DIE MITTELALTERLICHE ROTUNDE AM HUET-PLATZ IN HERMANNSTADT/SIBIU In memoriam Thomas Nägler ZENO-KARL PINTER∗
Rotonda medievală descoperită în Piaţa Huet din Sibiu În urma cercetărilor arheologice întreprinse în Piaţa Huet din Sibiu, au fost descoperite fundaţiile unui edificiu de cult de plan central (rotondă), de tipul capelelor senioriale duble, cu criptă prevăzută cu coloană centrală, parter probabil absidat destinat cultului şi eventual etaj defensiv. Capela era integrată unei curţi senioriale cu şanţ de apărare şi palisadă. Analiza arheologică, tipologico-cronologică şi paralelele din spaţiul Transilvaniei şi al Europei medievale, datează construirea monumentului în secolul al XII-lea. După secolul al XIII-lea, rotonda este preluată de către comunitatea sibiană şi transformată în capelă cimiterială, vechea criptă devenind osuar. Monumentul dispare din peisajul sibian după secolul XVII, când mai apare schiţat într-un desen de epocă.
The medieval rotunda discovered in Huet-Square in Sibiu During the archaeological diggings from the Huet Square in Sibiu the foundations of a central planned religious building (rotunda) were discovered. The building belongs to the type of double seigniorial chapels and has a crypt with a central pillar, a ground floor (probably with an apse) intended for religious service and an eventual second floor intended for defence purposes. The chapel belonged to a seigniorial court endowed with a retrenchment and a palisade. The archaeological and typo-chronological analysis and the parallels from mediaeval Transylvania and Europe, trace the edification of the monument back in the 12th century. After the 13th century the rotunda was taken over by the local community and transformed into a charnel house. The old crypt became an ossuary. In the 17th century the former rotunda still appears, sketched in a contemporary drawing. After this century the monument disappeared from the urban landscape of Sibiu. Keywords: medieval archaeology, rotunda, 12th century, Transylvania, Sibiu/Hermannstadt, seigniorial chapel, ossuary. ∗
Prof. Dr. Zeno-Karl Pinter, Fakultät für Geschichte und Kulturerbe „Nicolae Lupu“, „Lucian Blaga“-Universität Hermannstadt; Forscher III. akad. Grades (Fachbereich: Archäologie und Geschichte) im Forschungsinstitut für Geisteswissenschaften Hermannstadt. Dienstanschrift: Institutul de Cercetări SocioUmane, B-dul Victoriei 40, Ro–550024 Sibiu; E-Mail:
[email protected]; Telnr.: (0040)269212605.
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Am Rande der Hochterrasse gelegen, die die Zibinsaue überragt, ist der HuetPlatz (von 1947 bis 1990 Griviţa-Platz) der Ort, an dem laut Überlieferung der über zwei gekreuzten Schwertern abgelegte Schwur zur Gründung der Siedlung des Hermann stattgefunden hat1. Letzterer war Lokator der deutschen Siedler, die von den ungarischen Arpadenkönigen ins Land gerufen wurden2. Die umfassende Geschichte des zur Untersuchung stehenden Raumes wird nicht allein durch Legenden wie die oben genannte bereichert, sondern auch durch zahlreiche archäologische Entdeckungen erhellt, die im Lauf der Zeit gelegentlich der Durchführung von Bauarbeiten oder systematischen Forschungen gemacht wurden. Ende des 19. Jh.s wurde der gesamte Stadtkern Hermannstadts modernisiert. Am 4. März 1868 erließ der Magistrat mittels eines Beschlusses das Verbot, in dem die Kirche umgebenden Areal weiter Bestattungen vorzunehmen, und kurz darauf wurde der gesamte Platz mit einer Pflasterschicht versehen3. 1898 wurden mehrere Gebäude, u.a. die Kapelle des Heiligen Jakob und der Priesterturm, abgetragen4. Anfang des 20. Jh.s (am 1. März 1906) wurden die Erneuerungsarbeiten am Trinkwasser- und Kanalisationsnetz der Stadt aufgenommen, die bis zum 18. Dezember 1909 andauerten5. Aus diesem Anlass wurden sehr tiefe Grabungen unternommen und in der Folge u.a. auch das Vorhandensein alter Mauerreste östlich des Chorraumes der Stadtpfarrkirche festgestellt. Die Beobachtungen, die in dieser Zeit durch Mauritius von Kimakowicz, dem ersten Direktor des Naturkundemuseums und damaligem Kustos der archäologischen Sammlung des Brukenthalmuseums6, mit großer Akribie angestellt und festgehalten, schließlich 19117 bzw. 19138 veröffentlicht wurden, sind die ersten wissenschaftlichen Abhandlungen, die das Vorhandensein einiger inzwischen verschwundenen Bauten am Huet-Platz bezeugen und dokumentieren. Systematische archäologische Forschungen wurden erst in den letzten Jahrzehnten, u.zw. im Inneren bzw. dem Umfeld der Stadtpfarrkirche9 sowie in deren unmittelbarer Nähe durchgeführt, aber auch in den Kellerräumen der Häuser, die den Huet-Platz umgeben10. Im Zuge dieser Grabungsarbeiten konnten bereits einige äußerst wichtige 1
Juliana Fabritius-Dancu, Spaziergang durch Alt-Hermannstadt (Hermannstadt, 1983). Thomas Nägler, Aşezarea saşilor în Transilvania (Bucureşti, 1992), S. 127ff. 3 Emil Sigerus, „Cronica oraşului Sibiu 1100-1928“, in Convergenţe transilvane, 5 (Sibiu, o. J.)., 2
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Harald Roth, Hermannstadt. Kleine Geschichte einer Stadt in Siebenbürgen (Köln-Weimar-Wien, 2006), S. 174. 5 Emil Sigerus, a.a.O., S. 61-63. 6 * * * Lexikon der Siebenbürger Sachsen (Thaur-Insbruck, 1993), S. 235. 7 Mauritius von Kimakowicz, „Alt Hermannstadt“, in: Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde (fortan: Archiv), 37-2/1911. 8 Ders., „Studien zur Baugeschichte der Stadtpfarrkirche in Hermannstadt“, in: Archiv, 39/1913. 9 Petre Munteanu-Beşliu, „Cercetări de arheologie medievală în perimetrul oraşului Sibiu efectuate în ultimul deceniu“, in: Arheologia Medievală, II/1998, S. 91; Ders., in: Cronica Cercetărilor Arheologice (fortan: CCA), (Cluj-Napoca, 1995), S. 81ff; Sabin Adrian Luca, Zeno-Karl Pinter, Adrian Georgescu, Repertoriul arheologic al judeţului Sibiu (Sibiu, 2003), S. 198. 10 Sabin Adrian Luca, Zeno-Karl Pinter, Adrian Georgescu, a.a.O., S. 195ff; Petre MunteanuBeşliu, a.a.O., Alexandru Avram, I. Bucur, Topografia Monumentelor din Transilvania. Municipiul Sibiu (Köln, 1999), S. 63; Ioan Marian Ţiplic, Maria Crângaci, in: CCA (Deva, 2000), S. 95.
