Versicherung des Autors ........................................................................................................... 53 2
1. Einleitung Die vorgelegte Arbeit ist eine Bachelorarbeit am Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien. Sie behandelt die archäologische Ausgrabung des Burgstalles von Rietschach in Dellach im Drautal, an welcher der Autor von Beginn an mitgewirkt hat und die nun mit dieser Arbeit ihren vorläufigen Abschluss finden soll. Ziel ist es die archäologische Ausgrabung in ihrem gesamten Ausmaß zu beschreiben, zu analysieren und dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechend wiederzugeben. Betreut wird sie von Dr. Stefan Eichert, dem Ausgrabungsleiter der dieser Arbeit vorangegangenen Ausgrabung und wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie. An dieser Stelle sei ihm für seine Mühen ein Dank ausgesprochen.
2. Die Fundstelle Die Kärntner Gemeinde Dellach befindet sich im Drautal zwischen Lienz im Westen und Spittal an der Drau im Osten sowie den Gailtaler Alpen im Süden und der Kreuzeckgruppe im Norden. In der Dellacher Ortschaft Rietschach liegt auf einer Seehöhe von etwa 840m der sogenannte Burgstall von Rietschach, ein markantes Plateau mit einer Fläche von ungefähr 5000 m². Es zeichnet sich durch seine nach Norden, Osten und Süden steil abfallenden Hänge aus und bekommt dadurch eine natürliche, verteidigungsstrategische Bedeutung. An der zugänglichen Westseite dieses Geländesporns befindet sich eine Wallaufschüttung die bis zu 3 Meter hoch, 40 Meter lang und 5 Meter breit ist. Im Norden biegt dieser Wall nach circa 25 Meter nach Osten ab und läuft noch circa 10 Meter weiter. Entlang der Außenseite des Walles könnte sich ein Weg befunden haben der sich noch schwach im Gelände abzeichnet. Am leicht zugänglichen Westhang schneidet ein rezenter Traktorweg den Wall. Im Inneren des Walles, genau im Knick, befindet sich eine etwa 1,5 Meter tiefe Grube mit einem Durchmesser von 1,5 Metern. In der Spätantike lag der Sporn, an dem sich heute der Burgstall befindet, jeweils eine Tagesreise von Teurnia und Aguntum entfernt. Diese Tatsache war mitunter ausschlaggebend für die archäologische Untersuchung im Jahre 2014. Die Fundstelle liegt im oberen Drautal, geologisch an der Grenze zwischen dem in Norden gelegenen ostalpinen Altkristallin und dem im Süden streichenden Drauzug aus kalkalpinem, permotriadischem Gestein.1
1
ANDERELE 1951, S. 89.
3
Abbildung 1, Quelle: Kärnten Atlas V4
3. Forschungsgeschichte In der 1974 erschienen Kärntner Burgenkunde von Franz Xaver Kohla findet sich ein Eintrag zum Dellacher Burgstall mit einer Auflistung der bisherigen Erwähnungen in vorangegangen Publikationen.2 Er wird dort als „befestige Höhe mit noch geringen Mauerstrecken hinter Wall und Graben einer ausgedehnten, bereits verebneten Anlage, wahrscheinlich aus langobardisch-karolingischer Zeit“ angesprochen. Auch prähistorische Funde in der nördlichen Berglehne werden erwähnt, aber nicht näher beschrieben. Für das Hochmittelalter steht geschrieben, dass es in Dellach alte Blei- und Quecksilberbergbaue gab und Dellach im Jahre 1267/68 erstmals erwähnt wurde.
4. Die Grabung 2014 Im Sommer 2014 wurde der Burgstall von Rietschach über einen Zeitraum von drei Wochen im Rahmen des FWF-Projektes „Eastern Alps Revisited“ (P. 24045) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung und der Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie (Projektleitung: PD Mag. Dr. Maximilian Diesenberger; Univ. Prof. Dr. Claudia Theune-Vogt) und in Kooperation mit dem Landesmuseum für Kärnten (Abt. f. Ur- und Frühgeschichte, Univ. Doz. Dr. Paul Gleirscher) archäologisch ergraben. Der Geschichtsverein für Kärnten und die Abteilung 6 des Landes Kärnten (Kompetenzzentrum Bildung, Generationen und Kultur) förderten das Vorhaben finanziell. 2
KOHLA 1974, S. 33.
4
Es wurden vier Grabungsschnitte auf dem Geländeplateau gelegt. Schnitt 1 verlief entlang des rezenten Traktorweges, mit dem Ziel die Baugeschichte des Walles zu klären. Schnitt 2 wurde um eine Grube an der Innenseite des Walles angelegt, die bei der ersten Bestandsaufnahme als Zisterne oder Brunnen angesprochen wurde. Schnitt 3 lag an einem Schwellpunkt von nördlichem Steilhang und Plateau um zu klären, ob sich abseits des Walles noch eine Palisade zur Befestigung der Anlage befunden hat. Schnitt 4 lag am östlichen Ende des Walles und wurde in der ersten Interpretation als Zangentor angesprochen, da an dieser Stelle der Wall nach innen knickt und sich auf der gegenüberliegenden Seite noch eine kleine Steinanhäufung befindet.
Abbildung 2, Grafik: St. Eichert
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5. Befunde In diesem Kapitel werden die einzelnen Schnitte besprochen. Die Interpretation der gesamten Anlage und deren Bedeutung im regionalen Kontext finden sich im nächsten Kapitel (7. Synthese). Die Einteilung dieses Kapitels erfolgt gemäß den Grabungsschnitten. Die fotografischen Darstellungen der archäologischen Schichten, sowie die Harris-Matrix befinden sich im Kapitel 12. Detailpläne.
5.1
Schnitt 1
Schnitt 1 befindet sich am Durchbruch eines rezenten Weges durch die Wallanlage im Westen. Dieser circa 14 m² große Schnitt diente dazu den Aufbau des Walles zu erforschen.
