Emotionsregulation: Überblick und kritische Reflexion des aktuellen Forschungsstandes

June 7, 2017 | Author: Heleen Riper | Category: Psychology
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Description

43. Jahrgang / Heft 3 / 2014

Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie

/ 3 14

www.hogrefe.de/zeitschriften/zkp

Herausgeber: Brunna Tuschen-Caffier Alexander L. Gerlach · Jürgen Hoyer Tina In-Albon · Gudrun Sartory

Inhalt

Originalia

Heber, E., Lehr, D., Riper, H. & Berking, M.: ¨ berblick und kritische Reflexion des aktuellen Emotionsregulation: U Forschungsstandes Emotion regulation: An overview of and critical reflection on the current state of research

147

Pruß L., Wiedl, K. H. & Waldorf, M.: Der Beitrag subjektiver Krankheitsrepra¨sentationen zur Erkla¨rung beeintra¨chtigter Krankheitseinsicht bei Schizophrenie The contribution of subjective illness representation in explaining impaired insight into illness of people with schizophrenia

162

Nodop, S. & Strauß B.: Kompetenzbereiche in der psychotherapeutischen Ausbildung. Eine qualitative Analyse der Sichtweise von Leitern anerkannter Ausbildungssta¨tten Spheres of competence in psychotherapeutic training: A qualitative analysis of the perspectives of training directors

171

Zimmermann, P., Ho¨fler, M., Scho¨nfeld, S., Trautmann, S., Hauffa, R., Kowalski, J. & Wittchen, H.-U.: Einsatzerlebnisse und einsatzbedingte psychische Erkrankungen deutscher Soldaten – empirische Struktur und pra¨diktive Wertigkeit traumatischer Stressoren Deployment stressors and psychiatric disorders in German soldiers – empirical structure and predictive value

Buchbesprechungen

Nachrichten

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Agrez, U., Zimprich, D. & Steinhausen, H.-C.: Messinvarianz zwischen den Geschlechtern in der deutschen Version des Young Adult Self-Report (YASR) Measurement invariance across the sexes on the German version of the Young Adult Self-Report (YASR)

192

Hansmeier, J., Exner, C., Rief W. & Glombiewski, J.: Gedanken-Handlungs-Fusion und Zwangssymptome – eine Validierungsstudie der Thought Action Fusion-Skala (TAF-Skala) fu¨r den deutschen Sprachraum Thought Action Fusion and obsessive-compulsive symptoms. A validation study of the Thought Action Fusion Scale (TAF Scale) for the German language area

204

Klimitsch, M. & Heider, J.: Besprechung von: Ho¨cke, A., Engberding, M. & Rist, F. (2013). Prokrastination. Ein Manual zur Behandlung des pathologischen Aufschiebens

215

Michael, T.: Besprechung von: Flatten, G., Gast, U., Hofmann, A., Knaevelsrud, C., Lampe, A. Liebermann, P., Maercker, A., Redemann, L. & Wo¨ller, W. (2013). Posttraumatische Belastungssto¨rung: S3-Leitlinie und Quellentexte

216

Schro¨der, A.: Besprechung von: Martin, A., Ha¨rter, M., Henningsen, P., Hiller, W., Kro¨ner-Herwig, B. & Rief, W. (2013). Evidenzbasierte Leitlinie zur Psychotherapie somatoformer Sto¨rungen und assoziierter Syndrome

217

Vonderlin, E.: Besprechung von: Rettenbach, R. & Christ, C. (2013). Die Psychotherapie-Pru¨fung. Kompaktkurs zur Vorbereitung auf die Approbationspru¨fung nach dem Psychotherapeutengesetz mit Kommentaren zum IMPP-Gegenstandskatalog

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Arbeitsgemeinschaft fu¨r VerhaltensModifikation e.V.

221

Deutsche Gesellschaft fu¨r Verhaltenstherapie e.V.

222

Sektion Klinische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)

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Veranstaltungen und Anku¨ndigungen

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Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie Ihr Artikel wurde in einer Zeitschrift des Hogrefe Verlages veröffentlicht. Dieser e-Sonderdruck wird ausschließlich für den persönlichen Gebrauch der Autoren zur Verfügung gestellt. Eine Hinterlegung auf einer persönlichen oder institutionellen Webseite oder einem sog. „Dokumentenserver“ bzw. institutionellen oder disziplinären Repositorium ist nicht gestattet. Falls Sie den Artikel auf einer persönlichen oder institutionellen Webseite oder einem sog. Dokumentenserver bzw. institutionellen oder disziplinären Repositorium hinterlegen wollen, verwenden Sie bitte dazu ein „pre-print“ oder ein „post-print“ der Manuskriptfassung nach den Richtlinien der Publikationsfreigabe für Ihren Artikel bzw. den „Online-Rechte für Zeitschriftenbeiträge (www.hogrefe.de/zeitschriften).

Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) Zeitschrift fu¨r Klinische Psychologie und Psychotherapie, 43 (3), 147 – 161  Hogrefe Verlag, Go¨ttingen 2014

Emotionsregulation: ¨ berblick und kritische Reflexion U des aktuellen Forschungsstandes Elena Heber1, Dirk Lehr1, Heleen Riper1,2 und Matthias Berking1,3 1

Leuphana Universität Lüneburg 2 Freie Universität Amsterdam 3 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Zusammenfassung. Die Forschung zum Thema Emotionsregulation erfreut sich auch im Bereich der Klinischen Psychologie einer zunehmenden Beliebtheit. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit die Popularita¨t des Konstrukts im Einklang mit dessen Validita¨t und ¨ berblick u¨ber tatsa¨chlicher heuristischer Fruchtbarkeit steht. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der vorliegenden Arbeit, einen aktuellen U Konzeptualisierungen, Erfassungsmethoden, Befunde zum Zusammenhang mit psychischen Sto¨rungen sowie Mo¨glichkeiten der therapeutischen Nutzung des Konzeptes Emotionsregulation zu geben. Aufbauend auf einer kritischen Reflexion bisheriger Konzepte, Vorgehensweisen und Befunde werden Vorschla¨ge gemacht, wie die Validita¨t und die heuristische Fruchtbarkeit des Emotionsregulationsparadigmas weiter gefo¨rdert werden ko¨nnen. ¨ bersichtsarbeit Schlu¨sselwo¨rter: Emotionsregulation, psychische Sto¨rungen, Review, U

Emotion regulation: An overview of and critical reflection on the current state of research Abstract. The topic of emotion regulation has become increasingly popular in clinical psychology. However, the question arises to what extent the popularity of the construct is consistent with its validity and actual heuristic value. Thus, the aim of the present review is to provide a current overview of conceptualizations of emotion regulation, of available assessment methods, of research investigating the association between emotion regulation and mental health, and of therapeutic utilizations of the paradigm. Based on a critical reflection of these research areas, suggestions are formulated on how the validity and fruitfulness of this innovative concept can be further enhanced. Key words: emotion regulation, psychological disorder, review, overview

Emotionsregulation (ER) umfasst extrinsische und intrinsische Prozesse des Monitorierens, Bewertens und Modifizierens emotionaler Reaktionen, insbesondere deren Qualita¨t, Intensita¨t und/oder Dauer, die dazu dienen, die eigenen Ziele zu erreichen (Thompson, 1994, S. 27 – 28). Wa¨hrend die ER in den 90er Jahren noch vor allem Hauptforschungsgegenstand im Bereich der Entwicklungspsychologie und der Borderline-Perso¨nlichkeitssto¨rung war, gewinnt sie neuerdings auch in zahlreichen weiteren Forschungsbereichen der Klinischen Psychologie und Psychotherapie an Popularita¨t (Barnow, 2012; Berking & Wupperman, 2012; Gross, 2007; Koole, 2009). Aufgrund der Heterogenita¨t der zugrunde liegenden Modelle, Designs und Messverfahren ist es allerdings schwierig, die rapide anwachsenden Befunde miteinander in Beziehung zu setzen. Außerdem scheinen die verfu¨gbaren Theorien und Messinstrumente teilweise noch deutlich verbesserbar, bzw. mu¨ssen weiter adaptiert werden, damit sie auch fu¨r die Klinische Psychologie einen realen Zusatznutzen darstellen. Vor diesem Hintergrund sollen im DOI: 10.1026/1616-3443/a000265

Folgenden popula¨re Modelle und Messinstrumente aus dem Bereich der ER vorgestellt und kritisch reflektiert werden. Wir verwenden dabei den Begriff Emotionsregulation in einem relativ weiten Sinn, der auch die Regulation von Stimmungen, Stressreaktionen und affektiv-motivationalen Impulsen umfasst.

