Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Auf einer Kirchensynode des Jahres 1337/8 beschwerte sich Patriarch Johannes XVI. Kalekas, die Bürger Thessalonikis versammelten sich zwar in großer Zahl in der Kirche des Stadtheiligen Demetrios, vernachlässigten jedoch die Kirche Christi: »… sie ehren den Sklaven mehr als den Herrn und versammeln sich in großer Menge in der Kirche des heiligen Großmärtyrers und Myronspenders Demetrios, während sie zugleich an der Kirche des Herrn und Erlösers Christus vorbeigehen. Und so soll der Chartophylax ( Johannes) zu ihnen gesagt haben, dass die Thessaloniker den Märtyrer mehr ehren als Christus.«1 Der Vorwurf scheint durchaus berechtigt gewesen zu sein, häufen sich doch in spätbyzantinischer Zeit Hinweise auf eine übertriebene Demetriosverehrung. Man gewinnt den Eindruck, er sei alleiniger Bezugspunkt des religiösen Lebens in Thessaloniki gewesen.2 Bischöfe und Theologen geizten nicht mit schmeichelhaften Vergleichen, wenn es darum ging, ihre Zuhörerschaft von der überragenden Bedeutung des Stadtpatrons zu überzeugen. Demetrios sei der Schutzheilige der Soldaten und aller Reisender; er allein garantiere die Versorgung der Stadt. Sein Myron sei Medizin gegen jegliche Krankheit; wie Gott erweise er allen Menschen Wohltaten und scheine über der Stadt. Und überhaupt: Demetrios sei wie das Getreide, wie das Getränk, wie alles Angenehme, wie die Sonne, wie der Himmel und das Meer, wie alles, was unverzichtbar ist.3 Der Theologe Nikolaos Kabasilas eröffnet dem Leser seines Enkomions auf den Stadtpatron, er übertreffe nicht nur alle Propheten von Abraham bis Johannes den Täufer, sondern auch die Apostelfürsten Petrus und Paulus sowie alle Märtyrer.4 Damit rückt er Demetrios verdächtig nahe an Christus und baut seinen Vergleich wie folgt 1 Darstellung des Todes des hl. Demetrios in einem illustrierten Menolog des 13. Jh. In die Bildgestaltung floss die Ikonographie
des Marientods ein, aber auch die aktuelle Erscheinung des Demetriosschreins in Hagios Demetrios.
aus: »Dieser wurde in Entsprechung zu jenem unter Pontius Pilatus hingerichtet, während jener, in Entsprechung zu diesem, ebenfalls hingerichtet wurde.«5 Gregorios Palamas wiederum sieht den lokalen Märtyrer als Opfer, über dem sich die Stadt Thessaloniki versöhnte. Durch ihn seien die Gottlosigkeit und die Furcht der Frommen geschwunden, die Kämpfer Christi zum Vorschein gekommen. Nun seien große Kirchen errichtet worden, während sich anderenorts die Christen noch zu verbergen hatten. Thessaloniki wurde eine Stadt Gottes, gar zum Paradies, das sich nicht mehr an Wasser, sondern an Myron labte.6 Dem hl. Demetrios ausgefeilte Lobreden zu widmen wurde geradezu zum intellektuellen Sport. Die gebildete Oberschicht der Stadt überbot sich darin, in gestelzten Worten Demetrios zu loben, und zog dabei alle Register des Vergleichs mit antiken Heroen und mythischen Figuren.7 Immer wieder wurden die Wundererzählungen und Passionsgeschichten aktualisiert, ausgekleidet und in neuer Fassung der Gemeinde vorgetragen oder aber in der Oberschicht verbreitet. Ein besonders eindrückliches Beispiel für die literarische Elaboriertheit des Demetrioslobs ist ein Verszyklus des bekannten Dichters Manuel Philes (Text 1).8 Er beginnt mit der Geburt des Heiligen – ein Thema, das sonst nie aufgegriffen wurde9 – fährt fort mit Ereignissen der Passion, der Gefangennahme im Bad, der Tötung des Skorpions, Demetrios’ Gebet für Nestor, der Hinrichtung Nestors und der des Demetrios, und schließt ab mit Epigrammen auf einzelne Wunder des Heiligen. Immer wieder versicherten sich Klerus und Bewohner Thessalonikis der Bedeutung ihres Schutzpatrons, als müssten sie sich beständig suggerieren, ihre Stadt sei gegen Feinde gefeit. Dies galt umso mehr für eine Zeit, in der das byzantinische Kaiserreich stetig zusammenschmolz. Je mehr Thessaloniki zu einer von Feinden umzingelten Insel wurde, umso lauter wurden die Hymnen auf den Stadtheiligen, umso ausgeprägter seine Gleichsetzung mit Christus.
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1. Ein ausführlicher Verszyklus auf den hl. Demetrios von Manuel Philes:
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(des Gefängnisses) des Demetrios, indem er aus dem Himmel einen Engel schickt, der ihm einen Kranz darreicht.
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dem Schrein des Demetrios niederwirft, bekommt er seine Bitte umgehend erfüllt. 84: A uf die Heilung des darniederliegenden Konsuls
72: Auf die Geburt des heiligen Demetrios
Der Märtyrer kommt aus Thessaloniki, aber es ist, als sei er aus Persien gekommen, oder aus Arabien wegen des Myrons, oder vom Himmel wegen seiner Wunder. Und wenn er auch Samen und Erde ist, so ist er Samen dieses Lebens.
78: Auf Nestor und Lyaios
Nestor, komm zum Gott des Demetrios und fliehe nicht vor der Rüstung des Lyaios. Zwar ist er mächtig wie der Drache Briareos, du aber wirst dem Barbaren einen tödlichen Schlag versetzen. 79: Auf die Hinrichtung Nestors mit dem Schwert
73: Auf den Heiligen, der zum Konsul von Hellas
ernannt wurde Maximian ernannte dich, Demetrios, Ruhm der M ärtyrer, zum Aufseher von Hellas. Christus aber ernennt dich zum Aufseher der F rommen; und so bist du gleich zweimal Aufseher.
Welch königlichen Lohn du doch erhältst, hochverehrter Nestor, für die Schlachtung des Barbaren! Denn du wurdest in die Armee der Märtyrer eingeschrieben und du kommst Demetrios in den Siegeskränzen gleich.
2 Siegel des Erzbischofs Konstantinos Mesopotamites, dessen Amtszeit nicht sicher datiert werden kann. Es zeigt auf der Vorderseite, wie sich der Bischof ehrfürchtig vor dem hl. Demetrios verneigt. Die Inschriften auf der Vorderseite lauten in freier Übersetzung: »Heiliger Demetrios. Mantel, der du das Opfer kleidest, schütze den Bischof Konstantinos aus der Familie der Mesopotamites.« Auf der Rückseite ist zu lesen: »Ein Märtyrer, ein Zeuge der Schriften wie der zu verrichtenden Dinge.«
gegen Christus Gnade dem Samuel (eigentlich Samson: Richter 15, 10 u. 15 –17). Gnade dem Demetrios Denn so wie jener die alten Israeliten mit einem Kiefer urteilt, so weiht dieser mit einem Strick die frommen Herzen.
mit einer Lanze Wahrhaftig, von Gott hast du empfangen, o Phalanx der Märtyrer, gestern den edlen Nestor, der ein Schwert darreicht, und heute den Demetrios, der eine Lanze darreicht, der gestern noch Soldat war, heute aber Feldherr ist. 81: Auf die Myronabsonderung
3 Umzeichnung eines verlorenen Siegels des Erzbischofs Jakob, der um 1300
sein Amt innehatte. Es zeigt in Anlehnung an das bekannte Formular der Deesis zu Seiten eines Brustbilds Christi die Muttergottes und den hl. Demetrios in Fürbitthaltung. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: »Das Siegel Jakobs aus Thessaloniki trägt die Christusgebärerin und den Märtyrer.«
Auch Bilder reagierten auf diese übersteigerte Verehrung. Ein Siegel des Erzbischofs Konstantinos Mesopotamites, dessen Episkopat nicht sicher bestimmt werden kann, zeigt den Bischof, wie er vor dem stehenden Heiligen proskyniert (Abb. 2).10 Die Verbildlichung solcher Demutsgesten hat zwar eine lange Tradition, doch findet sie sich eher im Kontext privater ex voto-Darstellungen. Nun aber siegelt der Thessaloniker Erzbischof mit einem öffentlichen Bekenntnis seiner Demut gegenüber dem Stadtheiligen. Noch einen Schritt weiter ging Erzbischof Jakob, der um 1299 sein Amt innehatte. Sein Siegel zeigt auf der einen Seite die Muttergottes und den Stadtheiligen in Fürbitthaltung vor einem Brustbild
75: Auf die Gefangennahme im Bad
Den gewesenen Statthalter und Hochverehrten sperrt nun in die Gewölbe von Badeheizöfen ein Maximian, das tyrannische Herz, aber selbst im Gefängnis hörst du nicht auf zu predigen. 76: Auf die Tötung des Skorpions
O Skorpion mit deinem spitzen Stachel, du wagst alles, und jetzt bist du kühn sogar gegen den Märtyrer! Wer kann dich jetzt, wenn nicht der Leichnam des Märtyrers, zusammen mit dem geistigen Skorpion töten? 77: Auf die Bekränzung aus dem Himmel
Der Kaiser begrenzt die Weite (der Seele) des Demetrios, indem er ihn in die Gewölbe der Badeheizöfen einsperrt. Gott erweitert die Enge
85: Auf den blutvergießenden Feldherrn
Nachdem du, Märtyrer, für Gott dein Blut vergossen hast, erhältst du als Gegenleistung die Myronabsonderung. Du hast auch einen anderen Blutfluss eingestellt, den des Todes, wie der Feldherr bezeugt. 86: Auf die Herbeibringung von Getreideschiffen
80: Auf die Hinrichtung des heiligen Demetrios 74: A uf die Anklage
Martinianos (sic) Martinianos und Leontios war gemeinsam die Präfektur der Illyrer sowie die völlige Lähmung des Körpers, das Niederfallen vor dem Schrein des Demetrios und die sofortige wundersame Heilung der Glieder.
Größter Salomon, wen nennst du »ausgeschüttetes Myron« (Hohelied Salomos 1, 3)? Ich glaube, den Demetrios, aus dem das Myron wie ein Ozean fließt. Lasst uns schöpfen; niemand kann die Gnade beenden. 82: Auf Lupos, den Diener des heiligen Demetrios
Der Diener hat den Blick auf den Ring des Herrn geworfen, mit dem er ganz viele Wunder bewirken wird. So hat er auch ein würdiges Ende gehabt, denn er wurde enthauptet und ist jetzt bei seinem Herrn. 83: A uf die Heilung des darniederliegenden Leontios,
des Präfekten des Illyricum Als er die Provinz der Illyrer durchreiste, wurde Leontios am ganzen Körper schwach. Als er sich aber vor
während der Hungersnot Kapitän, wohin steuerst du das Schiff? Lass den geraden Seeweg zur Kaiserstadt und komm zu den Thessalonikern, um den Weizen zu verkaufen. Das sagt der Märtyrer dem Weizenhändler im Traum. 87: Auf die Heilung vom Aussatz
Derjenige, der gestern den Würgegriff der Hungernot gelöst hat, löst jetzt auch die Schlinge der Pest in Thessaloniki. Wie prächtig ist deine Gegenleistung für die Erziehung, Demetrios, an deine Pflegerin und Amme, die Heimat! 88: Auf den Sakristan Onesiphoros
Die Biene macht die Kerze des Märtyrerschreins nicht für Dich, Sakristan! Lass die schlechte Tat, oder du wirst aus dem Grab rufen, der Märtyrer habe dich überrascht. 89: Auf die Stichflamme, die unter (Kaiser) Maurikios
aus dem Schrein hervorkam Fass nicht die Gebeine des Demetrios an, Herrscher Maurikios, fürchte die Flamme. Denn der Soldat will nicht halbiert mit seiner Heimat kämpfen und leiden. (Manuel Philes, carm. II, 301– 306, Nr. 72 – 89. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
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Konstantinopel Thessaloniki
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
erneut zu einer osmanischen Besetzung, die bis 1402 dauerte.17 Danach wurde Thessaloniki für zwei Jahrzehnte ein quasi unabhängiges Despotat. 1423 ergab sich die Stadt den Venezianern.18 Doch machten sich die neuen Herren schnell durch ihre ungerechte Verwaltung unbeliebt, und nicht wenige Einwohner Thessalonikis wünschten sich die türkische Herrschaft zurück.19 Am 29. März 1430 wurde Thessaloniki schließlich durch Sultan Murat II. (1421–1451) erobert und blieb für fast ein halbes Jahrtausend im Besitz des osmanischen Reichs.
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
Mistra 100 km
4 In spätbyzantinischer Zeit war Thessaloniki nur mehr eine von Feinden umgebene Insel des byzantinischen Reichs. Nachdem der Landweg nach Konstantinopel unterbrochen worden war, war die Stadt wirtschaftlich auf sich alleine gestellt.
Christi in einem Himmelsegment (Abb. 3).11 Die Bedeutung dieser Darstellung erschließt sich erst im Vergleich mit anderen sogenannten Deesis-Darstellungen. Mit diesem Begriff, der eigentlich »Fürbitte« bedeutet, werden Darstellungen der Muttergottes und des Täufers Johannes bezeichnet, die sich als Mittler Christus zuwenden und somit Wünsche des Stifters Gott überbringen.12 Wenn ein Heiliger in dieser Standardbildformel Johannes ersetzen konnte, dann sagt das sehr viel über die Wertschätzung des hl. Demetrios aus: Er ist an die Stelle des Täufers getreten und wird geradezu der Muttergottes gleichgestellt.13 Mehr denn je bekannte man sich zur Verehrung des Stadtheiligen als Garanten städtischen Wohlergehens in turbulenten Zeiten.14 Die wechselhafte spätbyzantinische Phase der Stadtgeschichte begann mit dem Ende der Lateinerherrschaft 1222 und der Einnahme Thessalonikis durch Theodoros Komnenos Dukas, der sich hier wohl 1225 – in Konkurrenz zu den Herrschern von Nikaia – zum Kaiser krönen ließ. 1230 geriet die Stadt in die Abhängigkeit des Bulgarenreichs,
doch schon 1246 wurde sie von Johannes III. Vatatzes (1222 –1254), dem Kaiser von Nikaia, eingenommen. Nun war Thessaloniki wieder Teil des byzantinischen Reichs. Nach einer vergleichsweise friedlichen Phase in der zweiten Hälfte des 13. und dem ersten Drittel des 14. Jh. kam es zu inneren Tumulten, die 1342 schließlich zur Übernahme der Stadt durch die Zeloten führten. Dabei handelte es sich um eine antiaristokratische Parteiung, die sich aus Angehörigen sozial schwächerer Schichten zusammensetzte. Bis 1350 konnte sich die Zelotenregierung halten, dann wurde die Stadt wieder unter die Reichsverwaltung gestellt. In den Folgejahren wurde jedoch der osmanische Druck auf Byzanz immer größer. 1362 wurde Adrianopel, das heutige Edirne, erobert; nach und nach fielen auch die byzantinischen Festungen in Nordgriechenland, so dass Thessaloniki nur mehr eine Insel des schrumpfenden byzantinischen Reichs war (Abb. 4). Fortan war die Hafenstadt auch wirtschaftlich auf sich allein gestellt, da der Warenverkehr nach Konstantinopel unterbrochen war.15 Bautätigkeit und künstlerische Aktivitäten stagnierten; Architekten und Künstler wanderten nach Serbien ab, wo sie die Malerei zu einem neuen Höhepunkt führten.16 1387 eroberten die Osmanen ein erstes Mal Thessaloniki, doch fiel die Stadt wenig später wieder in den Besitz der Byzantiner. 1394 kam es
Noch war es nicht soweit, noch feierte man den hl. Demetrios als Schützer der Stadt, noch kamen Pilger von fern und nah, um dem Heiligen ihre Reverenz zu erweisen. Ein alljährliches Fest – zum Teil religiöse Feier, zum Teil Markt – zog große Besuchermassen an: Die Demetrien avancierten bald zu einem überregional bekannten Ereignis.20 Diese Verbindung eines Heiligenfests mit einem Markt war nichts Neues; in vielen Städten fand aus solchem Anlass ausgedehnter Handel statt.21 In Thessaloniki entwickelte sich der Jahrmarkt um das Fest des Heiligen im Lauf der Zeit zu einem mehrwöchigen Spektakel, das zahllose Besucher in die Stadt zog und auf welches die Thessaloniker stolz blickten.22 Es wurde als Fest der Feste angesehen, übertraf – jedenfalls in der Wahrnehmung der Bevölkerung – an Bedeutung sogar Weihnachten und Ostern. Der ganze Jahresablauf war auf die Demetrien ausgerichtet; der Oktober galt als heiliger Monat.23 Wie man die Demetrien als auswärtiger Besucher Thessalonikis wahrnahm, das beschreibt der sog. Timarion.24 Dabei handelt es sich um die anonyme Imitation einer Lukian-Satire aus dem 12 . Jh., die in Dialogform die Abenteuer des Timarion beschreibt. Dieser Timarion, ein Einwohner Konstantinopels, war auf dem Weg zum Demetriosfest in Thessaloniki, als er plötzlich krank wurde, starb und eine Unterweltreise machte. Doch bevor er dorthin gelangte, wurde er Augenzeuge der Demetrien, deren Bedeutung er mit der großer panhellenischer Feste der Antike verglich:25 »Die Demetrien sind ein Fest, wie einst in Athen die Panathenäen und in Milet die Panionien, und sie geben zugleich die bedeutendste Messe für die Makedonier ab. Nicht allein eine Menge Volks desselben Landes und Stammes strömt
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dabei zusammen, sondern aus allen Weltgegenden kommen Griechen jeder Art, dann die mannigfachen Stämme der anwohnenden Mösier aus den Ländern an der Donau und an den Grenzen Skythiens, auch Campanier und andere Italiener, Iberier, Lusitanier und Kelten von jenseits der Alpen, ja, um es kurz zu sagen, die Küsten des fernen Ozeans senden andächtige Wallfahrer und Beter zu den Altären des Märtyrers; so groß ist sein Ruhm durch ganz Europa weit und breit.« Doch war die Handelsmesse nur der kommerzielle Rahmen einer Feierlichkeit, die einen religiösen Kern hatte und entsprechend liturgisch begangen wurde.26 »Als es (sc. das Fest des Demetrios) aber nahe bevorstand, kehrten wir in die Stadt zurück, wo wir die Heiligtümer und Kapellen besuchten und auch der vor den Toren unter Zelten abgehaltenen Messe die gebührende Ehre antaten. Diese beginnt sechs Tage vor dem Feste und hört mit dem Montag unmittelbar danach auf.« Länger als eine Woche ehrte man den Stadtheiligen durch Gottesdienste in den verschiedenen Kirchen. Die eigentliche Festliturgie setzte drei Tage vor dem Demetriosfest, dem 23. Oktober, ein:27 »Nachdem ich mir alles mit Muße beschaut, begab ich mich, voll von dem Eindruck des Gesehenen, in die Stadt zurück, wohin jetzt das Verlangen nach einem anderen Schauspiele, nämlich der heiligen kirchlichen Feier, mich führte. Diese dauert drei ganze Nächte hindurch unter Mitwirkung einer Menge von Priestern und Mönchen, die, in zwei Chöre geteilt, Hymnen zum Preise des Märtyrers anstimmten. Die Oberleitung hat dabei der Erzbischof, nach dessen Anordnung die Feier vor sich geht, und der dafür sorgt, dass die heiligen Gebräuche gehörig beobachtet werden. Alles dies geschieht aber nachts beim Scheine der Kerzen und Fackeln.« Man versammelte sich also in den drei Nächten vor dem Heiligenfest in der Kirche Hagios Demetrios, wo unter Leitung des Erzbischofs Vigilien abgehalten wurden. Am Morgen des Heiligenfests kam dann der Statthalter in die Kirche:28 »Doch als die dämmernde Eos mit Rosenfingern emporstieg, wie es bei Homer heißt, begab sich der Statthalter des Landes nach dem Tempel, begleitet von einer zahlreichen und glänzenden Leibwache, von einem ansehnlichen Trupp Reiter und einer stattlichen Schar Bewaffneter zu Fuß, die den Pomp seines Aufzugs vergrößerten.« Bei der Ankunft des Dux verbeugten sich die in der Kirche Versammelten, während Nonnen im nördlichen Querhausarm sangen. Auf das Signal des Statthalters begann der Erzbischof mit dem
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Festgottesdienst, und die Gemeinde rief den Titelheiligen in einer Reihe von Gebeten an.29 Gegen Ende der Feier trat der Statthalter vor das Sanktuar und folgte diesem Beispiel. Vor der Ikonostase stehend bat er den Erzbischof hervorzukommen. Es folgte eine Psalmodie, antiphonierend gesungen von einem Männer- und einem Nonnenchor. Alle Kirchenbesucher riefen nun den Heiligen »in der üblichen Art und Weise« an, wobei die auswärtigen Besucher den Heiligen um eine sichere Heimreise baten. Dann verließ man die Kirche.30 Wie dieselbe Feier um die Mitte des 14. Jh. aussah, berichtet Konstantinos Harmenopoulos, eigentlich ein bedeutender Jurist, der aber auch in einer Lobrede ausführlich auf die Verehrung des Stadtheiligen eingeht.31 Jede Woche sei der hl. Demetrios an drei Tagen geehrt worden, am Sonntag, am Mittwoch und, zusammen mit der Muttergottes in der Acheiropoietosbasilika, am Freitag (Text 2).32 Konstantinos liefert auch gleich die Erklärung: Sonntag ist der Tag der Auferstehung des Herrn und des Martyriums des hl. Demetrios, Mittwoch der Tag, an dem der Herr verraten und Demetrios geboren wurde, und Freitag schließlich der Tag der Passion Christi, an dem man des Leidens der Muttergottes gedachte und in dieses Gedenken den Märtyrer Demetrios miteinschloss. Im Oktober steigerte sich die Verehrung des Stadtpatrons zu kollektivem Fasten, das sich – in Analogie zur Fastenzeit vor Ostern – bis zum Vorabend des Heiligenfests am 26. Oktober hinzog. Nun erschallten jeden Sonntag und Mittwoch Gesänge zum Lob des Heiligen; auch traf man sich, wie gehabt, jeden Freitag in der Acheiropoietoskirche, um neben dem hl. Demetrios auch die Muttergottes durch reiche Hymnen zu ehren.33 Anders als zu Timarions Zeiten, als die Feierlichkeiten erst ab dem 20. Oktober einsetzten, war im 14. Jh. der ganze Oktober für die Feierlichkeiten reserviert. Am Vorabend des Fests des Stadtpatrons waren die Kirchen Thessalonikis, vor allem aber die des hl. Demetrios und der Muttergottes, also die Acheiropoietosbasilika, festlich erleuchtet. Bei Einbruch der Dämmerung begann eine Prozession mit dem Erzbischof und dem Klerus an der Spitze, umringt von Sängern und Menschen mit Kerzen (Text 3).34 Ausgangspunkt war die Kataphyge genannte Kapelle, die sich im Bereich der unteren Agora befunden hat. Von dort begab man sich zur Acheiropoietosbasilika, wo man eine weitere Station feierte und auch eben jene Festrede des Konstantinos Harmenopoulos verlesen wurde. Von hier
ging es nach Hagios Demetrios. Dort angekommen, begann ein Gottesdienst, der die ganze Nacht hindurch andauerte und am nächsten Tag in die eigentliche Feier des Heiligen überging. Diese scheint in vier Abschnitte gegliedert gewesen zu sein, einen ersten Teil, in dem Kaiser und Statthalter aktiv teilnahmen, einen zweiten Teil, in dem der Erzbischof zelebrierte, einen dritten Teil, an dem die Mönche beteiligt waren, und einen vierten Teil für das Volk.35 Neben dieser geordneten Liturgie scheint es auch den Brauch gegeben haben, am Vorabend der Heiligenfeier mit gefesselten Händen die Kirche Hagios Demetrios zu umrunden. Erzbischof Isidor Glabas preist diese Art der Frömmigkeit, mit der – in offenkundiger Analogie zur Kreuztragung Christi – das Martyrium des Heiligen nachempfunden wurde, in den höchsten Tönen: »Ich lasse den Verzicht auf Speis und Trank unerwähnt, ebenso auch die freiwillige Kasteiung des Körpers, die großes Lob verdienen und auf die die eifrigsten Pilger des Märtyrers stolz sind, mehr als auf andere Ehrbezeugungen oder Geschenkdarreichungen. Denn während sich seine heilige Andacht schon nähert, umkreisen sie gerne seine Kirche, indem sie die Hände auf dem Rücken gebunden haben. Und so glauben sie, vom hl. Demetrios Gnade zu erlangen, indem sie sich selbst eine strenge Behandlung ihres Körpers auferlegen und sich zu diesem Akt der Unterwerfung zu Ehren des Märtyrers verurteilen«.36 Die letzte Beschreibung der Festliturgie stammt von Erzbischof Symeon. Er verfasste zwischen 1419 und 1429, also in den Jahren vor der türkischen Eroberung der Stadt, eine sog. Διάταξις ἀκριβὴς τῆς ἑορτῆς τοῦ Ἁγίου Δημητρίου, also eine »genaue Anleitung für das Fest des hl. Demetrios« (Text 4).37 Ihn interessiert vor allem die Anordnung der Prozessionsteilnehmer und das genaue Prozedere des Klerus während der Festivitäten. Ausgangspunkt des Festzugs ist die Kirche der Muttergottes τῆς καταφυγῆς, wo sich der gesamte Klerus der Stadt und das Volk trafen. Dort fand eine mit feierlichen Gesängen angereicherte Vesper statt, bevor sich der Prozessionszug in Bewegung setzte. Die Mitte des Zugs bildeten vier Diakone, die einen Schrein (κιβώτιον) mit Demetriosmyron trugen, sowie der Erzbischof. Schließlich erreichte man das Vortor von Hagios Demetrios mit dem Glockenturm und nach weiteren Gebeten und Gesängen betraten die Prozessionsteilnehmer die Kirche. Nun begann eine zweite feierliche Vesper. Vor dem Einzug in den Altarbereich verehrte der Klerus das Proskynema (προσκύνημα),
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2. Verehrung des hl. Demetrios in der Acheiropoietoskirche am Vorabend des 16. Oktober: Sprechen wir, wenn ihr wollt, kurz über das Fest und die feierliche Prozession, wie sie ihren Ausgang genommen haben. Ich richte mich dabei an diejenigen, die das alles nicht wissen, wenn es denn solche gibt; die Rede wird vernünftig, fromm und gottliebend sein für diejenigen, die das Fest erfunden haben. Denn die Stadt, die den großen Märtyrer geboren hat, ehrt ihn das ganze Jahr wegen der Gaben und Gnade, die sie vom Himmel durch ihn bekommt, und verehrt ihn auch mit Hymnen, die sie ohne Unterlass zweimal pro Woche während des ganzen Jahres singt, am ersten Tag der Woche, den wir Sonntag nennen – wir wissen ja, dass unser Herr am Sonntag auferstanden ist –, und am Mittwoch, als unser Herr bekanntlich an die Ungerechten verraten wurde. Am Sonntag verehren wir den hl. Demetrios, da ihm in Nachahmung des Herrn freiwillig in die Rippe gestochen wurde; doch anders als beim Herrn – ich kann nicht sagen, ob zum Vorteil oder zum Nachteil – hat seine Rippe unzählige Wunden bekommen. Und am Mittwoch, da er an diesem Tag, wie man sagt, erstmals geboren und durch sein Blut freiwillig wiedergeboren wurde, weshalb er in den Himmel aufstieg, wo er unsterblich lebt und von wo er seine eigene und alle Städte überwacht. Und welch eine Wohltat: Er wird in dieser Kirche der hl. Mutter-
gottes auch jeden Freitag verehrt, am Tag, an dem wir sie traditionsgemäß wegen der Passion des Herrn feiern, denn sie stand vor dem Kreuz des Erlösers, das die Juden an diesem Tag aufgerichtet hatten, und ihr mütterliches Herz litt mit dem Sohn. Die Stadt befand es deshalb für richtig, dass der Christus nachahmende Märtyrer zusammen mit der Mutter Gottes gefeiert wird. Da also die Muttergottes das ganze Jahr so gefeiert wird und da auch die Stadt ihren Patron jedes Jahr mit Fasten ehrt, das seinen Anfang am ersten Tag des Monats nimmt, an dem der Heilige das Martyrium gelitten hat, und da die Bürger mit diesem Fasten ihre Seelen und Körper reinigen, haben sie Folgendes entschieden: Sie singen am Sonntag und Mittwoch der Fastenzeit dem Siegreichen mit Kanones Lob, die mit außergewöhnlicher Musik komponiert wurden, und flehen ihn in Vorbereitung auf das Fest an. Sie entschieden dasselbe am Freitag vor dem großen Fest des Heiligen zu machen, an diesem Tag auch das Loblied wieder zu singen und zugleich auch die Muttergottes zu feiern, indem sie überaus schöne und unerhörte Melodien, Gottes- und Märtyrerhymnen miteinander vermengen. (Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 157296 –158328 Gkines. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
3. Prozession aus Anlass des Fests des hl. Demetrios: Ich werde meine Rede beenden mit der heiligen und göttlichen Prozession, welche die ganze Stadt jährlich im Anschluss an diese vorfestliche Freude wohlgeschmückt und in guter Ordnung durchführt, wobei es eine, die ihr entsprach oder nahekam, bei niemandem jemals gegeben hat, noch eine, die so großartig gewesen wäre wie sie. Wer ihre Anmut nicht bewundern würde, kann ich nicht sagen, oder ihre Kühnheit, wie sie durch die Hauptstraße von der sogenannten Zuflucht (Kataphyge) aus – denn dort verbarg sich der edle Kämpfer eine Weile lang und fand Zuflucht, weil es da unterirdische Hallen gibt, nach dem Gebot, das befiehlt, wenn sie uns von hier vertreiben, dorthin zu gehen, als er gesucht wurde, diese aber, wie es geschrieben steht, dem Zorn Raum gaben (vgl. Römer 12 , 19.) – mit Gesang, Triumphlied und allergrößtem Lichterglanz zu seiner göttlichen und berühmten Kirche voranschreitet. Alle
Gassen erstrahlten von Licht und sie (die Prozession) bildete sein Christus nachahmendes Leid ab, wie er von dort in einem Umzug zum Martyrium geführt wurde …. Denn was den Hervorragenden geschieht, ist auch hervorragend, gleich ob ihr Geschick besser oder schlechter sein sollte; und das ist auch zu sehen, wie es täglich dem Erretter aller Dinge Christus durch die Priester in der göttlichen Liturgie geschieht, um den Verrat an ihm und die Verspottung durch die Unrechten abzubilden. Was einst zur Schmähung und zum Spott der Heiligen und, sage ich, des Heiligen der Heiligen durch die Verschwörung des Bösen erdacht wurde, das zu verehren ist zu ihrer Ehre und ihrem Ruhm durch die Kirche des Gottes aller Dinge ersonnen worden, zur Strafe für die Täter, zum Ruhm für die, die gelitten haben. (Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 160 409 –161431 Gkines. Übersetzung Albrecht Berger)
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4. Erzbischof Symeon beschreibt 1429 den Ablauf des Demetriosfests: Genaue Anordnung des Fests des Heiligen Demetrios. I. Am Vorabend des Festes des Heiligen Demetrios, des wundertätigen, myronspendenden und allergrößten unter den Märtyrern, sammeln sich zuerst in der Kirche unserer allheiligen Muttergottes Kataphyge die Priester aller zentraler Kirchen mit ehrwürdigen Kreuzen und das ganze Volk. Zu festgesetzter Zeit kommt dorthin auch der Erzbischof mit den Bischöfen, den Kreuztragenden, den anderen Kirchendienern, Priestern, Notaren, Kirchensängern und Lektoren. … Während der Prozession gehen alle in folgender Ordnung: zuerst die ehrwürdigen Kreuze der zentralen Kirchen, getragen von Lektoren, dann das einfache Volk, dann die Würdenträger des mittleren Stands paarweise und nach Rang angeordnet – die ehrwürdigeren hinten –, dann die Senatoren, ebenfalls paarweise und nach Rang angeordnet – die ehrwürdigeren hinten –, dann das heilige Kreuz der Hagia Sophia, das ein Subdiakon oder ein Lektor mit bedecktem Kopf trägt. Danach folgen paarweise die Lektoren ohne Kopfbedeckung, dann paarweise die mit Kopfbedeckung, gleich danach die Kirchensänger, ebenfalls paarweise, wobei sich die Domestikoi (Kirchensänger) in ihrer Kleidung hinten anschließen, darunter auch der Erzkanonarch. Direkt nach den Domestikoi kommen paarweise die Diakone, zuerst diejenigen, die kein Amt innehaben, dann die Amtsträger je nach Rang, mit den ehrwürdigeren hinten. Vor den kreuztragenden (Diakonen) gehen aber vier Diakone, die den Schrein des Heiligen mit dem darin befindlichen heiligen Myron tragen, und auf deren Seiten vier Lektoren mit Kopfbedeckung, die mit Hilfe von Stangen die wie einen Himmel über dem Schrein aufgespannten Tücher halten, während beiderseits dieser letzteren wiederum sechs Sakristane kommen, welche sechs große brennende Fackeln tragen, und noch je zwei weitere auf beiden Seiten, die mit Weihrauchgefäßen räuchern. Hinter dem Schrein kommt der Zweite Diakon mit einem Weihrauchgefäß, die kreuztragenden Diakone und gleich danach der Erzbischof, der von den zwei ersten Kreuztragenden begleitet und gestützt wird, darunter auf der rechten Seite der große Chartophylax. Die Notare laufen neben dem Erzbischof, der Bischofsstab hingegen folgt dahinter, getragen von einem Lektor mit weißem Gewand und Kopfbedeckung. Gleich nach dem Erzbischof kommen die Bischöfe, auch diese paarweise angeordnet in ihren Mänteln, und danach die kreuztragenden Priester mit Richterfunktion, dann die Äbte, dann der große Erzpries-
ter und der große Zweite Priester, und die restlichen Offizienträger und Ekdikoi-Priester (Priester mit juristischer Vollmacht) mit ihren Stäben. Danach die Beichtväter und die restlichen Mönchspriester und nachfolgend die Priester der Stadt, alle paarweise in Ruhe schreitend und nach den Anweisungen des zweiten Kanonarchen singend, der zwischen den Priestern geht. Hinter den Priestern folgt noch ein Teil des frommen Volks, Männer und Frauen, geordnet und ehrfürchtig, indem alle das Kyrie eleison singen. Wenn die Würdenträger und der Klerus das große Vortor erreichen, wo der Glockenturm liegt, kommt auch der Erzbischof und bleibt stehen, während diejenigen, die den Myronschrein tragen, auch anhalten. Es wird ein langes Gebet von dem Zweiten Diakon gesprochen, das Kyrie eleison gesungen, und der Erzbischof segnet. … III. Nach dem Typikon des heiligen und großen Sonntags der Auferstehung Christi, unseren Gottes, wird auch das Gedächtnis des myronspendenden und heiligen Märtyrers Demetrios in seinem ehrwürdigen Tempel in der Stadt Thessaloniki gefeiert. Am Abend findet, wie schon erwähnt, die Prozession von der Kirche der Kataphyge statt …. IV. Im Orthros, eine Stunde vor dem Sonnenaufgang, läuten die Glocken prächtig … der Erzbischof hat nun sein Gewand angelegt, und es wird zusammen mit dem Klerus, den Bischöfen und allen Priestern eine Prozession in der Kirche gemacht; sie gehen rund um das Grab und in die Seitenschiffe hinaus, indem das Kreuz vorangeht und ein Troparion … gesungen wird: »Weil der Märtyrer Demetrios bei der Auferstehung Christi Ruhm bezeugt, indem er das Myron aus seiner Seite fließen lässt, preisen wir ihn hoch.« Nachdem sie die Kirche von der einen zur anderen Seite umgekreist haben, betreten sie über das Seitenschiff, dort wo der Ambo steht, das Mittelschiff, durchschreiten es nach hinten und beten dabei das Grab an. Dann steigt der Erzbischof auf den Thron und, nachdem der Chartophylax unten eine Rede auf den heiligen Demetrios gelesen und die Erlaubnis eingeholt hat, steht der Erzbischof auf. Der Erzdiakon spricht das »Lasst uns den Herrn bitten.« und der Erzbischof liest für das Volk ein Gebet an den hl. Demetrios. Und nachdem er die Entlassung des Orthros gemacht und das Volk gesegnet hat, gibt er Erlaubnis und sie fangen mit der heiligen Liturgie des Johannes Chrysostomos an. (Symeon Thess., Diataxis, p. 327 – 334 Laourdas. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
5 Die genaue Beschreibung des Prozessionszugs und der Liturgie am Festtag
des hl. Demetrios des Erzbischofs Symeon aus der Zeit vor der türkischen Eroberung erlaubt die Lokalisierung des Heiligenschreins in Hagios Demetrios.
eine verehrte Ikone, und das Demetriosgrab (ἅγιος τάφος). Um die »erste oder zweite Nachtstunde« betrat der Erzbischof erneut die Kirche und nahm auf seinem Thron Platz, der sich allseits sichtbar vor dem Altarbereich befand. Nach verschiedenen Gesängen und Gebeten beräucherte er die »heilige Ikone« (ἅγια εἰκών), offenbar ein weiteres Heiligenbild, das Heiligengrab, den Hauptaltar, den Klerus, das Volk und schließlich das Proskynema. Dann reichte er das Weihrauchgefäß weiter, worauf hin sich die Zeremonie wiederholte. Eine Stunde vor Sonnenaufgang erschallten die Glocken, wieder erklangen verschiedene Gesänge, wieder zogen Erzbischof, Bischöfe und Klerus in die Kirche ein. Nun umschritten sie das Grab und begaben sich in die Seitenschiffe (εἰς τὰς πλαγίας), von wo sie den Kirchenraum einmal umrundeten und das Mittelschiff (ναός) wieder dort
betraten, wo sich der Ambo befand. Von hier schritten sie in Richtung Altarbereich, wobei sie das Grab verehrten (Abb. 5). Daraufhin nahm der Erzbischof auf seinem Thron Platz und hielt unter anderem eine Rede auf den hl. Demetrios. Erst jetzt begann die eigentliche Messfeier. Symeons Beschreibung, die in erster Linie eine Anleitung für den lokalen Klerus ist, bestätigt zum einen ältere Angaben zum Prozessionsverlauf am Demetriostag, gibt zum anderen aber einige wichtige Hinweise zur Ausstattung der Kirche Hagios Demetrios. Von einem Proskynema ist die Rede, vermutlich einem verehrtem Bild des Titelheiligen, dem Heiligengrab, einer »heiligen Ikone« und dem Bischofsthron. All diese Ausstattungselemente befanden sich vor dem Altarbereich, und die Weihrauchzeremonie lässt vermuten, dass sie gemeinsam im Mittelschiff zu lokalisieren sind. Die entscheidende Textpassage zur Verortung des Demetriosgrabs ist die Beschreibung des Einzugs im Rahmen des Orthros, also des Morgengebets. Das Umschreiten des Grabs ist nur bei einer Position im Mittelschiff denkbar, denn von hier führt die Prozession in das
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nördliche Seitenschiff. Immer noch befand sich der Demetriosschrein an der Stelle des alten Ziboriums, wobei freilich ein solcher Baldachin nicht mehr erwähnt wird. Zur Zeit Symeons war die myronspendende Anlage frei einsehbar. Die Muttergottes und der hl. Demetrios In der Forschungsliteratur wird immer wieder die Verehrung des hl. Demetrios mit der der Muttergottes in enge Verbindung gebracht und geradezu ein gemeinsamer Kult postuliert, der angeblich bis in die Spätantike zurückreicht. So hat man die im ersten Buch der Miracula Sancti Demetrii überlieferte Erzählung von der gemeinsamen Erscheinung des Heiligen und einer ›Dame Eutaxia‹ als Hinweis auf die enge Beziehung zwischen Demetrios und der Muttergottes, auf ihre gemeinsame ›Präsenz‹ in Hagios Demetrios interpretiert und gleichsam zwei Ikonen als Bewohner des Ziboriums rekonstruiert.38 Doch ist eine solche Annahme mehr als gewagt. Denn Eutaxia tritt in dieser Erzählung nicht als Pendant der Muttergottes auf, sondern als Personifikation der Ordnung und damit als Projektion des ersehnten Friedens in einer Zeit des Aufruhrs.39 In jener Vision sah der Besucher der Demetrioskirche im Ziborium »in der Mitte das silberne Skimpodion, an dessen Kopfende ein glänzender,
mit Gold und Edelsteinen versehener Thron aufgestellt ist, und den ruhmreichen Märtyrer Christi Demetrios, der sitzend in einem Gewand wie auf Ikonen dargestellt ist. Am Fußende der Liege befand sich ein weiterer, ebenfalls glänzender Thron, der gänzlich aus Silber besteht, auf dem er eine schöngeschmückte Frau sitzen sah, die vornehm und zurückhaltend gekleidet war und beständig zu dem Märtyrer blickte.« Alleine schon aus dem Verhältnis der beiden zueinander kann mit Sicherheit gesagt werden, dass es sich bei Eutaxia nicht um die Muttergottes handelt: Sie hätte eine zentrale Position eingenommen, während Demetrios in untergeordneter Position erschienen wäre.40 Einen weiteren Hinweis für eine enge kultische Verbindung der beiden sah man in einer Homilie, die der Erzbischof von Thessaloniki, Leon der Mathematiker, am 25. März 842 in der Kirche der »unbefleckten Muttergottes« verlas. Hierin wird die Legende berichtet, ein jüdisches Mädchen sei mit Hilfe der Muttergottes und des hl. Demetrios in dem Baptisterium der Acheiropoietoskirche getauft worden (Kap. VI Text 1).41 Was aber beweist diese Episode? Ein Bild des hl. Demetrios in einem Thessaloniker Baptisterium wäre nichts Ungewöhnliches, schließlich handelte es sich um den Stadtheiligen. Außerdem hat man im 9. Jh. sogar in Kons-
5. I konen der Muttergottes und des hl. Demetrios in der Acheiropoietoskirche: So verhält sich das nun, und auf diese Weise nahm die Vorfeier ihren Anfang. Was geschieht aber daraufhin den beiden wichtigsten Sinnen, Gehör und Sehkraft? Sie werden in Erquickung und Erstaunen versetzt. Denn das Gehör wird von dem Geschehen erquickt, wenn es göttlichen Gesängen lauscht, die jene der Sirenen übertreffen. Die Sehkraft dagegen gerät in Erstaunen, wenn sie das Schauspiel sieht, das höher als alle Dinge ist, nicht weil sie den göttlichen Helden unter den Märtyrern erblickt, wie er und die Mutter Gottes auf ihren Thronen sitzen – man könnte es einen feurigen Stern nennen, der gleichberechtigt neben dem hell scheinenden Mond leuchtet, oder den Glanz der Perle, der ebenso wie ein Edelstein strahlt, denn es ist so ein süßes, liebliches und heiliges Schauspiel – sondern weil er zum einen die Beschützerin der ganzen Welt aufrecht stehen sieht. O Wunder, das alle einfach erstaunt: wie sie, ganz zum Kampf bereit, gleichsam stehend ihre flehenden Hände
ganz zu jemandem und für jemand ausstreckt, oder zu Gott hin, den sie auf unsagbare Weise geboren hat und für den er selbst sein Blut vergossen hat, weil er übereingekommen ist, um seinetwillen Mensch zu werden, und zum anderen den Vorkämpfer Christi, Demetrios, der Waffen tragend neben ihr steht, die Lanze haltend und das Schwert tragend, ganz männlich, ganz bereit zur Abwehr der Gegner und geradezu unbarmherzig unsere Feinde niedermetzelnd, und doch die Lanze so lange nicht bewegt, wie er den gerechten Wink der Mutter Gottes auf seine Fürbitte hin erwartet. Sie fleht, als die Mutter Gottes, inbrünstig für uns, sein Gott aber, das weiß ich, wird gnädig die Bitte seiner Mutter erhören und seinem Märtyrer den Auftrag geben, gegen unsere Feinde zu ziehen, denn er ist menschenfreundlich. Der tapfere, gleichsam göttliche Kämpfer wird uns, die wir uns an Gott halten, auf diesen Befehl hin kräftig verteidigen, denn er ist von heimatliebendem Wesen.