Abbildung 3, Schnitt 1
Unter dem circa 15 cm dicken Humus (SE01) fand sich eine 40cm dicke Schicht (SE02) aus rötlicher, sandiger Erde in der Mörtelreste aufzufinden waren. Sie bedeckt den Wall beinahe auf seiner ganzen Breite. Diese Aufschüttung stellt die jüngste Befestigung des Walles dar. An der Unterkante dieser Schicht lag ein dünnes Band einer stark holzkohlehaltigen Brandschicht (SE02a), die allerdings nur im Profil erkannt werden konnte. Die entnommenen
6
14C Daten, datieren dieses Band ungefähr in den Zeitraum 816 ± 30.3 Es ist anzunehmen, dass es sich dabei um die Zerstörungsschicht und somit dem Ende der Benutzung dieser Anlage handelt. An der Innenseite des Walles liegt unter SE02 eine Schicht Mauerversturz (SE04=SE07), die aus vielen circa 30x20x15 cm großen Schiefer- und Quarzitbrocken besteht. An der Außenseite des Walles liegt unter SE02 ebenfalls ein Mauerversturz (SE08=SE014), mit ähnlich großen Steinen wie an der Innenseite (SE04=SE07). Über die Innenseite des Walles und in Richtung des rezenten Weges (vor allem in Süd- und Ostrichtung) ausgebreitet, lag darunter eine grau-weiße Schicht mit sehr hohem Mörtelanteil (SE10). Sie war an der „Mauerkrone“ circa 40cm und im Süden circa 60cm mächtig. Unter dieser Mörtel-Schuttschicht zeichnete sich dann deutlich die Mauer (SE30) im Zentrum ab. An der Außenseite befand sich eine vorgeblendete Trockensteinmauer (SE46), die in eine Anschüttung (SE11) an die Mauer eingetieft wurde. An der Innenseite wurden ebenfalls Anschüttungen festgestellt, vermutlich um einen Gehhorizont (SE18) anzulegen, der scheinbar mit einer Steinlage (SE19) trittsicher befestigt wurde. Diese stratigraphischen Einheiten (SE30, 11, 46, 18 und 19) könnten den frühmittelalterlichen Teil der Befestigung, wie er im 8./9.Jhd. zu sehen bzw. begehen war, bezeugen. Allerdings ist dies nur im Profil bzw. im profilnahen Bereich zu erkennen, gegen Süden hin sind die Schichten zunehmend verstürzt. Darunter liegen Schichten, welche die Baumaßnahmen dieses Bauwerks bezeugen, sowie die bronzezeitliche Vorläuferstruktur. Über die gesamte Länge des Schnittes liegt eine 60 cm bis 15 cm mächtige Schicht (SE25), bestehend aus fast humosen Material mit rot verfärbtem Sediment, sehr viel Holzkohle, durch Hitze poröse Steine, sowie verbranntes Material im Bereich der Mauer. Aus dieser Schicht stammt eine 14C Datierung einer Holzkohle, die ungefähr in das Jahr 791±30 weist.4 Außerdem wurde darin urgeschichtliche Keramik (Tafel 3 und 4, SE25) gefunden, die bei der Zerstörung oder dem Aufbau des Walles bzw. Weges verlagert wurde. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei dieser Schicht um eine Zerstörungsschicht handelt, die in den ursprünglich frühmittelalterlichen Torweg (SE41IF) gestürzt ist und diesen verfüllt hat. Allerdings ist es auch möglich, dass diese Schicht intentionell eingebracht wurde, um den Zugangsweg zu ebnen. Da an dieser Stelle die Oberfläche durch einen rezenten Traktorweg stark gestört wurde, kann nicht geklärt werden, ob diese Schicht möglicherweise sogar als Fundament für eine Mauer diente. Dies würde bedeuten, dass die Mauer (SE30) an dieser Stelle fortlief und der Zugang ausschließlich am Zangentor erfolgte. Gewissheit könnte nur eine weitere Grabung im Bereich des gesamten rezenten Weges bzw. der anliegenden Mauerreste bringen. Der älteste Teil des Walles besteht aus gelblich-braunem Sediment östlich (SE23=SE43) und westlich (SE20=SE30) der Mauer (SE30).5 Unter diesen Wall waren westlich der Mauer eine 3
Mehr Details im Kapitel 8. Radiokarbondatierung Mehr Details im Kapitel 8. Radiokarbondatierung 5 Im Schnitt 4 entspricht dieser Wall wahrscheinlich der SE 44 bzw. SE45. 4
7
Pfostensetzung (SE38IF und SE31), sowie eine Grube (SE36IF und SE26), die mit größeren Holzkohlebrocken und mehreren Keramikfragmenten (Tafel 4, SE26) verfüllt war, eingetieft. Aus dieser Schicht stammt eine 14C Probe, die in den Zeitraum 1695 bis 1600 v. Chr. datiert. Diese Datierung gibt uns einen Terminus post quem für die Errichtung des ersten Walles. Die Pfostensetzung könnte Teil einer hölzernen Wand gewesen sein, die den Wall vor der Erosion bewahren sollte. Die Ausdehnung der Wallschicht (SE20=30) über die Pfostensetzung hinaus, könnte aus der Erosion resultieren, welche eintrat, als die Befestigung und somit die hölzerne Wand nicht mehr instand gesetzt wurden. Die Grube (SE26) und das Pfostenloch (SE31) stellen die ältesten Eingriffe in den Boden dar.
5.2
Schnitt 2
Der Schnitt befindet sich im nordwestlichen Bereich der Anlage, circa vier Meter von der Mauer entfernt und umfasst eine etwa 2,5 Meter tiefe und 2,5 Meter im Durchmesser große, trichterförmige Grube (Abb. 4).
Abbildung 4, Schnitt 2
Die erste Vermutung der AusgräberInnen, dass es sich bei diesem Objekt um einen Brunnen oder eine Zisterne handelt, wurde bereits während der Grabung verworfen. In beiden Fällen hätte entweder Holz- oder Steinkonstruktionen gefunden werden müssen. Allerdings handelt es sich bei den drei ausgegrabenen SEs lediglich um Humus (SE01), humosen 8
Schotter (SE03) und Steinversturz der dahinterliegenden Mauer (SE05). Danach wurde die Vermutung aufgestellt, dass es sich bei diesem Objekt um eine sogenannte „Wolfsgrube“ handelt. Das sind meist 3-4 Meter tiefe Gruben von ungefähr 2,5 Metern Durchmesser, die entweder mit einfachen Reisig und dünnen Ästen abgedeckt, oder mit einem Drehdeckel bzw. Klappdeckel aufwendiger gebaut wurden. Oft sind sie auch mit Stein oder Holz verkleidet.6 Reste von Tieren wie Rindern, Schweinen oder Rehen wurden zum Anlocken von Wölfen verwendet und treten so im archäologischen Fundmaterial auf.7 Im Falle von Rietschach wurde in der SE01 von Schnitt 2 ein Fußwurzelknochen eines Rindes gefunden (Tafel 6/70). Dieser könnte den Überrest eines Köders aus solchen Resten bzw. Schlachtabfällen darstellen. Wie groß die Anzahl verschütteter Wolfsgruben in unseren Wäldern ist, lässt sich nicht sagen. Im nahen Umkreis von verfallenen Befestigungsanlagen werden sie jedoch wahrgenommen und häufig als Teil des Befestigungskomplexes interpretiert.8 Wie auch in Rietschach, geben oft erst archäologische Ausgrabungen Sicherheit über den Verwendungszweck solcher Gruben.
5.3
Schnitt 3
Dieser Schnitt wurde, wie bereits erwähnt, an einer Stelle gegraben an dem das Plateau endet und der natürliche Hang beginnt. Dabei wurde Nachschau gehalten, ob an dieser Stelle eine Palisade die Anlage bewehrt hat. Da in diesem Schnitt keinerlei Spuren menschlicher Aktivität festzumachen waren, gilt die Annahme, dass der Burgstall nur durch die Anlage im Nordosten befestigt war. Natürlich ist nicht auszuschließen, jedoch schwer nachzuweisen, dass an dieser Stelle eine natürliche Befestigung gewesen ist. Heckenpflanzen wie Schlehdorn (Prunus spinosa) oder Hainbuchen (Carpinus) hätten sowohl als Sichtschutz, Annäherungshindernis, als auch als Viehzaun dienen können.
