Frühmittelalterlicher Kirchenbau in Baiern vom 7. bis 9. Jahrhundert. Vorarbeiten zur Rekonstruktion einer Kirche am Bajuwarenhof. Bajuwarenhof Kirchheim Jahresschr. 2008, 16–45.

October 11, 2017 | Author: Christian Later | Category: Early Medieval Archaeology, Church Archaeology, Merovingian and Carolingian, Bavaria, Bajuwaren
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Frühmittelalterlicher Kirchenbau in Baiern vom 7. bis 9. Jahrhundert – Vorarbeiten zur Rekonstruktion einer Kirche am Bajuwarenhof Warum eine Kirche? Kultbauten vergangener Zeiten sind – abgesehen von antiken Tempeln – nur selten sicher zu identifizieren. Dieser Umstand ändert sich erst mit dem aufkommenden Christentum grundsätzlich und offenbart dem Archäologen eine Quellengattung, in der siedlungs- und religionsgeschichtliche Aussagemöglichkeiten miteinander verschmelzen: das Bauwerk Kirche als Stein gewordener Ausdruck des Glaubens. Lange Zeit standen jedoch vor allem architektur- und baugeschichtliche Fragestellungen im Vordergrund, bei denen mit archäologischen Methoden Vorgängerbauten erschlossen werden sollten – sei es, um die lokalpatriotische Neugier zu befriedigen oder weil man hoffte, eine frühe schriftliche Nennung auch im Bodenbefund nachzuweisen. Ziel der folgenden Seiten ist es, die theoretischen Vorarbeiten für den Bau einer Kirche des späten 7. und des 8. Jahrhunderts zu schaffen, die mittelfristig auf dem Gelände des Bajuwarenhofes Kirchheim als originalgetreues Modell entstehen soll. Dabei ist nicht geplant, einen bestimmten archäologisch nachgewiesenen Befund zu rekonstruieren, sondern es soll aus verschiedenen archäologisch belegten Elementen eine Kirche errichtet werden, wie sie auf einem Herrenhof der späten Merowinger- und der Karolingerzeit gestanden haben könnte (Abb. 10). Die Gründe für diese Museumserweiterung sind einfach: Religion war damals wie heute ein wichtiger Teilaspekt des täglichen Lebens. Vor allem das Aufkommen des Christentums und das zeitliche Nebeneinander von altem und neuem Glauben war prägend für die Bajuwaren des späteren 6. und des 7. Jahrhunderts. Da wir über die heidnischen Glaubensvorstellungen aber nur unzureichend Bescheid wissen, wird es durch den Kirchenbau möglich, den Themenbereich “Religion” dennoch auch im Museumsbetrieb aufzugreifen und den Besuchern näher zu bringen. Hinzu kommt der profanere Grund, dass im Laufe des Jahres 2009 auch das Lang16

Abb. 10: „Rekonstruierte“ Kirche in Reisbach, Lkr. Dingolfing-Landau. Liebloses Aneinanderfügen von Holz ergibt noch lange keinen Eindruck eines Kirchenraumes.

haus fertig werden dürfte, das Museum aber von der praktischen Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten lebt; die Errichtung eines neuen Gebäudes, an dem vielleicht auch andere Bauweisen erprobt werden können, wäre sowieso unerlässlich! Dieser Beitrag bietet eine Zusammenstellung von Befunden zu frühmittelalterlichen Kirchen mit ihrer architektonischen und künstlerischen Ausstattung. Da die Anzahl von Beispielen aus Bayern überschaubar ist, werden vereinzelt auch Befunde aus benachbarten Regionen, zu denen das Herzogtum Baiern im 7. bis 9. Jahrhundert Kontakte pflegte, herangezogen. Dies ist notwendig, um die Vielfalt konstruktiver und gestalterischer Möglichkeiten zu erfassen. Kirchen als “Problembefunde” Woran erkennt der Archäologe eine Kirche, wenn er sie ausgräbt? Oft reicht schon die Lage unter einer noch stehenden Kirche aus, damit ein Befund als Kirche angesprochen wird (Stichwort: Kultkontinuität). In der Regel mag dies auch zutreffen, doch sollte man in jedem Fall stets kritisch prüfen, ob es sich aufgrund der erhaltenen Überreste bei dem Befund wirklich um eine Kirche handeln muss1 . 17

Typisches Merkmal einer Kirche ist die besondere Bauform, vor allem mit architektonisch betonter Ostseite. Dies kann sowohl eine halbrunde Apsis als auch ein gegenüber dem Langhaus eingezogener quadratischer oder rechteckiger Chorraum sein. Ist der Ostteil nicht erhalten, wird eine gesicherte Ansprache als Kirche bereits schwierig, da sich vor allem Holzkirchen des 7. und 8. Jahrhunderts in der Bauweise und folglich auch in den nachweisbaren Resten kaum von zeitgleichen Profanbauten unterscheiden. Erschwerend kommt hinzu, dass im Frühmittelalter auch die normalen Wohnbauten ost-west-ausgerichtet sind, so dass die Orientierung ebenfalls nicht als Indiz herangezogen werden kann. Leichter fällt es dem Archäologen steinerne Bauten als Kirchen anzusprechen. Zum einen bringt diese Bauweise bessere Erhaltungsbedingungen im Boden mit sich, weshalb genauere Beobachtungen zu Grundrissform und Baudetails möglich sind. Zum anderen sind profane Steingebäude im Herzogtum Baiern im 7. und 8. Jahrhundert so selten, dass es sich in der Regel wirklich um frühe Kirchen handeln dürfte, insbesondere wenn sie die einzigen gemauerten Bauwerke einer Siedlung sind. Schwierig ist die Beurteilung von unvollständig überlieferten Gebäudegrundrissen. Als Paradebeispiel hierfür kann die erste Holzkirche unter St. Peter und Paul in Aschheim, Lkr. München, gelten, von der lediglich sieben Pfosten bei der Grabung nachgewiesen und die restlichen zu einem dreischiffigen Hallenbau frei ergänzt sind (Abb. 11,5)2 . Ohne die umliegenden Gräber und die nachfolgenden steinernen Gotteshäuser wäre der Grundriss nicht von einem Wohngebäude des 6. oder 7. Jahrhunderts zu unterscheiden gewesen. Dieses Beispiel warnt davor, die geringe Anzahl nachgewiesener Kirchen des 7. Jahrhunderts als Argument für eine nur zögerliche Annahme des neuen Glaubens zu werten. Gerade einfache Kirchenbauten ohne gesonderten Chor, zugehörige Gräber oder liturgische Einbauten sind innerhalb eines Siedlungsgefüges für den Archäologen nicht als solche zu erkennen.

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Abb. 11: Kirchen und „Kapellen“ aus Holz. 1 München-Aubing. 2 Straßkirchen. 3 Altdorf bei Landshut. 4 Herrsching Bau I. 5 Aschheim Bau I. 6 Barbing-Kreuzhof. 7 Staubing bei Weltenburg. 8 Pliening Bau I. M. 1:400. (1-2,5-7 nach Codreanu-Windauer 2003, Abb. 3,1-4,6; 3 nach Codreanu-Windauer 2003, Abb. 3,5 u. Schröter 1982 [wie Anm. 7], Abb. 110; 4 nach Codreanu-Windauer 2003, Abb. 3,7 u. Keller 1991/92 Abb. 34; 8 nach Codreanu-Windauer 2003, Abb. 7,4).

