Hellerschmid I., Kern D., Lochner M., Oberleiserberg – Stillfried – Thunau. Drei Höhensiedlungen der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur im Vergleich. In: B. Gediga, W. Piotroski (Hrsg.), Biskupin-Wrocław 2010, 283-297.
ROLA GŁÓWNYCH CENTRÓW KULTUROWYCH W KSZTAŁTOWANIU OBLICZA KULTUROWEGO EUROPY ŚRODKOWEJ WE WCZESNYCH OKRESACH EPOKI ŻELAZA, Biskupin – Wrocław 2010
Irmtraud Hellerschmid¹, Daniela Kern2, Michaela Lochner¹ Ōsterr. Akademie der Wissenschaften, Zentrum Archäologie und Altertumswissenschaften, Prähistorische Kommission, Wien¹ Bundesdenkmalamt, Wien2
Oberleiserberg – Stillfried – Thunau. Drei Höhensiedlungen der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur im Vergleich Die drei bekanntesten und auch am besten untersuchten Höhensiedlungen der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur in Ostösterreich werden hier erstmals in einem direkten Vergleich mit ihren wesentlichen Kennzeichen dargestellt. Einleitend dazu wird der aktuelle Forschungsstand zum Siedlungsablauf der jeweiligen Fundstelle zusammenfassend wiedergegeben, ergänzt mit den wichtigsten Literaturzitaten.
Die Höhensiedlung Oberleiserberg Der Oberleiserberg liegt landschaftsbeherrschend inmitten der hügeligen Landschaft des Weinviertels in der Nähe von Ernstbrunn, etwa 40 km nördlich von Wien. Er ist eine seit 1872 in der prähistorischen Forschung bekannte Fundstelle. In den letzten Jahrzehnten wurden hauptsächlich Ergebnisse zum germanischen Fürstensitz aus dem 4. und 5. Jh. n. Chr. veröffentlicht. Im Rahmen des FWF-Projektes „Der Oberleiserberg in der Bronzezeit” konnten die bronzezeitlichen Befunde und Funde der Grabungen der Jahre 1976-1990 aufgearbeitet werden. Die erste großflächige Besiedlung des Oberleiserberges erfolgte in der frühen Bronzezeit (Aunjetitzkultur). Die Siedlung war ursprünglich unbefestigt. Im Laufe der Zeit wurde sie mit einem Graben umgeben, der sich rund um das Plateau zog. Außerhalb dieses Grabens errichtete man mit dem aus dem Graben ausgehobenen Material (Kalksteine) und Erde aus dem Innenbereich der Siedlung, die stark mit Keramikbruchstücken versetzt war (Siedlungsschutt), einen Wall. Gegen Ende der Aunjetitzkultur wurde die Befestigung durch Brand zerstört. Teile der 28
verbrannten Wallkonstruktion stürzten in den Graben. Die Siedlung dürfte kurz nach dieser Brandkatastrophe aufgegeben worden sein. Am Ende der älteren Urnenfelderzeit wurde der Oberleiserberg erneut besiedelt und vermutlich auch wieder von einem Wall umgeben. In den Schnitten der Grabungen 1976-1990, mit denen die Geländekante untersucht wurde, sind aus unterschiedlichen Gründen nur wenige Überreste dieser Befestigung vorhanden. Vor allem durch spätere Baumaßnahmen wurde der Wall in dem untersuchten Bereich großteils abgetragen oder massiv gestört. Die geringen Spuren des Walles zeigen, dass er aus einer Holz-Erde-Stein-Konstruktion bestanden haben muss, wie sie auch von anderen Fundorten bekannt ist. Ob dieser Wall ebenfalls durch Brand vernichtet worden ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Nur in den Schnitten 17 und 6 konnten einige Brandspuren festgestellt werden. Es könnte sich bei diesem Feuer allerdings auch nur um ein kleinräumiges Schadfeuer gehandelt haben. An Siedlungsspuren aus der Urnenfelderzeit blieben Pfostengruben von Ständerbauten, eingetiefte Hütten, Siedlungsgruben und Herd – bzw. Ofenplatten erhalten. Keramikbruchstücke, Webgewichte und Spinnwirtel, Steingeräte wie Reibplatten und Gussformen, Schmuckstücke und Geräte aus Bronze belegen ein reges handwerkliches und handelspolitisches Leben. Die Siedlung endet im Laufe der jüngeren Urnenfelderzeit. Warum sie aufgegeben wurde, lässt sich nicht nachweisen. Möglich wäre eine kleinräumige Verschiebung des Zentralortes auf den nahe gelegenen Steinberg, doch können hier nur Vermutungen angestellt werden, solange das Fundmaterial von dort nicht bearbeitet und vorgelegt wurde. Das urnenfelderzeitliche Typenspektrum der Keramik entspricht weitgehend dem mitteldonauländischen Formenkreis der mittleren und jüngeren Urnenfelderzeit. Als bemerkenswert zu erwähnen sind feintonige, dünnwandige, innenverzierte Schalen. Die Verzierung besteht aus scharfkantigen Rillen und kleinen Halbkreisen, Winkeln oder Rhomben, die diese Rillen begleiten. Die Motivik entspricht weitgehend entsprechenden Schalen aus südmährischen Fundstellen. An keramischen Sonderformen sind kamm – bzw. handförmige Tonobjekte nachgewiesen (Abb. 1), wie sie auch von anderen Höhensiedlungen im mittleren Donauraum bekannt sind. Vor allem die handförmigen Gebilde werden gerne als Nachweis für kultische Handlungen angesehen. Die meisten dieser Tonobjekte vom Oberleiserberg unterscheiden sich von den übrigen bekannten Stücken durch die deutlich ausgeprägte Kammform mit einem stark rund gebildeten Rücken, so dass man in diesen Fällen eher an ein Werkzeug als an ein kultisches Objekt denken kann. Ein generell kultischer Ansatz ist für Mondidole anzunehmen, von denen ebenfalls Bruchstücke gefunden wurden. Abb. 1. Oberleiseberg, Tonkamm 284