5.4
Schnitt 4
Schnitt 4 befindet sich am nordöstlichen Ende des Walles und wurde von den AusgräberInnen als Zangentorkonstruktion angesprochen. Der Wall ist an dieser Stelle durch eine Senke unterbrochen (Abb. 5).
6
NIESSEN 2014, S. 181. Vgl. NIESSEN 2014 oder MÜLLER 1995 . 8 Vgl. MÜLLER 1995, S. 74f; NIESSEN 2014, S. 181. 7
9
Abbildung 5, Schnitt 4
Unter dem Humus zeigte sich, dass der Wall von Westen her in diese Senke verstürzt war (SE15) und die Wange im Osten von einer mörtelhaltigen Schicht (SE17) überlagert war. Unter dem Versturz (SE15) befand sich westseitig eine Schicht Mörtelgrieß (SE16), ähnlich wie sie im Schnitt 1 (SE10) zu beobachten war. An der Ostseite lag eine Steinsetzung mit ungefähr 20% Mörtelanteil (SE22) unter der Überlagerung (SE17). Vermutlich handelt es sich dabei um die Reste der frühmittelalterlichen Fundamentsetzung der Wange, welche die Erosion der Wange in den Weg verhindern sollte. Darunter kam an der Ostseite bereits die erste Bauphase des Walles (SE45), die vom Material her mit dem prähistorischen Teil von Schnitt 1 (SE20=SE33 und SE23=43) gleichzusetzen ist. An der Westseite befand sich unter dem Mörtelversturz (SE16) eine Schicht aus Steinen und Mörtel (SE21), die gemeinsam mit der darunter liegenden Schicht aus Steinen und Lehm (SE24) die Reste des frühmittelalterlichen Mauerwerkes bilden. Darunter liegt das Fundament (SE27) und deutet mit der gegenüberliegenden Fundamentsetzung (SE22) die frühmittelalterliche Eingangssituation an. Unter diesem Fundament befindet sich wieder eine vom Material her den prähistorischen Teilen der Anlage entsprechende, rot-bräunliche Schicht (SE44). Ob die älteste Anschüttung an der Ostseite (SE45) bereits eine urgeschichtliche Eingangssituation andeutet oder im Zuge frühmittelalterlicher Baumaßnahmen entstanden ist, lässt sich nicht sagen. In der SE44 konnten jedoch noch zwei stark holzkohlehältige Pfostensetzungen festgestellt werden (SE37+SE40IF und SE35+SE39IF). Aus einem (SE35) dieser beiden wurden 14C Proben genommen, die in die Zeit zwischen 1630 und 1497 v. Chr. datieren. Die Wallanlage der Bronzezeit war also mit einer Pfostenkonstruktion versehen, die sich aufgrund mangelnder 10
Daten schwer rekonstruieren lässt. Vielleicht handelt es sich dabei um die senkrechten Holzpfeiler einer Wand, die einst den dahinterliegenden Erdwall vor der Erosion schützten.9 Die Wange (SE17, 22, 45) an der östlichen Seite dieses Schnittes enthält in ihren beiden jüngsten Schichten (SE17 und 22) Mörtelreste, was auf eine frühmittelalterliche Konstruktion hinweist.
6. Funde Der Großteil der gefundenen Keramik, die in den Tafeln 1-4 dargestellt wird, lässt sich typologisch nur schwer einer konkreten Epoche zuordnen. Es gibt zwar Gemeinsamkeiten mit anderen Funden aus den verschiedenen prähistorischen Epochen dieser Region des Ostalpenraumes, aber diese sind leider nicht zahlreich genug und zu gering in ihren spezifischen Ausprägungen, um deren kulturelle bzw. zeitliche Zuordnung zufriedenstellend klären zu können. Die Schwierigkeit rührt vor allem aus der Tatsache, dass es sich um wenig aussagekräftige Fragmente von Gebrauchs- und Grobkeramik handelt, die sehr wahrscheinlich lokal hergestellt wurde und auch bis auf wenige Stücke mit Randleisten keine Verzierungen aufweist. Allerdings waren in einer Grube (Schnitt 1, SE36 IF und SE26) Holzkohlereste und Keramikfragmente vergesellschaftet, was einen Hinweis auf die Zeitstellung der Keramik geben könnte.10 Das Fragment eines Wetz- oder Schleifsteines (Taf. 5/68) aus Schluffstein, mit Maßen im Querschnitt von 40x50 mm und einer erhaltenen Länge von 65mm, wurde im westlichen Teil des prähistorischen Walles (SE20=SE33) gefunden. Die Untersuchung des Steines erfolgte zuerst mittels Vergrößerungsglas, wobei keine Spuren von Metallen gefunden werden konnten. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, dass es sich bei Objekten ohne offensichtliche Schleifspuren um Probiersteine handeln könnte. 11 Probiersteine dienten dazu, den Reinheitsgehalt und die Zusammensetzung von Buntmetallen zu bestimmen. Sie wurden sorgsam behandelt und - im Gegensatz zu Schleif- und Wetzsteinen - nach der Verwendung von Gebrauchsspuren gereinigt.12 Aus diesem Grund könnte die Reinheit des Objekts zwar ein Hinweis auf einen solchen Probierstein sein, die Maße und das verwendete Material sprechen aber trotzdem für einen Wetzstein. Die zweite Untersuchung erfolgte mittels Hand-RFA-Spektrometers. Dabei konnten folgende Daten ermessen werden: Element Al Si Ti V 9
Oberfläche I 22,29 58,38 2,27 0,256
Oberfläche II 24,33 52,52 2,74 0,315
Bruchfläche I 23,00 54,05 2,62 0,289
Bruchfläche II 23,59 54,32 2,41 0,282
In der Funktion ähnlich der frühmittelalterlichen, steinernen Fundamentsetzungen SE27 und SE22.