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Neben der Grundrissform sind vor allem liturgische Einbauten wie Altar, Chorschranke oder Taufbecken sichere Indizien für ein Gotteshaus. Deren Nachweis gelingt aber meist nur in Steinbauten, sofern auch der zugehörige Fußboden erhalten ist. Bei hölzernen Kirchenbauten ist dies deutlich schwieriger, da nur Pfostengruben oder Balkengräbchen die Zeit überdauert haben. Gräber werden gerne als Beleg für eine Kirche herangezogen, besonders wenn sie einen direkten Lagebezug zum Gebäude aufweisen und wenn der Baubefund alleine eine Ansprache als Kirche nicht zulässt. Im Umkehrschluss wird dann meist auch davon ausgegangen, dass es sich um christliche Begräbnisse handeln muss, auch wenn sie auf “heidnische Art” mit Beigaben ausgestattet sind. Anders als in den angrenzenden Regionen ist in Altbayern im frühen Mittelalter die Bestattung im Kircheninnenraum unüblich – eine bajuwarische Eigenheit, deren Gründe noch weitgehend unerforscht sind. Dadurch können nur Gräber neben oder bei einem Gebäude als Indiz für eine Kirche dienen, der direkte Bezug aufeinander ist meist nur schwer zu beweisen. Dies trifft vor allem auf eine kleine Gruppe von Sechs- oder AchtPfostenbauten zu, die sich gelegentlich auf oder am Rand großer Reihengräberfelder des 6. und 7. Jahrhunderts finden und aufgrund ihrer Lage als Friedhofskapellen interpretiert werden. Beispiele hierfür sind die Bauten von München-Aubing, Strasskirchen (Lkr. Straubing-Bogen), oder vielleicht auch Altdorf, Lkr. Landshut (Abb. 11,1-3)3 . Diese 10 bis 20 m2 großen Bauten sind teilweise der Ost-West-Ausrichtung der Gräber angepasst, können aber wie im Fall Strasskirchen auch nord-süd-orientiert sein, was eher an eine vorgeschichtliche Zeitstellung des Gebäudes denken lässt. Ob der Bereich des letztgenannten Gebäudes bewusst von den Gräbern ausgespart wurde oder ob das Fehlen von Überschneidungen auf Zufall beruht, ist nicht sicher zu entscheiden4 . Der Befund allein erlaubt es jedenfalls nicht, diese Beispiele christlich zu interpretieren, da weder ein eigener Altarraum noch liturgische Einbauten vorhanden sind. 20

Vielleicht handelt es sich lediglich um Memorialbauten, die nur mit dem Grabritus in Zusammenhang stehen. Eine derartige Baugruppe ist beispielsweise für das alamannische Südwestdeutschland und das fränkische Rheinland nachgewiesen, nur dass dort innerhalb dieser Gebäude auch bestattet wurde. Dies unterscheidet sie wiederum von den bayerischen Beispielen5 . Die Kirche als Bauwerk Grundrissform Eine Gliederung der archäologisch erfassten Kirchentypen kann unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen. Alleine über den Grundriss lassen sich einfache rechteckige Saalkirchen, Saalkirchen mit quadratischem oder rechteckigem Chor, Saalkirchen mit halbrunder Apsis und mehrschiffige Kirchen mit den bereits genannten Chorlösungen unterscheiden (Abb. 1112). Andere Bauformen sind aus dem 7. und 8. Jahrhundert in Bayern noch nicht eindeutig nachgewiesen. Einzig die durch Abtbischof Sintpert (768-791) im späten 8. Jahrhundert errichtete Abteikirche St. Emmeram in Regensburg, von der sich die Krypta erhalten hat, ist als dreischiffige Basilika zu rekonstruieren6 . Vor allem bei Klosterkirchen wurden an das Langhaus statt Seitenschiffen häufiger Nebenräume, so genannte Annexe, angefügt, die sowohl liturgischen als auch profanen Tätigkeiten dienten (Abb. 12,7-8). Funktion Die ältesten nachgewiesenen Kirchenbauten Altbayerns datieren in die Zeit um 600 und in das frühe 7. Jahrhundert. Da eine flächige kirchliche Institutionalisierung erst mit der Einrichtung der bayerischen Diözesen 739 durch Bonifatius in die Wege geleitet wurde, dürfte im 7. und frühen 8. Jahrhundert die herrschaftliche Eigenkirche der vorherrschende Typ gewesen sein, eine von einem Hofbesitzer auf eigenem Grund errichtete und von ihm ausgestattete, aber auch in seiner Verfügungsgewalt stehen21

Abb. 12: Kirchen aus Stein. 1 Epolding-Mühlthal Bau II. 2 Mals St. Benedikt. 3 Klais/Scharnitz. 4 Aschheim Bau II. 5 Wörth im Staffelsee Bau I. 6 Herrsching Bau II. 7 Sandau Bau I. 8 Wörth im Staffelsee Bau II. M. 1:400. (1 nach Jacobsen u.a. 1991, 290; 2 nach Dannheimer 2003, Abb. 12,4; 3 nach Sage 1977, Beil. 1; 4 nach Dannheimer 1988a, Abb. 13; 5 nach Codreanu-Windauer 2003, Abb. 11,2; 6 nach Codreanu-Windauer 2003, Abb. 9,3 u. Keller 1991/92, Abb. 37; 7-8 nach Dannheimer 2003, Abb. 12,5; 15).

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de Kirche. Diese Eigenkirchen dienten einer Familie als Privatkapelle und nicht selten auch als Zentrum eines Begräbnisplatzes und somit als Ort der Memoria, des Totengedenkens. Beispiele hierfür sind die hölzernen Kirchen von Herrsching (um 620/30) oder vielleicht auch Landshut-Altdorf, die nach einer relativ kurzzeitigen Nutzung und einer geringen Bestattungsaktivität wieder aufgelassen worden sind (Abb. 11,3-4)7 . Gerade die meist geringe Gräberzahl verdeutlicht einen direkten Bezug zum Bauwerk und lässt eine Interpretation als Kirche zu. Dies gilt umso mehr für Herrsching, da die Holzkirche noch im 7. Jahrhundert durch einen Steinbau über gleichem Grundriss ersetzt wurde. Erst später gingen oftmals aus Eigenkirchen Friedhofskirchen einer größeren Gemeinschaft oder sogar Pfarrkirchen hervor, wobei dies mit einem Wechsel von der privaten Memoria zu einem kollektiven, gemeinschaftlichen Totengedenken der gesamten Gemeinde verbunden ist. Architektonisch sind Eigenkirchen, Friedhofskirchen und Pfarrkirchen freilich nicht zu unterscheiden. Typische Beispiele für Kirchen einer Dorfgemeinschaft sind die beiden “Friedhofskirchen” von Staubing bei Weltenburg, Lkr. Kelheim, und Barbing-Kreuzhof, Stadt Regensburg, von denen letztere innerhalb eines als Herrenhof interpretierten Gebäudekomplexes lag und sicherlich als Eigenkirche gegründet wurde (Abb. 11,6-7)8 . Um beide Kirchen entwickelte sich im 7. und 8. Jahrhundert jeweils ein über 100 Bestattungen umfassender Friedhof, der sie vermutlich als Gemeindekirchen mit Bestattungsrecht ausweist. Sie wurden mit der Verlagerung der zugehörigen Siedlung im 8. Jahrhundert aufgegeben, im Fall BarbingKreuzhof wurde jedoch noch nach Aufgabe der Kirche eine Zeit lang weiter dort bestattet9 . Eine etwas andere Entwicklung durchlief die Holzkirche unter St. Peter und Paul in Aschheim. Im früheren 7. Jahrhundert ursprünglich wohl als Eigenkirche auf einem kleinen Bestattungsplatz am Siedlungsrand gegründet, wurde dieser Bau um 700 in Stein erneuert (Abb.11,5; 12,4). In diese Steinkirche (Bau II) wurden in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts einige der ganz seltenen Bestattungen innerhalb eines Kirchenraumes in Bay23