Theoretische Entwicklungen im Bereich der ER-Forschung1 Ein derzeit ausgesprochen prominentes Konzept ist das Prozessmodell der Emotionsregulation von Gross (Gross, 1 Erla¨uterung zur definitorischen Unterscheidung der Begrifflichkeiten in den hier dargestellten Modellen: „Kompetenzen“ als auch „Fertigkeiten“ beziehen sich darauf, bei Bedarf eine Aktion (bzw. ein Verhalten im weitesten Sinne) auszufu¨hren, die fu¨r ein bestimmtes Ziel fo¨rderlich ist. Bei dem allgemeineren Begriff der „ER-Strategien“ hingegen ist unklar, ob die zur Regulation der Emotion eingesetzten Akti-

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Elena Heber, Dirk Lehr, Heleen Riper und Matthias Berking

1998a; Gross & Thompson, 2007). Dieses Modell (siehe Abbildung 1) besteht im Wesentlichen aus einem Vorschlag, wie sich die Vielzahl an ER-Strategien systematisch klassifizieren lassen und der Annahme, dass Strategien, die eingesetzt werden bevor die Emotion (vollsta¨ndig) aktiviert wurde, effektiver sind als Strategien, die auf die Vera¨nderung bereits (vollsta¨ndig) aktivierter Emotionen abzielen. Zur Klassifikation werden dabei die folgenden fu¨nf Kategorien von ER-Strategien unterschieden, die jeweils an verschiedenen Stufen im Entstehungs- und Verarbeitungsprozess von Emotionen ansetzen: (1) Situationsauswahl, (2) Situationsvera¨nderung, (3) Aufmerksamkeitslenkung, (4) kognitive Umbewertung, und (5) Reaktionsvera¨nderung. Die Strategien (1)-(4) werden dabei als effektivere „antezedent“ – fokussierte Strategien und die Strategie (5) als weniger effektive „response“fokussierte Strategie konzeptualisiert (Gross, 1998b; ¨ berlegenheit von Gross & Mun˜oz, 1995); Studien zur U kognitiver Umbewertung gegenu¨ber Suppression werden als empirischer Beleg fu¨r diese Annahme gedeutet (Gross & John, 2003).

emotionalen Wortschatz und Ausdruck zu verwenden, (4) die Fa¨higkeit zur Empathie, (5) die Fa¨higkeit, interne subjektive emotionale Erfahrungen vom externen emotionalen Ausdruck zu unterscheiden, (6) die Fa¨higkeit der adaptiven Bewa¨ltigung von aversiven Emotionen und belastenden Situationen, (7) die Bewusstheit von emotionaler Kommunikation innerhalb von Beziehungen und (8) die Fa¨higkeit zur emotionalen Selbstwirksamkeit. Bei diesem Modell steht vor allem der Aspekt der sozialen Interaktion im Vordergrund, wobei sich die ersten sechs Fertigkeiten aus der Begutachtung empirischer Untersuchungen zur emotionalen Entwicklung ableiten und die letzten zwei auf der klinischen Erfahrung der Autorin beruhen. Westen und Blagov (2007) definieren ER in ihrem klinisch-empirischen Modell der Emotionsregulation als explizite und implizite (bewusste und unbewusste) Abla¨ufe, die Personen anwenden, um angenehme Gefu¨hle, Emotionen und Stimmungen zu maximieren und unangenehme zu minimieren. ER-Strategien werden neben der Bewusstheit anhand der zweiten Dimension (Mal-)Adaptivita¨t eingeordnet. Somit unterscheiden die Autoren vier Quadranten an ER-Strategien: (1) explizit/adaptiv (z. B. kognitive Neubewertung), (2) explizit/maladaptiv (z. B. Suppression), (3) implizit/adaptiv (z. B. selbstwertdienliche Verzerrung) und (4) implizit/maladaptiv (z. B. soziale Vermeidung). Larsen (2000) geht in seinem Kontrollmodell der Stimmungsregulation von einem bestimmten erwu¨nschten subjektiven Zustand aus (dem „set point“), der regelma¨ßig u¨ber eine negative Feedbackschleife mit dem momentanen Zustand abgeglichen wird. Besteht eine Diskrepanz, werden Regulationsmechanismen (z. B. kognitive Strategien oder Verhalten) eingesetzt, um diese zu reduzieren. Die Regulationsmechanismen ko¨nnen dabei Vera¨nderungen in der Umwelt (z. B. direkte Problemlo¨sung) oder Vera¨nderungen innerhalb der Person (z. B. Ablenkung) bewirken. Externe oder interne affekt-relevante Stimuli ko¨nnen dabei in die Kontrollschleife eingreifen und auf den momentanen subjektiven Zustand Einfluss nehmen.

Anmerkung: S = Situation, V = Vera¨nderung, A = Aspekt, B = Bedeutung, R = emotionale Reaktion, R+ = Versta¨rkung der emotionalen Reaktion, R- = Abschwa¨chung der emotionalen Reaktion

Abbildung 1. Prozessmodell der Emotionsregulation (adaptiert nach Gross, 1998a). Saarni (1999) beschreibt in ihrem theoretischen Konzept zur emotionalen Kompetenz acht emotionale Schlu¨sselfertigkeiten, die fu¨r eine erfolgreiche Regulation von Emotionen von Bedeutung sind: (1) die Bewusstheit der eigenen Emotionen, (2) die Fa¨higkeit, Emotionen anderer zu unterscheiden und zu verstehen, (3) die Fa¨higkeit, den vita¨ten hilfreich sind oder nicht. „Regulationsmechanismen“ bezeichnen hingegen Prozesse, die bei der ER involviert sind und die fu¨r die Konsequenzen der ER-Aktivita¨t verantwortlich sind.

Speziell mit Blick auf die Identifikation und Reduktion von ER-Defiziten in klinischen und Risikogruppen entwickelte Berking (2010), aufbauend auf den zuvor geschilderten Ansa¨tzen, das in Abbildung 2 dargestellte Modell adaptiver Emotionsregulation, in dem effektive ER als ein situationsangepasstes Zusammenspiel verschiedener emotionaler Kompetenzen konzeptualisiert wird (Berking, 2010). Zu diesen Kompetenzen za¨hlen: (1) das bewusste Wahrnehmen von Emotionen, (2) das korrekte Erkennen und Benennen von Emotionen, (3) die Identifikation relevanter Ursachen bzw. aufrechterhaltender Faktoren des eigenen Befindens, (4) die Fa¨higkeit, sich im Prozess der ER innerlich so zu unterstu¨tzen, dass die Arbeit an den eigenen Emotionen nicht zu einer Stimmungsverschlechterung und damit wieder zum impulsiven Einsatz dys-

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Anmerkung: Erla¨uterungen der einzelnen Kompetenzbereiche: s. Text

Abbildung 2. Modell des konstruktiven Umgangs mit Gefu¨hlen (adaptiert nach Berking, 2010). funktionaler Strategien fu¨hrt. (5) die Fa¨higkeit, Qualita¨t, Intensita¨t und Dauer von Emotionen zielgerichtet beeinflussen zu ko¨nnen, (6) die Fa¨higkeit, unerwu¨nschte Emotionen bei Bedarf auch akzeptieren und aushalten zu ko¨nnen und (7) die Bereitschaft, sich Situationen auszusetzen, die aversive Emotionen auslo¨sen, wenn dies fu¨r das Erreichen perso¨nlich relevanter Ziele notwendig sein sollte. Neben der Menge an vorgeschlagenen Strategien und Vorstellungen, wie diese Strategien zusammenwirken, beinhaltet das Modell auch die Annahme, dass letztlich allein die Fa¨higkeiten, negative Emotionen erfolgreich modifizieren zu ko¨nnen und belastende Emotionen bei Bedarf (d. h. wenn sie nicht vera¨ndert werden ko¨nnen oder wenn der „Preis“ fu¨r eine solche Vera¨nderung zu hoch wa¨re) auch akzeptieren und aushalten zu ko¨nnen, von Bedeutung fu¨r die psychische Gesundheit sind. Die anderen Kompetenzen des Modells werden dagegen eher als Hilfskompetenzen gesehen, die lediglich in dem Ausmaß relevant sind, in dem sie den erfolgreichen Einsatz der ultimativ relevanten Kompetenzen fo¨rdern (Berking, 2010; Berking et al., 2012). Kritische Reflexion: Das Feld konzeptuell-theoretischer Entwicklungen im Bereich ER wird auch in der Klinischen Psychologie vom Prozessmodell der Emotionsregulation nach Gross (1998a; 2007) dominiert, obwohl die Unterscheidung zwischen antizipatorischen („antezedenten“) und reaktiven („response“) Strategien in Kombination mit der von Gross getroffenen Zuordnung konkreter Strategien weder logisch stringent noch klinisch hilfreich erscheint. Nehmen wir einen fu¨r die Klinische Psychologie typischen Anwendungsfall: Ein Patient merkt, dass es ihm nicht gut geht und versucht, den belastenden Auslo¨ser aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Damit reagiert er auf ein Gefu¨hl, welches die Strategie als reaktiv kennzeichnet, setzt aber eine Strategie ein, die Gross a priori als antizipatorisch klassifiziert. Dieser Widerspruch ko¨nnte dadurch aufgelo¨st werden, dass man den Effekt der Umstrukturierung auf einen noch in der Zukunft liegenden Verlauf der (somit noch