Dieser Wetzstein wird zwar dem ältesten Teil des Walles zugerechnet, der auch ausschließlich mit urgeschichtlicher Keramik (Tafel 1 bis Tafel 3) verfüllt war, jedoch lag er genau an der Schichtgrenze zum frühmittelalterlichen Torweg (IF41) bzw. der Zerstörungsschicht (SE25). Aus diesem Grund kann nicht geklärt werden welcher Periode dieser Stein zuzuordnen ist. Die meisten urgeschichtlichen Keramikfragmente stammten aus der SE20 (Taf.1-3) in Schnitt 1, der westlichen Anschüttung des urgeschichtlichen Walles. Darunter wurden die Reste einer Grube (SE26 und SE36IF) - mit der zweitmeisten Stückzahl an prähistorischer Keramik (Taf. 4/SE26) – lokalisiert. Da diese Grube sehr flach war ist es wahrscheinlich, dass sie während der ersten Baumaßnahmen gestört wurde, und ihr Inhalt umgelagert worden ist. In SE25, der Wegverfüllung, befand sich die drittmeiste Stückzahl an prähistorischer Keramik (Taf. 4/SE25). Diese befindet sich räumlich direkt neben der Grube (SE26 und SE36IF), weshalb auch hier davon ausgegangen werden kann, dass Material daraus verlagert wurde. Die einzigen beiden frühgeschichtlichen Keramikfragmente stammen je aus humusnahen Schichten. Das erste (Taf.1/2) stammt aus dem jüngsten Erdwall des Schnittes 1 (SE02), der direkt unter dem Humus liegt. Das zweite (Taf. 6/71) stammt aus der Grubenfüllung (SE05) des Schnittes 2, der ebenfalls direkt unter einer Humusschicht liegt. Aus diesem Grund ist es bei beiden nicht notwendig einen fundbasierten Terminus post quem zu definieren. Mörtelreste konnten in vielen SEs (SE01, SE07, SE16, SE21) der Schnitte 1 und 4 gefunden werden und geben einen Terminus post quem, da Mörtel erst ab römischer Zeit in der betroffenen Region Verwendung findet.13 Da die betroffenen SEs jedoch in beiden Fällen und mit nur einer Ausnahme unter dem Humus liegen, betrifft diese Funddatierung lediglich die SE15, dem Versturz in Schnitt 4, der durch den Mörtel in der darunterliegenden Schicht (SE16) der frühgeschichtlichen Bauphase zugerechnet werden kann. An Knochen fanden sich der Fußwurzelknochen eines Rindes (SE01 aus Schnitt 2, siehe Kapitel 6.2) und der Kieferknochen eines Schafes oder einer Ziege (SE13 aus Schnitt 1).
13
Eichert 2010, S. 146.
12
7. Synthese Die ältesten Spuren menschlicher Bodenmanipulationen am Burgstall von Rietschach bezeugen ein Pfostenloch sowie eine Grube mit prähistorischen Keramikfragmenten. Holzkohlereste aus dieser Grube datieren an den Übergang von der Früh- in die Mittelbronzezeit, ungefähr in das Jahr 1600 vor Christus und geben uns einen Terminus post quem für die gesamte Anlage. Auf bzw. an diese Manipulationen wurde als erste Befestigung ein Erdwall14 angeschüttet. Es kann angenommen werden, dass die Pfostensetzungen15 an der Außenseite des Walles Teile einer Wandkonstruktion waren, die das angeschüttete Erdreich vor der Erosion schützte. Der Haupteingang dieser Zeit befand sich wahrscheinlich bei Schnitt 1, an der am flachsten und leichtesten zugänglichen Stelle im Westen der Anlage. Es könnte sein, dass diese erste Befestigung genau in jene Zeit fällt, in der die HockergräberBronzezeit von der Hügelgräber-Bronzezeit abgelöst wird. Ob die Errichtung dieser Verteidigungsanlage mit diesem Ereignis unmittelbar in Verbindung steht, kann jedoch im Zuge dieser Arbeit nicht geklärt werden. Die zweite Befestigung des Burgstalles fand in nachchristlicher Zeit statt. Der Baubeginn lässt sich nicht genau festlegen, die 14C-Datierungen zeigen uns an, zu welcher Zeit die Anlage zum letzten Mal mit Holzkonstruktionen befestigt wurde, Ende des 8. bis 9. Jahrhundert. Die Befestigung wurde aus Stein und Mörtel errichtet und in die bereits vorhandene, jedoch erodierte Befestigung der Bronzezeit eingetieft. Der Mauer wurde in weiterer Folge eine Blendmauer aus Trockenmauerwerk vorgelagert. Der Zugang zum Burgstall in dieser Epoche wurde vermutlich um den Zugang am Zangentor erweitert. Es ist denkbar, dass ein versperrbarer Haupteingang an der flachen und zugänglichen Seite in Friedenszeiten raschen Zugang zum Plateau gewährte. In Krisenzeiten oder im Falle der Ankunft von unvertrauten Personen leitete man den Zugang über den heute nur noch sehr schmalen Weg entlang des Walles um. Dies hatte zur Folge, dass Angreifer gezwungen wurden entlang des gesamten Walles zu marschieren und dabei den Verteidigern der Anlage über diese gesamte Länge ausgeliefert waren. Da in der Regel die Angriffswaffen in der rechten und die Schilde in der linken Hand getragen werden, waren die Verteidigungswaffen der Angreifer über diese Distanz nutzlos. Sollte der Weg nicht wesentlich breiter gewesen sein als er heute noch ist, hatte dies außerdem zur Folge, dass größere Gruppen von Menschen hintereinander die Anlage betreten mussten. So werden militärische Formationen entschärft und durch das einzelne Eintreffen am Zangentor der Angreifer, hätten die Verteidiger auch bei zahlenmäßiger Unterzahl keinen entscheidenden Nachteil. Berittene Einheiten mussten außerdem, ob des schmalen Weges, vom Pferde absteigen und konnten keine Kavallerieangriffe durchführen. Aufgrund der rezenten Störung durch den Traktorweg im Bereich des Zuganges sind allerdings weitere Eingangsmodelle vorstellbar. So könnte bereits in dieser Phase der 14 15
In Schnitt 1 sind das SE20=33 und SE23=43, in Schnitt 4 könnten dies SE44 sein. In Schnitt 1 ist das SE38IF+SE31, in Schnitt 4 könnte dies SE37+SE40IF und SE35+SE39IF sein.
