Franz Bock, Richard Moest und die Geschichte eines niederrheinischen Schranks, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2011, S. 157–166.

July 14, 2017 | Author: Almuth Klein | Category: Furniture
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Almuth Klein

Franz Bock, Richard Moest und die Geschichte eines niederrheinischen Schrankes Zusammenfassung Wie manches Objekt aus dem Bestand des Germanischen Nationalmuseums wurde auch ein niederrheinischer Schrank 1921 an den Nürnberger Antiquar Heinrich Nüsslein (1879–1947) abgegeben. August Essenwein, von 1866 bis 1891 Direktor des Museums, hatte den Kasten 1867 aus dem Besitz des Aachener Kanonikus Franz Bock (1823–1899) erworben. Da er beim Ankauf als spätgotisches Möbel erachtete wurde, fand er schon früh Eingang in Museumspublikationen und Vorlagenbücher. Letzteres bescherte dem heute verschollenen Schrank eine Reihe nahezu identischer Kopien, wenngleich es sich bei Bock’schen Vorbild um kein rein mittelalterliches Stück gehandelt hat.

Abstract Like a number of objects from the inventory of the GNM, a lowerRhenish cabinet was de-acquisitioned in 1921 to the Nuremberg antique dealer Heinrich Nüsslein (1879–1947). The piece had been bought in 1867 by August Essenwein, the museum's director from 1866 to 1891, from the Aachen collector and cathedral canon Franz Bock (1823–1899). Regarded when purchased as a late Gothic original, the cabinet was soon represented in museum publications and sample books. This resulted in a whole series of almost identical copies of the now lost cabinet – though the piece acquired from Bock had not, in fact, been of purely medieval origin.

Von 1867 bis 1921 befand sich ein gotischer Schrank niederrheinischer Provenienz in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums.1 Der 150 x 133 x 58 cm messende Kasten besaß ein leicht hochrechteckiges Format (Abb. 1). Seine Konstruktion schien in Stollen- und Rahmenbauweise ausgeführt zu sein, wie es im 15. Jahrhundert bei niederrheinischen Möbeln üblich wurde.2 Die Front war in drei Geschosse gegliedert. Das mittlere wurde aus einem breiten Schubladengurt mit zwei Schüben gebildet, die jeweils mit zwei kleinen Relieffeldern mit Sitzfiguren versehen waren. Darüber und darunter gab es je zwei Schrankfächer. Während sich auf dem oberen Türenpaar eine Verkündigungsszene und auf dem dazwischen liegenden Bildfeld ein auf dem Drachen stehender Georg befanden, ließ sich das untere Türenpaar als Gegenüberstellung von Tugend und Laster lesen: Auf dem linken Türflügel war ein den Löwen bezwingender Simson dargestellt, rechts eine auf einem Stuhl sitzende Figur vor einem Ofen. Während Simson das Sinnbild für die positiv genutzte Kraft und den im Kampf mit dem Löwen siegreichen Helden steht, kann derjenige, der nach einem niederrheinischen Sprichwort im Wettstreit gegen den Ofen gähnt, nur unterliegen.3 Im mittleren Feld befand sich ein in tänzerischer Schrittstellung wiedergegebener Prophet mit Schriftrolle. Alle Figuren standen in einer Nische mit perspektivischem Gewölbe, die sich dem Betrachter mit einem Bogen öffnete. Die Bildfelder der beiden Schubkästen wurden von Paaren gebildet: Auf der linken Schublade links eine sitzende Figur mit Geige, rechts eine mit Laute, auf der rechten ein lagerndes, sich über die Bildrahmen hinweg grüßendes Paar.

Die einzelnen Bildfelder bzw. Tür- und Schubladenfronten wurden durch glatte und unprofilierte Streben voneinander getrennt; sie bildeten wohl gleichzeitig die Konstruktion des Schranks. Das vorkragende Kranzgesims setzte sich aus einer Staffelung von abgeschrägten Profilleisten zusammen. Das Sockelprofil bestand aus einer schrägen Platte und einer verschatteten Kehle, unter der vier quadratische kurze Beine den Korpus trugen. In die beiden Winkel zwischen Sockelplatte und vordere Beine waren zwei vegetabile Maßwerkbögen gespannt. Die Seiten hatten Faltwerkschnitzereien, ungewöhnlicherweise wohl auch die Rückseite. Die vier paarweise angeordneten Schlossbleche der Türen waren gleich gebildet. Sie besaßen eine trapezförmige Grundform mit leicht konkav geschwungenen Längsseiten. Die Basis des Trapezes verlief wellenförmig mit eingerollten äußeren Endigungen; die parallel verlaufende kürzere Seite schloss glatt und trug ein zweites, vielpassig gesägtes Band. Zum Schlüsselloch lief eine V-förmige Führung mit geradem Steg auf der einen Seite hinab und stieg auf der anderen in einer zweifingrigen Blattranke wieder an. Die beiden Schlossbleche der Schübe »hingen« von den oberen Schubladenkanten herab. Sie besaßen die gleiche Grundform – oben fehlte lediglich das Mehrpassband – und die Basis wurde nur durch zwei konkav verlaufende Bögen bewegt. Hier bestand die Schlüsselführung aus zwei herzförmig angeordneten Blättern. Unmittelbar unter den Schlossblechen war der Zuggriff – der gleiche wie an den Türen – angebracht. Er besaß eine vierpassförmige Platte und einen herzförmigen Zug. Lange Beschläge an Scharnieren dienten zur Befestigung der Türen. Die glatten, sich zum Kopf