nicht vorhandenen) Emotion bezieht. Dabei ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, dass auch bei Gross’ reaktiven Strategien (z. B. Suppression) argumentiert werden kann, ¨ nderung des weiteren Verlaufs der dass diese auf eine A Emotion und somit auf noch nicht ausgelo¨ste Emotionen abzielen. Dieses Beispiel illustriert, dass eine a priori-Zuordnung von Strategien zu den Oberkategorien „antizipatorisch“ oder „reaktiv“ nicht zula¨ssig ist. Angemessener wa¨re es, fu¨r jede Strategie im Einzelfall zu schauen, ob sie antizipatorisch und/oder reaktiv eingesetzt wird und so die inhaltliche und die zeitliche Dimension voneinander zu trennen. In diesem Zusammenhang scheint es ferner hochpro¨ berlegenheit von Reablematisch, wenn man von der U ¨ berppraisal gegenu¨ber Suppression auf die generelle U legenheit antezedent-fokussierter gegenu¨ber responsefokussierter Strategien schließt. Hier scheinen die antezedent-fokussierten Strategien durch eine effektive, und die response-orientierten Strategien durch eine dysfunktionale Strategie vertreten zu werden. Vor dem Hintergrund, dass in vielen, nachgewiesenermaßen wirksamen Therapien response-fokussierte Strategien eine wesentlich Rolle spielen (z. B. „applied relaxation“ in der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), „opposite action“ in der Dialektisch Behavioralen Therapie (DBT) oder „self-soothing“ in der compassion-based therapy), sollte zuku¨nftige Forschung einen solchen Selektionsbias vermeiden. ¨ berlegenheit von Reappraisal Letztlich kann in der U gegenu¨ber Suppression aus psychotherapeutischer Sicht eine Banalita¨t vermutet werden. Zuku¨nftige Forschung sollte stattdessen die Evaluation innovativer und potenziell effektiver Emotionsregulationsstrategien vorantreiben. Ein solcher Fokus auf einzelne relevante Strategien muss allerdings erga¨nzt werden um Theorien, die das Zusammenspiel verschiedener Strategien modellieren und dabei dem dynamischen Charakter und der Relevanz von Ru¨ckkopplungsprozessen Rechnung tragen.

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Elena Heber, Dirk Lehr, Heleen Riper und Matthias Berking

Methoden zur Erfassung von ER In der u¨berwiegenden Mehrzahl der einschla¨gigen Studien wird ER mit standardisierten Selbstauskunftsinventaren erfasst. Zuweilen wird dabei die Intensita¨t aversiver affektiver Reaktionen (z. B. mit der Positive and Negative Affect Scale [Watson, Clark & Tellegen, 1988], dem StateTrait-Angsinventar [Laux, Glanzmann, Schaffner & Spiel¨ rgerausdrucks-Invenberger, 1981] oder dem State-Trait-A tar [Schwenkmezger, Hodapp & Spielberger, 1992]) erhoben und deren Pra¨senz als Indikator fu¨r Defizite in der ER erfasst. Da dieser Ansatz vor allem auf die Regulationsergebnisse und nicht auf die relevanten Prozesse fu¨hrt, ist sein heuristisches Potenzial eher gering einzuscha¨tzen. Wird in diesem Sinne, beispielsweise bei einem inada¨quat intensiven oder anhaltenden dysphorischen Affekt bei Depressiven, darauf geschlossen, dass diese Patienten ER-Defizite haben und dass dies darauf hindeutet, dass diese ER-Defizite bei der Aufrechterhaltung der Depression eine Rolle spielen ko¨nnten, wird vernachla¨ssigt, dass die so operationalisierten ER-Defizite quasi per definitionem mit der Diagnose Depression verknu¨pft sind und von daher keine Erkla¨rung fu¨r die Symptomatik darstellen. Vor diesem Hintergrund sind Verfahren bedeutsamer, die konkrete Prozesse erfassen, die fu¨r die ER von Relevanz sind. Einige Forschergruppen za¨hlen dazu z. B. Prozesse wie Rumination, Katastrophisierung, Vermeidung, SichSorgen, die sie als dysfunktionale ER-Strategien ansehen (Aldao & Nolen-Hoeksema, 2011; Aldao, Nolen-Hoeksema & Schweizer, 2010; Gross & John, 2003). Inwieweit diese Prozesse tatsa¨chlich als eigensta¨ndige Prozesse gesehen werden ko¨nnen, die dem Ziel dienen, Qualita¨t, Intensita¨t und/oder Dauer affektiver Reaktionen zu vera¨ndern (eine Funktionalita¨t, die den Kern der ga¨ngigen Definitionen von ER darstellt, vgl. Thompson, 1994), la¨sst sich jedoch kritisch hinterfragen. Alternativ lassen sich diese Prozesse auch als kognitive Komponenten einer affektiven Reaktion begreifen, die prima¨r dem Ziel dienen, das Problem zu lo¨sen, welches die Emotion ausgelo¨st hat – und nicht prima¨r dem Ziel, die Emotion zu regulieren. Von daher sollten solche Prozesse unter Umsta¨nden eher als affektinitiiertes Coping, und nicht als ER im engeren Sinne (in welcher der Fokus vor allem auf dem Umgang mit der affektiven Reaktion liegt) verstanden werden. Fu¨r die Erfassung von ER im engeren Sinne erscheinen somit Verfahren angemessener, die explizit den Umgang mit affektiven Reaktionen erfassen. Im Folgenden beschra¨nken wir uns in diesem Rahmen auf die aus unserer Sicht im Bereich ER ga¨ngigen Verfahren. Fu¨r einen ¨ berblick und Bewertung siehe auch ausfu¨hrlicheren U Dorn, Spindler, Kullik, Petermann & Barnow (2013). Zu den in diesem Bereich verfu¨gbaren Verfahren za¨hlen: Negative Mood Regulation Scale (NMR) (Catanzaro & Mearns, 1990): Erfasst die generalisierten Erwartungen zur Selbstregulation negativer Gefu¨hlszusta¨nde; wobei

das Beenden und die Vermeidung von negativen Emotionen im Vordergrund steht. Gratz und Roemer (2004) kritisieren dabei allerdings zum einen die Annahme der Adaptivita¨t von ER-Strategien unabha¨ngig vom Kontext (Bonanno, Papa, Lalande, Westphal & Coifman, 2004) und zum anderen die Nichterfassung wichtiger ER-Strategien, wie zum Beispiel emotionale Bewusstheit oder Akzeptanz. Trait Meta – Mood Scale (TMMS) (Salovey, Mayer, Goldman, Turvey & Palfai, 1995): Gelegentlich wird zur Messung von ER auch die TMMS eingesetzt, welche die „individuellen Unterschiede, die eigenen Emotionen zu reflektieren und mit ihnen umzugehen“ erfasst. Dabei beru¨cksichtigt sie Aspekte der ER, die die NMR nicht entha¨lt, wie z. B. emotionale Bewusstheit oder das Verstehen von Emotionen. Die Skala beinhaltet jedoch keine Erfassung der fu¨r den Klinischen Bereich besonders bedeutsamen Fa¨higkeit, zielgerichtetes Verhalten in emotionalen Belastungssituationen zu zeigen (Gratz & Roemer, 2004). Difficulties in Emotion Regulation Scale (DERS) (Gratz & Roemer, 2004): Die DERS wurde von den Autoren mit dem Ziel entwickelt, ER umfassender als bisher zu erfassen (Gratz & Roemer, 2004), und bezieht sich auf sechs klinisch relevante Bereiche emotionaler Dysregulation: (1) Nichtakzeptanz von emotionalen Reaktionen (nonacceptance), (2) Mangel an emotionaler Bewusstheit (awareness), (3) beschra¨nkter Zugang zu ER-Strategien (strategies), (4) Schwierigkeiten, zielgerichtetes Verhalten in emotionalen Belastungssituationen zu zeigen (goals), (5) Impulskontrollschwierigkeiten (impulse), und (6) ein Defizit, Gefu¨hle zu erkennen und einzuordnen (clarity). Die psychometrischen Gu¨tekriterien der englischen Version erwiesen sich als gut. Allerdings fehlen noch Studien zur Validita¨t und Reliabilita¨t der DERS in klinischen Stichproben. Die Validierung der deutschen Version steht bislang noch aus. Emotion Regulation Questionnaire (ERQ) (Gross & John, 2003): Der aus dem Gross’schen Prozessmodell abgeleitete ERQ erfasst zwei allgemeine Regulationsstrategien: (1) Unterdru¨ckung (suppression) und (2) kognitive Neubewertung (reappraisal). Beide Skalen beinhalten zusa¨tzlich zu den allgemeinen Emotionsitems jeweils mindestens ein Item zur Regulation einer negativen Emotion ¨ rger) sowie ein Item zur Regulation ei(z. B. Traurigkeit, A ner positiven Emotion (z. B. Freude) (Gross & John, 2003). Toronto-Alexithymia Scale (TAS-26 und TAS-20) (Bagby, Parker & Taylor, 1994; Taylor, Ryan & Bagby, 1985): Die deutsche Version der international in vielen psychosomatischen und psychophysiologischen Studien eingesetzten TAS, die TAS-26 (Kupfer, Brosig & Bra¨hler, 2001), umfasst die drei Subskalen (1) Schwierigkeiten bei der Identifikation von Gefu¨hlen, (2) Schwierigkeiten bei der Beschreibung von Gefu¨hlen, und (3) den extern orientierten Denkstil, die zu einer Alexithymie-Gesamtskala zusammengefasst werden ko¨nnen.

Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) ¨ berblick und kritische Reflexion des aktuellen Forschungsstandes Emotionsregulation: U

Emotionale-Kompetenz-Fragebogen (EKT) (Rindermann, 2009): Der EKT erhebt mittels Selbst- oder Fremdeinscha¨tzung die emotionalen Fa¨higkeiten und Einstellungen zu Emotionen anhand von vier Skalen: (1) dem Erkennen der eigenen Emotionen und (2) der anderer, (3) der Regulation und Kontrolle eigener Gefu¨hle und (4) der Emotionalen Expressivita¨t. Auf zwei Zusatzskalen werden weiterhin die Regulation und der Umgang mit Gefu¨hlen bei anderen sowie Einstellungen zu Emotionen erfasst. Fragebogen zur emotionsspezifischen Selbsteinscha¨tzung emotionaler Kompetenzen (SEK-27 und SEK-ES) (Berking & Znoj, 2008; Ebert, Christ & Berking, 2013): Der SEK-27 erfasst die im Regulationsmodell von Berking (2010) thematisierten emotionalen Kompetenzen. Mit jeweils drei Items wird erfragt, inwieweit sich die Teilnehmer in der letzten Woche in der Lage sahen, belastende affektive Reaktionen (1) bewusst wahrzunehmen, (2) zu benennen, (3) mit Hilfe von Ko¨rperempfindungen zu identifizieren, (4) in Bezug auf auslo¨sende Faktoren zu verstehen, (5) zu akzeptieren, (6) zu tolerieren, (7) aktiv zu vera¨ndern, inwieweit sie sich (8) emotional belastenden Situationen aussetzen konnten, wenn dies fu¨r das Erreichen wichtiger Ziele notwendig war und sich (9) im Umgang mit belastenden Gefu¨hle innerlich mitfu¨hlend unterstu¨tzen konnten. Der als emotionsspezifische Version des SEK-27 konzipierte SEK-ES erfasst die Kompetenzen des Regulationsmodells von Berking (2010) separat fu¨r einzelne affektive Reaktionen, die im klinischen Kontext besonders relevant erscheinen (Stress, ¨ rger, Traurigkeit, depressive Stimmung sowie Angst, A zwei individuell besonders relevant erscheinende affektive Reaktionen). Kritische Reflexion: Bedeutsame Probleme im Bereich der Erfassung von ER bestehen zum einen in der aktuell zu verzeichnenden Dominanz von retrospektiven Selbstbeurteilungsmaßen, zum anderen in der zuweilen geringen externen Validita¨t experimenteller Untersuchungsparadigmen. Die Dominanz von Selbstbeurteilungsmaßen ist aufgrund des mo¨glichen Einflusses von sozialen Erwu¨nschtheitstendenzen, der aktuellen Stimmungslage und/oder eines Memory Bias problematisch. Diese Sto¨rfaktoren spielen im klinischen Bereich mo¨glicherweise eine besondere Rolle. In diesem Sinne belegen beispielsweise zahlreiche Studien die Relevanz stimmungskongruenten Informationsabrufes fu¨r die Aufrechterhaltung von depressiven Beschwerden (Matt, Vazquez & Campbell, 1992). Um bei der subjektiven Erfassung von ER der Verzerrung durch Erinnerungseffekte entgegenzuwirken, kommt das Ecological Momentary Assessment (EMA) in Frage. Das EMA kann im natu¨rlichen Kontext des Klienten eingesetzt werden und ist dem Selbstbericht einer artifiziellen Laborumgebung hinsichtlich externer Validita¨t u¨berlegen. Beispielsweise kann der Patient mit mobilen elektronischen Hilfen (z. B. Personal Digital Assistant, Smartphone-App) ausgestattet werden, auf welchen durch Aufforderung per Signalton unmittelbar Befindlichkeits-

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parameter durch das Beantworten von kurzen Fragebo¨gen erhoben werden ko¨nnen. Im therapeutischen Kontext ist zudem auch eine bidirektionale Kommunikation denkbar, d. h. der Patient erha¨lt individuelle Ru¨ckmeldung zum Umgang mit der aktuellen Gefu¨hlslage. Speziell fu¨r den Bereich der ER ist daru¨ber hinaus zu beachten, dass sich zentrale Prozesse der ER der Selbstwahrnehmung entziehen. So erscheint beispielweise die Erfassung der Fa¨higkeit, die eigenen Emotionen wahrnehmen und korrekt identifizieren zu ko¨nnen, als per definitionem kaum mo¨glich, da die Versuchspersonen ja wissen mu¨ssten, inwieweit sie ihre Emotionen tatsa¨chlich bewusst wahrnehmen und welche Gefu¨hle tatsa¨chlich aktiviert sind, um diesen wahren Zustand dann mit ihrer diesbezu¨glichen Einscha¨tzung desselben vergleichen zu ko¨nnen (Lane, Sechrest & Riedel, 1998). Aus diesem Grund sollten vor allem bei der Untersuchung dieser Teilgebiete der ER Selbstbeurteilungsinventare durch Fremdbeurteilungsinstrumente, wie den Affect Regulation and Experience Q-Sort (AREQ) (Westen, Muderrisoglu, Fowler, Shedler & Koren, 1997), experimentelle Paradigmen (Ehring, Tuschen-Caffier, Schnu¨lle, Fischer & Gross, 2010), Ratings des (fazialen) Emotionsausdrucks (z. B. Rasting, Brosig & Beutel, 2005) oder objektiv-biologischen Indikatoren (z. B. Roedema & Simons, 1999) komplementiert ¨ ber moderne Multi-Trait-Multi-Method Verfahwerden. U ren (Geiser, Eid, Nussbeck, Lischetzke und Cole, 2010) muss dann der Einfluss der Messmethodik systematisch beru¨cksichtigt werden. Ein anderes Problem besteht darin, dass viele der verfu¨gbaren Selbstbeurteilungsinstrumente danach fragen, wie Versuchspersonen mit „Emotionen“ oder „Gefu¨hlen“ im Allgemeinen umgehen. Dabei scheint es nicht unwahrscheinlich, dass ein depressiver Patient diese Frage auf die bei ihm dominierenden Gefu¨hle von Traurigkeit und Verzweiflung bezieht, und ein Angstpatient auf die ihn beherrschenden Gefu¨hle von Angst und Furcht. Damit messen diese Fragebo¨gen bei verschiedenen Personen unterschiedliche Kompetenzen, was die Validita¨t der Messung erheblich gefa¨hrdet. Vor diesem Hintergrund sollte zuku¨nftige Forschung versta¨rkt die Regulation spezifischer affektiver Zusta¨nde erfragen und die emotionsu¨bergreifende Regulationskompetenz u¨ber die Aggregation emotionsspezifischer Kompetenzen operationalisieren (vgl. Ebert et al., 2013).

Befunde zur Rolle von ER und Psychopathologie Psychische Sto¨rungen sind ha¨ufig durch inada¨quat intensive/andauernde affektiv-emotionale Symptome definiert (vgl. American Psychiatric Association, 2000). Daru¨ber hinaus lassen sich diverse behaviorale und/oder kognitive Symptome psychischer Sto¨rungen als Ausdruck defizita¨rer ER bzw. als dysfunktionale ER-Versuche konzeptuali-