ern eingebracht10 . Dies bedeutet möglicherweise, dass die Umwandlung zur Pfarrkirche erst später erfolgt sein kann, da sich ein vermutlich bedeutender Herr noch das Recht dieser ansonsten unüblichen Bestattungsform herausnehmen konnte. Als steinerne Eigenkirche wohl eines Mitgliedes der Huosi-Sippe soll die erste Kirche auf der Insel Wörth im Staffelsee, Lkr. Weilheim-Schongau, errichtet worden sein (Abb. 12,5). Der 6,0 x 10,0 m große Apsidensaal wurde nach Aussage umliegender Grab- und Kleinfunde im 7. Jahrhundert erbaut und in der Mitte des 8. Jahrhunderts durch eine größere Klosterkirche ersetzt (Abb. 12,8)11 . Hiermit wird eine weitere funktionale Gruppe berührt, die sich unter günstigen Umständen sogar archäologisch von den zuerst genannten Eigen-, Friedhofs- und Pfarrkirchen unterscheiden lässt. Das einzige derzeit sicher ins 7. Jahrhundert datierbare Kloster Bayerns liegt auf der Herreninsel im Chiemsee, Lkr. Rosenheim. Allerdings lassen sich anhand der fragmentarischen Befunderhaltung keine sicheren Grundrisse rekonstruieren. Die ersten beiden Bauphasen der Kirche waren aber anscheinend als mehrschiffige Pfostenbauten, vielleicht vergleichbar mit der Aschheimer Holzkirche, ausgeführt. Der steinerne Ausbau des Klosters erfolgte erst im 8. Jahrhundert12 . An der Stelle des Regensburger Niedermünsters war bereits im 7. Jahrhundert eine steinerne Saalkirche mit Rechteckchor errichtet worden (Bau I), die um 720 durch einen größeren und aufwändig ausgestalteten Neubau ersetzt wurde. Ob es sich hierbei schon um eine Stiftskirche oder vielleicht doch die herzogliche Pfalzkapelle handelte, ist aus dem Befund heraus derzeit nicht zu entscheiden13 . Besser bekannt ist eine Reihe im mittleren 8. Jahrhundert bereits von Beginn an in Stein errichteter Klosterkirchen. In Sandau, Stadt Landsberg a. Lech, entstand in der Mitte des 8. Jahrhunderts nach südwestalpinem Vorbild ein 18,5 m langer Dreiapsidensaal mit begleitenden Annexbauten, die vermutlich liturgische Funktionen übernahmen (Abb. 12,7)14 . Die ebenfalls in dieser Zeit errichtete Klosterkirche von der Insel Wörth im Staffelsee war mit 23,5 m Länge und 13 m Breite sogar noch größer als Sandau. Auch hier waren nördlich 24

und südlich des einschiffigen Langhauses seitliche Räume angefügt, die wie in Sandau mit dem Klosterleben und liturgischen Abläufen in Verbindung standen (Abb. 12,8)15 . Die Kirche des 739/740 von Mitgliedern der Huosi gegründeten Klosters Benediktbeuren, Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen, ist archäologisch deutlich schlechter erfasst und wird als einfache, 10 m breite und 22 m lange Saalkirche mit Rechteckchor rekonstruiert16 . Vollständig ergraben ist hingegen die Kirche des 763 gegründeten Klosters Klais/Scharnitz, Lkr. Garmisch-Partenkirchen, die nach der Verlegung des Konvents 772 nach Schlehdorf nur noch als Pfarrkirche diente. Es handelt sich um eine kleine Saalkirche mit Rechteckchor und einer an der Innenseite der südlichen Langhauswand angefügten (leeren) Grabkammer wohl für eine Stifter- oder Heiligenbestattung (Abb. 12,3)17 . Wenig ist über die frühmittelalterlichen Bischofskirchen im Herzogtum Baiern bekannt. Der nach 740/41 gegründete Dom von Eichstätt war ein 12 m breiter Saalbau mit mindestens 200 m 2 Grundfläche, dessen Ostabschluss aber durch jüngere Baumaßnahmen unwiederbringlich zerstört ist18 . Der unter Bischof Virgil von 761 bis 774 errichtete Dom zu Salzburg war eine Saalkirche von ebenfalls beeindruckender Größe (66 m lang, 33 m breit) mit flankierenden Annexräumen und einer innen kleeblattförmig ausgebildeten Apsis19 . Die Domkirchen von Passau, Freising, Augsburg und Regensburg hingegen sind nicht oder nur unzureichend untersucht20 . Als Fazit lässt sich festhalten, dass sowohl in der Holz- als auch in der Steinarchitektur die Saalkirche der bestimmende Kirchentyp des 7. und 8. Jahrhunderts im Herzogtum Baiern war. Diese Bauform ist bei allen funktionalen Kirchentypen vertreten – von der kleinen Eigenkirche bis zur repräsentativen Bischofskirche. Nur in seltenen Fällen wie z. B. in Aschheim oder wohl auch in Kloster Herrenchiemsee haben hallenartige Profanbauten mit mehreren Schiffen als Vorbild gedient. Unterschiede bestanden vor allem in der Größe der Kirchen, der Form des Ostabschlusses und der festen Innenausstattung. 25

Bauweise und Baugestalt Das Aussehen von hölzernen Kirchenbauten ist ähnlich wie bei Wohngebäuden nur sehr schwer abzuschätzen. Dies liegt daran, dass im archäologischen Befund lediglich Pfostengruben oder Schwellbalkengräbchen überliefert sind. Hierüber ist maximal das architektonische Grundgerüst des Kirchenbaus zu erschließen, über den eigentlichen Wandaufbau sowie die Art und Ausführung des Daches kann man hingegen nur spekulieren. Grundsätzlich dürfte ein Kirchenbau den regional bevorzugten Bauweisen und der lokalen Materialwahl verpflichtet gewesen sein. Gute Beispiele für Kirchen in Pfostenbauweise stellen die Kirchen von Staubing bei Weltenburg, Herrsching am Ammersee (Bau I) oder Aschheim (Bau I) dar, wobei die Herrschinger Kirche eine halbrunde Apsis, Staubing einen Rechteckchor und Aschheim einen geraden Chorabschluss (mit Umgang?) besaß. Wesentlich seltener überliefert sind Kirchen in Schwellbalkenbauweise, was aber vor allem daran liegen dürfte, dass ihre konstruktiven Elemente kaum oder gar nicht in den Boden eingreifen. Wie eine derartige Kirche ausgesehen haben könnte, zeigt der erste Kirchenbau aus Pliening, Lkr. Ebersberg (Abb. 11,8)21 . Dort konnte unter der spätromanischen, um 1200 erbauten Backsteinkirche ein hölzerner Vorgänger nachgewiesen werden, dessen Langhaus auf massiven Schwellbalken ruhte. Diese waren in bzw. auf etwa 60 cm tiefen und bis zu 70 cm breiten Drainage-Gräben verlegt, um einer Verrottung der Bauhölzer vorzubeugen. Da kein zugehöriger Lehmverputz geborgen werden konnte, wird ein reiner Blockbau oder Ständerbau mit Spaltbohlen für das Kirchenschiff angenommen. Die halbrunde Apsis hingegen wird als durch Pfosten stabilisierte Flechtwerkwand in einem Wandgräbchen rekonstruiert. Alternativ wäre auch eine Palisadenwand vergleichbar den nordischen Stabkirchen vorstellbar. Die Datierung frühestens in das 10./11. Jahrhundert erfolgte mangels Kleinfunden allein durch Überlegungen zur Haltbarkeit hölzerner Konstruktionen. Meiner Einschätzung nach ist eine ältere Zeitstellung aber gerade in Anbetracht der Lagerung der Schwellbalken über Drainagegräbchen 26

