Akten des 11. Österreichischen Archäologentages in Innsbruck 23.−25. März 2006
SERIES IKARUS Series Editor: E. Walde, G. Grabherr, B. Kainrath
Band 3
www.uibk.ac.at/iup
IKARUS INNSBRUCKER KLASSISCHARCHÄOLOGISCHE UNIVERSITÄTSSCHRIFTEN Band 3
Gerald Grabherr / Barbara Kainrath (Hrsg.)
Akten des 11. Österreichischen Archäologentages in Innsbruck 23.−25. März 2006
Innsbruck 2008
IKARUS 3
Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien
Umschlagbild vorne: nach Vorlagen aus den Beiträgen von M. Meyer Abb. 7a und F. M. Müller Abb. 1. Umschlagbild hinten: nach Vorlagen aus den Beiträgen von Ch. Baier Abb. 1 und M. Golin Abb. 12.
● Christoph Baier Frühe Baubefunde im Areal von Haus II der Zivilstadt Carnuntum .
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27
● Federico Bellitti Die Gefäßkeramik der römischen Villa II von Grafendorf bei Hartberg. Ein exemplarischer Überblick. .
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37
● Lydia Berger Die Keramik von Ägina Kolonna zur Zeit der großen Korridorhäuser (FH II)
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57
● Fritz Blakolmer Gab es eine mittelhelladische Bildkunst?
● Martin Auer Die Stadtmauer von Aguntum − Neue Ergebnisse zur Datierung
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65
● Veronika Gertl Zeugnisse weiblicher Übergangsriten im Demeterheiligtum von Herakleia in Lukanien . . . . .
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73
● Marta Golin Typen der archaischen Votivterrakotten aus dem „Demeterheiligtum“ von Siris-Herakleia . . . . . . .
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83
● Marion Großmann Einige Überlegungen zur ‚Basis von Sorrent’ .
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93
● Bernhard Hebert Funde in Archiven − was in der (steirischen) Archäologie alles längst bekannt sein könnte . . .
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99
● Michael Huber Anton Roschmanns Inscriptiones
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103
● Franz Humer Die Wiederherstellung eines römischen Wohnhauses in der Zivilstadt Carnuntum . . . .
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● Doris Knauseder Die römischen Bronzefunde der Grabungen 1985−2004 aus der Stadt Salzburg . . . .
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125
● Julia Kopf Bregenz/Brigantium im 3. Jahrhundert n. Chr.
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139
● Felix Lang Nadeln mit Kopf in Form einer Hand − Zeichen des Sabaziuskults in den nordwestlichen Provinzen?
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151
● Dominik Maschek Neue Untersuchungen im sog. „Peristylhaus“ der Zivilstadt Carnuntum .
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● Marion Meyer Strategien visueller Kommunikation am Beispiel attischer Vasenbilder
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167
● Elisabeth Mlinar Isoliert stehende Türme auf Kreta in klassischer und hellenistischer Zeit
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177
● Martin Mosser Eine Translatio cadaveris in der Nachbarschaft des M. Antonius Tiberianus in Vindobona Ausgrabungen in der römischen Zivilstadt von Vindobona (Grabung Wien 3., Rennweg 16 im Jahr 2005) . . . . . 183 ● Florian Martin Müller Die daunische Siedlung auf dem Colle Serpente in Ascoli Satriano (Provinz Foggia / Italien) . . . . . .
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● Karl Oberhofer Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji
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● Toshihiro Osada Ein Gott, der nicht richtet. Das Zeusbild am olympischen Ostgiebel und die Religionsanschauung der Griechen . . . .
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215
● Georg A. Plattner Werkstatt und Muster. Überlegungen zu Steinmetzbetrieben in Rom und Kleinasien . . . . .
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225
● Katharina Pruckner Sagenbilder in der protoattischen Kunst − Entwicklungen, Merkmale und Tendenzen .
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231
● Ursula Quatember Der sog. Straßenbrunnen des Tiberius Claudius Aristion. Zur Geschichte seiner Erforschung, seiner Rekonstruktion und seiner Bauornamentik .
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243
● Elisabeth Schemel Daunische Kieselpflasterungen in Ascoli Satriano, Prov. Foggia (Apulien) .
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251
● Georg Schifko Zoologische Anmerkungen zu zwei minoischen Siegelabdrücken und einem klassischen Siegel aus Griechenland . . . .
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261
● Gabriele Schmidhuber Die Nymphen-Mänaden-Problematik in der griechischen Vasenmalerei
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● Veronika Sossau Der römische Tempel von Kalapodi .