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Abb. 1

Niederrheinischer Schrank aus dem Besitz von Franz Bock, wohl Anfang 16. Jh. und um 1860 (?). Verbleib unbekannt, ehem. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

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hin verjüngenden Bänder endeten in einer rautenförmigen, aus vier durchbrochen gearbeiteten Akanthusblättern gebildeten Platte, die durch ein kordelartiges Profil von dem Eisenband abgesetzt war.4 Die Inneneinrichtung des Schranks lässt sich anhand der Fotografie nur grob erschließen: Oben und unten gab es jeweils zwei Fächer, die durch die Türen verschließbar und wahrscheinlich durch eine Zwischenwand voneinander getrennt waren. Ob diese jeweils 40 bis 50 cm hohen Fächer zusätzlich durch einen Boden unterteilt wurden, lässt sich nicht feststellen. Obwohl noch 1905 im »Wegweiser für die Besucher« vermerkt wurde: »An der zweiten Säule eines der schönsten Stücke der Sammlung, mit reicher ornamentaler und figürlicher Schnitzerei bedeckter Schrank, um 1500 entstanden, zweigeschossig, der allenthalben als Vorbild für moderne Nachbildungen gedient hat«,5 wurde der Schrank an den Nürnberger Antiquar Heinrich Nüsslein (1879– 1947) abgegeben, da er zu größten Teilen neu – also vom Ende des 19. Jahrhunderts – gewesen sein soll.

Dieser ist als Mitglied des Gladbacher Kirchenvorstands möglicherweise relativ leicht in den Besitz alter Kirchenmöbel gelangt. Dadurch lässt sich nicht nur die niederrheinische Provenienz des Kastens sichern sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich der Anteil alter Möbelteile nicht so gering war, wie bisher angenommen. 1867 erwarb schließlich August Essenwein (1831–1892) den Schrank für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg und publizierte ihn bereits zehn Jahre später in dem Tafelwerk »Kunstund kulturgeschichtliche Denkmale des Germanischen National-Museums« in einem detaillierten Stich mit der Datierung »1490–1520«.12 Das Möbel taucht auch in weiteren Publikationen des Museums auf, so Anfang des 20. Jahrhunderts eine Fotografie in dem Bildband »Germanisches Museum zu Nürnberg« (1902) und 1905 in erneuter Verwendung von Essenweins Zeichnung in der als erster Bestandskatalog zu bezeichnenden Aufsatzfolge von Hans Stegmann in den »Mitteilungen des Germanischen Nationalmuseums«.13 Spätestens von jenem wurde erkannt, dass »noch weniger […] der zweite rheinische Schrank dieser Gattung Anspruch erheben [kann], als altes Möbel im eigentlichen Sinne angesprochen zu werden«,14 da wohl große Teile der Konstruktion bei einer Restaurierung im 19. Jahrhundert erneuert worden sind. Die Bildfelder hingegen beurteilte Stegmann als original: »Sowohl die architektonische Umrahmung der geschnitzten Reliefs, die zwischen Gotik und Renaissance mit stärkerer Hinneigung zu letzterer schwankt, als die ganz vorzüglichen, frei und flott hingesetzten Figurendarstellungen beweisen, dass das Stück nicht viel vor der Mitte des 16. Jahrhunderts von einem sehr tüchtigen Bildschnitzer hergestellt worden sein muss.«15 Angesichts dieser Einordnung ist die jüngst von Walter Geis vorgenommene Neubewertung nur schwer nachzuvollziehen, der nämlich sämtliche Reliefs als historistische Neuschöpfungen anspricht. Ihm zufolge soll der Schrank auch erst später durch den in Köln ansässigen Bildschnitzer Richard Moest (1841–1906) gefertigt worden sein.16 Von letzterem hat das Germanische Nationalmuseum nachweislich in den 1880er Jahren mehrere Objekte erworben, so u.a. drei rheinische Stollenschränke, die sich bis heute in der Sammlung befinden.17 Der aus dem Besitz von Franz Bock stammende Schrank wurde zusammen mit anderen Stücken in den zwischen 1920 und 1925 wieder abgegeben, da man sie als neugotische Kopien und daher als uninteressant für die Sammlung einstufte. Verfolgt man die Ankaufsgeschichte des Schranks, wird aber offensichtlich, dass keineswegs Moest für die Ausführung des Möbels verantwortlich sein kann.18 Denn der in Horb am Neckar geborene Richard Moest begann 1855 ebendort eine Bildhauerlehre und ging 1864 nach Nürnberg, um bei August von Kreling (1818–1876) an der Kunstgewerbeschule Bildhauerei zu studieren. 1867, also im Jahr des Schrankerwerbs durch Essenwein, zog Moest nach Köln, wo er zunächst die Werkstatt des 1864 verstorbenen Christoph Stephan (1797–1864) weiterführte. Erst 1869 machte er sich mit einer eigenen Werkstatt in Köln selbständig.19