nicht auszuschließen. Denn dass bereits im 9. Jahrhundert Kirchen in Schwellen-Ständer-Bauweise bekannt waren, zeigt eine kleine rechteckige Saalkirche ohne eigenen Chor aus Seeberg, Kanton Bern (Bau II), von der sich nur die Unterlegsteine fanden22 . Der Nachweis dieser Bauweise, die keinen Bodeneingriff benötigt, kann aus archäologischer Sicht als Glücksfall gelten. Dass grundsätzlich auch Bauten in Palisadenbauweise nicht unbekannt waren, zeigen die ebenfalls nicht genauer als vor 1000 zu datierenden Gründungsbauten von St. Laurentius in Zeholfing und St. Martin in Niederhöcking, beide Stadt Landau an der Isar in Niederbayern23 . Dem Problem der auf Schwellbalken einwirkenden Feuchtigkeit konnte man durch eine Lagerung auf trocken gesetzten, mit Lehm gebundenen oder gemörtelten Fundamenten aus Stein begegnen. Holzbauten auf Steinsockel sind ebenso selten archäologisch nachzuweisen wie die hölzernen Schwellbalkenbauten, wofür ebenfalls die kaum in den Boden eingreifende Wandsubstruktion verantwortlich ist. Einer der schönsten Belege für diese Bauweise gelang in der Pfarrkirche St. Martin und St. Maria von Brixen im Thale in Nordtirol. Dort konnten zwei Seiten eines rechteckigen Bauwerks über schmalen, sorgsam gesetzten Trockenmäuerchen ergraben werden, die vielleicht mit der 788 erwähnten Eigenkirche des Salzburger Bischofs zu verbinden sind. Aufgrund des völligen Fehlens von Hüttenlehm schließt der Ausgräber auf einen Blockbau24 . Außerhalb des bajuwarischen Raumes fanden sich in Burg bei Stein am Rhein, Kanton Schaffhausen, die Reste einer hölzernen Kirche, deren Schwellenkranz auf einer lediglich 25 bis 32 cm breiten Trockenmauer auflag. Einzig für die Apsis wird erwogen, ob sie nicht vielleicht auch bis zum Dachansatz vollständig gemauert gewesen sein könnte. Erbaut wurde diese Kirche nach Aussage zugehöriger Gräber in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts, erst im späten 7. Jahrhundert wurde sie durch einen steinernen Neubau ersetzt25 . Auch beim Bau I der Galluskirche von Möggingen, Kreis Konstanz, dürfte es sich um einen Schwellbalkenbau auf einem Steinsockel 27

gehandelt haben, da die Oberseiten der gemörtelten Mauern bewusst glatt verstrichen waren. Dieser Bau soll noch vor 860 entstanden sein26 . Nachdem in der bajuwarischen Bautradition das gesamte 6. Jahrhundert hindurch die Holzbauweise dominiert hatte, begann man ab dem 7. Jahrhundert zaghaft damit, erste Steinkirchen zu errichten. Als Baumaterial nutzte man in der Regel die jeweils nächstgelegenen Steinvorkommen – nicht selten dürften dies die Ruinen römischer Gutshöfe (villae rusticae) gewesen sein, aus deren Abbruchmaterial man die neuen Gotteshäuser errichtete. Da man bei der Auswahl der Baustoffe nicht wählerisch war, ist dieses Recycling archäologisch über die Verwendung von römischen Ziegeln und Ziegelbruch, bearbeiteten Formsteinen (Quader, Gesimse) oder Steinen mit noch anhaftendem Mörtel im frühmittelalterlichen Mauerwerk nachweisbar. Dies zeigte sich erst jüngst wieder bei der Ausgrabung der ehemaligen Pfarrkirche St. Benedikt in Starnberg, bei der im Fundament der ältesten Steinkirche neben Ziegelbruchstücken und bereits alt verbrannten Bachkieseln sogar mehrere Fragmente von Mühlsteinen verwendet wurden. Die Erbauung der Kirche ist nach Aussage der Funde wohl frühestens um 700, sicher aber in karolingischer Zeit anzusetzen27 . Neben unregelmäßigem Bruchsteinmauerwerk wie beispielsweise bei der Kirche von Klais/Scharnitz ist aber auch sorgfältiges (Tuff-) Quadermauerwerk wie in Aschheim (Bau II) oder an der Torhalle von Frauenchiemsee, Lkr. Rosenheim, geläufig 28 . Die Herrschinger Steinkirche (Bau II) zeigt eine Mischform, bei der die eigentlichen Wände aus mit viel Mörtel gebundenen Bachkieseln bestanden, während die Ecken und der Apsisansatz aus sauber gehauenen Tuffquadern gefügt waren29 . Diese Beispiele verdeutlichen, dass man durchaus mit unterschiedlichen Materialien arbeiten konnte. Über das Aussehen von Wandflächen und deren Gestaltung bei frühmittelalterlichen Steinkirchen in Altbayern ist nur wenig bekannt, da aufgehende Bausubstanz des 7. Jahrhunderts gar nicht und des 8./9. Jahrhunderts nur selten erhalten ist. Grundsätzlich ist Verputz anzunehmen. 28

So waren die Wände der kleinen Saalkirche des 7. Jahrhunderts auf der Insel Wörth beidseitig gelblich-weiß verputzt30 . Für den noch drei Steinlagen hoch erhaltenen Bau II von Herrsching (spätes 7. Jahrhundert) sind im umliegenden Mauerversturz weiß verputzte Tuffsteine und in einer Grabgrubenverfüllung weitere Wandputzreste nachgewiesen31 , während die erhaltenen Mauerwerksreste der Kirchen I und II von Solnhofen, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen (Mitte 7. bis frühes 8. Jahrhundert) flächig mit einem glatten, weißgrauen Außenputz überzogen waren. Die wenigen noch erhaltenen Bauten mit frühmittelalterlichem Mauerwerk wie beispielsweise die Torhalle von Kloster Frauenchiemsee (um 780) oder St. Benedikt in Sandau Bau II (frühes 10. Jahrhundert auf älterer Grundlage) besitzen keine besondere architektonische Gliederung32 . Die Wandfläche war lediglich durch Fenster durchbrochen. In ersterem Fall waren sie rundbogig ausgeführt, wohingegen die beiden originalen Fenster von Sandau Bau II aus dem frühen 10. Jahrhundert als hochrechteckige Schlitzfenster ausgebildet sind33 . Rechteckig ist auch das bauzeitliche Fen-

Abb. 13: Fensterformen. 1 Rechteckfenster (Naturns, St. Prokulus). 2 Rundbogenfenster (Mals, St. Benedikt) (1 nach Kofler u.a. 1996 (wie Anm. 44) Abb. 52; 2 nach Nothdurfter 2002, 23).

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ster in der Südwand der für ihre Fresken bekannten Kirche St. Prokulus in Naturns im Vinschgau (Abb. 13,1). Über zugehörige Gräber kann dieses Kirchlein in die Mitte des 7. Jahrhunderts datiert werden, der originale hölzerne Fensterladen hingegen erbrachte bislang leider kein Dendrodatum, über das die Erbauungszeit genauer zu bestimmen wäre34 . Die Fenster in der Ostwand von St. Benedikt in Mals, ebenfalls in Südtirol gelegen, aber erst in der Mitte des 8. Jahrhunderts erbaut, sind wiederum rundbogig (Abb. 13,2). Diese beiden Südtiroler Beispiele können auch als Vergleich angeführt werden, da der Vinschgau wenigstens zeitweilig im 8. Jahrhundert unter bajuwarischer Herrschaft stand35 . Die Dachdeckung entzieht sich normalerweise einem eindeutigen Nachweis. Generell wird man auf die lokal verfügbaren Mittel zurückgegriffen haben, die auch im Profanbau Anwendung fanden. Bei der ab 763 erbauten Saalkirche von Klais/Scharnitz konnte über verkohlte Holzreste in einer Grubenverfüllung wenigstens für die letzte Ausbauphase des 11. Jahrhunderts eine Eindeckung mit hölzernen Legschindeln nachgewiesen werden 36 . Dies ist aufgrund der Lage in einer waldreichen Gebirgsregion und der dortigen alpinen Bautradition auch für den Gründungsbau des 8. Jahrhunderts anzunehmen. Die Torhalle des Klosters Frauenchiemsee besaß zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt im frühen oder älteren Mittelalter ebenfalls eine Dachdeckung aus Fichtenholzschindeln, die sich teilweise sekundär als Fensterverschluss verbaut fanden und daher erhalten sind37 . Auf dem Stifterbild von St. Benedikt in Mals trägt der Kleriker ein Kirchenmodell im Arm, dessen Dach anscheinend ebenfalls mit Schindeln oder aber – in römischer Tradition – mit Ziegelplatten gedeckt ist (Abb. 14,5). Ortsfeste Innenausstattung und Baudekor Etwas besser ist die Quellenlage für die ortsfeste Innenausstattung. In Analogie zum Hochmittelalter dürften frühmittelalterliche Kirchen oftmals vollständig oder wenigstens partiell ausgemalt gewesen sein, auch wenn die damalige Farbenflut nach heutigen Maßstäben eher kitschig 30

Abb. 14: Ortsfeste Kirchenausstattung: 1 Stuckreste, Marmorplättchen (Fußboden), Flechtwerkstein aus dem Augsburger Dom. 2 Freskenreste aus Solnhofen. 3-5 Stucksäule und Fresken aus Mals, St. Benedikt. 6 Mäanderfries aus Naturns, St. Prokulus. (1 nach Babucke u.a. 2000, Abb. 61; 2 nach Dannheimer 1988b, Abb. 198; 3-5 nach Nothdurfter 2002, 68; 48-49; 6 nach Kofler u.a. 1996 [wie Anm. 44], Abb. 52).