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Elena Heber, Dirk Lehr, Heleen Riper und Matthias Berking

sieren (Berking, Meier et al., 2010). In diesem Sinne la¨sst sich beispielsweise Vermeidungsverhalten bei Angststo¨rungen als dysfunktionale Angst-Regulation, und der Ru¨ckfall eines Alkoholikers als dysfunktionale Dysphorie-Regulation verstehen. Die Frage, inwieweit Defizite in der ER zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik beitragen, ist zumindest fu¨r die nachfolgenden Sto¨rungen mittlerweile empirisch in nennenswertem Umfang untersucht worden. Die Darstellung der Sto¨rungen erhebt dabei keinen Anspruch auf absolute Vollsta¨ndigkeit. Borderline Perso¨nlichkeitssto¨rung (BPS): Die BPS ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes Muster emotionaler Instabilita¨t und deutlicher Impulsivita¨t, das sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigt. Die Annahme von ER als zentrales, der Sto¨rung zugrundeliegendes Konstrukt wird dabei von zahlreichen Befunden unterstu¨tzt (z. B. Glenn & Klonsky, 2009). Die BPS wird in Zusammenhang gebracht mit einer weniger ausgepra¨gten emotionalen Bewusstheit und Klarheit (Leible & Snell, 2004; Levine, Marziali & Hood, 1997; Wolff, Stiglmayr, Bretz, Lammers & Auckenthaler, 2007) sowie einer gro¨ßeren Angst vor Emotionen (Yen, Zlotnick & Costello, 2002). Des Weiteren wird die BPS assoziiert mit scha¨dlichen ERStrategien, wie zum Beispiel selbstverletzendem Verhalten als Reaktion auf belastende Situationen (Wupperman, Neumann, Whitman & Axelrod, 2009). Auch die Bereitschaft von Personen mit einer BPS emotionalen Distress zu erleben, um zielgerichtetes Verhalten zu verfolgen oder sich einer potenziell belastenden Situation auszusetzen, ist reduziert (Gratz, Rosenthal, Tull, Lejuez & Gunderson, 2006). Aktuelle Forschungsergebnisse zur Untersuchung der neuronalen Grundlage von ER weisen auf Defizite in der Fa¨higkeit hin, kognitive Neubewertung zur ER zu verwenden (Schulze et al., 2011). Personen mit einer BPS neigen im Vergleich zur Kontrollgruppe auch zu einer geringeren parasympathischen Aktivierung als Reaktion auf emotionale Stressoren (z. B. Kuo & Linehan, 2009). In Selbstberichtsmessungen zeigen Personen mit einer BPS Defizite in allen Aspekten der ER (Gratz & Gunderson, 2006), und selbstberichtete ER-Defizite stehen in Zusammenhang mit einer Aktivierung der Amydgala (Niedtfeld et al., 2010). Eine aktuelle La¨ngsschnittstudie verweist daru¨ber hinaus auf Emotionsdysregulation als Pra¨diktor fu¨r spa¨ter auftretende BPS Merkmale, auch wenn man fu¨r Impulsivita¨t kontrolliert (Tragesser et al., 2010). Esssto¨rungen: Zunehmend mehr Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die typischen Symptome einer Esssto¨rung als dysfunktionale Versuche dienen, negative Emotionen zu regulieren oder zu unterdru¨cken (Brockmeyer et al., 2012; Fairburn, Cooper & Shafran, 2003; Pen˜as-Lledo´, Vaz Leal & Waller, 2002; Smyth et al., 2007; Wild et al., 2007). In einer Studie von Gilboa-Schechtman, Avnon, Zubery und Jeczmien (2006) zur emotionalen Verarbeitung bei Esssto¨rungen sollten Patientinnen auf einer Selbstberichtsskala ihre Kompetenz bezu¨glich der

Verwendung verschiedener Strategien einscha¨tzen, negative Stimmung zu regulieren. Anorexia Nervosa (AN) wurde dabei in Zusammenhang gebracht mit einer geringeren emotionalen Bewusstheit und Bulimia Nervosa (BN) wurde assoziiert mit einer schlechteren ER. Es konnte gezeigt werden, dass negative Stimmung als Pra¨diktor fu¨r Essanfa¨lle und unangemessene Gegenmaßnahmen bei BN dient (Crosby et al., 2009; Smyth et al., 2007; Smyth et al., 2009). Auch Heißhungerattacken werden bei der Binge-Eating-Sto¨rung (BES) durch negative Stimmung vorhergesagt (Chua, Touyz & Hill, 2004; Hilbert & Tuschen-Caffier, 2007; Stein et al., 2007). Sim und Zeman (2005) kommen in einer Studie mit weiblichen Jugendlichen zu dem Ergebnis, dass negativer Affekt, eine geringe Emotionsbewusstheit und ein dysfunktionaler Bewa¨ltigungsstil von negativen Emotionen teilweise den Zusammenhang von Ko¨rperunzufriedenheit und Symptomen der BN mediierten. Es hat sich außerdem gezeigt, dass der Gesamtscore der DERS (Gratz & Roemer, 2004) die Ha¨ufigkeit der Binge-Eating Episoden bei Studenten mit einer BES vorhersagt (Whiteside et al., 2007). Frauen mit AN weisen in allen Subskalen der DERS signifikant mehr Schwierigkeiten auf als gesunde Kontrollprobanden (Harrison, Sullivan, Tchanturia & Treasure, 2009). Studienu¨bergreifend weisen Frauen mit BN, BES und AN gro¨ßere Schwierigkeiten mit emotionaler Bewusstheit (Bydlowski et al., 2005; Carano et al., 2006; Svaldi, Caffier & Tuschen-Caffier, 2010) auf und verglichen mit Kontrollpersonen tendieren sie eher dazu, Emotionen zu vermeiden und haben eine geringere Fa¨higkeit, Emotionen zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen (Corstorphine, Mountford, Tomlinson, Waller & Meyer, 2007). Depression: Anhaltend negativer Affekt ist ein zentrales Merkmal depressiver Episoden. Die Fa¨higkeit zur emotionalen Regulation negativer Ereignisse scheint daher von entscheidender Bedeutung im Versta¨ndnis von Depression zu sein (Joormann & D’Avanzato, 2010). Oftmals wird dieses Sto¨rungsbild auch als Konsequenz einer dysfunktionalen ER konzeptualisiert (Gross & Mun˜oz, 1995; Hollon et al., 2002; Kring & Werner, 2004). Depressive Personen berichten von Schwierigkeiten beim Identifizieren von Emotionen (Honkalampi, Saarinen, Hintikka, Virtanen & Viinama¨ki, 1999; Rude & McCarthy, 2003) und der effektiven Selbstunterstu¨tzung, wenn negative Emotionen erlebt werden (Gilbert, Baldwin, Irons, Baccus & Palmer, 2006). In zahlreichen Studien sind Schwierigkeiten in der Akzeptanz und Toleranz negativer Emotionen (Brody, Haaga, Kirk & Solomon, 1999; Campbell-Sills, Barlow, Brown & Hofmann, 2006; Conway, Csank, Holm & Blake, 2000; Hayes et al., 2004; Leahy, 2002), sowie der adaptiven Vera¨nderung von Emotionen (Catanzaro, Wasch, Kirsch & Mearns, 2000; Ehring, Fischer, Schnuelle, Boesterling & Tuschen-Caffier, 2008; Kassel, Bornovalova & Mehta, 2007) belegt. Depressive Personen haben auch Schwierigkeiten adaptive ER-Strategien, z. B. die Akzeptanz negativer Emotionen (Liverant,

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Brown, Barlow & Roemer, 2008), zu zeigen und sie reagieren auf die Induzierung negativer Stimmung im Vergleich mit nichtdepressiven Kontrollpersonen mit weniger effektiven ER-Strategien, wie z. B. Unterdru¨ckung (Ehring et al., 2010). La¨ngsschnittstudien zeigen, dass positive Erwartungen u¨ber die Fa¨higkeit, negativen Affekt zu vera¨ndern, eine Reduktion der Depression voraussagt (Kassel et al., 2007). Dysfunktionale ER-Strategien dienen zudem als Pra¨diktor fu¨r das Depressionsniveau zwei Jahre nach erstmaliger Erfassung (Kraaij, Pruymboom & Garnefski, ¨ bersichtsarbeiten 2002). Daru¨ber hinaus findet man in U (z. B. Aldao et al., 2010; Barnow, 2012), dass sich Rumination fu¨r die Aufrechterhaltung und Auslo¨sung depressiver Episoden als entscheidend herausstellt. Hierbei mo¨chten wir jedoch noch einmal anregen, daru¨ber nachzudenken, ob Rumination an sich als ER-Strategie im engeren Sinne, welche per definitionem das Ziel hat mit der emotionalen Reaktion umzugehen, gefasst werden sollte. Substanzmissbrauch: Die Schwierigkeit mit negativem Affekt umzugehen stellt einen der bedeutendsten Einflussfaktoren bei Alkohol- und Drogenkonsum dar (Baker, Piper, McCarthy, Majeskie & Fiore, 2004). Substanzmissbrauch wird oftmals auch als Versuch konzeptualisiert, negative Emotionen zu regulieren oder zu vermeiden (Baker et al., 2004; Berking et al., 2011; Cooper, Frone, Russell & Mudar, 1995). Zum Beispiel zeigen epidemiologische und Therapie-Evaluations-Studien, dass negativer Affekt bei sich in Behandlung befindenden alkoholabha¨ngigen Personen ein Pra¨diktor sowohl fu¨r den Wunsch, Alkohol zu trinken, als auch fu¨r das Level des Alkoholkonsums ist (Falk, Yi & Hilton, 2008; Gamble et al., 2010; Hodgins, el-Guebaly & Armstrong, 1995; Swendsen et al., 2000; Willinger et al., 2002). In Studien, in denen negativer Affekt induziert wird, sagt dieser ein erho¨htes Verlangen zum Trinken voraus (Birch et al., 2004; Cooney, Litt, Morse, Bauer & Gaupp, 1997; Sinha et al., 2009). Interventionen, die hingegen darauf abzielen, depressive Stimmung oder Angstsymptome zu verringern, konnten zeigen, dass sich dadurch Ru¨ckfall und Schweregrad verringern (Brown, Evans, Miller, Burgess & Mueller, 1997; Watt, Stewart, Birch & Bernier, 2006). Berking et al. (2011) kommen in einer aktuellen Studie zu dem Ergebnis, dass Defizite in ER-Fa¨higkeiten einen Ru¨ckfall wa¨hrend und nach einer kognitiven Verhaltenstherapie fu¨r Abha¨ngigkeit voraussagen. Auch kokainabha¨ngige Personen berichten mehr ER-Schwierigkeiten als Kontrollpersonen, vor allem wa¨hrend der fru¨hen Phase der Abstinenz (Fox, Axelrod, Paliwal, Sleeper & Sinha, 2007). Angststo¨rungen: ER-Defizite sind bei einer Reihe von Angststo¨rungen beteiligt (Cisler & Olatunji, 2012; Cisler, Olatunji, Feldner & Forsyth, 2010). Empirische und klinische Evidenz weisen darauf hin, dass Patienten mit Angststo¨rungen (vor allem mit Generalisierter Angststo¨rung, GAS) durch Defizite in der ER charakterisiert werden ko¨nnen (vgl. Amstadter, 2008). Hauptmerkmal