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● Ulla Steinklauber Das Antikenkabinett am Landesmuseum Joanneum .
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287
● Martin Steskal Das Vediusgymnasium von Ephesos in der Spätantike
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293
● Karl Strobel Zum Verhältnis von Archäologie und Geschichtsforschung: Das „Dritte Jahrhundert“ − Die sogenannte spätrömische Stadtmauer von Pergamon . . . .
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● Johanna Struber, Die römischen Eisenfunde aus der Stadt Salzburg .
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311
● Reinhold Wedenig Römerzeitliche Webgewichte aus der Steiermark als Schriftträger .
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323
● Jörg Weilhartner „ἡ λήμη τοῦ Πειραιέως“ Über das negative Bild der Insel Aigina und ihrer Einwohner in der attischen Geschichtsschreibung
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343
● Wolfgang Wohlmayr Zu einer weiblichen Gewandstatue in München
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●Verzeichnis der Autoren
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Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji* Karl Oberhofer, Innsbruck Dieses Gebäude wurde seit seiner Freilegung offensichtlich archäologisch nicht mehr näher untersucht. Erste stratigraphische Grabungen, die Baugeschichte und die Betriebsstrukturen betreffend, wurden im Rahmen des Projektes „Pompeji, regio VII insula II, pars occidentalis“, gefördert vom FWF, erst im Jahre 2005 durchgeführt. Die relevante Forschungsgeschichte dieser Einrichtung beginnt mit den Erwähnungen von G. Fiorelli1 im 19. Jh. Den Unterlagen Fiorellis zu Folge wurden die Grabungen in diesem Abschnitt im Zuge der allgemeinen Bemühungen zur Freilegung Pompejis vorangetrieben. Hervorzuheben sind die wissenschaftlich äußerst aufschlussreichen und mit großer Akribie angefertigten Pläne, darunter auch der des pistrinum2 VII, 2, 22 im Anhang. Summarisch wird das hier zu besprechende pistrinum noch in einer zusammengefassten Ausgabe einige Jahre später ebenfalls aus der Feder von G. Fiorelli3 erwähnt. Demnach gab es zwischen 1868 und 2005 in diesem Gebäude keine archäologischen Aktivitäten, allenthalben nicht näher dokumentierte Restaurierungen und Neuordnungen des typischen Inventars eines solchen pistrinum, wie beispielsweise Bestandteilen von Mühlen. Bezüglich der Erwähnungen in der einschlägigen Literatur ist die Situation zufrieden stellender. Diese Bäckerei wurde in der Folge von A. Mau4 in seiner Publikation der Teigknetmaschinen aus Pompeji wegen des ebendort aufgefundenen Exemplars erwähnt, das offensichtlich in die gängigen Schemata passt. Von besonderer Bedeutung ist die akkurate Beschreibung der pompejanischen Backöfen von L. Fulvio5. In diesem Artikel wurden die architektonischen Besonderheiten und natürlich auch die Funktionsprinzipien der einzelnen Typen pompejanischer Backöfen festgehalten, der wegen des fortschreitenden Verfalls und der zum Teil unsachgemäßen Restaurierung einen besonderen wissenschaftlichen Wert trotz seines Alters beibehalten hat. Hervorzuheben sind natürlich auch die Erwähnungen dieses pistrinum im bis dato einzigen nahezu vollständigen Werk über das Bäckereiwesen in Pompeji von B. J. Mayeske6 aus dem Jahr 1972, das allerdings nicht zuletzt wegen der neuen Erkenntnisse im Zuge verschiedener jüngerer Grabungen einer dringenden Aktualisierung bedürfte. Die in Pompeji verwendeten und auch in diesem pistrinum verbauten Bauelemente vulkanischer Herkunft hauptsächlich aus lokalem Basalt erwähnt zu Beginn der 50er Jahre des 20. Jh. S. Nicotera7 in einer petrologischen Untersuchung. Ähnliches, allerdings Dieser Artikel entstand im Zuge der Diplomarbeit „Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji. Arbeitstechnische Analysen im chronologischen Kontext.“ an der Universität Innsbruck, die von Dr. Luigi Pedroni angeregt, von O. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Walde vom Institut für Archäologien und von Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter W. Haider vom Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik betreut wurde. Großer Dank gebührt Dr. Thomas Fröhlich, dem Leiter der Bibliothek des Deutschen Archäologischen Institutes in Rom, der die hierfür notwendigen Nachforschungen ebendort ermöglichte, sowie dem Historischen Institut am österreichischen Kulturforum in Rom für die Unterkunft. Abkürzung lateinischer Autoren gemäß dem Index des Thesaurus Linguae Latinae (Cambridge5 1990). 1 Fiorelli 1873, 34. 2 Zum Beispiel erwähnen Sen. epist. 90, 22; Plin. nat. 18, 86; 19,53; 19,167 ein pistrinum als gewerbliche Einrichtung, in welcher Getreide gemahlen und zu Brot weiterverarbeitet wurde. Im römischen Einflussbereich finden sich pistrina spätestens ab 168 v. Chr. 3 Fiorelli 1875, 192. 4 Mau 1878. 5 Fulvio 1879, 273−291. 6 Mayeske 1972. 7 P. Nicotera, Sulle rocce laviche adoperate nell´antica Pompei, in: Pompeiana: raccolta di studi per il secondo centenario degli scavi di Pompei (Neapel 1950) 396−424. *
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Karl Oberhofer
Abb. 1: Die Bäckerei VII, 2, 22 von Südwesten
mit ungleich besseren technischen Möglichkeiten, wurde in der jüngeren Vergangenheit von L. Buffone8 u. a. mit besonderem Augenmerk auf die pompejanischen Mühlen durchgeführt. In diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Typologie von D. P. S. Peacock9 zu erwähnen, welche alle bekannten Rotationsmühlen in Pompeji genau auflistet und beschreibt. So konnte eine überaus wertvolle chronologische Einordnung und Typologie aller bekannten Rotationsmühlen in den pistrina Pompejis im Vergleich zu anderen Exemplaren aus dem italischen Raum erstellt werden. Eingehende Erwähnungen und Beschreibungen10 unterschiedlichsten Umfanges dieses pistrinum betreffend wurden in der Vergangenheit zwar gemacht, insgesamt kann aber der derzeit bekannte Informationsstand zu der Bäckerei VII, 2, 22 zusammenfassend als eher dürftig beschrieben werden, sodass an Hand einer noch zu erwartenden Publikation für den gesamten Westteil der insula II neue Erkenntnisse in Bezug auf die Baugeschichte, die Zeit des Bestehens dieser Bäckerei und Angaben zu den Arbeitsabläufen aufgezeigt werden können.
L. Buffone u. a., Le macine rotatorie in rocce vulcaniche di Pompei, RStPomp 10, 1999, 117−130. Peacock 1989, 205−214. 10 I. Brigantini u. a., Pitture e pavimenti di Pompei I−III (Neapel 1981−1986) II 669 f. 8 9
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Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji
Abb. 2: Gliederung des ebenerdigen Bereiches
Diese Bäckerei umfasst mehrere Räumlichkeiten, deren Größe und Ausstattung mit denen anderer pistrina in Pompeji durchaus vergleichbar11 sind. Auch in diesem pistrinum finden sich ein großer Raum mit vier12 Mühlen, ein massiver Ofeneinbau, zwei Arbeitsräume und ein Lagerraum für die Backwaren. Typisch für eine Vielzahl pompejanischer Bäckereien ist ein hüfthohes Becken zum Anfeuchten des Winterweizens13. Die Trocknung des Getreides erfolgte entweder in umgebauten Peristylia oder in eigenen Räumen14, welche zumeist über dem ebenerdigen Ofen im ersten Stockwerk anzutreffen sind. Architektonische Besonderheiten für einen Bäckereibetrieb lassen sich hier nicht feststellen. Sämtliche Räumlichkeiten
Eine letzte Zusammenfassung wurde von Mayeske 1972, 82−166 in Katalogform erstellt. Der jüngste Nachweis eines solchen pistrinum in der Insula dei Casti Amanti IX, 12, 6 wurde vom Ausgräber Dr. A. Varone noch nicht eingehend publiziert − für den Besuch dieser Grabung ist sowohl Dr. A. Varone als auch Dr. A. d´ Ambrosio von der Soprintendenza Archeologica di Pompei aufrichtig zu danken. 12 Pompejanische Bäckereien verfügen in der Regel über drei oder vier Mühlen, ein Sonderfall ist das pistrinum VII, 2, 3/6 mit fünf Mühlen. Für exakte Angaben dazu sei auf Mayeske 1972, 82−136 verwiesen. 13 Plin. nat. 18.87−88. 14 Fulvio 1879, 286. 11