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Fragen zur Entstehung und Entwicklung der mittelalterlichen Siedlung geklärt werden. So wurden die erste Befestigungsanlage, bestehend aus Erdwall und Verteidigungsgraben11, die ältesten Zystengräber sowie die Grundmauern der geplanten Erweiterung des Chorraumes dokumentiert12. Auch gelegentlich einiger durch Bau- und Renovierungsarbeiten bedingten archäologischen Untersuchungen, die östlich des Brukenthalgymnasiums und in dem Haus Huet-Platz Nr. 17 durchgeführt wurden, konnten wichtige Beobachtungen in Bezug auf die alten Kapellen, die einst auf diesem Platz gestanden haben, gemacht werden13. Eine Analyse der von unseren Vorgängern zum einschlägigen Thema angestellten Untersuchungen und Beobachtungen führt zur Feststellung, dass die Hermannstädter Rotunde gelegentlich der Durchführung der systematischen Forschungen im Grunde genommen nur „wieder entdeckt“ wurde. Der erste Entdecker dieses Bauwerks war eigentlich Mauritius von Kimakowicz. Die ausführlichen Beschreibungen der Mauerreste, die Letzterer gelegentlich der bereits erwähnten Arbeiten am Kanalisationssystem, die in diesem Raum bis zu einer Tiefe von 6 m vorgenommen wurden14, verzeichnet hat, ermöglichten es ihm – selbst in Ermangelung einer topographischen Aufnahme und ausschließlich durch den genauen Bezug zur Front der Häuser an der Ostseite des Huet-Platzes – die genaue Platzierung der Rotunde festzustellen. Ein Mauerabschnitt derselben wird als vor dem Schuster-Loch, dem Durchgang im Hause Nr. 14 (heute Nr. 13) gelegen, angegeben15. Ein zweiter Abschnitt verläuft einen Meter vor dem Fundament des Hauses Nr. 15 (heute Nr. 14) und nahezu parallel zu diesem, ein dritter Abschnitt in der Richtung der Begrenzung zwischen den Häusern Nr. 12 und Nr. 13 (heute Nr. 11 und 12)16. Die Beschreibung des Mauerwerks, der Bautechnik und des Baumaterials ist ebenfalls sehr genau: „Diese drei Mauerreste waren in der Technik ihrer Ausführung vollkommen übereinstimmend. Außerdem hatten sie gemeinsame Dicke (1,5 m), gleich tiefe Fundierung (2,5 m) und bestanden auch aus gleichem Material, und zwar aus Bruchsteinen (Chlorit- und Glimmerschiefer), die mittels eines sehr festen Mörtels verbunden waren, zu dessen Anfertigung bis walnussgroßer sandiger Kiesschotter in Verwendung kam. Namentlich der Mörtel spricht für hohes Alter, der kaum aus der oberen Grenze des 13. Jahrhunderts hinausfallen dürfte“17. Mauritius von Kimakowicz vermerkte zudem, dass diese 11
Petre Munteanu-Beşliu, „Sibiu, Punct Piaţa Mică nr. 16“, in: CCA (Covasna, 2003), S. 285. Ders., „Cercetări de arheologie medievală în perimetrul oraşului Sibiu efectuate în ultimul deceniu“, in: Arheologia Medievală, II/1998, S. 91. 13 Ioan Marian Ţiplic, „Identificarea unei capele gotice din Sibiu, (Piaţa Huet nr. 17)“, in: Arheologia Medievală, III/2000, S. 120ff. 14 Mauritius von Kimakowicz, a.a.O., S. 248. 15 Die Nummerierung der Häuser wurde in Hermannstadt durch den kaiserlichen Erlass vom 18. November 1777 eingeführt, den der Gouverneur Baron Samuel von Brukenthal eine Woche nach seiner Amtseinführung (12. November 1777) öffentlich verlesen hat. Laut Emil Sigerus, a.a.O., S. 39. 16 Ebenda, S. 249. 17 Ebenda, S. 249ff. Die im Zuge der archäologischen Ausgrabungen aus der Rotundenmauer geborgenen Steinproben wurden im Labor des Brukenthalmuseum, in der Abteilung für Naturwissenschaft, durch Herrn V. Ciuntu untersucht, dem wir hiermit unseren Dank aussprechen möchten. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen stimmen völlig mit jenen von Mauritius von Kimakowicz überein. 12
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Mauerabschnitte zu einem einzigen Bau gehört haben müssen: „...ich konnte mit voller Zuverlässigkeit feststellen, dass keiner dieser Mauerreste eine der benachbarten Hausfronten erreicht... es liegt deshalb außer allem Zweifel, daß sie einem geschlossenen Bau angehören mußte, der nach der Lage der einzelnen Reste zueinander nur pentagonale Basis gehabt haben konnte“18. Allerdings war es wegen der Enge der Gräben und in Ermangelung begradigter Profile kaum möglich, den Verlauf und die Krümmung der Mauern festzustellen. Aus diesem Grund war der Wissenschaftler der Meinung, dass es sich um ein fünfeckiges Gebäude handeln musste, das wohl ein Turm gewesen ist. Derartige Feststellungen waren jedoch für die archäologische Forschung vom Anfang des 20. Jh.s selbstverständlich, und die von Kimakowicz mit großer Genauigkeit aufgezeichneten Angaben sind als regelrechte Pionierarbeit zu werten, sind sie doch auch für den heutigen Forscher wichtige, nützliche und lobenswerte Erkenntnisse. Leider wird auch heute noch manch eine „archäologische Beobachtung“ von Mauerresten in zu schmalen Gräben, ohne Ausführung geradliniger Profile oder gar Klärung der stratigraphischen Verhältnisse in einer pseudo-wissenschaftlichen Manier vorgenommen. So werden mit viel Phantasie und kargen Argumenten ganze Bauten und Verteidigungssysteme erfunden sowie extravagante Hypothesen aufgestellt, was bei dem heutigen Entwicklungsstand der Archäologie nur als Dilettantismus bezeichnet werden kann19. Das Vorhandensein dieses alten Hermannstädter Bauwerks ist in den erhaltenen schriftlichen Quellen nicht belegt und auch in der uns bekannten historischen Kartographie nicht verzeichnet. Eine einzige recht linkisch ausgeführte Zeichnung, die ins 17. Jh. datiert wird, scheint einen runden Bau östlich der Kirche darzustellen (Abb. 7)20. Andererseits identifizierten die Stadthistoriker – aufgrund der von Kimakowicz gelieferten Informationen – in diesem Raum einen Bergfried aus der ersten Befestigungsetappe21. Gelegentlich der im Jahre 1999 unternommenen Bauarbeiten gaben die Wissenschaftler des Hermannstädter Astra-Museums an die Archäologen des Brukenthalmuseums und an jene der „Lucian-Blaga“-Universität freundlicherweise die Information weiter, dass am Huet-Platz, in unmittelbarer Nähe ihrer Büroräume, interessante archäologische Spuren zum Vorschein gekommen seien. Daraufhin wurde die erste archäologische Rettungsgrabung aufgenommen. Das mit 18
Ebenda, S. 249. Zeno-Karl Pinter, „Tradiţii, probleme şi perspective ale arheologiei medievistice româneşti“, in: VALACHICA, 21-22/2008-2009, S. 38ff. Wir beziehen uns hier auf Hermannstädter „Hobbyarchäologen“, die im Register der Archäologen Rumäniens nicht verzeichnet sind, jedoch von autorisierten Archäologen unterstützt werden und die in nichtakademischen Kreisen verschiedene Theorien zur historischen und architektonischen Entwicklung Hermannstadts verbreiten, Theorien, die großen Anklang finden. Aus diesem Grund halten wir die namentliche Erwähnung dieser Personen in einem wissenschaftlichen Beitrag für unangebracht, da dieses ihnen eine Glaubwürdigkeit verleihen würde, die sie, unserer Meinung nach, nicht verdient haben. 20 Paul Niedermaier, Siebenbürgische Städte (Bukarest, 1979), S. 279, Abb. 160. 21 Ebenda, S. 108, Abb. 60, S. 241, Abb. 143-f5; vgl. auch: Paul Niedermaier, Der mittelalterliche Städtebau in Siebenbürgen, im Banat und im Kreischgebiet, Bd. 1 (Heidelberg, 1996), S. 205, Abb. 144. 19
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diesen Arbeiten beauftragte Archäologenteam, gebildet aus Dr. Petre Munteanu Beşliu, Adrian Georgescu und Nicolae Rodean, führte zunächst eine Erweiterung des mechanisch ausgehobenen Grabens durch und legte somit die erste archäologische Kassette an. Die Entdeckung des ersten Mauerabschnitts machte die Erweiterung der Grabungsfläche notwendig; es wurden zwei Schnitte geöffnet, in denen der erste gewundene Mauerabschnitt mit der Rotunde bzw. der südliche Teil dieser Konstruktion zum Vorschein kamen22. Zudem wurden auch die ersten planimetrischen und stratigraphischen Aufnahmen durchgeführt und die Fundamentunterkante sowie der gewachsene Boden erreicht. Dabei stellten die Archäologen fest, dass der Innenraum des Rundbaus ausgehoben war und Letzterer auch ein Untergeschoss aufwies23. Das im Zusammenhang mit dieser Mauer geborgene archäologische Material ist ein Beleg für das hohe Alter und die Bedeutung dieses Bauwerks für die Geschichte Hermannstadts und Siebenbürgens24. Gelegentlich der Besichtigung dieser Rettungsgrabung stellte der inzwischen verstorbene Mittelalterarchäologe und Universitätsprofessor Dr. Thomas Nägler die Bedeutung dieser Entdeckung fest und verfasste am 22. Mai 2000 eine Bittschrift, die er an mehrere Einrichtungen sandte, an für die Erforschung und Konservierung des Kulturerbes aus dem In- und Ausland zuständige Institutionen (Abb. 10). Dabei wurde – aufgrund der von Kimakowicz gelieferten Informationen –, die Ausweitung der archäologischen Ausgrabungen dringend empfohlen und finanzielle Unterstützung angefordert. Prof. Nägler machte zudem Vorschläge bezüglich des Forschungsteams, das diese Arbeiten durchzuführen in der Lage sei, aber auch Anmerkungen zur Konservierung der Funde. Aufgrund dieser Schrift erließ die Nationale Archäologische Kommission Rumäniens eine Autorisation zur Durchführung systematischer Ausgrabungen (205/2001) und ernannte einen neuen Ausgrabungsleiter, Zeno-Karl Pinter. Seine Mitarbeiter waren zwei Archäologen des Brukenthalmuseums: Petre Munteanu Beşliu und Mihai Rodean, sowie Ioan Marian Ţiplic von der „Lucian-Blaga“Universität Hermannstadt. Ebenfalls als Reaktion auf diese Bittschrift übernahm der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg die Finanzierung der genannten Ausgrabungen, in Zusammenarbeit mit der ClioConsult G.m.b.H. Hermannstadt. Wichtige logistische Unterstützung sicherte das Bürgermeisteramt der Stadt Hermannstadt. Auch wenn es vielleicht merkwürdig erscheinen mag, sind wir gezwungen, im Rahmen dieser kurzen Forschungsgeschichte auch eine archäologische Grabung zu erwähnen, die nach Abschluss der systematischen Forschungen an derselben oben genannten Stelle durchgeführt worden ist. Drei Jahre nach der von uns unternommenen Grabung wurden am Huet-Platz im Zuge der Durchführung von Modernisierungs- und Pflasterungsarbeiten des Stadtzentrums weitläufige 22
Petre Munteanu-Beşliu, Nicolae Rodeanu, Adrian Georgescu, „Cercetări arheologice de salvare în piaţa Huet din Sibiu“, in: APVLVM, XXVII-1/2000, S. 471ff, Taf. I-III. 23 Ebenda, S. 471. 24 Ebenda, S. 475ff, Taf. IV-IX.