An Bronzeobjekten haben sich vor allem Gewandnadeln erhalten. Die hauptsächlich vertretenen Typen sind Vasenkopfnadeln, Spindelkopfnadeln und Rippenkopfnadeln. Dazu kommen einige Bruchstücke von Werkzeugen und Geräten wie Messer, Pfrieme, Meißel und Nähnadeln. Bronzehandwerk ist durch den Nachweis von Gussformen und Gussabfällen belegt. Die Gussformen sind aus Stein oder aus Ton gefertigt, erhalten sind Formen für Nadeln und Ringe. Die Tierknochenanalysen aus datierbaren Grubenkomplexen der Siedlung erbrachten folgendes zusammenfassendes Ergebnis: In der Urnenfelderzeit dominieren die Hauptwirtschaftstierarten Rind, Hausschwein und der kleine Hauswiederkäuer, wobei sowohl Schaf als auch Ziege sicher nachgewiesen sind, in einem ausgeglichenen Verhältnis. Die Anteile der übrigen Haustierarten Hund und Pferd sind gering. Wildtiere spielten als Ressource eine konstante, aber nicht allzu große Rolle. Die Dokumentation und die Ergebnisse des Projektes werden von Daniela Kern im Rahmen der „Mitteilungen der Prähistorischen Kommission” der Österreichschen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht werden.
KERN DANIELA Der Oberleiserberg bei Ernstbrunn (Grabung 1976-1990). Frühbronzezeit und Urnenfelderzeit, in Vorbereitung für Mitteil. d. Prähist. Komm.
LOCHNER MICHAELA Gussformen für Ringe aus urnenfelderzeitlichen Fundstellen Niederösterreichs, Archaeologia Austriaca 88, 2004, 10-120.
STUPPNER ALOIS Rundum den Oberleiserberg. Archäologische Denkmale der Gemeinden Ernstbrunn und Niederleis, Hrsg. Marktgemeinde Ernstbrunn, 2006, 1-56.
Die Höhensiedlung Stillfried an der March Für die Entstehung und Entwicklung der Anlage zu einem Zentralort der jüngerurnenfelderzeitlichen Podoler Kultur ist die Topografie mit der günstigen verkehrsgeographischen Lage von entscheidender Bedeutung. Der Fundort mit der über 22 Hektar großen Wallanlage liegt im niederösterreichischen Weinviertel 60 km nordöstlich von Wien. Seine für die Urgeschichte günstige verkehrsgeografische 285
Lage am Verknüpfungspunkt zweier bedeutender natürlicher Verkehrswege, dem Donautal in Ost-West Richtung und an der March, einer Verkehrsader der so genannten Bernsteinstraße, die von der Ostsee kommend bis zur Adria zog, begründete die Bedeutung als Zentralort mit reger Handelstätigkeit und Kontrollfunktion über einen nahe gelegenen Marchübergang. Der Entdeckung der Wallburg durch M. Much im Jahre 1874 folgten erst in den späten 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts systematische Ausgrabungen der Universilät Wien unter der Leitung von F. Felgenhauer. Das umfangreiche Fundmaterial der urnenfelderzeitlichen Siedlung stammt schwerpunktmäßig vom topografisch höchsten Bereich der Befestigung, dem so genannten „Hügelfeld”, das feinchronologisch ab der Stufe HaA2/B1 einsetzt und in der Stufe HaB/C1a endet. Die Bedeutung der nachfolgenden hallstattzeitlichen Besiedlung ist noch nicht geklärt. Ein Charakteristikum dieser Höhensiedlung ist die Befestigung, die an einer fortifikationstechnischen Stelle, nämlich der Landbrücke ins Weinviertler Hügelland errichtet wurde. Sie weist noch heute eine Länge von 00 m und ein maximale Kronenhöhe von 4 m auf. Am Beginn der Besiedlung (Siedlungsphase I, HaA2/B1) wurde mutmaßlich eine Palisade errichtet, die in der Siedlungsphase II-III/1 (HaB2-Bfrüh) durch einen Holz-Erdewall überbaut wurde (Wall I). Wall II wurde sofort an den durch Brand von der Siedlungsseite her zerstörten Wall I angebaut und charakterisiert den Beginn des letzten Siedlungsabschnittes (HaB). Das gesamte Erdmaterial wurde im Gegensatz zu Wall I, der aus dem Grabenaushub des Westgrabens errichtet wurde, auf der Siedlungsseite gewonnen. Mit der Branddestruktion von Wall II am Ende der Siedlungsphase III/2 (Ha