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tantinopel bei der Taufe Bilder des hl. Demetrios anbringen lassen, was in zumindest einem Fall belegt ist (Kap VIII Text 7).42 Eine besondere – kultische – Verbindung des hl. Demetrios mit der Muttergottes kann man aus der Homilie Leons also nicht schließen. Die Erzählung lässt den Stadtpatron und die Muttergottes deshalb gemeinsam auftreten, weil Demetrios für sein Wunderwirken bekannt war, die Taufe aber bei der Muttergotteskirche stattfand. Eine andere Frage ist die der zeitlichen Dimension der Erzählung. Leon berichtet im 9. Jh. von einer Begebenheit aus der Regierungszeit des Kaisers Anastasios (491– 518). Zwar wird Demetrios als »weißgekleideter Mann« beschrieben, was auf eine frühe, nichtmilitärische Darstellung des Heiligen hinweist, doch rechtfertigt dies wirklich die Annahme eines gemeinsamen – frühen – Muttergottes-Demetrios-Kults? Wenn sich die Episode unter Kaiser Anastasios ereignet hätte, wäre die Demetriosdarstellung im Baptisterium der Acheiropoietoskirche die älteste Darstellung überhaupt. Benjamin Fourlas konnte in seiner Untersuchung zur Mosaikausstattung der Basilika nachweisen, dass die Taufkapelle im Süden der Kirche mosaikgeschmückt war. Reste dieser Mosaiken deuten an, dass die Wände – ähnlich den Mosaiken in der Georgsrotunde – eine Architekturgliederung aufwiesen, in
denen Heilige dargestellt waren.43 Ob es sich hierbei um die »älteste Darstellung des Schutzheiligen von Thessaloniki« handelt, ist jedoch fraglich, da diese Rekonstruktion keinesfalls sicher ist und auch offenbleiben muss, ob in der Erzählung ein späterer Ausstattungszustand auf die Regierungszeit des Kaisers Anastasios zurückprojiziert wurde. Allenfalls darf man von einer Darstellung des hl. Demetrios als Beamtem, das heißt in weißer Chlamys, ausgehen, die sich im 9. Jh. im Baptisterium der Acheiropoietoskirche befand, und selbst das bedeutet noch keinen Hinweis auf einen gemeinsamen Kult oder gar, dass Demetrios ein Synnaos der Muttergottes gewesen sei.44 Eine enge Beziehung zwischen Stadtpatron und Muttergottes lässt sich erst seit dem 14. Jh. greifen. Jetzt erst ist von zwei Ikonen in der Acheiropoietoskirche zu hören (Text 5). Eine Ikone stelle die Muttergottes in Orantenhaltung dar (ὄρθιος, ἱκέσιος ἐσχημάτισται) und sei ein Acheiropoieton, das heißt ein nicht von Menschenhand geschaffenes Bild.45 Das Bild sei durch ein Wunder aus einem anderen hervorgegangen, wobei Maria Haltung und Aussehen verändert habe.46 Die andere Ikone habe wiederum den stehenden Demetrios als Soldaten mit Lanze und Schwert gezeigt. Beide Ikonen hätten sich auf Thronen (ἐν τοῖς ἑαυτῶν ἕδεσιν)
Was ist angenehmer zu hören als das? Was ist erstaunlicher zu sehen als das? Wie anders kann einer die Niederwerfung der Feinde erhoffen oder auf seine Rettung vertrauen als durch dieses Schauspiel? Wenn nämlich die überaus reine Mutter Gottes zu sehen ist, wie sie flehend dasteht, der siegesfrohe Märtyrer aber bewaffnet neben ihr steht, wie sollten da diejenigen, die sie anflehen und ihnen Hymnen singen, nicht die hellsten Hoffnungen haben? Wer hat solche Helfer zur Verfügung, die so für andere oder für diese zum Kampf bereit sind, du wahre Mutter Gottes und du wahrhaft Christus nachahmender Kämpfer? Das war der Anfang des Vorfests, das war sein Anlass, das ist die Weise der Komposition der Hymnen. Ich weiß nicht, ob wir den Mut der Stadt oder eher die Sittlichkeit ihrer Taten bewundern müssen. Es gibt so viele Vorfeste des Demetrios, wahrhaft voll göttlicher Feier und Freude für alle; von diesen allen ist die Schönheit des jetzigen Vorfests die Krönung oder Zusammenfassung, nicht nur weil die Hymnen hier schöner sind, sondern auch weil gleich danach das Hauptfest gefeiert
wird, das wie die Sonne auf uns ausstrahlt und uns mit Licht füllt. Wenn also die Vorhalle der Demetrioskirche schon so schön und über jede Beschreibung erhaben ist, wie soll denn die Kirche selbst sein, und wer hätte den Mut, in ihr Adyton einzutreten? Wenn schon das Vorfest des hl. Demetrios so schön und bewundernswert ist, wer außer einem Verrückten hätte dann den Mut, das Hauptfest, dem all dies vorangeht, mit Worten zu loben? Besonders wenn er für das ganze Fest sprechen möchte, das durch seinen wunderbaren Ruhm die Grenzen der Oikoumene überschreitet und durch seinen harmonischen Ablauf die weltliche Ordnung nachahmt. Einen ganzen Monat wird ständig Lob gesungen, da es vor dem Fest zwölf Vorfeste gibt, ein jedes mit einem Nachfest. An den Vorfesten wird dem Heiligen nach festen Regeln Lob gesungen, ebenso an den Nachfesten. Jeder sieht zu, diese Hymnen zu hören, die mit ihrer Schönheit jeden musikalischen Genuss und jede Freude übertreffen. (Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 158329 –159357 Gkines. Übersetzung Albrecht Berger)
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befunden, was vermuten lässt, dass sie einen besonderen Platz in der Kirche hatten oder aber aus Anlass der Feier temporär auf Throne postiert wurden.47 Wann die Ikonen entstanden sind, ist nicht genau zu bestimmen. Die Ikonographie des Soldaten Demetrios mit Schwert und Lanze ist erst ab dem 11. Jh. belegt; davor ist eine solche Darstellung nicht denkbar.48 Vermutlich liegt Andreas Xyngopoulos mit seiner Vermutung richtig, die Acheiropoietosikone der Muttergottes sei erst im 13. Jh. entstanden – als auch die Kirche zum ersten Mal diese Bezeichnung trägt –, und mit ihr auch jene des hl. Demetrios.49 Die Verbindung zwischen Muttergottes und Demetrios in spätbyzantinischer Zeit gründete nicht auf einer langen Tradition, sondern auf der zunehmenden Analogisierung des Stadtheiligen mit Christus.50 Dies hatte geradezu zwangsläufig einen engen Bezug zur Muttergottes zur Folge. Die Kataphyge Ausgangspunkt der Prozession am Vor abend des Heiligenfests war die καταφυγή, also ein »Zuflucht« genannter Ort, der im Demetrioskult eine wichtige Rolle spielte.51 Gregorios Palamas erwähnt um 1350 in einer Predigt, die er am Vorabend des Demetriosfests in der Kirche des Stadtpatrons hielt, die Kataphyge als einstigen Ort heimlicher Unterweisung der Christen Thessalonikis (Text 6).52 Offenbar gab es bei einer Muttergotteskirche eine unterirdische Räumlichkeit, die man als Zufluchtsort des hl. Demetrios ansah. Hier nahm am Vorabend des Demetriosfests eine Prozession ihren Ausgangspunkt, die über die Hauptstraße (λεωφόρος), also die Via Egnatia, zur Kirche führte.53 Wo aber befand sich dieser »Kataphyge« genannte Ort und seit wann existierte er bzw. wurde er mit der heimlichen Unterweisung von Christen durch den hl. Demetrios in Verbindung gebracht?54 Hinsichtlich der Lokalisierung stehen sich zwei Thesen gegenüber: Während es die Ansicht gibt, der unterirdische Ort müsse sich bei der Acheiropoietoskirche befunden haben und kultisch eng mit ihr verknüpft gewesen sein, gibt es auch die Hypothese, die ›Kataphyge‹ sei ein unabhängiger Kultort, der woanders lokalisiert werden muss. Nun geht aus der ausführlichen Schilderung bei Gregorios Palamas keinesfalls hervor, dass es sich bei dem ναὸς τῆς ἀειπαρθένου καὶ Θεομήτορος um die Acheiropoietosbasilika handelte; es könnte sich theoretisch um jede andere Muttergotteskirche in Thessaloniki handeln, die in mittelbarer Verbindung mit der Hauptstraße steht.55 Von hier zog die Prozession
6. Die Kataphyge–Kapelle in Thessaloniki: Ihr alle wünscht zu wissen, wie ich genau sehe, auf welche Art er ergriffen wurde, wo und wie er von der Volksmasse verfolgt und ergriffen wurde. Bei der Kirche der immerwährenden Jungfrau und Muttergottes gibt es einen unterirdischen Gang (στοά), dessen Name »Zuflucht« lautet. Es ist alter Brauch, zu Beginn des alljährlichen Festtags des Großmärtyrers von diesem Ort unter Absingen von Gesängen über die Hauptstraße (zu Hagios Demetrios) hochzugehen und dort am Ziel angekommen den Festgottesdienst zu feiern. Als die Gottlosigkeit herrschte und es keinen Ort für öffentlich bekundete Frömmigkeit gab, da verweilte der Märtyrer gerne in jenen unterirdischen Räumen und ließ jene, die sich hingezogen fühlten, an seiner himmlischen Unterweisung teilhaben; ebenso nahm er jene, die, um der Gottlosigkeit zu entsagen, sich wie eine anschwellende Woge zu ihm flüchteten, wie ein ruhiger Hafen der Frömmigkeit unter den zahlreichen Christen auf. So bildete der göttliche Märtyrer für alle, welche fromm lebten, eine Zuflucht, und von da an nannten alle den Ort »Zuflucht«. Als dies die Anhänger des Maximianus Herculius erfuhren, da schickten sie sich an, die frommen Gesinnungsgenossen aufzuspüren. Nachdem sie ihn (Demetrios) bei der Unterweisung des Volks entdeckt hatten, da entflammten sie in Zorn, als sie sahen, welch große Menschenmenge Gottes Wort aus der Rede des Demetrios erfuhr, sie verschafften sich Platz, um ihn festzunehmen, und brachten ihn vor Maximianus, der hier mit Vergnügen seine Zeit bei der Tötung von Menschen durch Lyaios zubrachte. Dieser war nur schwer von seinem Vergnügen abzulenken und befahl, den Heiligen hier einzusperren, damit er das Martyrium vollende. Um dies jedes Jahr nach Gebühr nachzubilden, beginnen wir dort (sc. in der Kataphyge) mit der Feierlichkeit und beenden sie hier (sc. Hagios Demetrios). Denn auch der Märtyrer wurde für Christus seinem Tod zugeführt, als wäre er mit größter Freude zu einem Fest geladen.« (Gregorios Palamas, hom. 43, p. 544B–D. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
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über die Leophoros zur Acheiropoietoskirche, was nur bei zwei voneinander getrennten Orten einen Sinn ergibt. Auch Konstantinos Harmenopoulos’ Enkomion, das in der Acheiropoietoskirche verlesen wurde, gibt keinen Hinweis darauf, dass sich die ›Kataphyge‹ an diesem Ort befunden habe. Andreas Xyngopoulos hat daher mit Recht vermutet, die Kataphyge müsse woanders gesucht werden.56 Er erinnerte daran, dass sich die Tradition eines Zufluchtsorts des hl. Demetrios bereits in der Passio Altera findet:57 »Dies lehrte der heilige Märtyrer mit Kühnheit und verbürgte so seine Botschaft durch den Glauben. Deshalb kamen viele aus der Menge der Griechen zu ihm und sie versammelten sich an der Westseite des großen Forums der Stadt, an einem Ort, der χαλκευτικὴ στοά genannt wird, wo man sich auch in den Gewölben unter dem benachbarten Bad zu versammeln pflegte.« Offenbar gab es schon zur Abfassungszeit der Passio altera, also im 9. oder 10. Jh., eine Tradition, derzufolge Demetrios in unterirdischen Räumlichkeiten bei der Agora Versammlungen von Christen abhielt. Hier ist aber nicht von einem Ort bei der Acheiropoietoskirche die Rede, sondern von einer χαλκευτικὴ στοά, also einer Säulenhalle der Kupferschmiede. An diesen Ort erinnert noch heute die 1028 geweihte Panhagia ton Chalkeon, die Muttergotteskirche der Kupferschmiede.58 Auf eine Lokalisierung im Bereich der Unteren Agora deutet auch ein Erbschaftsdokument des Jahres 1010, das einen »Hof in der Nachbarschaft der Kataphyge und in der Nähe des Klosters des hl. Nikolaos Palaiophabas« nennt.59 Dieses Nikolauskloster befand sich vermutlich an der Stelle der späteren Kirche Hagios Nikolaos Tranos, an der Westseite der Unteren Agora (Abb. 6).60 Noch deutlicher wird ein Verkaufsvertrag aus dem Jahr 1112 , demzufolge das Viertel der Kataphyge einen Κάτω Φόρος umfasst haben soll, womit nur die untere Agora gemeint sein kann.61 Vermutlich befand sich die Kataphyge-Kapelle in den Substruktionen der Unteren Agora, irgendwo zwischen der Panhagia ton Chalkeon und Hagios Nikolaos Tranos.62 Diese Lokalisierung bestätigen auch Katasterverzeichnisse osmanischer Zeit: Der Mahalle i Ketafi, also das Viertel der Kataphyge, umfasste unter anderem den Mescid des Hamza Bey Hamams und den des Kadı Abdullah, die beide westlich der unteren Agora lokalisiert werden können.63 Im Zuge der kultischen Aufwertung der Kataphyge errichtete man über der unterirdischen Räumlichkeit später eine oberirdische Kirche mit dem Beinamen Kataphyge
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6 Plan des Bereichs südlich von Hagios Demetrios. Vermutlich befand sich die
Kataphyge genannte Kapelle in den Substraktionen der Unteren Agora zwischen der Panhagia ton Chalkeon und Hagios Nikolaos Tranos. In osmanischer Zeit nannte man die Gegend Mahalle i Ketafi, also Viertel der Kataphyge.
bzw. Kamariotissa.64 Dies wiederum belegt ein weiteres Dokument aus dem Jahre 1356, in dem von einer Grundstücksschenkung die Rede ist. Ein frommer Thessaloniker habe dem Kloster Vatopedi die in der Nachbarschaft der Kataphyge sowie bei der Kirche der Muttergottes Kamario tissa gelegenen Häuser vermacht.65 Der Beiname Kamariotissa leitet sich offensichtlich von dem griechischen Wort für ›Gewölbe‹, καμάρα, ab und verweist auf den unterirdischen Versammlungsraum der Demetriospassio. Sogar über eine eigene Marienikone scheint die Kataphyge/Kamariotissa verfügt zu haben: Auf einer beidseitig bemalten Ikone des 14. Jh. im Nationalmuseum von Sofia, welche die Muttergottes und Johannes Theologos zeigt, ist die stehende Maria, die sich mit der verhüllten Hand ans gesenkte Haupt fasst, mit der Beischrift Μήτηρ Θεοῦ ἡ καταφυγή versehen (Abb. 7).66 Eine solche Maria ist vor allem aus Kreuzigungsdarstellungen bekannt, wo sie gemeinsam mit dem Jünger Johannes ihren toten Sohn beweint.67 In der Kataphyge scheint man
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7 Diese beidseitig bemalte Ikone aus Poganovo zeigt auf der einen Seite eine
Darstellung der Verklärung Christi, auf der anderen Seite die Muttergottes und den Apostel Johannes. In der begleitenden Inschrift wird Maria als Kataphyge bezeichnet. (Sofia, Bulgarisches Nationalmuseum).
also eine Ikone der trauernden Muttergottes verwahrt zu haben. Die Prozession am Vorabend des Demetriosfests verband also die beiden wichtigsten Stationen aus dem Leben und Leiden des Heiligen miteinander, den Ort, an dem Demetrios heimlich seine Glaubensbrüder unterwies, und den Ort, an dem er eingekerkert wurde und zu Tode kam: Hagios Demetrios. Wie bei einer Karfreitagsprozession empfand man Leben, Leiden und Tod nach. Man parallelisierte den Stadtheiligen mit Christus, machte aus Thessaloniki Jerusalem. War das der Grund, warum die Muttergottes
auf der Ikone in der Kataphyge-Kapelle ihr Antlitz in Trauer senkt, als sei ihr Sohn zu Tode gekommen?
Der Konstantinopler Patriarch erhält Konkurrenz: Demetrios krönt Theodor Komnenos Dukas in Thessaloniki zum Kaiser Der hl. Demetrios war aber nicht nur identitätsstiftender Bezugspunkt des religiösen Lebens der Stadt, er hatte seine Hand auch über lokale Herrscher zu halten. In welchem Maße er wechselnde Herrschaftsansprüche legitimieren musste, verdeutlicht eine Begebenheit aus der Zeit nach der Vertreibung der Lateiner aus Thessaloniki. Theodor Komnenos Dukas war seit 1215 Despot von Epiros; 1224 ergriff er die Krone des – von den Lateinern begründeten – Königreichs Thessaloniki. Bald nach Regierungsantritt ließ Theo-
Der Konstantinopler Patriarch erhält Konkurrenz: Demetrios krönt Theodor Komnenos Dukas in Thessaloniki zum Kaiser
dor Münzen prägen, die seine enge Verbundenheit mit dem Stadtheiligen zum Ausdruck bringen.68 Immer wieder ist Demetrios zu sehen, der als Ganz- oder Halbfigur dem Kaiser ein Labarum oder ein Kreuz überreicht (Abb. 8). Daneben gibt es aber auch eine Prägung, die den Heiligen beim Überreichen eines Stadtmodells an den Despoten zeigt (Abb. 9). Diese Darstellung musste als Sinnbild der Eigenständigkeit Thessalonikis verstanden werden, war Ausdruck eines unabhängigen Königreichs, das unter dem Schutz des hl. Demetrios stand.69 Doch Theodor strebte nach mehr. Wenig später, vermutlich im Jahre 1225, beschloss er sich in Konkurrenz zum Kaiser von Nikaia selbst zum byzantinischen Kaiser krönen zu lassen. Die Krönung wurde vom Erzbischof von Ochrid, Demetrios Chomatenos (1215 – 1236), vollzogen, der für die Salbung angeblich Myron des Thessaloniker Stadtpatrons verwendet haben soll. Demetriosmyron hatte in diesen Jahren städtischer Unabhängigkeit einen hohen liturgischen Stellenwert. Man begriff den Heiligen selbst als Bischof, der mit seinem Myron die Taufe spendete:70 »Du spendest vielen die Taufe auf verschiedene Art. Aus einer trockenen Höhle erhältst du Wasser. Das ist nicht verwunderlich, denn groß ist deine Stärke. Und dennoch, aus dir fließt Myron genanntes Öl auf eine Weise, dass niemand es in Zweifel ziehen würde, falls er erführe, dass ein Soldat die Arbeit eines Priesters verrichtet, denn die Taufe ist die Aufgabe der Priesterschaft. Der Herr zeigt, dass Du ein Bischof bist, indem er dich mit großen Mengen von Myron versieht.« So lautet ein Gedicht von Nikephoros Blemmydes, das 1239/40 in der Kirche Hagios Demetrios verlesen wurde. Diese Zeilen werden in ihrer Tragweite erst verständlich, wenn man sich daran erinnert, dass für die Taufsalbung eigens vom Patriarchen in Konstantinopel geweihtes Öl verwendet wurde, das an die Bischofskirchen des gesamten Reichs verteilt wurde.71 Dieses angebliche Vorrecht wurde in Thessaloniki jedoch schlichtweg ignoriert, wobei man das populäre und wesentlich wirkmächtigere Demetriosmyron zum Einsatz brachte.72 Um wie viel mehr musste sich der Konstantinopler Patriarch übergangen fühlen, sollte Demetriosmyron auch bei Herrschersalbungen Anwendung finden! So musste sich Demetrios Chomatenos bissige Fragen vom Kirchenoberhaupt anhören, das zu dieser Zeit in Nikaia weilte.73 Germanos II. (1222 –1240) bezweifelte die Legitimität der Kaiserkrönung und fragte in einem Brief an Demetrios Chomatenos etwas ironisch, von welchem Olivenbaum er
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8 Münze (Aspron Trachy) des Despoten von Epiros und Königs von Thessaloniki, Theodoros Komnenos Dukas. Die um 1225 geprägte Goldsilbermünze zeigt auf
der Vorderseite den thronenden Christus. Auf der Rückseite halten der Stadtheilige Demetrios und der Herrscher gemeinsam eine Standarte mit Kreuz. 9 Münze (Aspron Trachy) des Despoten von Epiros und Königs von Thessaloniki, Theodoros Komnenos Dukas. Die wohl 1227 geprägte Goldsilbermünze zeigt
auf der Vorderseite die stehende Muttergottes mit erhobenen Armen. Auf der Rückseite überreicht der Stadtheilige Demetrios dem Herrscher ein Modell Thessalonikis. Die Beischrift lautet: ΘΕΟΔΩΡΟC ΔΕΣΠΟΤΙC / Ο ΑΓΙΟC ΔΙΜΙΤΡΙΟ.
eigentlich das Salböl für die Kaiserkrönung genommen habe und in welcher ›Parfümerie‹ er das Myron für die Krönung gekauft habe (Text 7).74 Normalerweise – so Germanos – verwende man nicht Myron des hl. Demetrios, sondern Öl, das vom Patriarchen geweiht werden müsse.75 Doch gab sich der angegriffene Erzbischof von Ochrid gelassen: Er antwortete dem Patriarchen, hier, in Thessaloniki, habe man es nicht nötig, auf eigens geweihtes Salböl zurückzugreifen; es gäbe doch nichts Besseres als Myron des hl. Demetrios.76 Außerdem lässt Chomatenos’ Antwort offen, ob er für die Kaisersalbung überhaupt Demetriosmyron verwendet hat
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7. Patriarch Germanos II. bezweifelt die Legitimität der Kaiserkrönung Theodors Komnenos Dukas im Jahr 1227: Denn sprich, heiligster Mann, von welchen Vätern wurde Dir das Erbgut der Krönung überlassen? Durch welche Erzbischöfe Bulgariens trugen jemals Kaiser der Ausonen eine Krone? Wann hat ein Erzbischof von Ochrid eine patriarchale Rechte ausgestreckt und ein kaiserliches Haupt geweiht? Zeig uns den Vater, und es genügt uns. Ertrage die Nachprüfungen, Du bist doch klug, und sei freundlich, obwohl Du geschlagen wirst, da ja eine diesbezüglich einsichtige Seele auch Verzeihung erbittet, und sei nicht ungehalten, wenn Du von uns, die wir misshandelt wurden, belästigt wirst. In Wirklichkeit nämlich ist das durch Dich erneuerte kaiserliche Chrisam-Öl für uns kein Öl der Freude, sondern es besitzt die unbrauchbare und schwer zugängliche Qualität einer wilden Olive, überhaupt aber:
Von welchem Salbenhändler hast Du dieses kostbare und unverkäufliche Myron gekauft, woher hast Du, myronspendender Demetrios, Myron, mit dem die aus dem Bade der Wiedergeburt Steigenden gesalbt und mit dem die geistlichen Gaben versiegelt werden? Woher hast Du dieses Myron? Entweder nämlich hast Du es gar nicht besessen (denn all die alten Alabastra hat die gefräßige Zeit ausgeleckt und vollständig entleert) oder Du hast uns, wenn Du von irgendwoher neues (sc. Myron) beschafft hast, als Myronhersteller anerkannt! (Brief Germanos’ II. an Demetrios Chomatenos, ed. Johannes B. Pitra, Analecta sacra et classica spicilegio Solesmensi parata, VI, Paris – Rom 1891, 484 – 485 Nr. 113, neuediert bei Prinzing 1983, 3418 – 3531, Übersetzung nach Prinzing 1983, 37 – 38)
8. Demetrios Chomatenos verteidigt die Salbung des Kaisers Theodor Komnenos Dukas: Ich weiß nicht, wieso sich deine Vollkommenheit allein die Zeremonie der Myronweihe vorbehalten hat, obwohl sie den heiligen Weiheriten gleichrangig ist, wie uns der große Visionär und Exeget der himmlischen Ränge, göttlichen Riten und Hierarchien, Dionysios, eindeutig lehrt. Wenn also das Mysterium der heiligen Liturgie, also der Kommunion, jedem Priester erlaubt ist, und wenn logischerweise die Zeremonie der Myronweihe dieser gleichrangig ist, und wenn – nach demselben Dionysios – der Priester dieses (Myron) für jeden rituellen Akt benutzt, wieso wird es bei Wichtigerem, also bei der Taufe, von der Größe deiner Heiligkeit unerwähnt gelassen, obwohl es bei Unwichtigerem, also bei der Salbung des Kaisers, hinterfragt und als unrechtmäßig befunden wird, wenn es nicht von der Hand des Patriarchen von Konstantinopel komme? Jeder weiß, dass die Salbung des Kaisers Teil der priesterlichen Zuständigkeit ist. Und wenn auch der Kaiser vom Patriarchen gesalbt wird, so könnte er doch – falls nötig – auch von einem untergeordneten Erzpriester gesalbt werden, gemäß den festen und unveränderlichen Bräuchen und Dogmen des frommen Glaubens. Es gehört in der Tat nicht zu den herrschenden Bräuchen, dass derjenige, der auf den kaiserlichen Thron berufen wird, mit Myron gesalbt wird, sondern vielmehr mit Öl, das durch
Gebete geweiht wird. Warum also klagst du mich an, obwohl ich es (sc. Myron) nicht benutzt habe? Daher weiß ich nicht, ob du mich im Ernst oder im Scherz »myronspendenden Demetrios« genannt hast. Wenn es also möglich wäre, dass der Kaiser mit Myron gesalbt wird, falls es denn vorhanden ist, dann hätten wir kein zusammengemischtes Myron. Warum sollten wir etwas Neues sagen? Uns wäre der heilige Schrein des Demetrios, des ruhmreichen, kampfsiegenden Großmärtyrers, für diese Zeremonie genug. Dieser Schrein verströmt wie ein Fluss Myron, das die Gesalbten mit allerlei Gnaden bereichert. Das Myron gehört folglich nicht nur dir, wie du schreibst, und zwar weder das angerührte und aus vielen wohlriechenden Substanzen zusammengesetzte, da dessen Herstellung nämlich jedem frommen und orthodoxen Priester erlaubt ist, wie der sechste Kanon des Konzils von Karthago deutlich erklärt, noch das einfache, das lediglich durch Gebetsprechung hergestellt wird, das auch die Kaiser salbt und die Taufe besiegelt. Das ist alles. (Brief des Demetrios Chomatenos an Patriarch Germanos II., ed. Johannes B. Pitra, Analecta sacra et classica spicilegio Solesmensi parata, VI, Paris – Rom 1891, 493 – 494 Nr. 114. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
Demetrios Palaiologos und der hl. Demetrios: das Oxforder Menolog
(Text 8). Wie dem auch sei, der Stadtheilige war zur herrschaftslegitimierenden Instanz geworden. Man gewinnt den Eindruck, dass sich Thessaloniki anschickte, den Rang des von den Lateinern besetzten Konstantinopel zu übernehmen! Während die Hauptstadt das Joch der lateinischen Herrschaft erdulden musste, war Thessaloniki – dank seinem Patron – Ausgangspunkt eines byzantinischen Kaisertums, das selbstbewusst neben das der Laskariden in Nikaia trat.
Demetrios Palaiologos und der hl. Demetrios: das Oxforder Menolog Diese Aneignung des Stadtheiligen durch lokale Herrscher dokumentieren zwei Zeugnisse ganz anderer Art, ein Reliquiar und eine reich illuminierte Handschrift, die sich im Besitz des Despoten Demetrios Palaiologos (1306 –1343) befanden. Das Reliquiar muss in etwa den aufwändig gestalteten Demetriosreliquiaren in Halberstadt und auf dem Berg Athos entsprochen haben. Es ist aus drei Versen des Manuel Philes bekannt, die mit der Überschrift beginnen: »Auf einen Anhänger des Despoten Demetrios, auf dem der große Demetrios (dargestellt) ist« (Text 9).77 Im ersten Vers ist davon die Rede, dass der Despot Demetrios das myronspendende Reliquiar bei sich trug. Die beiden folgenden Epigramme tragen die Überschrift »auf dasselbe (sc. Enkolpion)« und gehen wie das erste auf die myronspendende Qualität des Schreins ein, in dem sich der Heilige befindet.78 Die Brust des Despoten sei wie die Stadt Thessaloniki, da sie mit dem Reliquiar das Grab des Heiligen trage. Ein Fach des Reliquiars enthalte ein goldenes Bild des hl. Demetrios, das reichlich Gnade spende. Ganz offensichtlich besaß Demetrios Palaiologos eines jener reich gestalteten Demetriosreliquiare mit verschiedenen Fächern für das Heiligenbild und die Myronreliquie. Das zweite bedeutende Objekt aus dem Besitz des Demetrios Palaiologos ist ein reich illuminiertes Menolog, in dem der Stadtheilige Demetrios eine besondere Rolle spielt.79 Der kleine Kodex im Format eines Taschenbuchs umfasst 60 Folien mit 103 Miniaturen, die sich wiederum aus 368 Einzelbildern zusammensetzen. Er beginnt mit einem Festbildzyklus, an den ein Heiligenkalender für das gesamte Jahr anschließt, der den Großteil der Miniaturen enthält. Den Schluss bildet ein kurzer Demetrioszyklus auf einer Dop-
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pelseite (Abb. 10). Stifter und damit Datierung der Handschrift gehen aus dem in Ich-Form verfassten Epigramm am Buchende hervor, das als Auftraggeber Demetrios Palaiologos Angelos Dukas nennt:80 »Palaiologos –Angelos –Dukas (gab) dies (in Auftrag), frommer Kaisersohn und Despot, Demetrios nach dem (heiligen) Demetrios genannt.«81 Dieser Demetrios wird oft als »Despot von Thessaloniki« bezeichnet, doch trifft das nur teilweise zu.82 Sein Geburtsund Todesjahr sind unbekannt, doch kam er noch vor 1300 auf die Welt und verstarb nach 1343. Immer wieder sind Aufenthalte in Thessaloniki bezeugt, wo er auch mehrfach als Statthalter kaiserliche Interessen vertrat. Dennoch teilte er, der nach dem Stadtheiligen benannt worden war, die Verehrung des hl. Demetrios, was sich unter anderem auch in der Gestaltung des kleinen Menologs äußert. In welchem Maße die Handschrift als Mittel privater Kontemplation zu begreifen ist, hat Hans Belting herausgearbeitet.83 Mit dem
9. Beschreibung eines Demetriosreliquiars im Besitz des Despoten Demetrios Palaiologos: 269: Auf einen Anhänger des Despoten Demetrios,
auf dem der heilige Demetrios (dargestellt) ist. Er trägt dich als goldnen Leichnam in einem goldnen Schrein. So hat er das Glück, den goldnen Fluss des Myrons zu genießen und das Ungeziefer der Leidenschaft zu vernichten: Der Despot, der mit dir den Namen teilt.
270: Auf denselben.
Die Brust des Despoten ist die Stadt Thessaloniki, da sie Demetrios in einem goldenen Grab enthält, welches lebensspendende Myronflüssigkeit verströmt. Den gleichen Namen trägt auch der Palaiologe.
271: Auf denselben. Dieses Behältnis ist aus Gold, verströmt aber kein Myron. Denn mittendrin liegt der goldene Märtyrer Demetrios, den die Gnade reichlich gibt dem Despoten Demetrios Palaiologos. (Manuel Philes, carm. 269 – 271 p. 133 –134 Miller. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
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10 Vorherige Doppelseite: Die Doppelseite dieses Menologs aus dem
Besitz des Demetrios Palaiologos zeigt verschiedene Szenen aus der Passion des hl. Demetrios. Damit nimmt er in der Handschrift wesentlich breiteren Raum ein als alle anderen dargestellten Heiligen (Oxford, Bodleian Library: Cod. Gr. th. 1, fol. 54v und 55r).
einleitenden Festbildzyklus war dem Besitzer gleichsam ein Satz von Ikonen der hohen Kirchenfeste gegeben, während das eigentliche Menolog katalogartig die Tagesheiligen vor Augen führte. Doch während andere Heilige in der Regel nur auf maximal einer Seite illustriert werden, ist dem Thessaloniker Heiligen eine ganze Doppelseite gewidmet, die – jenseits der kalendarischen Anordnung – an das Menolog angehängt wurde. Demetrios ist der einzige Heilige in der Handschrift, der Individualität gewinnt, dessen doppelseitige Illustration zur Kontemplation einlädt: Sie zeigt den Heiligen in einer statischen Darstellung als Oranten, während sechs weitere Szenen die Gefangennahme, die Tötung des Skorpions, den Kampf Nestors mit Lyaios, das Martyrium des Nestor, die Lanzentötung des Demetrios und die Verehrung des Heiligen an seinem Grab zeigen. Postume Wunderszenen werden nicht gezeigt; sie hatten in einem Menolog wenig verloren, da es hier um die Todestage der Märtyrer ging. Demetrios sollte als bedeutendster Heiliger von allen präsentiert werden. Gewiss, der Miniaturmaler hätte den Demetrioszyklus auch auf zwei Doppelseiten ausdehnen können, doch wäre dann an die Stelle einer einfachen optischen Erfassung von wesentlichen Momenten der Passion eine unübersichtliche Reihung ohne Akzentuierung getreten. So aber konnte das Auge des Betrachters die Doppelseite wie eine Vita-Ikone wahrnehmen und von der zeitlos-frontalen Darstellung des Heiligen über die Martyriumsszenen bis zur abschließenden Darstellung der Koimesis des Heiligen wandern.84 Ungewöhnlich ist allerdings die letzte Szene (Abb. 1).85 Sie zeigt den verstorbenen Heiligen auf einem rechteckigen Block liegend. Dahinter befinden sich zwei Gruppen von Klerikern, von denen einer ein Weihrauchfass schwenkt. Im Hintergrund erhebt sich ein von vier Säulen getragener Baldachin. Die begleitende Beischrift lautet Ἡ κοί[μησις τοῦ Ἁ]γίου Δημητρίου – »Entschlafung des hl. Demetrios«. Die ungewöhnliche Beischrift bestätigt den Eindruck, dass die Szene von der des Marientods inspiriert ist: ein Verstorbener mit leicht erhöhtem Kopf, den von zwei Seiten Gruppen von Verehrenden beweinen. Anders als im Falle des Koime-
sisformulars erscheint im Hintergrund ein Ziborium, womit ein Hinweis auf den Schrein in Hagios Demetrios gegeben ist. Dafür spricht auch die Gegenwart von Klerikern, die in der Passio nicht vorkommen und nur erklärbar sind, wenn man sie als Reflex aktueller Verehrung ansieht. Bei der Konzeption der abschließenden Szene vermengte der Illustrator aktuelle Darstellungen des Demetrios auf seinem Schrein mit dem bekannten Bildformular des Marientods. Wieder einmal war der Tod des Heiligen in die Gegenwart geholt worden, wieder einmal waren die Thessaloniker Zeugen des Martyriums des Heiligen, das sich jedes Jahr am 26. Oktober wiederholte.