Von Mönchengladbach nach Nürnberg Der Schrank stammte aus dem Besitz des Aachener Ehrenkanonikus Franz Bock (1823–1899),6 der vor allem als Kenner und Sammler liturgischer Textilien bekannt ist.7 1850 bis 1853 war er Kaplan an St. Dionysius in Krefeld, ab 1854 an St. Alban in Köln. Nachdem er 1852 mit einer Ausstellung zu mittelalterlichen Messgewändern aus rheinischen Kirchenschätzen große Beachtung gefunden hatte, ernannte man ihn 1855 zum Kuratpriester und Konservator des Erzbischöflichen Museums für christlich-altertümliche Kunst in Köln, dem heutigen Diözesanmuseum. Dort wurde er wie auch Alexander Schnütgen (1843–1918), dessen Privatsammlung den Grundstock für das 1906 gegründete Museum Schnütgen bildete, tonangebend für die Reformbestrebungen im kirchlichen Kunsthandwerk.8 Seit 1862 war Bock Ehrenkanonikus der Stiftskirche von Aachen, ab 1868 Numerarkanonikus des dortigen Kollegiatsstiftskapitels. Den Schrank soll er dem ehemaligen Kölner Bürgermeister Karl Thewalt (1833–1902) zufolge 1869 in Mönchengladbach gekauft haben.9 Dieser Hinweis ist umso wichtiger, als zum einen das Ankaufsdatum zwei Jahre nach (!) Erstnennung im Inventarbuch des Germanischen Nationalmuseums liegt und es sich zum anderen bei dem Verkäufer oder Vermittler weder um den von Thewalt genannten »Widmann« handelt, noch um den von Walter Geis dafür in Anspruch genommenen Max Ritter von Widnmann (1812–1895),10 der mit dem Sammler und Kunsthistoriker Sulpiz Boisserée (1783–1854) in Kontakt stand und sich 1862 als Jurymitglied im Wettbewerb zur Errichtung eines Denkmals für Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770–1840) in Köln aufhielt. Stattdessen scheint der aus Mönchengladbach stammende Textilfabrikant Georg Widenmann (1792– 1868) den Schrank an Franz Bock vermittelt zu haben.11

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Die historistischen »Zwillinge« Während es bei dem ehemaligen Nürnberger Schrank aus dem Besitz von Franz Bock nach dem Urteil Stegmanns originale Teile aus der Zeit um 1500 gegeben hat, muss ein zweiter, heute im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg verwahrter Schrank (Abb. 2), der eine fast exakte Kopie des Bock’schen Exemplars ist, als eine vollständige Neuschöpfung des 19. Jahrhunderts angesehen werden.20 Nach der bisherigen Forschungslage ist dieses 1973 aus Bad Godesberger Privatbesitz erworbene Möbel um 1890 entstanden, damit also auf jeden Fall deutlich später als das des Germanischen Nationalmuseums. Sowohl in den Proportionen als auch Motiven stimmen beide Schränke allerdings in fast allen Details überein – lediglich dem Propheten aus der unteren Bildreihe des Hamburger Schrankes wurde statt eines Schriftbands ein Schwert in die Hand gegeben, so dass er sich nun als heiliger Paulus zu erkennen gibt. Außerdem ist der Schrank mit einer Höhe von 172 cm, einer Breite von 149 cm und einer Tiefe von 65 cm merkbar größer als der Nürnberger (150 x 133 x 58 cm). Dank der nahezu vollständigen Übernahme aller Darstellungen bei der Ausführung des Hamburger Schranks werden die großen Unterschiede offensichtlich: Die deutlich größeren Figuren, die im Hamburger Exemplar in nun zu engen Nischen sitzen, wirken teilweise ungelenk. Der Faltenwurf ihrer Gewänder ist schwer und