B/C1a), die vermutlich von Westen her erfolgte, gingen Siedlungs – und „Kult”-Ensembles zugrunde. Auch zwei Gruben mit 7 bzw. 16 menschlichen Skeletten und 7 verbrannten Individuen stehen mit den Ereignissen im Zuge der Zerstörung der späturnenfelder-/frühhallstattzeitlichen Wallanlage in Verbindung. Befunde zeigen, dass während die Holzteile der Wallsubstruktion noch glosten mit den Aufräumungsarbeiten begonnen wurde, indem eine Schicht mit Schutt der zerstörten Siedlung an der Ostflanke des Walles angeschüttet wurde. Es folgten keine weiteren baulichen Maßnahmen, sodass an einigen Stellen der alten Oberfläche Humusbildung und Trethorizonte nachgewiesen werden konnten. Eindrucksvoll ist die Vielfalt der materiellen Hinterlassenschaften, die einen Einblick in den Berufs – und Lebensalltag gibt. Zahlreiche Nachweise zur Keramikerzeugung (Abb. 2) und Textil-, Bronze- und Geweihverarbeitung sind belegt. Abb. 2. Stillfried, Tonrassel 286
Als Besonderheit ist die Niederlegung von gezähmten Tieren in der Siedlungsphase II (Ha B2) zu nennen. Es handelt sich in erster Linie um Wolf-, Fuchs – und Hirschskelette. Die Befunde weisen darauf hin, dass diese Wildtiere in Gefangenschaft gehalten und gepflegt wurden, ohne sie letztlich zu verzehren. Das „normale” Sterben und der damit verbundene Totenkult ist für den Bereich der Anlage von Stillfried archäologisch leider nicht oder äußerst schlecht fassbar. Die ersten Bewohner der Wallanlage wurden noch im älterurnenfelderzeitlichen Gräberfeld „Alter Mühlgraben” bestattet, während am Beginn der Siedlungsphase II (HaB1/B2) eine Neubelegung des Gräberfeldes „In der Gans” begann, das in einem Tälchensüdlich der Siedlungangelegt worden war. An die 2000 Bestattungen werden hier vermutet, die sich auf eine Belegungszeit von etwa 100 Jahren verteilen. Die wenigen erhaltenen Gräber zeigen Bestattungen im Ritus der späten Urnenfelderkultur, gepaart mit deutlichen kulturellen Einflüssen aus den umliegenden Regionen. Besonders deutlich treten hier Beziehungen zu dem nördlich angrenzenden Lausitzer Bereich in Mähren und zu den süddeutsch-böhmischen Zentren im Westen hervor. Von besonderer Bedeutung für das Sozialgefüge der anbrechenden Eisenzeit waren die intensiven Kulturbeziehungen zu den östlichen Reitervölkern, die sich durch das Vorkommen von Pferdezaumzeug abzeichnen. Kulturkontakte wurden aber auch zur italischen Früheisenzeit von Südtirol bis Mittelitalien und zu den nordwestungarischen und steirisch-slowenischen Urnenfeldergruppen gepflegt. Das Ende der urnenfelderzeitlichen Siedlung von Stillfried und damit verbunden das Ausklingen der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur im Osten Österreichs erscheint als Folge unterschiedlicher Faktoren. Zu nennen wären hier die mehrfachen kleineren Zerstörungen unbekannter Ursache, die vor allem im Bereich des Westwalles deutliche Spuren hinterlassen haben, des weiteren der am Fundmaterial manifestierte Einfluss der neuen Zeitströmung Hallstattkultur und eine Veränderung von Landwirtschaft und Umwelt aufgrund klimatischer Bedingungen am Ende der Siedlungsphase III/2 zwischen 800 und 70/720 vor Christus.
Literatur EIBNER CLEMENS Die Mehrfachbestattung aus Stillfried aus archäologischer Sicht. In: Felgenhauer F., Szilvássy J., Kritscher H., Hauser G. (Hrsg.), Stillfried. Archäologie – Anthropologie. Veröff. Mus. Ur – und Frühgesch. Stillfried, Sonderband , 1988, 77-87.
HELLERSCHMID IRMTRAUD Die urnenfelder-/hallstattzeitliche Wallanlage von Stillfried an der March, Ergebnisse der Ausgrabungen 1969-1989 unter besonderer Berücksichtigung des Kulturwandels an der Epochengrenze Urnenfelder-/Hallstattkultur. Mitteil. d. Prähist. Komm. 6, 2006, 1-416.
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PUCHER ERNST Tierskelette aus urnenfelderzeitlichen Gruben von Stillfried. In: Felgenhauer F., Szilvássy J., Kritscher H., Hauser G. (Hrsg.), Stillfried. Archäologie – Anthropologie. Veröff. Mus. Ur – und Frühgesch. Stillfried, Sonderband , 1988, 159-166.
KAUS MARGARETE Das Gräberfeld der jüngeren Urnenfelderzeit von Stillfried a. d. March. Ergebnisse der Ausgrabungen 1975-1977, Forschungen in Stillfried 6, 1984.
NEUGEBAUER-MARESCH CHRISTINE Die ur – und frühgeschichtliche Fundstelle „Alter Mühlgraben” beim Haspelberg, Grub a. d. March, NÖ. Unter besonderer Berücksichtigung des urnenfelderzeitlichen Gräberfeldes, Forschungen in Stillfried , 1978, 21 ff.