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archäologische Forschungen aufgenommen. Obwohl unsere Forschungsarbeiten abgeschlossen waren – ein Beitrag zu den ersten Ausgrabungen25 sowie eine archäologische Berichterstattung26 waren bereits veröffentlicht –, war im Verlauf der neuen Ausgrabung, in professionell fragwürdiger Art, tangentiell auch die Rotunde in diese Untersuchung mit einbezogen27. Auch wenn es im Grabungsplan heißt, dass die beiden Schnitte, S11 und S18, sich keinesfalls bis zur Rotunde erstreckten28, belegen die publizierten fotografischen Aufnahmen das Gegenteil, und der Leser kann sowohl Gesamtaufnahmen als auch Details der Grundmauern des Bauwerks sehen29. Die aufgrund dieser letzten Grabungsarbeiten veröffentlichte Monographie bezieht sich demzufolge auch auf die Rotunde und bringt zudem eigene chronologische und historische Meinungen30, die leider auf einer unvollständigen Erforschung (fehlende Stratigraphie des Innenraumes) sowie auf kargen bibliographischen Informationen basieren. Wir ziehen es jedoch vor, die genannte Arbeit nicht polemisch zu analysieren, sondern möchten mittels vorliegender Studie die Ergebnisse der von uns durchgeführten Untersuchung öffentlich machen, so dass nun die Fachwelt entscheiden mag, was der Wahrheit entspricht. Die archäologische Ausgrabung Die archäologischen Ausgrabungen waren räumlich dadurch eingeschränkt, dass in der Fahrbahn eine Zufahrtsmöglichkeit frei gelassen werden musste. Da die zur Untersuchung vorgesehene Stelle im Vorfeld durch Bauarbeiten gestört, ein Teil der Fahrbahn und des Gehsteiges entfernt waren und die Gehfläche nach Beendung der Rehabilitierungsarbeiten verändert werden sollte, hielten wir es für notwendig, einen konventionellen Waagriss (fortan: W) festzulegen, von dem ausgehend alle Messungen vorgenommen werden sollten. Als Anhaltspunkt wurde der obere Rand des Fundaments vom gotischen Chor der evangelischen Stadtpfarrkirche angenommen. Da bereits im Jahre 2000 Ausgrabungen 25
Petre Munteanu-Beşliu, Nicolae Rodeanu, Adrian Georgescu, a.a.O., S. 472-483. Zeno-Karl Pinter, Ioan Marian Ţiplic, „Sibiu, punct Piaţa Huet-Rotondă“, in: CCA (Bucureşti, 2003), S. 284ff. 27 Als Grabungsleiter der Grabungsstelle „Piata Huet cod RAN 134469.04“ wurde Zeno-Karl Pinter ernannt, durch die Autorisierung der archäologischen Ausgrabung Nr. 205/2001, erlassen aufgrund des Beschlusses der Nationalen archäologischen Komission, Nr. 1 vom 23. Mai 2001, registriert im Archäologischen Departement des Kulturministeriums, Nr. 687 vom 29.06.2001 und weitergeleitet an die Kreisdirektion für Kultur, Kultus und Kulturerbe Hermannstadt, Nr. 410 vom 12.07.01. Demzufolge sind zu dem Zeitpunkt, als Daniela Veronica Marcu durch die Damasus G.m.b.H. die Ausgrabungen am Huet-Platz durchgeführt hatte (aufgrund einer Grabungsautorisation, die am 10.07.2005 aber mit einem anderen cod RAN (143469.03) ausgestellt wurde), keinesfalls die vom Gesetz vorgegebenen 5 Jahre des wissenschaftlichen Eigentumsrechts eingehalten worden. Vgl. hierzu: M. V. Angelescu, Standarde şi proceduri în arheologie (Bucureşti, 2004), S. 103ff, Anhang 6. (Ministerialbeschluss 2392/06.09.2004); vgl. auch Gesetz 8/1996. 28 Daniela Marcu Istrate, Sibiu. Piaţa Huet. Monografie arheologică, Bd. I (Alba Iulia, 2007), S. 240, Taf. 18. 29 Ebenda, S. 44, Abb. 37; S. 45, Abb. 38. 30 Ebenda, S. 44-50. 26
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durchgeführt worden waren, durch das Öffnen der Schnitte S1 und S231, setzten wir die Nummerierung der Schnitte fort und legten Schnitt S3 an, mit einer Breite von 2 m und einer Länge, die 9 m am Nordprofil bzw. 6 m am Südprofil betrug. Dieser Schnitt überlagerte teilweise die Schnitte S1 und S2/2000. Nördlich zu S3 und parallel dazu wurde unter Beibehaltung eines 1,5 m breiten Sicherheitsstreifens, dessen Ausmaße aufgrund des hier vorhandenen großen Kanalisationsschachts festgelegt wurden, Schnitt S4 geöffnet, mit einer Länge von 10 m und einer Breite von 2 m. Schnitt S4 wurde dann nach Westen hin mittels der Kassette C1, mit einer Breite von 2 m und einer Länge von 2,5 m, verlängert. Zwischen C1 und S4 wurde ein Sicherheitsstreifen von 0,50 m beibehalten, wobei die Größe dieses Streifens durch das Vorhandensein eines Regenwasserspeichers eingeschränkt war. Eine andere Kassette, C2, 3/3 m, wurde nördlich von C1 und S4 unter Beibehaltung eines 1,5 m breiten Sicherheitsstreifen angelegt. Dieses war die einzige Stelle, an der die Rekonstruktion des Gesamtumrisses der Rotunde mittels einer Ausgrabung noch möglich war. Schnitt S3 (Abb. 2 und 8) Auf der Gesamtlänge des Schnittes wurde der südliche Mauerabschnitt der Rotunde freigelegt. In ihrem oberen Bereich war die Mauer durch die Verlegung mehrerer Wasser- und Gasleitungen leicht beschädigt worden. Die obere Fläche der Mauer lag nahezu kontinuierlich in einer Tiefe von W –1,65 m, was ein Indiz dafür sein könnte, dass der Bau bis zu einer vorher festgelegten Tiefe systematisch abgetragen worden ist. Die Mauersohle lag im östlichen Teil des Schnittes, in einer Tiefe von W –2,40 m, unmittelbar auf dem gewachsenen Boden. In der Südwestecke des Schnittes wurden in einer Tiefe von W –1,70 m, in einer Grube mit dem Durchmesser von ca. 0,70 m, mehrere Steine freigelegt. Nach der Aufstellungsart dieser Steine sowie aufgrund der Tatsache, dass die Gesamtanlage ca. 0,50 m von der Maueraußenseite der Rotunde entfernt war, kann man darauf schließen, dass es sich um die Spuren der Befestigung eines Gerüsts handelt, das wohl bei der Errichtung der Rotundenmauern hier aufgestellt worden war. Im östlichen Teil des Schnittes wurde der Fundamentsgraben der Rotunde von einer eine 0,35 m dicken Kulturschicht durchschnitten. Letztere setzte sich aus sehr dichter Schwarzerde mit Spuren von Kohle sowie aus einigen prähistorischen Tonscherben geringer Dimension zusammen. Diese Funde wurden von Fachleuten aus dem Brukenthalmuseum der Coţofeni-Kultur zugeordnet. Diese Kulturschicht lag unmittelbar auf dem gewachsenen Boden, auf dem – in einer Tiefe von W – 2,40 m – auch die Fundamentunterkante zutage gekommen ist. Schnitt S4 (Abb. 2 und 8) Nach Beseitigung einiger betonierter Stellen kam das aus wiederholten zeitgenössischen Grabungsarbeiten (zur Verlegung unterirdischer Gas-, Wasser31
Petre Munteanu-Beşliu, Nicolae Rodeanu, Adrian Georgescu, a.a.O., S. 473, Taf. II.