13
bronzezeitliche Zugang aufgeschüttet und zugemauert worden sein, um den gesamten Zugang über den schmalen Wag entlang der Mauer und durch das Zangentor zu leiten. Die jüngste Befestigungsphase ist jedenfalls eine Anschüttung aus Erde und Steinen über fast die gesamte Breite des Walles. In dieser Phase wurden die verstürzten Reste der Vorgängerbauten überschüttet und die Anlage so reaktiviert.16 Es könnte sein, dass der Eingang im Westen im Zuge dieser Bauphase zugeschüttet wurde, um den gesamten Zugang über das Zangentor zu regeln. Zu welcher Zeit die Anlage zerstört bzw. verlassen worden ist, lässt sich im Rahmen dieser Arbeit nicht klären. In der Zeit zwischen 8. und 9. Jahrhundert gibt es jedoch viele Gründe warum Menschen die sicheren Lagen von Höhenrücken aufsuchten und diese sogar befestigten.17 Es sind einige kriegerische Auseinandersetzungen, sofern eine solche für die Wiederbefestigung des Geländesporns verantwortlich gewesen sein sollte, für den Zeitraum der Anlage überliefert. So gab es unter der von den Bayern gestützten, christlichen Herrschaft von Cheistmar zwei Aufstände der heidnischen Karantanen in den Jahren 763 und 765. Auch nach dessen Tod brachen im Jahre 769 erneut Aufstände aus, die in einen dreijährigen karantanischbayerischen Krieg führten. Tassilo beendete diesen Konflikt im Jahre 772 durch einen militärischen Sieg. 18 Im Jahr 819 führte der slawische Fürst Liutewit gegen die Karolinger Krieg, woran sich, auf Seiten der Aufständischen, auch karantanische Verbände beteiligten. Ein Jahr darauf zogen karolingische Truppenverbände durch karantanisches Gebiet um Liutewit zu bekämpfen, woran sich ebenfalls karantanische Truppen beteiligten. Die darauf folgende Umwandlung Karantaniens in eine karolingische Grafschaft, sowie die damit einhergehende Absetzung der slawischen Fürsten, zog sich daraufhin bis ins Jahr 828. 19 Karantanien erhielt 828 die fränkische Grafschaftsverfassung. 20 Dies umfasst unter anderem das Recht den Befestigungsbau in die Hand der Reichsgewalt zu legen.21 Aus dem Jahr 864 wird überliefert, dass Karl der Kahle von Pitres forderte, alle Befestigungen die ohne königliche Bewilligung erbaut wurden, zu schleifen.22 In den 60er Jahren des 9. Jahrhunderts gibt es auch Konflikte zwischen Karlmann und König Ludwig dem Deutschen die ins Gebiet des heutigen Kärntens führen.23
16
Eine ähnliche letzte Benutzungsphase findet sich am Ottilienkogel, vgl. GLEIRSCHER 2010, S. 20. Siehe z.B. EICHERT 2011, S. 318ff und 405ff. 18 WOLFRAM 1995, S. 304. 19 EICHERT 2011, S. 323. 20 WOLFRAM 1995, S. 304. 21 BRACHMANN1993, S. 80. 22 EICHERT 2011, S. 408f. 23 GLEIRSCHER 2010, S.18. 17
14
Mit dem Ende des 9. Jahrhunderts beginnt die Zeit der Ungarneinfälle, die bis in die Mitte des 10. Jahrhunderts andauerten.24 In dieser Zeit werden im gesamten ostfränkischen Raum vermehrt Befestigungsanlagen aus Holz-Erde Konstruktionen, freistehenden Trocken- bzw. Mörtelmauern oder aus Kombinationen dieser Bauelemente, erbaut.25 In Kärnten fallen in diese Zeit etwa die Anlage in St. Helena am Wieserberg26, am Hochgosch27, am Steiner Berg28 oder jene am Ottilienkogel29. Welcher Kulturgruppe oder Ethnie die Erbauer oder Zerstörer dieser Anlage zugehörig waren, kann nicht geklärt werden. In der Zeit des 8. und 9. Jahrhunderts waren sowohl Trockenmauerwerk als auch Mörtelverbindungen in ganz Mitteleuropa verbreitet. 30 Ob es sich in beiden Epochen bei der Anlage um eine Fluchtburg oder eine besiedelte Anlage gehandelt hat, ist unklar. Außerdem ist für die Bronzezeit denkbar, dass transhumante Gesellschaften sichere Plätze aufsuchten, um ihre Lebensgrundlage, das Vieh, sicher abzustellen und zu schützen. Phosphatanalysen aus dem Bereich des Burgstalles könnten unter Umständen in dieser Frage Gewissheit bringen.
24
BRUNNER 2003, S.51ff. GLEISCHER 2010, S. 15, ETTEL 2002, S. 367, ETTEL 2010, S. 37 . 26 ARTNER 2001. 27 HUBER 1990, EICHERT 2011 S. 159ff.. 28 GLEIRSCHER 2010, S. 20. 29 GLEIRSCHER 2010, S. 20, EICHERT 2011 S. 184ff. 30 Vgl. BRACHMANN 1987. 25
15
8. Radiokarbondatierung 8.1
Allgemein
Die wichtigste naturwissenschaftliche Datierungsmethode neben der Dendrochronologie ist die Radiokarbonmethode. Dabei wird der Zerfall des instabilen Kohlenstoff-Isotops mit der Massezahl 14 (14C) gemessen.31 Es bindet sich durch Oxidation in der Atmosphäre an Sauerstoff zu 14CO2, wird durch die Photosynthese in Pflanzen eingelagert und über die Nahrungskette, Pflanzenfresser und deren Fressfeinde, in alle Lebewesen aufgenommen. Die Halbwertszeit des Zerfalles beträgt 5730 ±40 Jahre und setzt beim Tod eines Lebewesens ein.32 Die Messung erfordert je nach Art der Probe eine unterschiedliche Menge an Material, Knochen zum Beispiel mindestens 300g, wobei die Probe nicht älter als 60 000 Jahre alt sein darf, da der Gehalt an 14C-Isotopen ansonsten auf jeden Fall zu gering ist. 33 Im besten Fall entnimmt man während der Ausgrabung bereits gezielt kohlenstoffhaltiges Material für eine solche Beprobung, sowie dies auch in Rietschach geschehen ist. Zur Analyse werden die Proben an ein spezialisiertes Institut gesandt, in diesem Fall an das Poznan Radiocarbon Laboratory. Dieses Institut nutzt die AMS (Accelerator Mass Spektrometry = Beschleuniger-Massenspektrometrie) und liefert ein kalibriertes Alter im Bereich von 1σ mit 68,3% Wahrscheinlichkeit und 2σ mit 95,4% Wahrscheinlichkeit. Die Proben wurden vor dem Versand von Verunreinigungen und Beimengungen befreit, gekennzeichnet und separat verpackt. Ein beigelegtes Informationsblatt erklärt den Fundumstand und beschreibt die Stratigraphie und Stratifizierung der betroffenen Schichten. Diese Informationen werden in dieser Arbeit im folgenden Kapiteln (8.2. Stratifikation in Rietschach) ebenfalls erörtert. Bei Proben von Bäumen ist zu berücksichtigen, dass die Proben nicht den Zeitpunkt des Fällens datieren, außer sie stammen aus der äußersten Schicht eines Baumes.
8.2.
Stratifikation in Rietschach
Bei der Ausgrabung in Rietschach wurden innerhalb von vier Stratigraphischen Einheiten sieben Holzkohlereste zur Beprobung entnommen und jedem eine eigene Fundnummer zugewiesen:
31
Details zur Methode der Radiokarbondatierung finden sich zum Beispiel in RAUERT 1978, S. 111-124 oder RENFREW 1973. 32 RAUERT 1987, S. 112. 33 BÄBLER 2004, S. 52.
16
SE 02a 25 26 35 37
Schnitt 1 1 1 4 4
Fundnummer 44 29, 36 35 33,39 40
Die SE02 befindet sich im Schnitt 1 und wurde von den AusgräberInnen als jüngster Erdwall angesprochen. Dieser setzt sich aus großen Schiefer- und Quarzitbrocken und rötlichbraunem Grobsand mit schwachem Lehmanteil zusammen. Es wurden ein mittelalterliches Keramikfragment und Mörtelreste gefunden. Die Unterkante dieser Schicht wird durch eine dünne Brandschicht gebildet, die allerdings nur im Profil erkannt und als SE02a dokumentiert wurde. Aus dieser Brandschicht wurde die Probe in Form eines Holzkohlestücks mit der Fundnummer 44 genommen. Unter der SE02a befanden sich die SEs 04 und 07 sowie 08 und 14 die jeweils zusammengelegt (4=7 und 8=14) und als Mauerversturz angesprochen wurden.