Die Höhensiedlung von Thunau am Kamp Die Ausgrabungsstelle liegt auf einem Höhenrücken oberhalb von Thunau am Kamp, auf dem Gemeindegebiet von Gars am Kamp, in Niederösterreich, ca. 80 km nordwestlich von Wien. Wir befinden uns am östlichen Rand des Waldviertels, einer welligen Hochfläche mit Höhen bis 600 m, die durch tief eingeschnittene Talfurchen gegliedert ist und steil zu dem von Nord nach Süd fließenden Kamp abfällt. Das Ausgrabungsgelände, ca. 400 m über Seehöhe, liegt auf einem West-Ost verlaufenden Höhenrücken, dem „Schanzberg”. Der Steilabfall zum Kamp im Osten beträgt ca. 140 m und bietet einen hervorragenden Ausblick in das Kamptal und das anschließende Horner Becken. Der westliche Teil des Höhenrückens, die sog. „Schanze”, zeigt heute noch einen mächtigen slawischen Wall mit zwei Toranlagen. An diese schließt gegen Osten, nur mit einer schmalen Geländerippe verbunden, die sog. „Holzwiese” an: das – durch alle Zeiten hindurch – eigentliche Siedlungsareal. Es ist heute durch spätmittelalter-frühneuzeitlichen landwirtschaftlichen Anbau terrassenartig geformt. Die Anlage wurde bereits im 19. Jh. durch Johann Krahuletz, dem Gründer des gleichnamigen Museums in Eggenburg, entdeckt. Doch erst im Jahre 1965, nach Abholzung des Hochwaldes im Bereich der vermuteten Siedlung, begannen systematische Untersuchungen durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, die bis 1990 unter der Leitung von Herwig Friesinger standen. In diesem Jahr wurde die Ausgrabung zu einem vorläufigen Abschluss gebracht. Aufforstungen und der Bau neuer Forststraßen machten jedoch weitere Untersuchungen notwendig, die von 199 bis 200 unter der Leitung von Erik Szameit vom Institut für Ur- und Frühgeschichte durchgeführt wurden. Die strategisch günstige Lage an einer wichtigen Nord-Süd Route durch das Kamptal wurde vor allem in der Urnenfelderzeit zwischen 1050-800/750 v. Chr. und im Frühmittelalter (8.–11. Jh. n. Chr.) durch Errichtung großer Siedlungen genützt. Für die entwickelte Hallstattzeit, die Spätlatènezeit sowie die Spätanti288
ke und Völkerwanderungszeit können wir auf Grund der Grabungsergebnisse ebenfalls Ansiedlungen, wenn auch wesentlich kleinere, annehmen. Die urnenfelderzeitliche Siedlung auf der „Holzwiese” von Thunau ist nach Osten durch den Steilabfall zum Kamp und nach Süden durch ein tief eingeschnittenes Seitental natürlich geschützt, gegen Westen zur Hochfläche wurde ein ebenfalls teilweise noch im Gelände sichtbarer Abschnittswall errichtet. Bogenförmig im Süden an einem Steilhang beginnend, riegelt die Befestigung das Gelände zwischen „Schanze” und „Holzwiese” ab. Sie hat hier eine Basisbreite von fast 20 m und eine heute noch erhaltene Höhe von über m und ist im nördlichen Verlauf noch fast bis ins Tal zu verfolgen. Eine Toranlage bestand im westlichsten Teil des Walles, am Übergang zu einer Geländerippe, die die Anlage mit der Hochfläche verbindet. Ein weiterer, ca. 2,5 m breiter Einschnitt mit erkennbarer Wegtrasse konnte am südlichen Ende der Befestigung festgestellt werden. Die Konstruktion des Walles bestand aus aneinander gereihten Kästen, die aus Rundhölzern in Blocklage errichtet waren und mit Erde aufgefüllt und überdeckt wurden. Großflächige Grabungen haben gezeigt, dass die gesamte, ca. 20 ha große Anlage dicht besiedelt war. Im Bereich des Südwestwalles waren die Häuser direkt an den Wallkörper angebaut, teilweise mit tiefen, in den Fels eingegrabenen Kellerbereichen. Die Häuser waren in Ständerbauweise mit lehmverschmierten Flechtwerkwänden und auch in Blockbauweise errichtet. Es fanden sich zahlreiche Reste von Feuerstellen, Backöfen, Vorratsgruben, Webstuhlreste, Vorratsgefäße sowie übriges keramisches Hausinventar (Abb. ), das teilweise noch in Originallage angetroffen wurde und somit Einblick in den „Haushalt” der spätbronzezeitlichen Bevölkerung erlaubt. Abb. . Thunau, Kegelhalsgefäss Etwa 250 m westlich der Siedlung war ein kleiner Friedhof angelegt, der großteils beim Bau des slawischen Walles zerstört wurde. Erhalten haben sich drei einfach ausgestattete Brandgräber. Ein weiterer Bestattungsplatz befand sich am Fuße der Anlage am Ausgang des nördlichen Seitentales zum Kamp. 198 wurde hier anlässlich eines Kanalbaues ein Brandgrab entdeckt und teilweise zerstört. Ein zur Siedlung gehörendes großes Gräberfeld wurde noch nicht gefunden. Die urnenfelderzeitliche Besiedlung setzte im Verlauf der jüngeren Urnenfelderzeit ein (ca. 1050 v. Chr.) und dauerte über die späte Urnenfelderzeit bis an den Beginn der Hallstattkultur (800/750 v. Chr.). Stratigraphisch können zwei Siedlungsphasen unterschieden werden. Eine ältere, die ausgehend vom Bereich der „oberen Holzwiese” vermutlich relativ rasch das gesamte 289