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und Stromleitungen, aber auch der Einführung der Kanalisation) herrührende Füllmaterial zum Vorschein. Beim Vertiefen des Schnittes im östlichen Teil wurde eine dichte Schicht mit neuzeitlichem Baumaterial ausgehoben. Letzteres ist mit den Bauarbeiten an den Häusern, die an dieser Seite des Platzes liegen, in Verbindung zu bringen. Unter dieser Lage kam eine weitere archäologische Schicht zum Vorschein, die zahlreiche Menschenknochen enthielt, welche wohl von den hier wiederholt vorgenommenen Bestattungen herrühren. Ebenda wurden drei Grabgruben geortet, die teilweise oder gänzlich geschädigt waren. Von Grab M1 konnte nur die Grabgrube festgestellt werden, die atypisch ausgerichtet war (Nord-Süd) und zur Hälfte, in einer Tiefe von W –1,00 m, unter dem Nordprofil verschwand. In der Auffüllung dieser Bestattung kamen stellenweise menschliche Gebeine, jedoch kein archäologisches Material zum Vorschein. Grab M2 lag in der Südostecke des Schnittes S4, in einer Tiefe von W –1,00 m. Die Grabgrube konnte nur teilweise nachgewiesen werden, da sie in durchwühlter Erde ausgehoben worden war. Der Bestattete war in Rückenlage, Ost-West ausgerichtet, wobei sein linker Arm auf dem Becken ruhte. Es wurde kein Grabinventar entdeckt. Grab M3 wurde unmittelbar unter M2 ausgehoben; es war Ost-West ausgerichtet, in einer Tiefe von W –1,20 m. Es wurden nur die Beinknochen entdeckt, das restliche Skelett war von der Grabgrube M2 zerstört. Auch in diesem Fall konnte kein archäologisches Material geborgen werden. Das Vorhandensein dieser Gräber, übrigens die einzigen, die im Zuge der Ausgrabung freigelegt wurden, machte noch keine sichere Datierung möglich. Was allerdings mit Sicherheit behauptet werden kann, ist die Tatsache, dass diese Bestattungen nach Errichtung der Rotunde vorgenommen worden sind. Auch die geringe Tiefe der Grabgruben, von W –1,00 m bis W –1,20 m, d.h. 40 bis 50 cm unter der neuzeitlichen Gehschicht gelegen, bezeugt, dass die Gehschicht zur Zeit des Mittelalters viel höher gelegen haben muss. 1,70 m vom östlichen Profil des Schnittes entfernt wurde das äußere Parament der Rotundenmauer freigelegt. An dieser Stelle vertieft sich das Fundament bis zu W –2,20 m, d.h. es reicht nicht bis zum gewachsenen Boden. Letzterer befindet sich, wie in S3, bei W –2,40 m. Auch hier – so wie in S3 – durchschneidet der Fundamentsgraben eine frühhistorische Kulturschicht. 2,98 m von dem östlichen Profil entfernt wurde das innere Parament der Rotundenmauer freigelegt, die sich bis zu W –1,38 m vertieft und den gewachsenen Boden erreicht. Es wird somit festgestellt, dass der Fundamentsgraben nicht konsequent bis zum gewachsenen Boden ausgehoben wurde und keine konstante Tiefe aufweist. Auch die Mauerdicke ist nicht gleichbleibend und beträgt zwischen 0,94 m bis 1,20 m. Im östlichen Teil von S4 wächst die Mauerstärke bis zu 1,32 m an, was zur Annahme führt, dass im Obergeschoss eine Apside vorhanden gewesen ist. Obwohl der Innenraum der Rotunde von mehreren zeitgenössischen Gräben durchschnitten wird, ausgehoben zwecks Verlegung unterschiedlicher Leitungen, konnten mehrere von diesen Arbeiten ungestörte Stellen erforscht werden.
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In unmittelbarer Nähe des östlichen Mauerabschnittes kamen unter einer ca. 60 cm dicken Auffüllschicht zwei dünne Nivellierungsschichten zutage. Letztere überlagerten eine dicke Schuttschicht mit Backsteinen, Stein und Mörtel, die wohl vom Einsturz des Baues stammte. Darunter trat eine kompakte aus Menschenknochen gebildete Lage in Erscheinung. Es handelt sich insbesondere um Knochen von Gliedmaßen, Becken und Schädeln, die infolge des Drucks der darüber liegenden Schichten zerkleinert worden sind. Aus dieser Schicht, nämlich in deren oberem Abschnitt, wurde eine Silbermünze geborgen, die in die Zeit um die Mitte des 15. Jh.s. (1453-1454) datierbar ist.32 Im Bereich der Innenmauer des östlichen Abschnittes war diese Schicht am dicksten und reichte bis zu W –2,40 m, wo sie auf einer gelben Mörtelschicht auflag. Letztere war mit der Rotundenmauer verbunden und befand sich unmittelbar auf dem gewachsenen Boden. Genau in der Mitte des kreisförmigen Rotundeninnenraums trat nach Beseitigung der Auffüllung der Wasser-, Gas- und Kanalisationsgräben, in einer Tiefe von W –2,12 m, etwa ein Viertel eines kreisförmigen Zentralpfeilers in Erscheinung (Abb. 3). Dieser Pfeiler war aus dem gleichen Baumaterial wie die restlichen Mauern der Rotunde errichtet. Auch die Sohle des Zentralpfeilers lag in einer Tiefe von W –2,40 m, d.h. auf gleicher Ebene mit der Fundamentunterkante der Rotundenmauern. Aufgrund des erhaltenen Pfeilersegments konnte der Grundriss dieses Pfeilers rekonstruiert und ein Gesamtdurchmesser von 1,20 m errechnet werden. In der Nähe dieser Zentralsäule, in einer Tiefe von W –2,12 m, wurde eine Münze aus einer Ascheschicht geborgen und an das Ende des 16. Jh.s datiert (1592, Rudolph II.)33. 32
Vs. [ WLA]DIS-LAI·R GIS ? Ks. S·LADISL-AVS·R Münzzeichen W-B (Veszprém) Datierung: 1453-1454 Die Buchstaben, die auf der Vorderseite der Münze fehlen, erlauben keine optimale Einschätzung. Folglich kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob es sich dabei um eine Emission von Wladislaw I. oder Ladislaus V. handelt. Nach der Art der Inschrift zu urteilen (die wir, wie oben angegeben, rekonstruiert haben), ist eine Prägung unter Wladislaw I. wahrscheinlicher. Dieser Legendentypus erscheint bei Huszar unter der Nr. 602 (Lajos Huszár, Münzkatalog Ungarn von 1000 bis heute, München, 1979) und zwar bei Münzen, auf deren Kehrseite der Hl. Ladislaus dargestellt ist. Die Legende der Ks. kann zur Gänze entziffert werden und ist für derartige Artefakte aus der Zeit Ladislaus I. spezifisch, die mit dem Münzzeichen der Prägestätte Veszprém verzeichnet sind: WB (Artur Pohl, Münzzeichen und Meisterzeichen auf ungarischen Münzen des Mittelalters, 1300-1540, Graz-Budapest, 1982, S. 95); vgl. hierzu Huszár, a.a.O., Katalognummer 663. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich hier um eine Emission Ladislaus V handelt, ein Geldstück dessen Ks. eine für die Herrschaft Wladislaws I. typische Legende aufweist. Das Münzmaterial wurde von unserem Kollegen Silviu Purece untersucht und zugeordnet, dem wir auf diesem Wege für seinen promten fachkundigen Einsatz danken. 33 Lajos Huszár, Münzkatalog Ungarn von 1000 bis heute (München, 1979), Katalognummer: 1059. Denar Rudolf II. Vs. RVD·II·RO·I·S·AV·G·H·B·R· Ks. PATR*1592*HVNG Münzzeichen K-B (Kremnitz) Datierung: 1592