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Karl Oberhofer sowohl im ebenerdigen Bereich als auch das erste Stockwerk betreffend sind in den Abbildungen 2 und 3 angeführt und basieren in ihren Bezeichnungen weitestgehend auf jenen von G. Fiorelli15. Der Eingangsbereich des pistrinum VII, 2, 22 am Vicolo Storto verfügt heute über eine lichte Weite von 3,94 m. Dass dieser Eingang niemals diese Breite aufgewiesen hatte, belegen die Erwähnungen G. Fiorellis16. Seinen Aufzeichnungen zu Folge konnte im Laufe der damaligen Ausgrabungen ein Pfeiler aus opus latericium in Versturzlage unmittelbar an der bis heute erhalten gebliebenen Schwellensituation nachgewiesen werden. Die bis dato nachweisbaren Anschläge der Türkonstruktion belegen zusammen mit den obgenannten Aufzeichnungen einen Eingangsbereich mit zwei unterschiedlich breiten Öffnungen17. Die lichte Weite des nördlichen Eingangs belief sich auf ca. 2,15 m, die des südlichen auf ca. 1,10 m. Unmittelbar hinter diesem Eingangsbereich schließt der als typisch anzusehende Fußboden aus Basaltplatten an, der wegen seiner Widerstandsfähigkeit nicht nur als Straßenbelag in dieser Stadt Verwendung fand, sondern auch an den tierbetriebenen Rotationsmühlen Pompejis verlegt wurde. Der Zwickel zwischen den in nahezu einer Reihe stehenden Mühlen und der Südmauer des pistrinum beherbergte vermutlich ein Zwischenlager18 [Bereich b 2] für das angelieferte Getreide; dies legen die festgestellten massiven Substruktionen einer vermuteten Tischkonstruktion nahe, die wohl dazu gedient haben dürfte, angeliefertes Mahlgut zumindest vorübergehend aufzunehmen19 ohne die Arbeitsabläufe im pistrinum selbst zu stören. In dieser Bäckerei befinden sich momentan insgesamt sechs Mühlen. Die vier großen Mühlen20 [Bereich b 3] nahe dem Eingang sind wegen ihres stabilisierenden Unterbaus aus opus incertum und dem umgebenden Basalt-Fußboden als authentisch anzusehen21. Der Herstellungszeitraum dieser vier Mühlen fällt in das mittlere Drittel des 1. Jh. n. Chr.22, was die bis dato analysierten Befunde der Grabungen 2005 im Rahmen des obgenannten Projektes zu bestätigen scheinen. Die sog. Mühle 1 am Eingang weist eine Vielzahl von Metallklammern auf, um ein zerbrochenes Bestandteil aus Stein wieder zusammenzufügen, was in der Vergangenheit irrtümlich als antiker Restaurierungsversuch bezeichnet wurde23. Anders verhält es sich mit der sog. Mühle 5, welche einen modernen Beton-Bestandteil aufweist und ohne entsprechenden Unterbau und Fußboden im Osten des Gebäudes anzutreffen ist. Ein ähnliches Problem ergibt sich mit einer wesentlich kleinern pompejanischen Rotationsmühle, welche ebenfalls her anzutreffen ist. Diese ist nur halb so groß wie die vier bereits beschriebenen Mühlen und wurde im Gegensatz zu diesen mit Menschenkraft
Fiorelli 1873, tav. A 113. Fiorelli 1868, 107 als diesbezüglich einzige Erwähnung für die Unterteilung des Eingangs. Mayeske 1972, 114 erwähnt diese Situation nicht einmal näher. 17 Vergleichsbeispiele u. a. bei Overbeck − Mau 1884, 283 f. 378−380. Abb. 184. Abb. 185. 18 Mayeske 1972, 80 f. 114. 19 Rickman 1971, 86. 20 Moritz 1958, 74; Peacock 1986, 45−51; Peacock 1989, 205−214. 21 Moritz 1958, 97 f. D´Amore 1979, 36 f. Lyapsutin 1983, 59−80; Etienne 1988, 111. Zusammenfassend wird in der wissenschaftlichen Welt seit Moritz 1958 der Betrieb dieser großen Getreidemühlen ausschließlich durch Equide als ein Faktum angesehen. Die Diskussion über den dafür notwendigen Platz für diese Tiere an den Mühlen ist bis dato noch offen. 22 Peacock 1989, 212. 23 Curtis 2001, tav. 27 ohne Nennung von Belegen. Wären diese Metallklammern antik, so wäre die Korrosion an diesen Klammern in den letzten eineinhalb Jahrhunderten seit der Freiliegung überaus intensiver vorangeschritten. Nach Ansicht des Verfassers handelt es sich hierbei um Stahlklammern aus der zweiten Hälfte des vorletzten Jahrhunderts, welche kurz nach der Freilegung des Gebäudes zu Restaurierungszwecken der Mühle angebracht wurden (Abb. 1 im Vordergrund). 15 16
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Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji
Abb. 3: Gliederung des anzunehmenden 1. Stockwerkes