Terrain der „Holzwiese” einnahm und eine jüngere Phase, in der Siedlungsbauten planiert wurden um Platz bzw. Fundament für den Wallbau zu schaffen und in der außerdem auch der Nordhang terrassiert und besiedelt wurde. Zum Bau des Abschnittswalles stehen uns absolute Datierungen zur Verfügung. Aus dendrochronologisch untersuchten Hölzern aus der inneren Schüttung des Wallbereichs wurden zwei Balken zur 14C-Datierung herangezogen und mittels „wiggle matching” ausgewertet. Eine Holzprobe ergab einen Datierungsbereich von 95-922 v. Chr., die zweite einen Bereich von 1025-970 v. Chr. Somit könnte man für den urnenfelderzeitlichen Wall zwei Bauphasen annehmen. Diese Aussage muss jedoch mit Vorsicht getroffen werden. Es gibt eine Konstruktionsphase des Walles um 950-920 v. Chr. Eine ca. 50-100 Jahre ältere Bauphase (1025-970 v. Chr.) ist derzeit aber stratigraphisch nicht belegbar und bedarf weiterer (dendrochronologischer) Untersuchungen v. a. an den eigentlichen Konstruktionshölzern des Wallkerns. Betrachten wir zeitgleiche spätbronzezeitliche Höhensiedlungen – etwa Stillfried – so können wir einen ähnlichen Siedlungsablauf erkennen. Eine sog. „Vorwallphase”, die um ca. 1050 v. Chr. beginnt, dann der Bau eines Walles im Verlauf der jüngeren Urnenfelderzeit (Stillfrieds erste Wallphase wird um 950 v. Chr. datiert) und ein Ende der Siedlung am Beginn der Hallstattkultur. In Thunau ist allerdings, ganz im Gegensatz zu Stillfried, weder der verstärkte Ausbau des Walles, noch ein Destruktionshorizont um 800 v. Chr. (in Zusammenhang mit größeren kriegerischen Auseinandersetzungen) befundet. Wir wissen nur, dass die Siedlung von Thunau um 800/750 v. Chr. herum brannte und offensichtlich durch das Feuer vollständig zerstört wurde, danach wurden die Hütten nicht wieder aufgebaut.
Literatur FRIESINGER HERWIG Friesinger Inge, Ein Vierteljahrhundert Grabungen in Thunau/Gars am Kamp, Archäologie Österreichs 2/1, 1991, 6-22.
KERN DANIELA Thunau am Kamp – Eine befestigte Höhensiedlung (Grabung 1965-1990). Urnenfelderzeitliche Siedlungsfunde der unteren Holzwiese, Mitteil. d. Prähist. Komm. 41, 2001.
LOCHNER MICHAELA Thunau am Kamp – Eine befestigte Höhensiedlung (Grabung 1965-1990). Siedlung und Befestigungsanlage aus der Urnenfelderzeit, in Vorbereitung für Mitteil. d. Prähist. Komm.
LOCHNER MICHAELA Ein Schmuckdepot der Urnenfelderzeit aus Thunau am Kamp, Niederösterreich, Archaeologia Austriaca 82/8, 1998/99, 181-186.
POPOVTSCHAK MICHAELA, ZWIAUER KATHARINA Thunau am Kamp – Eine befestigte Höhensiedlung. Archäobotanische Untersuchungen urnenfelderzeitlicher und frühmittelalterlicher Befunde. Bestandsaufnahme der Grabungskampagnen bis einschließlich 1995, Mitteil. d. Prähist. Komm. 52, 200, 1-278.
STADLER PETER, DRAxLER SUSANNE, FRIESINGER HERWIG
ET AL. Die Absolutdatierung der urnenfelderzeitlichen und frühmittelalterlichen Wallanlage von Thunau am Kamp, MG Gars am Kamp, Niederösterreich mit Hilfe von 14C-Daten, Archaeologia Austriaca 82-8, 1998-1999, 9-45.
WEWERKA BARBARA Thunau am Kamp – Eine befestigte Höhensiedlung (Grabung 1965-1990). Urnenfelderzeitliche Siedlungsfunde der oberen Holzwiese, Mitteil. d. Prähist. Komm. 8, 2001.
In Form von Tabellen werden im Folgenden die markantesten Kennzeichen der drei Höhensiedlungen gegenübergestellt, um Ähnlichkeiten und Unterschiede anschaulich darstellen zu können. Forschungsgeschichtlich wurden die Anlagen bereits im 19. Jahrhundert entdeckt, aber erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts systematisch durch mehrjährige archäologische Ausgrabungen der Universität Wien unter der Leitung von Herwig Friesinger (Oberleiserberg, Thunau) und Fritz Felgenhauer (Stillfried) untersucht. Für die Entstehung und Entwicklung der Anlagen in der Urnenfelderzeit zeigt sich als übereinstimmendes Element die Topografie mit der günstigen verkehrsgeografischen Lage. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Die Erhebung hat eine günstige verkehrsgeografische Lage für die gesamte Region des nordöstlichen Niederösterreichs.
Seine für die Urgeschichte günstige verkehrsgeografische Lage wird durch die Position an der sog. Bernsteinstraße angezeigt.