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gewirkt haben mag. In situ erhalten sind frühmittelalterliche Wandmalereien nur noch sehr fragmentarisch oder sie werden bei Ausgrabungen als bemalte Putzstücke gefunden. Im bajuwarischen Raum ist der Bestand an spätmerowingisch-karolingischer Wandmalerei und Fresken überschaubar. In Solnhofen zeigen im Mauerwerk von Bau III verbaute Wandputzfragmente, dass einer der beiden Vorgängerbauten des 7. bis frühen 8. Jahrhunderts farbige Partien in Rot und Grau auf weißem Grund besaß. Im Chor der Bauphase II des Regensburger Niedermünster kamen einige rot und braun bemalte, weißgrundige Putzbrocken zu Tage. Der zugehörige Bau wird nach der Neuauswertung der Grabungsdokumentation und der Kleinfunde in die Zeit um 720 datiert und mit der Person des Regensburger Bischofs Erhard (vor 739) in Verbindung gebracht, der in dieser Kirche auch bestattet wurde38 . In die Mitte des 8. Jahrhunderts datieren farbige Putzreste aus dem Willibaldskloster in Eichstätt, die rote Malerei auf weißem Grund zeigen39 . Im fortgeschrittenen 8. Jahrhundert entstanden sind die Malereien in der Ringkrypta von St. Emmeram in Regensburg, welche zu der durch Abtbischof Sintpert (768-791) erbauten Klosterkirche gehört. Hier waren die Wandflächen weiß gehalten und lediglich die Gewölbeansätze, die Gurtbögen des Gewölbes und die Fensterlaibungen mit Malereien überwiegend in Rot, Gelb, Weiß, Grau und Ocker versehen. Der erhaltene Motivschatz beschränkt sich auf streifenförmige Mäander, gerahmte Schriftzüge und Flechtbänder, in welche Blattranken und Tierdarstellungen eingebunden sind40 . In das ausgehende 8. Jahrhundert gehören die Fresken an der Ostwand der Kirche St. Benedikt in Mals. Bekannt sind diese überwiegend in Rot- und Brauntönen ausgeführten Malereien vor allem durch die Darstellung des weltlichen Grundherren in spätmerowingisch-karolingischer Kleidung und eines Kirchenstifters im geistlichen Ornat des 8. Jahrhunderts (Abb.14, 3-5)41 . Ebenfalls in Rot-, Braun- und Grautönen gehalten sind die Freskenreste aus Bau III von Solnhofen (Abb. 14,2). Diese Wandputzfragmente wurden von der Archäologischen Staatssammlung (München) zu einer Darstellung des Hl. Simon (Petrus) ergänzt und in die zweite Hälfte des 32

8. Jahrhunderts datiert42 . Die kunstgeschichtliche Seite favorisiert jedoch eine Entstehung erst in der Zeit um 800 oder im frühen 9. Jahrhundert43 . Die aufgrund ihrer naiven Darstellungsweise in der Literatur oftmals in das 7. oder 8. Jahrhundert datierten Fresken von St. Prokulus in Naturns werden neuerdings erst dem 10. oder frühen 11. Jahrhundert zugewiesen (Abb. 14,6) 44 . Kontrovers beurteilt werden auch die als rote Pinselzeichnungen ausgeführten Engelsdarstellungen im Chor der Michaelskapelle in der Torhalle von Frauenchiemsee. Hier reichen die Datierungsvorschläge von bauzeitlich (um 782) bis in das frühe 11. Jahrhundert, wobei sich die archäologische Forschung eindeutig für die Frühdatierung ausspricht45 . Sicher erst im 9. Jahrhundert entstanden sind hingegen neu entdeckte Malereireste in der Krypta von St. Mang in Füssen, Kr. Ostallgäu. Dort wird durch mehrere Reihen roter, ockergelber und grauer Rechtecke an der Westwand farbiges Quadermauerwerk imitiert46 . Neben Wandmalereien sind ab dem mittleren 8. Jahrhundert mehrfach plastische Dekorationen aus Stuck belegt. Bei Stuck handelt es sich um modellierten Feinmörtel, der entweder in Form gegossen und mittels Holzstiften an der Wand befestigt oder aber dort aufgetragen, frei modelliert und anschließend nachgeschnitten wurde. Er diente vor allem zur besonderen Betonung architektonischer Elemente wie Fensterlaibungen, Bögen und Türen, aber auch ganzer Wandpartien. Die Formenvielfalt reichte von einfachen Gesimsen über floral und ornamental ausgebildete Bänder bis hin zu Säulen, Scheinarchitektur und Skulpturen. Aus Bayern liegen Stuckfragmente aus der Klosterkirche Willibalds unter dem Eichstätter Dom (nach 740/41), dem Regensburger Niedermünster Bau II (um 720) oder dem karolingischen Augsburger Dom vor (Abb. 14,1)47 . Dass dieser Baudekor aber nicht ausschließlich auf bedeutende Großbauten beschränkt war, zeigen Funde aus der kleinen Dorf- oder Eigenkirche St. Johannes in Asch, Lkr. Landsberg am Lech48 . Eines der prominentesten Beispiele für eine frühmittelalterliche Stuckausstattung hat sich im oberitalienischen Cividale im sog. Tempietto, einer langobardischen Hof33

kapelle aus dem mittleren 8. Jahrhundert erhalten und mag auf die Richtung verweisen, aus der das frühkarolingische Baiern entscheidende künstlerische Impulse erhielt49 . Genauso bekannt ist auch die Fensternischenrahmung an der Ostwand von St. Benedikt in Mals aus dem späten 8. Jahrhundert (Abb. 14,3). Stuck und Fresken bilden dort eine Einheit und stehen in enger gestalterischer Wechselwirkung zwischen Fläche und Plastizität – nicht selten war der weiße Stuck selbst bunt bemalt50 . Eine überwiegend farbig gefasste Stuckausstattung kann beispielsweise anhand der ca. 12 000 Fragmente für die Klosterkirche St. Martin von Disentis in Graubünden aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts rekonstruiert werden51 . Charakteristischer als Stuck sind für frühkarolingische Kirchenbauten in Baiern die so genannten “Flechtwerksteine”. Hierbei handelt es sich um die Platten, Pfeiler und Aufsätze von Chorschrankenanlagen, die den Laienraum vom Klerikern vorbehaltenen Altarraum trennten. Größere Bestände dieser Fundgattung stammen aus der Stiftskirche St. Arsatius in Ilmmünster, Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm, aus St. Benedikt in Sandau sowie aus den Klöstern Herren- und Frauenchiemsee und gehören dort jeweils zu den Bauphasen der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts (Abb. 15)52 . Die flächig mit Flechtbandmotiven versehenen Platten aus Kalkstein oder importiertem Vinschgauer Marmor bildeten zusammen mit schmalen Pfeilern eine etwa bauchhohe Brüstung. Die Funde von Säulchen, Kleinkapitellen und Giebelbalken zeugen vereinzelt auch von einem mehr als mannshohen Aufbau. In diesen Fällen wurden die Zwischenräume der Arkaden mit Tüchern oder Vorhängen verschlossen, so dass der Altarraum vom Kirchenschiff aus – ähnlich den heutigen orthodoxen Gotteshäusern – nicht einsehbar war. Eine schlichtere Variante der Trennung zwischen Laien- und Altarraum ist in Form einer Nord-Süd verlaufenden, 25 cm starken Tuffsteinmauer in dem kleinen, vermutlich ins 7. Jahrhundert zu datierenden Rechtecksaal von Epolding-Mühlthal bei Schäftlarn, Lkr. München, überliefert (Abb. 12,1)53 . Neben steinernen Chorschranken hat es aber sicher wesentlich häufiger hölzerne Chor34

Abb. 15: Flechtwerksteine von verschiedenen Fundorten. 1 Kloster Frauenchiemsee. 2 Kloster Herrenchiemsee. 3 Ilmmünster St. Arsatius. 4 Kloster Bernried. 5 Rekonstruktion der Schrankenanlage von Ilmmünster, Archäologische Staatssammlung München. (1-4 nach Johannson-Meery 1993 [wie Anm. 52], Abb. 11; 15; 20; 32; 5 nach Dannheimer 1989 [wie Anm. 52], Farbabb. Rückseite).