angetrieben24. Hierbei handelt es sich um eine sog. pistrilla, eine kleine Mühle25, welche für die nachweisbaren Kuchenbäcker von Pompeji zur Herstellung äußerst feinen Mehls genutzt wurde. Das Antreffen einer kleinen Mühle in diesem pistrinum legt die Vermutung nahe, dass hier auch Süßwaren o. ä. hergestellt worden sein könnten. Allerdings erwähnen die ansonsten sehr genauen Aufzeichnungen G. Fiorellis bezüglich des Inventars diese Mühle nicht, sodass diese wie der antike Bestandteil der sog. Mühle 5 vermutlich im Laufe der letzten eineinhalb Jahrhunderte im Zuge von Restaurierungen o. ä. ihren Weg in dieses Gebäude gefunden hat. Die wissenschaftliche Diskussion über den Betrieb der pompejanischen Mühlen hat in den letzten Jahren neue Impulse erfahren26. Nachdem der Betrieb durch Equide27 nun als gesichert anzusehen ist, bleibt die Frage offen, wie viele der vorhandenen Mühlen wirklich zeitgleich in Betrieb waren. Diese Problematik ergibt sich aus der überaus engen Anordnung der Mühlen untereinander, da die knappen Abstände von kaum mehr als 95 cm dem zeitgleichen Betrieb dieser wegen der ausladenden Jochkonstruktionen nicht sehr förderlich waren.
Peacock 1989, 208. Moritz 1958, 111 f. Mayeske 1972, 19 f. 26 Carocci u. a. 1990, 42. F. Pesando äußerte an dieser Stelle erstmals Zweifel am zeitgleichen Betrieb aller Mühlen. 27 Der Begriff Equide weist auf die Nutzung von Eseln, Mauleseln, Mulis und Pferden hin, welche ohne viel Federlesens bei dieser Arbeit eingesetzt wurden. 24 25
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Karl Oberhofer Nördlich der Mühlen schließt, ebenfalls vom Vicolo Storto her einsehbar, der Ofen28 [a] den weiten Arbeitsbereich ab. Lediglich der ebenerdige Bereich dieser kubusähnlichen Struktur blieb bis heute gut erhalten. Besonders auffällig ist die mit einer weiten Bogenstellung versehene Schildmauer aus opus latericium unmittelbar vor dem praefurnium des Ofens. Diese diente dazu, den Rauch des Ofens nach oben abzuleiten. Der Ofen selbst verfügt über eine aus Ziegelbruchstücken und opus caementicium gefertigte Kuppel mit 2,33 m Durchmesser an der Sockelleiste aus Basalt. Zuoberst dieser Kuppel, der sog. pinna29, ist kein verschließbarer Abzug zu finden, sodass der Rauch außen zwischen der Schildmauer und dem massiven Ofenkörper nach oben abzog. Das aufgehende Mauerwerk des ersten Stockwerkes konnte den Witterungseinflüssen seit der Freilegung nicht trotzen und ging trotz Restaurierungen mehrheitlich verloren. Dennoch lässt sich im heutigen Erhaltungszustand über dem Ofen selbst im ersten Stockwerk ein kleiner Raum [a 1] erkennen. Der Nutzen dieses nur von der Südseite über eine anzunehmende Holztreppe zugänglichen Bereiches dürfte sich mit der notwendigen Trocknung von angefeuchteten Getreidekörnern erklären. Die nahezu beständige Abwärme des Ofens und die damit herrschende geringe Luftfeuchtigkeit in diesem Raum wären der Trocknung des feuchten Getreides durchaus dienlich gewesen, erwähnt doch bereits Plinius d. Ä.30 ein Anfeuchten des Winterweizens, der Siligo31, um die Kleie leichter vom Endosperm des Kornes lösen zu können. Dies ermöglichte die Produktion weißeren Mehles, welches sich damals für die Herstellung möglichst reinen Weißbrotes besser eignete32. Für das Betreiben eines solchen pistrinum scheint das im hinteren zentralen Bereich errichtete Becken [c] aus opus incertum von evidenter Wichtigkeit gewesen zu sein. Dieses Becken, welches über eine Kapazität von kaum mehr als 2500 l verfügte, war mit einem wasserdichten Verputz an der Innenseite versehen, welcher wegen der umfassenden Restaurierungen an den Seiten kaum mehr nachweisbar ist. Die Höhe dieses Beckens dürfte ehemals im Bereich von ~70 cm gelegen haben, was Vergleichsbeispiele in Pompeji verdeutlichen33. Der nordwestlichste Zwickel dieses Gebäudes wird von einem Raum [b] eingenommen, dessen Gehniveau wegen der erhaltenen Fußbodenreste deutlich erhöht anzusetzen ist und in der Vergangenheit als kleine cella34 angesprochen wurde. Dieser Raum, dessen Nutzen übrigens bis dato unklar war, wird nunmehr als Lagerraum für das verkaufsfertige Brot angesehen − auch in Anbetracht der Tatsache, dass diese Bäckerei keinen Verkaufsbereich aufweist35.