Er ist verkehrsgeografisch günstig an einer Nord-Süd Route durch das Kamptal gelegen, die Südmähren mit dem unteren Traisental verbindet.
Diese topografischen Eigenschaften bestimmten sehr wahrscheinlich die Entwicklung der Ansiedlung zu Zentralorten der jüngerurnenfelderzeitlichen 291
Podoler Kultur, wobei hier der Oberleiserberg in zentraler Lage zwischen Thunau im Westen und Stillfried im Osten nicht bis ans Ende der Urnenfelderkultur seine Bedeutung beibehielt. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Die Bedeutung als Zentralort der Podoler Kultur lässt sich ab der älteren Urnenfelderzeit (HaA1/A2) nachweisen und endet durch Absiedlung im Laufe der jüngeren Urnenfelderzeit (HaB2).
Die Bedeutung als Zentralort der Podoler Kultur ist durch umfangreiches Fundmaterial ab der Stufe HaA2/B1 belegt und endet durch Zerstörung des urnenfelderzeitlichen Walles und der Siedlung am Übergang von der Urnenfelderzur Hallstattzeit. (HaBC1a) Die Bedeutung der nachfolgenden hallstattzeitlichen Besiedlung ist noch nicht geklärt.
Dieser Zentralort der Podoler Kultur im östlichen Waldviertel ist ab der Stufe HaB1 belegt und wurde, vermutlich durch eine Brandkatastrophe, am Übergang von der Urnenfelder- zur Hallstattzeit zerstört und nicht wieder aufgebaut. Erst in der entwickelten Hallstattzeit ist neuerlich eine Besiedlung nachweisbar.
Ein Charakteristikum dieser Höhensiedlungen ist die Befestigung. Auch hier ist eine nahezu identische Entwicklung der Befestigungsweise in Form von Abschnittswällen bei den Siedlungen Stillfried und Thunau feststellbar. Für den Oberleiserberg lässt sich eine ähnliche Befestigungsart nur annehmen. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Die Siedlung liegt auf dem weit sichtbaren Hochplateau des Oberleiserberges. Das Vorhandensein eines urnenfelderzeitlichen Wallkörpers ist durch die starke römische Überbauung bis jetzt nicht gesichert nachzuweisen.
Am Beginn der Besiedlung (Siedlungsphase I, HaA2/B1) wurde im Westen des Plateaus ein Palisadenwall errichtet, der in der Siedlungsphase II–III/1 (HaB2-Bfrüh) durch einen Holz-Erdewall (Wall I) überbaut wurde. Die stärkste Bewehrung (Wall II) erfolgte im letzten Abschnitt der Siedlung (Siedlungsphase III/2, HaB/C1a) und endet mit seiner Zerstörung.
Auf einem großteils natürlich geschützten Höhenrücken über dem Fluss Kamp gelegen, wurde die Siedlung Richtung Westen zur übrigen Hochfläche mit einem Abschnittswall gesichert. Die Konstruktion bestand aus hölzernen Blockbauten, die mit Steinen und Erde ausgefüllt wurden.
Eindrucksvoll ist die Vielfalt der materiellen Hinterlassenschaften, die Einblicke in den Berufs- und Lebenswelt der damaligen Menschen vermit292
teln und diese Orte auch als Handwerks- und Handelszentren erscheinen lassen. Besonders Stillfried mit seiner nur kurzfristig andauernden Vorliebe für die Haltung und Deponierung von gezähmten Wildtieren gibt auch Hinweise auf nicht alltägliche Bereiche der damaligen Lebensweisen. Menschliche Skelettgruben lassen den Eindruck entstehen, dass das Schicksal der Ansiedlung mit dem bestimmter Familien aufs Engste verbunden gewesen sein dürfte. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Zahlreiche Nachweise zur Textilherstellung aber auch zur Lederverarbeitung; das Bronzehandwerk ist u.a. durch eine ganz erhaltene Tongussform für Ringe belegt.
Zahlreiche Nachweise zur Keramik- und Textilerzeugung, Bronzeund Geweihverarbeitung. Als Besonderheit sind die Niederlegung von gezähmten Tieren in der Stufe HaB2, vermutlich im Sinne eines Kultes, zu nennen. Zwei Gruben mit 7 bzw. 16 menschlichen Skeletten u. 7 verbrannten Individuen werden mit den Ereignissen im Zuge der Zerstörung der späturnenfelder-/frühhallstattzeitlichen Wallanlage in Verbindung gebracht.
Zahlreiche Nachweise zur Keramik- und Textilerzeugung sowie Lederverarbeitung; Bronzegießereiwerkstätten sind durch Tonund Steingussformen, Schmelzreste und Gussteile belegt.
Das Bestattungswesen und der damit verbundene Grabritus ist außer für den Bereich der Anlage von Stillfried archäologisch leider nicht oder äußerst schlecht fassbar. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Es wurden keine Gräber im Nahbereich des Oberleiserberges gefunden; möglicherweise ist das durch die starke Erosion dieser durch Landwirtschaft geprägten Region erklärbar.
Die ersten Bewohner der Wallanlage wurden noch im älterurnenfelderzeitlichen Gräberfeld „Alter Mühlgraben” bestattet, während eine gleichzeitige Neubelegung des Gräberfeldes „In der Gans” beginnt. Dieses wurde bis zum Ende der urnenfelderzeitlichen Besiedlung als Begräbnisplatz genutzt.