Abb. 3

Gipsabguss mit sitzender Dame aus der Sammlung Moest, um 1885. Köln, Stadtmuseum

teigig. Die Beschläge, dem Vorbild scheinbar exakt nachempfunden, nehmen jedoch deutlicher Bezug auf den Schrank. Während sie bei dem Nürnberger Exemplar zu groß wirken und teilweise die Rahmungen der Bildfelder überschneiden, passen sie beim Gegenstück genau auf die glatten Bereiche der Türen und Schubladen und bilden so einen harmonischen Wechsel mit den Relieffeldern. Möglicherweise ist dies durch die unterschiedliche Größe bedingt, da bei dem kleineren aus dem Besitz von Franz Bock auch weniger Platz für die im 19. Jahrhundert neu an den Schrank montierten Beschläge zu Verfügung stand. Die als stilistisch oder qualitativ zu bezeichnenden Unterschiede der Reliefs lassen sich auf die Arten der Vervielfältigung der Vorlagen zurückführen. Richard Moest beispielsweise verfügte, wie man es auch von den Kunstgewerbeschulen kennt, über eine umfangreiche Sammlung von Gipsabgüssen und geschnitzten Holztafeln, die ihm und den Mitarbeitern seiner Werkstatt als Vorlagen dienten.21 So taucht beispielsweise die Dame die, beim Nürnberger Schrank in der rechten Füllung der rechten Schublade zu finden ist, als Gipsabguss in der Sammlung Moest im Kölnischen Stadtmuseum wieder auf (Abb. 3).22 Hier sind allerdings die Formen der kleinen Figur deutlich vergröbert; außerdem wurde ihre Haltung leicht verändert. Die Georgsfigur aus dem oberen Register ist dagegen in der von Heinrich Frauberger publizierten Abgusssammlung des Central-Gewerbe-Vereins für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke zu Düsseldorf zu finden.23 Der Nürnberger Schrank selbst wurde nicht nur in den bereits genannten Publikationen abgebildet, sondern auch in Franz Sales Meyers 1886 erstmals in Leipzig verlegtem Buch »Ornamentale Formenlehre: eine systematische Zusammenstellung des Wichtigsten aus dem Gebiete der Ornamentik; zum Gebrauch für Schulen, Musterzeichner, Architekten und Ge-

Abb. 2 Nachbildung des Nürnberger Schrankes in Hamburg, um 1890. Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe

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Abb. 4 Ansicht der Abtsstube im ehem. Georgenkloster in Stein am Rhein/Schweiz, um 1904

werbetreibende« sowie dem Tafelwerk »Möbel aller Stilarten« von Adalbert Roeper aus dem Jahr 1896 – beides Werke, die speziell für die kunstgewerbliche Nachahmung zusammengestellt worden waren. Geht man davon aus, dass Bildschnitzer wie Moest nicht immer direkt einen Abguss am Objekt nehmen konnten, mussten sie anhand derartiger Vorlagenbücher Modelle anfertigen, die sie dann wiederum für den eigenen Gebrauch vervielfältigen konnten. So kann es auch nicht weiter verwundern, dass sich der gleiche Schrank in Stein am Rhein/Schweiz und auf der Marienburg/Westpreußen befunden haben soll.24 Dies ließ sich jedoch bislang nur im Fall von Stein am Rhein bestätigen (Abb. 4). Das dortige Reichskloster St. Georgen wurde bereits 1525 aufgehoben und unterschiedlichen Nutzungen zugeführt. Im 19. Jahrhundert waren in den Gebäuden eine Seidenspinnerei und -weberei samt Seidenraupenzucht sowie eine Kadettenunterkunft und ein Turnverein untergebracht. 1888 konnte der Germanist Ferdinand Vetter (1847–1924) den gesamten Klosterkomplex erwerben und so die Gebäude vor dem Untergang retten. Zwischen 1875 und 1925 wohnten Ferdinand Vetter und sein gleichnamiger Vater, der Pfarrer Ferdinand Vetter (1811–1888), in dem ehemaligen Kloster und restaurierten die Anlage.25 Eine um 1904 entstandene Fotografie der unteren Abtsstube im Davidsbau zeigt den Schrank inmitten einer vollständigen Zimmereinrichtung.26 In den Fällen, in denen der Bildtransfer über die häufig nur kleinformatigen Wiedergaben in Vorlagenbüchern erfolgte,

Abb. 5

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Nachbildung des Nürnberger Schrankes in Mechelen, um 1932. Mechelen, Rathaus

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Abb. 6 Niederrheinischer Schrank, um 1500/19. Jh. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

Abb. 7 Niederrheinischer oder westfälischer Schrank, um 1545/50. Köln, Museum für Angewandte Kunst

sind die unterschiedlichen Maße der Schränke und die leichten Abwandlungen von Motiven, wie der Wechsel der Attribute, wodurch beispielsweise aus dem Propheten des Nürnberger Schranks ein Paulus wird, leicht zu erklären; auf der einen Seite sind Details nur schlecht zu erkennen, auf der anderen liegt es in der Freiheit des Entwerfers, einzelne Figuren oder Dekorformen auszutauschen. Dies wird in besonderem Maße an einer weiteren Kopie des Nürnberger Schranks deutlich. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen bestellte die Mechelner Stadtverwaltung zahlreiche Möbel bei der dortigen Städtischen Gewebeschule.27 Zu diesen Möbeln zählen zwei nahezu identische Schränke, die heute im Mechelner Rathaus stehen. Der größere von beiden gibt sich dank einer aufgeklebten Kupferplakette mit der Aufschrift  »Stedelijke Vakschool Mechelen 1932–1933« als die wohl jüngste Kopie des Bock'schen Schrankes zu erkennen (Abb. 5).28 Mit den Maßen von 183 cm Höhe, 169 cm Breite und 67 cm Tiefe ist er deutlich größer als der Nürnberger oder der heute in Hamburg verwahrte Schrank. In seinen Proportionen und dem Dekor folgt er allerdings exakt der Nürnberger Vorlage, und selbst der Prophet hält hier sein Schriftband und nicht wie in Hamburg ein Schwert.