Fulvio 1879, 273−291 stellt sowohl die älteste wie auch bis dato fundierteste Quelle hierfür dar; seine Ausführungen konnten vom Verfasser in der Vergangenheit wegen der zuweilen unsachgemäßen Restaurierungen an den Backöfen Pompejis nicht gänzlich nachgeprüft werden. 29 Fulvio 1879, 284. 30 Plin. nat. 18.87. 31 Getreidesorten aus dem Umland von Pompeji wurden naturwissenschaftlich und im Hinblick auf ihre Häufigkeit in den Fundkontexten untersucht von Ciarallo 1994, 137−139. 32 Moritz 1958, 172−183; Jasny 1944, 151−155. 33 Alle bis dato bekannten Beispiele bei Mayeske 1972, 82−136, welche sämtliche hierfür in Frage kommenden Einbauten im Katalog der pistrina Pompejis erwähnt. 34 Fiorelli 1873, 34. PPP VII, 2, 22 erwähnen eine zugemauerte Fensteröffnung zum Vicolo Storto hin, was in der aktuell anzutreffenden Bausubstanz nicht nachvollzogen werden konnte. Allerdings findet sich exakt gegenüber dem Ofen [a] im Westen eine Fensteröffnung − keinesfalls aber im Bereich des Raumes [b]. Mayeske 1972, 114 erwähnt diesen Bereich nicht einmal näher. Instruktiv ein sehr früh angefertigter Plan dieser Insula von Fiorelli 1868 tav. IV. 35 Mayeske 1972, 168 erwähnt hierfür allgemein hölzerne Einbauten wie Tresen, wörtlich “wooden counter” und Borde zur kurzzeitigen Lagerung des Brotes beim Verkauf in Räumen mit einem Zugang von der Straße, was allerdings in dieser Bäckerei nirgendwo der Fall gewesen sein dürfte. 28
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Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji Der hintere, östlich gelegene Bereich [h 1 und h 2] dieses pistrinum dürfte zu einem großen Teil in einer einfachen Holzbauweise errichtet worden sein. Hierbei ist vor allem der Bereich in der südöstlichen Ecke des Gebäudes zu nennen. Nördlich davon schließt ein Treppenaufgang an, der im gegenwärtigen Erhaltungszustand ins Leere zu laufen scheint36. Schon allein dieser Treppenaufgang [g] erlaubt die Annahme einer sog. pergula (Abb. 3). Dieses allgemein zumeist in Holz ausgeführte Mezzaningeschoß, welches hauptsächlich aus einer Vielzahl von tabernae bekannt ist, ermöglichte es, über dem ebenerdigen und an dieser Stelle angenommenen Stall für die vermutlich drei Maulesel o. ä. und dem Durchgang zur Casa di Popidio (VII, 2, 20) sowohl ein horreum und einem Verhau nicht unähnlich die Unterbringung der Arbeitskräfte zu realisieren. Ein solcher Einbau von annähernd 40 m2 lässt beide Nutzungsmöglichkeiten zu, sodass vermutlich 5−6 Arbeitskräfte und ein räumlich bescheidenes horreum37 ohne weiteres denkbar wären. Zudem ist nördlich des Treppenaufganges [g], respektive unterhalb seiner Drehung nach Westen bereits von Fiorelli38 eine Latrine [f] nachgewiesen worden. Den Abschluss des Gebäudes nach Norden zum Vicolo del Panettiere hin stellen zwei als Arbeitsräume angesehene Bereiche [Raum d und e] dar. Im ersteren findet sich noch eine sog. Teigknetmaschine39, die offensichtlich von Menschen betrieben wurde. Dieses Gerät aus lokalem Basalt war für die Herstellung und die Verarbeitung der Teigmasse in diesem pistrinum besonders wichtig. Ebenfalls der Rekonstruktion der Arbeitsabläufe äußerst dienlich ist die in pistrina durchaus häufiger anzutreffende architektonische Besonderheit einer Durchreiche40 für die erst zu backenden Brotlaibe vom hier angrenzenden Arbeitsraum [e] bis vor die Öffnung des Ofens [a], um ebendiesen möglichst rasch zu beschicken. So war es möglich, die geformten Laibe bis knapp vor das praefurnium weiterzuleiten, die der Arbeiter schnell aufnehmen und in