Etwa 250 m westlich der Siedlung lässt sich ein kleiner Friedhof nachweisen, der großteils beim Bau eines slawischen Walles zerstört wurde. Ein weiterer Bestattungsplatz ist durch ein erhaltenes Brandgrab im Tal, am Fuße der Anlage, belegt.
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Niederlegungen von Wertgegenständen, sogenannte Depots sind für die Siedlungen Thunau und Stillfried archäologisch nachgewiesen. In beiden Fällen dürfte es sich um sorgfältig verpackte Stücke handeln, die in einer offensichtlichen Notsituation an einem sicheren Ort vor unerwünschtem Zugriff versteckt wurden. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Es sind keine urnenfelderzeitlichen Depotfunde aus den Grabungen bekannt.
Am Ende der Siedlungsphase III/2 (HaB2/C1a) wurden Bronzegegenstände paarweise, in organisches Material eingeschlagen, in der Wand einer Vorratsgrube im Sinne eines Verwahrdepots versteckt. Anschließend wurde die Grube mit Brandschutt aufgefüllt.
Bei dem einzigen nachweisbaren Depot aus der Siedlung handelt es sich um die Verwahrung eines neuwertigen, offensichtlich noch unbenutzten Frauenschmuckensembles, das fest verschnürt, möglicherweise in einem Holzkästchen, in der Erde vergraben wurde.
Resümee Die sechs hier angeführten und für die drei Zentralorte näher beleuchteten Parameter zeigen unseres Erachtens ein aus der regionalen Entwicklung geprägtes, eigenständiges urnenfelderzeitlich-mitteldonauländisches Erscheinungsbild. Diese Tatsache impliziert jedoch kein Elfenbeinturmdasein, sondern ein lebendiges kulturelles Bewusstsein der Bevölkerung dieser Anlagen, die vor allem aufgrund der verkehrsgeografischen Lage immer in regem Austausch mit anderen Kulturzentren gestanden waren. Erst die relativ gleichzeitige Zerstörung der Anlagen Stillfried und Thunau, die den Zusammenbruch der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur regional anschaulich vor Augen führt, lässt neue und tragende Impulse zur Gestaltung eines anderen Kulturbildes vor allem aus dem Westen und Süden sichtbar werden.
Oberleiseberg – Stillfried – Thunau. Porównanie trzech osiedli wyżynnych środkowo-naddunajskiej kultury pól popielnicowych Streszczenie Najbardziej wyróżniające cechy trzech ufortyfikowanych stanowisk wyżynnych zostały porównane w prezentacji celem wykazania ich podobieństw i różnic. Chociaż stanowiska te zostały odkryte jeszcze w xIx w., systematyczne badania archeologiczne Uniwersytetu Wiedeńskiego miały miejsce w drugiej połowie xx wieku pod kierownictwem Herwiga Friesingera (Oberleiserberg, Thunau) i Fritza Felgenhauera (Stillfried). Osady te mają dogodne położenie geograficzne oraz dobre połączenia transportowe, co było warunkiem wstępnym dla pojawienia się i rozwoju struktur fortyfikacji wyżynnych w kulturze pól popielnicowych. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Wzgórze posiada dogodne położenie geograficzne zapewniające dostęp do całego regionu północno-wschodniej Dolnej Austrii.
Jego korzystne położenie geograficzne podkreślone jest jego usytuowaniem na tak zwanym szlaku bursztynowym.
Korzystne położenie geograficzne na szlaku północ-południe, prowadzącym przez dolinę rzeki Kamp, łączącą południowe Morawy z doliną rzeki Traisen.
Rozwój, który doprowadził osady do roli ważnych ośrodków młodszej kultury pól popielnicowych (kultura podolska), wynikał przede wszystkim z ich cech topograficznych. Oberleiserberg, usytuowany pośrodku między Thunau od zachodu i Stillfried od wschodu, nie zachował swego znaczenia do końca trwania kultury pól popielnicowych. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Posiadał znaczenie jako centralna osada kultury podolskiej poczynając od starszej kultury pól popielnicowych (HaA1/A2) aż po środkowy okres młodszej kultury pól popielnicowych (HaB2), kiedy to osada została porzucona.
Jego znaczenie jako centralnej osady kultury podolskiej jest udowodnione przez występowanie istotnych materiałów znaleziskowych poczynając od fazy HaA2/B1, a kończąc zniszczeniem wału obronnego i osady w okresie przejściowym od kultury pól popielnicowych do kultury halsztackiej. Znaczenie późniejszej osady kultury halsztackiej nie zostało jeszcze zbadane.
Ta centralna osada kultury podolskiej we wschodnim regionie leśnym była w użytkowaniu od fazy HaB1 i została przypuszczalnie zniszczona w wyniku pożaru w okresie przejściowym od kultury pól popielnicowych do kultury halsztackiej i nie została ponownie odbudowana. Świadectwo późniejszego osadnictwa występuje w rozwiniętej kulturze halsztackiej.
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Jedną z głównych cech stanowisk są ich fortyfikacje. Niemal identyczny rozwój w zakresie wznoszenia wałów obronnych stwierdza się tutaj dla osad w Stillfried i Thunau. Jeżeli chodzi o Oberleiserberg możemy jedynie założyć istnienie podobnej fortyfikacji. Oberleiserberg
Stillfried
Osada jest usytuowana na wysokim plateau góry Oberleiserberg. Obecność wału obronnego z kultury pól popielnicowych nie może być sprawdzona datowaniem ponieważ nakładają się na niego struktury rzymskie.