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geländer gegeben. Einen komplexen Aufbau aus Pfostenpaaren besaßen die Abschrankungen der steinernen Kirchenbauten III und IV des 8. und 9. Jahrhunderts von Solnhofen. Bei dem nachfolgenden Bau V hingegen scheint eine im Estrich verlegte Holzschwelle an der Vorderseite der Chorstufe die Position der Schranke anzuzeigen. Oftmals – vor allem bei reinen Holzkirchen – ist der Nachweis schwierig, da liegende Schrankenbalken, in die die hölzerne Adaption der steinernen Luxusausführungen eingezapft war, keine archäologischen Spuren hinterlassen. Gelegentlich finden sich aber dennoch konstruktiv überflüssige Pfostengruben wie beispielsweise in der Holzkirche von Staubing, die als Standspuren von Schrankenpfeilern zu erklären sind (Abb. 11,7)54 . Fußböden von hölzernen Kirchenbauten sind im bayerischen Raum unbekannt. Hier hilft einzig die schriftliche Überlieferung etwas weiter. In der Vita des Hl. Severin wird für das späte 5. Jahrhundert in Künzing, Lkr. Deggendorf, ein hölzerner Kirchenbau beschrieben, dessen Boden aus Holzdielen bestand, auf die Severin einen Stampflehmboden aufbringen ließ55 . Besser sind wir wiederum über Fußböden in frühmittelalterlichen Steinbauten unterrichtet. Hierbei handelt es sich oft um Mörtelestriche auf einer Steinrollierung oder über einem Lehmunterbau. Bei besonders hervorgehobenen Bauten konnte der Estrich durch Ziegelmehl rot gefärbt sein, wie z. B. im Bau II des Niedermünsters in Regensburg (um 720)56 . Sowohl der kleine Apsidensaal des 7. Jahrhunderts (Bau I) als auch die um 750 errichtete Klosterkirche (Bau II) auf der Insel Wörth im Staffelsee besaßen jeweils einen mit Ziegelsplitt gefärbten Estrich, wobei die Färbung bei Bau II an der Schrankenanlage endete, um auf diese Weise den Chorbereich besonders hervorzuheben57 . Die kleine, erst jüngst entdeckte karolingische Saalkirche von Nassenfels, Lkr. Eichstätt – wohl aus dem 8. Jahrhundert – besaß ebenfalls einen solchen Estrich. In der Torhalle von Kloster Frauenchiemsee haben sich in der Michaelskapelle im ersten Obergeschoss Reste eines prunkvollen Fußbodens erhalten, der eine Kom36

bination aus bemaltem Mörtelestrich und Marmorplättchen (opus sectile) darstellt. Die Datierung dieses Bodens ist schwierig, da neben einer Entstehung im Zuge der Erstausstattung der Torhalle auch eine Erneuerungsphase im 10. Jahrhundert in Betracht kommt 58 . Im nördlichen Nebenraum der Klosterkirche auf der Insel Wörth ließ sich als Bodenbelag ein Kieselpflaster nachweisen59 . In vielen Fällen, vor allem bei ländlichen Kleinkirchen muss man wohl aber auch in Steinkirchen mit einfachen Holzund Stampflehmböden rechnen. Aus dem Umfeld der Kirche von Barbing-Kreuzhof stammt ein Kalksteinbehältnis mit einem Durchmesser von 31 cm, das aufgrund seiner geringen Größe als Weihwasserbecken angesprochen wird60 . Das Fragment eines ähnlichen, mit 55 cm Durchmesser aber größeren steinernen Gefäßes aus Bau I von St. Benedikt in Sandau wird hingegen als Taufbecken der Mitte des 8. Jahrhunderts interpretiert61 . Eine gänzlich andere Nutzung, z. B. die als Mörser und somit eine rein profane Funktion, ist für diese Steingefäße ebenfalls nicht auszuschließen. Eine nur unvollständig erhaltene Steinplatte mit eingeritzten Kreuzzeichen, die sekundär im Altar der ersten Steinkirche von Kleinlangheim, Lkr. Kitzingen, vermauert wurde, mag ursprünglich in einem der beiden hölzernen Vorgängerbauten (um 700 bzw. karolingisch) als Altarmensa gedient haben62 .

Eine Eigenkirche für den Bajuwarenhof – erste Überlegungen Betrachtet man die oben zusammengestellten Bau- und Ausstattungsdetails, zeigt sich, dass gerade für das 7. Jahrhundert noch viele Fragen offen sind. Dennoch wird man sich der Realität annähern können, wenn man Befunde des 8. bis frühen 9. Jahrhunderts vorsichtig auf die jüngere Merowingerzeit zurückprojiziert. Als Grundvoraussetzungen für die Rekonstruktion am Bajuwarenhof Kirchheim haben wir uns darauf geeinigt, nur Formen, Bauweisen und eine Bauausstattung zu verwenden, die sich 37

im archäologischen Befund nicht von denen eines “normalen” Gebäudes unterscheiden würden. Als Platz für die Errichtung der Kirche ist ein Bereich im südlichen Hofareal vorgesehen, um das eigentliche Museumsgelände durch einen Querriegel vom “Handwerkerviertel” mit dem modernen Ofenschutzbau optisch abzutrennen. Leider sind dort die räumlichen Gegebenheiten etwas beengt, da im Westen Weg und Ackerfläche, im Osten der am Bajuwarenhof vorbeiführende öffentliche Weg den Bauplatz beschränken. Daher sind nur recht bescheidene Ausmaße von maximal etwa 5,5 x 3,5 m möglich. Als Grundriss kommt nur ein einfacher Rechtecksaal in Frage, da für ein zusätzliches Altarhaus kein Platz ist. Ein Problem stellt das deutliche Hanggefälle an dieser Stelle dar, was eine bauvorbereitende Terrassierung des Geländes notwendig macht. Hierfür wurde im Verlauf des letzten Jahres bei Abbrucharbeiten anfallendes Steinmaterial – vor allem Tuffstein – zur Errichtung eines niedrigen Terrassierungsmäuerchens aus “echten” Spolien im Norden und im Westen des Baugrundes gesammelt (Abb. 16). Diese Mauern dienen gleichzeitig als Unterbau für die entsprechenden Wandpartien der Kirche. Um neben dem einfachen Pfostenbau auch andere Bautechniken im musealen Betrieb zu präsentieren, soll die Kirche als Schwellbalken- oder Schwellriegelbau auf den Mauersockeln errichtet werden. Gebäude in

Abb. 16: Der Anfang ist gemacht! Nordwestliche Fundamentecke der Kirche aus wieder verwendeten Tuffsteinen (Foto: H.-P. Volpert).