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Im westlichen Teil des Schnittes trat ein Abschnitt der Gehebene des Rotundeninnenraums zum Vorschein. In einer Tiefe von W –2,24 m, auf einem Bett aus flachen Flusssteinen, war eine Mörtelschicht von 2-4 cm Dicke aufgetragen. Auf diese noch weiche Mörtelschicht hatte man Pflasterbacksteine gelegt. Letztere waren leider nicht erhalten, da sie wohl bei der Abtragung des Bauwerks entfernt worden sind; ihre Abdrücke in der Mörtelschicht weisen jedoch darauf hin, dass es sich um die gleichen Dimensionen handelt, die bereits Mauritius von Kimakowicz verzeichnet hatte (32/18 cm). Leider konnte der westliche Rotundenbereich mit dem dort vermuteten Eingang nicht erforscht werden, da in der Neuzeit an dieser Stelle ein Regenwasser-Abflussschacht angelegt worden ist. Kassette C1 In der südöstlichen Ecke der Kassette C1 konnte, bei W –1,42 m, ein weiterer Abschnitt der Rotundenmauer freigelegt werden. Die Aneinanderreihung einiger Bausteine an diesem Mauerabschnitt scheint von einem Eingang zu stammen. Leider war gerade dieser Abschnitt durch die Verlegung eines unterirdischen elektrischen Kabels sowie durch die Errichtung des bereits erwähnten Regenwasserschachts zerstört worden. In der Mitte der Kassette, in einer Tiefe von W –1,60 m, kam eine mörtelverbundene Backsteinkonstruktion zum Vorschein. Diese Anlage schließt im rechteckigen Winkel einen Raum, dessen Ausmaße nicht errechnet werden konnten. Kassette C2 In Kassette C2 wurde, in einer Tiefe von W –1,35 m, ein größerer Mauerabschnitt der Rotunde freigelegt. In der südwestlichen Ecke der Kassette, in einer Tiefe von W –1,20 m, kam eine neuzeitliche Grube zutage, deren oberer Rand die abgetragene Rotundenmauer teilweise überlagerte. Die Grube war bis zu 2,33 m tief und enthielt in W –1,40 bis W –1,50 m eine starke Brandschicht mit Bitumen. Da diese Grube die Auffüllung des Kanalisationsgrabens aus den Jahren 1906-1909 durchschnitt, ist sie mit Sicherheit nach dieser Zeitspanne entstanden; es ist anzunehmen, dass sie aus dem Jahre 1954 stammt, als dieser Bereich des Huet-Platzes asphaltiert wurde. In der entgegengesetzten Ecke der Kassette (und teilweise vom Nordprofil überlagert), kam in einer Tiefe von W –2,48 m eine nahezu kreisförmige Grube zum Vorschein, die sich in den gewachsenen Boden vertieft (Abb. 5). In der aus Schwarzerde gebildeten Grubenauffüllung kamen kleine Bruchstücke prähistorischer Keramik zum Vorschein. Dieses der CoţofeniKultur zugewiesene Material wird z.Z. von Fachleuten des Brukenthalmuseums untersucht und in einem gesonderten Bericht veröffentlicht werden. Planimetrische Beobachtungen Aufgrund der oben beschriebenen archäologischen Grabungsarbeiten konnten die Ausmaße der Rotunde nachgewiesen sowie einige Beobachtungen zur
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Bauweise dieser Konstruktion gemacht werden. Letztere weist einen kreisförmigen Grundriss auf, mit einem Innendurchmesser von 7 m. Der äußere Durchmesser beträgt 9,50 m entlang der Ost-West-Achse und entlang der NW-SO-Achse, wo die Messung noch möglich war, 9 m. Die Differenz ist sowohl durch die variable Mauerstärke (0,94 m bis 1,20 m), doch hauptsächlich durch die Verbreiterung des östlichen Abschnittes bis auf 1,35 m zu erklären. Im letztgenannten Abschnitt wird im Erdgeschoss das Vorhandensein einer Apside angenommen. Genau im geometrischen Zentrum des inneren kreisförmigen Raumes war die Rotunde mit einem Zentralpfeiler versehen, der einen Durchmesser von 1,15 m aufweist und aus dem gleichen Baumaterial gemauert war. Der Durchmesser dieses Pfeilers entsprach auch der durchschnittlichen Stärke der Rotundenmauer. Im westlichen Bereich des Baues hat es wohl einen Zugang gegeben. Die Fundamentunterkante der Rotundenmauer sowie jene des Zentralpfeilers lagen in nahezu gleicher Tiefe und befanden sich unmittelbar auf dem gewachsenen Boden. Das Abtragungsniveau der Rotundenmauer ist konstant, allein der Zentralpfeiler war nahezu bis zur Fundamentunterkante abgetragen und teilweise durch die Kanalisationsarbeiten vom Anfang des 20. Jh.s zerstört. Von Interesse ist es festzustellen, dass bei der Aushebung der äußerst tiefen Kanalisationsgrube (eine Modernisierungsarbeit, die in der Zeitspanne 1906-1909 durchgeführt und von Kimakowicz aufmerksam beobachtet worden ist) die Rotundemauern nicht durchschnitten, sondern unter diesen weiter gegraben wurde. Der Zentralpfeiler ist von den damaligen Bauarbeitern wohl nicht als Mauerabschnitt identifiziert und einfach durchschnitten worden. Die meisten anderen Schächte, die zur Verlegung der Gas-, Wasser- und Stromleitungen ausgehoben wurden, verlaufen oberhalb der Rotundenmauer, mit Ausnahme der Regenwasserschächte und der alten Trinkwasserleitung, durch welche die Mauer in einigen Bereichen beschädigt worden ist. Stratigraphische Beobachtungen Die interessantesten stratigraphischen Beobachtungen konnten an dem Nordprofil des Schnittes S4 bzw. an dem Nordprofil der Kassette C1 gemacht werden (Abb. 9). In Schnitt S4, im Mittelbereich des Nordprofils, waren die durchschnittenen Gräben der neuzeitlichen Bauarbeiten gut zu beobachten. Der älteste und zugleich tiefste war jener der Kanalisation, der in den Quadraten 2-3 die gesamte Stratigraphie durchschneidet und sich in den gewachsenen Boden vertieft34. Diese Einrichtung war desgleichen durchschnitten: im Quadrat 3 von Gräben der Trinkwasserleitungen. Ebenfalls im Quadrat 3, in der Auffüllung des Schachts der Wasserleitung, wurde der Schacht für die Gasleitung angelegt. Im 34 Laut den Informationen, die uns von der Agentur für Wasser- und Abfallwirtschaft in Hermannstadt geliefert wurden, liegt die Kanalisation in diesem Bereich 5 m unter der jetzigen Pflasterung.
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Quadrat 1 waren alle Schichten durch die Betonummantelung des Regenwasserschachts zerstört. Im Quadrat 5 war die Aufeinanderfolge der Schichten erneut durch einen Regenwasserschacht zerstört. Trotz all dieser in der Neuzeit und der Gegenwart durchgeführten Bauarbeiten konnten auch Bereiche mit ungestörter archäologischer Stratigraphie erforscht werden, wodurch manche Fragen betreffend das Vorhandensein, die Nutzung, Auflassung und Abtragung der Rotunde am Huet-Platz geklärt werden konnten. Im Bereich zwischen den Quadraten 4 und 5 war der Abtragungsgraben der Rotundenmauer gut ersichtlich, der gelblichen Mörtel und kleinere Bruchsteine der gleichen Art wie die Rotundenmauer enthielt. Dieser Stand der Dinge weist darauf hin, dass die Rotunde systematisch abgetragen worden ist, wobei die größeren Steine wohl zwecks ihrer Wiederverwendung entnommen wurden. In dem Bereich der Quadrate 3 und 4 wurde ein für die Entwicklung des Bauwerks sehr wichtiger stratigraphischer Kontext festgestellt. Unter der 40 bis 60 cm dicken Nivellierungsschicht kam eine 5-6 cm starke Lage aus Mörtel zum Vorschein, die ihrerseits eine schwarzerdige Schicht von 3 bis 4 cm Dicke überlagerte. Unter diesen Schichten befand sich eine massive ca. 40 cm dicke Schuttschicht, die höchstwahrscheinlich vom Einsturz des Baus stammt. Diese Einsturzschicht liegt unmittelbar auf einer aus menschlichen Gebeinen gebildeten Lage, die in der Nähe der Mauer bis zu 1 m Dicke aufweist. Die aus Menschenknochen bestehende Schicht, die aufgrund eines Münzfundes ins 15. Jh. datiert werden kann, liegt auf einer älteren Schicht, die aus Schwarzerde vermengt mit Mörtelkörnern und Menschenknochensplittern besteht. Diese Schicht überlagert eine Pflasterung des Rotundeninnenraumes, die aus gelblichem Mörtel ausgeführt war. Die Konsistenz dieses Mörtels ist die gleiche wie jene der Rotundenmauern. Die Mörtelschicht ruht auf einem Bett aus Flusssteinen, das unmittelbar auf dem gewachsenen Boden lag. Aufgrund des verwendeten Baumaterials sowie der Lage unmittelbar auf dem Humusboden kann behauptet werden, dass diese Pflasterung die älteste Gehebene aus dem Innenraum der Rotunde bildet. Die gleiche Pflasterung erschien auch im Quadrat 1, wo die aus menschlichen Gebeinen gebildete Schicht fehlte. Im Quadrat 2, in unmittelbarer Nähe des Zentralpfeilers, zwischen dem Kanalisationsgraben und dem Graben der Wasserleitung, konnten im Nordprofil mehrere dünne Schichten beobachtet werden. Diese weisen auf mehrere Wiederherstellungen der Gehfläche des Innenraums hin. An dieser Stelle (Abb. 9), über der Pflasterung, die unmittelbar auf dem gewachsenen Boden lag (Abb 9/8), wurde eine 6-8 cm dicke Schicht aus schwarzer Ablagerungserde entdeckt (Abb. 9/7). Direkt darüber trat eine 4-6 cm starke Mörtelschicht zum Vorschein (Abb. 9/6), die als Bett für zwei weitere, dünnere Mörtelschichten – (Abb. 9/5) und (Abb. 9/4) – diente. Unmittelbar auf diesen Schichten kam eine dickere Ablagerung zum Vorschein, die aus Asche und Kohle bestand (Abb. 9/3) und aufgrund eines Münzfundes ins ausgehende 16. Jh. datiert wurde.