Abb. 8 Westfälischer Schrank aus Freckenhorst, 1. Hälfte 16. Jh. Freckenhorst, Kirchengemeinde St. Petri © LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen

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rakter, wie die »Moest’schen« Schränke auf den Schubladen zeigen, sind bei Möbeln des 15. und 16. Jahrhunderts nicht zu finden, hingegen aber auf Chorgestühlen, namentlich bei den Misericordien. Auch die Darstellungen Simsons im Kampf mit dem Löwen und vor allem die Verbildlichung des Sprichworts »Der muss lange gähnen, der den Ofen übergähnen will« bzw. »Gegen den Backofen gähnen« ist an niederrheinischen Chorgestühlen keine Seltenheit (Abb. 9).34 Grafische Vorlagen für die Relieftafeln sind hingegen nicht bekannt. Zahlreiche um 1500 weit verbreitete Stiche Martin Schongauers (um 1445/50–1491), des Meisters E.S. (um 1420–um 1468) und Israel von Meckenems d.J. (zw. 1430/ 50–1503) weisen große Gemeinsamkeiten mit den Reliefs des Schranks auf, unterscheiden sich dann aber doch in Details.35 So kommt beispielsweise die Darstellung des heiligen Georg aus der oberen Bildreihe einem Israel von Meckenem oder dem Meister E.S. zugeschriebenen Stich nahe (Abb. 10).36 Haltung von Schwert und Lanze sind bei

Gotische Stollenschränke am Niederrhein Der Schranktypus, den Walter Geis als Moest’sche Neuschöpfung ansieht, existiert am Niederrhein seit der Mitte des 15. Jahrhunderts und wurde wenigstens bis zur Mitte des 16. gebaut. In der Regel besitzen die Schränke auf den Türflächen Faltwerkfüllungen, wie sie bei dem Exemplar des Germanischen Nationalmuseums auf den Seiten des Korpus vorkommen. Als Variante dazu tauchen gleichzeitig Schränke mit Maßwerk, häufiger aber mit Akanthus- und anderen Blattranken in den Türfüllungen auf.29 Zur Mitte des 16. Jahrhunderts hin werden diese durch im Rankenwerk liegende Medaillons, aus denen vollplastisch gearbeitete Figurenbüsten blicken, ergänzt. Dies ist auf einem von Richard Moest 1883 erworbenen, heute noch im Besitz des Germanischen Nationalmuseums befindlichen Stollenschrank (Abb. 6),30 oder einem dem Typus des Bock’schen Schranks nahestehenden niederrheinischen oder westfälischen Beispiel aus dem Kölner Kunstgewerbemuseum zu sehen (Abb. 7).31 Auch die Anordnung der Reliefs entspricht originalen Möbeln des 16. Jahrhunderts, so etwa ein Georgsrelief zwischen den Darstellungen der Geschichten Absaloms bzw. Davids über zwei Reihen von Schubladen mit belebtem Akanthuslaub auf einem Schrank in Schloss Freckenhorst (Abb. 8)32 oder eine Verkündigungsdarstellung auf den beiden oberen Türflügeln eines Schranks aus der Liebfrauenkirche in Brügge.33 Ungewöhnlich im Vergleich mit den mittelalterlichen Vorbildern ist an dem Nürnberger Schrank allerdings die große Anzahl der Reliefs, die sich bei anderen Beispielen in der Regel nur auf die beiden oberen Türen oder die dazwischen liegende Blende beschränken. Ein vollständig mit figürlichen Reliefs überzogener Schrank scheint im ausgehenden Mittelalter nicht existiert zu haben. Reliefs mit profanem Cha-

Abb. 9 »Gegen den Backofen gähnen«, Detail des Chorgestühls von Johannes Gruter, 1492. Kempen, Propsteikirche St. Mariae Geburt

Abb. 10 Israel von Meckenem d.J. oder Meister E.S. (zugeschrieben), Heiliger Georg, undatiert. Pavia, Pinacoteca Malaspina, Kupferstich