Ein Zyklus des Titelheiligen in der Kirche Hagios Demetrios Gemalte Zyklen wie jener des Oxforder Menologs transponieren ins Anschauliche, was zunächst auf Erzählungen und Texte beschränkt war. Sie führen dem Betrachter eine Sequenz von Ereignissen vor, die dazu zwingt, die einzelne Darstellung weniger als überzeitliches Sinnbild wahrzunehmen, sondern als Teil fortdauernder Ereignisse, die an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit stattfanden. Sie versetzten den Betrachter – nachhaltiger als ein einzelnes Bild – in eine bestimmte Zeit und an einen bestimmten Ort. Die Wand, auf der sich die gemalten Szenen entfalten, ist wie eine Sphäre, in der Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander verschmelzen. Unsere bisherige Untersuchung zur Ausstattung der Kirche hat zwar Hinweise auf frühe Darstellungen des Heiligen geliefert, doch scheint sich die Vermittlung der Passion und Wunder in den ersten Jahrhunderten des Bestehens der Kirche Hagios Demetrios auf das gesprochene Wort beschränkt zu haben. Erst spät, vermutlich in palaiologischer Zeit, ließ man in Hagios Demetrios, wo man immer noch die Votivmosaiken aus dem 6. und 7. Jh. sah, einen Freskenzyklus mit Szenen aus der Vita des Titelheiligen anbringen.86 Vor dem Brand des Jahres 1917 entdeckte man auf der Südseite der Arkadenwand zwischen den nördlichen Seitenschiffen sehr stark beschädigte Fresken, die dann durch das Feuer komplett zerstört wurden. Heute ist nur noch eine Aufnahme vorhanden, welche die Existenz dieser Malereien bezeugten (Abb. 11), und Kopien der durchlaufenden Beischriften dieser Fresken, die vor dem Brand von Papageorgiou und
Ein Zyklus des Titelheiligen in der Kirche Hagios Demetrios
Uspenskij kopiert wurden. Während Papageorgiou eine Umzeichnung des Inschriftenbands veröffentlichte (Abb. 12), unternahm Uspenskij den Versuch einer Transkription der Inschriften. Diese Dokumentation erlaubt die Rekonstruktion von sieben Szenen, die rechts an die Mosaiken im inneren rechten Seitenschiff anschlossen und sich bis zum Querhausübergang hinzogen.
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Szene den Brunnenwurf des Heiligen darstellt, kann er kaum vor das 14. Jh. datiert werden, da diese Legende zum ersten Mal bei Nikephoros Gregoras († 1359/61) überliefert wird.97 Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Malereien im inneren nördlichen Seitenschiff angebracht wurden und unmittelbar an die wesentlich älteren Mosaiken anschlossen.98 Sie geben diesem Raumteil eine neue Ausrichtung, führen
»Der Heilige wird auf Befehl des Kaisers im tiefsten Abgrund und den darin befindlichen Kerkern getötet.«
Xyngopoulos zog zu Recht in Erwägung, bei dieser Szene könnte es sich um den Brunnenwurf des Heiligen handeln. Doch bezweifelte er selbst diese Lösung, da er in der letzten Szene – zu Unrecht – die Bestattung des Heiligen vermutete, was wiederum mit dem Brunnenwurf nicht zu vereinbaren wäre.91
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… αρτιῶν ὧν ὖδεν (sic) ὁ Θεὸς τὰ ὀνόματα †
»… der Sünden, deren Namen Gott kennt.«
Uspenskij rekonstruierte als letzte Szene die Abwehr der Slawen vor den Stadtmauern Thessalonikis.92 Dabei zog er Textteile der vorangehenden Bildbeischrift hinzu und las diese falsch. Xyngopoulos’ Ergänzung der Inschrift ist ebenfalls nicht korrekt, da nach Ausweis der Umzeichnung von Papageorgiou kein Platz für eine derartige Ergänzung ist.93 Papageorgious Umzeichnung dürfte hier einen Fehler aufweisen; anstelle von AITIΩΝ ist vermutlich …ΑΡΤΙΩΝ zu lesen.94 Entsprechend ist ein gängiges Stifterformular zu rekonstruieren: ὑπὲρ σωτηρίας καὶ ἀφέσεως τῶν ἁμαρτιῶν ὧν οἶδεν ὁ Θεὸς τὰ ὀνόματα – »Für die Errettung und Vergebung der Sünden, deren Namen Gott kennt.« Vermutlich handelt es sich um eine Stifterinschrift, die in dem senkrechten Rahmenfeld begann und sich dann im unteren Rahmenfeld horizontal fortsetzte.95
Der Zyklus begann mit einer unbekannten Szene, vermutlich einer Darstellung des lehrenden Demetrios, und zeigte dann die Szenen der Vorführung vor dem Kaiser, der Einkerkerung, des betenden Demetrios im Kerker, des Kampfs zwischen Nestor und Lyaios, der Hinrichtung des Demetrios und des Brunnenwurfs. Abgeschlossen wurde die Bilderfolge höchstwahrscheinlich durch eine Stifterdarstellung. Wann der Bilderzyklus entstand, ist nicht mit Sicherheit zu sagen.96 Trifft die Vermutung zu, dass die letzte
Papageorgiou dokumentiert diese Inschriftenreste nicht, so dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob sie zu dem durchlaufenden Inschriftenband gehören. Einen Hinweis auf die Szene des lehrenden Demetrios könnte die bei Papageorgiou publizierte Aufnahme geben (Abb. 11), die am linken Rand der Szene Köpfe mehrerer Personen, vermutlich Zuhörer des hl. Demetrios, erkennen lässt.
Geht man von der Exaktheit von Papageorgious Umzeichnung aus, dann ist dieses Bildfeld wesentlich schmaler, und es bleibt kaum Platz für eine Ergänzung der Inschrift.88 Uspenskij ergänzt [ἔνθα τὸν σκόρπιον νεκρὸν ἀπέδειξεν] und rekonstruiert somit die Szene der Tötung des Skorpions durch das Kreuzzeichen, doch ist dies sehr unwahrscheinlich.89 Höchstwahrscheinlich dürfte Xyngopoulos’ Vermutung zutreffen, dass hier nur der hl. Demetrios im Kerker dargestellt war.90 Eine Darstellung des Heiligen im Orantengestus dürfte entsprechend auch weniger Platz eingenommen haben.
zum Querhaus hin, an dessen nordwestlichem Pfeiler sich ja auch jener Brunnen befand, in den man Myronflüssigkeit eingießen konnte, die in der Ostkrypta wieder austrat.99 Bilder und kultische Ausstattung wären demnach – abermals – eine enge Synthese eingegangen: Die Bildfolge hätte als letzte Darstellung eben jene Szene gezeigt, die für die Legitimierung großer Mengen verdünnten Myrons von entscheidender Bedeutung war: der Brunnenwurf. In der Tiefe des Brunnens sonderte der Leichnam des hl. Demetrios Myron
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ab, das sich mit dem Wasser vermischte und als heiltätige Substanz in der Ostkrypta der Kirche wieder austrat. In dieser Wechselwirkung zwischen Malerei und dem Kultort des Brunnens wurde das Martyrium des Heiligen ins Hier und Jetzt geholt, wurde aus einer Begebenheit, die in der Vergangenheit spielte, ein höchst aktueller Vorgang, dessen Zeuge der Betrachter des Zyklus wurde.
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11 Hagios Demetrios, Arkadenwand zwischen innerem und äußerem nördlichen Seitenschiff: Die Aufnahme aus dem Jahre 1908 zeigt rechts neben den Mosaiken aus dem 6. Jh. noch den Ansatz von Wandmalereien, die vermutlich aus spätbyzantinischer Zeit stammen.
12 Umzeichnung der Inschriftenreste, die sich unter den Wandmalereien auf der Arkadenwand zwischen den beiden nördlichen Seitenschiffen fanden. Obwohl nicht immer korrekt wiedergegeben, erlauben sie doch die Identifizierung der heute verlorenen Szenen eines Demetrioszyklus.
Wer im 14. oder 15. Jh. die Kirche Hagios Demetrios betrat, muss den Bau und weite Teile seiner Ausstattung als eher altertümlich empfunden haben. Der Raum unterschied sich grundlegend von den nun üblichen kleineren Wölbungsbauten mit zentraler Kuppel, und auch die Bildausstattung der Kirche konnte keinem einheitlichen Konzept untergeordnet werden, sondern setzte sich aus einem Nebeneinander verschiedenster Ausstattungsmaßnahmen unterschiedlicher Zeiten zusammen. In einer Kreuzkuppelkirche wurde typischerweise eine Bildausstattung verwirklicht, die in dem Pantokratorbild in der Kuppel kulminierte und von hier in verschiedenen hierarchischen Kaskaden von himmlischen Wesen und Heiligen den ganzen Innenraum überzog.100 In Hagios Demetrios war das bestenfalls in Ansätzen möglich. Hier tat man auch in spätbyzantinischer Zeit das, wodurch diese Kirche jahrhundertelang geprägt worden war: Man addierte zu bestehenden Bildern neue und hatte so im Laufe der Zeit ein Konglomerat verschiedenster Darstellungen geschaffen, das nicht auf einen einheitlichen Gestaltungswillen zurückging, gewissermaßen ein ›Programm‹ reflektierte, sondern mehr oder weniger repetitiv immer wieder denselben Fürbittgedanken zum Ausdruck brachte. Zu den späteren Ausstattungsmaßnahmen zählen die Reihen von Heiligendarstellungen, die sich in den Seitenschiffen nachweisen lassen. Etwa in der Mitte der Nordwand der Basilika fanden sich oberhalb der Durchgänge Reste einer Ausmalung, die offenbar aus einer Folge von Heiligen in zwei Reihen übereinander bestand.101 In einer oberen Zone sah man in Medaillons Brustbilder verschiedener Heiliger, von denen auf einer alten Aufnahme noch der Bischofsheilige Polykarp zu identifizieren ist (Abb. 13). Darunter befanden sich den Soterious zufolge Darstellungen ganzfiguriger Heiliger, die allerdings auf den erhaltenen
13 Photographie von verlorenen Wandmalereien auf der Nordwand von Hagios
Demetrios. Zu erkennen ist das Brustbild mit Rest der Namensbeischrift des Bischofsheiligen Polykarp aus Smyrna.
Aufnahmen nicht zu erkennen sind. Wie bereits erwähnt, kann die Malerei erst seit dem 9. Jh. entstanden sein, dokumentiert also das Bestreben, auch in Hagios Demetrios zumindest teilweise Elemente der für die spätere byzantinische Zeit so typischen Kirchenausstattung einzubringen.102 Ferner befanden sich auch über den Arkaden der Stützenreihe zwischen den beiden südlichen Seitenschiffen Darstellungen von Heiligen. Im Schutt der 1917 herabgefallenen Trümmer der Kirche fanden sich solche mit Wandmalereien, die sich über den Arkaden zwischen den beiden südlichen Seitenschiffen befunden haben müssen (Abb. 14).103 Dabei handelte es sich um von Ranken eingefasste Medaillons mit Heiligendarstellungen, wobei sich wohl über jedem Bogen ein Medaillon befand.104 Auch in diesem Bereich scheint
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14 Im Schutt der 1917 abgebrannten Kirchen fanden sich herabgestürzte
Trümmer mit Malereiresten. Die Umzeichnung zeigt einen Clipeus mit dem Brustbild vermutlich eines Heiligen.
man also übergreifende Ausstattungen vorgenommen zu haben. Das große Fragezeichen innerhalb der Ausstattung von Hagios Demetrios ist die Apsis. Sie dürfte seit dem 6. Jh. dekoriert gewesen sein. Vermutlich darf man eine Muttergottesdarstellung rekonstruieren; hierfür spricht eine Versinschrift, die sich an der Ostseite des nördlichen Querhauspfeilers befindet und an eine kaiserliche Instandsetzungsmaßnahme erinnert (Abb. 15):105 »Zu deinen Füßen lege ich die Krone der Macht, / Herrin über alle(s), ich, Michael, Herrscher von Rom. / Denn du hast mir diese (sc. Krone) gewährt und mögest mir weiter noch / ein langes Leben, frei von Krankheiten, geben, / und den Sieg gegen Feinde, Missgünstige (und) Gegner. / Darum bitten die Zweiheit der Körperlosen, die in der Tat unsagbare Spitze der Apostel, / die allehrwürdige Schar der Priester / und die Versammlung der wunderwirkenden Märtyrer. / Dieses von der Zeit erschöpfte Gotteshaus, das von selbst zu zerfallen drohte, hat der gekrönte Michael prächtig verwandelt. / Denn da er sein ganzes Dach baufällig vorfand / und die Ziegel ganz beschädigt, / so dass sie dem schweren Wirbel des Regens nicht standhalten konnten, / hat er die Kirche neu gestaltet, so dass sie scheint …, / nun von Grund auf ein außergewöhnliches Wunder(werk) geworden zu sein.« Als Auftraggeber kommen zwei Personen in Frage, entweder Michael VIII. Palaiologos (1261–1282) oder aber
Michael IX. Palaiologos (1294/5 –1320), der in den letzten beiden Jahren seines Lebens in Thessaloniki residierte.106 Eine Entscheidung zwischen den beiden kann nicht mit Sicherheit gefällt werden, ist vielleicht auch wegen des geringen zeitlichen Abstands von untergeordneter Bedeutung. Interessant ist vielmehr, dass die Inschrift auf ein Bild Bezug zu nehmen scheint. Am Text fällt vor allem die hierarchische Nennung göttlicher und heiliger Kräfte im ersten Teil auf. So wird die Muttergottes als Adressatin der Bitten genannt, die von den unkörperlichen Erzengeln, den Apostelfürsten, den Priestern – also Kirchenvätern – und den Märtyrern vorgetragen werden. Da die Inschrift an der Ostseite des nördlichen Querhauspfeilers angebracht ist, liegt der Verdacht nahe, dass sie sich an ein Bild in der gegenüberliegenden Apsis richtet. So hat bereits Michael Laskaris mit gutem Grund vermutet, hier werde auf ein Apsisbild Bezug genommen, das die von zwei Erzengeln flankierte Muttergottes zeigte. Wann dieses Bild mosaiziert oder gemalt wurde, ist jedoch unklar. In ikonographischer Hinsicht könnte es sich sogar um eine Darstellung aus der Entstehungszeit der Kirche handeln, da das Motiv der von Engeln flankierten Muttergottes bereits in den Apsiden der spätantiken Kirchen von Kiti und Lythrankomi auf Zypern aufgegriffen wird (Abb. 16).107 Vielleicht bildet auch die späte Apsisausmalung der benachbarten Euthymioskapelle einen Reflex der Apsis von Hagios Demetrios: Sie zeigt die von zwei Erzengeln flankierte thronende Muttergottes (Abb. 27).108 Individuelle Stifterbilder In diesen Rahmen raumgreifender Ausstattung betteten sich an den verschiedensten Stellen isolierte Votivbilder ein, die, wie schon in der Spätantike, auf die Initiative privater Stifter zurückgegangen sein dürften. Eine dieser Bildstiftungen lässt sich noch heute in der Vorhalle der Kirche erkennen. Es handelt sich dabei um ein hochrechteckiges Bildfeld, welches die Kreuzigung Christi zeigt (Abb. 17).109 Die Partien oberhalb der Arme Christi sind verloren; gut erkennbar sind noch die Muttergottes und Johannes zu Seiten des Kreuzes. Die Position dieser
15 An der Ostseite des nördlichen Altarpfeilers befindet sich eine
Inschrift, die von der Reparatur des Dachs der Kirche auf Veranlassung eines Kaisers Michael berichtet. Der Text aus dem 13. oder 14. Jh. scheint auf eine Mariendarstellung in der Apsis der Kirche Bezug zu nehmen.
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16 Das Apsismosaik der Panhagia Angeloktistos in Kiti auf Zypern aus dem späteren 6. Jh. zeigt die stehende Muttergottes zwischen Engeln. Ähnlich
könnte die Apsisdarstellung in Hagios Demetrios ausgesehen haben.
Darstellung zwischen Tribelon und Durchgang zum nördlichen Seitenschiff lässt vermuten, dass es sich nicht um den Teil eines Zyklus mit Szenen aus dem Leben Christi handelt, sondern um eine isolierte Bildstiftung. Vielleicht ist es kein Zufall, dass das Thema des Todes im Narthex aufgegriffen wird. Vor allem hier findet sich in anderen Kirchen der mittel- und spätbyzantinischen Zeit immer wieder eine besondere Tendenz zu apokalyptischen Szenen, in denen Tod und Auferstehung thematisiert werden.110 Erfolgten im Narthex von Hagios Demetrios gar Bestattungen? Untermauert wird diese Annahme durch eine weitere sehr ungewöhnliche Bildstiftung, die wesentlich später entstand und sich an der südlichen Laibung des Tribelons befindet. Hier ist ein Baum dargestellt, der einem Drachenmaul entspringt und in dem sich eine Gestalt mit erhobenen Händen befindet, die mit geöffnetem Mund eine Flüssigkeit auffängt, die aus einem kleinen halbkreisförmigen Himmelssegment herabtropft (Abb. 18).111 Zu sehen ist ein Gleichnis aus dem Barlaamund-Joasaph-Roman, das von einem Sünder handelt, der 17 Im Narthex von Hagios Demetrios hat sich diese Kreuzigungsdarstellung erhalten, die vermutlich in spätbyzantinische Zeit datiert. Es handelt sich dabei um eine isolierte Bildstiftung, die vielleicht mit einer Bestattung in Zusammenhang stand.
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in spätbyzantinischer Zeit
von einem Einhorn verfolgt wird. Auf seiner Flucht fällt er in einen Abgrund, kann sich aber an einen Baum klammern, der von Ungeheuern bedroht wird. Unten droht der Teufel den Baum zu verschlingen, während der Mann im Baum die Bedrohung vergisst und sich honigschleckend den Freuden des Lebens hingibt.112 Die Szene taucht bereits seit dem 12 . Jh. auf, zumeist als Illustration von Psalm 143.4: »Es verzagt in mir mein Geist, mein Herz erstarrt in meinem Inneren«. Seit dem 15. Jh. begegnet sie in Narthices von Kirchen in Rumänien, Moldavien und Makedonien.113 Diese liefern auch die inhaltliche Erklärung für die Anbringung dieser Malerei. Die Szene bot sich als populäres Äquivalent für die in den Vorhallen gerne aufgegriffene endzeitliche
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18 Darstellung einer Episode des Barlaam-und-Joasaph-Romans auf der
südlichen Laibung des Tribelons: In einem Baum sitzt ein betender Mann, dessen Kopf mit geöffnetem Mund sich nach oben richtet, um eine Flüssigkeit aufzufangen. Einst konnte man neben dem Mann noch die Beischrift ό γληκήτης (»Süßesser«) erkennen. Der Baum entspringt dem geöffneten Maul eines großen Drachen, zwei weitere Drachen mit den Beischriften νύξ (Nacht) und μέρα (Tag) schlängeln sich um den Stamm des Baums. Nochmals ein als α μα (Blut) bezeichneter Drache befindet sich links des Baums, auf Höhe des Mannes, von rechts unten nähert sich ein als χολή (Galle) bezeichneter Drachen. Schließlich befindet sich ein kleines Einhorn bei der Wurzel des Baums. Die Szene war vermutlich ein Sinnbild für die Fragwürdigkeit irdischer Freuden und die Errettung aus höchster Gefahr. 19 Auf der gegenüberliegenden nördlichen Laibung des Tribelons hat man in den Jahren vor der Konversion der Kirche in eine Moschee einen Kalender angebracht, in dem die Daten des beweglichen Osterfests verzeichnet waren.
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20 Darstellungen des thronenden Christus und zweier Heiliger, darunter
der hl. Demetrios auf dem südwestlichen Altarpfeiler. Die spätbyzantinischen Malereien ergänzen die Mosaikdarstellungen aus dem 7. Jh.
Thematik an: als Sinnbild für die Fragwürdigkeit irdischer Freuden und Errettung aus höchster Gefahr. In dieser Zeit muss auch die Darstellung in Hagios Demetrios in Thessaloniki entstanden sein, die in ihrer Farbwahl, rot und grün, sehr beschränkt ist und vermutlich gemeinsam mit dem fest datierten Osterzyklus (1474 –1493) an der gegenüberliegenden Nordlaibung angebracht wurde (Abb. 19).114 Einen anderen inhaltlichen Tenor schlagen jene Malereien an, die – geradezu als Fortsetzung der frühmittelalterlichen Mosaiken – auf den verschiedenen Wandflächen des südwestlichen Querhauspfeilers angebracht wurden (Abb. 20).115 Wer vom inneren südlichen Seitenschiff ins Querhaus trat, sah unterhalb der höher angebrachten Mosaiken hochrechteckige Bildfelder, die den thronenden Christus mit geöffnetem Kodex und einer Beischrift, die ihn als Christos Antiphonites bezeichnet, sowie einen jugendlichen Märtyrer in Tunika und Chlamys und den hl. Demetrios als Soldaten in Rüstung zeigen. Diese zusammenhängenden Bildfelder dürften gemeinsam im 14. Jh. entstanden sein. Auf der Südseite des zweiten Pfeilers der südlichen Arkadenwand befindet sich ein Heiliger aus dem Klostermilieu: Hosios Lukas in der typischen Ikonographie im Mönchshabit (Abb. 21).116 Diese Darstellung, die vielleicht etwas früher, im 12 . Jh., entstanden ist, greift ein Thema auf, das bislang in Hagios Demetrios ausgeklammert blieb: das Ideal klösterlicher Askese, das im spätbyzantinischen Thessaloniki eine große Rolle spielte.117 An der Westseite des ersten Pfeilers der südlichen Stützenreihe findet sich ein Bildfeld, dessen Darstellung in der bisherigen Forschungsliteratur kontrovers gedeutet wurde (Abb. 22).118 Es zeigt einen jugendlichen männlichen Heiligen mit schmaler Reifkrone und Nimbus, der ein langes, gegürtetes tiefrotes Untergewand, ein eigenes Schulterstück und eine nach hinten geworfene weiße Chlamys trägt. In der Rechten hält er ein Doppelkreuz mit Fußbänkchen, während er die Linke um eine kleiner wiedergegebene bärtige Gestalt legt, die ebenfalls nimbiert ist und in der Rechten ein Weihrauchfass, in der Linken hingegen einen geschlossenen Kodex hält. Diese Gestalt trägt Sakkos und Omophorion, also das Gewand eines Bischofs, und wird also mit einem Metropoliten Thes-
21 Ein weiteres Fresko auf einem der Pfeiler zwischen Mittelschiff und südlichem Seitenschiff zeigt den Mönchheiligen Lukas. Der 953 verstorbene Eremit erlangte bald nach seinem Tod überregionale Verehrung.
salonikis zu identifizieren sein. Rechts oben erscheint in einem Himmelssegment die Muttergottes mit dem Christuskind als Adressat der Fürbitte. Bislang hat man den Heiligen gerne als Joasaph identifiziert, wobei man sich auf eine Beischrift beruft, die Papageorgiou transkribierte, die aber weder auf Abbildungen noch auf dem Fresko selbst klar zu erkennen ist: ΑΓ(ιος) ΙὫΑCA(φ).119 In dem kleiner wieder-
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gegebenen heiligen Bischof wiederum vermutete man nicht ohne Grund Gregorios Palamas, den 1359 verstorbenen Erzbischof Thessalonikis, der bereits 1368 als Heiliger verehrt wurde.120 Da der Bischof auf der Wandmalerei von einem Heiligenschein hinterfangen ist, hat man vermutet, sie sei erst nach 1368 entstanden, somit nicht von Gregorios Palamas in Auftrag gegeben, sondern zu seinen Ehren.121 Aber handelt es sich bei der großen frontal dargestellten Figur überhaupt um den hl. Joasaph? Evthymios Tsigaridas hat neuerdings vorgeschlagen, es könne sich auch um den hl. Demetrios handeln.122 Joasaph erscheine stets bärtig, während der Heilige auf dem Votivbild jugendlich wiedergegeben wird. Die dünne Reifkrone begegnet auch auf anderen palaiologischen Demetriosdarstellungen, muss also nicht bedeuten, dass es sich um einen Herrscherheiligen handelt. Bewusst scheint man den Heiligen nicht als Feldherrn wiedergegeben zu haben, sondern in einem Gewand, das der Tunika mit reichgeschmückter Chlamys des spätantiken Beamten Demetrios zumindest nahekam. Wie die Bischöfe, Kleriker und hohe Beamte der frühbyzantinischen Zeit scheint sich auch dieser Erzbischof in einer etwas archaisierenden Bildkomposition darzustellen, die seine enge Verbundenheit mit dem Titelheiligen Demetrios, aber auch seine Hoffnung auf Fürsprache zum Ausdruck brachte.123 Demetrios als reitender Feldherr Doch hält Demetrios auch als Feldherr Einzug in die Kirche Hagios Demetrios. Immer wieder begegnet er als Reiterheiliger, also in einem ikonographischen Schema, das erst vergleichsweise spät aufkommt.124 Rechts neben dem Zugang zur Euthymioskapelle, auf die noch einzugehen sein wird, begegnen in einer späten Malerei, die über einem zugesetzten Fenster aufgetragen wurde, zwei Reiterheilige – einer wohl als Demetrios, der andere vielleicht als Georg zu identifizieren.125 Als Reiterheiliger wurde der hl. Demetrios ein weiteres Mal am Zugang zu den Räumen in der Nordwestecke von Hagios Demetrios dargestellt, diesmal zusammen mit der hl. Photeine (Abb. 23).126 Nie handelt es sich bei diesen späten Malereien um szenische Darstellungen oder gar Zyklen; die meisten dieser Bilder dürften private ex voto gewesen sein. 22 Dieses ebenfalls spätbyzantinische ex-voto-Bild, das einen nimbierten Bischof vor dem hl. Demetrios zeigt, orientiert sich in seiner Komposition an der älterer Votivmosaiken. Vermutlich handelt es sich bei der kleineren Gestalt um den Thessaloniker Erzbischof Gregorios Palamas, der 1359 verstarb.
23b
23 Auf der Wand links des Zugangs
vom inneren nördlichen Seitenschiff zu den beiden Räumen im Nordwesten der Kirche finden sich Reste später Wandmalereien. Auf dem großen Wandfeld kann noch eine Darstellung des hl. Demetrios zu Pferd ausgemacht werden. Die Umzeichnung (23b) verdeutlicht, dass die späten Wandmalereien die immer noch sichtbaren frühen Mosaiken ergänzten. An der Westwand des inneren nördlichen Seitenschiffs befindet sich noch heute der Rest einer Darstellung des hl. Demetrios mit zwei Engeln.
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Die Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios
25 Die Euthymioskapelle stellt eine kleine dreischiffige Basilika dar, deren Südwand nachträglich verändert wurde: Im 14. Jh. legte man hier einen Zugang an, so dass man Hagios Demetrios auch über die kleine Kapelle betreten konnte.
26 Die Ausmalung der Euthymi-
oskapelle geht auf den berühmten Militär Michael Glabas und dessen Frau Maria zurück. Michael hatte sich mehrere Jahre in Thessaloniki aufgehalten, um von hier die Serben abzuwehren.
24 Kapelle des Euthymios im Anschluss an den südlichen Querhausarm von Hagios Demetrios. Die Kapelle wurde vermutlich im 10. Jh. über der östlichen Freitreppe zur Kirche errichtet und erhielt im frühen 14. Jh. eine
reiche Ausmalung.
Die Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios Aber nicht nur Herrscher und Bischöfe streckten ihre Hand nach dem Heiligen aus, auch andere Gruppen der Gesellschaft nutzten ihn als Projektionsfigur, in der man eigene Wertvorstellungen wiederfinden wollte. Hierzu zählten Angehörige der Aristokratie, vor allem jene, die im Auftrag des Kaisers Kriege gegen Feinde zu führen hatten. Ein solch hoher Feldherr, der sich lange Jahre in Thessaloniki aufhielt, war es auch, der eine ältere Annexkapelle von Hagios Demetrios neu ausmalen ließ. Die kleine dreischiffige Kapelle wurde vermutlich schon im 10. Jh. an den südlichen Querhausarm angebaut (Abb. 24 – 26).127 Sie erhebt sich noch heute auf der einstigen breiten Zugangstreppe, die von Osten in den südlichen Querhausarm führte (Kap. IV Abb. 36).128
Der Bau weist heute noch eine gut erhaltene Ausmalung auf, die mit dem Stifter Michael Glabas Tarchaneiotes in Verbindung gebracht werden kann. Eine – vermutlich von Manuel Philes verfasste – Inschrift im nördlichen Seitenschiff erinnert daran, dass das »heilige Haus des bewundernswerten Priesters Euthymios von dem Protostrator Michael und seiner Frau Maria« gestiftet wurde und dass das Paar, »das sich im diesseitigen Leben mit Freude (εὐθυμία) durch gute Taten vollendet hat, hierdurch ewiger Betrübnis (ἀθυμία) entflieht.« Die Inschrift spielt bewusst mit dem Namen des Titelheiligen und vermerkt, dass aus Wohltaten Freude erwächst. Aus der abschließenden Indiktionsangabe ist zu entnehmen, dass die Ausmalung im Jahre 1303 erfolgte.129 Obwohl nur eine kleine Annexkapelle, ein sogenanntes Parekklesion, erhielt der Anbau eine auffallend eigenständige Ausmalung.130 In der Apsis ist die Muttergottes zwischen zwei Engeln dargestellt, wiederum flankiert von den Büsten der beiden Propheten Jesaia und Jeremias auf der Apsisstirnwand (Abb. 27). Wie eine »große« Kirche erhielt die Kapelle einen Zwölffestezyklus in den oberen
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27 Die Apsis der Kapelle zeigt die Muttergottes zwischen zwei Engeln.
Vielleicht spiegelt sich in diesem Bild auch die Darstellung der Apsis von Hagios Demetrios wider.
Wandpartien.131 Dieser wird ergänzt durch einen Christuszyklus in den Zwickeln zwischen den Arkaden.132 Innerhalb der Ausmalung nehmen der Titelheilige Euthymios und der hl. Demetrios die wichtigste Position ein. Sie begegnen auf den westlichen Schmalseiten der den Altarbereich flankierenden Wände und bildeten somit die äußere Rahmung der Ikonostase, die einst den Altarbereich vom Mittelschiff trennte (Abb. 28 – 29). Eigentlich war dies der Ort, an dem Christus und die Muttergottes dargestellt waren.133 Gelegentlich konnte die Darstellung Christi durch den Titelheiligen ersetzt werden; nie jedoch hat man auch das nördliche Bild der Muttergottes durch das eines weiteren
Heiligen ersetzt – das ist nur für die Euthymioskapelle in Thessaloniki bezeugt.134 Der Titelheilige der Hauptkirche trat als Soldat neben den Titelheiligen der Kapelle, einen Eremitenmönch. Euthymios von Melitene in Armenien ist einer der bedeutendsten Eremitenheiligen und gilt als Begründer des palästinensischen Koinobitentums, also geregelten mönchischen Zusammenlebens.135 Sein Name, »Freudenbringer«, leitet sich angeblich von den Umständen der Geburt des Heiligen im Jahre 376 ab. Ein Engel habe seiner unfruchtbaren Mutter die Geburt eines Sohnes vorhergesagt – eine Prophezeiung, die zur großen Freude auch tatsächlich eintraf. Euthymios machte in Melitene schnell Karriere als Anagnostes, Presbyter und Aufseher der Klöster. Im frühen 5. Jh. begab er sich ins Heilige Land, schloss sich dort zunächst einer Einsiedelei an, gründete aber bald ein eigenes Kloster und missionierte erfolgreich Ungläubige, darunter
Die Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios
28 – 29 Auf den westlichen Schmalseiten der den Altarbereich flankierenden
Wände sind ganzfigurige Darstellungen des hl. Demetrios und des hl. Euthymios zu sehen. Sie bildeten gleichsam die äußere Rahmung der Ikonostase, die noch heute den Altarbereich vom Mittelschiff trennt.
den Beduinenscheich Aspabet und dessen Sohn Terevon. Unter den überlieferten Wundern hatte vor allem Folgendes besondere Bedeutung: Nach seiner Rückkehr in die Mönchgemeinschaft soll er während der Messfeier von einem göttlichen Feuer umgeben gewesen sein. 97jährig starb Euthymios im Kreis seiner Mitbrüder. Im Malereizyklus der Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios finden sich einige dieser Begebenheiten wieder: Die Ankündigung der Geburt des Heiligen, eine Darstellung des Kinds, die Ernennung zum Anagnostes, die Heilung des Terevon, die Taufe des Aspabet, die Herabkunft des göttlichen Feuers, die Heilung eines Besessenen und
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die Entschlafung des Heiligen (Abb. 30).136 Der Schwerpunkt der Szenen lag somit auf Herkunft, Prädestination und Wundern des Heiligen, während asketisches Eremitendasein und spirituelle Erleuchtung vor allem in der Szene der Herabkunft des göttlichen Lichts zum Ausdruck kamen. Eine Interpretation der Kapellenausstattung als Ausdruck monastischer Wertvorstellungen liegt somit nahe.137 Sie wird auch unterstrichen durch die Auswahl der Heiligendarstellungen, welche die zyklischen Szenenfolgen ergänzen. In den Unterzügen der Arkaden finden sich Büstendarstellungen von Mönchsheiligen, darunter Theodor Studites und Stephan der Jüngere – Heilige, die üblicherweise nur in Klosterkirchen begegnen und nochmals die Interpretation der Ausstattung als Hommage an das Mönchsideal bekräftigen.138 Im unteren Register der Nordwand hat sich eine Reihe lebensgroßer Darstellungen von Soldaten- und Bischofsheiligen erhalten, unter anderem die hll. Prokopios,
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30 Szenen aus der Vita des hl. Euthymios von Melitene: Herabkunft des göttlichen Feuers während der Messfeier, Heilung des Besessenen, Entschlafung des Heiligen. Euthymios war ein Eremitenheiliger, der vor allem für das Ideal der Askese stand.
Theodor Tiron, Theodor Stratelates, Georg und Nikolaus, die an der Westwand von den drei Ärzteheiligen Kosmas, Panteleimon und Damian fortgesetzt wird. Offenbar spielte auch das Vertrauen auf die Schützer des Reichs und individuelle Heiler eine Rolle. Welche Intentionen mochten also die Stifter der Neuausstattung der Kapelle, Michael und seine Frau Maria, bei
der Wahl des Patroziniums und der Gestaltung des Dekors begleitet haben? Michael Glabas Tarchaniotes, Protostrator, also Oberkommandierender der Armee, war eng mit Thessaloniki verbunden, da er hier seit 1297/98 als Gouverneur des westlichen Reichsteils residierte.139 Immer wieder hatte er sich mit den Serben auseinanderzusetzen, die in byzantinisches Territorium einfielen, denen man aber aufgrund ihrer Guerillataktik nicht beikommen konnte. Daher schloss Andronikos II. Palaiologos (1282 –1328) auf Michaels Rat hin 1299 ein Bündnis mit Stefan Uroš II. Milutin (1282 –1321). In diesen Thessaloniker Jahren mochte Michael von der allgemeinen Demetriosverehrung angesteckt worden sein, und dies umso mehr als er im
Wird Demetrios zum Mönchsheiligen?
Kampf gegen die Serben auf die Hilfe des Soldatenheiligen angewiesen war. Eine vielleicht verfallene, jedenfalls wenig genutzte Kapelle gab ihm die Gelegenheit, dem Heiligen seine Reverenz zu erweisen. Zwar wählte er als Patron den hl. Euthymios, einen monastischen Heiligen, der in dem Vita-Zyklus als Asket, Wundertäter und Erleuchteter vorgeführt wurde; doch trat dieser zu Seiten der Ikonostase neben den hl. Demetrios. Mönchische Askese und militärische Tugend erschienen hier gleichberechtigt nebeneinander. Vielleicht spielte noch ein ganz konkreter Grund eine Rolle, warum die Wahl auf den hl. Euthymios fiel: Er wurde – als Kind betagter Eltern – von kinderlosen Frauen angerufen. Michael und Maria, die selbst erst sehr spät eine Tochter bekamen, mochten auch aus diesem Grund den hl. Euthymios gewählt haben.140 Mit der Neuausstattung der Kapelle wurde auch der Zugang geändert. Baufugen und Unterschiede im Mauerwerk weisen darauf hin, dass sich hier ursprünglich ein Doppelfenster befand, das in palaiologischer Zeit durch einen Zugang ersetzt werden konnte, da das äußere Bodenniveau inzwischen stark angestiegen war. An die Stelle dieses Zugangs trat wiederum später das heutige Bogenfenster.141 Wenn die Interpretation des Baubefunds stimmt, beendete die Kapelle unter Michael Glabas ihr Sackgassendasein. Man konnte über sie in die Kirche Hagios Demetrios gelangen – oder die Kirche nach Osten verlassen –, sodass Besuchern die Gelegenheit gegeben wurde, Michaels und Marias Stiftung wahrzunehmen. Zugleich dürfte ein liturgischer Dienst gestiftet worden sein, in dem des Titelheiligen, des hl. Demetrios und natürlich der Stifter gedacht wurde. Obwohl in späteren Jahren in Konstantinopel ansässig und dort auch begraben, war das Stifterpaar über die Euthymioskapelle stets in Thessaloniki anwesend. Wie hätte man auch sonst die Nähe eines Heiligen suchen wollen, der seine Kirche nicht verlassen wollte?