SE25 befindet sich im Schnitt 1 und wurde von den AusgräberInnen als Wegaufschüttung interpretiert. Auch die anfangs separat behandelten SEs 09 und 03 wurden zu dieser SE25 zusammengefasst. Sie bildet sich aus stark durchmischtem Sediment mit Quarziten, Schieferbrocken, Tuffgestein und sehr vielen Bruchsteinen im Osten. Im Bereich der Mauer fand sich verbranntes Material, rot gefärbtes Sediment, durch Hitze poröse Steine, sowie zahlreiche Holzkohlestücke. Mörtelreste waren nur im Bereich östlich der Mauer zu finden. An Funden kamen einige bronzezeitliche Keramikfragmente zu Tage, im oberen Bereich dieser SE wurden außerdem zwei Kieferknochen eines Schafes oder einer Ziege gefunden. Die SE25 verfüllte das Interface SE41IF, laut Ausgräberinnen als Arbeitshorizont des Torweges anzusprechen. SE26 befindet sich im Schnitt 1 und wurde von den AusgräberInnen als Grubenverfüllung der Grube IF36 bezeichnet. Diese Verfüllung setzt sich aus mittelsandigem Material mit mittlerem Lehmanteil zusammen. In ihr befanden sich Schieferbrocken, bronzezeitliche Keramikfragmente sowie einige größere Holzkohlebrocken die zur Sohle hin vermehrt auftraten. Über der SE26 befanden sich die weiter oben bereits beschriebenen und von den AusgräberInnen als westliche Anschüttung der Trockenmauer angesprochenen SEs 20 und 33. Die SE26 war direkt in den gewachsenen Boden eingetieft und stellt die älteste Bodenmanipulation im Schnitt 1 dar. Die Radiokarbondatierung dieser SE gibt uns einen Terminus post quem für alle darüberliegenden Schichten. SE35 und SE37 befinden sich im Schnitt 4 und wurden von den AusgräberInnen als Pfostenlochverfüllungen der Pfostenlöcher IF39 und IF40 bezeichnet. Sie wurden beide als 17
rotbrauner Sand mit Lehmanteil und kleinen Steinen und wenigen Holzkohleresten beschrieben. Direkt darüber befand sich die SE32, die von den Ausgräberinnen als Anschüttung angesprochen wurde. Darunter befand sich nur mehr die SE44, eine den gesamten Schnitt 4 in der Breite umfassende Wallanschüttung. Somit bilden die SEs 35 und 37 eine der ältesten Baumaßnahmen im diesem Schnitt und einen Terminus post quem für alle darüberliegenden Schichten. Demnach sind alle SEs die die verschiedenen Teile der Befestigungsanlage bilden jünger.
8.3.
Interpretation
Die SE02a als stark holzkohlehaltige Schicht könnte auf eine Brandzerstörung hinweisen. Da sie über der gemörtelten Mauer und der vorgeblendeten Trockenmauer liegt, ist sie in jedem Fall jünger und gibt für die darunterliegenden Schichten einen Terminus ante quem. Außerdem gibt eine absolute Datierung mittels Radiokarbon in diesem Fall den Zeitpunkt der letzten Benutzung an, die Zeit in welcher die Anlage zum letzten Mal mit Holzstrukturen fortifiziert wurde. Zu beachten ist, wie bei allen Proben mit Holzkohleresten, der Altholzeffekt. Die SE25 ist eine Schicht die auf Zerstörung durch Brand hinweist. Sie verfüllt den ursprünglichen Hauptzugang zur Anlage und enthält neben Holzkohleresten auch Keramik aus urgeschichtlicher Zeit. Die Radiokarbondatierung liefert ein ungefähres Datum für die letzte Fortifikation mit Holzstrukturen, gleich der SE02a. Die SE26 ist jene Grubenverfüllung aus welcher ein wesentlicher Teil der urgeschichtlichen Keramik stammt. Das entnommene Holzkohlefragment stammt sehr wahrscheinlich aus derselben Zeit wie die Keramik und könnte dadurch diese datieren. Davon ausgehend, dass das Holzkohlefragment und die Grubenfüllung etwa das Ende der Nutzungszeit der Grube ergeben, und die Keramik sowie die Holzkohle (bzw. ihr Ursprungsobjekt) zeitnahe in die Erde gelangt sind, liefert die Datierung des Gesamtkomplexes hier einerseits einen Terminus ante quem für die Nutzung der Grube und einen Terminus post quem für die Aufschüttung des ersten Walles. Bei SE35 und SE37 handelt es sich um zwei Pfostenlochverfüllungen im Schnitt 4. Sie wurden direkt in die Anschüttung SE44 eingetieft und stellen somit die zweitälteste Baumaßnahme in diesem Abschnitt dar. Bei diesen Pfostensetzungen der Verteidigungsanlage ist es am wahrscheinlichsten, dass die Hölzer direkt dafür gefällt und bearbeitet wurden. Die absolute Datierung mittels Radiokarbon könnte somit den Beginn der Baumaßnahmen an diesem Abschnitt datieren, unter Berücksichtigung der geringen Wahrscheinlichkeit, dass hier altes Holz verwendet wurde. 18
8.4.
Ergebnis
Die Proben wurden im Som Sommer 2016 nach Poznan (Polen) geschick hickt und dort vom Radiocarbon Laboratory unter ter der d Leitung von Prof. Dr. hab. inż. Tomasz Goslar Go ausgewertet. Die Kalibrierung erfolgte mit der OxCal Software (OxCal v4.2.3 Bronk nk R Ramsey 2013; r5) Folgende Ergebnisse konnten en ermittelt e werden: Given are intervals of calendar dar age, where the true ages of the sampless encompass en with the probability of ca. 68% and ca. 95%. 9 IntCal13 atmospheric curve (Re (Reimer et al 2013) FN29SE25 R_Date(1225,30) 68.2% probability 721AD (13.4%) 741AD 767AD ( 8.4%) 779AD 790AD (46.4%) 869AD 95.4% probability 690AD (26.5%) 750AD 761AD (68.9%) 885AD FN44SE02a R_Date(1200,30) 68.2% probability 775AD ( 3.4%) 779AD 788AD (64.8%) 873AD 95.4% probability 715AD ( 6.2%) 744AD 765AD (87.8%) 895AD 928AD ( 1.4%) 940AD
FN39SE35 R_Date(328 (3280,30) 68.2% probability 1610BC (30.3%) 157 1574BC 1565BC (37.9%) 151 1519BC 95.4% probability 1630BC (95.4%) 149 1497BC
19
9. Zusammenfassung Die Befestigungsanlage in Rietschach in Dellach im Drautal liegt am Zugang eines markanten Geländesporns, der auf den übrigen drei Seiten stark abfällt. Er wurde zum ersten Mal am Übergang von der Mittel- zur Frühbronzezeit mit einer Erd-Holzkonstruktion befestigt. Dazu wurde vermutlich Erde hinter eine unbestimmt hohe Holzwand angeschüttet. An der am flachsten zugänglichen Seite, im Westen bei Schnitt 1, befand sich der Zugang zur Anlage. Diese Anlage wurde im 8./9. Jahrhundert erneut befestigt, am Wall wurde eine gemörtelte Mauer errichtet, ihr wurde daraufhin eine Trockensteinmauer vorgesetzt. In dieser Zeit wurde im Nordosten auch eine zangentorähnliche Konstruktion errichtet. Die Eingangssituation in dieser Zeit ist - aufgrund einer rezenten Störung - nicht ganz klar, wahrscheinlich ist jedoch, dass es zwei Zugänge zur Anlage gab. Einen größeren Haupteingang im Westen und einen kleineren durch die zangentorähnliche Konstruktion am nordöstlichen Ende des Walles. In der letzten Phase wurde ein Erdwall mit Steinen über die gesamte Anlage gelegt. Dabei könnte auch der Eingang im Westen zugeschüttet und der gesamte Zugang entlang des Walles in nordöstliche Richtung umgeleitet worden sein. Aufgrund eines Suchschnittes am Übergang des Steilhanges auf das Plateau, kann davon ausgegangen werden, dass es um den Sporn keine baulichen Maßnahmen zur Befestigung gegeben hat. Im Inneren der Anlage befindet sich noch heute ein Loch, das wahrscheinlich der Wolfsjagd diente.