den vorgeheizten Ofen schieben konnte. Erwähnenswert ist der bereits angesprochene modern zugemauerte Durchgang41 [Bereich h 1] zur im Osten angrenzenden Casa di Popidio (VII, 2, 20), der die enge Verbindung beider Häuser eindrucksvoll belegt. Diese enge Beziehung zu einem Atriumhaus scheint nicht nur im ebenerdigen Bereich bestanden zu haben, sondern auch in Teilen des ersten Stockwerkes, was bereits von F. Pirson in Bezug auf das cenaculum VII, 2, 2142 [Abb. 3] eindrucksvoll aufgezeigt wurde. Nichtsdestotrotz ist dieser vermutlich ehemals vermietete Wohnbereich sowohl von der Casa di Popidio als auch von der Bäckerei als völlig isoliert und autonom anzusehen. Das Vorhandensein des cenaculum VII, 2, 21 über beiden ebenerdig getrennt erscheinenden Liegenschaften VII, 2, 20 und VII, 2, 22 belegt die eindeutigen Besitzverhältnisse zu Gunsten der Popidii in diesem Zwickel der insula II43.
Mayeske 1972, 115 vermutet ein oberes Stockwerk, allerdings macht sie keine Angaben über die Ausdehnung und den Zweck eines solchen Gebäudetraktes. 37 Mayeske 1972, 72−80 glaubt bereits an das Fehlen von großen städtischen horrea in Pompeji − im Gegensatz beispielsweise zu Ostia. Seit der Publikation von J. L. Franklin, The „Casa del Marinaio” and its history (Rom 1990) ist von kleinen Getreidelagern im Umland der Stadt Pompeji auszugehen. Kleinbauern dürften maßgeblich an der Versorgung Pompejis mit Getreide beteiligt gewesen sein. Durch das zweimalige Ernten im Jahr waren große Lagerbauten nicht notwendig − das Getreide wurde regelmäßig vom Ager Pompeianus von Trägern oder Fuhrleuten in die Stadt geschafft. 38 Fiorelli 1873, 34. 39 Mau 1878, 45. 40 Fulvio 1879, 287. 41 Fiorelli 1873, 34. 42 Pirson 2000, 225. 43 Pirson 2000, 116 (Anm. 440). 36
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Karl Oberhofer Im Laufe der Grabungen im Jahre 2005 konnte festgestellt werden, dass diese Bäckerei neben dem bereits erwähnten Durchgang noch anderweitig direkt mit der angrenzenden Casa di Popidio in einer engen Beziehung stand. Hierbei ist die Anbindung dieses Gewerbebaus an das Wasserleitungssystem des repräsentativen Atriumhauses der Popidii zu nennen. Da die Bäckerei während ihres Betreibens auf keine funktionierende Zisterne zurückgreifen konnte, wurde der gesamte Wasserbedarf über ein Bleirohr aus der Casa di Popidio kommend gedeckt. Die Kapazität dieser Leitung scheint für ein solch verbrauchsintensives Gewerbe gerade ausreichend gewesen zu sein. Zudem konnte im Laufe der Grabungen ein Postament festgestellt werden, welches offensichtlich den Unterbau einer Wasserentnahmestelle [i] bildete. Weitere Erhebungen zu dieser Problematik soll ein im Entstehen begriffener Katalog der gesamten hydrischen Elemente dieser Gebäude im Westteil der insula II noch klären. Dieser kurzen Beschreibung der baulichen Strukturen der Bäckerei VII, 2, 22 liegt eine umfassende Studie der Arbeitsabläufe zu Grunde, welche in einer anstehenden Publikation eingehend besprochen werden soll. Dies ist nicht zuletzt wegen der bis dato durchweg zu hohen Schätzungen für die Produktivität pompejanischer pistrina als opportun anzusehen. Ein Abgleich der Kapazitäten sowohl des hier anzutreffenden Backofens, den authentischen Mühlen und auch der erhalten gebliebenen Teigknetmaschine dürfte ein neues Licht auf die Versorgung Pompejis mit Brot aller Art werfen. In Anbetracht der kleinen Räumlichkeiten, den wohl nicht sehr zahlreichen Arbeitskräften44 und insbesondere wegen des allenfalls durchschnittlich großen Ofens, scheint