His(panae), ist die Herkunft klar: Es handelt sich wiederum um Metall aus den Minen um Carthago Nova, wie auch eine Bleiisotopenanalyse unterstreicht (Abb. 3, orangener Kreis; Piccotini et al., 2003). Aufgrund der Fundsituation muss der Barren vor den späten Regierungsjahren des Tiberius (14–37 AD) hergestellt worden sein. Der bislang jüngste und schwerste (145 kg) römische Bleibarren im Alpenraum wurde am Bodensee in der Siedlung Arbor Felix (Arbon, Kt. Thurgau) westlich des spätrömischen Kastells gefunden (Meyer-Boulenaz, 1951). Form, Gewicht und Epigraphik sprechen für eine Einordnung ins 4. Jahrhundert AD; dies bestätigen gleichartige Barrenfunde aus Svishtov (Bulgarien) und von der bretonischen Küste (Ploumanac’h, Dép. Côtes-d’Armor). Analytisch dürfte das Blei aus dem britannischen Revier Derbyshire stammen (Abb. 3, violetter Kreis). Weitere Bleiobjekte, an denen aufschlussreiche Untersuchungen durchgeführt wurden, stammen von einem frühkaiserzeitlichen Militärplatz am Septimerpass und einem mutmaßlichen Kampfplatz in der Crap SesSchlucht in Graubünden. Zum einen handelt es sich um mit Legionsstempeln versehene Schleuderbleie, zum anderen um Senklote (Rageth & Zanier, 2010; Abb. 3, gelbe Rauten). Auch hier zeichnet sich ab, dass das Rohmaterial nicht in der Region produziert worden ist. Die Geschosse wurden aus Blei gegossen, das in den meisten Fällen unzweifelhaft Minen bei Carthago Nova entstammt (Abb. 3, Feld 5). Drei Senklot- und eine Schleuderbleianalyse liegen nicht im Feld 5 von Abbildung 3, sondern in einem Mischungsbereich zwischen der Sierra de Cartagena/Mazarrón, der Sierra Morena, Lagerstätten bei Almería und Sardinien (von links nach rechts: Felder 5, 6 und 4): eine eindeutige Zuordnung zu einer dieser Vorkommen ist nicht möglich.
Bleiverarbeitung im Alpenraum Wie in anderen Teilen des Römischen Reiches avancierte Blei auch im Alpenraum zu einem vielfach genutzten Metall. In Städten wie Augst (Augusta Raurica), Yverdon-les-Bains (Eburodunum), Avenches (Aventicum), Bregenz (Brigantium) und auf dem Magdalensberg waren z.B. Bleirohrleitungen verlegt (Grögler et al., 1966:1168; Guénette-Beck & Villa, 2002:151, 159; Guénette-Beck & Furger, 2004:253f., Bregenz: freundlicher Hinweis G. Grabher). Bleisarkophage und Bleiurnen sind im Wallis etwa bei Plan-Conthey und Sievez nachgewiesen, während im Bregenzer Gräberfeld im Jahr 1891 ein großer Sargdeckel zutage kam (Jenny, 1892). Die Herstellung dieser und weiterer Produkte erfolgte durch spezialisierte Handwerker (plumbarii). Bleiverarbeitende Werkstätten in militärischem und zivilem Kontext kennt man z.B. aus Vindobona (Wien) (Sedlmayer, 1998). In der Schweiz sind bislang zwei Bleigießereien spätrömischer Zeitstellung nachgewiesen: Eine am Rand der Kolonie Aventicum (Avenches, En Selley) (Duvauchelle, 1999; Guénette-Beck & Villa, 2002), eine weitere in Sion, Sous-Les-Scex (Lehner, 1987). Blei fand darüber hinaus Verwendung z.B. im Baugewerbe (Verguss von eisernen Klammern, Guénette-Beck & Furger, 2004:247–252), bei der Aufstellung von Bronzestatuen (Verguss mit dem Sockel), als Gewichte oder für die Reparatur zerbrochener Gefäßkeramik (Martin-Kilcher,
Bode, Hanel & Rothenhöfer Die Versorgung des Alpenraums mit Blei in römischer Zeit
Abb. 2. In zwei Fragmente geteilter römischer Bleibarrens aus dem Kloster Klingental, Basel (Fotos: W. Pannike, Historisches Museum Basel).
Abb. 3. Bleiisotopendiagramm mit verschiedenfarbigen Feldern, stellvertretend für über 400 Bleibarrenanalysen aus den bedeutenden Bleibergbauen des römischen Reichs sowie Analysen der im Text beschriebenen Alpenbarren, von Bleierzen aus dem Schwarzwald und dem Alpenraum und von rund 100 Bleifunden aus der Schweiz und Österreich (2x) (Unterteilung und Symbolik nach Legende) (Bode, 2008; Bode et al., 2009; Goldenberg, 2003; Guénette-Beck & Villa, 2002; Guénette-Beck & Furger, 2004; Guénette-Beck et al., 2009; Grögler et al., 1966; Köppel & Schroll, 1983; 1985; Piccotini et al., 2003; Rageth & Zanier, 2010; Reiter & Weber, 2005; Rothenhöfer & Bode, 2007; 2009 und unpublizierte Daten). Bis auf zwei Ausnahmen entspricht die Messunsicherheit der Symbolgröße. Beispielhaft wurde für die augustischen Funde vom Septimerpass ein möglicher Mischbereich eingefügt.