Osada o stromej części frontowej opadającej do rzeki March otrzymała palisadowy wał obronny (faza I, HaA2/B1). W osadzie fazy II–III/1 (HaB2-B wczesny) został na niego nałożony wał drewniano-ziemny. Najmocniejsza fortyfikacja została zbudowana w ostatniej fazie osadniczej (faza III/2, HaB/C1a). Kończy się ona jej zniszczeniem.
Thunau Usytuowana na górskiej krawędzi ponad rzeką Kamp, osada została ufortyfikowana od zachodu wałem obronnym biegnącym na plateau. Został on skonstruowany z drewnianych skrzyń utworzonych z bali, wypełnionych kamieniami i ziemią.
Imponująca różnorodność materialnych pozostałości odzwierciedla codzienne życie mieszkańców i potwierdza centralną rolę osad poprzez świadectwa rzemiosła i handlu. W Stillfried, hodowla i udomowienie dzikich zwierząt dostarczają wglądu do niezwykłych aspektów życia. Jamy z ludzkimi szkieletami dostarczają wrażenia, że los osady wiązał się z dobrobytem niektórych rodzin. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Liczne świadectwa produkcji tkanin i wyrobów ze skóry; świadectwo odlewania z brązu jest poświadczone przez odkrycie kompletnej formy odlewniczej do pierścionków.
Liczne świadectwa produkcji ceramicznej i tkactwa oraz dla wyrobów z brązu i rogów jelenich. Szczególną cechą stanowiska są depozyty udomowionych zwierząt w fazie HaB2, przypuszczalnie w kontekście kultowym. Przyjmuje się, że dwie jamy zawierające 7 i 15 ludzkich szkieletów są związane z wydarzeniami mającymi miejsce w trakcie zniszczenia ufortyfikowanej osady z późnego okresu pól popielnicowych (wczesnego halsztatu).
Liczne świadectwa produkcji ceramicznej i tkactwa jak też wyrobów ze skóry; formy odlewnicze z ceramiki i kamienia, pozostałości wytapiania i odlane przedmioty dostarczają świadectwa istnienia brązowniczych warsztatów odlewniczych.
Świadectwo „normalnej” śmierci wraz z wiążącymi się z tym obrzędami zostało dostarczone jedynie w przypadku osady w Stillfried.
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Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
Nie odnotowano żadnych pochówków w pobliżu góry Oberleiserberg. Być może jest to wynikiem erozji krajobrazu, gdzie intensywne rolnictwo było praktykowane powszechnie przez długi czas.
Pierwsi mieszkańcy ufortyfikowanej osady zostali pochowani na cmentarzysku starszej kultury pól popielnicowych „Alter Mühlgraben”, podczas gdy jednoczesne osadnictwo zaczyna się na cmentarzu „In der Gans”. Ten ostatni był w użytkowaniu aż do końca osady kultury pól popielnicowych.
Mały cmentarz jest usytuowany około 250 m na zachód od osady, która w znacznej części została zniszczona przez budowę słowiańskiego wału obronnego. Świadectwo innego cmentarza dostarcza pochówek ciałopalny, który został odkryty w dolinie u podnóża wzgórza osady.
Składanie depozytów cennych przedmiotów występowało w osadach Thunau i Stillfried. W obu przypadkach intencjonalnie zapakowane przedmioty zostały ukryte w bezpiecznym miejscu, najwyraźniej w nagłych sytuacjach. Oberleiserberg
Stillfried
Thunau
W przypadku kultury pól popielnicowych nie są znane z wykopalisk żadne znaleziska depozytów.
Z końcem fazy osadniczej III/2 (HaB2/C1a) brązowe przedmioty, zawinięte parami w organiczny materiał, zostały ukryte w ścianie jamy zasobowej (przypuszczalnie depozyt). Jama została następnie zapełniona gruzem z popiołem.
Pojedynczy depozyt osady zawierał nowy, nie używany zbiór osobistych ozdób kobiecych, który został ściśle opakowany i prawdopodobnie złożony w drewnianym pudle przed zakopaniem w ziemi.
Podsumowanie Sześć parametrów wybranych dla opisania trzech centralnych osad pokazuje, że miał tu miejsce niezależny rozwój regionalny kultury pól popielnicowych w rejonie środkowego Dunaju. Nie implikuje to ich wyizolowanej sytuacji, lecz sugeruje istnienie żywej kulturowej świadomości ich ludności, która dzięki swojemu geograficznemu położeniu, zawsze prowadziła wymianę z innymi kulturowymi ośrodkami. Nowy impuls dla uformowania się odmiennej kultury pod wpływami docierającymi z zachodu i południa uwidocznił się dopiero po jednoczesnym zniszczeniu osady Stillfried i Thunau, które wyznacza upadek kultury pól popielnicowych w rejonie środkowego Dunaju. Tłumaczył Andrzej Leligdowicz
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Report "Hellerschmid I., Kern D., Lochner M., Oberleiserberg – Stillfried – Thunau. Drei Höhensiedlungen der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur im Vergleich. In: B. Gediga, W. Piotroski (Hrsg.), Biskupin-Wrocław 2010, 283-297. "