Wird Demetrios zum Mönchsheiligen? In der Euthymioskapelle blieb der hl. Demetrios noch Feldherr und verkörperte den Sieg über die Feinde, während der hl. Euthymios selbst für asketische Gottesannäherung stand. Doch war auch der Thessaloniker Stadtpatron von der gesteigerten Wertschätzung mönchischer Ideale nicht ausgenommen. Thessaloniki war in jener Zeit stark vom
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Mönchtum geprägt und eng mit den Klöstern auf dem Berg Athos verbunden, die in der Stadt Metochien unterhielten.142 Nicht wenige Erzbischöfe Thessalonikis kamen aus Klostergemeinschaften des Athos und kannten den Heiligen Berg. Das ganze Stifterwesen Thessalonikis war in erheblichem Maße auf monastische Gemeinschaften ausgerichtet,143 und zahlreiche der heute noch erhaltenen Kirchen waren Klosterkirchen. Welche Bedeutung die Mönche in der Stadt hatten, lässt sich auch aus ihrer Rolle während des Fests des hl. Demetrios ablesen. Konstantinos Harmenopoulos beschreibt, dass während der Demetrien ein ganzer Tag den Mönchen der Stadt vorbehalten war, damit diese dem Stadtheiligen ihre Reverenz erweisen konnten.144 Mit dem Klosterwesen des spätbyzantinischen Thessaloniki war eine spirituelle Strömung namens Hesychasmus
10. Der hl. Demetrios übertrifft durch seine Keuschheit sogar den Propheten Hiob: Denn von nun an war Demetrios sowohl Lehrer wie auch Apostel, er, der Weise, der Keusche, der Heilige. Und wie ich darlegen werde, war er überaus schön und fehlerlos und strahlend in seinem Aussehen, in seinem Eifer und seiner Ergebenheit. Und dem Demetrios war, wie es auch Hiob nachgesagt wird, keiner auf Erden gleich oder gar besser; dem in allem Göttlichen war nur Hiob gleich, dem, wie es geschrieben steht, keiner unter den Menschen gleichkam. Dieser war fehlerfrei, rechtschaffen und fromm. Und zuerst erschien Hiob, dann Demetrios. Dieser verfügt nicht über das Lob der Keuschheit, die Keuschheit, welche der Bekränzte seit seiner Jugend aufwies, indem er seinen Körper bezwang und den Engeln um Gott gleichkam. Des einen Körper wurde mit einer schweren Krankheit geschlagen, die ihn gegen das Böse ringen ließ. Der andere aber kämpfte gegen das Böse bis zum blutigen Ende. Aber Hiob zeigte keine Mäßigung im Gebet, welche wiederum jener, durch die Gnade des Geistes gemäßigt, gleichsam als Waffe, als undurchdringbaren Schild, als Werkzeug zum Hausbau, als Pflug im Ackerbau oder, wenn man so will, auch als Schreibfeder, Netz zum Fischfang oder als Ähnliches hatte. (Gregorios Palamas, hom. 43, p. 540D–541 A)
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eng verbunden. Der Begriff leitet sich vom altgriechischen Wort für ›Ruhe‹, im übertragenen Sinne auch ›Einsamkeit‹ und ›Friede‹ ab: ἡσυχία. Mönche wiederholten über längere Zeiträume beständig ein Gebet, wodurch ein Zustand völliger innerer Stille erreicht wurde. Dieser war wiederum Voraussetzung für das Erleben einer besonderen göttlichen Gnade: die Wahrnehmung des Taborlichts, also jenes göttlichen Lichts, das bei der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor manifest wurde. Im 14. Jh. waren vor allem der Athos und Thessaloniki Zentren des Hesychasmus. Der Athosmönch, Erzbischof von Thessaloniki und nach seinem Tod als Heiliger verehrte Gregorios von Palamas begründete die Theologie des Hesychasmus. Diese neuartige spirituelle Ausrichtung, die weite Teil der Mönchsgemeinschaften ergriffen hatte, blieb nicht ohne Auswirkung auf den hl. Demetrios: Er wurde in religiösen Schriften mehr und mehr für Tugenden gelobt, die eigentlich in den Kanon mönchischer Askese passten: Gottergebenheit, Keuschheit und spirituelle Hingabe.145 Autoren wie Nikolaos Kabasilas, Gregorios Palamas und Philotheos Kokkinos verwandelten den Thessaloniker Stadtpatron von einem streitbaren Soldaten in ein Vorbild klösterlicher Spiritualität. An einer Stelle seiner Homilien auf den »Großmärtyrer, Wundertäter und Myronspender Demetrios« fragt der Verfasser Gregorios Palamas: »Hat er, mit solchen Gaben versehen, etwa das asketische Leben der Heiligen und den Ruhm, der sich aus deren Leben ergibt, aufgegeben?« An einer anderen Stelle vergleicht er Demetrios mit dem alttestamentarischen Dulder Hiob, der Gottes Strafen demütig hinnimmt, hebt aber vor allem des Heiligen Keuschheit hervor, die dieser Hiob voraushabe (Text 10).146 Aus dem Stadtpatron war ein Vorbild für klösterliche Gemeinschaften geworden.147
Doch blieb trotz der verhaltenen Versuche, den Schutzpatron der Stadt mit mönchischen Qualitäten zu versehen, ihn zum Vorbild für ein spirituelles Leben zu machen, der hl. Demetrios eher ungeeignet für dieses Ressort. Militärischer Kampf und hesychastische Kontemplation erschienen nicht in einer Person kombinierbar. Deshalb schafft es der Thessaloniker Stadtpatron auch nicht auf den Athos. Was hätte angesichts der engen Beziehungen zwischen dem Heiligen Berg und Thessaloniki näher gelegen, als dem hl. Demetrios in den Kirchen und Wandmalereien des Athos eine bedeutende Rolle einzuräumen? Doch nichts dergleichen geschah; Demetrios blieb außen vor.148 Seine Rolle war nicht die asketische Kontemplation, sondern der Einsatz für das Gemeinwohl. In den letzten Jahrhunderten byzantinischer Herrschaft hatte der Stadtheilige besonders viel zu tun. Er war immer noch als Soldatenheiliger für das Reich unterwegs, doch hatte er vor allem dem Selbstgefühl der Thessaloniker Ausdruck zu verleihen und Zuversicht zu verbreiten. Und doch mischten sich nach und nach in das Vertrauen auf den Stadtheiligen auch leise Zweifel und Ängste. In den Enkomien wurden seit dem späten 14. Jh. die übertriebenen Verherrlichungen zurückgenommen, dafür machte sich angesichts der türkischen Bedrohung eine gewisse Endzeitstimmung bemerkbar. Nun wurde der Heilige um Hilfe angerufen, nun setzte man wieder die Hoffnung auf seine Verteidigungskraft. Erneut stellte man sich die Frage, wie es sein konnte, dass der hl. Demetrios eine solche Bedrohung zuließ und seine Stadt womöglich den Feinden preisgeben würde.149 Damit ist das letzte Kapitel der Geschichte einer Stadt und ihres Beschützers aufgeschlagen.
Anmerkungen
Anmerkungen 1 Franz Miklosich – Joseph Müller, Acta et diplomata graeca medii aevi, I,
Wien 1860, 175. Vasiliev 1950, 38; Russell 2010, 88 . 2 Vgl. Tafrali 1913 , 133 –135; Papadopoulos 1989, 132 –141; Russell 2010, passim. 3 Schutzheiliger von Soldaten und Reisenden: Isidoros Glabas, hom. 1 p. 281– 4 Laourdas. Versorgung der Stadt: hom. 1 p. 2025 – 32 Laourdas. Myron als Medizin: hom. 1 p. 214 – 6 Laourdas. Gabenverteilung: hom. 1 p. 2619 – 20 Laourdas. Leuchtet wie die Sonne: Isidoros Glabas, hom. 1 p. 2125 – 32 u. p. 2532 – 26 4 Laourdas. Demetrios als alles, was unverzichtbar ist: Isidoros Glabas, hom. 1 p. 2215 –18 Laourdas. Zu Isidor Glabas s. Kaltsogianni – Kotzabassi – Paraskevopoulou 2002 , 194 –197; Russell 2010, 107 –109. 4 Nikolaos Kabasilas, Prosphonema c. 42 p. 110 –112 Ioannou. Laourdas 1954, 280 – 281. 5 Nikolaos Kabasilas, Prosphonema c. 43 p. 112 Ioannou. 6 Gregorios Palamas, hom. 43 , p. 545D–548 A. Laourdas 1954, 284 – 285. 7 Russell 2010, passim. Vgl. ferner David M. Nicol, Thessalonica as a Cultural Centre in the Fourteenth Century, in: Ἡ Θεσσαλονίκη μεταξὺ Ἀνατολης καὶ Δύσεως (He Thessalonike metaxy anatoles kai dyseos), Thessaloniki 1982 , 121–131. 8 Manuel Philes, carm. p. II, 301– 306 Nr. 72 – 89 Miller. 9 Die Erzählung von der Ankündigung der Geburt des Heiligen begegnet sonst erst ab dem 14. Jh. Vgl. Iliadou 1958, 136 . 10 Vitalien Laurent, Le corpus des sceaux de l’Empire Byzantin, V: L’Église, 1: L’Église de Constantinople, Paris 1963, 338 – 339 Nr. 464. 11 Gustave Schlumberger, Sigillographie de l’Empire Byzantin, Paris 1884, 105 –106 (mit Umzeichnung); Laurent, a. O. 340 – 341 Nr. 465 und 466 . 12 Vgl. Thomas von Bogyay, RBK I, 1966 , 1178 –1186 s. v. ›Deesis’. 13 Schlumberger, a. O. 106: † IAKOBOU CΦΡΑΓΙΣΜΑ ΘΕCCAΛΟΝΙΚΕΩC ΧΡΙCΤΟΤΕΚΟΥCAN KAI TON MARTYRA ΦΕΡΕΙ. 14 Laourdas 1954; Russell 2010 . Zur spätbyzantinischen Geschichte Thessalonikis s. Tafrali 1913; John W. Barker, Late Byzantine Thessaloniki: A Second City’s Challenges and Responses, Dumbarton Oaks Papers 57, 2003, 5 – 33; Bakirtzis 2003 . 15 Zur wirtschaftlichen Situation des spätbyzantinischen Thessaloniki s. Angeliki E. Laiou, The Economy of Byzantine Macedonia in the Palaiologan Period, in: John Burke – Roger Scott (Hrsg.), Byzantine Macedonia: Identity, Image and History (Byzantina Australiensia 13), Melbourne 2000, 199 – 211, hier 208 . 16 Vgl. etwa Vojislav J. Djurić, Solunsko poreklo resavskog zivopisa, Zbornik Radova Vizantološkog Instituta 6 , 1960, 111–126; Richard Hamann-Mac Lean – Horst Hallensleben, Die Monumentalmalerei in Serbien und Makedonien, II, Gießen 1976, 281– 282 . 17 Vgl. hierzu George T. Dennis, The Second Turkish Capture of Thessalonica, 1391–1394 or 1430?, Byzantinische Zeitschrift 57, 1964, 53 – 64; Apostolos Vakalopoulos, Zur Frage der zweiten Einnahme Thessalonikis durch die Türken, 1391–1392 , Byzantinische Zeitschrift 61, 1968, 285 – 290. 18 Vgl. hierzu Vakalopoulos 1972 , 63 – 68 . 19 Vgl. Symeon Thess., logos hist. 8 , 1 p. 5532 – 561 Balfour. John R. Melville-Jones, Venice and Thessalonica, 1423 –1430: The Venetian Documents, Padua 2002 , 27.
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20 Zu den Demetrien s. Tafel 1838 , 227 – 232; Cormack 1989, 551– 552 . 21 Zu solchen sog. Panegyreis s. Speros Vryonis, The Panegyris of the
Byzantine Saint: a study in the nature of a medieval institution, its origin and fate, in: Sergei Hackel (Hrsg.), The Byzantine Saint, London 1981, 196 – 226 . 22 Vgl. hierzu auch die ersten beiden Abschnitte in Johannes Kameniates’ Beschreibung der Eroberung Thessalonikis durch die Araber ( Johannes Kameniates, Eroberung c. 9. p. 1171–81 Böhlig. Übs. nach Böhlig 1975, 25): »Was soll ich zuerst nennen von den Dingen, die von allen Seiten herankamen und vor allem womit unsere Händler, die das Ihrige brachten und das Unsrige entgegennahmen, mit uns Bürgern wetteiferten? Da die große Handelsstraße von Westen nach Osten mitten durch die Stadt führte und die Reisenden ganz zwangsläufig veranlasste, sich bei uns aufzuhalten und sich mit dem zum Lebensunterhalt Nötigen zu versorgen, haben wir über sie alle nur möglichen Güter erworben. Deshalb bevölkerte auch immer eine bunte Menge von Einheimischen und Fremden die Straßen der Stadt, dass es leichter schien, den Sand am Meer zu zählen als die, die zum Markt kamen und Handelsgeschäfte tätigten.« Man hat diese Beschreibung oft als ältesten Hinweis auf die Demetrien angesehen, doch ist das nicht korrekt. Zwar ist von Handelsaktivitäten die Rede, nicht aber von einer Verknüpfung mit einem Heiligenfest. Dies scheint erst im 12 . Jh. der Fall gewesen zu sein. 23 Vgl. hierzu Russell 2010, 91– 93 . 24 ODB III, 1991, 2085 s. v. ›Timarion‹ (Alexander Kazhdan). 25 Timarion c. 5 p. 53114 –123 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 , 253 . 26 Timarion c. 4 p. 5293 – 97 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 , 253 . 27 Timarion c. 6 p. 55165 –173 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 , 255 . 28 Timarion c. 6 p. 55174 –178 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 , 255 . 29 Timarion c. 10 p. 59 268 – 279 Romano. 30 Timarion c. 10 p. 59 279 – 287 Romano. 31 Soteriou 1952 , 31– 33; Laourdas 1954, 281– 283; Xyngopoulos 1952; Papadopoulos 1989, 141–145; Kaltsogianni – Kotzabassi – Paraskevopoulou 2002 , 171–175; Russell 2010, 97 –103 . 32 Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 157 296 –158328 Gkines. Tafrali 1913, 143 –144; Xyngopoulos 1949, 19. 33 Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 158320 – 328 Gkines. 34 Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 160 409 –161431 Gkines. 35 Isidoros Glabas, hom. 3 p. 4417 – 24 Laourdas. 36 Isidoros Glabas, hom. 1. p. 2418 – 36 Laourdas. Vgl. auch ibid. p. 30 4 – 22 Laourdas, wo nochmals von dem Brauch, die Kirche mit gebundenen Händen zu umrunden, die Rede ist. 37 Symeon von Thessaloniki, Diataxis p. 327 – 334 Laourdas. Russell 2010, 100 –101. 38 Miracula Sancti Demetrii I.10 §81– 93 p. 1121 –11624 Lemerle. Diese Idee geht auf Uspenskij 1909, 18 –19, zurück, der auf der Grundlage dieser Erzählung gar vermutete, die Muttergottes sei die ursprüngliche Schirmherrin Thessalonikis gewesen und erst später durch den hl. Demetrios ersetzt worden. Pallas 1979, 47 – 52 , rekonstruierte aus dieser Wundererzählung einen gemeinsamen Kult der Muttergottes und des Stadtpatrons, dessen Bezugspunkt zwei Ikonen der beiden im Ziborium von Hagios Demetrios waren. Vgl. ferner Speck 1993, 383 – 386, und Fourlas 2012 , 11–12 .
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Anmerkungen
39 S. o. S. 227. Lemerle II, 1981, 78 . Kritik an Pallas’ Thesen auch bei
61 Nicolas Oikonomidès, Actes de Docheiariou (= Archives de l’Athos 13),
66 Todor Gerasimov, L’icone bilaterale de Poganovo au Musée Arché-
Papazotos 1982 , 125. 40 Wie das auch auf den Mosaiken in Hagios Demetrios der Fall war: s. o. S. 191. 41 Leon von Thessaloniki, Homilie p. 300101 – 301153 Tisserant; Cormack 1969, 50 – 51. Die Begebenheit wird in einer Homilie eines Erzbischofs Leon überliefert, der sich zeitlich nur sehr schwer einordnen lässt: Laurent schlägt vor, bei Leon handle es sich um den berühmten Erzbischof Thessalonikis, der sein Amt gegen Ende des Bilderstreits innehatte, vgl. jedoch Cormack 1969, 51 Anm. 128 . 42 S. o. S. #. 43 Fourlas 2012 , 98 – 99. 44 So Papazotos 1982 , 125 –126 . 45 Zu dieser Ikone s. Andreas Xyngopoulos, Ἡ λατρευτικὴ εἰκὼν τοῦ ναοῦ τῆς Ἀχειροποιήτου Θεσσαλονίκης, Hellenika 13, 1954, 256 – 262 (wieder abgedruckt in: Andreas Xyngopoulos, Θεσσαλονίκεια μελετήματα, 1925 –1979 (Thessalonikeia meletemata, 1925 –1979), Thessaloniki 1999, 317 – 324). Xyngopoulos 1952 , 11–12 , vermutet, es habe sich um eine Ikone der Muttergottes im Typus der Hodegetria gehandelt, was m. E. nicht zutreffen kann. 46 Xyngopoulos 1952 , 10 –11. Jetzt erst, so Xyngopoulos, sei die Kirche nach der Acheiropoietos benannt worden, was gut erklären würde, warum diese Bezeichnung erst so spät auftaucht. 47 Konstantinos Harmenopoulos lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um zwei verschiedene Bilder in verschiedenen ἕδη handelt (wie aus dem Plural ἐν τοῖς ἑαυτῶν ἕδεσιν hervorgeht): Vgl. auch Xyngopoulos 1952 , 20 Anm. 5. Xyngopoulos 1952 , 21 u. 23, deutet den Begriff ἕδος als Umschreibung für ein προσκυνητάριον und rekonstruiert als Anbringungsorte zwei gegenüberliegende Säulen zu Seiten des Altarbereichs der Acheiropoietoskirche, doch scheint dies sehr hypothetisch. 48 Vgl. auch Xyngopoulos 1952 , 25 . S. o. S. 254. 49 Xyngopoulos 1952 , 25 . Vgl. ferner Russell 2010, 97. 50 Vgl. auch Ioannes Phountoules, Ιδιορρυθμίες της λειτουργικής πράξεως της Θεσσαλονίκης κατά τις αρχές του ΙΕ᾿ αιώνος, in: Christianike Thessalonike. Palaiologeios epoche (= 22 . Demetria), Thessaloniki 1989, 151–163 , hier 153 –156 , der die kultische Aufwertung des Heiligen im Rahmen von liturgischen Feierlichkeiten und Prozessionen auf die gesteigerte Gleichsetzung mit Christus zurückführt. 51 Janin 1975 , 389 – 391. 52 Gregorios Palamas, hom. 43 , p. 544B–D. Xyngopoulos 1949, 8 –10; Soteriou 1952 , 32 – 33; Russell 2010, 98 – 99. 53 Die Acheiropoietoskirche lag wie Hagios Demetrios nördlich der Via Egnatia. Die direkte Verbindung zwischen beiden Kirchen führte nicht über die Via Egnatia. 54 Zur Kataphyge s. Janin 1975 , 389 – 391. 55 So hatte Tafel 1839, 111–113 , eine Muttergotteskirche am Ufer als Ort der Kataphyge identifiziert. 56 Xyngopoulos 1949, 16 –18 . 57 Passio altera p. 1176 A. Xyngopoulos 1949, 10. 58 Velenis 2003 , 16 –18 , 26 – 33 u. 94 – 96; Ćurčić 2010 a, 371– 372 . 59 Paul Lemerle (ed.), Actes de Lavra I: des origines à 1204 (= Archives de l’Athos 5), Paris 1970, 305 – 311 Nr. 59 (Zitat ibid. 3089 –10): αὐλ[ὴν τὴν οὖσαν] ἐν τῆ γειτονεία τῆς Καταφυγῆς (καὶ) πλη(σίον) τ(ῆς) μον(ῆς) π[…] τοῦ ἁγ(ίου) Νικολ(άου) τοῦ Παλαιοφάβα. 60 Euterpi Marki-Angelkou, Ἀνασκαφὴ Ἁγίου Νικολάου Τρανοῦ, Makedonika 19, 1979, 271– 296, hier 291– 296 .
Paris 1984, 7157 Nr. 3 (mit ausführlichem topographischem Kommentar ibid. 78 – 80). 62 Xyngopoulos 1949, 18 . Eine andere Auffassung vertrat Stylianos Pelekanides (Παρατηρήσεις τινές εις Συμεών Θεσσαλονίκης »διάταξις ἀκριβὴς τῆς ἑορτῆς τοῦ Ἁγίου Δημητρίου«, Makedonika 4, 1960, 410 – 415). Ihm zufolge habe sich die Kataphyge bei der Acheiropoietoskirche befunden, da nur sie geeignet war, die großen Menschenmassen aufzunehmen, die sich am Vorabend des Demetriosfests versammelten. »Kataphyge« sei nur ein weiterer Name der Acheiropoietoskirche gewesen; außerdem habe es schon immer eine enge Verbindung zwischen Kirche und Demetrioskult gegeben, sodass man sich kaum vorstellen könne, dass Symeon nicht die Acheiropoietoskirche gemeint habe (Pelekanides, a. O. 412). Doch lassen sich Pelekanides’ Argumente leicht entkräften (vgl. Andreas Xyngopoulos, Καταφυγή – Ἀχειροποίητος, Makedonika 4, 1956 –1960, 441– 448 . Wieder abgedruckt in: Andreas Xyngopoulos, Thessalonikeia meletemata (1925 –1979), Thessaloniki 1999, 409 – 416): Die Versammlung der Prozessionsteilnehmer musste nicht in einer unterirdischen Kapelle stattfinden; sie konnte auch bei einer Kirche stattfinden, die sich bei oder über Kataphyge erhob. Charalambos Bakirtzis (Ρωμαϊκός λουτρών και η Αχειροποίητος της Θεσσαλονίκης, in: Αφιέρωμα στη Στυλιανού Πελεκανίδη (Aphieroma ste mneme Stylianou Pelekanide) (= Makedonika, Beiheft 5), Thessaloniki 1983, 310 – 329) bringt die Kataphyge mit Bauten in Verbindung, die nordöstlich der Acheiropoietoskirche liegen. Hierbei handelt es sich um Reste einer Thermenanlage, die durch die Kirche teilweise überbaut wurden, offenbar aber noch in Betrieb blieben. Petros Deboles wiederum verortet die Kataphyge in der Krypta beim Baptisterium südlich der Hagia Sophia (Deboles 2008, 27 – 34 u. 71– 91). Doch widerspricht diese Lokalisierung den topographischen Angaben in den erwähnten Stiftungsurkunden. 63 Heath W. Lowry, Portrait of a City: The Population and Topography of Ottoman Selânik (Thessaloniki) in the Year 1478 , Diptycha 2 , 1980/81, 224 – 293, hier 275 – 276 . Vasiles Demetriades, Τοπογραφία της Θεσσαλονίκης κατά την εποχή τῆς Τουρκοκρατίας, 1430 –1912 (Topographia tes Thessalonikes kata ten epoche tes Tourkokratias, 1430 – 1912), Thessaloniki 1983, 32 . 64 Xyngopoulos 1949, 12 . Da im selben Erbschaftsdokument ein anderes Haus ἐν τῆ γει[τονία] τῶν [Ἀσω]μάτ(ων) lokalisiert wird, also im Bereich der Kirche der Asomatoi (= Erzengel), muss man sich die Kataphyge wohl als Bauwerk vorstellen: Vgl. Lemerle, a. O. 306 u. Janin 1975 , 390 – 391. Dass hiermit nicht die Acheiropoietoskirche gemeint sein kann, geht wiederum aus einem wenig älteren Verkaufsvertrag aus dem Jahre 1320 hervor, in dem von einer »Nachbarschaft der Acheiropoietos« (γειτονία τῆς Ἀχειροποιήτου) die Rede ist: Franz Dölger, Aus den Schatzkammern des heiligen Bergs, München 1948 , 11116 . Papazotos 1982 , 117. 65 Jacques Lefort – Vassiliki Kravari – Christophe Giros – Kostis Smyrlis, Actes de Vatopédi, II: de 1330 à 1376 (= Archives de l’Athos XXII), Paris 2006 , 25512 –14 (Nr. 107): τὰ ἐντὸς μ(ὲν) τῆς θεοσώστου πόλεως Θεσσαλονίκης καὶ κατὰ τὴν γειτονίαν τῆς Καταφυγῆς δεσποτικῶς προσόντα μοι ὅσα κ(αὶ) οἷα ὁρῶνται την σήμερον οἰκήματά μου μετὰ καὶ τοῦ ἐκεῖσε πανσέπτου καὶ θείου ναοῦ τοῦ εἰς ὄνομα τιμωμ(έν)ου τῆς πανυπεράγνου δεσποίνης ἡμῶν Θ(εοτό)κου κ(αὶ) ἐπωνυμουμ(έν)ης τῆς Καμαριωτίσσης. Xyngopoulos 1949, 15; Soteriou 1952 , 33 .
ologique de Sofia, Cahiers Archéologiques 10, 1959, 289 – 288 , hier 282 – 284; André Grabar, À propos d’une icone byzantine du XIVe siècle au Musée de Sofia, Cahiers Archéologiques 10, 1959, 289 – 304, hier 300 – 302 . 67 Grabar, a. O. 302 . Die Ikone weist einen engen Bezug zu Thessaloniki auf. Die Parousiedarstellung auf der Vorderseite ist offensichtlich vom Mosaik in Hosios David inspiriert: Gerasimov, a. O. 280 – 282; Grabar, a. O. 291– 299. 68 Morrisson 2003 , 179 –180. Penna, a. O. 198 –199. 69 Vgl. Morrisson 2003 , 180. Manuel Komnenos Dukas (1230 –1237), Bruder und Nachfolger Theodors, ließ wiederum Münzen prägen, deren Rückseiten den Despoten Manuel und den Stadtheiligen Demetrios zeigen, die jeweils thronend gemeinsam ein Modell der Stadt halten (Morrisson 2003, 179). Beischriften benennen sowohl die beiden Figuren, Μανουὴλ Δεσπότης bzw. ὁ ἅγιος Δημήτριος, wie auch die Stadtdarstellung: πόλις Θεσσαλονίκη. 70 Nikephori Blemmydae Curriculum vitae et carmina, ed. August Heisenberg, Leipzig 1896, 119 –121. Macrides 1990, 195 –196 (mit engl. Übs.). 71 S. hierzu Emil Herman, Wann ist die Chrysamweihe zum ausschließlichen Vorrecht der Patriarchen geworden?, in: Izvestija na Bŭlgarskoto istoričesko Društvo 16 –18 (= Sbornik v pametʹ na prof. Petăr Nikov), Sofia 1940, 509 – 515. 72 Auch im Bulgarien des 14. Jhs. verwendete man für die Taufe Myron des hl. Demetrios: Brief des Patriarchen Kallistos an den Klerus von T’rnovo in: Franz Miklosich – Joseph Müller, Acta et diplomata graeca medii aevi sacra et profana, I, Wien 1860, 436 – 442 Nr. 186, hier 441. Macrides 1990, 196 Anm. 52 . 73 Macrides 1990 , 194 –195; Gilbert Dagron, Emperor and Priest. The Imperial Office in Byzantium, Cambridge 2003, 275. Zum Datum der Kaiserkrönung s. Elene Bee-Seferle, Ὁ χρόνος στέψεως τοῦ Θεoδώρου Δούκα ὡς προσδιορίζεται ἐξ ἀνεκδότων γραμμάτων Ἰωάννου τοῦ Ἀποκαύκου, Byzantinisch-Neugriechische Jahrbücher 21, 1971/74, 272 – 279. 74 Brief Germanos’ II. an Demetrios Chomatenos, ed. Johannes B. Pitra, Analecta sacra et classica spicilegio Solesmensi parata, VI, Paris – Rom 1891, 483 – 486 Nr. 113, neuediert bei Prinzing 1983, 34 – 36 . 75 Prinzing 1983 , 41– 43 . 76 Donald Nicol, Kaisersalbung. The Unction of Emperors in Late Byzantine Coronation Ritual, Byzantine and Modern Greek Studies 2 , 1976, 37 – 52 , hier 44 – 45; Macrides 1990, 195. 77 Frolow 1953 . Zur Beschreibung des Reliquiars gehören nach Frolow die Epigramme Escurialensis Nr. 269 bis 280 = p. I, 133 –137 Miller. 78 Bei der folgenden Gruppe von neun Epigrammen ist der Bezug zu dem Enkolpionreliquiar jedoch nicht ersichtlich (Manuel Philes, carm. 272 – 280 p. 134 –136 Miller). Die Titel nennen nicht mehr den Enkolpionanhänger, sondern den Heiligen und szenische Kontexte. Würden diese Epigramme tatsächlich weitere Szenen auf dem Enkolpion beschreiben, dann wären die einzelnen Episoden sowohl in den Überschriften als auch im Text der Epigramme wesentlich deutlicher hervorgetreten: Xyngopoulos 1970, 46 – 49, 58 – 60, 68; Hutter 2007, 199 – 201. Während in den ersten drei Epigrammen stets Demetrios Palaiologos erwähnt wird, fehlt in den übrigen neun jeglicher Hinweis auf den Despoten. Die neun Verse dürften literarische Elaborate ohne konkreten Bezug auf ein Bild oder einen Gegenstand sein. Die ver-
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schiedenen Epigramme könnten dann von einem späteren Kopisten zusammengezogen worden sein, da stets von dem hl. Demetrios die Rede ist. 79 Menolog: Oxford, Bodleian Library cod. Gr. th. f. 1. Xyngopoulos 1970, 16 – 34; Walter 1973, 167; Irmgard Hutter, Corpus der byzantinischen Miniaturhandschriften, hrsg. v. Otto Demus, II: Oxford Bodleian Library 2 , Stuttgart 1978, 32; Walter 2003, 85 – 86; Hutter 2007. 80 Perikles-Petros Joannou, Das Menologion des Despoten Demetrios I. Palaiologos, Byzantinische Zeitschrift 50, 1957, 307 – 309, mit Übersetzung. Xyngopoulos hatte wie selbstverständlich die Herstellung des Menologs des Demetrios Palaiologos in Thessaloniki verortet (Xyngopoulos 1970, 17 –18). Doch widersprach dieser Ansicht vor wenigen Jahren Irmgard Hutter. Ihr zufolge seien die Bindung des Demetrios Palaiologos an Thessaloniki längst nicht so eng gewesen wie angenommen; die Handschrift könne auch in Konstantinopel, vielleicht sogar im dortigen Demetrios-Kloster, entstanden sein (Hutter 2007, 203 – 210). 81 Vielleicht stammt das Gedicht aus der Feder des Manuel Philes: Xyngopoulos 1970, 59 – 60, vermutet enge Beziehungen zw. Demetrios Palaiologos und Manuel Philes, der längere Zeit in Thessaloniki lebte. 82 Vgl. hierzu Hutter 2007, 184 –195 . 83 Hans Belting, Das illuminierte Buch in der spätbyzantinischen Gesellschaft (= Abh. der Heidelberger Akad. d. Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 1970, 1), Heidelberg 1970, 14 –15 u. 42 – 45. 84 Vgl. Belting, a. O. 14 –15 u. 42 – 45 , der die Handschrift gleichsam als Umsetzung von Ikonen begreift. Xyngopoulos 1970, 19 – 21, vermutete als Vorlage der Handschrift eine Ikone in Hagios Demetrios. Vgl. ferner auch Hutter 2007, 196. 85 Zu dieser Szene Xyngopoulos 1970, 29 – 34. 86 Papageorgiou 1908 , 367 – 368 mit Taf. 11; Uspenkij 1909, 60 – 61; Xyngopoulos 1970, 49 – 52 . 87 Diese Inschriftenreste werden nur bei Uspenskij 1909, 60, überliefert und fehlen in Papageοrgious Umzeichnung. 88 Papageorgious Umzeichnung deutet auch keine unlesbaren Reste an, sondern nur eine kleine Lücke zwischen dem letzten Wort und dem Kreuz der folgenden Inschrift. 89 Uspenskij 1909, 60. 90 Xyngopoulos 1970, 51. 91 Xyngopoulos 1970, 51.
ἀνδρῶν [καταπολέμησις] … ὧν οἶδεν ὁ Θεὸς τὰ ὀνόματα. 93 Xyngopoulos 1970, 50 mit Anm. 5 u. 52 .
94 Diesen Hinweis verdanke ich Albrecht Berger. 95 Darauf scheint mir auch die etwas dickere und größere Schrifttype
hinzuweisen, die in Papageorgious Umzeichnung angedeutet wird 96 Datierung ins 14 . Jh. bei Uspenskij 1909, 60 – 61; palaiologische
Datierung bei Xyngopoulos 1970, 52 . Grundsätzlich muss berücksichtigt werden, dass Papageorgiou 1908, 335, mehrere Malschichten bemerkte, was auf ältere (oder spätere?) Ausmalungen hinweist. 97 S. o. S. 378 – 388 . 98 Anders Xyngopoulos 1970 , 58 , der vermutet, die Malereien hätten ursprünglich auch die Mosaiken bedeckt, es sei ursprünglich ein umfangreicheren Zyklus gewesen. Gegen diese Annahme sprechen zwei Gründe: Zum einen gibt es in den älteren Berichten oder Dokumentationen keinen Hinweis auf eine Malschicht über den Mosaiken,
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
zum anderen müsste man sich fragen, welche Szenen überhaupt in Frage kämen, denn Wunderszenen müssten chronologisch auf die Passionsszenen folgen, nicht aber diesen vorangehen. 99 S. o. S. 378 – 388 . 100 Vgl. hierzu Otto Demus, Byzantine Mosaic Decoration, London 1948; Sirapie der Nersessian, Le décor des églises du IXe siècle, in: Actes du VIe congrès international d’études byzantines, Paris 1951, II, 315 – 320; Else Giordani, Das mittelbyzantinische Ausschmückungssystem als Ausdruck eines hieratischen Bildprogramms, Jahrbuch der Österreichischen Byzantinischen Gesellschaft 1, 1951, 103 –134. 101 Soteriou 1952 , 205 . 102 Zur Datierung s. o. S. 104 –105 . 103 Soteriou 1952 , 206 . 104 Die bei Soteriou 1952 , 206 , Abb. 83 , gegebene Abbildung, die auch hier reproduziert wird, ist nicht recht verständlich: Die Rundung am oberen Rand kann sich eigentlich nur auf die Arkaden beziehen, d. h. die Abbildung wurde verkehrt herum abgebildet. Allerdings scheint die Büste mit der Heiligendarstellung durchaus richtig herum abgebildet. 105 Soteriou 1952 , 221– 224; Spieser 1973 , 171–173 Nr. 24 (mit frz. Übersetzung); Rhoby 2009 196 –199 (mit deutscher Übersetzung, die hier zitiert wird). 106 Identifikation mit Michael IX. Palaiologos bei Michael Laskaris, Μιχαὴλ Θ᾿ Παλαιολόγος ἐν ἐπιγραφῇ τοῦ Ἁγίου Δημητρίου Θεσσαλονίκης, Archaiologike Ephemeris 1953/54 (= Eis mnemen G. P. Oikonomou), 1–10. 107 Christa Ihm, Die Programme der christlichen Apsismalerei vom 4 . Jh. bis zur Mitte des 8 . Jh., Stuttgart 1992², 57 – 61. Robin Cormack, The Mother of God in Apse Mosaics, in: Maria Vassilaki (Hrsg.), Mother of God. Representations of the Virgin in Byzantine Art, Mailand 2000, 90 –105, hier 94. Zur Panhagia Angeloktistos in Kiti s. Ellinor Fischer, Die Panagia Angeloktistos in Kiti auf Zypern. Neue Aspekte zu Bau und Apsismosaik, in: Sabine Rogge (Hrsg.), Begegnungen. Materielle Kulturen auf Zypern bis in die römische Zeit, Münster 2007, 151–195, hier 181–192 . 108 S. u. S. 426 . 109 Bakirtzis 1988 , 63 . 110 Vgl. Ursula Weißbrod, »Hier liegt der Knecht Gottes …« Gräber in byzantinischen Kirche und ihr Dekor (11. bis 15 . Jh.), Wiesbaden 2003, 13 – 34 und passim. 111 Soteriou 1918b, 462 – 466 ; Xyngopoulos 1946 , 50 – 52; Soteriou 1952 , 211– 212 . 112 Klaus Wessel, RBK I, 1966 , 495 – 507 s. v. ›Barlaam und Joasaph‹. 113 Sirapie der Nersessian, L’illustration du roman de Barlaam et Joasaph, Paris 1937, 63; Soteriou 1952 , 212 . 114 Soteriou 1952 , 212; Spieser 1973 , 178 Nr. 31. 115 Soteriou 1918b, 459 – 461; Soteriou 1952 , 209. 116 Soteriou 1952 , 209. 117 S. u. S. 431– 432 . 118 Papageorgiou 1908 , 348 – 349; Soteriou 1918b, 461– 462; Soteriou 1952 , 211; Bakirtzis 1988, 62 – 63 . 119 Papageorgiou 1908 , 348 . Der hl. Joasaph ist die Hauptfigur eines byzantinischen Romans. Obwohl Sohn eines indischen Königs, bekennt er sich gegen alle Widerstände zum Christentum, lässt sich taufen und bekehrt zahlreiche Heiden zum Christentum. Sogar der Zauberer Theodas scheitert mit seinem Versuch, Joasaph Standhaf-
tigkeit durch schöne Frauen zu brechen, und wird selbst bekehrt. Schließlich erbt Joasaph von seinem Vater einen Teil des Reichs, regiert dort als christlicher Herrscher, legt aber dann die Krone nieder, um als Eremit in der Wüste zu leben und zu sterben. 120 Andreas Xyngopoulos, Ἅγιος Ἰωάσαφ - Ἅγιος Γρηγόριος ὁ Παλαμᾶς, Gregorios Palamas 26, 1942 , 194 – 200 (wieder abgedruckt in: Andreas Xyngopoulos, Thessalonikeia meletemata (1925 –1979), Thessaloniki 1999, 167 –174). 121 Soteriou 1918b, 464; Soteriou 1952 , 211. 122 Euthymios N. Tsigaridas, Εἰκονιστικές μαρτυρίες τοῦ ἁγίου Γρηγορίου Παλαμᾶ στήν Θεσσαλονίκη καί στό Ἅγιον Ὅρος, in: Georgios I. Madzarides (Hrsg.), Ὁ ἅγιος Γρηγόριος ὁ Παλαμᾶς στήν ἱστορία καί τό παρόν (Ho hagios Gregorios ho Palamas sten historia kai to paron), Heiliger Berg 2000, 193 – 216 , hier 197 –199. Ebenso Gerstel 2003, 237 – 238 . 123 Andreas Xyngopoulos hat die spekulative These aufgestellt, mit der Joasaph-Darstellung sei eigentlich Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos gemeint, der dem Hesychasmus gegenüber sehr wohlwollend eingestellt war und nach seiner Abdankung als Mönch den Namen Joasaph annahm (Xyngopoulos, a. O. (1942) 196 –198; Xyngopoulos 1946 , 50). Doch entfällt diese These mit der überzeugenden Neuidentifizierung durch Tsigaridas. 124 S. o. S. 268 . 125 Soteriou 1918b, 243 – 244. 126 Bakirtzis 2002 , 190. 127 Zur Kapelle s. Soteriou 1952 , 138 –139 u. 213 – 219; Bakirtzis 1988 , 71– 76; Moutsopoulos 1991; Velenis 2003, 8 –15; Ćurčić 2010 a, 279. Datierungsvorschläge: Moutsopoulos 1991, 151 (mit Datierung gegen Ende des 9. Jh.); Panagiotis L. Vokotopoulos, Οἱ μεσαιωνικοὶ ναοὶ τῆς Θεσσαλονίκης καὶ ἡ θέση τους στὰ πλαίσια τῆς βυζαντινῆς ναοδομίας, in: Ἡ Θεσσαλονίκη μεταξὺ Ἀνατολης καὶ Δύσεως (He Thessalonike metaxy anatoles kai dyseos), Thessaloniki 1982 , 97 –110, hier 100 –101; Ćurčić 2010 a, 279. 128 Die Entdeckung der unter der Kapelle befindlichen Treppe erwähnt Pierre Amandry, Chronique des fouilles et découvertes archéologiques en Grèce en 1947, 1: Première partie. Tableau d’ensemble de l’activité archéologique en Grèce, Bulletin de Correspondance Hellénique 71/72 , 1947/48, 423 – 444, hier 438 . 129 Soteriou 1952 , 224 –225; Gouma-Petersen 1976 , 168 . Dass Michael Glabas einen bereits bestehen Bau neu ausstatten und weihen ließ, geht vor allem daraus hervor, dass es Reste einer älteren Malschicht gibt: Charalambos Makaronas, Χρονικὰ ἀρχαιολογικά. Ἀνασκαφαί, ἔρευναι καὶ τυχαῖα εὑρήματα ἐν Μακεδονίᾳ καὶ Θρᾴκῃ κατὰ τὰ ἔτη 1940 –1950, Makedonika 2 , 1941/52 , 590 – 672 , hier 612 . Unbegründet ist die Annahme von Moutsopoulos 1991, 155 –156 , die Kapelle sei für den gleichnamigen Heiligen Euthymios den Jüngeren errichtet worden. Zu diesem s. Louis Petit, Vie et office de Saint Euthyme le Jeune, Revue de l’Orient Chrétien 8 , 1903 , 155 –205 u. 503 –536 . 130 Soteriou 1952 , 213 – 219. 131 Über der Apsis befindet sich die Verkündigung (mit dem Mandylion), die zugleich den Beginn des Christuszyklus bildet. Auf der südlichen Obergadenwand folgen Geburt, Darstellung im Tempel, Taufe, Verklärung und Auferweckung des Lazarus. Auf der nördlichen Obergadenwand schließen Einzug in Jerusalem, Kreuzigung, Abstieg in den Hades und Himmelfahrt an. Die Pfingstdarstellung
Anmerkungen
befindet sich auf der Laibung des Apsisstirnbogens. Die Szene der Marienentschlafung wurde, wie üblich, über dem Portal an der Westseite platziert. 132 Auf der Südseite sind Christus in der Synagoge, eine Lehrszene, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel und eine nicht identifizierbare Darstellung zu sehen, auf der Nordseite die Heilung des Wassersüchtigen, die Heilung des Gelähmten, die Samariterin am Brunnen und die Blindenheilung. Auf beiden Seiten des Altars war das letzte Abendmahl in Form einer Apostelkommunion dargestellt. 133 Vgl. hierzu zuletzt Sophia Kalopissi-Verti, The Proskynetaria of the Templon and Narthex: Form, Imagery, Spatial Connections, and Reception, in: Sharon E. J. Gerstel (Hrsg.), Thresholds of the Sacred. Architectural, Art Historical, and Theological Perspectives on Religious Screens, East and West, Washington DC 2006 , 106 –132 , bes. 118 – 119. 134 Gouma-Petersen 1976 , 173 . 135 Alexander Kazhdan – Nancy Patterson-Ševčenko, ODB II, 1991, 756 – 757 s. v. ›Euthymios the Great‹. 136 Genaue Beschreibung bei Gouma-Petersen 1976 , 175 –177. 137 So zuletzt Gerstel 2003 , 228 – 231. 138 Eine fragwürdige Interpretation der Kapellenausstattung als Ausdruck der Wertschätzung des Hesychasmus bei Gouma-Petersen 1976 , 180 –181. In einem solchen Fall hätte man stärker auf die Askese und spirituelle Kontemplation abgehoben, was aber in Hagios Euthymios nicht geschah. 139 Vgl. Georgios Theocharidis, Μιχαὴλ Δούκας Γλαβᾶς Ταρχανειώτης, Epistemonike epeteris tes Philosophikes Scholes tou Panepistemiou Thessalonikes 7, 1956 (= Mnemosynon Ch. Charitonidou), 183 – 206; Cyril Mango, The Monument and its History, in: Hans Belting – Cyril Mango – Doula Mouriki, The Mosaics and Frescoes of St. Mary Pammakaristos (Fethiye Camii) at Istanbul (= Dumbarton Oaks Studies 15), Washington DC 1978, 11– 22 . 140 Theocharidis, a. O. (1956) 202 – 203 .