20
10. Katalog Abkürzungen B. Bdm. D. Dm. F. FN M Nr. Ofl. SE Taf. Rdm. Verz. Wst.
Wandfragmente mit Leisten 1 Wandfragment Taf. 1, SE20, FN22, Nr. 4; Verz. Leiste, F. außen ocker, innen rot (oxidierend), im Bruch dunkler, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 5; Verz. Leiste, F. außen ocker schwarzgefleckt bis rötlich (sekundärer Brand) innen rot (oxidierend), im Bruch dunkler, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 7; Verz. Fingertupfenleiste, F. außen ocker innen schwarz (reduzierend), im Bruch schwarz, Ofl . eher rau, T. sandig, M. sehr grob 1 Wandfragment (ev. Randfragment) Taf.1, SE20, FN22, Nr. 8; Verz. Leiste, F. außen rot (oxidierend) innen ocker mit dunklen Flecken (reduzierend), im Bruch grau, Ofl. eher rau, T. sandig , M. grob 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 9; Verz. Fingertupfenleiste, F. außen und innen rot (oxidierend) mit grauen Flecken, im Bruch grau, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 10; Verz. Leiste, F. außen rot innen graubraun, im Bruch braun, Ofl eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 11; Verz. Leiste, F. außen und innen graubraun, im Bruch grau, Ofl. eher rau, T. sandig, M. eher grob 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 12; Verz. Leiste, F. außen und innen grau, im Bruch grau, Ofl. rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN22, Nr. 13; Verz. Leiste, F. außen ocker innen rot (oxidierend), im Bruch dunkelgrau, Ofl. eher rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2; SE20, FN23, Nr. 17; Verz. Leiste, F. außen ocker innen rot (oxidierend), im Bruch ocker bis rot, Ofl. rau, T. sandig, M. eher grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 21; Verz. Leiste, F. außen ocker innen rot (oxidierend), im Bruch dunkler, Ofl. rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 32; Verz. Leiste, F. außen ocker innen schwarz, im Bruch grau, Ofl. rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN43, Nr. 50; Verz. Leiste, F. außen und innen graubraun, Ofl. sehr rau, T. sandig, M. sehr grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN43, Nr. 51; Verz. Leiste, F. außen dunkelbraun innen dunkelbraun bis schwarz (reduzierend), Ofl .eher glatt, T. sandig, M. mittelfein 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 52; Verz. Leiste, F. außen ocker bis rötlich innen grau (reduzierend), Ofl. eher rau, T. sandig, M. grob
22
Wandfragmente 1 Wandfragment Taf.1, SE20, FN22, Nr. 6; F. außen ocker innen rot (oxidierend), im Bruch ocker, Ofl. eher rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 14; F. außen ocker innen rot (oxidierend), im Bruch ocker, Ofl . rau, T. sandig, M. eher grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 15; F. außen ocker innen schwarz (reduzierend), im Bruch schwarz, Ofl. eher rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 16; F. außen und innen rot (oxidierend), im Bruch leicht dunkler, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 2, SE20, FN23, Nr. 18; F. außen und innen ocker, im Bruch ocker, Ofl. eher rau, T. grob, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 2, SE20, FN23, Nr. 19; F. außen ocker innen schwarz, im Bruch ocker, Ofl. rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 20; F. außen ocker innen grau (reduzierend), im Bruch grau, Ofl. rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 22; F. außen ocker innen schwarz, im Bruch grau, Ofl. rau, T. sandig, M. eher grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 23; F. außen ocker bis rot mit dunklem Fleck (sekundärer Brand), im Bruch heller, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 24; F. außen ocker innen grau (reduzierend), im Bruch ocker, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 25; F. außen ocker innen schwarz (reduzierend), im Bruch ocker bis schwarz, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 26: F. ocker bis hellgrau innen schwarz (reduzierend), im Bruch grau, Ofl. rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 27; F. außen orange innen orange bis leicht rötlich (oxidierend), im Bruch orange, Ofl. rau, T. sandig, M. eher grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 28; F. außen ocker innen schwarz (reduzierend), im Bruch heller, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 29; F. außen rot bis grau innen rot (oxidierend), im Bruch heller bis leicht ocker, Ofl. eher rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 30; F. außen ocker innen schwarz (reduzierend), im Bruch hellgrau, Ofl. sehr rau, T. sandig, M. sehr grob 1 Wandfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 31; F. außen rot (oxidierend) innen schwarz (reduzierend), im Bruch dunkelrot, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. eher fein 23
1 Wandfragment Taf.3, SE20, FN23, Nr. 34; F. außen ocker innen schwarz (reduzierend) , Ofl. eher glatt, T. sandig, M. eher fein 1 Wandfragment Taf.3, SE20, FN23, Nr. 35; F. außen rot (oxidierend) innen schwarz (reduzierend), Ofl. eher glatt, T. sandig, M. eher fein 1 Wandfragment Taf.3, SE20, FN23, Nr. 36; F. außen rot (oxidierend) innen dunkles ocker bis schwarz (reduzierend), im Bruch eher heller, Ofl. eher fein, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf.3, SE20, FN23, Nr. 37; F. außen und innen ocker, Ofl. außen eher fein und innen eher rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 3, SE20, FN21, Nr. 38; F. außen ocker innen ocker bis grau (reduzierend), Ofl. eher fein, T. sandig, M. mittelgrob, höchstwahscheinlich selbes Gefäß wie Bodenfragment Nr. 41 und sehr wahrscheinlich auch Nr. 43. 