Heime der Nation: Die Vereinshäuser in Ljubljana und Maribor, in: Im Dienst der Nation. Identitätsstiftungen und Identitätsbrüche in Werken der bildenden Kunst (Hg. Matthias Krüger u. Isabella Woldt), Berlin 2011 (Mnemosyne. Schriften des internationalen Warburg-Kollegs), S. 233–260.
HEIME DER NATION Die Vereinshäuser in Ljubljana und Maribor MONIKA PEMIÖ
Ein geschichtlicher Umriss »Ein Haus, zu dessen Ausbau ein ganzes volk jahrelang beigetragen, um für sein gesamtes geistiges Leben ein eigenes Heim zu gründen, ein solches Haus spricht eine deut-
liche Sprache von Opferfreudigkeit und nationaler Begeisterung«, stellte der lournalist der deutschsprachigen Laibacher Zeitung fest, als er den Bericht zur Eröffnung des Vereinshauses »Narodni dom«, des slowenischen »Nationalen Heims«, im lahr rB96 in Ljubljana (Laibach) verfasste lAbb.rl.'Nur zwei Jahre später eröffneten auch die Bauherren des slowenischen Vereinshauses in Maribor (Marburg) an der Drau ein eigenes Gebäude lAbb. zl.'
Um rgoo entstanden solche repräsentativen gesellschaftlichen Zentren der sich formierenden slowenischen Nation auch in celje (cilli) (r893-rg96), Trieste (Triest/Trst) (r9oz r9o4) und Gorizia (Görz/Gorica) (r9o3-I9o5). Sie stellten I(ulminationspunkte der Agitationsphase der nationalen Bewegung dar.3 Nachdem es der katholischen Kirche mit der 185z gegründeten Hermagoras-Gesellschaft und der bis i868 von ihr ausgeübten Schulaufsicht gelungen war, die bäuerlichen Schichten fur die nationale Idee zu gewinnen, bemühten sich die slowenischen Patrioten nun mit einem auf die bürgerliche I(ultur und Umgangsformen zugeschnittenen Auftritt. Als Vorbild diente ihnen die im bürgerlichen Milieu srärker verankerte tschechische Nationalbewegung. Der Aufbau von Vereinshäusern erforderte eine über
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