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im 19. Jahrhundert neu zusammengeführt wurden. Denn bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass es sich bei den Türen um zwei unterschiedliche Paare handelt: Während sie bei der Verkündigung auch inhaltlich einander zugeordnet sind, ist eine Zusammengehörigkeit der auf den beiden unteren Türen dargestellten Simson als siegreicher Held und »Ofengähner« als fauler Geselle im ungleichen Kampf gegen den ewig gähnenden Ofen zwar festzustellen, doch eine vergleichbare Darstellung von Tugend und Laster auf einem Schrank ist bisher nicht bekannt. Ungewöhnlich an diesen beiden Tafeln ist auch die Darstellung von Innenräumen, wobei allerdings bei beiden Türen die Palmetten in den Bogenzwickeln fehlen. Geht man davon aus, dass es sich um im 19. Jahrhundert neu angefertigte Reliefs handelt, lägen höchstwahrscheinlich bei allen Türblättern gleich gestaltete Bogenrahmungen vor. Eine derartige Vereinheitlichung lässt sich hingegen an den Rahmungen der Türöffnungen und der Schubfächer desselben Schrankes feststellen. Auch Unregelmäßigkeiten innerhalb der Reliefs, wie etwa der große Riss in der Marientafel oder die schräg stehenden Säulchen in der Georgstafel und der Prophetentafel, festigen die Annahme, es handele sich um mittelalterliche Stücke. Die beiden unteren Tafeln mit Simson und dem »Ofengähner« sowie die Schubladenfronten sind mit größerer Vorsicht zu betrachten. Diese Motive kommen wie erwähnt an Chorgestühlen häufiger vor. Auch im Friedenssaal des Münsteraner Rathauses findet sich Simson an einer der wohl in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts geschaffenen Türen eines großen Wandschranks; auf ihm sind gleichzeitig Laster zu finden, ein »Ofengähner« jedoch nicht.37 An gotischen Stollenschränken kommen diese beiden Motive überhaupt nicht vor, so dass eine Anfertigung speziell für den Schrank im 19. Jahrhundert nicht auszuschließen ist. Doch letztendlich lässt sich für das heute nur noch in Abbildungen bekannte Möbel aus ehemaligem Museumsbesitz nicht mehr zweifelsfrei feststellen, wie groß der Anteil der mittelalterlichen Arbeit ist. Möglicherweise handelt es sich um ein historistisches Original. Dann allerdings wurde es ganz ohne die Schwere und den Akademismus neogotischer Möbel gefertigt, wie es eine Kredenz zeigt, die im Germanischen Nationalmuseum verwahrt wird (Abb. 11).38 Zusammengefügt aus maschinell gefertigten Teilen stellt sie ein auf den vermeintlich formalen Kern eines Stils reduziertes Möbel dar. Trotz all seiner direkten Zitate geht es aus einem vollkommen neuen Entwurf hervor – ganz im Gegensatz zu dem in diesem Beitrag vorgestellten Schrank, der mit großer Kenntnis des spätgotischen Möbelbaus gestaltet wurde und schon bald nach seiner Entstehung im späten 19. Jahrhundert eine reiche Nachfolge erfuhr.

beiden sehr ähnlich, nur die Körperdrehung ist in dem Stich stärker, so dass Georg hier in tänzelnder Schrittstellung mit dem linken Fuß den Drachen zertritt. Im Gegensatz dazu ist die Figur auf dem Schrank aber nahezu frontal gezeigt und setzt in einem etwas unsicheren Standmotiv das rechte, leicht verkürzt scheinende Bein auf den Hals des Drachens. Aufgrund dieser großen Nähe zu Vorlagenstichen kann zwar angenommen werden, dass die Reliefs des Nürnberger Schrankes teilweise mittelalterlichen Ursprungs sind, doch muss man dann aber wohl davon ausgehen, dass sie von mindestens zwei Schränken ähnlicher Größe stammen und

Abb. 11 Späthistoristischer Schrank, um 1895. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