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der GAS ist eine exzessive, unkontrollierbare Angst und Sorge, von der angenommen wird, dass sie den Patienten kurzfristig hilft, aversive emotionale Erlebnisse zu vermeiden, die durch mangelnde emotionsregulatorische Kompetenzen erzeugt wurden (Borkovec, Alcaine & Behar, 2004; Mennin, Heimberg, Turk & Fresco, 2005). Patienten mit GAS berichten weniger emotionale Klarheit, mehr Schwierigkeiten, Emotionen zu beschreiben und zu identifizieren, mehr Schwierigkeiten, negative Stimmungen im ta¨glichen Leben und als Reaktion auf eine im Labor induzierte negative Stimmung erfolgreich zu regulieren, als auch eine insgesamt gro¨ßere negative Reaktivita¨t auf Emotionen (Mennin et al., 2005; Tull, Stipelman, Salters-Pedneault & Gratz, 2009; Turk, Heimberg, Luterek, Mennin & Fresco, 2005). Dabei sei jedoch angemerkt, dass NovickKline, Turk, Mennin, Hoyt und Gallagher (2005) bezu¨glich der Fa¨higkeit zur Identifikation und Beschreibung von Emotionen bei GAS Patienten zu gegenteiligen Schlussfolgerungen kommen. In einer experimentellen Studie bei Patienten mit Angststo¨rungen (u. a. GAS, soziale Phobie, Paniksto¨rung mit oder ohne Agoraphobie, spezifische Phobie, Zwangssto¨rung) zeigte sich, dass diese im Vergleich zu einer Kontrollgruppe vermehrt Unterdru¨ckung als ER-Strategie einsetzten; weiterhin stand dabei bei allen Probanden ein hohes Maß an Unterdru¨ckung mit einem ausgepra¨gteren negativen Gefu¨hl in Zusammenhang (Campbell-Sills et al., 2006). Posttraumatische Belastungssto¨rung (PTBS): Bei Personen mit PTBS werden sowohl Symptomschwere als auch Beeintra¨chtigung in Zusammenhang gebracht mit einem Mangel an emotionaler Klarheit und emotionaler Akzeptanz, mit Schwierigkeiten in emotionalen Belastungssituationen zielgerichtetes Verhalten zu zeigen und einer allgemein begrenzten Fa¨higkeit, ER-Strategien anzuwenden (Cloitre, Miranda, Stovall-McClough & Han, 2005; Tull, Barrett, McMillan & Roemer, 2007). ER-Schwierigkeiten mediieren den Zusammenhang zwischen Symptomschwere der PTBS und Substanzmissbrauch bei Patienten mit einer Vorgeschichte von chronischem Missbrauch (Staiger, Melville, Hides, Kambouropoulos & Lubman, 2009). Cloitre, Koenen, Cohen & Han (2002) zeigen, dass eine Verbesserung von ER-Fa¨higkeiten in der ersten Phase der Therapie einer PTBS die Effektivita¨t der zweiten, expositionsbasierten Phase erho¨hen kann. Somatoforme Sto¨rungen: Schon in den 70er Jahren gingen Nemiah und Sifneos (1970) davon aus, dass Personen mit Psychosomatischen Erkrankungen oft Schwierigkeiten haben, ihre Gefu¨hle zu beschreiben und auszudru¨cken und fu¨hrten das Konzept der Alexithymie ein. Dabei nahm Sifneos an, dass Patienten mit einer somatoformen Sto¨rung alexithymische Eigenschaften aufweisen und ihre ko¨rperlichen Empfindungen, die mit affektivem Arousal einhergehen, als Zeichen ko¨rperlicher Beeintra¨chtigung missinterpretieren. Zahlreiche empirische Studien belegen inzwischen, dass somatoforme Sto¨rungen assoziiert sind mit Defiziten in der Fa¨higkeit, Emotionen

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bewusst zu erleben und auszuhalten, sie korrekt zu identifizieren und genau mit ko¨rperlichen Empfindungen in Verbindung zu bringen (DeGucht & Heiser, 2003; Lumley, Stettner & Wehmer, 1996; Subicˇ-Wrana, Beutel, Knebel & Lane, 2010; Subicˇ-Wrana et al., 2002; Subicˇ-Wrana, Bruder, Thomas, Lane & Ko¨hle, 2005; Waller & Scheidt, 2004, 2006). Sto¨rungen aus dem schizophreniformen Spektrum: Die emotionale Abgestumpftheit ist eine markante emotionale Beeintra¨chtigung bei Schizophrenie; dabei wird oftmals ein verringerter emotionaler Ausdruck bei gleichzeitiger normaler oder erho¨hter emotionaler Erfahrung beobachtet (Henry et al., 2007). Eine Meta-Analyse u¨ber 26 Laborstudien (Cohen & Minor, 2009) u¨ber die Induzierung von emotionalem Affekt bei Schizophreniepatienten und gesunden Kontrollprobanden zeigte, dass die Fa¨higkeit von Schizophreniepatienten, hedonistische Emotionen zu erleben, erhalten ist; gleichzeitig zeigen sie aber auch eine relativ starke Aversion bei der Verarbeitung von Stimuli, die andere als angenehm oder neutral wahrnehmen (Cohen & Minor, 2009). Auf neurophysiologischer Ebene gibt es Evidenz dafu¨r, dass die kognitiven Strategien zur Verringerung der neuronalen Reaktion auf negative Stimuli bei Schizophreniepatienten im Vergleich zu Kontrollprobanden ausbleiben (Strauss et al., 2013). Die Autoren schlussfolgern daher, dass der erho¨hten negativen Emotionalita¨t, die Schizophreniepatienten auf die Stimuli zeigen, ein Misslingen des Herunterregulierens der Emotion zugrunde liegt. Bei Patienten mit einer Psychose konnten Livingstone, Harper, & Gillanders (2009) in einer Drei-Arm-Studie zeigen, dass diese im Vergleich mit einer Kontrollgruppe ein vergleichbar-erho¨htes Level an negativen Emotionen, wie z. B. Angst, erfahren wie Patienten mit affektiven Sto¨rungen. Daru¨ber hinaus wenden Patienten mit einer Psychose mehr dysfunktionale und weniger funktionale ER-Strategien an (Livingstone et al, 2009). Kritische Reflexion: Eine Vielzahl der Studien im Bereich ER und Psychopathologie stu¨tzen sich auf querschnittliche Designs. Damit bleibt aber unklar, inwieweit diese Defizite Ursache oder Folge psychischer Sto¨rungen sind. Dieses Problem ist besonders relevant bei Studien, die untersuchen, inwieweit die ER die Beziehung zwischen Belastungen/negativen Affekten und psychopathologischen Symptomen mediieren. Allzu oft wird bei diesen Studien statistische Mediation als „reale“ Mediation interpretiert, ohne dass die dafu¨r notwendigen Belege fu¨r die Wirkrichtung vorliegen. Demzufolge sollte zuku¨nftig der Fokus vermehrt auf la¨ngsschnittlichen Designs liegen, welche den Einsatz von Methoden zur Analyse reziproker bivariater Zusammenha¨nge u¨ber die Zeit erlauben (z. B. Cross-lagged Panel Modelle, s. Finkel, 2001). In Bezug auf experimentelle Forschung gilt es zu beru¨cksichtigen, dass der Kontext fu¨r die ER eine zentrale Rolle spielt (McRae, Heller, John & Gross, 2011). Vor diesem Hintergrund muss kritisch hinterfragt werden, ob sich Befunde zur Effektivita¨t einer Regulationsstrategie aus einem

stimulusarmen Versuchszimmer auf die konkrete (interpersonale) Problemsituation eines Patienten transferieren lassen. Ferner ist zu beru¨cksichtigen, dass viele Studien aus den Grundlagenwissenschaften mit Stimuli/affektiven Reaktionen arbeiten, die fu¨r die Klinische Psychologie von begrenzter Relevanz sind. Zuku¨nftige Forschung sollte im Vorfeld kla¨ren, welche Emotionen bei welchen Patienten oder Risikogruppen besonders relevant fu¨r die psychische Gesundheit sind und welche ER-Strategien einen vielversprechenden Ansatzpunkt fu¨r psychotherapeutische Behandlungen darstellen.