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN43, Nr. 45; F. außen ocker innen ocker bis schwarz (reduzierend), Ofl. innen fein geglättet außen rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN43, Nr. 46; F. außen rot (oxidierend) innen schwarz (reduzierend), Ofl. rau, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN43, Nr. 47; F. außen ocker innen ocker, Ofl. außen eher rau innen eher glatt, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN 43, Nr. 48; F. außen ocker bis rot innen rot (oxidierend), Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 4, SE25, FN 43, Nr. 49; F. außen rot (oxidierend) innen ocker, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. sehr grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 53; F. außen und innen rotbraun (oxidierend), Ofl. glatt, T. sandig, M. mittelfein 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 54; F. außen und innen rot (oxidierend) und grau, im Bruch grau, Ofl. eher rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 55; F. außen und innen schwarz, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 56; F. graubraun, Ofl. außen eher glatt innen eher rau, T. sandig, M. eher grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 58; F. außen und innen braun, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. grob 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 59; F. außen und innen braun, Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr. 60; F. außen und innen rot (oxidierend), im Bruch braun, Ofl. rau, T. sandig, M. eher fein 24
1 Wandfragment Taf. 4, SE33, FN30, Nr. 61; F. außen braun innen schwarz (reduzierend), Ofl. außen eher rau innen rau, T. sandig, M. eher grob
Bodenfragmente 1 Bodenfragment Taf.2, SE20, FN23, Nr. 33; F. außen braun innen rot (oxidierend), Ofl außen eher glatt innen eher rau, T. sandig, M. mittelgrob 1 Bodenfragment Taf.3, SE20, FN23, Nr. 41; F. außen ocker innen ocker bis grau (reduzierend), Ofl. eher fein, T. sandig, M. mittelgrob, Bdm. 36cm, höchstwahrscheinlich ein Gefäß mit Wandfragment Nr. 38 und sehr wahrscheinlich mit Bodenfragment Nr.43 3 Bodenfragmente Taf. 3, SE20, FN24, Nr. 42; F. außen ocker bis rot (oxidierend) innen ocker bis schwarz (reduzierend), Ofl. eher rau, T. sandig, M. grob, Bdm. 16cm 1 Bodenfragment Taf. 3, SE25, FN42, Nr. 43; F. außen ocker innen ocker bis grau (reduzierend), Ofl. eher fein, T. sandig, M. mittelgrob, Bdm. 36cm, sehr wahrscheinlich dasselbe Gefäß wie Wandfragment Nr. 38 und Bodenfragment Nr.41
Randfragmente 1 Randfragment Taf. 3, SE20, FN23, Nr. 39; F. außen und innen braun, Ofl. glatt, T. sandig, M. fein 1 Randfragment Taf. 3, SE20, FN23, Nr. 40; F. außen und innen rot bis schwarz (oxidierender primär und sekundärer reduzierender Brand), Ofl. glatt, T. sandig, M. fein, Dm. 14cm
Henkelfragmente 2 Henkelfragmente Taf. 3, SE25, FN41, Nr. 44; F. ocker bis schwarz (reduzierend), Ofl. eher glatt, T. sandig, M. mittelfein 1 Henkelfragment Taf. 1, SE20, FN16, Nr. 3; F. schwarz (reduzierend), im Bruch ocker bis rot (oxidierend), Ofl. rau, T. sandig, M. grob
Fragment einer Verzierung oder kleiner Henkel (?) 1 Wandfragment Taf. 4, SE26, FN34, Nr.57; F. außen rot (oxidierend) mit schwarzen Flecken innen braun, Ofl. eher rau, T. sandig, M. eher grob
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Mittelalterliche Keramik (Taf.1&6)
Wandfragment mit Bodenteil 1 Wandfragment Taf. 1, SE02, FN6, Nr. 2; F. außen und innen grau gefleckt (sekundäre Brandspur?), im Bruch schwarz (sekundäre Brandspur?), Ofl. glatt, T. fett, M. sehr wahrscheinlich ausgebrannter mittelgrober Kalk, scheibengedreht, Bdm ca. 16cm
Wandfragmente 1 Wandfragment Taf. 1, SE01, Nr. 1; FN4; F. außen und innen schwarz (reduzierend vielleicht durch sekundären Brand?), Ofl. eher rau, T. fett, M. mittelgrob 1 Wandfragment Taf. 6, SE01, FN1, Nr. 69; Verz. Kammstrich, F. außen weiß innen schwarz (reduzierend) , Ofl. mittelrau, T. sandig, M. eher fein 1 Wandfragment Taf. 6, SE05, FN7, Nr. 71; F. außen und innen weißgrau mit einem sekundären Brandfleck innen, Ofl. glatt, T. fett, M. sehr wahrscheinlich ausgebrannter mittelgrober Kalk
Mörtel (Taf. 5)
Stein (Taf.5) Wetzstein 2 Wetzsteinfragmente Taf. 5, SE20, FN25, Nr. 68; Quarzsandstein mit hellbrauner Farbgebung, Ofl. glatt, Maße: 65mm lang (gebrochen) und 50x40mm im Querschnitt, Gewicht: 213,4g+16,2g Tuff 1 Tuffstein Taf.5, SE07, FN28, Nr. 64; weißer Tuffstein mit Mörtelresten auf einer Stirnseite, Maße: 18,4cm lang, 13,7cm breit und 7cm hoch, Gewicht: 1,1kg 1 Tuffstein Taf.5, SE07, FN27, Nr. 63; weißer Tuffstein mit Brandspur
Knochen (Taf.6) 1 Kieferknochen Taf. 6, SE13, FN10, Nr. 72; Unterkieferknochen mit Zähnen 1 Fußwurzelknochen Tafl. 6, SE01, FN11, Nr. 70; Fußwurzelknochen eines Rindes
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11. Tafeln
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31
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12. Detailpläne Die Detailpläne wurden von Mag.a Isabella Greußnig erstellt und dem Autor dankenswerterweise zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Die Anordnung erfolgt nach Schnitten, wobei zuerst die Harris-Matrix, die Profile und anschließend die einzelnen Stratigraphischen Einheiten – von Top zu Bottom – dargestellt werden.
33
13.1. Harris-Matrix, Schnitt 1
34
13.2. Schnitt 1, Profil
35
13.3. Schnitt 1, Stratigraphische Einheiten
36
37
38
39
13.4. Harris-Matrix, Schnitt 2
40
13.5. Schnitt 2, Profil
13.6. Schnitt 2, Stratigraphische Einheiten
41
42
13.7. Schnitt 3, Stratigraphische Einheiten
43
13.8. Harris Matrix, Schnitt 4
44
13.9. Schnitt 4, Profil
45
13.10.
Schnitt 4, Stratigraphische Einheiten
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47
48
49
50
13. Literatur ANDERELE 1951:
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14. Versicherung des Autors "Hiermit gebe ich die Versicherung ab, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten und nicht veröffentlichten Publikationen entnommen sind, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form weder im In- noch im Ausland (einer Beurteilerin/ einem Beurteiler zur Begutachtung) in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt."
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Report "Der Burgstall von Rietschach. Bachelorarbeit 2016.pdf "