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Anmerkungen 1 Inv.Nr. HG 3. – 1921 wurde er aus der Sammlung entfernt und in den Kunsthandel übergeben. 2 Anja Sibylle Steinmetz: Das Altarretabel in der altniederländischen Malerei. Untersuchung zur Darstellung eines sakralen Requisits vom frühen 15. bis zum späten 16. Jahrhundert. Diss. Köln 1993. Weimar 1995, S. 29. – Franz Windisch-Graetz: Möbel Europas, Bd. 1. München 1982, S. 77. – Christian Gramatzki: Der gotische Stollenschrank: Untersuchungen zu einem Möbeltypus des späten Mittelalters. Diss. Köln 1998, bes. S. 40–43. – Herbst des Mittelalters. Spätgotik in Köln und am Niederrhein. Bearb. von Gert von der Osten. Ausst.Kat. Kunsthalle Köln 1970. Köln 1970, S. 181–182, Kat. 147. 3 Vgl. Franziska Callaghan: Das Chorgestühl der Kempener Propsteikirche St. Mariae Geburt. Sprichwörter in der bildlichen Darstellung im ausgehenden Mittelalter (CD-ROM). Marburg 2001, S. 22–23. 4 Sämtliche Beschläge entsprechen dem von dem Kölner Antiquar und Restaurator Richard Moest, von dem noch zu sprechen sein wird, fast ausschließlich verwendeten Typus. (Walter Geis: Designer nicht Fälscher. In: Collectionieren. Restaurieren. Gotisieren. Der Bildschnitzer Richard Moest 1841–1906. Zum 100. Todesjahr. Hrsg. von Dagmar Preising. Ausst.Kat. Suermondt-Ludwig-Museum Aachen/ Kölnisches Stadtmuseum 2007. Aachen 2006, S. 43–82, bes. S. 70–71.) 5 Die Kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Germanischen Museums. Wegweiser für die Besucher. Nürnberg 1905, S. 90. 6 Zugangsregister der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen [des Germanischen Museums]. 20. November 1865 bis 19. Juli 1871, S. 493, Eintrag vom 1. November 1869. 7 Vgl. Birgit Borkopp-Restle: Der Aachener Kanonikus Franz Bock und seine Textilsammlungen. Ein Beitrag zur Geschichte der Kunstgewerbe im 19. Jahrhundert, Diss. Bonn 1991. Riggisberg 2008. – Wolfgang Cortjaens: Bock, Franz Johann Joseph. In: BiographischBibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 22. Hamm 2003, Sp. 128– 135. 8 Vgl. auch Ernst Franz August Münzenberger (1833–1890) in Frankfurt oder Friedrich Schneider (1836–1907) in Mainz. 9 Otto von Falke: Rheinische Möbelfälschungen (Lichtbildervortrag). In: Mitteilungen des Museums-Verbandes, 12. August 1925, Nr. 519. 10 Geis 2006 (Anm. 4), S. 80. 11 Georg Widenmann besaß in Mönchengladbach eine Damastleinenfabrik, in der er – ob auf Anregung Franz Bocks scheint unklar – an mittelalterliche Ornamenttraditionen im Textil anknüpfen wollte. (Borkopp-Restle 2010 [Anm. 7], S. 141, S. 164. – Franz Bock: Institut der Firma Georg Widenmann in Mönchen-Gladbach, zur Anfertigung von kirchlichen Weisszeugsachen im mittelalterlichen Style. In: Organ des christlichen Kunstvereins für Deutschland, 9, 1859, H. 16, S. 188–190, H. 17, S. 199–202.) 12 Kunst- und kulturgeschichtliche Denkmale des Germanischen National-Museums. Hrsg. von August Essenwein. Leipzig 1877, Taf. 57. 13 Hans Stegmann: Die Holzmöbel des Germanischen Museums. In: Mitteilungen des Germanischen Nationalmuseums, 1905, S. 63– 75, bes. S. 72–73, Taf. IV. 14 Stegmann 1905 (Anm. 13), S. 72. – Bei dem »ersten« rheinischen Schrank, auf den sich Stegmann hier bezieht, handelt es sich um jenen mit der Inventarnummer HG 1701, der dem Germanischen Museum 1872 vom Kölner Bürgermeister Karl Thewald verkauft wurde. (Stegmann 1905 [Anm. 13], S. 71–72, Abb. 117.) 15 Stegmann 1905 (Anm. 13), S. 73–74.

16 Geis 2006 (Anm. 4), S. 81. 17 Vgl. Stegmann 1905 (Anm. 13), S. 74, Abb. 118 (Inv.Nr. HG 1926). – Hans Stegmann: Die Holzmöbel des Germanischen Museums. In: Mitteilungen des Germanischen Nationalmuseums, 1907, S. 102–104, Abb. 121, 122 (Inv.Nr. HG 3583), S. 107 (Inv.Nr. HG 3584). 18 Leonie von Wilckens: Möbel und Spielzeug. In: Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg 1852-1977. Beiträge zu seiner Geschichte. Hrsg. von Bernward Deneke/Rainer Kahsnitz. München/Berlin 1978, S. 776–790, bes. S. 776–777. 19 Dagmar Preising: Der Sammler, Restaurateur und Bildschnitzer Richard Moest. In: Collectionieren. Restaurieren. Gotisieren. Der Bildschnitzer Richard Moest 1841–1906. Zum 100. Todesjahr. Hrsg. von Dagmar Preising. Ausst.Kat. Suermondt-Ludwig-Museum Aachen/ Kölnisches Stadtmuseum 2007. Aachen 2006, S. 11–24, bes. S. 13–14. 20 Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.Nr. 1975.0163. (vgl. Hohe Kunst zwischen Biedermeier und Jugendstil: Historismus in Hamburg und Norddeutschland. Bearb. von Hermann Jedding. Ausst.Kat. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg 1977. Hamburg 1977, Kat.Nr. 80. – Geis 2006 [Anm. 4], S. 56-57, Abb. 16.) – Auch hier scheint eine Autorschaft Richard Moests nicht gesichert zu sein. 21 Geis 2006 (Anm. 4), S. 49–63. 22 Geis 2006 (Anm. 4), S. 52. Die Gipsabgüsse der Sammlung Moest, die sich später im Kölnischen Stadtmuseum befanden, scheinen heute verloren zu sein. 23 Heinrich Frauberger: Illustrierter Katalog der Sammlung von Gipsabgüssen des Central-Gewerbe-Vereins für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke zu Düsseldorf. Düsseldorf 1906, Taf. 43, Abb. 364. – Wie sich hieran zeigt, war die Verwendung solcher Gipsabgüsse überaus verbreitet. Frauberger hat einen Teil seiner Gipse aus der Sammlung des Kölner Gipsformers Caesar Leers (gest. 1896) erworben. Daher ist es nahezu unmöglich, anhand der aus der Sammlung Moest stammenden, überdies wohl nicht erhaltenen Gipsabgüsse zu rekonstruieren, welcher Schrank aus der Werkstatt Richard Moests stammt. 24 von Falke 1925 (Anm. 9). – Geis 2006 (Anm. 4), S. 81. – Bei beiden Schränken sind weder die Inventarnummern noch die Maße bekannt; derjenige von der Marienburg lässt sich dort überhaupt nicht mehr nachweisen. 25 Hildegard Urner-Astholz/Otto Stiefel/Ernst Rippmann/Fritz Rippmann: Geschichte der Stadt Stein am Rhein. Bern 1957, S. 342. 26 Inv.Nr. und Maße unbekannt. Foto: Stein am Rhein/Schweiz, Stadtarchiv, Sig.: Tobiar 1731. – Nach dem Tod des Sohnes erwarb 1926 die Gottfried-Keller-Stiftung mit Unterstützung des Kantons Schaffhausen und der Stadt Stein am Rhein das Kloster aus dessen Nachlass, um das Baudenkmal zu schützen. Der Verbleib des Steiner Schrankes sowie der beiden aus Nürnberg und von der Marienburg ist unbekannt. 27 Meubelen uit Mechelen 1820–1960. Het Mechelse Meubel 1500–2000. Van houtsnijwerk tot design. Bearb. von Ria Fabri/Frank Huygens. Ausst.Kat. Cultureel Centrum Antoon Spinoy 2000. Mecheln 2000, Kat.Nr. 4. 28 Mechelen, stadhuis, kabinet van de burgemeester, Inv.Nr. M/109, 183 x 169 x 67 cm. 29 So ein wohl aus Kalkar stammender Schrank, der 2005 im Kunsthandel auftauchte. (Kunstgewerbe – Decorative Arts. Sammlung Bremen, Krefeld. Auktions-Kat. Kunsthaus Lempertz Nr. 873, 20. Mai 2005, Nr. 493.