Marcus L. Rautman, Patrons and Buildings in Late Byzantine Thessaloniki, Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik 39, 1989, 295 – 315. Vgl. auch Robert S. Nelson, Tales of Two Cities: The Patronage of Early Palaeologan Art and Architecture in Constantinople and Thessaloniki, in: Ο Μανουήλ Πανσέλινος και η εποχή του (Ho Manuel Panselinos kai he epoche tou), Athen 1999, 127 –140, hier 138 –139. 144 Vgl. S. 400 – 401. 145 Vgl. Papadopoulos 1971, 110 –131; Gerstel 2003 , 229. 146 Gregorios Palamas, hom. 43 , p. 540D–541 A. Laourdas 1954, 283 – 285; Papadopoulos 1971, 119 –120. 147 Antonios Papadopoulos, Ἐγκώμια στόν Ἅγιο Δημήτριο κατά τήν παλαιολόγεια ἐποχή καί ὁ ἑορτασμός τοῦ Ἁγίου στή Θεσσαλονίκη, in: Christianike Thessalonike. Palaiologeios epoche (= 22 . Demetria), Thessaloniki 1989, 134; Papadopoulos 1971, 110 –131. Erzbischof Isidor Glabas hielt aus Anlass des Demetriosfests vor Mönchen eine Rede, in der er das monastische Leben mit dem säkularen Leben vergleicht und Mönchsbrüder hinsichtlich ihrer asketischen Qualität neben den hl. Demetrios stellt (Isidoros Glabas, hom. 2 , p. 32 – 43 Laourdas). Makarios Choumnos, der Gründer des Nea Moni in Thessaloniki verfasste eine Art privates Gebet an den Heiligen, in dem er ihn bittet, zusammen mit Christus die Führung seiner Mönche zu übernehmen (Russell 2010, 105 –107). Erzbischof Symeon wiederum zögerte nicht die spirituelle Führung des Heiligen zu betonen (Russell 2010, 67 – 70): Er habe alle irdischen Dinge als Einbildung verachtet und habe den leeren Ruhm aller Besitztümer ignoriert. So sei der Heilige eins mit Christus geworden. 148 Vgl. hierzu Gerstel 2003 , 235 , die sehr schön jene Heiligen Thessalonikis zusammenfasst, die in den Wandmalereien der Athosklöster auftauchen. 149 Laourdas 1954, 286 – 288 .
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Die Eroberung Konstantinopels am 29. Mai 1453 wird gerne als weltgeschichtliches Ereignis angesehen (Abb. 2). Mit dem Fall der Hauptstadt habe das Mittelalter des christlichen Ostens ein Ende gefunden, sei das Byzantinische Reich zugrunde gegangen und mit ihm ein Kulturpol, der jahrhundertelang nach Westen ausgestrahlt hatte. Nur wenige Eroberungen spielen in der modernen Geschichtsschreibung eine vergleichbare Rolle, etwa die Athens durch die Perser im Jahre 480, die eine beispiellose Zerstörung und Erneuerung zur Folge hatte, die Roms durch Alarich im Jahre 410, die immer wieder als Ende der Antike apostrophiert wird, oder die Jerusalems durch die Kreuzfahrer im Jahre 1099, die eine zweihundertjährige Christenherrschaft im Heiligen Land zur Folge hatte. Jedes dieser Beispiele steht für die Zäsur weltgeschichtlicher Abläufe, die gerne auf symbolträchtige Ereignisse reduziert werden, und ist mit der Frage ›was wäre wenn?‹ verknüpft.1 Was wäre, wenn Alarich vor den Mauern Roms gescheitert wäre? Was wäre, wenn sich nie ein Kreuzfahrerstaat im Heiligen Land etabliert hätte? Was wäre, wenn Mehmet unverrichteter Dinge hätte abziehen müssen und Konstantinopel weiterhin Sitz eines östlichen Kaisertums geblieben wäre? Wer die Eroberung Konstantinopels als finalen Akt eines weltgeschichtlichen Dramas auskleidet, der vergisst, dass die Stadt Thessaloniki bereits über zwanzig Jahre zuvor von den Osmanen eingenommen wurde. Thessaloniki hatte bereits hinter sich, was Konstantinopel noch erwarten sollte: den Sturm auf die Mauern, die Eroberung und Plünderung der Stadt. Seit dem späten 14. Jh. realisierte man die Türken als ernsthafte Gefahr und begann den Stadtheiligen als Schützer vor den Moslems anzurufen. In den 1380er Jahren hielt
1 Diese Aufnahme aus dem frühen 20. Jhs. zeigt Hagios Demetrios noch
als Moschee. Über ein halbes Jahrtausend diente die Kasimiye Camii den Moslems von Selanik als Gebetsstätte.
sich der spätere Kaiser Manuel II. Palaiologos (1391–1425) in Thessaloniki auf. Damals unternahmen die Osmanen einen ersten Versuch, die Stadt zu erobern, und belagerten Thessaloniki fast sieben Jahre lang.2 In dieser Zeit unterhielt der Kaiser eine Korrespondenz mit seinem Freund Demetrios Kydones in Konstantinopel. Immer wieder erhielt der Kaiser Briefe, in denen Demetrios Kydones Mitgefühl und Trost zum Ausdruck bringt und das Schicksal der Stadt vertrauensvoll in die Hand des Stadtpatrons legt, der schon so oft »seine Vaterstadt aus dem Unheil erlöst« hatte.3 Später erzählte man sich sogar, der hl. Demetrios sei für den Tod des Sultans Mehmet I. (1413 –1421) verantwortlich gewesen. Dem Notizbuch eines anonymen Beamten Thessalonikis zufolge habe der Stadtheilige den Sultan mit Krankheit und schließlich mit dem Tod geschlagen (Text 1).4 Auch Erzbischof Symeon war überzeugt, dass der
1. Der hl. Demetrios ist für den Tod Sultan Mehmets I. (1421) verantwortlich: Am 21. Tag des Monats Mai, in der 14. Indiktion des Jahres 6929 (= 1421), starb infolge eines Wunders des großen (Märtyrers) Demetrios der gottlose und frevelhafte Sultan Kyritzes (= Mehmet), der Anführer der Sarazenen, der Thessaloniki und die Angelegenheiten der Rhomäer heftig bedrängte, an einer kolischen und epileptischen Krankheit.« (Anonymes Notizbuch, ed. Sokrates Kugéas, Notizbuch eines Beamten der Metropolis in Thessalonike aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts, Byzantinische Zeitschrift 23, 1914 –1919, 143 –163, hier 151–152 Nr. 80)
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Die Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen 1430
2 Der Fall Konstantinopels 1453 wurde im Westen immer mit Nostalgie betrachtet. Benjamin Constants 1876 gemaltes Bild vom Einzug Mehmets II. in die eroberte byzantinische Hauptstadt zeigt rechts über dem heroisch einherreitenden Sultan ein Mosaik mit der Muttergottes (Toulouse, Musée des Augustins).
Stadtheilige beim Entsatz Thessalonikis seine Hände im Spiel gehabt hatte.5 Ihm zufolge habe der Sultan geschlafen und geträumt, ein Krieger habe ihn bedroht und auf ihn eingeschlagen, sodass er aufwachte wie ein zum Tode Verdammter. Wenig später sei Mehmet an Wahnsinn zugrunde gegangen (Text 2). So wie sich Demetrios einst gegen den Bulgarenzar Kalojan gewandt hatte, so tötete er nun einzelne türkische Kommandanten, ja selbst den Sultan, die sich jeweils durch besondere Grausamkeit gegenüber der Stadt hervorgetan hatten.6 An anderer Stelle preist der Erzbischof den Stadtheiligen ganz in der Tradition des ersten Buchs der Miracula Sancti Demetrii dafür, dass er Thessaloniki während einer Belagerung mit Getreide versorgte.7 Man schrieb das Jahr 1427, und abermals standen die Türken vor den Mauern der Stadt. Da erschienen auf dem Höhepunkt der Hungersnot, mitten zur Winterszeit am Horizont Schiffe und versorgten die Stadt mit Weizen (Text 3). In Symeons aktualisiertem Wunderbericht mischen sich aber auch Zweifel hinsichtlich des Schicksals Thessalonikis:8 »Er (Demetrios) war geduldig bis zum Tod und zur Hinrichtung, während wir nur Not litten. Sollte uns dennoch dasselbe Ende wie diesem beschieden sein, so mögen wir gesegnet und neben ihm gebettet sein.« Symeon ahnte bereits, wie es kommen würde.
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Die Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen 1430 Mit der Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen im Jahre 1430 endet das wechselvolle Kapitel einer spätbyzantinischen Stadt und beginnt ein neuer Abschnitt türkischer Herrschaft, der fast ein halbes Jahrtausend dauern sollte.9 Von diesem Ereignis berichtet eine Reihe von Quellen, zumeist im nüchternen Chronistenstil, in einem Fall jedoch wird es als Brandschatzung gottloser Horden beschrieben. Gemeint ist Johannes Anagnostes’ Bericht vom Fall Thessalonikis, in dem alle Register einer dramatischen Erzählung gezogen und des Langen und Breiten die Grausamkeiten der Eroberer dargelegt werden (Text 3).10 Noch einmal versammelte sich das Volk, um den Stadtpatron Demetrios anzuflehen:11 »Menschen allen Alters blieben wach, um die ganze Nacht hindurch lange Gebete vor Gott und dem myronspendenden Märtyrer vorzubringen, da sich alle bewusst waren, dass sie sich kurz vor einer Katastrophe befanden.« Noch einmal stemmten sich die Soldaten gegen die feindliche Übermacht. Und doch fiel die Stadt am 29. März 1430. Angeblich sei die osmanische Soldateska plündernd und wahllos mordend durch die Straßen der Stadt gezogen, und erst nach drei Tagen habe der Sultan Einhalt geboten. 7.000 Einwohner sollen als Sklaven abgeführt worden sein. Wieder einmal hatte der Heilige seine Stadt für ihre Sünden bestraft, und wieder einmal legten die Bewohner ihr künftiges Schicksal in seine Hände:12 »… denn es ist er (sc. Demetrios), der das Steuer dieses Schiffs unserer Heimat ergreifen kann und es durch dieses Meer der Unbill zu lenken vermag.«
2. Demetrios erscheint Sultan Mehmet im Traum und bestraft ihn mit dem Tod: So groß war die Wut dieses wilden Tieres (Sultan Mehmet I.) gegen uns und noch größer sein Vorgehen, uns aus diesem Anlass mit Hungersnot zu bedrücken, indem er die Besorgung des Nötigsten verhinderte. Aber der heilige Demetrios ließ ihn diese Machtdemonstration nicht zu Ende führen. Gleich nachdem dieser Barbar begonnen hatte, uns zu bedrohen, und während er sich in Serres aufhielt, wurde er von Demetrios besiegt. Man sagt, er (Mehmet) habe im Schlaf einen Soldaten gesehen, der ihn
bedrohte und schlug. Er wachte wie tot auf und kaum hatte er böse Pläne schmiedend Adrianopel erreicht, da spuckte er nach kurzem Siechtum seine abscheuliche Seele durch eine wahnsinnige Krankheit aus. Als Lohn für seinen mörderischen und ungläubigen Geist erhielt er die sofortige Vernichtung und das ewige Feuer mit den Dämonen und allen seinen Vorvätern, die den Dämonen ähnlich waren. Das war offensichtlich ein Werk des Demetrios. (Symeon Thess., hist. logos p. 5133 – 525 Balfour)
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Noch dramatischer fällt die Beschreibung der Plünderung bei Markos Eugenikos aus, dem Bischof von Ephesos. Alle Kirchenschätze seien in die Hände der Gottlosen gefallen:13 »Der unreine Barbar hat in den heiligen Kirchen getanzt, sein tollwütiger und frevelhafter Mund hat über den unberührbaren Altären gejubelt. Sogar ihr Anführer hat, kaum in der Kirche des Erzmärtyrers angekommen, laut den Gott Mohammeds … für den Sieg gelobt. … Heilige Ikonen wurden auf die Erde geworfen, mit Füßen getreten und unter Gelächter ihres Schmucks beraubt. Geheime und für
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die meisten verborgene liturgische Geräte aus Gold und Silber mit Edelstein- und Perlverzierung sowie nicht weniger edle Tücher, heilige Bücher und alle anderen Gegenstände, die von unserer Frömmigkeit respektiert werden, wurden nach Belieben herausgeholt und geplündert. Einige davon wurden für den täglichen Gebrauch bestimmt, andere lagen als günstige Kaufwaren aus.« Und wieder musste sich der Stadtheilige vorwurfsvolle Fragen anhören:14 »Und du, o größter Märtyrer Christi, Demetrios, wo warst du, während deine Stadt Derartiges erlitt? Wie kann es sein, dass du, der
3. Die Türken erobern Thessaloniki und zerstören den Schrein des hl. Demetrios: Einige (sc. Bürger Thessalonikis) hatten ihr Vermögen in den heiligen Kirchen vergraben, dort wo man es nicht vermuten würde, in den Sanktuaren, ja sogar unter den Altären. Doch in der Not verrieten sie es gezwungenermaßen den Strafenden (Türken). Getrieben von der Gier nach Wertsachen schickten sich die Türken an die Schönheit der Kirchen auszulöschen, in ihrem Wahn die Altäre umzustoßen, auf denen das Messopfer gefeiert wird, das allen Leben und Heil bringt, und sie, ach, zu Gegenständen zu machen, auf denen man herumtrampelt. Sie vermuteten, dass sich unter jedem Stein Wertsachen befanden, und brachten daher alles durcheinander. Dieselbe frevelhafte Zerstörung ereilte auch die heiligen Ikonen. Manche wurden von den Türken angezündet, um uns die Möglichkeit der Verehrung zu nehmen, manche landeten, gütiger Gott, auf dem Markt, wo man sie schamlos als Unterlage für Waren verwendete. Diejenigen jedoch, die besonders an Geld interessiert waren, hoben einige (sc. Ikonen) auf und verkauften sie gegen Bezahlung. 16. Was soll ich über den verehrten Schrein (λάρναξ) unseres siegreichen Landmanns und Märtyrers sagen? Auch ihn beließen unsere Feinde, rasend vor Wut wie wilde und tollwütige Bestien, nicht wie er war. Aber sie haben das nicht aus demselben Grund gemacht, aus dem sie auch die Gräber unserer Vorfahren geöffnet und zerstört und die darin enthaltenen Reste über den Boden verstreut haben. In diesen fanden die Türken zahlreiche Wertsachen, die unsere Mitbürger aus der eben erläuterten Hoffnung versteckt hatten, und deswegen wurden sie fast alle geöffnet und zerstört. Am Schrein jedoch vergingen sie sich aus diesen beiden Grün-
den: Zum einen weil dessen Schmuck aus großen Mengen von Gold, Silber, Edelsteinen und Perlen bestand, zum anderen wegen des heiligen Myrons, welches Gesundheit verleiht. Einige rissen nur die Verzierung von dem Schrein, andere aber wollten uns aus Neid den Überfluss an Myron und die daraus hervorgehende Heilung wegnehmen, auf dass wir künftig nicht die Gelegenheit haben sollten, diese frei nach Bedarf zu genießen. Nachdem sie also die Marmorplatten von dem Schrein herabgenommen hatten, beeilten sie sich, das Myron auszuleeren und die heiligen und göttlichen Reliquien (λείψανον) des Märtyrers herauszunehmen. Denn sie glaubten, dass sie so ihr Ziel erreichen würden und uns ohne Myron lassen würden, obwohl dieses doch niemals versiegt. Doch schließlich hatten ihre Bemühungen nicht das Ergebnis, das sie sich vergebens erhofft hatten. Mehrere Tage hindurch leerten sie beständig das Myron mit ihren Händen, was einige von ihnen für ein lächerliches Spiel hielten. Diejenigen aber, die über etwas mehr Geist als die anderen verfügten, dachten, sie könnten es vorsichtig für sich selbst gewinnen, und berührten es mit Respekt und Frömmigkeit, da sie von jenen, die Erfahrung damit hatten, hörten, es sei ein Heilmittel für jegliche Krankheit, wirksamer als jede Medizin. Wie dem auch sei, sie konnten die Quelle des Myron weder ausschöpfen noch austrocknen, obwohl sie mit großer Mühe diesem Ziel nachgingen. Denn wahrlich: Was Gott gnädig tugendhaften Menschen erweist, entspricht nicht den menschlichen Verhältnissen, denn die beiden stehen nicht unter denselben Bedingungen. ( Johannes Anagnostes, Eroberung Thessalonikis c. 15 –16 p. 512 8 – 516 6 Bekker. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
Die Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen 1430
du so viele Siegesmale gegen die Barbaren errichtet hast, der du viele dieser Blutdürstenden mit eigener Hand getötet hast und gegen viele andere die furchterregende Lanze geführt und sie machtvoll vertrieben hat, nun, da du deine Stadt verteidigen solltest, geschlafen und alles gestattet hast? Warum hast du dich nicht vor der Stadt, die dich erzogen hat, geschämt? Warum hast du kein Mitleid mit dem Ort deines Martyriums gezeigt? Warum hast du die Unversehrtheit der göttlichen Kirche und des myronspendenden Grabs nicht bewahrt?« Ob die osmanischen Eroberer tatsächlich wahllos plünderten und die Bevölkerung versklavten, ist fraglich. Denn selbst Johannes Anagnostes kommt nicht umhin, gegen Ende seines ›Berichts‹ den Sultan für seine Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung und Versorgung zu loben.15 Auch blieben die meisten Kirchen zunächst als christliche Kultstätten bestehen. Nur die Acheiropoietoskirche wurde unmittelbar nach der Eroberung in eine Moschee konvertiert.16 Die Sophienkirche, die Georgsrotunde, Hagia Katharina, Hagios Panteleimon, das Vlatadon-Kloster und Hagios Nikolaos Orphanos – all diese Bauten blieben zunächst unangetastet, und dies galt auch für Hagios Demetrios.17 Man scheint sich zwar an den Wertgegenständen vergriffen und vielleicht auch die Verkleidung des Heiligenschreins abgenommen zu haben, doch blieb das Demetriosgrab intakt (Text 4).18 Hagios Demetrios blieb nach der Eroberung Thessalonikis noch für zwei Generationen dem orthodoxen Kult erhalten. Die Absonderung von Myron wird auch für das 15. Jh. mehrfach überliefert, was zeigt, dass die neuen Machthaber Thessalonikis der Verehrung des Stadtpatrons zunächst durchaus tolerant gegenüberstanden.19 Der holländische Reisende Joost von Ghistele, der Hagios Demetrios 1483 besuchte, fasst seine Erlebnisse in folgende Worte:20 »In dieser Stadt Saloniki befindet sich der Leib des heiligen Demetrios in einem schönen Grabmal, woraus noch heute Öl fließt, dunkel wie gebranntes Öl, welches man allen Christen, die dort kommen, in sauberen kleinen Glasflaschen darreicht.« 1489 besuchte der russische Mönch Jesaja Thessaloniki und erwähnt – zum letzten Mal – die Myroblysie des hl. Demetrios (Text 5).21 Seine Angaben sind nicht immer klar, doch weist er deutlich auf die Existenz unterirdischer Kulträume hin, bei denen nur die Ostkrypta gemeint sein kann. Auch er betont, dass der Myronfluss am Festtag des Heiligen besonders groß war, wenn auch unklar bleibt, wo
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4. Sultan Murat erlaubt seinen Soldaten, alle Wertgegenstände aus Hagios Demetrios zu entfernen, belässt den Bau aber den Christen Was, wie und wieso nur? Wegen unserer Sünden! Und so wurde an nur einem Tag die große Stadt geleert und entblößt. Und ihr Herrscher versammelte türkische Bewohner mit ihren Frauen und Kindern von den Dörfern und Städten im Umland und siedelte sie in Thessaloniki an, wobei er den Befehl erteilte, dass jeder Rhomäer, der freigekauft und freigegeben wurde, die Erlaubnis hätte, zu kommen und sich in der Stadt aufhalten dürfe. Er machte die bedeutendsten Klöster, deren Ruhm weithin bekannt war, zu Altären für seine eigene Verehrung mit Ausnahme der Kirche des großen Märtyrers Demetrios. Er betrat diese und verrichtete ein Gebet, nachdem er einen Widder geschlachtet hatte. Dann bestimmte er, dass sie in den Händen der Christen bleiben solle. Aber die Türken trugen die Verzierung des Heiligengrabs und der übrigen Kirche fort, ebenso alles aus dem Sanktuar, und ließen nur nackte Wände übrig. Dann verließ er Thessaloniki und begab sich nach Adrianopel. (Dukas, Hist. c. 29 p. 20017 – 2019 Niebuhr):
genau das Myron abgeschöpft wurde: im Kirchenraum oder in der Ostkrypta? Dann folgt der Hinweis auf Ölabsonderung an drei Tagen im Jahr, wobei man am Festtag des Heiligen zahlreiche Kerzen und Lampen entzündete. Vermutlich sind diese etwas unklaren Angaben damit zu erklären, dass es zwei Myronquellen gab, den Schrein, der dreimal im Jahr Myron absonderte, und den Brunnen, aus dem man einmal im Jahr große Menge verdünnten Myrons abschöpfte. Doch nicht nur Christen baten den Heiligen um Hilfe. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass auch die neuen Herren sich an den Stadtpatron wandten. Johannes Anagnostes zufolge sei Myron auch von Moslems allmählich als Heilmittel geschätzt worden.22 So respektierte man den Titelheiligen der Kirche auch dann, als man den Bau in eine Moschee umwandelte.
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Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii 1493, als – neben zahllosen sephardischen Juden – auch moslemische Flüchtlinge aus Spanien in die Stadt gelangten, der Bedarf an Moscheen somit stieg und vielleicht auch antichristliche Ressentiments spürbar wurden, enteignete man den Bau. Ceseri Kasim Pascha, ein Großwesir Sultan Beyazits II. (1481 – 1512), ließ folgende Stifterinschrift über dem südlichen Westportal der Demetriosbasilika anbringen (Abb. 3 – 4):23 »Eine Wohnung habe ich, Sultan Beyazit Khan, wieder in Dienst gestellt, ein gutes Werk für Gott, den Herrn der Welten, ein Werk zum Wohle der Moslems. Du Herberge der Diener (Gottes), sieh diese Datumszeile: Diene Gott mit Weisheit. Wahrlich, wie schön ist der Lohn für jene, die (Gott) dienen. 898.« Nach einem knappen Jahrtausend
5. Der russische Mönch Jesaia beschreibt die Myroblysie am Grab des hl. Demetrios: In der Stadt Thessaloniki erhebt sich die Kirche des heiligen Demetrios, die von 66 Säulen getragen wird. Unter der Kirche, zwischen den Säulen, befinden sich zwei weitere Kirchen. Und im Inneren der Kirche des heiligen Demetrios zählt man zwölf Säulen aus Jaspis, 260 aus Marmor und 40 aus Stein. Der obere Teil der Kirche ist aus Holz. Ein guter Schütze könnte kaum vom einen Ende zum anderen schießen. Der Leib des heiligen Demetrios ruht in einem Brunnen inmitten der Kirche, unter dem sich sein Grab befindet. Am Festtag des Heiligen tritt hieraus so viel heiliges Öl hervor, dass man es kaum abzuschöpfen vermag. Ein Bach führt von hier zum Meer, und wenn das heilige Öl in den Bach fließt und irgendein schwarzes Tier oder ähnliches den Bach überquert, dann wird es weiß. Das heilige Öl des heiligen Demetrios tritt an drei Tagen im Jahr aus. Am Festtag des Heiligen stellt man zwei Kerzenleuchter zu beiden Seiten auf und man entzündet darauf vergoldete Kerzen und 600 Öllampen aus Glas. Über dem (Thron des) Metropoliten von Thessaloniki entzündet man 60 Lampen aus Glas, die kreisförmig angeordnet sind. (Sofija P. de Khitrovo, Itinéraires Russes en Orient, Genf 1889 (Ndr. Osnabrück 1966), 263 – 264)
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ihres Bestehens wurde die Kirche des Stadtheiligen in eine Moschee verwandelt. Nun rief der Muezzin zum Gebet. Die Konversion der Kirche in eine Moschee hatte einige Veränderungen zur Folge. Der Schrein des Stadtpatrons wurde aus dem Mittelschiff entfernt; fortan wurde der Heilige im hinteren der beiden Räume im Nordwesten der Moschee verehrt. Auch ließ man auf höherem Niveau einen neuen Fußboden verlegen, der jahrhundertelang die sechseckigen Fundamente des Schreins bedecken sollte.24 Alle liturgischen Einbauten hatten zu verschwinden und alle Malereien wurden übertüncht. In die Apsis ließ man eine Mihrabnische einbauen, rechts davor einen Mimbar. An der Südwestecke des Baus ließ man ein Minarett errichten (Abb. 5), vor der ehemaligen Kirche einen Reinigungsbrunnen, für den man acht Säulen und eine frühchristliche Marmorschale wiederverwendete (Abb. 6).25 Auch statische Maßnahmen zum Erhalt des nunmehr tausend Jahre alten Bauwerks wurden nötig: Die weiten Bogenöffnungen zwischen Altarbereich und Querhausarmen wurden mit zusätzlich eingestellten Stützen verstärkt, und am Außenbau ließ man Strebepfeiler errichten, die den Schub des Dachs abfangen sollten (Abb. 7 – 8).26 Nach dem Stifter wurde die Moschee Kasimiye Camii genannt, und allmählich wurde die Bezeichnung Kasim zum moslemischen Synonym für den hl. Demetrios.27 Offenbar geriet nie in Vergessenheit, dass dies der Bau des Thessaloniker Stadtpatrons war. Denn wenn auch seit dem späten 15. Jh. keine Nachrichten mehr über Myronentnahme überliefert sind, so scheint der Demetrioskult in bescheidenem Maß an zwei Orten innerhalb des Baukomplexes fortbestanden zu haben: in den Räumen an der Nordwestseite und in der Krypta unter der Ostapsis. Als Richard Pococke 1740 nach Thessaloniki reiste, erzählte man ihm von einer »unterirdischen Kirche«, doch wurde dem englischen Reisenden der Zutritt verwehrt.28 Auch der französische Missionar JeanBaptist Souciet erwähnt 1838 unterirdische Räumlichkeiten mit einem wunderspendenden Brunnen – womit eigentlich nur das Hagiasma in der Ostkrypta gemeint sein kann.29 Offenbar war auch dieser Teil zumindest teilweise zugänglich geblieben.30 Noch Anton Prokesch von Osten, der sich 1828 in Thessaloniki aufhielt, erwähnt den Brunnen und die »unterirdische« Kirche, doch ist unklar, ob er sie betreten durfte (Text 6).31 Erst danach verlieren sich Hinweise auf die Ostkrypta, die in Vergessenheit geriet und sich mit Schutt und Erde füllte.
Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii
Der Demetrioskult in den nordwestlichen Räumen kam hingegen nie zum Erliegen. Hier errichtete man aus Spolien einen einfachen Schrein, der von Christen aufgesucht werden konnte und während der Jahrhunderte osmanischer Herrschaft als Kultort diente (Kap. V Abb. 29 – 30).32 Konstantinos Dioiketes erwähnt in einer 1715 publizierten Schrift als erster Reisender der Neuzeit das Grab des Heiligen.33 John Galt, der sich 1809 in Thessaloniki aufhielt, bemerkt mit typisch englischem Humor:34 »Uns wurde ein Raum gezeigt, in dem über einer kleinen Plattform, wo der hl. Demetrios getötet wurde, eine Lampe brannte. Er war der Prokonsul der Stadt. Auf welche Weise er das Martyrium 3 Aufnahmen aus dem frühen 20. Jh. zeigen die Stifterinschrift Sultan
Beyazits II., welche die Umwandlung von Hagios Demetrios in eine Moschee 1493 dokumentiert, noch über dem Westportal der Kirche.
4 Die Stiftungsinschrift über dem Westportal der Kasimiye Camii aus dem Jahr 1493 erinnert an Ceseri Kasim Pascha, einem Großwesir Sultan Beyazits II. (1481–1512) (Hagios Demetrios, Museum in der Krypta).
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5 Aufnahmen aus der Zeit vor dem Brand des Jahres 1917 zeigen die Kirche Hagios Demetrios noch mit einem Minarett. Beim Wiederaufbau der Kirche trug man es ab.
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii
6 Eine der wenigen Farbaufnahmen aus der Zeit vor 1917 zeigt den
7 Um die großen Bögen der Querhausarme abzusichern zog man Stützen ein.
Reinigungsbrunnen vor der Westfassade des Baus. Man verwendete bei der Errichtung Bauglieder und eine Schale wieder, die vermutlich zum Brunnen des Westatriums der Kirche gehörten.
Vermutlich stammt diese Baumaßnahme aus osmanischer Zeit.
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erlitt, kann ich mich nicht erinnern gehört zu haben. Aber als er erstochen wurde, da quoll das Blut in solch einer Menge hervor, dass es wie das Blut des Widders von Derby die Schlächter hinfortspülte. Die Türken bewahren die brennende Lampe über dem Grab, um den Heiligen ruhigzustel-
8 Alte Außenaufnahmen zeigen die Strebepfeiler, die man an der Südseite
der Kasimiye Camii aufmauerte, um die Außenwände abzustützen.
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len, wie die Griechen sagen. Anderenfalls, so fürchten sie, würde der Heilige auf einem Pferd hervorstürmen und sie zum Teufel jagen. Aber das ist nur die Erfindung von Priestern. Die Lampe hält nicht nur die Manen des Demetrios bei guter Laune, sondern weist auch auf eine Schale hin, in der man üblicherweise einige wenige Geldstücke hinterlässt.«35 Dass man sich am Schrein des Heiligen Heilung erhoffte, konnte Anton Prokesch von Osten im Jahr 1828 beobachten; ihm zufolge entnahm man hier ein wenig Erde
7. Eine merkwürdige Zeremonie am Schrein des hl. Demetrios in der Kasimiye Camii:
6. Ein Besuch der Kasimiye Camii im Jahre 1828: Eben so leichten Eintritt fanden wir in die gleichfalls in eine Moschee verwandelte Kirche des heil. Demetrius, die größte der Stadt. Sie mag prachtvoll gewesen seyn; die Verkleidung mit weißem Marmor beweiset das, aber sie trägt tief eingeprägt den Stempel neugriechischer Barbarei. Sie hat im Innern auf 80 Schritte Lange, 40 Schritte Breite. Das Mittelschiff wird von vier Pfeilern und neun Marmorsäulen an jeder Seite gestützt; die Seitenschiffe von einer Säulenreihe der Länge nach durchschnitten und zwar das linke durch elf, das rechte durch zwölf. Vor dem Atrium stehen zwei Säulen aus Verde antiko. Ueber der ersten Säulenreihe steht eine zweite, welche breite Gänge trägt, nach innen mit Marmorplatten belegt, auf denen das Kreuz eingearbeitet ist. Die Emporkirche hat in der Mitte ein freies Schiff, in der Verlängerung der Seitenschiffe Säulengange zu sechs und sieben Säulen und drei Pfeilern. Aus dem rechten schreitet
man noch in eine Kapelle zu sechs Säulen und zwei Pfeilern. Alle Säulen der Emporkirche sind aus rothem Granit. Die Schäfte aller in dieser Kirche verwendeten Säulen, neunzig an der Zahl, sind antik; die Knäufe aber verschieden unter sich, und keiner der griechischen Ordnungen, eben so wenig der neugriechischen angehörig. In der Kirche selbst ist ein tiefer Brunnen, unter der Kirche eine zweite, unterirdische. Am unteren Ende des linken Schiffes zeigt man ein türkisches Grab für das des heiligen Demetrius. Die Türken haben große Verehrung dafür; es brennt auch eine ewige Lampe dort, an welcher unsere Pfeifen anzuzünden der Imam uns jedoch ohne Anstand erlaubte. Die Erde von diesem Grabe wird an die Gläubigen als ein Mittel gegen Fieber verkauft. (Anton Prokesch von Osten, Denkwürdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient, Stuttgart 1837, III, 640 – 641)
Die Reste der Vergangenheit, zinnenbekrönte Stadtmauern, venezianische Paläste, alte Basiliken, antike Ruinen, in die Mauern eingelassene griechische Inschriften und so weiter, sind zahlreich und bezeugen in ihrer komplexen Fülle die Abfolge verschiedener Zivilisationen, die sich an diesem Ort übereinander gelagert haben. Unter diesen Denkmälern habe ich die einstige Kirche Hagios Demetrios gesehen, wo mich der Zufall Zeuge einer merkwürdigen Zeremonie werden ließ. Hagios Demetrios ist eine alte byzantinische Basilika von rechteckiger Form mit einem Bodenbelag aus weißem, rotem und grünem Marmor wie es in San Marco in Venedig der Fall ist und zwei Reihen von übereinandergestellten Säulen auf beiden Seiten, welche Emporen bilden. Heute handelt es sich, da wir uns in der Türkei befinden, um eine Moschee. Ich betrachtete für eine Weile die Architektur, als ein türkischer Sakristan, gefolgt von zwei Griechen, ankam und mir bedeutete ihm zu folgen. Der Türke schritt voran, dann die beiden Griechen, dann ich; wir durchschritten eine niedrige Tür auf einer Seite der Moschee und befanden uns in einem kleinen leeren Raum, der nur schlecht beleuchtet war. Noch eine kleine niedrige Tür, und wir befanden uns in vollständiger Finsternis. Wo hat man mich hingebracht? Welch geheimnisvolle Dinge gehen in dieser dunklen Krypta vor, die nur von einem kleinen schwachen Licht erleuchtet wird? Der Türke entzündet an der Lampe eine Kerze, und unsere Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Einer der Griechen zeigt mir auf dem Boden eine große Platte, die nur einfach verziert ist. Dies sei, so sagt er mir, das Grab des hl. Demetrios. Er und sein Begleiter knien vor dem Steinblock nieder und umarmen ihn, dann fragt er mich, ob ich nicht dasselbe machen wolle. Ich aber erkläre ihm, dass ich nicht orthodox
sei, woraufhin er mich enttäuscht ansah. Also spricht einer der Griechen, die den Türken kennen, einige Worte zu dem Sakristan, und dieser nimmt eine lange Schnur. Er bückt sich und hält so gut er kann seine alten Arme steif. Dann misst er eine Seite des Grabblocks, macht einen Knoten, misst dann die andere Seite und schneidet die Schnur ab. ›To onoma, dein Name?‹ spricht der Türke, der sich nun anschickte mit der Schnur die Verzierung des Grabs zu messen und mit einem lockeren Knoten begonnen hat. Er hält, wobei er einen Bogen führt, den Ring, der durch die Schnur gebildet wird, über die entzündete Kerze und wartet auf eine Antwort. ›Georgios‹ antwortet der Grieche, und der Türke wiederholt ›Georgios‹, wobei er den Knoten über der Flamme zuzieht. Ein zweites Mal vermisst er daraufhin die Verzierung und fragt nachdem er die Zeremonie wiederholt hat: ›die Namen deines Vaters und deiner Mutter?‹ ›Nikolaos, mein Vater; Kalliope, meine Mutter‹. Und wieder zieht der Türke den Knoten über der Flamme zu, wobei er die Namen wiederholt. Dann fährt er fort: ›deine Kinder?‹ Und nachdem er sorgfältig drei Knoten gemacht hat, legte er die heilige Schnur in eine kleine Schachtel, die er in das Öl der Lampe taucht. Er fügt einige Krümel der Erde aus dem Grab hinzu, wickelt alles ein und gibt es dem Griechen, der sich darüber sehr zu freuen scheint. Er erklärt ihm außerdem: ›Wenn du krank bist, du, dein Vater, deine Mutter, deine Kinder, dann lege den Knoten über die schmerzhafte Stelle, und ihr werdet geheilt werden.‹ Der Grieche lässt sich die Einzelheiten erklären, um sicher zu gehen, dann wiederholt sich dieselbe Zeremonie für seinen Freund. (Louis de Launey, Chez les Grecs de Turquie. Autour de la Mer Egée, Paris 1897, 182 –184)
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als Mittel gegen Fieber (Text 6). William Miller besuchte 1894 den Demetriosschrein und erfuhr, dass nur geheilt wurde, wer von der Erde um ihn herum aß.36 Eine geradezu bizarre Zeremonie, in der der Schutz des Heiligen durch einen türkischen Imam vermittelt wurde, erwähnt der französische Reisende Louis de Launey im Jahre 1897 (Text 7). Man habe mit einer Schnur den Schrein vermessen und die Distanzen mit Knoten vermerkt, um sie zusammen mit Erde und dem Öl der Lampe als Heilmittel mitzugeben.37 Nicht jeder Reisende erfreute sich an dem multireligiösen Nebeneinander, das in der Kasimiye Camii offenbar während der gesamten osmanischen Zeit Wirklichkeit war. Der Abt Emile le Camus geht in dem Bericht von seinem Thessalonikibesuch im Jahre 1896 hart mit den Türken ins Gericht und wünscht sich nichts sehnlicher als deren Vertreibung durch den Stadtheiligen. Hintergrund ist eine Legende, die auch von den türkischen Imamen erzählt wurde: Nach der Eroberung Thessalonikis im Jahre 1430 habe man aus dem Schrein des hl. Demetrios ein Grollen gehört, das erst aufhörte, als man über ihm eine Lampe entzündete. Diese, so die Legende, dürfe nie erlöschen, da sonst der Heilige aus seinem Grab steigen und die Türken vertreiben würde. Auch würde am Tag der Vertreibung der Türken wieder Myron aus dem Grabschrein fließen.38 Vor allem Reisende des späten 19. und frühen 20. Jh. berichten von einer intensiven Verehrung des Heiligen durch Einwohner und Pilger am Tag seines Martyriums.39 Es scheint die Rücksicht auf den wachsenden Demetrioskult gewesen zu sein, welche wenig später die osmanische Verwaltung bewog, Forschungen in Hagios Demetrios durchzuführen und den Putz von den
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
Wänden zu nehmen, um ältere Mosaiken und Malereien freizulegen.40 Die Erinnerung an den Stadtpatron Thessalonikis ging somit nie verloren. Wie hätte sie auch? Der hl. Demetrios war wie kein anderer Heiliger an seinen Ort gebunden: Er passte sich den wechselnden Bedürfnissen der Bewohner verschiedener Epochen an, weniger weil er tatsächlich Hilfe und Schutz gewährte, sondern weil er die Hoffnung auf diese verkörperte. Deshalb bedeuteten die verschiedenen Eroberungen Thessalonikis und zuletzt die dauerhafte Einnahme der Stadt durch die Osmanen nicht das Ende des Demetrioskults. Und mit der gewandelten politischen Situation zu Beginn des 20. Jh. wandelte sich der Heilige erneut zu einer Projektionsfolie des griechischen Nationalismus im Kampf gegen die türkische Besatzung. In den Legenden vom ewigen Licht über dem Demetriosgrab, das der Imam der Kasimiye Camii nie verlöschen ließ, um den Heiligen nicht gegen die Türken aufzubringen, spiegelt sich bereits die Wahrnehmung gestärkter griechischer Identität während des Niedergangs des Osmanischen Reichs. Schließlich sei der hl. Demetrios 1912 gleichsam aus seinem Grab gestiegen und habe den griechischen Truppen geholfen, die Türken zu vertreiben. Aus dem in einem dunklen Nebenraum vor sich hindämmernden Fürsprecher der orthodoxen Bevölkerung Selaniks wurde der Streiter für die griechische Sache, eine Integrationsfigur für eine Stadt, die sich im Lauf des 20. Jh. demographisch stark verändern sollte. Kein Wunder, dass man sich die Gebeine dieses Heiligen heimholte, als man 1978 erfuhr, die Reliquien des Stadtpatrons seien in einer Kleinstadt in Italien entdeckt worden.