ER als therapeutischer Ansatzpunkt Wie zuvor referiert, deutet mittlerweile eine Vielzahl von Befunden darauf hin, dass ER-Schwierigkeiten bei einer Vielzahl von Sto¨rungen eine wichtige Rolle bei Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik spielen kann. Hinsichtlich dieser Befunde stellt sich die Frage, inwieweit diese Defizite einen effizienten Ansatzpunkt fu¨r Maßnahmen zur Pra¨vention und Behandlung psychischer Sto¨rungen darstellen. Zu den therapeutischen Verfahren, die sich durch einen besonderen Fokus auf die Verbesserung allgemeiner ER-Fa¨higkeiten auszeichnen, za¨hlen: Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT): Die DBT wurde als sto¨rungsspezifisches Verfahren zur Behandlung der BPS konzipiert (Linehan, 1993). Vor dem Hintergrund der Annahme, dass die BPS prima¨r eine Sto¨rung der ER darstellt, fokussiert die DBT im Rahmen des gruppenbasierten Skills-Trainings mit „Emotionsregulation“, als einem von vier Modulen, explizit auf die Verbesserung diesbezu¨glicher Fertigkeiten. Zwei weitere Module (Achtsamkeit und Distress-Toleranz) ko¨nnen ebenfalls dem Bereich Verbesserung emotionaler Kompetenzen zugeschrieben werden. Daru¨ber hinaus beinhaltet die DBT aber noch weitere Elemente, die in einem weniger engen konzeptuellen Verha¨ltnis zu ER stehen (Verbesserung interpersonale Kompetenzen, Motivationsfo¨rderung, problemfokussierte Einzeltherapie, etc.). Fu¨r die Effektivita¨t der DBT liegen positive Befunde fu¨r die Behandlung von BPS (Lynch, Trost, Salsman & Linehan, 2007), Esssto¨rungen (Bankoff, Karpel, Forbes & Pantalone, 2012), Depression (Feldman, Harley, Kerrigan, Jacobo & Fava, 2009; Harley, Sprich, Safren, Jacobo & Fava, 2008; Lynch, Morse, Mendelson & Robins, 2003), PTBS (Steil, Dyer, Priebe, Kleindienst & Bohus, 2011) und Aufmerksamkeitssyndrom mit Hyperaktivita¨t vor (Hesslinger et al., 2002). Emotion-Focused Therapy (EFT): Auch die von Greenberg (2002) entwickelte EFT zielt explizit auf einen verbesserten Umgang mit Emotionen ab. Im Mittelpunkt der Therapie stehen das emotionale Erleben des Klienten sowie die direkte Arbeit mit Emotionen. Der Therapeut wird dabei als „Emotionscoach“ angesehen, der den Patienten dabei hilft, sich ihrer Emotionen bewusst zu werden, sie zu akzeptieren und zu verstehen (Greenberg,

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2004). Die EFT hat sich als eine der evidenzbasierten Behandlungsformen fu¨r Depression (Ellison, Greenberg, Goldman & Angus, 2009; Goldman, Greenberg & Angus, 2006; Greenberg & Watson, 1998) und Eheprobleme bewa¨hrt (Johnson, Hunsley, Greenberg & Schindler, 1999), zeigt sich vielversprechend fu¨r Trauma durch Missbrauch (Paivio & Nieuwenhuis, 2001), interpersonelle Probleme (Paivio & Greenberg, 1995) und wird als aussichtsreich in der Behandlung von Esssto¨rungen angesehen (Dolhanty & Greenberg, 2007). Achtsamkeitsbasierte Verfahren: Eine weitere Gruppe von Verfahren, fu¨r die relevante Effekte auf ER postuliert werden (Gratz & Tull, 2010), sind achtsamkeitsbasierte Ansa¨tze. Der Kern dieser Interventionen besteht im bewussten, wertungsfreien Erleben der aktuellen subjektiven Erfahrungen. Diese bewertungsfrei-akzeptierende Wahrnehmung bezieht sich auf sa¨mtliche psychischen Pha¨nomene, unter anderem auf Emotionen. Eine Fokussierung auf Emotionen wird in diesen Ansa¨tzen dadurch gefo¨rdert, dass sie dazu einladen, bei unangenehmen Empfindungen nicht mit Vermeidungsverhalten zu reagieren, sondern zu beobachten, was geschieht, wenn man weiterhin lediglich beobachtet. In der Regel werden Emotionen dann sta¨rker und ru¨cken in den Fokus der Aufmerksamkeit. Achtsamkeitsbasierte Verfahren fokussieren allerdings tendenziell eher auf ko¨rperliche Manifestationen von Emotionen als auf das subjektive Gefu¨hl. Die Effektivita¨t von achtsamkeitsbasierten Verfahren ist mittlerweile durch zahlreiche Studien belegt (z. B. Hofmann, Sawyer, Witt & Oh, 2010), wobei jedoch zu kritisieren ist, dass es in diesem Bereich noch wenig methodisch hochwertige Studien gibt, die v. a. auch die Effektivita¨t im Vergleich mit etablierteren Verfahren evaluieren. Acceptance and Commitment Therapy (ACT): Die ACT ist eine Verhaltenstherapie, deren Kern in der Akzeptanz und dem bereitwilligen Erleben negativer Gefu¨hle sowie der Ausrichtung an positiven und intrinsisch-motivierten Zielen und Werten besteht. Patienten lernen durch Akzeptanz- und Achtsamkeitsstrategien aversive Emotionen auszuhalten und dysfunktionale Kontrollversuche wie z. B. Vermeidung zu reduzieren. Wirksamkeitsbelege der ACT liegen fu¨r die Behandlung einer Reihe von Sto¨¨ ngsten (Dalrymple rungsbildern vor, wie z. B. sozialen A & Herbert, 2007), Angst und Depression (Forman, Herbert, Moitra, Yeomans & Geller, 2007), chronischem Schmerz (Wetherell et al., 2011), psychotischen Symptomen (Bach & Hayes, 2002) oder Esssto¨rungen (Juarascio, Forman & Herbert, 2010). Eine Metaanalyse von Powers, Zum Vo¨rde Sive Vo¨rding und Emmelkamp (2009) u¨ber 18 randomisiert-kontrollierte Studien in verschiedenen Anwendungsfeldern zeigt eine mittlere Effektsta¨rke von g = .42 fu¨r ACT. Verhaltenstherapeutisches Emotionstraining: Entgegen der zuweilen verbreiteten Meinung werden in der KVT Emotionen durchaus eine bedeutsame Rolle zuge-