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30 Nürnberg, GNM, Inv.Nr. HG 3583, Maße: 155 x 132 x 63 cm. (vgl. Stegmann 1905 [Anm. 13], S. 102, Abb. 121/122.) 31 Köln, Kunstgewerbemuseum, Inv.Nr. A 229, Maße: 168 x 124 x 59 cm. (vgl. Möbel. Gotik bis Jugendstil. Die Sammlung im Museum für Angewandte Kunst Köln. Bearb. von Edla Colsman. Stuttgart 1999, S. 80–81.) 32 Freckenhorst, Kirchengemeinde St. Petri, Maße unbekannt. (vgl. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Hrsg. von Wilhelm Rave, Bd. 42: Kreis Warendorf. Bearb. von Karl Hölker. Münster 1936, S. 114, Abb. 155. – Heinrich Kreisel/Georg Himmelheber: Die Kunst des deutschen Möbels, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Hochbarock. München 1973, Kat.Nr. 296.) – Die Füße und einige Profile des Schrankes wurden zu unbekanntem Zeitpunkt erneuert. 33 Brügge, Museum O.-L.-Vrouwgesticht ter Potterie, Inv.Nr. 0.P33.VII, Maße: 144 x 121 x 68 cm (vgl. Valentin Vermeersch: Het oudvlaams meubel [= Museumpromenade, 8]. Brügge 1991, Abb. S. 18.) 34 Vgl. Callaghan 2001 (Anm. 3), S. 22–23. – Elaine C. Block: Misericords in the Rhineland. London 1996, Abb. S. 130. 35 Vgl. Gerhard Lutz: Die Graphik Martin Schongauers und die

Architekturdarstellung im 15. Jh. Ausst.Kat. Berlin 1991/92, S. 22–31. – Ulrike Heinrichs: Martin Schongauer. Maler und Kupferstecher. Kunst und Wissenschaft unter dem Primat des Sehens. Berlin 2007, Abb. 227. 36 Hollstein’s German Engravings, Etchings and Woodcuts, 1400–1700. Bd. 24a: Israhel van Meckenem. Amsterdam 1986, Abb. 342. 14,1 x 9,7 cm 37 Joseph Prinz: Das Rathaus zu Münster. Münster 1958, Abb. 17. 38 Nürnberg, GNM, Inv.Nr. HG 13158, Maße: 223 x 103 x 53,5 cm. Abbildungsnachweis Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe: 2. – Kempen, Karl-Heinz Rabbels: 9. – Köln, Rheinisches Bildarchiv: 3, 7. – Mechelen, Rathaus: 5. – Münster, LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen: 8. – Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: 1, 6, 11. – Stein am Rhein, Stadtarchiv: 4. Reproduktion: 10 (Hollstein’s German Engravings, Etchings and Woodcuts, 1400–1700. Bd. 24a: Israhel van Meckenem. Amsterdam 1986, Abb. 342.).

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