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Im Raum außerhalb der Rotunde ist die Stratigraphie eine andere. Im östlichsten Teil des Schnittes S4, im Quadrat 5, trat unter der neuzeitlichen Auffüllschicht eine aus Menschenknochen bestehende Lage zum Vorschein. Letztere, die infolge wiederholter hier durchgeführter Bestattungen entstanden ist, überlagerte eine massive frühhistorische Kulturschicht. Unter dieser lag der gewachsene Boden. Im westlichen Teil der Rotunde, im Bereich der Kassette C1, wurde im Nordprofil folgende Aufeinanderfolge der Schichten festgestellt: unmittelbar unter den neuzeitlichen Schichten (Asphalt und Beton) kam die Abtragungsgrube (Abb. 9/16) des westlichen Mauerabschnittes der Rotunde zum Vorschein. Diese Grube durchschneidet mehrere Schichten aus der Zeit, als die Rotunde noch genutzt wurde. Eine Schotterschicht (Abb. 9/10) stammt höchstwahrscheinlich aus der Nivellierung des Platzes. Gleich darunter war eine dicke Schicht aus Mischerde vorhanden (Abb. 9/11). Die Bauebene der Rotunde ist durch eine aus gelber Erde, Mörtel und Bruchsteinfragmenten gebildete Lage sichtbar (Abb. 9/14) und überlagert die frühhistorische Kulturschicht. In diesem stratigraphischen Zusammenhang wurden zwei Mörtellinsen (Abb. 9/15) sowie zwei Schichten (Abb. 9/12 und 13) mit Mörtel- und Backsteinkörnern untersucht. Diese beiden Lagen weisen auf Reparaturarbeiten hin, die im Verlauf der Zeit durchgeführt wurden. Es konnte festgestellt werden, dass die Stratigraphie des oberen Bereiches auf der gesamten Ausgrabungsfläche unterbrochen war, ein weiterer Beleg für die Absenkung des Gehniveaus des Platzes in der Zeitspanne von 1868 bis 189335. Spuren dieser Bauarbeiten, im Verlauf derer bedeutende Mengen menschlicher Gebeine aus dem alten Friedhof ausgegraben wurden, sind auch außerhalb der von uns ergrabenen Fläche in Erscheinung getreten. Im Hof des Hauses Nr. 16 („Luxemburg“-Haus) wurde gelegentlich einer archäologisch leider unbeaufsichtigten Grabung zur Verlegung einer Wasserleitung eine sehr dicke Schicht aus Menschenknochen durchschnitten. Die Gebeine sind anscheinend im 19. Jh. einfach in besagter Ecke des Platzes „abgelegt“ worden (Abb. 6). Dieser Stand der Dinge belegt, wie sehr sich die Mentalität der Menschen in Bezug auf menschliche Überreste in den verschiedenen Zeitaltern gewandelt hat. Während im 15. Jh. die ausgegrabenen Gebeine noch voller Respekt und Frömmigkeit im Untergeschoss der Rotunde in einem Beinhaus abgelegt wurden, wurden die im 19. Jh. ausgegrabenen menschlichen Überreste einfach in einer Ecke des Platzes abgelegt. Archäologische Schlussfolgerungen Im Zuge der archäologischen Ermittlungen konnten aufgrund eingehender planimetrischer und stratigraphischer Untersuchungen folgende chronologischen Zusammenhänge geklärt werden: 35
Emil Sigerus, a.a.O., S. 49.
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Die Hermannstädter Rotunde ist in einer einzigen Etappe errichtet und nie umfassend umgebaut worden. An ihrem Standort waren keine älteren Bauten oder mittelalterlichen Anlagen vorhanden. Der Fundamentsgraben durchschnitt nur eine vorhistorische Kulturschicht (Coţofeni-Kultur) und reichte bis in den gewachsenen Boden. Die Mauern sind größtenteils aus Fluss- und Bruchstein sowie gutem Mörtel gefügt. Sowohl die Rotunde als auch die Verstärkungsmauer wurden nach der Art der sorgfältig gemauerten Paramente ohne Benutzung von behauenen Steinen errichtet, wobei man den Raum zwischen den Paramenten mit einem SteinMörtel-Gemisch auffüllte. Nach Errichtung der Grundmauern bis zur Gehebene der Erbauer wurde der Innenraum bis zum gewachsenen Boden geleert, so dass ein Untergeschoss entstand. In der Mitte dieses Raumes wurde zur Abstützung des Erdgeschosses, in der gleichen Technik und aus dem gleichen Baumaterial, ein Pfeiler errichtet, der die gleiche Stärke wie die Rotundenmauer besaß. Im Innenraum wurde auf den gewachsenen Boden ein Flusssteinbett gelegt – als Basis für eine Mörtelschicht, in der gleichen Zusammensetzung wie jene der Rotundenmauer. Darüber legte man eine Pflasterung aus Backstein. Letztere ist im Lauf der Zeit wiederholte Male ausgebessert worden. Die Errichtung des Erdgeschosses wurde mit Hilfe eines Gerüstes durchgeführt. Von diesem Gerüst ist in S3, 0,50 m von der Rotundenmauer entfernt, der Abdruck eines Gerüstfußes entdeckt worden, u. zw. in der gleichen Tiefe wie die Bauschicht, die in C1 erforscht wurde. Leider kann aufgrund der archäologischen Untersuchungen wenig über die Gesamthöhe und die Anzahl der Geschosse des Rundbaues berichtet werden. Was jedoch mit Sicherheit beobachtet werden kann, ist die Tatsache, dass die Konstruktion nie ein Ziegeldach gehabt hat, da kein einziges Bruchstück derartigen Baumaterials gefunden wurde. Die Rotunde diente eine Zeit lang als Friedhofskapelle, wobei ihr Untergeschoss als Beinhaus genutzt wurde, ein Sachverhalt, der aufgrund der Entdeckung der Schicht mit Menschenknochen aus dem östlichen Teil des Innenraumes belegt werden konnte. Diese Gebeine können sowohl aus der langzeitigen Nutzung des Friedhofes als auch von umfangreichen Erdarbeiten stammen, die im Friedhof gelegentlich der Errichtung der gotischen Kirche durchgeführt wurden. Letzteres könnte auch aufgrund des im oberen Bereich der Knochenschicht entdeckten Münzfunds aus dem 15. Jh. belegt werden. Während dieser Nutzungsphase stürzte die Kapelle ein, ein Sachverhalt, der mittels der Stratigraphie des Innenraumes nachgewiesen werden konnte. Aufgrund der zahlreichen in dieser Schuttschicht aufgefundenen Backsteine kann angenommen werden, dass die Plattform des oberen Geschosses, die mit solchen Steinen ausgepflastert war, eingestürzt ist, wobei die Mauern stehen blieben. Die in S4 zutage gekommene Asche- und Kohlenschicht ist ein Hinweis auf die Ursache des Einsturzes: ein Brand, der am Ende des 16. oder Anfang des 17. Jh.s ausgebrochen ist, ein Sachverhalt, der auch aufgrund des aus dieser Schicht geborgenen und in diese Zeit datierten Münzfundes geklärt werden konnte. Die Abtragung des Bauwerks wird wohl in der Zeit nach dem Ende des 17. Jh.s erfolgt sein, da eine
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solche Konstruktion in einer Zeichnung aus jener Zeit noch dargestellt ist36. Es ist auch offensichtlich, dass die Abtragung systematisch bis zu einem vorgegebenen Niveau erfolgt ist. Typologie und Chronologie Infolge der zusammengetragenen planimetrischen und stratigraphischen Daten kann dieses Bauwerk vom typologischen und chronologischen Standpunkt her mit Leichtigkeit bestimmt werden, hauptsächlich aufgrund der im siebenbürgischen und europäischen Raum vorhandenen Analogien. Nicht sehr weit von Hermannstadt entfernt, in Broos/Orăştie, ist die beste typologische Analogie zu diesem Rundbau anzutreffen. Die Rotunde in Broos37 weist nahezu die gleichen Ausmaße auf wie jene in Hermannstadt (die Unterschiede liegen im Zentimeterbereich). Der Brooser Rundbau konnte in das 12. Jh. datiert werden, da er in einem Raum entdeckt wurde, der von neuzeitlichen Bauarbeiten verschont geblieben ist. In Broos ließen sich zahlreiche Datierungselemente sowie archäologische Zusammenhänge aufgrund der alten Erdbefestigung, des Bergfriedes und der späteren Sakralbauten festlegen38. In Geoagiu de Jos steht eine, unserer Meinung nach, ältere einfache Rotunde mit halbkreisförmiger Apsis, aber ohne Krypta39. Auch in Karlsburg/Alba Iulia – im Ensemble des Bischofssitzes – ist eine Baptisteriumsrotunde entdeckt und ins 10.-11. Jh. datiert worden40. Die beiden letztgenannten Rundbauten könnten den Erbauern der Rotunden aus Broos und Hermannstadt als Vorlage gedient haben. Besagte Bauwerke sind die einzigen Sakralbauten mit kreisförmigem Hauptschiff und halbkreisförmiger Apsis, die bis heute in Siebenbürgen bekannt sind und liefern somit die einzigen siebenbürgischen typologischen Parallelen zur Hermannstädter Rotunde. Die Rotunde in Karlsburg ist kleiner und hatte eine andere Bestimmung 36