Anmerkungen
Anmerkungen 1 Vgl. Franz Alto Bauer, Byzanz – das andere Griechenland, in: Elke
Stein-Hölkeskamp – Karl-Jochen Hölkeskamp (Hrsg.), Erinnerungsorte der Antike: Die griechische Welt, München 2010, 186 – 200. 2 George T. Dennis, The Reign of Manuel II Palaeologus in Thessalonica, 1382 –1387 (= Orientalia Christiana Analecta 159), Rom 1960, 77 –102 . 3 Demetrios Kydones, ep. 299 ed. Raymond-J. Loenertz, Démétrius Cydonès. Correspondance, II, Vatikanstadt 1960, p. 21871– 73 . 4 Sokrates Kugéas, Notizbuch eines Beamten der Metropolis in Thessalonike aus dem Anfang des XV. Jh., Byzantinische Zeitschrift 23, 1914 – 1919, 143 –163 , hier 151–152 Nr. 80. John R. Melville-Jones, Venice and Thessalonica, 1423 –1430: The Greek Accounts, Padua 2006, 28 . 5 Symeon Thess., hist. logos 5 .5 p. 5135 – 525 Balfour. 6 Symeon Thess., hist. logos 12 .1– 6 p. 653 – 6633 Balfour. 7 Symeon Thess., hist. logos 11.2 p. 6334 – 6434 Balfour. 8 Symeon Thess., hist. logos 13 .2 p. 698 –11 Balfour. 9 Zur Eroberung 1430 s. Mazower 2004, 15 – 30. 10 Zu Johannes Anagnostes s. Kaltsogianni – Kotzabassi – Paraskevopoulou 2002 , 74 – 78; Russell 2010, 133 –145. 11 Johannes Anagnostes, Eroberung p. 500 8 –11 Niebuhr. 12 Johannes Anagnostes, Eroberung p. 5279 – 20 Niebuhr. 13 Markos Eugenikos, Monodie p. 42195 – 209 Pilavakis – Vamvakas. 14 Markos Eugenikos, Monodie p. 48270 – 280 Pilavakis – Vamvakas. 15 Johannes Anagnostes, Eroberung p. 52118 – 52212 Niebuhr. Zur Zeit unmittelbar nach der Eroberung vgl. auch Kiel 1970, 125 –129. 16 Vgl. hierzu Kiel 1970, 128 –129. 17 Hätte man die Kirchen als Beute einer Eroberung betrachtet, dann wären wohl wesentlich mehr in Moscheen konvertiert worden: Kiel 1970, 141. 18 Dukas, Hist. c. 29, 5 p. 20017 – 2019 Niebuhr. Vgl. auch Johannes Anagnostes, Eroberung 5167 –17, der betont, man habe den Leib der hl. Theodora aus ihrem Schrein gerissen, wohingegen nichts dergleichen für den hl. Demetrios berichtet wird. 19 Bakirtzis, 2002 , 192 . 20 Joost von Ghistele, Tvoyage van Mher Joost van Ghistele, Gent 1572 , 350 – 351. Übersetzung nach Sible de Blaauw, dem ich an dieser Stelle herzlich danke. Edition und Kommentar auch bei Thanases Papazotos, Μερικὲς πληροφορίες γιὰ τὴ Θεσσαλονίκη ἀπὸ τὸν J. van Ghistele (1483;), Historikogeographika 5, 1995, 51– 56, hier 53 u. 56 . 21 Sofija P. de Khitrovo, Itinéraires Russes en Orient, Genf 1889 (Ndr. Osnabrück 1966), 263 – 264. Thanases Papazotos, Περιγραφὴ τοῦ Ἁγίου Δημητρίου ἀπὸ τὸν Ρῶσο μοναχὸ Ἠσαΐα (1489), Historikogeographika 4, 1994, 191–192; Tampake 1998, Beil. Nr. 7; Vakaros 2008, 31. 22 Johannes Anagnostes, Eroberung p. 51520 – 5161 Niebuhr. Scholz 2007, 66 . 23 Kiel 1970 , 143 –144 (mit engl. Übs.). Kasim Pascha wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1489 als Stifter einer großen Geldsumme zur Reparatur der Eski Camii, also der ehemaligen Acheiropoietoskirche, erwähnt.
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24 Der osmanische Bodenbelag wurden von W. S. George teilweise
dokumentiert: Cormack 1985a, 61 Kat. Nr. 4 mit Abb. auf S. 81. 25 Soteriou 1952 , 68 – 70. Die Bauglieder stammen vermutlich vom früh-
byzantinischen Atriumbrunnen. 26 Abstützen der Querhausbögen: Soteriou 1952 , 85 – 87 mit Abb. 29.
Strebepfeiler: vgl. Soteriou 1952 , 79 – 81. 27 Clément Huart, First Encyclopaedia of Islam IV, Leiden 1927, 796 s. v.
›Kāsim‹. 28 Richard Pococke, A Description of the East, and Some other Countries,
London 1743, III, 151; Tampake 1998, Beil. 24. 29 Jean-Baptiste Souciet, Description de la villa de Salonique, in: Louis
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Aimé-Martin, Lettres édifiantes et curieuses, concernant l’Asie, l’Adrique et l’Amérique, avec quelques realtions nouvelles des Missions, et des notes géographiques et historiques, Missions du Levant, Paris 1838, I, 70 – 80, hier 75: Il y avoit un vaste souterrain un puits que les Grecs disent être miraculeux. Tampake 1998, Beil 23 . Anders Bakirtzis 2002 , 187 – 188, der davon ausgeht, dass die Ostkrypta allmählich aufgegeben wurde und sich mit Schutt und Erde anfüllte. Tatsächlich muss die Aktivität in der Ostkrypta seit dem 14. Jh. stark nachgelassen haben, da die hier gefundenen Keramik- und Münzbefunde nicht über diese Zeit hinausreichen: Soteriou 1952 , 237 – 245. Anton Prokesch von Osten, Denkwürdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient, III, Stuttgart 1837, 640 – 641; Tampake 1998, Beil. 40. In die Zeit der Nutzung der Kirche als Moschee fällt auch eine Renovierungsinschrift am Schrein des Heiligen: Papageorgiou 1908 , 362 Nr. 3 (mit Taf. IX.2): † Ἀνεκενήστη ὁ ἱερὸς τάφος δηὰ Λέοντος τοῦ Ἑτεριότου. Datierung ins 15. Jh. bei Soteriou 1952 , 18, und Bakirtzis 2002 , 188 . Constantin Dioiketes, Chronique de l’expedition des Turcs en Morée 1715 , in: Konstantinos A. Vakalopoulos, Ἡ Μακεδονία στὰ 1715 , Makedonika 11, 1971, 260 – 271, hier 268; Tampake 1998, Beil. 21. John Galt, Voyages and Travels in the Years 1809, 1810, and 1811, Containing Statistical, Commercial, and Miscellaneous Observations on Gibraltar, Sardinia, Sicily, Malta, Serigo, and Turkey, London 1812 , 228 – 229; Tampake 1998, Beil. 33 . Ähnlich, wenn auch kürzer: Henry Cazenove, A Narrative in two Parts, written in 1812 , London 1813 (Ndr. London 2011), I, 188 –190 (Tampake 1998, Beil. 35); Henry Holland, Travels in the Ionian Isles, Albania, Thessaly, Macedonia, etc., During the Years 1812 –1813, London 1815, I, 317 (Tampake 1998, Beil. 36); James John Best, Excursions in Albania, Comprising a Description of the Wild Boar, Deer, and Woodstock Shooting in that Country and a Journey from Thence to Thessalonica and Constantinople and up the Danube to Pest, London 1842 , 209 – 210; Tampake 1998, Beil. 45. Wiliam Miller, Travels and Politics in the Near East, London 1898, 367; Tampake 1998, Beil. 63 . Vgl. auch Moutsopoulos 1995/96, 315. Emile le Camus, Voyage aux sept églises de l’Apocalypse, Paris 1896 , I, 283 – 305; Tampake 1998, Beil. 64. Ähnlich bereits Best, a. O. 210. Le Camus, a. O.; George F. Abbot, The Tale of a Tour in Macedonia, London 1903, I, 14 –15; Tampake 1998, Beil. 68 . S. o. S. 72 – 73 .
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Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Soweit also diese Geschichte einer Stadt und ihres Patrons, soweit dieser Blick auf die Beziehung der Thessaloniker zu ihrem Stadtheiligen Demetrios. Wie bei so vielen Heiligen sind historische Fakten über sein Leben kaum oder gar nicht greifbar. Seine eigentliche Geschichte beginnt erst lang nach seinem mutmaßlichen Tod im Jahr 304. Es ist die Geschichte seines Nachlebens und seiner Wahrnehmung, in der sich die Bedürfnisse der Mitwelt spiegeln. In den eineinhalb Jahrtausenden ununterbrochener Verehrung haben sich nicht nur die Ansprüche an den Heiligen verändert, sondern auch die Formen seiner Gegenwart in der Stadt und seiner Kirche. Aus einem Heiligen, der zunächst sehr stark durch ein Zusammenspiel von Bildern, Architektur und gesprochenem Wort suggeriert wurde, entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Heiliger, der als Spender von Myron stärker physisch gegenwärtig war und sich bei Pilgern großer Beliebtheit erfreute. Er wandelte sich zum reichsweit verehrten Soldatenheiligen, der auch während der Türkenzeit als lokaler Heiler nie vergessen wurde und dessen Kult seit der Rückeroberung Thessalonikis 1912 ein fulminantes Comeback feierte und seitdem eng mit der nationalen Identität Griechenlands verbunden ist. Der hl. Demetrios verfügte über eine besondere Anpassungsfähigkeit bei gleichzeitiger Beibehaltung einiger weniger Grundeigenschaften, die ihn unverwechselbar machten. Er galt und gilt als Sohn der Stadt Thessaloniki, doch ist sein Ursprung alles andere als klar: Denn vermutlich importierte man den Heiligen erst im 5. Jh. aus dem pannonischen Sirmium. In Thessaloniki angekommen, wurde er bald im Bereich einer alten Thermenanlage ›verortet‹. Hier
1 Mosaikikone des hl. Demetrios, vermutlich aus dem 15. Jh. Das Bild
des bewaffneten Heiligen ist von einem Silberrahmen umgeben, der alte Inschriftenformulare und byzantinische Motive aufgreift und so vorgibt ein östliches Werk zu sein. In den oberen Teil des Rahmens hat man eine Myronampulle eingelassen (Sassoferrato, Museo Civico).
entstand um 500 eine große Basilika, vielleicht auch schon früher eine bescheidene Verehrungsstätte. Hagiographen bemühten sich, den merkwürdigen Umstand einer innerstädtischen Märtyrerkultstätte damit zu erklären, dass man den Heiligen in der Therme zu Tode gebracht und gegen die Regeln dort verscharrt hatte. Die konkrete Verortung des Demetriosgrabs blieb über die Jahrhunderte ein Fragezeichen; der Heilige war da – ohne präzise lokalisiert werden zu können. Flexibel war auch die äußere Erscheinung des Heiligen, wenn auch innerhalb eines bestimmten Rahmens. Demetrios wurde zunächst als spätantiker Beamter wiedergegeben, wie auch Heiligenlegenden ihm nach und nach eine senatorische Abkunft andichteten. Damit entsprach er den Bedürfnissen einer Stadtbevölkerung, die im Kampf gegen angreifende Barbaren auf sich allein gestellt war und sich eine Instanz wünschte, die das Funktionieren der Stadt garantierte. Seit dem 10. Jh. begegnet Demetrios häufig als gerüsteter Krieger. Als solcher half er nicht nur den Thessalonikern, sondern dem Kaiser im Kampf gegen auswärtige Feinde. Zusammen mit anderen Soldatenheiligen war Demetrios so attraktiv als militärischer Helfer, dass ihn selbst Fremde und Feinde von Byzanz vereinnahmen wollten: Kreuzfahrer, Normannen, Bulgaren, Russen und Serben. Doch hatten diese Abwerbeversuche eine Grenze: denn was wäre ein Heiliger wert gewesen, der seine Heimatstadt Thessaloniki aufgegeben hätte, um an einen anderen, gar einen ihr feindlichen Ort überzusiedeln? Die Reliquien des Heiligen waren ohnehin nicht greifbar. Sie waren – soweit herrschte Konsens – in der Kirche Hagios Demetrios ohne dort exponiert zu sein und konnten nicht gestohlen werden. Das Fehlen einer präzise definierten Grabstätte oder gar einer sichtbaren oder berührbaren Heiligenreliquie begünstigte andere Formen heiliger Präsenz, eine nicht berührbare, aber sehr wohl wahrnehmbare Gegenwart in Form von Epiphanien. Demetrios erscheint
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2 Auch die Machart der Ikone deutet auf ein mixtum compositum hin, das erst im 15. Jh. entstand. So wurde die Myronampulle erst nachträglich in den Rahmen eingebettet, bevor sie wiederum von dem Silberrahmen bedeckt wurde.
nicht kontinuierlich, sondern plötzlich, unvorhergesehen. Er begegnet nicht ›real‹, sondern zumeist in Visionen. Sein Erscheinen ist von Licht und Duft begleitet. Eine solche Gestalt bedurfte weniger eines Heiligengrabs, sondern einer – temporären – ›Wohnung‹, und als solche diente das Ziborium in Hagios Demetrios. In dieses dachte man sich den Heiligen hinein; es wurde geradezu zeichenhafter Hinweis auf die ersehnte Gegenwart des Stadtpatrons. Bekräftigt wurde dieser kollektive Glaube durch eine Bildausstattung, die oft das wundersame Auftauchen und Eintreten
Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
des Heiligen für seine Schutzbefohlenen thematisierte, vor allem aber auch durch die Wundergeschichten der Miracula Sancti Demetrii, die in der Kirche vorgetragen wurden und immer wieder von wundersamen Erscheinungen des Heiligen erzählen. Ein solcher Heiliger konnte nicht ›geraubt‹ werden; einen solchen Heiligen konnte man allenfalls überreden, auch Nichtthessalonikern zu helfen. Man konnte ihm durch den Bau von Kirchen, durch die Überführung von Kontaktreliquien und Ikonen anbieten, auch anderenorts zu erscheinen und zu helfen. Doch konnte man ihn nicht verpflanzen. Eroberungen Thessalonikis, vor allem jene der Jahre 904, 1185 und 1430 durch die Araber, Normannen und Türken, waren immer wieder Prüfsteine für das Verhältnis des Heiligen zu seiner Stadt. Sie konfrontierten die Bewohner mit der Frage, wie Demetrios die Einnahme und Plünderung zulassen konnte. Und jetzt zeigte sich auch der Nachteil eines ›volatilen‹ Heiligen: Denn manchmal war er einfach nicht da, versagte er den Bewohnern seine Hilfe, wobei freilich auch die Sünden der Thessaloniker ausschlaggebend waren für die Bestrafung der Stadt. Oder aber man erklärte das Ausbleiben von Hilfe damit, dass Demetrios mit seinen Fürbitten bei Gott auf taube Ohren stieß. Das weckte vielleicht Zweifel an seiner Macht, war aber immer noch besser als den Heiligen als Helfer zu verlieren. Strafender für die Sünden der Bevölkerung oder erfolgloser Fürsprecher vor Gott: In beiden Fällen blieb Demetrios Thessaloniker. Zweifel hinsichtlich Gegenwart und Wirkmächtigkeit des Heiligen glich man seit dem 10. Jh. durch eine besondere Qualität aus, in der die Heiltätigkeit, aber auch die dauerhafte Anwesenheit des Heiligen veranschaulicht wurden: die Myroblysie, das Absondern von Myronöl. Nun wurde der Leib konkreter, stellte man sich doch vor, dass aus seinen Wunden wie Blut Myronöl floss. Und doch behielt der Heilige seinen traditionellen Epiphaniecharakter bei, spiegeln doch die Demetriosreliquiare in ihrer Gestaltung nicht nur das Grab wieder, sondern auch die wichtigste Erscheinungsform des Heiligen in späterer Zeit: die des Myronspenders. Wer sich fern von Thessaloniki mit duftendem Myronöl einrieb, dem war für einen Moment, als wäre ihm der Heilige erschienen: Wer eines der vergoldeten Myronreliquiare öffnete, der sah das von Glanz und Duft umgebene Bild des Märtyrers und konnte sicher sein, dass sich Demetrios seiner annahm. Das verdünnte Myron, das man seit dem 13. Jh. in großen Mengen verteilte und dessen Ursprung man mit
3 Die Ikone von Sassoferrato wurde in einer Holzlade aufbewahrt, deren
Deckel ebenfalls das von vier ‚B‘ flankierte Kreuz zeigt. Wie das Mosaikbild und der Silberrahmen dürfte sie im 15. Jh. im Westen gefertigt worden sein (Sassoferrato, Museo Civico).
der Brunnenwurflegende rechtfertigte, erfüllte denselben Zweck für größere Menschenmassen: Das wundersame Hervortreten von heiltätiger Substanz am Schrein und in der unterirdischen Krypta unter Hagios Demetrios waren wie der allgegenwärtige Duft nur eine weitere Form der ersehnten Erscheinung des Heiligen. Und deshalb spielte es auch keine Rolle, ob jemand das Myronwasser aus dem Brunnen neben dem Altarbereich zog und eine Pumpe betätigte, die es zum Schrein beförderte: Das Wundersame war ja nicht der technische Vorgang der Myronverteilung, sondern das Vorhandensein von duftendem Öl, das dem Märtyrerleib entfloss. Und wer dies nicht verstand – wie etwa die barbarischen Normannen –, den bezichtigte man, Fische in Myron gebraten zu haben oder sich damit die Schuhe geputzt zu haben.
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›Die aus dem Westen verstanden eben den Demetrioskult nicht‹ – das sollte wohl diese sarkastische Bemerkung über die erobernden Normannen im Jahre 1185 sagen. Anastasius Bibliothecarius übersetzte im 9. Jh. die Miracula Sancti Demetrii ins Lateinische für ein Publikum, das den Heiligen nicht kannte. Die Kreuzfahrer versicherten sich durchaus der Hilfe des Demetrios, aber das waren oberflächliche Adaptionen eines Heiligen, der nie wirklich den Schritt in den Westen schaffte. Nicht einmal während der lateinischen Herrschaft in Thessaloniki wurde der Kult in den Westen exportiert. Die wenigen Nachrichten von angeblichen Körperreliquien im Westen sind allesamt dubios und lassen vermuten, dass es in Thessaloniki nie eine Entnahme von Körperreliquien gab. Und eine andere Form von Kultaneignung, etwa über bedeutende Kontaktreliquien oder Ikonen, war nicht attraktiv, da in diesem Fall das griechische Thessaloniki immer der Referenzpunkt der Verehrung geblieben wäre. Und das war wohl auch der Grund, warum die Knochen, die man 1520 in San Lorenzo in Campo entdeckte, nie Bedeutung erlangten oder einen überregionalen Kult hervorriefen. Demetrios ohne Thessaloniki, das ging einfach nicht.
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Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Demetrios als Symbol für Byzanz: die Mosaikikone von Sassoferrato
5 Diese Radiographie der Mosaikikone lässt besonders gut die verschiedenen Mosaiksteinchen erkennen und zeigt, dass die Beischrift zu Seiten des Kopfes den hl. Demetrios nannte.
Demetrios als Symbol für Byzanz: die Mosaikikone von Sassoferrato
4 Diese Aufnahme der Demetriosikone von Sassoferrato aus der Zeit vor 1894
zeigt noch den intakten Silberrahmen. In diesem Jahr wurde die Ikone gestohlen
und schwer beschädigt. Glücklicherweise konnte sie 1895 wiedergefunden werden.
Nicht lange vor der Entdeckung der angeblichen Demetriosreliquien in San Lorenzo in Campo gelangte die Kunde vom Heiligen auf einem ganz anderen Weg in die Marken. Im benachbarten Sassoferrato wird noch heute eine berühmte Mosaikikone des hl. Demetrios aufbewahrt (Abb. 1– 2).1 Sie befand sich einst im Besitz Niccolò Perottis, der Erzbischof von Siponto, später auch Privatsekretär des Kardinals Bessarion war und vor seinem Tod im Jahre 1480 das Objekt seiner Heimatstadt Sassoferrato stiftete.2 War es am Ende gar die Mosaikikone von Sassoferrato, die im benachbarten San Lorenzo in Campo die Demetriosverehrung ins Leben rief? Gut möglich, dass Demetrios’ Gegenwart in einer reich verzierten Ikone bei den Mönchen in dem unweit gelegenen Kloster den Wunsch nach Gegenwart des Heiligen in corpore hervorrief. Wann aber entstand das einzigartige Objekt? Entstanden seine Teile gleichzeitig? Handelt es sich überhaupt um ein byzantinisches Werk? Das Mittelfeld der fast 25 cm hohen Ikone zeigt eine Mosaikdarstellung des Heiligen als Soldat. Identifiziert ist er durch die Beischrift in den sternförmigen Feldern zu Seiten des Kopfes (Abb. 5): Ὁ ἍΓΙΟC | ΔΗ[ΜΗΤΡΙΟ]C. Auf den ersten Blick scheint die Ikonographie der anderer spätbyzantinischer Soldatenheiliger zu entsprechen. Doch ergeben sich beim näheren Hinsehen Zweifel: Demetrios
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hält einen tropfenförmigen Schild, dessen Vorderseite einen aufgerichteten weißen Löwen zeigt – ein in diesem Kontext eher ungewöhnliches Motiv, das der Forschung Kopfzerbrechen bereitet hat. Man sah in dem Löwen ein ›westliches‹ Element, das auf eine Entstehung des Mosaiks in Italien hinweise. Ja, die Tatsache, dass das Wappen der Perotti-Familie einen Löwen zeigt (Abb. 6), lässt vermuten, das Demetriosmosaik sei für Niccolò Perotti gefertigt worden.3 Doch ist das Motiv des lion rampant in spätbyzantinischer Zeit keinesfalls unbekannt.4 Auf einem Relief an der Fassade der Peribleptos-Kirche in Mistra, die mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Manuel Kantakuzenos (1349 –1380) und seiner Frau Isabella von Lusignan gestiftet wurde, flankieren zwei aufrechte Löwen ein Kreuzmonogramm mit dem Namen des Klosters (Abb. 7).5 Der Despot hatte das Motiv von der Familie seiner Ehefrau ins Wappen übernommen (Abb. 8). Allmählich fand der aufrecht stehende Löwe Beliebheit und tauchte auch in nichtheraldischen Kontexten auf. Er findet sich in der opus sectile-Verkleidung des Rahmens der nördlichen Proskynese-Ikone der Porta Panhagia bei Trikkala in Thessalien aus dem späten 14. Jh. (Abb. 9).6 Und auch Gold- und Silberringe, die Jeffrey Spier dem ›Court Workshop‹ zuweist und ins späte 14. bzw. in die erste Hälfte des 15. Jh. datiert, zeigen den aufrechten Löwen (Abb. 10 u. 11).7 Das Mosaik von Sassoferrato wird in derselben Zeit entstanden sein;8 die Frage ist allein, ob die Analogie zwischen dem Löwen in dem Schild des Demetrios und dem Wappen der Perotti Zufall ist oder ob das Mosaik von einem byzantinischen Künstler für Niccolò Perotti gefertigt wurde. Der Künstler mochte zunächst ohne spezifische Absicht ein beliebtes heraldisches Motiv aufgegriffen haben; doch war die Ikone gerade durch dieses Detail in den Augen eines
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Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Demetrios als Symbol für Byzanz: die Mosaikikone von Sassoferrato
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Niccolò Perotti besondes attraktiv, da sie eine Verbindung zwischen dem hl. Demetrios und seiner Familie herstellte. Das Mosaik ist nur Teil einer Collage, deren Elemente aus verschiedenen Zeiten stammen. Denn der Holzrahmen, in den das Mosaik gebettet wurde, entstand wesentlich früher. Eine C14 -Analyse ergab einen Zeitansatz im späten 13. Jh.9 Vermutlich hatte man einfach einen älteren Rahmen wiederverwendet.10 Etwa aus derselben Zeit dürfte die Myronampulle aus Blei stammen, die man in den oberen Rahmen eigebettet hat. Wiederum anders verhält es sich mit dem Silberbeschlag. Von ihm ist heute nur noch ein Teil erhalten, da das Objekt neben weiteren Besitztümern des Museo Civico 6 Das Wappen Niccolò Perottis zeigt unter anderem einen Löwen, der eine
Leiter emporklimmt. Einen ganz ähnlichen Löwen erkennt man auf dem Schild der Mosaikikone von Sassoferrato (Sassoferrato, Museo Civico). 7 Der auf zwei Beinen stehende Löwe begegnet auch in der spätbyzantinischen
Kunst. Zwei Löwen in dieser Haltung begegnen zu Seiten eines Medaillons mit dem Kreuzmonogramm des Namens des Periblebtos-Klosters auf einem Relief in Mistra aus dem 14. Jh. 8 Der Despot Manuel Kantakuzenos (1349 -1380 ) übernahm für sein Wappen
das Motiv des lion rampant von seiner Frau Isabella von Lusignan.
1894 gestohlen und erst ein Jahr später – schwer beschädigt –
zurückgegeben wurde. Doch gibt uns eine alte Aufnahme eine Vorstellung vom ursprünglichen Aussehen (Abb. 2). Zu Seiten der Mosaikikone befanden sich zwei Inschriften, deren Text höchst seltsam in eine Folge von auf der Spitze stehenden Quadraten eingepasst wurde. Die heute noch erhaltene Inschrift auf der rechten Seite lautet:12 »Dieses Gefäß birgt das heilige Myron, welches dem Brunnen entnommen ist, in welchem der Körper des Myron spendenden göttlichen Demetrios ruht und Wunder für die ganze Welt und die Gläubigen bewirkt.« Die Inschrift greift somit die bekannte Legende auf und verortet den Leib des Märtyrers im Brunnen unter der Basilika. Die Inschrift auf dem heute verlorenen linken Teil des Rahmes lautete:13 »Oh Großmärtyrer Demetrios, lege Fürbitte bei Gott ein, auf dass er mir, deinem frommen Diener, dem sterblichen Kaiser der Römer, Justinian, helfe, meine Feinde zu besiegen und sie zu meinen Füßen niederzuzwingen.« Bei diesem Justinian, der hier in der Ichform spricht, handelt es sich entweder um Justinian 11
9 Ein stehender Löwe begegnet auch in der opus-sectile-Verkleidung der Proskynese-Ikone der Porta Panhagia in Trikkala aus dem 14. Jh.
I., der keinen wirklichen Bezug zu Demetrios aufweist, oder um Justinian II., dessen Feldzug im Jahre 688 das Ende der slawischen Bedrohung für die Stadt Thessaloniki bedeutete.14 Doch kann der Rahmen unmöglich aus dem 6. oder 7. Jh. stammen, da er Motive aufgreift, die erst seit der spätbyzantinischen Zeit belegt sind. Die jeweils von vier B flankierten Kreuze sind ein mit den Palaiologen verbundenes Motiv, das vielleicht als Abkürzung von ΒΑΣΙΛΕΥΣ ΒΑΣΙΛΕΩΝ ΒΑΣΙΛΕΥΩΝ ΒΑΣΙΛΕΥΣΙΝ zu verstehen ist: »der Herrscher der Herrscher herrscht über die Herrscher«.15 Nie jedoch begegnet dieses Motiv auf einem Ikonenrahmen.16 Ähnliches gilt für den Doppeladler in den unteren Ecken. Auch er ist als Emblem der Palaiologenfamilie belegt, nie jedoch im Kontext einer Ikone.17 Offenbar handelt es sich bei dem Silberrahmen um eine westliche Arbeit des frühen Humanismus, die einen byzantinischen Eindruck erwecken soll.18 Der Silberschmied hat verschiedene Motive verarbeitet, die er mit Byzanz assoziierte: Motive imperialer Provenienz, aber auch eine Inschrift, in der auf einen längst ver-
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Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Anmerkungen
sivität und Verfeinerung war. Wieder einmal hatte sich der hl. Demetrios gewandelt, wieder einmal sich geänderten Erwartungen angepasst. Denn die Mosaikikone von Sassoferrato macht nicht mehr den Stadtpatron Thessalonikis,
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den Verteidiger seiner Heimatstadt und ihrer Bevölkerung gegenwärtig; sie zeigt Demetrios als Boten einer zunehmend fremdartigen Kultur, die bis in die Gegenwart nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.
Anmerkungen
10a–b Ein Goldring des 14. Jh. mit einer antiken Gemme zeigt unterhalb der
Fassung einen tropfenförmigen Schild mit einem stehenden Löwen und belegt so, dass dieses Motiv, das fast identisch auf der Mosaikikone von Sassoferrato begegnet, auch in Byzanz bekannt war (Baltimore, Walters Art Museum).
storbenen Kaiser eingegangen wird. Sicher byzantinischen Ursprungs ist wiederum die Myronampulle, die nachträglich in den oberen Rahmen der Mosaikikone eingepasst wurde. Das Koutrouvion zeigt auf der Vorderseite ein Brustbild des hl. Demetrios, auf der Rückseite das der hl. Theodora. Einst war die Ampulle von der Verkleidung des Rahmens verdeckt, die an dieser Stelle folgende Inschrift trug: τὸ ἅγιον μύρoν – das heilige Myron (Abb. 2). Der ehemals transportable
Flakon, den man um den Hals tragen konnte, wurde in ein byzantinisierendes mixtum compositum eingepasst, um eine östliche Provenienz zu zertifizieren. Als Niccolò Perotti die Demetriosikone erhielt, hatte sich Byzanz gewandelt, war Konstantinopel erobert worden, hatte das oströmische Kaisertum sein Ende gefunden. Byzanz hatte als politische Kraft aufgehört zu existieren, als Idee lebte es freilich fort, als Ausdruck einer fremdartigen Kultur, deren Reichtümer in den Westen gelangt waren und immer noch gelangten: als Beute, als rechtmäßige Erwerbungen, als diplomatische Gaben, mit denen die griechischen Schenker diplomatische Allianzen schmieden wollten.19 Und mit dieser Unzahl von Preziosen war nun endlich auch der hl. Demetrios in den Westen gelangt, freilich nicht als Reliquie, sondern als überaus fein gearbeitete Mosaik ikone, die man als östliches Werk schätzte und die mit allem angereichert wurde, wofür Byzanz stand: Edelmetall und Edelsteine, kaiserliche Embleme und griechische Schrift. So entstand eine ›hyperbyzantinische‹ Collage, in der sich die Bedürfnisse der westlichen Besitzer und Betrachter spiegelten. Denn Demetrios fand in Niccolò Perotti und seinem Kreis weniger inbrünstig Verehrende, die sich heilsuchend an den Märtyrer wandten, sondern Intellektuelle, für die byzantinische Artefakte höchste Maßstäbe setzten und Zeugnisse einer bewunderten Kultur waren, für die byzantinische Erscheinung immer auch Ausweis von Exklu-
11 Ein weiterer byzantinischer Goldring vermutlich des frühen 15. Jh. zeigt als
Mittelmotiv den lion rampant (Privatbesitz).
1 Rodolfo Cecchetelli Ippoliti, I Reliquiari Perottiani di Sassoferrato,
13 Vasiliev 1950, 32; Theochari 1979, 509.
Nuova Rivista Misena 5 , 1892 , 19 – 24, hier 22 – 23; Sergio Bettini, Appunti per lo studio dei mosaic portatili bizantini, Felix Ravenna 46, 1938, 7 – 39, hier 19 – 26; Vasiliev 1950; Walter 1973, 165; Theochari 1979, 508 – 517; Serena Romano in: Splendori di Bisanzio, Mailand 1990, 112 Nr. 42; Jannic Durand in: Faith and Power 2004, 231– 232 Nr. 139; Georgia Foukaneli in: Egeria 2008, 293 – 295 Nr. 82 . 2 http://de.wikipedia.org/wiki/Niccolo_Perotti. 3 Zum Wappen der Perotti vgl. Gabriele Barucca, I reliquiari donati da Niccolò Perotti a Sassoferrato, Studi umanistici piceni 12 , 1992 , 9 – 46, hier 10 –11 u. 15 –16 . Eine Darstellung des Perotti-Wappen findet sich auch in einem Manuskript in der Bibliotheca Apostolica Vaticana, vat. lat. 6848, fol. 8 . 4 Zum folgenden s. Jeffrey Spier, Late Byzantine Rings, 1204 –1453 , Wiesbaden 2013, 45 – 46 . 5 Aspasia Louvi-Kizis, Οἱ κτήτορες τῆς Περιβλέπτου τοῦ Μυστρᾶ, Deltion tes Christianikes Archaiologikes Hetaireias 24, 2003, 101–118; Stefan Sinos, RBK VI, 2005, 433 – 434 s. v. ›Mistra‹. 6 Anastasios Orlandos, Ἡ Πόρτα Παναγιὰ τῆς Θεσσαλίας, Archeion ton byzantinon mnemeion tes Hellados 1, 1935, 5 – 40, hier 29 Abb. 19. 7 Spier, a. O. 28 Nr. 8 , 34 Nr. 9 –10, 37 Nr. 23 , 53 Nr. 35 , 54 Nr. 40, 55 Nr. 42 u. 44. 8 Der Mosaizist orientierte sich an etwas älteren Vorbildern der palaiologischen Mosaikkunst, wie nicht nur aus dem Figurenstil hervorgeht, sondern auch der bewegten Wiedergabe des Gewands sowie des Musters des Nimbus und der Standfläche. Vgl. Italo Furlan, Le icone bizantine a mosaico, Mailand 1979, und den Überblick bei Arne Effenberger, Images of Personal Devotion. Miniature Mosaic and Steatite Icons, in: Faith and Power 2004, 209 – 214, hier 209 – 212 . Datierung ins frühe 14. Jh. bei Jannic Durand, in: Faith and Power 2004, 232 Nr. 139. 9 Alfredo Aldrovandi – Maria Chiara Casini – Giancarlo Lanterna – Mauro Matteini – Maria Rosa Nepoti – Isetta Tosini – Renza Trosti Ferroni, Indagini scientifiche per lo studio dei materiali costituivi e il restauro dell’icona musiva di San Demetrio, Rivista dell’Opificio delle Pietre Dure e Laboratori di Ristauro Firenze 8 , 1996 , 9 – 20, hier 16: 1279 +/- 26 . 10 Diese Schlussfolgerung musste auch Gabriele Barucca in Erwägung ziehen, da er das Mosaik spätpalaiologisch datiert: Gabriele Barucca, L’icona musiva di San Demetrio: riflessioni storico-artistiche dopo il restauro, Rivista dell’Opificio delle Pietre Dure e Laboratori di Ristauro Firenze 8, 1996, 21– 29, hier 25 – 26 . 11 Gabriele Barucca, I reliquiari donati da Niccolò Perotti a Sassoferrato, Studi umanistici piceni 12 , 1992 , 9 – 46, hier 11. 12 Vasiliev 1950, 32; Theochari 1979, 510.
14 S. o. S. 247 – 248 . Identifizierung mit Justinian auch bei Walter 1973 ,
165. Immer wieder hat man vermutet, die Inschrift sei die Kopie einer Inschrift aus der Zeit Justinians II.: Walter 1973, 166 . Der Bezug zum Dogen, Marc Antonio Giustiniani (1684 –1688), den Theochari 1979, 515 – 517, konstruiert, scheint mir sehr unwahrscheinlich. Der Rück-
15
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19
bezug auf Justinian scheint mir eher als eine Art Hommage auf einen großen Kaisernamen in Byzanz verstanden werden zu müssen: s. u. Konstantinos Sathas, Sur les quatre B. Lettre à M. Schlumberger, Revue Archéologique, NS 33 , 1877, 92 –101; Vasiliev 1950, 34 – 36; Robert Ousterhout, Symbole der Macht. Mittelalterliche Heraldik zwischen Ost und West, in: Margit Mersch – Ulrike Ritzerfeld (Hrsg.), Lateinisch-griechische-arabische Begegnungen. Kulturelle Diversität im Mittelmeerraum des Spätmittelalters, Berlin 2009, 91–109, hier 95 – 96 (mit weiteren Literaturangaben). Kein entsprechender Befund bei André Grabar, Les revêtements des icones byzantines, Venedig 1975. Vgl. auch Ousterhout, a. O. 96 . Giuseppe Gerola, L’aquila bizantina e l’aquila imperiale a due teste, Felix Ravenna 43, 1934, 7 – 36; Athanasios Fourlas, Adler und Doppeladler, in: Philoxenia (= Festschrift Bernhard Kötting), Münster 1980, 97 –120; ders., Adler und Doppeladler. Kunstgeschichtliche Zeugnisse zum palaiologischen Doppeladler, in: Thiasos ton Mouson. Studien zu Antike und Christentum (= Festschrift Joseph Fink), Köln 1984, 179 –190; Anthony Cutler, ODB I, 1991, 669 s. v. ›eagle‹; Giorgio Vespignani, Santi militari, guerra santa e aquile bicipiti a Bisanzio e dopo Bisanzio (secc. XIV - XV): considerazioni attorno alla icona di san Demetrio del Museo Civico di Sassoferrato (AN), in: Luigi Canetti – Martina Caroli – Enrico Morini – Raffaele Savigni (Hrsg.), Studi di storia del cristianesimo per Alba Maria Morselli, Ravenna 2008, 337 – 349; Ousterhout, a. O. 96 – 99 (mit weiteren Literaturangaben). Die Vermutung, es handle sich um die westliche Kopie eines byzantinischen Werks, findet sich bereits bei Luigi Savignoni, Resümee des Vortrags, in: Atti del II. congresso internazionale di Archeologia Cristiana, Rom 1902 , 422 – 423 . Auch die übrigen Inschriften machen den Eindruck isolierter Zitate, die nicht sinnvoll in den Kontext eingebettet wurden. Die Formel IC XC NIKA ist zwar durchaus geläufig, nicht jedoch zu Seiten einer weiteren Inschrift, die das Myron einer dahinter verborgenen Ampulle nennt. Ebenso problematisch ist die unspezifische untere Inschrift AΓIOC AΓIOC, die nicht sinnvoll auf das Motiv des heute verlorenen Edelsteins bezogen werden kann, der das Brustbild eines Märtyrers mit Stabkreuz zeigte. Vgl. Franz Alto Bauer, Byzantinische Geschenkdiplomatie, in: Falko Daim – Jörg Drauschke (Hrsg.), Byzanz – das Römerreich im Mittelalter, III: Peripherie und Nachbarschaft, Mainz 2010, 1– 55.