1978; Schindler-Gaudelka, 2002). Bislang nur vereinzelt sind kleine Votivstatuetten aus Blei bekannt (vgl. exemplarisch aus Oberwinterthur: Kaufmann-Heinimann, 1996:112–114). Die Liste der Nutzung von Blei im römischen Alltag ließe sich problemlos fortsetzen.
zur Bleiversorgung der römischen Alpen Die Untersuchung der Schleuderbleie und Senklote der Feldzüge unter Augustus legen nahe, dass vom römischen Militär während der Okkupationsphase im Wesentlichen Blei aus entfernten Quellen wie Südostspanien mitgeführt bzw. nachgeliefert wurde. Der eingangs erwähnte
Barrenfund aus Basel ist vermutlich als Handelsgut in den keltischen Kulturraum anzusehen. Noch unter Tiberius (14–37 AD) gelangte weiterhin Blei aus hispanischen Quellen in den Alpenraum, wie exemplarisch das Barrenfragment vom Magdalensberg zeigt. Die dort gefundenen Gussformen für Goldbarren belegen, dass spätestens unter Caligula (37–41 AD) die Ausbeutung lokaler/regionaler Edelmetallvorkommen eingesetzt hat. Da Bleierze in der Regel silberhaltig sind, würde uns – in Analogie zu anderen Provinzen – die rasche Aufnahme der Ausbeutung alpiner Bleierzvorkommen nicht verwundern. Der derzeitige Forschungsstand bietet allerdings noch kein Material, das diese Hypothese hinreichend stützen könnte. Auch wenn für einige Bleifunde eine Zuordnung zu Vererzungen des Alpenraums möglich ist (s. graue Kreuze innerhalb
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Bode, Hanel & Rothenhöfer Die Versorgung des Alpenraums mit Blei in römischer Zeit
Tab. 1. Bleiisotopenmessdaten (± 2σ Standardabweichung) der in diesen Beitrag eingebundenen römischen Bleifunde des Salzburg Museums (mit Dank an Dr. Kovacsovic für die Erlaubnis zur Beprobung).
Objekt
Fundort
206
Pb/204Pb
207
Pb/204Pb
208
Pb/204Pb
208
Pb/206Pb
207
Pb/206Pb
„Stabbarren“, Inv.-Nr. 51a-2014
Bergheim, röm. Villa Kerath, Areal Gebäude 4
18,681 ±0,032
15,665 ±0,024
38,804 ±0,067
0,8385 ±0,0003
2,077 ±0,0008
amorpher „Bleibarren“, Inv.-Nr. 256/2003
Salzburg-Aigen, röm. Villa Glas
18,139 ±0,038
15,671 ±0,032
38,302 ±0,085
0,8639 ±0,0003
2,112 ±0,0011
des größeren der Felder 1 in Abb. 3), sind Bergbaureviere mit sicherer römischer Zeitstellung als Lieferanten zu favorisieren. Deshalb verlagert sich der Fokus möglicher Produktionsgebiete auf andere Provinzen. Die Untersuchung von rund 100 Bleifunden aus Avenches, Augst, Nyon, Sion und Sous-Les-Scex erbrachte deutliche Hinweise für die Rekonstruktion von Versorgungssträngen. Leider decken diese publizierten Funde nicht das gesamte Alpengebiet ab, sondern stammen allesamt aus der Schweiz und damit aus dem westlichen Alpenraum. Entsprechend ihrer Datierung ist eine chronologische Untergliederung in vier Gruppen möglich (Legende Abb.3, Bleifunde Alpenraum). Fast alle Objekte konzentrieren sich im Bereich des Feldes 3 (Deutschland, Nordeifel) und dem kleineren der Felder 1 (Britannien), die sich weitgehend überdecken. Für die älteren der 16 Objekte der frühen römischen Kaiserzeit (dunkelblaue Rauten) und damit auch für die Bleiversorgung der Westalpen in jener Zeit bedeutet dies, dass bis in das fünfte nachchristliche Jahrzehnt Blei hauptsächlich aus der Nordeifel kam. Dies entspricht dem im Rahmen neuerer Untersuchungen gewonnenen Bild, wonach im zweiten Jahrzehnt AC eine überregional bedeutende Produktion in neu eröffneten kaiserlichen Bergwerken in der Nordeifel einsetzte (Rothenhöfer, 2013; Rothenhöfer & Bode, 2015). Mit der Eroberung Britanniens ab 43 AD und der schnellen Übernahme der Bleireviere in den Mendip Hills erreichte nunmehr auch plumbum Britannicum den Kontinent. Bleifunde aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts dürften deshalb auch aus solchem Barrenblei gegossen sein. Ein Blech aus Augst (Abb. 3, blaue Raute unten links) aus dem 2. Viertel des 1. Jahrhunderts AD sticht aus der Gruppe heraus. Es ist vorstellbar, dass es aus Blei des nahegelegenen Schwarzwalds bei Badenweiler (weiße Kreuze unten links) gegossen wurde (zum Bergbau im Südschwarzwald: Goldenberg, 2003). Gleiches kann für einen jüngeren Gussrestfund aus Augst gelten (rote Raute rechts daneben). Dass die Bleifunde der mittleren und späten