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dieser Bauweise – sowohl mit als auch ohne Steinsockel – sind zwar selten belegt, aber überregional verbreitet und können auch in Baiern im 7. oder 8. Jahrhundert existiert haben. Ob die aufgehende Wandkonstruktion als Fachwerk oder in Spaltbohlentechnik ausgeführt wird, muss noch diskutiert werden. Für eine einem Steinbau adäquate Höhenwirkung des Innenraums, der für hölzerne Kirchenbauten ebenfalls anzunehmen ist, sind relativ hohe Wände mit einem nur flach geneigten Dachstuhl nötig. In Anbetracht der geringen Dimension sollten etwa 3 m ausreichend sein, die Firsthöhe wird bei einer Neigung von 40–45° folglich bei etwa 4,5 m liegen. Als Dach wird ein Satteldach mit sichtbarem Gebälk favorisiert, die Eindeckung erfolgt gemäß den lokalen Gegebenheiten mit Schilf, oder eventuell aufwändiger, mit Holzschindeln. Da deswegen die Außenseiten der Wände stark dem Wetter ausgesetzt sein werden, wäre eine vollhölzerne Bauweise der Wandfläche aus Spaltbohlen vorteilhafter als Lehmputz. Andernfalls müsste die Wand häufig “gewartet” und ausgebessert werden. Nach derzeitigen Planungen betritt man die Kirche über eine einfache Holz- oder Steinstufe durch eine Tür im Westen der Nordwand. Zwei kleine hochrechteckige Fenster beleuchten den Innenraum von Norden, die Ostseite könnte durch zwei oder drei Fenster besonders hervorgehoben werden und den Blick der Besucher automatisch auf den Altar ziehen. Süd- und Westwand bleiben hingegen fensterlos. Als Fußboden ist sowohl ein einfacher Stampflehmboden als auch ein Kieselpflaster wie im großen Wohnhaus denkbar. Der Altarraum wird durch eine hölzerne Chorschranke und vielleicht eine Stufe vom Laienraum getrennt. Über die künstlerische Ausführung der Schranke (einfaches Geländer oder massive, halbhohe Bohlenwand mit Sichtschutz aus Vorhängen) ist noch zu entscheiden. Ein schlichter Tischaltar mit gedrechselten Beinen vervollständigt die liturgische Ausstattung (Abb. 17). Die Innenseiten der Wände werden verputzt und wenigstens weiß gekalkt. Eine Ausstattung mit Wandmalereien ist bei einer architektonisch unauffälligen Holzkirche ein effektvolles Mittel zur künstlerischen Auf39

Abb. 17: Mögliche Innenansicht der Kirche von Westen. Den Raumproportionen liegen eine innere Breite von 3,5 m und eine Firsthöhe von 4,5 m zu Grunde; die ornamentale Ausstattung ist nur angedeutet (Zeichnung: Ch. Later).

wertung. Zur Hervorhebung des Altarraumes wäre wenigstens eine Bemalung der Ostwand mit ornamentalen Rahmungen der Fenster in Rot, Braun und Grau, den am häufigsten nachgewiesenen Farben in spätmerowinger- und karolingerzeitlichen Kirchen vorstellbar. An den übrigen Wandflächen könnten Mäander- oder Flechtbänder unterhalb des Dachgebälks den einzigen Schmuck darstellen und zusätzlich die Aufmerksamkeit auf die Ostseite fokussieren. Der fertige Baukörper soll sich unauffällig in die Umgebung einfügen und 40

nur dezent von den Wohnbauten abheben, z. B. durch eine künstlerische Betonung der Tür- und Fensterrahmen. Im Außenbereich der Kirche könnten einige “Grabstellen” sowie vielleicht ein halb geöffnetes Tuffplattengrab, eine typische Grabform des 7. bis 10. Jahrhunderts, den Themenbereich Kirche und Religion abrunden und somit als weiterer Mosaikstein die Welt der Bajuwaren dem modernen Menschen näher bringen. Anmerkungen: Vgl. Schreg 2005, 95-96 Abb. 5-6 mit Beispielen für Profanbebauung über und unter Kirchen. 2 Dannheimer 1988a, 62-69 Abb. 11. 3 Codreanu-Windauer 2003, 460-462 Abb. 3,4-6;8; Dannheimer 1985, 15-17 Abb. 9. 4 Für eine bewusste Aussparung spricht sich z. B. Codreanu-Windauer 2003, 462, aus. 5 Ausführlich hierzu: N. Krohn, Memoria, fanum und Friedhofskapelle. Zur archäologischen und religionsgeschichtlichen Interpretation von Holzpfostenstrukturen auf frühmittelalterlichen Bestattungsplätzen. In: Ch. Bücker/M. Hoeper/N. Krohn/J. Trumm (Hrsg.), Regio Archaeologica. Archäologie und Geschichte an Ober- und Hochrhein. Festschrift für Gerhard Fingerlin zum 65. Geburtstag. (Rahden/Westf. 2002) 311-335; S. Ristow, Frühes Christentum im Rheinland. Die archäologischen und historischen Zeugnisse an Rhein, Maas und Mosel (Köln 2007) 47-56. – Ausnahmen im agilolfingischen Baiern bilden die in römischer Tradition stehenden Grabbauten auf dem Gräberfeld am Kitzenmarkt in Augsburg und unter der Abteikirche St. Peter in Salzburg (Bau I), vgl. L. Bakker/G. Fleps, Spätrömische und frühmittelalterliche Gräber am Kitzenmarkt in Augsburg. In: Arch. Jahr in Bayern 2001, 96-100; H. R. Sennhauser, Mausoleen, Krypten, Klosterkirchen und St. Peter I-III in Salzburg. In: E. Zwink (Hrsg.), Frühes Mönchtum in Salzburg. Salzburg-Diskussionen 4 (Salzburg 1983) 57-78 Abb. 6. 1

Codreanu-Windauer 2003, 478 Abb. 14. Codreanu-Windauer 2003, 463. – Die Kirche von Altdorf ist nur in einer sehr schmalen Grabungsfläche erfasst, weshalb nicht klar ist, ob sie zu einer kleinen Grabgruppe (Hofgrablege) oder einem großen Gräberfeld gehört, vgl. P. Schröter, Ein frühmittelalterlicher Skelettfund mit buckeliger Verkrümmung der Wirbelsäule von Altdorf, Landkreis Landshut, Niederbayern. In: Arch. Jahr in Bayern 1982, 129-131 Abb. 109-110. 8 Zu Staubing vgl. Fischer 1993, 55-59 Abb. 1. – Zu Barbing zusammenfassend: H. Geisler, Barbing-Kreuzhof. Eine ländliche Siedlung des frühen Mittelalters östlich von Regensburg. In: Führer arch. Denkm. Deutschland 5. Regensburg – Kelheim – Straubing I (Stuttgart 1984) 164-173. 9 Schreg 2005, 100. 10 Dannheimer 1988a, 71 Abb. 13. Weitere Kirchenbestattungen des 8. Jahrhunderts liegen 6 7