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Anhang
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Glossar
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Glossar Acheiropoietos: Nicht von Menschenhand geschaffenes Bild.
Enkomion: Lobrede auf eine bestimmte Person.
Adyton: Von griech. ἄδυτον für ›das Unzugängliche‹: Abgeschlossener Rückraum der Cella eines griechischen Tempels.
Faldistorium: Hölzerner oder metallener Faltstuhl, der dem Kaiser aber Feldherrn, aber auch dem Bischof dient und somit Ausweis einer hochrangigen Person ist.
Anagnostes: Lektor (niederer kirchlicher Rang in der orthodoxen Kirche). Campagi: Geschlossene Schuhe. Chartularios: Hoher Beamter in der Steuerbehörde bzw. in Kanzleien (Archiven). Chlamys: Schultermantel, der über der rechten Schulter mit einer Fibel zusammengehalten wird. Dienstkostüm des spätantiken Beamten. Colobium: Knöchellanges ärmelloses Gewand. Confessio: lat. für ›Bekenntnis‹. Kontaktzonen zwischen Gläubigem und Heiligem, zumeist Öffnungen zu einem Heiligengrab oder einem Reliquiendepot, über die man visuell oder haptisch Kontakt zu den Reliquien aufnehmen konnte. Dux: Von lat. dux bzw. griech. δούξ. Militärischer Befehlshaber eines größeren Distrikts, der oft Doukaton genannt wurde. Ekphrasis: Von griech. ἔκφρασις für ›Beschreibung‹. Im engeren Sinne ist mit einer Ekphrasis die literarische Beschreibung eines Bilds oder Bauwerks gemeint. Empore: Galerieraum im Obergeschoss, der mit seiner Langseite zum größeren Innenraum (einer Kirche) hin geöffnet ist.
Hagiasma: Quelle oder Brunnenanlage, deren Wasser als heilig angesehen wird. Hetoimasia: Von griech. ἑτοιμασία für ›Bereitung‹: Bereiteter Thron für die Wiederkunft Christi nach der Offenbarung des Johannes 22 , 1– 4. Hyperpyron: Von griech. ὑπέρπυρον für ›besonders veredelt‹: Bezeichnung für eine Münze mit besonders hohem Goldgehalt (über 90 % Gold), die seit Alexios I. Komnenos (1081– 1118) geprägt wurde. Insula: Von lat. insula für ›Insel‹. Im Städtebau ist damit ein regelmäßiges Grundstück innerhalb eines rechtwinkligen Straßensystems gemeint. Interzession: Eintreten für die Schuld eines anderen. Im engeren Sinne Fürbitte eines Heiligen zugunsten eines Individuums vor Gott.
Flüssigkeit über einem geweihten Ort versprengt wird, im speziellen Fall über eine Öffnung einem Verstorbenen oder Heiligem in einem Sarkophag oder Reliquiar dargebracht wird. Loros: Teil des kaiserlichen Prunkgewands: Langes, reich verziertes Stoffband, das um den Körper und den linken Unterarm gelegt wurde. Seit mittelbyzantinischer Zeit bestand der Loros aus einem Schulterkragen mit Öffnung für den Kopf und einem breiten Band, das vor der Brust hinabfiel. Maphorion: Von griech. μαφόριον für ›Schleier‹ oder ›Schal‹. In der Kunstgeschichte bezeichnet man den Schleier, der Haupthaar und Schultern der Muttergottes bedeckt, als Maphorion. Mappa: Von lat. mappa für ›Tuch‹, im spezielleren Sinne Signaltuch für den Beginn des Wagenrennens im Hippodrom. Hochrangige Beamten ließen sich gerne mit einer Mappa in der Hand darstellen, um ihre Funktion als Spielegeber und damit ihren hohen Sozialstatus anzuzeigen. Martyrium: In der Architektursprache Bezeichnung für eine Märtyrerverehrungsstätte.
Karunkel: Innerer (nasaler) Augenlidwinkel.
Mescid: Kleinere Moschee, die nicht für das Freitagsgebet bestimmt ist.
Koinobitentum: Geregeltes klösterliches Zusammenleben (im Gegensatz zum Eremitentum).
Metochie: Klosterfiliale, die einem Mutterkloster untergeordnet ist.
Labarum: Seit Konstantin d. Gr. Bezeichnung für ein Feldzeichen, das mit einem ChiRho (X + P) versehen ist.
Mihrab: Nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische in einer Moschee.
Libation: Trankopfer. Form des Opfers, bei dem eine
Mimbar: Kanzel in einer Moschee, von der am Freitag die Predigt gehalten wird.
476
Modius: lat. für ›Getreidemaß‹. Meint eine flachzylindrische Kopfbedeckung in Form eines geflochtenen Korbes. Niellotechnik (Niellierung): Von lat. nigellus für ›schwärzlich‹. Technik der Verzierung von Silber- und Goldoberflächen, bei der in eingravierte Vertiefungen eine Mischung aus Silber, Kupfer und Schwefel eingebracht wird, die sich nach dem Brand von dem Hintergrund als schwarze Zeichnung (Inschrift, Ornament usf.) abhebt. Obergaden: Auch Fenstergaden. Durchfensterte obere Wandfläche des Mittelschiffs einer Basilika. Omophorion: Von griech. ὦμος für ›Schulter‹ und φέρειν für ›tragen‹: Liturgisches Kleidungsstück für Bischöfe, das aus einem breiten, zumeist weißen und mit schwarzen Kreuzen verzierten Stoffstreifen besteht, der um die Schultern gelegt wird und sich vor der Brust überkreuzt oder senkrecht herabfällt. opus sectile: Lat. für »geschnittene Arbeit«. In der Archäologie und Kunstgeschichte steht der Begriff für einen Boden- oder Wanddekor aus kunstvoll geschnittenen Steinplättchen aus verschiedenen Materialen, die zu teils sehr komplexen Mustern zusammengefügt wurden. Orarion: Schmaler Gewandstreifen, der von Klerikern um die Schultern getragen wird.
Anhang
Palladion: Eigentlich das Schnitzbild der Göttin Pallas Athene, das als Schutzgarant der Stadt Troja angesehen wurde. Im übertragenen Sinne Synonym für ein Heiltum, das den Bestand einer Stadt oder eines Gemeinwesens sichert. Pallium: Von lat. pallium für ›Mantel‹. Rechteckiges, zumeist helles Manteltuch, das auf verschiedene Art und Weise getragen werden konnte. In der Regel umhüllte es den ganzen Körper, während ein Arm unbedeckt blieb. Oft charakterisiert das weiße Pallium einen Philosophen. Parekklesion: Seitenkapelle. Phelonion: Liturgisches Kleidungsstück in Form eines Ponchos, das der lateinischen Kasel entspricht. Sakkos: Liturgisches Kleidungsstück der Bischöfe und Patriarchen in Form einer reich bestickten langärmligen Tunika, das anstelle des priesterlichen Phelonion getragen wird. Sticharion: Langärmliges, knöchellanges Kleidungsstück eines Liturgen. Stylobat: Standfläche von Säulen. In der Basilikaarchitektur ist damit in der Regel das durchgehende Fundament für die Basen der Kolonnaden gemeint.
Synaxar: Von griech. συναξάριον. Verzeichnis aller gottesdienstlichen Feiern im Laufe eines Jahres, darunter der Feste der Heiligen, deren Viten resümiert werden können. Synnaos (theos): Begriff aus der paganen Religion: Gott, der einen Tempel mit einer anderen Gottheit teilt. Tablion: Rechteckiges, zumeist reich verziertes Besatzstück auf der Vorderseite einer Chlamys, das in der Regel hohe Beamte auszeichnet. Tessera: Mosaiksteinchen. Trachy: Von griech. τραχύς für ›uneben‹. Unter Alexios I. Komnenos (1081–1118) eingeführte schüsselförmig geprägte Münze. Tribelon: Dreibogenöffnung mit zwei freistehenden Säulen, üblicherweise zwischen der Vorhalle und dem Hauptraum einer Basilika. Troparion: Kurzer Gesang, der Bestandteil der Liturgie ist. Typikon: Stiftungsurkunde für ein Kloster, die liturgische Abläufe, administrative Angelegenheiten, verschiedene Aufgaben und Zuständigkeiten regelt. Vojvode: Heerführer, abgeleitet von dem slawischen Войвода (Wojwoda).
Register (Orte, Personen, Sachen)
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Register (Orte, Personen, Sachen) Abu Mena Menaskirche 146 adlocutio 242 Adolas (Einsiedler vor Thessaloniki im 6. Jh.) 240 Adrianopel (Edirne) 45, 250, 398, 441, 443 adventus 244, 285 Agape, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304) 47 Agathopus, hl. (Märtyrer Thessalonikis, † um 300) 47 Agapiti, Pietro Paolo (Maler und Architekt, ca. 1470 – ca. 1540) 18 –19 Alexander, hl. (Märtyrer Thessalonikis, † um 300) 49, 193 Alexander III. (Papst, 1159 –1181) 27 Alexander (russ. Pilger, 14. Jh.) 328 Alexios I. Komnenos (Kaiser, 1081–1118) 284 – 286, 320, 323 Angebliches Hilfegesuch an den Westen 320 – 321 Älteste der Apokalypse 53 Ambrosius, hl. (Bf. von Mailand, 374 – 397) 45 Ananias, hl. (Priester aus Phönizien, † 303) 54 Anastasia, hl. († um 304 in Sirmium) 32 Anastasios der Perser, hl. (Mönch und Märtyrer, † 628) 317 Anastasios I. (Flavius Anastasius. Kaiser, 491– 518) 215, 405 Anastasios II. (Kaiser, 713 – 715/16) 244 Anastasius Bibliothecarius (um 810 – 878) 33, 318 – 320, 455 Andronikos II. Palaiologos (Kaiser, 1282 –1328) 430 Andronikos III. Palaiologos (Kaiser, 1328 –1341) 350 Anna Komnene 256, 349 Anonymität 218 – 220 Antiochia Eroberung im Verlauf des ersten Kreuzzugs 321– 323 Antonios (Erzbf. von Thessaloniki, † 843) 346 – 349 Anysia, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304) 49 Apokalypse 53, 197, 420 Apostel 258, 261– 262 , 264 Arethas, hl. (Märtyrer aus Najran, † 523) 262 , 264
Aristarchos, hl. (lgd. erster Bf. Thessalonikis, † 64) 53 – 54 Artemios, hl. (Märtyrer aus Antiochia, † um 362) 227 Asen (Iwan Asen I. Zar der Bulgaren, 1190 –1195) 291 Asketen (Askese) 28, 50, 216, 267, 429, 431– 432 Athos 307, 431– 432 Kloster der Großen Lavra Demetriosreliquiar 359 – 366 Marmorreliquiar 356 – 358 Miniaturreliquiar 358 Kloster Vatopedi Demetriosreliquiar mit Szenenzyklus 294, 352 – 356, 375 Bakchos, hl. (Märtyrer, † 303 in Resafa) 217, 323, 373 Balduin I. (lat. Kaiser, 1204 –1205) 324, 326 Bari 288 Überführung der Reliquien des hl. Nikolaus (1087) 283 Barlaam und Joasaph 420 – 424 Barnsley, Sidney (engl. Architekt, 1865 – 1926) 72 Basileios, hl. (Kirchenvater) 322 Basileios I. (Kaiser, 867 – 886) 254 Basileios II. (Kaiser, 976 –1025) 269 – 271 Basiliskos, hl. (Soldat aus Amaseia, † 306) 54 Benedikt XVI. (Papst, 2005 – 2013) 27 Berlin Staatliche Museen (Kunstgewerbemuseum) Goldikone des hl. Demetrios 268 Bertha von Sulzbach (Gemahlin Manuels I. Komnenos) 296 Bleisiegel s. Siegel Bohemund von Tarent (Fürst von Tarent, 1085 –1111; Fürst von Antiochia, 1098 –1111) 285 – 286, 321 Boissonnas, Frédéric (schwz. Fotograf, 1858 –1946) 66 – 67 Bonifaz I. (Markgraf von Montferrat 1191– 1207, Kg. von Thessaloniki 1204 –1207) 21, 294, 326 Boris und Gleb, hll. 302 Budapest Ungarisches Nationalmuseum Monomachos-Krone 338 – 340
Caen Abteil der hl. Dreifaltigkeit 323 – 324 campagi 217 Cefalù Dom 288 Ceseri Kasim Pascha (Großwesir Beyazits II.) 444 Chione, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304) 47 Chlamys 33, 35, 207, 209, 213, 216 – 217, 220, 226, 244, 258, 260, 262 , 264, 268, 271, 317, 338, 341, 351, 353, 356, 358 – 359, 375, 405, 423 – 424 Christus Christusdarstellungen 53, 191–194, 210, 213, 235, 254, 261, 269, 294, 354, 358 – 359, 423, 428 Christusreliquien 325, 337, 343 – 344 Blutreliquie 324 Dornenkrone 344 Grabtuch in Turin 335 Kreuzreliquie 324, 337 – 338, 344 hl. Lanze 321 Salbstein 296 Clarke, Edward D. (engl. Reisender und Naturforscher, 1769 –1822) 72 Colobium 205 confessio (fenestella confessionis) 143, 159 Damian, hl. s. Kosmas und Damian, hll. Dandolo, Andrea (Doge, 1192 –1205) 325 David, hl. (Asketenheiliger Thessalonikis) 50 – 51, 240 Dečani Klosterkirche 308 Deesis (s. a. Fürbitte) 194, 261, 264, 398 Demetrien (Demetriosfest in Thessaloniki) 399 – 408, 431 Demetrios, hl. Brunnenwurf 378 – 388, 415 – 417, 455 Ikone in der Acheiropoeitoskirche 405 – 406 Ikonen in Hagios Demetrios Ikone in Hagios Demetrios 403 Ikone im Ziborium von Hagios Demetrios 167 Ikone in der Demetrioskirche im Deuteron in Kpl. 296 Ikone in der Demetrioskirche von Dimi trov 305
Elias d. Jüngere, hl. (Mönch aus Sizilien, † 904) 367 Engel 33, 53, 178, 191, 194, 197, 220, 223, 244, 264, 267, 269, 370, 376, 418, 426 Ephesos Johanneskirche 135 Eudokia Makrembolitissa (Gemahlin Konstantins X. Dukas) 359 Eugenios von Trapezunt, hl. (Märtyrer, † um 300) 346 Eukarpion, hl. (Soldatenheiliger, † um 300) 54 Euphemia von Chalkedon, hl. (Märtyrerin, † 303) 346 Eusebios (Erzbf. von Thessaloniki, sp. 6. / fr. 7. Jh.) 144, 172 –173, 178 Eustathios, hl. (Märtyrer d. 2 . Jh.) 264, 266 – 267 Eustathios (Erzbf. von Thessaloniki, 1178 –1195) 289 – 291, 351, 369 Eustratios, hl. (Märtyrer von Sebasteia, † um 300) 262 , 264, 266 Eutaxia (Personifikation der ›Ordnung‹ aus den Miracula Sancti Demetrii) 227, 370, 404 Euthymios, hl. (Begründer des Koinobitentums) 426 – 431 Fächer 235 Fibel 216, 244 Florentios, hl. (Märtyrer Thessalonikis) 49 Fronto, hl. (Märtyrer Thessalonikis) 47 Fürbitte (s. a. Deesis) 191, 194, 209 – 210, 213, 219, 318, 356, 358, 375, 396, 398, 417, 423, 459 Galerius (Gaius Galerius Valerius Maximianus. Kaiser, 293 – 305 als Caesar, 305 – 311 als Augustus) 33, 41, 51, 191, 213, 285 Gelübde 191, 213, 218 – 219, 285 Georg, hl. 209, 214, 217, 262 , 264, 266 – 267, 268, 269, 271, 289, 305, 322 – 323, 356, 373, 424, 431 Kopfreliquie 317 George, Walter S. (engl. Architekt, 1881– 1962) 73, 76 – 77, 79, 198 Germanos II. (Patriarch von Konstantinopel, 1222 –1240) 409 – 411 Gesta Francorum 322 Gottfried von Mayenne (Bf. von Angers, 1093 –1101) 324 Graffiti 214 – 215 Gregorios Palamas, hl. (Erzbf. von Thessaloniki, 1347 –1359) 395, 406, 424, 432
Hagiasma 159, 383, 444 Halberstadt Domschatz Demetriosreliquiar (Inv. 16a) 338 – 340, 351 Demetriosreliquiar (Inv. 26) 340, 351 Demetriosreliquiar (Inv. 24) 340 – 343, 351 Heiligsprechung 27 – 28 Heilung von Kranken 33, 35, 84, 167, 225 – 227, 248 – 250, 311, 345, 346, 350, 366, 449 Herakleios (Flavius Heraclius. Kaiser, 610 – 641) 235 Hermagoras, hl. (lgd. Bf. von Aquileia, † um 70; tats. † um 304 in Sirmium) 32 Hesychasmus 431– 432 Hetoimasia 264 Hieropolis 235 Honorius III. (Papst, 1216 –1227) 327 Hosios Lukas, Kloster 137 Anm. 14, 227, 267 Ikonoklasmus 345 – 346 Ikonostase 400, 428, 431 infula 244 Innozenz III. (Papst, 1198 –1216) 324, 327 Isaak II. Angelos (Kaiser, 1185 –1195; 1203 –1204) 292 Isidor Glabas (Erzbf. von Thessaloniki, 1380 –1384; 1386 –1396) 380, 400 Ivan Asen II. (Zar der Bulgaren, 1218 –1241) 294, 305 Jerusalem 30, 174, 408 Eroberung durch die Kreuzfahrer 324 Eroberung durch Saladin 324 Grabeskirche 174 Jesaja (russ. Mönch, 15. Jh.) 443 Joasaph s. Barlaam und Joasaph Johannes der Täufer, hl. 261, 327, 346, 395, 398 Johannes (fragwürdiger Heiliger Thessalonikis) 50 Johannes XV. (Papst, 985 – 996) 27 Johannes XXIII. (Papst, 1958 –1963) 20 – 22 Johannes Paul II. (Papst, 1978 – 2005) 27 Johannes XVI. Kalekas (Patriarch von Kpl. 1334 –1347) 395 Johannes II. Komnenos (Kaiser, 1118 –1143) 296 Johannes III. Vatatzes (Kaiser von Nikaia, 1222 –1254) 328, 398 Johannes V. Palaiologos (Kaiser, 1341–1391) 377
Register (Orte, Personen, Sachen)
Johannes (Erzbf. von Thessaloniki, fr. 7. Jh.) 47, 49, 178, 227, 370 Johannes Anagnostes 441– 443 Johannes von Damaskus 346 Johannes Geometres (Dichter, 10. Jh.) 258 Johannes Kameniates (Lektor der Kirche von Thessaloniki, Historiograph) 251– 253, 345, 367 Johannes Staurakios (Chartophylax von Hagios Demetrios, 13. Jh.) 299, 351, 369 – 370 Joost van Ghistele 443 Julian (Flavius Claudius Iulianus. Kaiser, 360 – 363) 55 Justinian I. (Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus. Kaiser, 527 – 565) 30 – 31, 144, 178, 209, 459 Justinian II. (Kaiser, 685 – 695; 705 – 711) 242 , 244, 247 – 248, 459 Kahn, Albert (frz. Philanthrop, Pionier der Farbfotografie, 1860 –1940) 73, 78 – 79 Kalojan (Zar der Bulgaren, 1197 –1207) 294 – 295, 308, 312 , 326, 353, 355 Kamuliana 235 Kanoniker vom hl. Grab 326 – 327 Karl der Kahle (westfränkischer König, 843 – 877; Kaiser, 875 – 877) 33, 319 Kassander (König Makedoniens, 305 – 297 v. Chr.) 41 Kassandria (Valta) Kirche der Geburt der Muttergottes 153 Kautzsch, Rudolf (Kunsthistoriker, 1868 –1945) 107 Keramidion 235 Kiew 299 – 302 Demetrioskloster 302 Kathedrale des Erzengels Michael 302 Kinder 191–193, 209, 213 – 214 Kiti Panhagia Angeloktistos 418 Konfessio s. confessio Konrad von Krosigk (Bf. von Halberstadt, 1201–1209) 326, 338 Konstantin I. d. Gr. (Flavius Valerius Constantinus. Kaiser, 306 – 337) 45, 51, 258 Konstantin VII. Porphyrogennetos (Kaiser, 913 – 959) 256 – 258, 262 Konstantin VIII. (Kaiser, 1025 –1028) Konstantin IX. (Kaiser, 1042 –1055) 262 Konstantin X. Dukas (1059 –1067) 262 , 359 Konstantinopel Geschichtliche Ereignisse Belagerung durch die Awaren (617) 237
479
Belagerung durch die Awaren und Perser (626) 237 – 238 Eroberung und Plünderung durch die Teilnehmer des 4. Kreuzzugs (1204) 25, 173, 325 Eroberung durch die Osmanen (1453) 439 Chrysotriklinos 258 Demetrioskapelle im Kaiserpalast 256 Demetrioskirche im Deuteron 254 Demetrioskloster auf der Serailspitze 328 – 329 Hagia Sophia 135 –136 Johanneskirche in Oxeia (Grab des hl. Artemios) 227 Johanneskirche (-kloster) des Studios 114, 328 Marienkapelle am Pharos 235, 256, 296 Marienkirche im Oikonomeion 254 Pantokratorkloster 296 – 299 Überführung des Prokalymma (1148) 297 – 299 Polyeuktoskirche 115 Sergios-und-Bakchos-Kirche 111, 135 Konstantinos Harmenopoulos 400, 407, 431 Korfu 288, 325 Korinth 323 Leonidas-Basilika in Lechaion 114, 146 Kosmas und Damian, hll. (Ärzteheilige aus Kilikien, † 303) 53 – 54, 317, 341, 352 , 430 Koutrouvia (s. a. Pilgerampullen) 383 – 385, 458, 460 Kranz 33, 177, 194, 220, 289 – 290, 317, 376 Kreuz 177, 192 –193, 258, 268, 286, 368, 409 Doppelkreuz 368, 423 Kreuzglobus 267, 294 Lebensspendendes Kreuz 340, 359 Stufenkreuz 368 Tragekreuz 262 , 264, 317, 338, 358 Kreuzigung 337 – 338, 351, 376, 407, 418 Krone 245, 256, 258, 262 , 269, 289, 423 – 424 Kreuzzüge Erster Kreuzzug (1096 –1099) 320 – 321 Vierter Kreuzzug (1202 –1204) 21, 324 – 325 Kuber (Anführer von Exilgriechen im 7. Jh.) 239 Kyprianos (lgd. Bischof von Thenai aus den Miracula Sancti Demetrii) 179, 217, 225, 258, 344 Kyrill und Methodios, hll. 292 – 293, 320 Kyrillos, hl. (Bf. von Gortyn, † um 250 oder 305 – 313) 54
Labarum 286, 294, 409 Lambert von Noyon (Kapellan Kaiser Balduins I.) 325 Lanze 33, 56, 244, 258, 260, 268 – 269, 294 – 295, 359, 366, 405 – 406, 443 Le Mans Kathedrale 324 Leon, hl. (Soldatenheiliger) 54 Leon III. (Kaiser, 717 – 741) 244 Leon VI. (Kaiser, 886 – 912) 254 – 256 Leon (Erzbf. von Thessaloniki, 840 – 843) 215, 404 Leon (praefectus praetorio bzw. praefectus Thessalonicensis, 7. Jh.) 199, 208 – 209 Leon von Tripolis (arab. Pirat im frühen 10. Jh.) 251 Leontios (Präfekt aus den Passiones Sancti Demetrii) 33, 34 – 36, 56, 84, 127 Libation 155, 345 Licinius (Licinianus Licinius. Kaiser, 308 – 324) 45 Lietbert (Bf. von Cambrai, 1051–1076) 323 Limburg an der Lahn Diözesanmuseum Staurothek 338 – 340 Löwe 457 – 458 London British Library Theodor-Psalter 354 British Museum Enkolpionreliquiar 373 – 374 Loros 294 Lucas, Paul (frz. Altertumskundler u. Reisender, 1664 –1737) 72 Lukas, hl. (Eremit, 10. Jh.) 4 23 Lupos, hl. (Gefährte des hl. Demetrios) 33, 35, 37 Anm. 23, 341, 352, 356, 359, 366, 376 Lyaios (lgd. Gladiator aus den Passiones Sancti Demetrii) 33 – 34, 37 Anm. 23, 56, 267, 308, 310, 353 – 355, 414 – 415 Lythrankomi Panhagia Kanakaria 418 Makarios Makres 376 – 377 Malchos (Geschichtsschreiber, 5. Jh.) 31 Mandylion 235 Mantini, Filippo (Bf. von Cagli und Pergola, 1931–1939) 20 – 21 Manuel I. Komnenos (Kaiser, 1143 –1180) 296 – 299 Manuel II. Palaiologos (Kaiser, 1391–1425) 439 Manuel Kantakuzenos (Despot von Morea, 1349 –1380) 457
480
Manuel Philes 305, 395 – 397, 411 Manuel Straboromanos 286 Maphorion 209 Mappa 205, 209 Maria, hl. 191–192 , 209 – 213, 215, 237 – 238, 258, 261, 269, 418 Darstellungen 19, 191–193, 209 – 213, 373, 405 – 406, 418, 423, 426 Kult in Thessaloniki 404 – 406 Maria d. Jüngere, hl. († 903 in Byzanz) 346 Marianos (lgd. Statthalter aus den Miracula Sancti Demetrii) 167, 177, 225 –227, 308, 353 Markos Eugenikos 442 – 443 Markus, hl. (Evangelist) 283 Martyrologium 27 – 28 Martyrologium Hieronymianum 30 Syrisches Martyrologium d. J. 411 30, 47, 51 Matrona, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 3./4. Jh.) 47, 49, 193 Maurikios (Flavius Mauricius Tiberius. Kaiser, 582 – 602) 144, 235 Mehmet I. (Sultan, 1413 –1421) 439 – 441 Menas, hl. (ägyptischer Märtyrer, † um 300) 216 Merkurios, hl. 264, 266 – 267, 269, 271, 288, 322 Methodios, hl. s. Kyrill und Methodios Micci, Costanzo (Bf. von Cagli und Pergola, 1977 –1985) 13 Michael IV. Paphlagon (1034 –1041) 350 Michael VIII. Palaiologos (Kaiser, 1259 – 1282) 328, 418 Michael IX. Palaiologos (Kaiser, 1294/5 – 1320) 418 Michael Glabas Tarchaneiotes 426, 430 – 431 Miracula Sancti Demetrii 224 – 228, 318 – 320, 454 Sammlung des Erzbf. Johannes 224 – 227, 238 I.1 (Heilung des Präfekten Marianos) 167, 172 , 177, 225 – 226 I.2 (Heilung eines blutflüssigen Statthalters) 225 I.3 (Heilung von Pestkranken) 225, 226 I.4 (Heilung eines besessenen Soldaten) 172 –173, 225 I.5 (Vergebliche Suche nach den Demetriosreliquien) 47, 144 –145, 225, 344 I.6 (Brandzerstörung des Ziboriums) 225, 172
Anhang
I.7 (Betrügerischer Sakrestan) 168, 177, 225 I.8 (Umleitung von Getreideschiffen nach Thessaloniki) 225, 226, 228, 441 I.9 (Umleitung von Getreideschiffen nach Thessaloniki) 225, 228, 441 I.10 (Demetrios und Eutaxia) 171, 173, 177 –178, 225, 404 I.11 (Betrafung eines blasphemischen Statthalters) 225 I.12 (Brandzerstörung des Ziboriums) 172 , 225 I.13 (Abwehr der belagernden Awaren) 225, 258 I.14 (Abwehr der belagernden Awaren) 268 I.15 (Belagerung Thessalonikis durch die Slawen) 167, 178, 225, 228, 239 – 240 Anonyme Sammlung 224 – 227, 239 II.1 (Belagerung Thessalonikis durch die Slawen) 225, 226, 239 II.2 (33 -tägige Belagerung Thessalonikis) 225, 226, 239 II.3 (Brandzerstörung von Hagios Demetrios) 129 –134, 208, 225, 239 II.4 (Komplott des Perbundos) 225, 226, 239 II.5 (Komplott des Kuber) 225, 239 II.6 (Errettung des Bischofs Kyprianos von Thenai) 179, 217 – 218, 225, 258, 320, 344, 367 Anonyme Sammlung des 10. Jh. 224, 248 – 251 III.1 (Heilung eines in Kpl. erblindeten Thessalonikers) 249 – 250, 254 III.2 (Heilung eines erblindeten Bürgers von Adrianopel) 249 – 250 III.3 (Errettung von Pilgern auf dem Weg nach Thessaloniki) 249 – 251 III.4 (Heilung eines alten Mannes vor den Mauern Thessalonikis) 249 – 250 III.5 (Errichtung einer Demetrioskirche in Drakontiana) 249 – 250 Mistra Metropolis 354 – 355, 375 Peribleptos-Kirche 457 Monogramm 129, 385 Monza Domschatz Ölreliquien aus Rom 344 Morigerati San Demetrio 23 Moskau
Historisches Museum im Kreml Demetriosreliquiar in Ziboriumform 358 – 366 Tretjakow-Galerie Ikone mit Darstellung des thronenden Demetrios 305 Mosaik mit Darstellung des hl. Demetrios (aus Kiew) 302 Münzen Münzen Alexios’ I. Komnenos mit Deme triosdarstellung 286 Münzen Johannes’ V. Palaiologos mit Darstellung der Lanzentötung des hl. Demetrios 377 – 378 Münzen des Theodoros Angelos mit Darstellung des thronenden Demetrios 305 Münzen des Theodoros Komnenos Dukas mit Demetriosdarstellung 409 Münzen der Aseniden mit Demetriosdarstellung 294 Normannische follari mit Demetriosdarstellung 288 Muttergottes s. Maria, hl. Myron, Myroblysie (s. a. Demetrios, hl.: Reliquien: Myron) 345 – 346, 454 – 455 Mzcheta Kirche des hl. Kreuzes 176 –177 Nea Anchialos Basilika A 114, 129, 240 Nestor, hl. (Gefährte des hl. Demetrios) 33 – 34, 37 Anm. 23, 56, 267 – 268, 288, 308, 310, 338, 341, 352 – 356, 359, 366, 395, 414 – 415 Nestorchronik 299, 302 New York Metropolitan Museum (The Cloisters) Elfenbeintafel mit Darstellung des hl. Demetrios 258 Fieschi-Morgan-Staurothek 337 – 338 Nikasios (Mönch des Pantokratorklosters in Kpl. 12 . Jh.) 297 – 288 Nikephoros Gregoras 380, 415 Niketas (Erzbf. von Thessaloniki, 12 . Jh.) 367 Niketas Choniates 292 , 349 – 350 Nikodemos Hagiorites, hl. (Asket und Mönch, 1749 –1809) 298 Nikolaos Kabasilas, hl. (Theologe und Mystiker, † nach 1391) 395, 432 Nikolaos Mystikos (Patriarch von Kpl., 901– 907; 912 – 925), 253 – 254 Nikolaus, hl. (Bischof von Myra) 283, 288, 346, 430
Register (Orte, Personen, Sachen)
Nikolaus von Thingeyrar 296, 305 Nikon von Sparta, hl. (Mönch, † 998) 346 Nikopolis Kirche des Bischofs Dometios 241 Nimbus, Rechtecknimbus 205, 242 , 245, 423 Normannen Angriffe auf Nordgriechenland 284 – 285 Oleg (Herrscher in der Kiewer Rus, 879 – 912 o. 922) 299 Onesiphoros, hl. (Soldatenheiliger, 1. Jh.) 54 opus sectile 88 – 89, 122 –125, 177, 223, 457 Orans 55, 171, 191, 194 –195, 209, 213, 220, 310, 341, 352 , 359, 366, 371, 405, 414 Orarion 33, 35, 199, 207 Oxford Bodleian Library Menolog des Demetrios Palaiologos 375, 411– 414 Palermo Cappella Palatina 288 Martorana (Sta. Maria dell’Ammiraglio) 288 Pallium 31, 216, 264 Panteleimon, hl. (Arztheiliger, † 303) 430 Panteleimon II. (Metropolit von Thessaloniki, 1974 – 2003) 13 Paraklesis 213 Parenzo (Poreč) Euphrasius-Basilika 115 Paris Louvre Harbaville-Triptychon 264 Steatitikone 264 Saint Dénis du Pas 324 Passio Altera 32 – 34, 35, 56, 351 Passio Prima 32 – 34, 35 Passio Tertia 33 Patara Querhausbasilika 146 Paul d. Jüngere, hl. (Mönch, † 956 in Latros) 346 Peć Demetrioskirche 308, 311 Perbundos (Anführer der Slawen im 7. Jh.) 239 Perge Querhausbasilika 146 Perotti, Niccolò (Erzbf. von Siponto, 1458 –1480) 457 – 461 Peter IV. (Teodor-Peter. Zar der Bulgaren, 1185 –1197) 291
481
Petros von Atroa, hl. (Mönch, † 837 in Atroa) 346 Petrus Tudebode 323 Phantinos, hl. (Asket, 10. Jh.) 344 Phelonion 205, 207 Philemon, hl. (Flötenspieler, † 305) 54 Philippi Basilika A 114, 146 Oktogon-Kirche 224 Philippos, hl. (Bf. von Herakleia in Thrakien, † 304) 54 Philotheos Kokkinos (Patriarch von Kpl., 1364 – 1376) 4 32 Phokas (Kaiser, 602 – 610) 238, 247 Photeine, hl. 424 Photios I. (Patriarch v. Kpl., 858 – 867 und 878 – 886) 33 Pilgerampullen (s. a. Koutrouvia) 174, 308, 324, 337, 383, 386, 460 Pilgerwesen 30, 326 – 327, 399 Pococke, Richard (engl. Reisender, 1704 – 1765) 72 , 444 Pola Kathedrale 324 Polykarp, hl. 417 Porphyrios, hl. (Diener des hl. Onesiphoros, 1. Jh.) 54 Priskos, hl. (Soldatenheiliger, † 259) 54 Prizren Bogorodica Ljeviška 308 – 311, 371 Prokesch von Osten, Anton 449 Prokopios, hl. (Märtyrer, † 303 in Skythopolis) 262 , 264, 266 – 267, 269, 271, 429 Pullan, Richard P. (Archäologe und Architekt, 1825 –1888) 70 – 72 , 76 Quirinus, hl. (Bf. von Siscia, † 308/9) 32 Ravenna San Apollinare Nuovo 31, 216 San Vitale 111 Recktecknimbus s. Nimbus Reliquien s. a. Demetrios, hl.: Reliquien Kontaktreliquien 343 – 344 Robert von Clari 296 Robert Guiskard (Normannenherzog, 1058 –1085) 285 Roger II. (Normannenkönig, 1130 –1154) 288 Rom Bibliotheca Apostolica Vaticana Menolog Basileios’ II. 375 Palazzo Venezia Elfenbeintriptychon 260 – 264
San Giorgio in Velabro 317 San Teodoro 317 Santa Maria Antiqua 220 – 221, 317 – 318 Santi Cosma e Damiano 317 Santi Quirico e Giulitta 317 Titulus Pammachii (Santi Giovanni e Paolo) 55 Vatikanische Museen Reliquiar mit Steinen aus dem Hl. Land 337 Elfenbeintriptychon 264 Romanos, hl. (Diakon aus Caesarea, † 303) 54 Romanos Lekapenos (Kaiser, 920 –944) 235 Romuliana (Geburtsstadt d. Kaisers Galerius) 51 Roncalli, Angelo Giuseppe (apost. Nuntius in Kpl. und Bf. von Mesembria, 1931– 1944) s. Johannes XXIII. Sabas, hl. (Mönch und Einsiedler, † 532) 317 Saladin (Sultan von Ägypten, 1171–1193) 324 San Lorenzo in Campo 13 –18, 22 , 25, 455 Klosterkirche San Lorenzo 18 – 21 Sankt Petersburg Eremitage Steatitikone 268 Elfenbeintriptychon 266 Sassoferrato Museo Civico Mosaikikone des hl. Demetrios 380, 457 – 461 Sava, hl. (Erzbf. von Serbien, 1220 –1236) 307 Schiltperger, Johann 379 – 380 Schultz, Robert W. (schott. Architekt, 1860 –1951) 72 Schwert 19, 258, 260, 262 , 267 – 269, 286, 294, 305, 308, 373, 405 – 406 Sergios, hl. 209, 214, 217, 323, 373 Sergios (Patriarch von Kpl., 610 – 638) 237 Siegel Siegel der Aseniden mit Darstellung des hl. Demetrios 294 Siegel der Erzbf. Thessalonikis mit Darstellung des hl. Demetrios 396 – 398 Siegel der Fürsten von Kiew mit Darstellung des hl. Demetrios 302 Siegel der Fürsten von Nowgorod mit Darstellung des hl. Demetrios 302 , 305 Simeon, hl. (Stylit, † 459) 30, 216 Sirmium 30 – 32 , 34 – 36 Anastasiakirche 34, 38 Anm. 39,
482
Demetriuskirche 34, 38 Anm. 39, 293 Eroberung durch die Hunnen 441 31, 36 Skorpion 33, 179, 353, 395, 414 – 415 Slawenmission 292 – 294 Sofia Archäologisches Nationalmuseum Ikone aus Poganovo 407 – 408 Staurothek von Pliska 337 Soğanlı Karabaş Kilise 267 Soissons Kloster St.-Jean-des-Vignes 324 Spolien 107 –121, 125, 153 –154, 159, 165, 173, 224, 368, 445 Sremska Mitrovica s. Sirmium Stefan Nemanja (König der Serben, 1167 –1196) 307 Stefan Uroš II. Milutin (König der Serben, 1282 –1321) 430 Stefan Uroš III. Dečanski (König der Serben, 1321–1331) 308 Stefan Uroš IV. Dušan (König der Serben, 1331–1355) 308, 311 Sticharion 199, 207 Stobi Bischofskirche 115 Symeon (Erzbf. von Thessaloniki, 1416/17 – 1429) 380, 400 – 403, 439 – 441 Synaxar der Großen Kirche 49, 254 Tetrabasileion 459 Texier, Charles (Archäologe und Architekt, 1802 –1872) 70 – 72 , 76 Thaddäus, hl. (Apostel) 235 Thekla, hl. (Schülerin des Paulus) 216 Thenai Demetrioskirche 179, 344, 367 Theodor Stratelates, hl. 210, 214, 217, 262 , 264, 266 –267, 268, 269, 271, 322 –323, 430 Theodor Tiron, hl. 262 , 264, 266 – 267, 269, 271, 288, 430 Theodor Angelos (Kaiser, 1224 –1230) 305 Theodor Komnenos Dukas (König von Thessaloniki, 1222 –1230; Kaiser, 1224 –1230) 328, 398, 408 – 411 Theodor (Bf. Thessalonikis, 11. Jh.) 147 Theodor Balsamon (Kleriker in Kpl. 12 . Jh.) 292 Theodora, hl. (Nonne in Thessaloniki, 9. Jh.) 345 – 346 Theodosius I. (Flavius Theodosius. Kaiser, 379 – 395) 45 Theodulos, hl. (Märtyrer Thessalonikis, † um 300) 47
Anhang
Theophanu, hl. (Gemahlin Leons VI.) 254 – 256 Therinos, hl. (Soldatenmärtyrer, † 303) 54 Thessaloniki Geschichtliche Ereignisse Aufstand der Bevölkerung gegen den kaiserlichen Beamten (390) 45 Belagerung durch die Goten (479) 31, 45 Belagerung durch die Bulgaren (1040) 349 Belagerung durch die Bulgaren, Tötung Kalojans (1207) 294 – 295, 326 Belagerung durch die Awaren (586) 238 Belagerung durch die Slawen (614) 238 – 239 Belagerung durch die Slawen (617/18) 239 Belagerung durch die Slawen (676/77) 239 Besuch Kaiser Alexios’ I. Komnenos (1107) 287 Besuche Kaiser Basileios’ II. (1001 und 1014) 271 Besuch Kaiser Justinians II. (688) 244 Brand des Jahres 1917 63 – 68 Einfälle der Goten im 3. Jh. 41, 44 Erhebung zum Sitz der Diözese Macedonia et Dacia 45 Eroberung durch die Araber (904) 244, 248 – 254, 346, 367 Eroberung durch die Normannen (1185) 289 – 291 Eroberung durch die Osmanen (1430) 398 – 399, 441– 443 Eroberung durch Theodoros Komnenos Dukas (1222) 328 Gründung der Stadt (316/315 v. Chr.) 41 Herrschaft der Lateiner (1204 –1222) 324 – 328 Hungernot und Unruhen unter Phokas (602 – 610) 238, 247 Komplott des Kuber (7. Jh.) 239, 247 Venezianische Herrschaft (1423 – 1430) 399 Verlegung des Sitzes der Präfektur des Illyricum (441 n. Chr.) 31, 45, 127 Wiedereroberung durch die Griechen 1912 73, 450 Zelotenregierung (1342 –1350) 398 Hagios Demetrios 63 –136 Älterer Vorgängerbau? 83 – 86
Altarbereich 88, 147 –156 Altarkrypta 155 –156 Altarziborium 147 Ambo 223 – 224, 228 Annexräume im Nordwesten 165 – 166, 444 Apsis 418 Bischofsthron 150, 403 Bodenniveaus, Paviment 89 – 93, 99, 149, 153 Brandzerstörung im 7. Jh. 208, 239 Brandzerstörung 1917 63 – 68 Brunnen 383, 415 – 417 Datierung 127 –136 Emporen 88, 93, 99, 104 –105 Euthymioskapelle 244, 418, 426 – 431 Fenster, Durchfensterung 86, 88 Forschungsgeschichte 70 –81, 444 – 450 Graffiti 214 Grundrißanomalien 93 –105 Heiligenschrein (s. a. Ziborium) 369 – 373, 385 – 388, 403 – 404, 414 Myronabsonderung 349 – 350, 370, 383 – Plünderung durch die Normannen (1185) 289 – 291 – Reliquiare als Reflex des Heiligenschreins 351– 353. Inschrift Justinians I. 30 – 31 Kapelle Johannes’ d. T. 346 – 349 Kapitelle 86, 106 –121 Anordnung 106 – Bossenleisten 111 – Faltkapitelle 106, 111 – feingezahnter Akanthus 106, 129 – ionische Kämpferkapitelle 119 –120 – Kompositkapitell 106, 129 – Pilasterkapitelle 119 – windbewegter Akanthus 106 Krypta unter der Apsis und dem Querhaus 99 –104, 156 –165 Hagiasma 159 – Kapelle 159 – Myronabsonderung 383 – 384, 417 – Ziborium 159 Malereien 220 – 223 M. im Narthex 418 – 423 – M. (Demetrioszyklus) im nördlichen Seitenschiff 414 – 417 – Darstellung eines reitendes Würdenträgers und eines Kirchenraums auf der Südwand des Naos 242 – 247 – Heiligendarstellungen 417 – 418 – M. auf dem Obergaden 223 – M. auf den Pfeilern zwischen Mittelschiff und südlichem Seitenschiff 423 – 424 – M. auf der Südwand des Naos 220
Register (Orte, Personen, Sachen)
Modernes Ziborium 16 Mosaikdekor 72 – 73, 129, 189 – 215 M. hinter der Apsis 220 – M. auf den Querhauspfeilern 199 – 215 – M. im nördl. Seitenschiff 171, 189 –197 – M. auf der Westwand des Naos 207 – M. im südlichen Seitenschiff 171, 195 – M. in den Bögen der Westfassade 129 – Spätere Ergänzungen und Restaurierungen 198 –199, 223 Obergaden 86, 88, 105, 223 opus sectile 88 – 89, 122 –125, 177 Planimetrie 126 –127 Querhaus 88, 93 –104, 125, 129, 144 –146 Rekonstruktion des Ursprungsbaus 105 Säulen 86 – 88, 93 Postamente 106 – Säulenbasen 95 Schrankenplatten 120 –121, 129, 147 –150, 153, 159 Seitenschiffe 86 – 88, 93 – 95 Stützenwechsel 86, 93, 135 Stylobat 93 Synthronon 150 Templonanlage 149 –150, 153 Tribelon 86, 107, 115, 119, 129, 228, 420 Übertragung an den lat. Klerus (1204 –122s) 326 – 328 Umwandlung in eine Moschee 166, 444 Vorgängerbebauung 82 – 83 Nymphäum 159 – Therme 83, 165 – Vorhof 159 Vorhalle 86, 195, 418 – 420 Wiederaufbau im 7. Jh. 129 –134, 208 – 209 Wiederaufbau nach 1917 68 – 70 Wiedereinweihung 1949 70 Ziborium 166 –172 , 177 –178, 195, 223 – 224, 454 Beschreibungen 167 –171, 177 –178 – Brandzerstörung 167, 171–172 – Darstellungen 171 – Inneres 167 –171, 404 – Reste eines Marmorziboriums 368 – Spätere Geschichte 366 – 373 Ziegelstempel 129
483
Zugänge 144 Weitere Kirchen: Acheiropoeitoskirche 46, 48, 73, 114, 215 – 216, 400 Baptisterium 215 – 216, 404 – Mosaikdekor 129 Apostelkirche 375 – 377 Basilika an der Tritis-SeptembriouStraße 49 Hagia Katharina 443 Hagia Sophia (Bischofskirche) 46, 48, 73, 144, 344, 443 Hagios Georgios 41, 46 – 47, 51–55, 443 Mosaiken 51– 55, 129 Hagios Nikolaos Orphanos 443 Hagios Nikolaos Tranos 407 Hagios Panteleimon 443 Hosios David 46 Kataphyge-Kapelle 400, 406 – 408 Kirche der h. Matrona 49 – 50 Oktogon im Westen der Stadt 46 Vlatadon-Kloster 443 Profanbauten: Agorai (Obere und Untere A.) 41, 46, 55, 407 Galeriusbogen 41 Hafen 45 Palast des Galerius 41, 45 Rotunde s. Thessaloniki: Weitere Kirchen: Hagios Georgios Stadion bei Hagios Demetrios 244 Stadion beim Palast 41, 46 Stadtmauer 41, 42 – 43, 45, 46, 251 Theater an der Oberen Agora 41, 45 Therme unter Hagios Demetrios 55 – 56, 83, 244 Zisternen 46 Timarion 399 – 400 Toga 205, 209 Tragekreuz s. Kreuz Translationen von Heiligen 32 , 55, 283 Traum 33, 167, 171, 178, 215, 227 – 228, 248, 254, 258, 285, 290, 351, 370, 378, 441 Trikkala Porta Panhagia 457 T’rnovo Aufstand der Brüder Peter und Asen (1185) 291– 292 Demetrioskirche 291– 292 Tunika 205, 209, 217, 244, 258, 262 , 317, 375, 423 – 424
Ulrich, hl. (Bf. von Augsburg, 923 – 973) 27 Urban II. (Papst, 1088 –1099) 320 varietas 113 –121 Venedig Geschichtliche Ereignisse Überführung der Markusreliquien (828) 283 Biblioteca Marciana Titelblatt des Psalters Basileios’ II. 269 – 271 San Marco campitello 173 Fassadenrelief mit Darstellung des thronenden Demetrios 305 Pala d’Oro 338 – 340, 343 Spolien aus Konstantinopel 325 San Marco, Schatzkammer Emailikone des hl. Michael 267 – 268, 343 Verhüllte Hände 191, 193 –195, 205, 209, 317, 407 Via Egnatia 41, 46, 406 Vier Gekrönte, hll. († um 302) 32 Višgorod 302 Vision 227 – 228, 285, 454 Vladimir Demetrioskathedrale 302 Vsevolod III. (Fürst von Vladimir-Soustal, 1176 –1212) 302 , 305 Warinus (lat. Erzbf. von Thessaloniki, 1209 –1216) 327 Washington DC Dumbarton Oaks Collection Enkolpionreliquiar 373 – 374 Weihrauch 144, 235, 403, 414, 423 Wilhelm II. (Normannenkönig, 1166 –1189) 289 Zacharias (Papst, 741– 752) 317 Zachos, Aristoteles (Architekt, 1871–1939) 66, 68 Zara (Zadar) 324 Zeloten 398 Zepter 205, 209, 320, 377 Zeremonienbuch Konstantins VII. Porphyrogennetos 268 – 269 Ziborium 173 –178
484
Anhang
Abbildungsnachweis I. Prolog: Die Überführung von Demetriosreliquien nach Thessaloniki in den Jahren 1978 und 1980
Abb. 9: Verf. auf der Grundlage von Ćurčić 2010, 105 Abb. 99 u. 108 Abb. 106 sowie Spieser 1984, 166 Abb. 9. Abb. 10: Thomas Kaffenberger. Abb. 11: Euterpi Marki, Ἕνας ἄγνωστος
ὀκταγωνικὸς ναὸς στὴ Θεσσαλονίκη, Makedonika 23, 1983, 117 –133. Abb. 12: Ćurčić 2010, 103 Abb. 95. Abb. 13: Verf. Abb. 14a: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv). Abb. 14b: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv). Abb. 15: Maria G. Soteriou, Προβλήματα τῆς εἰκονογραφιáς τοῦ τρούλλου τοῦ ναοῦ Ἁγίου Γεωργiόυ Θεσσαλονίκης, Deltion tes Christianikes Archaiologikes Hetaireias, ser. IV, Bd. 6, 1972 , 191– 204, Taf. 66 (mit Veränderungen des Verf.). Abb. 16: Verf. Abb. 17a: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv). Abb. 17b: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv).