Paul Niedermaier, Siebenbürgische Städte (Bukarest, 1979), S. 279, Abb. 160. Zeno-Karl Pinter, „Rotonda de la Orăştie“, in: In memoriam Radu Popa. Temeiuri ale civilizaţiei româneşti în context european (Cluj-Napoca, 2002), S. 263ff. (In deutscher Sprache ist der Beitrag erschienen in: Forschungen zur Volks- und Landeskunde, 54/2011, S. 9-38.) 38 Ebenda, S. 269-272. 39 G. Anghel, „Biserica romanică de la Geoagiu de Jos“, in Apulum, V/1965, S. 615-618; Radu Popa, „Autour des sources de l’architecture ecclésiastique roumaine“, in APMOΣ, TIMIHTIOΣ TOMOΣ, ΣTON KAΘHΓHTH N.K.MOYTΣOΠOYΛO ΓΙΑ ΤΑ 25 XPONIA ΠNEYMATIKHΣ TOY ΠPOΣΦOPAΣ ΣTO ΠANEΠIΣTHMIO, APIΣTOTEΛEIO ΠANEΠIΣTHMIO ΘEΣΣAΛNIKHΣ ΠOΛΙΤEXNIKH ΣXOΛH, TMHMA APXITEKTONΏN, S. 1533; siehe auch Gheorghe Petrov, „Raport preliminar asupra cercetărilor arheologice din Complexul medieval de la Geoagiu de Jos, jud. Hunedoara (Campaniile din 1993,1994,1995)“, in AMN, 33-I/1996, S. 403-413; ders., „Consideraţii asupra unor biserici medievale cu plan central din Transilvania“, in AMN, 33-II/1997, S. 41ff. 40 Radu Heitel, „Archäologische Beiträge zur Geschichte der romanischen Baudenkmäler in Siebenbürgen“, in Revue roumaine d’histoire de l’art, (RRHA), 2/1972, S. 139-160; ders., Archäologische Beiträge zur Geschichte der romanischen Baudenkmäler in Siebenbürgen – II. Im Zusammenhang mit der zeitlichen Bestimmung der ältesten „'Rotunda Ecclesia' Rumäniens und der Kathedrale I in Alba Iulia“, in RRHA, 1/1975, S. 3-10; siehe auch: Radu Popa, „Autour des sources de l’architecture ecclésiastique roumaine“, in APMOΣ…, S.1527ff.; Gheorghe Petrov, „Consideraţii asupra unor biserici medievale cu plan central din Transilvania“, in AMN, 33-II/1997, S. 36ff. 37
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(Baptisterium), ein Sachverhalt, mit dem die meisten Fachleute inzwischen einverstanden sind41. Die Rotunde aus Geoagiu hat ähnliche Ausmaße wie jene aus Hermannstadt und Broos, sie weist jedoch kein Untergeschoss auf. In Bezug auf die Bestimmung des Rundbaus von Geoagiu ist sich die Fachwelt nicht einig: Manche sind der Meinung, dass es sich um eine Dorfkirche handelt42, andere vermuten jedoch, es sei die Kapelle einer Adelsresidenz gewesen43. Die Zugehörigkeit dieser Rotunde zu einem Adelshof scheint uns glaubwürdiger zu sein. Das Dorf Geoagiu war der Adelsfamilie Akos zugehörig44, gleich dem Dorf Gurasada, wo ebenfalls eine Zentralbaukapelle (Quadrilobus) errichtet wurde45. Als mögliche Analogie dazu muss jedoch auch der Zentralbau erwähnt werden, der möglicherweise in Tschanad/Cenad gestanden hat. Diese Konstruktion wird auf dem 1697 erstellten Plan des L. F. Marsigli als eine Rotunde mit kreisförmigem Hauptschiff und halbkreisförmiger Apsis dargestellt46. Im Zuge der 1994 in Tschanad durchgeführten archäologischen Untersuchungen traten Mauerreste in Erscheinung, die einer Rotunde zugeschrieben wurden und aufgrund der stratigraphischen Befunde in das 10.–11. Jh. datiert werden konnten47. Durch die Lage innerhalb des bekannten Banater Bischofssitzes kann jedoch angenommen werden, dass es sich hier sowie in Karlsburg eher um ein Baptisterium handelt. Das Vorhandensein eines derartigen Bauwerks war im Falle dieser Bischofssitze im 10.–11. Jh. gerechtfertigt, galt es doch, die Taufe einer noch heidnischen Bevölkerung, der Magyaren, durchzuführen48, eventuell durch Vertreter der orientalischen christlichen Kirche49. Im Falle von Tschanad ist Letzteres auch urkundlich festgehalten, da ein von griechischen Mönchen gegründetes Kloster mit der Weihe des heiligen Johannes des Täufers erwähnt wird50. Eine schon in der älteren Fachliteratur vermutete Rotunde51 ist in den letzten Jahren in Schässburg/ Sighişoara erforscht worden52. 41
Siehe Fußnote 36; vgl. auch Radu Heitel, „Contribuţii la problema genezei raporturilor feudale în Transilvania în lumina cercetărilor arheologice de la Alba Iulia“, in Muzeul Naţional, II/1975, S. 333-351. 42 V. Molnár-Gervers, A kőzépkori magyarország rotunday, Budapest, 1972, S. 46-52. 43 Radu Popa, La începuturile evului mediu românesc. Ţara Haţegului (Bucureşti, 1988), S. 236; ders., „Autour des sources de l’architecture ecclésiastique roumaine“, in APMOΣ…, S. 1533. 44 *** , Documente privind istoria României, (DIR), C-XIII, 2, S. 389. 45 Radu Popa, Ion Chicideanu, „Informaţii noi şi câteva consideraţii istorice privind biserica românească de la Gurasada – jud. Hunedoara“, in SCIVA, 35-1/1984, S. 54-66. 46 Paul Niedermaier, Der mittelalterliche Städtebau in Siebenbürgen, im Banat und im Kreischgebiet, I (Heidelberg, 1996), S 31ff. 47 Petre Iambor, Ştefan Matei, Adrian Bejan, „Cenad, jud. Timiş“, in CCA (Cluj-Napoca, 1995), S. 19. 48 Radu Popa, „Autor des sources de l’architecture ecclésiastique roumaine“, in APMOΣ, S. 1529. 49 Matias Gyóni, „L’eglise orientale dans la Hongrie du Xie siècle“, in Revue d’histoire comparée, XXV/1947, S. 45ff. 50 Emerich Szentpétery (Hrsg.), „Legenda Sancti Gerhardi Episcopi“, in Scriptores Rerum Hungaricarum, II (Budapest, 1938), S. 488ff. 51 Virgil Vătăşianu, Istoria artei feudale în Ţările Române (Bucureşti, 1959), S. 239. 52 Daniela Marcu Istrate, Sibiu. Piaţa Huet. Monografie arheologică, I (Alba Iulia, 2007), S. 49.
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Beispiele von Rotunden aus dem 11.–12. Jh., die große Ähnlichkeiten zum Brooser Rundbau aufweisen und befestigt oder Teil von Wehranlagen waren, sind in vielen Regionen Europas bekannt. Auf der skandinavischen Halbinsel wurden mehrere wehrhafte Rotunden erforscht. Die meisten sind als Eigenkirchen von lokalen Machtträgern, andere aber auch durch das Königshaus errichtet worden53. In England sind Rotunden mit halbkreisförmiger Apsis hauptsächlich im Rahmen großer Adelsresidenzen bekannt wie im Falle des Schlosses Ludlow, dessen Kapelle für das Jahr 1160 datiert ist, oder im Falle des Königssitzes in Woodstock, wo König Heinrich III. im Jahre 1233 die Ausmalung der Rundkapelle (bereits 1186 erbaut) in Auftrag gibt54. Auch in den Pyrenäen, im katalanischen Gebiet, sind Rotunden bekannt. Sie sind ebenfalls im Rahmen von Adelshöfen des 11. und vom Anfang des 12. Jh.s dokumentiert55. In Deutschland sind derartige Kapellen in großer Anzahl anzutreffen, wobei die Rotunden mit halbkreisförmiger Apsis des Öfteren ebenfalls im Rahmen von Adelshöfen auftreten. Eine für das deutsche und französische Umfeld typische Art ist die auf zwei Ebenen errichtete Rotunde, die sog. Doppelkapellen, kleine Nachahmungen der berühmten Schlosskapelle Karls des Großen in Aachen56. Diese Kapellen sind mit einer Krypta versehen wie im Falle der Skt. Michael-Kapelle in Fulda, manche sind zusätzlich mit einem Atrium ausgestattet, beispielsweise die Rotunde aus Honcourt57. Im zentraleuropäischen Raum sind die Rotunden am häufigsten als Hofkapellen bekannt58, in Groitsch59, Knautnaudorf oder Petersberg60. In Polen sind derartige Bauten in Przemysl, Strzelno, Ciszyn, Grzegorzewice, Lecno61 oder Plock62 bekannt. Rotunden treten ebenfalls in Böhmen und Mähren auf63. Zu erwähnen wären die zur Residenz des 53 Hermann Hinz, „Wehrkirchen im östlichen Skandinavien“, in Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, (ZAM), 11/1983, S. 77ff. 54 Matthias Untermann, Der Zentralbau im Mittelalter. Form, Funktion, Verbreitung (Darmstadt, 1989), S. 190. 55 Ebenda. 56 Felix Kreusch, „Kirche, Atrium und Portikus der Aachener Pfalz“, in: Wolfgang Braunfels, Hermann Schnitzler (Hrsg.), Karl der Grosse, Bd. III, Karolingische Kunst (Düsseldorf, 1965), S. 463ff. 57 Robert Will, „La rotonde de Honcourt“, in Architectura. Zeitschrift für Geschichte der Baukunst, 24/1994, S. 280-288. 58 Michal Slivka, „Príspevak k problematike vztahu stredovekýh sakrálnych objektov a feudálnych sídiel na Slovensku“, in Archæologia Historica, 11/1986, S. 359-376; vgl. auch: Michal Slivka, F. Javorskỳ, „Výsledky archeologického výskumu na lokalite Poprad-Stojany“, in Archaeologia Historica, 9/84, S. 193-412. 59 Heinz-Joachim Vogt, Die Wiprechtsburg Groitzsch. Eine mittelalterliche Befestigung in Westsachsen (Berlin, 1987), S. 63ff., 138ff. 60 Herbert Küas, Manfred Kobuch, Rundkapellen des Wiprecht von Groitzsch (Berlin, 1977), S. 102. 61 A. M. Wirwa, „Der Siedlungskomplex von Łekno“, in Archaeologia Polona, XXVIII/1988, S. 171-195. 62 Matthias Untermann, a.a.O., S. 187. 63 Josef Poulík, Bohuslav Chropovskỳ, Großmähren und die Anfänge der tschechoslowakischen Staatlichkeit (Praha, 1986), S. 59-78.