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schrieben (Belz-Merk & Caspar, 2002). Es scheint fast so, als sei die hohe Bedeutung von Emotionen so selbstversta¨ndlich, dass diese nicht ausfu¨hrlich thematisiert werden mu¨ssten. Allerdings wurden sie in der Regel prima¨r als zu vera¨ndernder Sachverhalt angesehen und erst seit neuerem auch als Weg, um andere Symptome positiv zu beeinflussen. Aufgrund der Problem- und Zielorientiertheit der KVT erfolgt eine systematische Arbeit an emotionalen Kompetenzen in der Regel vor allem in Bezug auf Emotionen, die in einem engen Bezug zur zu behandelnden Symptomatik stehen (z. B. Training von Angstbewa¨ltigungskompetenzen im Rahmen einer Angsttherapie). Es ist zurzeit ungekla¨rt, inwieweit es Patienten gelingt, die an diesem Beispiel gelernten Kompetenzen zu generalisieren und fu¨r die erfolgreiche Bewa¨ltigung anderer Emotionen zu nutzen, und inwieweit sie von einem solchen Aufbau genereller emotionaler Kompetenzen profitieren. Vor dem Hintergrund, dass Patienten oft unter einer Vielzahl von negativen Emotionen leiden und es Grund zur Annahme gibt, dass diverse affektive Reaktionen relevant sind fu¨r die Aufrechterhaltung behandlungsbedu¨rftiger Symptome (z. B. wenn nicht erfolgreich regulierte Dysphorie/Hoffnungslosigkeit das Durchfu¨hren und konstruktive Verarbeiten von Expositionen erschwert), scheint die Frage nach der Bedeutung emotionsu¨bergreifender Regulationskompetenzen allerdings hochrelevant. Vereinzelte Befunde zu Effekten von KVT auf generelle ER-Kompetenzen erbrachten eher ernu¨chternde Ergebnisse (Salbach-Andrae et al., 2009). Eigensta¨ndige Interventionen, die explizit und systematisch die allgemeine ER-Kompetenz fo¨rdern, findet man in der KVT bislang eher selten. Eine Ausnahme bildet das verhaltenstherapeutische Emotionstraining von Sulz und Fiedler (2000), welches auf dem DBT-Rational aufbaut und die folgenden Kompetenzen trainiert: (1) Gefu¨hle identifizieren und benennen, (2) Hindernisse fu¨r das Vera¨ndern von Gefu¨hlen identifizieren, (3) die Verwundbarkeit gegenu¨ber schmerzlichen Gefu¨hlen verringern, (4) positive Ereignisse ha¨ufiger werden lassen, (5) die Achtsamkeit fu¨r gegenwa¨rtige Gefu¨hle steigern, (6) den gegenwa¨rtigen Gefu¨hlen entgegen handeln und (7) Techniken der Stresstoleranz anwenden. Das Training wurde nicht auf seine spezifische Wirksamkeit hin untersucht, beruft sich jedoch auf die breite Evidenzbasis der DBT, auf der sich das Training gru¨ndet (Sulz, 2011). Training Emotionaler Kompetenzen: Weitgehend etabliert hat sich im deutschen Sprachgebrauch hingegen das Training Emotionaler Kompetenzen (TEK) (Berking, 2010), welches Methoden und Konzepte aus KVT, DBT, Selbstmanagement-Ansa¨tzen, EFT, achtsamkeitsbasierten Ansa¨tzen und der Allgemeinen Psychotherapie nach Grawe (2004) integriert, um die generelle ER-Kompetenz systematisch zu fo¨rdern. Der Indikationsbereich des Trainings erstreckt sich von Pra¨ventionsmaßnahmen in der Allgemeinbevo¨lkerung, u¨ber die Behandlungsvorbereitung und der Behandlung selbst, bis hin zu Ru¨ckfallpra¨vention. Dabei kann das Training als eigensta¨ndige Intervention oder in

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Kombination mit empirisch-validierten Therapieverfahren eingesetzt werden. Die Effektivita¨t des Trainings konnte mittlerweile in Studien mit Patienten sowie Risikogruppen nachgewiesen werden (Berking, Meier et al., 2010; Berking, Wupperman et al., 2008). Kritisch anzumerken ist, dass das Training zum Teil hohe Anforderungen an die Aufmerksamkeit und Konzentration des Teilnehmers stellt. Daraus schließend ist es fu¨r Patientengruppen, mit welchen kognitives Arbeiten nicht mo¨glich ist, ungeeignet. Kritische Reflexion: Ein grundlegendes Problem im Bereich ER-fokussierter Interventionsforschung resultiert aus der funktionalen Definition des Konstrukts. Wenn man die Bewa¨ltigung konkreter Probleme, das Durchfu¨hren positiver Aktivita¨ten, kognitive Umstrukturierungen etc. prima¨r als Mittel zur Verbesserung der ER ansa¨he, sind diesbezu¨gliche Interventionen auch ER-Interventionen und Therapien, die diese Verfahren einsetzen, auch ER-fokussierte Therapien. Daraus wu¨rde folgen, dass fast alle Therapien ERTherapien wa¨ren und der Begriff ha¨tte seine Bedeutung verloren. Um dieses Problem zu lo¨sen, kann zum einen eine operational-verankerte Definition verwendet werden, in der unter diesem Begriff Verfahren nur dann subsumiert werden, wenn eine (emotionsu¨bergreifende) Fo¨rderung von Regulationskompetenzen explizit intendiert und/oder systematisch betrieben wird. Da aber auch Interventionen, die die Fo¨rderung der ER nicht explizit anstreben, ggf. systematische positive Effekte auf entsprechende Kompetenzen haben ko¨nnen, ist das Konzept der „explizit auf ER-fokussierenden Interventionen“ zu erga¨nzen um das Konzept der „empirisch-bewa¨hrten Maßnahmen zur Verbesserung der ER“. Um letztere festlegen zu ko¨nnen, erscheint es fo¨rderlich auf der Grundlage einer engeren Definition von ER, klinisch relevante ER-Kompetenzen (z. B. Emotionswahrnehmung, -benennung, -versta¨ndnis, -akzeptanz etc.) konkret zu definieren und dann die Effekte verschiedener Verfahren auf diese Kompetenzen zu untersuchen. Diese Art der Effektivita¨tsevaluation sollte erga¨nzt werden um Mediations- und Dismantling-Studien, in denen gekla¨rt wird, inwieweit eine Verbesserung konkreter Aspekte der ER als Wirkfaktor fu¨r einzelne Interventionen angesehen werden kann.

Fazit Es stellt sich die berechtigte Frage, ob das Aufkommen des Pha¨nomens ER tatsa¨chlich etwas ga¨nzlich Neues darstellt oder ob sich das Konzept nicht, begru¨ndet in den fru¨hesten Anfa¨ngen der Psychologie, in verschiedenen Formen durch ihre gesamte Entwicklungsgeschichte zieht. Verdra¨ngt durch den Behaviorismus in der ersten Ha¨lfte des letzten Jahrhunderts ru¨ckten introspektive Pro¨ berpru¨fzesse durch die nicht vorhandene empirische U barkeit in den Hintergrund. Dass der ER in den letzten Jahren vermehrt Bedeutung beigemessen wird, sie einen neuen Schwerpunkt setzt und den Zugang zu anderen Clustern und interkorrelierten Pha¨nomenen ero¨ffnet, la¨sst

sich auch maßgeblich durch die zahlreich durchgefu¨hrten empirischen Untersuchungen in diesem Feld erkla¨ren. Die Frage, ob sich durch diesen Bedeutungszuwachs ein erneuter Paradigmenwechsel vollzieht, la¨sst sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht abschließend beantworten. Die konzeptuelle Na¨he und eine Vielzahl empirischer Studien sprechen fu¨r das große heuristische Potenzial, welches das Thema ER fu¨r die zuku¨nftige Forschung und Interventionsentwicklung in der Klinischen Psychologie birgt. Um die aktuelle Popularita¨t des Konzeptes durch einen innovativen und nachhaltigen Beitrag zur Erkla¨rung psychischer Sto¨rungen und Entwicklung und Evaluation effektiver Interventionsverfahren rechtfertigen zu ko¨nnen, bedarf es jedoch weiterer Bemu¨hungen. Diese beziehen sich auf die Festlegung auf aussagekra¨ftige Konzeptdefinitionen, die Erarbeitung klinisch relevanter ER-Modelle, die Entwicklung valider und reliabler Messverfahren, die Nutzung informationsreicher Studiendesigns und einen Fokus auf operationalisierbare ER-Kompetenzen in Evaluationsund Mediationsstudien. Anstrengungen dieser Art ko¨nnen einen wesentlichen Beitrag zur Beantwortung von klinisch a¨ußerst relevanten Fragen aus dem Bereich der ER leisten. Zu diesen Fragen za¨hlen: 1.) Welche ER-Defizite sind besonders relevant fu¨r die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Sto¨rungen? 2.) Wird der Zusammenhang von ER-Kompetenzen und Psychopathologie von der Art der affektiven Reaktionen bestimmt, auf die sich diese Kompetenzen beziehen? Sind beispielsweise Defizite im Umgang mit Angst relevant fu¨r die Aufrechterhaltung depressiver Sto¨rungen und/oder Defizite im Umgang mit Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit relevant fu¨r die Aufrechterhaltung von Angststo¨rungen? 3.) Mit welchen Strategien lassen sich welche Emotionen am besten regulieren? 4.) Welche Faktoren moderieren die Effektivita¨t verschiedener ER-Kompetenzen? 5.) Mit welchen Methoden lassen sich effektive ER-Strategien am besten fo¨rdern? Bei welchen Sto¨rungen wirken sich Verbesserungen der ER besonders positiv auf die Symptomatik aus? 6.) Welche spezifischen ER-Prozesse (Regulation, Wahrnehmung, Emotionserkennung) sind fu¨r das Wohlbefinden in verschiedenen Altersgruppen bedeutsam? 7.) Wie wirken sich Vera¨nderungen von ER-Prozessen wa¨hrend der Psychotherapie auf Psychotherapierfolg und Wohlbefinden aus? Nur wenn es der ER-Forschung gelingt, auf diese Fragen belastbare und innovative Antworten zu finden, wird sie mehr sein als eine Welle im Meer klinisch-psychologischer Paradigmen und einen nachhaltigen Beitrag zum wissenschaftlichen Kenntnisstand und zur Reduktion des mit psychischen Sto¨rungen verbundenen Leidens leisten.

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Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck) ¨ berblick und kritische Reflexion des aktuellen Forschungsstandes Emotionsregulation: U

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Dipl.-Psych. Elena Heber Leuphana Universita¨t Lu¨neburg, Innovations-Inkubator Rotenbleicherweg 67, RW 014 21335 Lu¨neburg E-Mail: [email protected]



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