II. Thessaloniki und Sirmium: Zwei Städte im Streit um den heiligen Demetrios
IV. Ein Heiliger erhält ein Zuhause: Die Kirche Hagios Demetrios
Abb. 1: Wikipedia Commons Abb. 2: Wikipedia Commons Abb. 3: Verf. Abb. 4: Verf. Abb. 5: Benedikt Huber
III. Demetrios’ Konkurrenten: Heilige im spätantiken Thessaloniki Abb. 1: Tilmann Bechert, Die Provinzen des Römischen Reiches, Mainz 1999, 73 Abb 88. Abb. 2a–c: Adam-Veleni 2003, Abb. auf S. 124 –125 Abb. 3: Vitti 1996, Plan 6. Abb. 4: Benedikt Huber Abb. 5: Google Earth (Beschriftungen Verf.) Abb. 6: Thomas Kaffenberger Abb. 7: Verf. Abb. 8: Verf.
Abb. 1: British School at Athens (Aufnahme: Schultz und Barnsley). Abb. 2a–c: Postkarten aus dem Jahr 1917, Archiv Verf. Abb. 3: Wikipedia Commons. Abb. 4: Mazower 2004, Abb. auf S. 319 (mit Veränderungen des Verf.) Abb. 5a–b: Postkarten aus dem Jahr 1917, Archiv Verf. Abb. 6: Sakis Serefas – Haris Yiakoumis, Thessalonique à la première personne, Paris 2005, Abb. auf S. 164. Abb. 7a–d: Postkarten aus dem Jahr 1917, Archiv Verf. Abb. 8: Soteriou 1952 , Taf IIb. Abb. 9: Frédéric Boissonnas, L’image de la Grèce: La Macédoine Occidentale, Genf 1921, Taf. 9. Abb. 10: Olga Gratziou – Anastasia Lazaridou, Από τη Χριστιανική Συλλογή στο Βυζαντινό Μουσείο, 1884 –1930 (Apo
te Christianike Sylloge sto Byzantino Museio, 1884 –1930), Athen 2006, 328 Abb. 555. Abb. 11: Elene-Anna Chlepa, Τα Βυζαντινά μνημεία στη Νεότερη Ελλάδα. Ιδεολογία και πρακτική των αποκαταστάσεων 1833 –1939 (Ta byzantina mnemeia ste neotere Hellada. Ideologia kai praktike ton apokatastaseon 1833 –1939), Athen 2011, 181 Abb. 181. Abb. 12: The Courtauld Institute of Art (Aufnahme: Robert Byron). Abb. 13a–b: Sammlung Verf. Abb. 14: Archiv Verf. Abb. 15: Aufnahme im Museum der Krypta von Hagios Demetrios. Abb. 16: Postkarte aus dem Archiv des Verf. Abb. 17: British School at Athens (Aufnahme: Schultz und Barnsley). Abb. 18: British School at Athens (Aufnahme: Schultz und Barnsley). Abb. 19: Texier – Pullan 1864, Taf. 18 –19. Abb. 20: Uspenskij 1909, Taf. 17. Abb. 21: British School at Athens (W. S. George). Abb. 22: British School at Athens (W. S. George). Abb. 23: Musée Albert Kahn, Paris. Abb. 24: Pelekanides 1972 (1977), 321 Abb. 1. Abb. 25: Soteriou 1952 , Plan V. Abb. 26: Verf. auf der Grundlage eines Plans im Museum der Krypta von Hagios Demetrios. Abb. 27: Soteriou 1952 , Plan II (mit Ergänzungen des Verf.). Abb. 28: Mentzos 2001, 190 Abb. 3. Abb. 29: Verf. Abb. 30a: Soteriou 1952 , Taf. 7a (Beschriftungen Verf.). Abb. 30b: Soteriou 1952 , Taf. 6a (Beschriftungen Verf.). Abb. 30c: Soteriou 1952 , Taf. 6b (Beschriftungen Verf.). Abb. 31: Verf. Abb. 32: Soteriou 1952 , Taf. 18c. Abb. 33: Verf. Abb. 34: Verf. Abb. 35: Verf. Abb. 36: Krautheimer 1986, 124 Abb. 79. Abb. 37: Benedikt Huber Abb. 38: The Warburg Institute (Aufnahme: Schultz und Barnsley)
Abbildungsnachweis
Abb. 39: Diehl – Le Tourneau – Saladin 1918, Taf. 19. Abb. 40: Papageorgiou 1908, Taf. 14.1 Abb. 41: British School at Athens (Walter S. George). Abb. 42: British School at Athens (Aufnahme: Schultz und Barnsley) Abb. 43: British School at Athens (Walter S. George). Abb. 44: Verf. Abb. 45: Verf. Abb. 46: British School at Athens (Walter S. George). Abb. 47: Verf. auf der Grundlage von Soteriou 1952 , Taf. 7. Abb. 48: Verf. Abb. 49: British School at Athens (W. S. George, mit Veränderungen des Verf.) Abb. 50: Verf. Abb. 51: Diehl – LeTourneau – Saladin 1918, Taf. 20b. Abb. 52: British School at Athens (Aufnahme: W. Harvey). Abb. 53: Verf. auf der Grundlage von Kalliope Theocharidou-Tsaprale – Chrysanthe Mavropoulou-Tsioume, in: Η αναστήλωση των βυζαντινών και μεταβυζαντινών μνημείων στη Θεσσαλονίκη (He anastelose ton byzantinon kai metabyzantinon mnemeion ste Thessaloniki), Athen 1985, 23 Abb. 11, und Elene-Anna Chlepa, Τα βυζαντινά μνημεία στη νεότερη Ελλάδα. Ιδεολογία και πρακτική των αποκαταστάσεων 1833 –1939 (Ta byzantina mnemeia ste neotere Hellada. Ideologia kai praktike ton apokatastaseon 1833 –1939), Athen 2011, 161 Abb. 156. Abb. 54a–c: Verf. Abb. 55: Verf. Abb. 56: Soteriou 1952 , 124 Abb. 50 (Überarbeitung Verf.). Abb. 57: Soteriou 1952 , Plan VII. Abb. 58a: Soteriou 1952 , Taf. 27. Abb. 58b: Soteriou 1952 , 83 Abb. 26. Abb. 59: Soteriou 1952 , 103 Abb. 37 (Überarbeitung Verf.). Abb. 60: Zusammenstellung Verf. Abb. 61a-f: Diehl – Le Tourneau – Saladin 1918, Taf. 23 – 26. Abb. 62: Zusammenstellung Verf. Abb. 63a–b: Verf. Abb. 64a–b: Verf. Abb. 65a–b: Verf. Abb. 66: Verf.
485
Abb. 67: Verf. Abb. 68a: Verf. Abb. 68b: British School at Athens (Aufnahme: Schultz und Barnsley, Detail). Abb. 68c: Verf. Abb. 68d: Verf. Abb. 69: Wikipedia Commons. Abb. 70: Beat Brenk, Spätantike und frühes Christentum (Propyläen Kunstgeschichte, Suppl. 1), Frankfurt M. – Berlin – Wien 1977, 181 Abb. 33a und b. Abb. 71a–f: Verf. Abb. 72: Hoddinott 1963, Taf. 38. Abb. 73: Thomas Kaffenberger. Abb. 74a: British School at Athens (Aufnahme: J. Penoyre). Abb. 74b–f: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv. Anonyme Aufnahme im Nachlass Ernst Gall, Details); British School at Athens (Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail). Abb. 75a: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv. Anonyme Aufnahme im Nachlass Ernst Gall, Detail). Abb. 75b: British School at Athens (Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail). Abb. 76: British School at Athens (Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail). Abb. 77: Papageorgiou 1908, Taf. 7.2 . Abb. 78a–b: Verf. Abb. 78c: British School at Athens (Aufnahme: Schultz - Barnsley) Abb. 79: DAI Rom Neg. 1931 4387 (Ergänzungen Verf.) Abb. 80a–b: Verf. Abb. 81a: Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Byzantinistik, Neugriechische Philologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Diathek. Abb. 81b: Verf. Abb. 82: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv. Anonyme Aufnahme im Nachlass Ernst Gall, Detail). Abb. 83: British School at Athens (Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail). Abb. 84: Verf. Abb. 85: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv. Anonyme Aufnahme im Nachlass Ernst Gall, Detail). Abb. 86: Stanzl 1979, Taf. 14, 22 .2 , 22 .3, 23 .3, 28 .2 (mit geringfügigen Veränderungen des Verf.). Patara: Stephanie-Gerrit Bruer – Max Kunze, Der Stadtplan von Patara
und Beobachtungen zu den Stadtmauern, Istanbul 2012 , 12 Abb. 2 (Überarbeitung Verf.). Tropaeum Traiani: Ion Barnea, Les monuments paléochrétiens de Roumanie, Vatikanstadt 1977, 163 Abb. 55. Abb. 87a: Thomas Kaffenberger. Abb. 87b: Verf. Abb. 88: Soteriou 1952 , 172 Abb. 69. Abb. 89: Verf. Abb. 90: Verf. auf der Grundlage von Ćurčić 2010, 106 Abb. 100. Abb. 91: Forschungen in Ephesos IV.3: Die Johanneskirche, Wien 1951, 165 Abb. 42 . Abb. 92: Verf. Abb. 93: Verf. Abb. 94: Verf.
Abb. 24: Verf. Abb. 25: Verf. Abb. 26a–b: Verf. Abb. 27a–b: Verf. Abb. 28: Verf. Abb. 29: British School at Athens (W. S. George) Abb. 30: Papageorgiou 1908, Taf. XVII.1. Abb. 31: Soteriou 1952 , Taf. 26a. Abb. 32: British School at Athens (Aufnahme: M. Hasluck) Abb. 33: Mentzos 1994, 146 Abb. 4. Abb. 34: Verf. Abb. 35: British School at Athens (W. S. George). Abb. 36: Verf. Abb. 37: Splendori di Bisanzio, Mailand 1990, 138 Abb. zu Nr. 50. Abb. 38: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett. Abb. 39: Adriano Alpago-Novello – Vahtang Beridze – Jacqueline Lafontaine-Dosogne, Art and Architecture in Medieval Georgia, Louvain-la-Neuve 1980, Plan auf S. 387. Abb. 40: Verf. Abb. 41: Verf. auf der Grundlage von Orlandos I, 1952 , 195 Abb. 159. Abb. 42: Papageorgiou 1908, Taf. VI. Abb. 43: British School at Athens (W. S. George)
VI. Bilder und Legenden, Gesehenes und Gehörtes: Vergegen wärtigungen eines Heiligen Abb. 1: Verf. Abb. 2: Paris, Musée Albert-Kahn. Abb. 3: DAI Rom, Neg. Nr. 1931, 4387. Abb. 4: Uspenskij 1909, Taf. 6 –12 . Abb. 5: British School at Athens (W. S. George; Collage: Verf.) Abb. 6a: Uspenskij 1909, Taf. 6. Abb. 6 b: British School at Athens (W. S. George). Abb. 6c: Verf. Abb. 7a: Uspenskij 1909, Taf. 11. Abb. 7b: British School at Athens (W. S. George). Abb. 8a: Uspenskij 1909, Taf. 9. Abb. 8b: British School at Athens (W. S. George). Abb. 9: British School at Athens (W. S. George; Collage: Verf.)
Anhang
Abb. 10a: Uspenskij 1909, Taf. 7. Abb. 10b: British School at Athens (W. S. George). Abb. 11a: Uspenskij 1909, Taf. 10. Abb. 11b: British School at Athens (W. S. George). Abb. 12: Verf. Abb. 13: British School at Athens (W. S. George; Collage und Ergänzungen: Verf.) Abb. 14a: Uspenskij 1909, Taf. 9. Abb. 14b: British School at Athens (W. S. George). Abb. 14 c: Verf. Abb. 15: Verf. Abb. 16: Verf. Abb. 17: Tassias 2002 , Abb. auf S. 23 (die Inschrift am unteren Rand ergänzt nach Wolfgang Fritz Volbach, Frühchristliche Kunst, München 1958, Taf. 217). Abb. 18: Verf. Abb. 19a–c: Thomas Kaffenberger. Abb. 20: Verf. Abb. 21: Verf. Abb. 22: Verf. Abb. 23: Verf. Abb. 24a–d: Bakirtzis – KourkoutidouNikolaidou – Mavropoulou-Tsioumi 2012 , 161 Abb. 39; 162 Abb. 40 u. 41; 176 Abb. 46. Abb. 25: Tassias 2002 , Abb. auf S. 24. Abb. 26: Verf. Abb. 27: Verf. Abb. 28: Anastasia Lazaridou (Hrsg.), Transition to Christianity. Art of Late Antiquity, 3rd–7th Century AD, New York 2011, 133 Abb. 93 . Abb. 29: Zusammenstellung Verf. Abb. 30: British School at Athens (W. S. George). Abb. 31a: Verf. Abb. 31b: Soteriou 1952 , Taf. 77. Abb. 32: Verf. Abb. 33a: Soteriou 1952 , Taf. 75. Abb. 33b: Soteriou 1952 , Taf. 74 γ. Abb. 34: Verf. Abb. 35: Orlandos II 1954, 560 Abb. 526. Abb. 36a: Georgios Soteriou, Αἱ παλαιοχριστιανικαί βασιλικαί τῆς Ἑλλάδος, Archaiologike Ephemeris 1929, 159 – 248, hier 245 Abb. 79. Abb. 36 b: Soteriou, a. O. 245 Abb. 78.
VII. Vom Schutzheiligen Thessalonikis zum byzantinischen Soldatenheiligen Abb. 1: New York, Metropolitan Museum of Art. Abb. 2: Kurt Weitzmann, The Monastery of Saint Catherine at Mount Sinai, The Icons I: From the Sixth to the Tenth Century, Princeton NJ 1976, Taf. 37. Abb. 3: Gerhard Wolf – Colette Dufour Boz zo – Anna Rosa Calderoni Masetti (Hrsg.), Mandylion. Intorno al Sacro Volto, da Bisanzio a Genova, Mailand 2004, Abb. auf S. 90. Abb. 4: Benedikt Huber. Abb. 5: Paulos Lazaridis, Ἐργασίαι ἀναστηλώσεως καὶ συντηρήσεως μνημείων, Praktika Archaiologikes Hetaireias 1972 , 354 – 360, Taf. 303a. Abb. 6: Abb. 15: Athina Konstantaki u. a., Nikopolis: zwei Spaziergänge, Athen 2000, Abb. 18. Abb. 7a: Anastasios Orlandos, Nikopolis, Archaiologikon Deltion 20, 1965, 375 – 377, Taf. 433b. Abb. 7b: Orlandos, a. O. 377 Abb. 3. Abb. 8: Verf. Abb. 9: Soteriou 1952 , 80 Abb. 24. Abb. 10: Soteriou 1952 , Taf. 78. Abb. 11: Soteriou 1952 , Taf. 79a. Abb. 12: Verf. Abb. 13: Spieser 1973, Taf. VIII.2 . Abb. 14: www.bibliotecadigitalhispanica. bne.es Abb. 15: Jonathan Bardill, Visualizing the Great Palace of the Byzantine Emperors at Constantinople, in: Franz Alto Bauer (Hrsg.), Visualisierungen von Herrschaft. Frühmittelalterliche Residenzen – Gestalt und Zeremoniell (= Byzas 5), Istanbul 2006, 5 – 45, hier 29 Abb. 10. Abb. 16a: Paris, Musée du Louvre. Abb. 16 b: Hans R. Hahnloser, Il tesoro di San Marco. Il tesoro e il museo, Florenz 1971, Taf. 62 . Abb. 16c: Wikipedia Commons. Abb. 16d: Faith and Power 2004, 347 – 348 Nr. 206 Abb. 17a–d: www.coinarchives.com. Abb. 18: Adolph Goldschmidt – Kurt Weitzmann, Die byzanzinischen Elfenbeinskulpturen des X.–XIII. Jh., II: Reliefs, Berlin 1934, Taf. 10. Abb. 19: Paris, Musée de Louvre.
Abbildungsnachweis
Abb. 20: Rom, Vatikanische Museen. Abb. 21: Paris, Musée du Louvre. Abb. 22a: Byzanz, Pracht und Alltag 2010, 303 – 304 Nr. 376. Abb. 22b: Sankt Petersburg, Staatliches Museum Eremitage. Abb. 22c: Sankt Petersburg, Staatliches Museum Eremitage. Abb. 22d: Wikipedia Commons. Abb. 23: Sankt Petersburg, Staatliches Museum Eremitage. Abb. 24a: Verf. Abb. 24b: Verf. Abb. 25: Verf. Abb. 26a: Venedig, Procuratoria di San Marco. Abb. 26 b: Hans R. Hahnloser, Il Tresoro di San Marco, II: Il tresoro e il museo, Florenz 1971, Taf. 18 . Abb. 27a: Vitalien Laurent, Le corpus de sceaux de l’empire byzantine, V: L’église, Planches, Paris 1965, Taf. 61 Nr. 449. Abb. 27b: Laurent, a. O. Taf. 62 Nr. 454. Abb. 27c: Laurent, a. O. Taf. 62 Nr. 455. Abb. 28: Alice Banck, Byzantine Art in the Collection of Soviet Museums, Leningrad 1985, Abb. 262 . Abb. 29: Marcell Restle, Die byzantinische Wandmalerei in Kleinasien, Recklinghausen 1967, II, Abb. 246 u. 247. Abb. 30: Berlin, Staatliche Museen. Abb. 31: Anthony Cutler – Jean-Michel Spieser, Das mittelalterliche Byzanz, 725 – 1204, München 1996, 321 Abb. 254.
VIII. Byzanz und seine Nachbarn im Streit um den hl. Demetrios Abb. 1: Ἱερά Μεγίστη Μονή Βατοπαιδίου. Παράδοση – Ἱστορία – Τέχνη (Hiera Megiste Mone Vatopaidiu. Paradose – Historia – Techne), Berg Athos 1996, ΙΙ, 457 Abb. 391. Abb. 2: OttoDemus, The Mosaics of San Marco in Venice, 1: The Eleventh anf Twelfth Centuries, 2: Plates, Chicago – London 1984, Taf. 64. Abb. 3: Benedikt Huber. Abb. 4: www.coinarchives.com. Abb. 5a–c: www.coinarchives.com. Abb. 6a: William Tronzo, The Cultures of his Kingdom. Roger II and the Cappella Palatina, Princeton NJ 1997, Abb. 62 (Ergänzung Verf.).
487
Abb. 6 b: Alessandro Vicenzi (Hrsg.), La Cappella Palatina a Palermo – The Palatine Chapel in Palermo (= Mirabilia Italiae Guide), Modena 2011, 76 Abb. 74 (Ergänzungen Verf.). Abb. 7a: bei Beat Brenk (Hrsg.), La Cappella Palatina a Palermo – The Cappella Palatina in Palermo (= Mirablia Italiae 17), Modena 2010, Atlante 1, 175 Abb. 225. Abb. 7b: Brenk, a. O. 176 Abb. 226. Abb. 8: Wikipedia Commons. Abb. 9: Wikipedia Commons. Abb. 10: Jurukova – Pentchev 1990, Abb. auf S. 90. Abb. 11a: Jurukova – Pentchev 1990, Abb. auf S. 80 – 81. Abb. 11b: Jurukova – Pentchev 1990, Taf. IIIa und b. Abb. 12a: Assen Tschilingirov, Die Kunst des christlichen Mittelalters in Bulgarien, München 1979, Abb. auf S. 77. Abb. 12b: André Grabar, La peinture religieuse en Bulgarie, Paris 1928, Taf. 51b. Abb. 13: Verf. Abb. 14a–e: Valentin Janin, Актовые Печати Древней Руси, I: Печати Х – начала ХIII в. (Aktovye pečati Drevnej Rusi, I: pečati X - načala XIII v.), Moskau 1970, 249 Taf. 1.3 u. 1.6; 266 Taf. 18 .199 u. 18 .201; 265 Taf. 17.192 . Abb. 15: Viktor Lazarev, Old Russian Murals and Mosaics from the XI to the XVI Century, London 1966, 75 Abb. 56. Abb. 16: Wikipedia Commons. Abb. 17: Viktor I. Lazarev, Русская иконопись, I: От истоков до начала XVI века (Russkaja ikonopis', I: Ot istokov do načala XVI veka), Moskau 1983, Taf. 20. Abb. 18: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv). Abb. 19: DOC IV, Taf. 39 Nr. 9.1 und 9.2 . Abb. 20: Grierson 1991, 172 Abb. 384. Abb. 21: Vojislav J. Djurić (Hrsg.), Zidno slikarstvo manastira Dečana. Građa i studije, Belgrad 1995, Taf. XVII (Überarbeitung Verf.). Abb. 22a–c: Branislav Todić – Milka Čanak-Medić, Манастир Дечани (Manastir Dečani), Belgrad 2005, 405 Abb. 325, 407 Abb. 326, 408 Abb. 327. Abb. 23: Gojko Subotić, Die Kirche des Heiligen Demetrius im Patriarchat von Peć, Belgrad 1977, Abb. auf S. 30 u. 33. Abb. 24: Branislav Živković, Bogorodica Ljeviška, Belgrad 1991, Abb. auf S. 61– 63
(Montage Verf.).
IX. Der hl. Demetrios in der Wahrnehmung des Westens Abb. 1: Kurt Weitzmann, Icon Painting in the Crusader Kingdom, Dumbarton Oaks Papers 20, 1966, 49 – 83, Abb. 65. Abb. 2: Archiv Verf. Abb. 3: Joseph Wilpert, Die römischen Mosaiken und Malereien der Kirchlichen Bauten vom IV. bis zum XIII. Jh., IV: Tafeln Malereien, Freiburg i. Br. 1916, Taf. 144. Abb. 4: Benedikt Huber. Abb. 5: John Carne, Syria, The Holy Land, Asia Minor, I, London 1836, Tafel zw. S. 18 u. 19 (Stich: William H. Bartlett). Abb. 6: Benedikt Huber Abb. 7: Verf. Abb. 8: Verf.
X. Reliquien, Reliquiare und der Heiligenschrein in Thessaloniki Abb. 1: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Aufnahme: Juraj Liptak). Abb. 2: Wikipedia Commons. Abb. 3: Wikipedia Commons. Abb. 4: Verf. Abb. 5a–b: Anthony Cutler – Jean-Michel Spieser, Das mittelalterliche Byzanz, 725 – 1204, München 1996, 26 – 27 Abb. 7 –10. Abb. 6: Metropolitan Museum of New York. Abb. 7a–d: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Aufnahmen: Juraj Lipták, Reinhard Ulbrich). Abb. 8: Verf. Abb. 9a–d: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Aufnahmen: Karl Geipl, Juraj Lipták). Abb.10a–e: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Aufnahmen: Juraj Lipták). Abb. 11: Georges Tchalenko – Emile Baccache, Églises de village de la Syrie du nord, Paris 1979, Taf. 249. Abb. 12: Verf. Abb. 13: Moutsopoulos 1995/96, 322 – 32 Abb. a und b. Abb. 14: www. bibliotecadigitalhispanica. bne.es
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Abb. 15a: Hiera Megiste Mone Vatopaidiu. Paradose – Historia – Techne, Berg Athos 1996, ΙΙ, 471 Abb. 413 . Abb. 15b–h: Berg Athos, Kloster Vatopedi. Abb. 16: Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Fotoarchiv). Abb. 17a: Verf. Abb. 17b: Suzy Dufrenne, Les programmes iconographiques des églises byzantines de Mistra, Paris 1970, Taf. 8 (Überarbeitung Verf.). Abb. 18a: Manolis Chatzidakis, Mistra. Die mittelalterliche Stadt und die Burg, Athen 1990, 40 Abb. 18 . Abb. 18b: Chatzidakis, a. O. 39 Abb. 17. Abb. 18c: Chatzidakis, a. O. 41 Abb. 19. Abb. 18d: Chatzidakis, a. O. 41 Abb. 20. Abb. 19a–e: Loverdou-Tsigarida 2004, Abb. auf S. 143 –144. Abb. 20: Athanasios Lavriotis (Kloster der Großen Lavra, Berg Athos). Abb. 21a: Iskusstvo Vizantii 1977, I, Einband. Abb. 21b–c: Grabar 1950, Abb. 19 – 20. Abb. 21d–e: Grabar 1950, Abb. 21– 22 . Abb. 22a–f: Athanasios Lavriotis (Kloster der Großen Lavra, Berg Athos). Abb. 23a: Verf. Abb. 23b: Verf. Abb. 24: Hoddinot 1963, 132 Abb. 62 (Veränderungen Verf.). Abb. 25: Манастир Дечани (Manastir Dečani), Belgrad 1941, Taf. 296. Abb. 26: Branislav Živković, Bogorodica Ljeviška, Belgrad 1991, Abb. auf S. 63 (Detail). Abb. 27a–d: London, British Museum. Abb. 28a–c: Washington DC, Dumbarton Oaks Collection. Abb. 29: Wikipedia Commons Abb. 30a: Verf. Abb. 30b: Andreas Xyngopoulos, Η τοιχογραφία του μαρτυρίου του Αγίου Δημητρίου εις τους Αγίους Αποστόλους Θεσσαλονίκης, Deltion tes Christianikes Archaiologikes Hetaireias, ser. 4, Bd. 8, 1975/76, 1–18 (wieder abgedruckt in ders., Thessalonikeia meletemata (1925 –1979), Thessaloniki 1999, 531– 548), 2 Abb. 1. Abb. 31: Ioannes Motsianos – Maria Polychronake, Τύπος παλαιολόγειου νομίσματος της συλλογής της 9 ης με
XI. Demetriosverehrung in spätbyzantinischer Zeit Abb. 1: Oxford, Bodleian Library. Abb. 2: Vitalien Laurent, Le corpus des sceaux de l’Empire Byzantin, V: L’Église, 1: L’Église de Constantinople, Paris 1963, 338 – 339, Taf. 63 Nr. 464. Abb. 3: Laurent, a. O., Taf. 63 Nr. 466. Abb. 4: Benedikt Huber. Abb. 5: Verf. auf der Grundlage von Ćurčić 2010, 106 Abb. 100. Abb. 6: Verf. Abb. 7a–b: Wikipedia Commons. Abb. 8: www.coinarchives.com. Abb. 9: www.coinarchives.com. Abb. 10a–b: Oxford, Bodleian Library. Abb. 11: Papageorgiou 1908, Taf. VI.8. Abb. 12: Papageorgiou 1908, Taf. XI. Abb. 13: Soteriou 1952 , Taf. 27. Abb. 14: Soteriou 1952 , 206 Abb. 83. Abb. 15a: Verf. Abb. 15b: Soteriou 1952 , 222 Abb. 87 (Entzerrung: Verf.). Abb. 16: Thomas Kaffenberger. Abb. 17: Verf. Abb. 18: Soteriou 1952 , Taf. 81b. Abb. 19: Verf. Abb. 20: Verf. Abb. 21: Verf. Abb. 22: Verf. Abb. 23a: Verf. Abb. 23b: Bakirtzis 2002 , 176 Abb. 10. Abb. 24: Verf. Abb. 25: Velenis 2003a, 13 Abb. 2 . Abb. 26: Thomas Kaffenberger. Abb. 27: Verf. Abb. 28: Verf. Abb. 29: Verf. Abb. 30: Silke Schumacher.
XII. Demetriosverehrung in osmanischer Zeit Abb. 1: British School at Athens (Anon. Aufnahme d. J. 1907 aus dem Besitz von W. S. George). Abb. 2: Wikipedia Commons. Abb. 3: Papageorgiou 1908, Taf. 17.4. Abb. 4: Verf. Abb. 5: Postkarte (Archiv Verf.). Abb. 6: Musée Albert-Kahn. Abb. 7: Frédéric Boissonas, L’image de la Grèce: L’Epire, berceau des Grecs, Genf 1920, Taf. 33.ч Abb. 8: Postkarte (Archiv Verf.)
XIII. Epilog: Eine Stadt und ihr Patron Abb. 1: Jacqueline Lafontaine-Dosogne – Wolfgang Fritz Volbach, Byzanz und der christlich Osten (= Propyläen Kunstgeschichte III), Berlin 1968, Farbtaf. XIII. Abb. 2: Verf. Abb. 3: Verf. Abb. 4: Giorgio Pieri – Ciro Castelli – Paola Bracco, Il restauro, Rivista dell’Opificio delle Pietre Dure e Laboratori di Restauro di Firenze 8, 1996, 17 – 20, hier 17 Abb. 8 . Abb. 5: Alfredo Aldrovandi – Maria Chiara Casini – Giancarlo Lanterna – Mauro Matteini – Maria Rosa Nepoti – Isetta Tosini – Renza Trosti Ferroni, Indagini scientifiche per lo studio dei materiali costituivi e il restauro dell’icona musiva di San Demetrio, Rivista dell’Opificio delle Pietre Dure e Laboratori di Ristauro Firenze 8, 1996, 9 – 20, hier 12 Abb. 3 (Ausschnitt). Abb. 6: Verf. Abb. 7: Verf. Abb. 8: Aspasia Louvi-Kizis, Οἱ κτήτορες τῆς Περιβλέπτου τοῦ Μυστρᾶ, Deltion tes Christianikes Archaiologikes Hetaireias 24, 2003, 101-118, hier 107 Abb. 9. Abb. 9: Anastasios Orlandos, Ἡ Πόρτα Παναγιὰ τῆς Θεσσαλίας, Archeion ton byzantinon mnemeion tes Hellados 1, 1935, 5 -40, hier 29 Abb. 19. Abb. 10: Baltimore, The Walters Art Museum. Abb. 11: Frank Sternberg AG, Zürich, Auktion 12 (18.–19. November 1982), Lot 990.
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Report "Eine Stadt und ihr Patron Thessaloniki und der Heilige Demetrios (3) "