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Herzogs Konrad II. (1123–1150) in Znojmo gehörende Rotunde64 sowie die Kapellen aus Plaveč, Předni Kopanina, Starý Plznek65, Pustiměř66, Mihalovciach67 oder die als Eigenkirchen oder zu Königssitzen gehörigen Rotunden, wie die in Krakau-Wawel68, Prag-Staré Mĕsto69 oder Prag-Vyšehrad70. Im zentraleuropäischen Raum sind die Rotunden und die Wohntürme des Öfteren im Zusammenhang mit Erdwallbefestigungen anzutreffen wie im Falle von Týnec71, oder wie in KošiceKrásna (Széplak), wo die Steinbauten im 12. Jh. eine ältere Erdburg des 9. Jh.s überlagern72. Auch in Nitrinska Blatnica wurde im 11. Jh. eine Rotunde mit halbkreisförmiger Apsis errichtet, im Rahmen eines Adelshofes, der eine ältere Erdburg wieder verwendet73. Auch in Ungarn sind einfache Rotunden in den wichtigsten Königs- und Adelsresidenzen anzutreffen74. So im Falle der Königsburg in Vesprem75 oder in der Nähe des ersten Schlosses von Gran/ Esztergom76 sowie in der Komitatsburg von Trencsen77. Das schönste Beispiel in Bezug auf die Brooser Rotunde ist wohl die in Banská Štiavnica (Selmecbánya) erforschte romanische Kapelle. Dieser Rundbau wurde mit Krypta und Erdgeschoss gebaut, war später als Beinhaus (Karner) genutzt und befindet sich desgleichen südöstlich der späteren gotischen Kirche78. Die Umstände, in denen einfache Rotunden – in manchen Facharbeiten auch böhmische oder mährisch-böhmische Rotunden genannt – als Dorfkirchen 64
Barbara Kizemská, „Die Rotunde in Znojmo und die Stellung Mährens im Böhmischen Přemyschlstaat“, in Historica, 27/1987, S. 5-59. 65 Anežka Merhautová, D. Treštic, Románske umedi v čechách a na Moravĕ (Praha, 1984), S. 80, 81, 114. 66 L. Konecny, „Výsledky stavebně-historického a archeologického průzkumu rotundy sv. Pantaleona v Pustiměři 1977-78“, in Archæologia Historica, 11/1986, S. 329-375. 67 Michal Slivka, A. Vallašek, „Hospodárské zázemie šl’achtických sídiel v oblasti Horného Zemplína“, in Archæologia Historica, 7/1982, S. 289-310. 68 ***, Lost Wawel (Krakow, 1998). 69 Vilém Hrubý, Staré Město, Velkomoravský Velehrad (Praha, 1965), S. 178ff. 70 Anežka Merhautová-Livorová, „Rotunda knižete Václava na Pražkém hradĕ“, in Umĕní, 13/1965, S. 88-92; vgl. auch: Zdenek Dragoun, „Archeologické výskum rotundy sv. Jana Křtitele pod Pražským hradem v r. 1986 a 1987“, in Archæologia Historica, 13/1988, S. 403-415. 71 Antonin Hejna, „Opevnĕná venkovská sídla doby přemyslovské Čechách“, in Archaeologia Historica, 2/1976, S. 69-7; vgl. auch: Matthias Untermann, a.a.O., S. 182. 72 B. Polla, „Košicko-krásnianska rotunda“, in Archaeologia Historica, 9/1984, S. 181ff. 73 Alexander Ruttkay, Včasnostredoveká rotunda a zaniknutý sídlisknutý region pri Nitrinskej Blatnici, in Archeologické výskumy a nálezy na Slovensku v roku 1974 (Nitra, 1975), S. 94-94. 74 Imre Holl, „Mittelalterarchäologie in Ungarn (1946-1964)“, in Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae (Acta Archaeologica), XXII/1970, S. 383-386. 75 Alan Kralovánsky, „Ujabb adatok Vesprém és Székesfehérvár településtörténetéhez“, in A Veszprém megyei múzeumok közleményei, 17/1984, S. 189-207. 76 Emese Nagy, „Rapport préliminaire des fouilles d’Esztergom 1964–1959“, in Acta Archaeologica, 23/1971, S. 181-198. 77 T. Nešporava, „Historickoarcheologický výskum trenčianského hradu“, in Archeologické výskumy a nálezy na Slovensku v roku 1976 (Nitra, 1978), S. 193-195. Molnár-Gervers Vera, a.a.O., Taf. 36. 78 Molnár-Gervers Vera, a.a.O., Taf. 36.
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verwendet werden, sind nicht vollständig geklärt; sie gelten als für den osteuropäischen Raum spezifisch.79 Die meisten Rotunden, die als Dorfkirchen genutzt wurden, sind in Böhmen, Mähren und Ungarn anzutreffen.80 Es lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit feststellen, ob all diese von Anfang an als Dorfkirchen erbaut wurden oder ob die Dorfgemeinschaften die Kapellen von den Adligen übernommen haben. Das scheint auch für Broos der Fall zu sein, wo die deutschen Siedler zu Freiheiten und Privilegien gekommen waren, die später aufgrund des Andreanischen Freibriefs auf den gesamten Königsboden ausgeweitet wurden.81 Schlussfolgerungen Aufgrund der bislang durchgeführten archäologischen Forschungen und typologisch-chronologischen Untersuchungen können, mit Bezugnahme auf die im Raum Siebenbürgens und Europas vorhandenen Parallelen, folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Die Fundamente, die am Huet-Platz in Hermannstadt entdeckt wurden, sind die Überreste eines im 12. Jh. errichteten Sakralbaus mit zentralem Grundriss. Die Planimetrie des Rundbaus weist auf eine doppelte Adelskapelle, auch Doppelkapelle genannt, hin, die mit Krypta als Grabstätte für die Stifterfamilie versehen war, mit einem Erdgeschoss als Kapelle und einer eventuellen Wehretage. Der in unmittelbarer Nähe der Kapelle erforschte Raum weist auf die Zugehörigkeit der Kapelle zu einem Adelshof mit Wehranlage hin, bestehend aus Erdwall und Holzpalisade.82 Nach dem 13. Jh. wird die Kapelle von der Gemeinde übernommen und hauptsächlich als Friedhofskapelle genutzt. Die alte Krypta wird als Beinhaus genutzt und die gesamte Kapelle wird zur Mausoleumskapelle (Karner). Das Bauwerk verschwindet aus dem Bauensemble des Huet-Platzes nach dem Ende des 17. Jh.s, in einer Zeichnung aus dieser Zeit ist es jedoch noch dargestellt. Was die geschichtlichen Zusammenhänge betrifft, ist der Bau der Rotunde anscheinend mit der Gründung der Siedlung durch die ersten deutschen Kolonisten in Zusammenhang zu bringen (erste Hälfte des 13. Jh.s). Infolgedessen ist anzunehmen, dass die gesamte Adelsresidenz, zu der die Rotunde gehörte, mit dem Lokator der ersten Siedler in Verbindung gebracht werden kann, möglicherweise mit dem sagenumwobenen Hermann, dessen Namen nur in der Benennung des von ihm gegründeten Orts erhalten geblieben ist (villa Hermani, Hermannsdorf, später civitas Hermanorum, Hermannstadt). 79
Matthias Untermann, a.a.O., S. 200ff. Ebenda, S. 199-208. 81 Franz Zimmermann, Carl Werner, Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen, I (Hermannstadt, 1892), Nr. 17, S. 9ff. 82 Die Untersuchungen wurden von einem Archäologenteam des Hermannstädter Brukenthalmuseums, unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Sabin Adrian Luca durchgeführt; die diesbezüglichen Forschungsergebnisse werden in Kürze in einem Buch veröffentlicht werden. Für die wertvollen uns zur Verfügung gestellten, bislang unveröffentlichten Informationen möchten wir dem Forschungskollektiv auch auf diesem Wege unseren Dank aussprechen. 80
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Abb. 1. Ost-Westabschnitt des Rotundenfundaments.
Abb. 2. Archäologische Ausgrabungen an der Rotunde vom Huet-Platz in Hermannstadt; Gesamtansicht.
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Abb. 3. Schnitt S4: erhaltener Abschnitt des Rotunden-Zentralpfeilers.
Abb. 4. Schnitt S3: Befestigungsspuren eines Gerüsts.
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Abb. 5. Kassette C2: frühgeschichtliche Grube.
Abb. 6. Aus Menschenknochen gebildete, während der Modernisierungsarbeiten ausgegrabene Schicht.
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Abb. 7. Zeichnung aus dem 17. Jh. (nach P. Niedermaier, Siebenbürgische Städte, Bukarest, 1979, S. 279).
Abb. 8. Huet-Platz/Rotunde/(2002) – Lageplan.
Abb. 9. Huet-Platz/Rotunde/(2002) – Nordprofil von S4 und C1.
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Abb. 10. Von Prof. Dr. Thomas Nägler verfasste u. unterzeichnete Bittschrift.
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