die Kapazität dieser Bäckerei bei einem anzunehmenden Arbeitstag von ca. 13−14 Stunden wohl für maximal 450−500 Personen ausgelegt gewesen zu sein, stets unter der Berücksichtigung des Tagesbedarfes einer Person an Getreide45, welcher ca. 1 kg46 zu dieser Zeit gleichkommen würde. So kann davon ausgegangen werden, dass der Bewohner Pompejis des 1. Jh. n. Chr. wegen seiner großen Vorliebe zu Backwaren ca. 800 g Brot am Tag verzehren konnte, da vermutlich nicht die gesamte Getreideration zu Brot weiterverarbeitet47 wurde und die Menschen wohl weiterhin auf ihre geschätzte Graupe nicht ganz verzichten wollten. Der aktuelle Wissenstand legt eine Errichtung dieser Bäckerei im mittleren Drittel des 1. Jh. n. Chr. nahe, sodass von einer eher kurzen und wohl nur etwa 20 Jahre langen Betriebszeit auszugehen ist. Die Grabungsbefunde von älteren Phasen müssen noch mit dem gesamten Fundmaterial abgeglichen werden, ehe wissenschaftliche Aussagen über die Baugeschichte dieser insula gemacht werden können. Ob sich der Umbau des Gebäudes und die Anschaffung der Mühlen je amortisiert haben, ist heute mehr denn je fraglich.
Der Größe dieser Bäckerei nach hätte die angenommene pergula wohl 5−6 Menschen aufnehmen können Pirson 2000, 87; (diese Zahl würde auch wirtschaftlich noch sinnhaft erscheinen, da nach B. J. Mayeske, A Pompeian bakery in the Via dell´Abbondanza. In: R. I. Curtis (Hrsg.) Studia Pompeiana & Classica. In honor of Wilhelmina F. Jashemski. Vol. I (New Rochelle 1988) 152 ein Tag und Nacht durchgehender Betrieb der pistrina in Pompeji auszuschließen sei. Begründet wird ihre Vermutung mit der durchweg kleinen Belegschaft dieser Bäckereien, die eine permanente Arbeitsleistung rund um Uhr nicht ermöglicht hätte, zumal hierfür bis zu 40% mehr Arbeitskräfte notwendig gewesen wären.); ebenfalls dazu A. Hoffmann, Elemente bürgerlicher Repräsentation. Eine späthellenistische Hausfassade in Pompeji, in: Akten des XIII. Internationalen Kongresses für Klassische Archäologie Berlin 1988 (1990) 490−495. Beil. 4, Abb. 1. 45 J. T. Bakker, The mills-bakeries of Ostia. Description and interpretation (Amsterdam 1999) 14 glaubt an bis zu 33,5 kg pro Mensch und Monat, sodass damit etwa 42 kg Brot (nach Moritz 1958, 203) pro Person und Monat hergestellt werden hätten können. 46 Sen. epist. 80,7 erwähnt etwas mehr als ein Kilogramm; Moritz 1958, 211 geht wenigstens von 800 g aus, im Gegensatz zu A. Jacques, Essen und Trinken im alten Rom, (Stuttgart 1998) 60−61 und D. van Berchem, Les distributions de blé e d´argent à la plèbe romaine sous l´Empire (Genf 1939) 15. 47 U. Fellmeth, Brot und Politik (Stuttgart 2001) 15 f. 44
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Die Bäckerei VII, 2, 22 in Pompeji Abgekürzt zitierte Literatur Carocci u. a. 1990 F. Carocci, E. de Albentiis, M. Gargiulo, F. Pesando, Le insulae 3 e 4 della regio VI di Pompei (Neapel 1990). Ciarallo 1994 A. Ciarallo, Il frumento dell´ area vesuviana, in: Le ravitaillement en blé de Rome et des centres urbains des débuts de la République jusqu´au Haut Empire. Actes du colloque international de Naples 1991 (Neapel − Rom 1994) 137−139. Curtis 2001 R. I. Curtis, Ancient food technology (Leiden 2001). d´Amore
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Abbildungsnachweis Abb. 1: Photographie des Verfassers. Abb. 2 und 3: Ausschnitt des Gesamtplans nach: Christoph Faller, Alois Finkes, José Manuel Garriga Perea, Martin Grossrubatscher, Adela Lopez und Josef Schauer. Für diesen Artikel abgeändert und ergänzt vom Verfasser.