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aus dem Regensburger Niedermünster Bau II (Konrad u.a. 2003, 660-662) und dem hölzernen Bau I von Anthering vor (F. Moosleitner, Kirchengrabungen – Am Beispiel der Pfarrkirche Anthering. In: Archäologie beiderseits der Salzach. Bodenfunde aus dem Flachgau und Rupertiwinkel [Salzburg 1996] 137-147 Abb. 110). 11 Haas-Gebhard 2000, 57-61; Codreanu-Windauer 2003, 471-472. 12 H. Dannheimer, Archäologische Chiemseeforschungen 1979-1989. In: Spurensuche. Festschrift für Hans-Jörg Kellner zum 70. Geburtstag. Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 3 (Kallmünz/ Opf. 1991) 191-202 Abb. 3-6. 13 Konrad u.a. 2003, 660-662. 14 Dannheimer 2003, 57-106 Beil. 1. 15 Haas-Gebhard 2000, 68-72. 16 S. Winghart, Zur frühen Architekturgeschichte von Kloster Benediktbeuren, Lkr. Bad TölzWolfratshausen. Ergebnisse der Ausgrabungen von 1988/89. In: Ber. Bayer. Bodendenkmalpfl. 34/35, 1993/94, 224-239 Abb. 3. 17 Sage 1977, 27-39 Beil. 1. 18 Sage 1976/77, 210-211. 19 W. Kovacsovics/F. Moosleitner, Führer durch die Domgrabungen in Salzburg. Schriftenreihe des Salzburger Museum Carolino Augusteum 83 (Salzburg 1996) 8-13 Abb. 3. 20 Codreanu-Windauer 2003, 475; zu Augsburg vgl. Babucke u.a. 2000, 108-119 Abb. 59 u. 65. 21 Zum Folgenden vgl. S. Codreanu-Windauer, Pliening im frühen Mittelalter. Bajuwarisches Gräberfeld, Siedlungsbefunde und Kirche. Materialh. Bayer. Vorgesch. A74 (Kallmünz/Opf. 1997) 126-128 Abb. 30. 22 P. Eggenberger, Typologie von Kirchengrundrissen. Typologie? In: Beitr. Mittelalterarch. Österreich 21, 2005, 9-24 bes. 14-16 Abb. 8. 23 F. Eibl, Holzkirchen und Baugerüste. Beobachtungen in der Pfarrkirche von Niederhöcking, Stadt Landau a. d. Isar. In: K. Schmotz (Hrsg.), Vorträge des 17. Niederbayerischen Archäologentages (Rahden/Westf. 1999) 235-266 Abb. 6; F. Eibl, Eine Grabung in der Pfarrkirche St. Laurentius in Zeholfing, Stadt Landau a. d. Isar – Ein Vorbericht. In: K. Schmotz (Hrsg.), Vorträge des 19. Niederbayerischen Archäologentages (Rahden/Westf. 2001) 219-241 Abb. 7. 24 H. Ubl, Vorgängerbauten unter der Pfarrkirche zu Brixen im Thale (B3). In: H.-R. Sennhauser (Hrsg.), Frühe Kirchen im östlichen Alpengebiet. Von der Spätantike bis in ottonische Zeit 2. Bayer. Akad. Wiss. Phil.-hist. Kl. Abh. N. F. 123 (München 2003) 775-779 Plan 3. 25 K. Bänteli, Die Kirche Burg. In: M. Höneisen (Hrsg.), Frühgeschichte der Region Stein am Rhein. Archäologische Forschungen am Ausfluss des Untersees. Schaffhauser Arch. 1 (Basel 1993) 173-190 Abb. 151. 26 Jacobsen u.a. 1991, 285-286. 27 Ch. Later, Die Ausgrabung der ehemaligen Kirche St. Benedikt – wichtige Bausteine zur Frühgeschichte Starnbergs. In: G. Rank/M. Schmid, Ein Stück vom Himmel – Kunsthistorische Einblicke in die Starnberger Kirchenlandschaft. Starnberger Stadtgesch. 4 (Starnberg 2008) 168-169. 28 Sage 1977, 28-29; Dannheimer 1988a, 97-98 Abb. 19-20.

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Keller 1991/92, 53 Abb. 37 u. 40. Haas-Gebhard 2000, 57-58. 31 Keller 1991/92, 53; 57. 32 Dannheimer 2006, 96; Dannheimer 2003, 190. 33 Dannheimer 2006, 77 Abb. 47; Dannheimer 2003, 112 Abb. 27. 34 Nothdurfter 2003, 334-335. 35 Nothdurfter 2002, bes. 101. 36 Sage 1977, 34-35; 458. 37 Dannheimer 2006, 75-76 Abb. 46-47. 38 Konrad u.a. 2003, 660-661. 39 Sage 1976/77, 209. 40 Exner 1998, 104-105. 41 Nothdurfter 2003, 326-327; Nothdurfter 2002, 46-49. 42 Dannheimer 1988b, 299 Abb. 198. 43 Exner 1998, 102. 44 Nothdurfter 2003, 337. Mit guten Farbabbildungen, aber älterer Datierung vgl. auch W. Kofler/H. Nothdurfter/U. Rupp, St. Prokulus in Naturns (Lana 1996). 45 Dannheimer 2006, 99-103; Exner 1998, 112. 46 Exner 1998, 107 Abb. 149-150. 47 Sage 1976/77, 209; Konrad u.a. 2003, 661; Babucke u.a. 2000, 117 Abb. 61. 48 S. Winghart, Karolingische Stuckarbeiten aus der Pfarrkirche St. Johannis zu Asch, Gemeinde Fuchstal, Landkreis Landsberg/Lech, Oberbayern. In: Arch. Jahr in Bayern 1981, 174-175. 49 Zuletzt ausführlich M. Casirani u. a., L’oratorio di Santa Maria in Valle. In: S. Lusuardi Siena (Hrsg.), Cividale longobarda. Materiali per una rilettura archaeologica (Mailand 2002) 105-263. 50 Nothdurfter 2002, 88-95. 51 W. Studer, Byzanz in Disentis. Fragmente frühbyzantinischer Monumentalmalerei. Ausstellungskat. Chur (Chur 2005). 52 Vgl. Dannheimer 1988b, 299-303; B. Johannson-Meery, Karolingerzeitliche Flechtwerksteine aus dem Herzogtum Bayern und aus Bayerisch-Schwaben. Kat. Prähist. Staatsslg. 27 (Kallmünz 1993). – Zu den Fundorten vgl. H. Dannheimer, Die Chorschranken von Ilmmünster. Große Kunstführer 140 (München, Zürich 1989); Dannheimer 2003, 69-84 Taf. 59-72; Dannheimer 2006, 25-31 Taf. 4-7. 53 H. Dannheimer, Epolding-Mühlthal. Siedlung, Friedhöfe und Kirche des frühen Mittelalters. Münchner Beitr. Vor- u. Frühgesch. 7 (München 1968) 67-76 Abb. 17; Dannheimers Bau II entspricht dem modifizierten Bau I nach Jacobsen u.a. 1991, 290-291. 54 Fischer 1993, 55-58 Pfosten 4 u. 13. 55 Eugippius, Vita Sancti Severini 15,1-3. 56 Konrad u.a. 2003, 660. 57 Codreanu-Windauer 2003, 471-473; Haas-Gebhard 2000, 68-69. 58 Dannheimer 2006, 93-98 Abb. 53-55. 29 30

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Haas-Gebhard 2000, 71-72. Dannheimer 1984, 10-11; 25-26 Abb. 6; 18. 61 Dannheimer 2003, 68-69 Abb. 6. 59 60

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Dannheimer 1984, 9-10; 22-25 Abb. 16.

Abgekürzt zitierte Literatur Babucke u.a. 2000 V. Babucke/L. Bakker/A. Schaub, Archäologische Ausgrabungen im Museumsbereich. In: P. Rummel (Hrsg.), Diözesanmuseum St. Afra Augsburg (Augsburg 2000) 99-128. Codreanu-Windauer 2003 S. Codreanu-Windauer, Vorromanische Kirchenbauten in Altbayern. Ein Forschungsüberblick. In: H.-R. Sennhauser (Hrsg.), Frühe Kirchen im östlichen Alpengebiet. Von der Spätantike bis in ottonische Zeit 2. Bayer. Akad. Wiss. Phil.-hist. Kl. Abh. N. F. 123 (München 2003) 457-485. Dannheimer 1984 H. Dannheimer, Frühe Holzkirchen aus Bayern. Prähist. Staatsslg. München Kl. Ausstellungsführer 3 (München 1984). Dannheimer 1988a H. Dannheimer, Aschheim im frühen Mittelalter 1. Archäologische Funde und Befunde. Münchner Beitr. Vor- u. Frühgesch. 32 (München 1988). Dannheimer 1988b H. Dannheimer, Kirchenbau 2. Zur Ausstattung der Kirchen. In: H. Dannheimer/H. Dopsch (Hrsg.), Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 488-788. Austellungskat. Rosenheim/Mattsee (München 1988) 299-304. Dannheimer 2003 H. Dannheimer, Sandau. Archäologie im Areal eines altbairischen Klosters des frühen Mittelalters. Münchner Beitr. Vor- u. Frühgesch. 55 (München 2003). Dannheimer 2006 H. Dannheimer, Frauenwörth. Archäologische Bausteine zur Geschichte des Klosters auf der Fraueninsel im Chiemsee. Bayer. Akad. Wiss. Phil.-hist. Kl. Abh. N.F. 123 (München 2006). Exner 1998 M. Exner, Denkmäler frühmittelalterlicher Wandmalerei in Bayern. Bestand, Ergebnisse, Aufgaben. In: M. Exner (Hrsg.), Wandmalerei des frühen Mittelalters. Bestand, Maltechnik, Konservierung. Kongress Lorsch 1996. ICOMOS Hefte des deutschen Nationalkomitees 23 (München 1998) 99, 118.

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