Kaiserzeit (rote und grüne Rauten) vornehmlich die Isotopenmuster von Nordeifel und Mendip Hills aufweisen, kann für einen längerfristigen Bezug von Blei aus dem südlichen Britannien respektive der Nordeifel sprechen. Für die Objekte der Spätantike ist aber eine konsequente Wiederverwertung von Altblei kennzeichnend (s.a. Guénette-Beck & Villa, 2002). Es ist ebenso möglich, dass Blei aus dem Schwarzwald, in diesem Fall aus Sulzburg, einen Teil dieses Clusters in der Diagrammmitte bildet (weiße Kreuze im Bereich Feld 1 und 3). Einige Objekte der mittleren und späten Kaiserzeit liegen innerhalb des größeren der Felder 1, das hauptsächlich durch spätantike Bleibarren aus Derbyshire aufgebaut wird. Der ebenfalls spätantike Bleibarren aus Arbon (violetter Kreis) zeigt, dass in jener Zeit (4. Jahrhundert AD) noch Blei aus Britannien importiert wurde. Für die Objekte der mittleren römischen Kaiserzeit (2.–3. Jahrhundert AD) in diesem Feld muss dies nicht gelten: Sie könnten, wie der schon beschriebene Gussrest aus Augst, eventuell auch aus Blei aus dem Schwarzwald gefertigt worden sein. Ob der östliche Alpenraum die gleichen Bleilieferquellen in Anspruch nahm wie der westliche Teil, konnte für diesen Beitrag nur anhand von
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Abb. 4. „Stabbarren“ aus Bergheim, röm.ische Villa Kerath (Bez. Salzburg-Umgebung), 1,2 kg Gewicht, Museum Salzburg (Foto: DBM, M. Schicht).
Abb. 5. amorpher „Bleibarren“ aus Salzburg-Aigen, röm.ische Villa Glas, 25,7 kg Gewicht, Museum Salzburg (Foto: DBM, M. Schicht).
zwei Objekten aus Österreich überprüft werden (Tab. 1 mit Messdaten sowie Abb. 4 und 5). Da die Funde nicht sicher datiert sind, wurden sie in die „römische“ Gruppe einsortiert (Abb. 3, hellblaue Rauten) und durch Pfeile herausgehoben. Die Analysen zeigen, dass das Blei des amorphen „Bleibarrens“ (rechts) aus Salzburg-Aigen eventuell sardischen Ursprungs sein könnte (Feld 4), während der „Stabbarren“ aus Bergheim praktisch unvermischtes Blei aus den Donauprovinzen (Feld 2) repräsentiert, was aufgrund der geograischen Nähe zum Balkanraum nicht verwundert. Hier zeigt sich ein Unterschied zum westlichen Alpenraum. Es bedarf aber
Bode, Hanel & Rothenhöfer Die Versorgung des Alpenraums mit Blei in römischer Zeit
weitaus mehr Beprobungen an gut datiertem Material aus den östlichen Alpen, um zu tragfähigen Aussagen zur Bleiversorgung dieses Raumes zu gelangen.
zusammenfassung Bislang zeichnet sich nicht ab, dass es in römischer Zeit zu einer überregional bedeutenden Bleigewinnung in der Alpenregion gekommen ist. Dies legt nicht nur das Fehlen archäologischer Hinweise, sondern auch der Bleiisotopenvergleich zwischen Bleifunden und Bleierzlagerstätten der Alpen nahe. Nach heutigem Kenntnisstand wurde Blei in Form massiver Barren über z.T. mehrere tausend Kilometer lange Distanzen aus Spanien, England und Deutschland über Meer, Flüsse und Straßen auch in den Alpenraum angeliefert, was durch die guten Rahmenbedingungen des Handels im Imperium Romanum begünstigt wurde. Die Bleiisotopenanalyse unterschiedlichster Bleiobjekte erlaubt derzeit Schlüsse auf weitere mögliche Herkunftsregionen des Metalls (Südschwarzwald; Sardinien und Balkan).
Summary So far there is no evidence that there was lead production of supra-regional importance in the Alpine region during the Roman period. This result is not solely based on the lack of archaeological evidence for production but also through the comparison of lead isotope ratios of lead inds and the lead ore deposits around the Alps. From the standpoint of current research, lead in the form of massive ingots was transported several thousand kilometres over seas, rivers and roads to regions like the Alps. Lead from productive regions (Cartagena/Spain, Derbyshire and Mendip Hills/England, North Eifel/Germany) could be transported over such distances due to the favorable trading conditions in the Roman Empire. The lead isotope analysis of various lead objects allows further possible origins of the metal to be considered (Black Forest/Germany, Sardinia and the Balkans).
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