Der Annia-Tryphaina Sarkophag in Thessaloniki. Heroisierung und Selbstdarstellung, Akten des Symposiums Römische Sarkophage, Marburg, 2-8. Juli 2006, Marburger Beiträge zur Archäologie Band 3, Marburg 2016

May 23, 2017 | Author: T. Stefanidou-Tiv... | Category: Iconography
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Archäologisches Seminar der Philipps-Universität Marburg

MARBURGER BEITRÄGE ZUR ARCHÄOLOGIE BAND 3

AKTEN DES SYMPOSIUMS RÖMISCHE SARKOPHAGE Marburg, 2.–8. Juli 2006 unter Mitarbeit von KARIN KIRCHHAINER und HEIDEMARIE KOCH herausgegeben von GUNTRAM KOCH

T. Stefanidou-Tiveriou Der Annia Tryphaina-Sarkophag in Thessaloniki. Heroisierung und Selbstdarstellung.

Zusammenfassung

Der Sarkophag der Annia Tryphaina in Thessaloniki ist eines der interessantesten Exemplare der lokalen Sarkophage dieser Stadt. Er kombiniert in seiner Form kleinasiatische mit attischen Elementen und ist durch seine Inschrift 134/135 n. Chr. datiert. Bemerkenswert ist, daß in seinem Inneren drei Bestattungen gefunden worden sind, die mit in den Reliefs dargestellten Figuren in Zusammenhang gebracht werden können. Annia Tryphaina, die den Sarkophag zu Lebzeiten bestellt hatte, bildet die zentrale Figur des Sarkophagfrieses, wo sie als Bürgerin und sogar vermutlich als Isispriesterin dargestellt ist, aber hauptsächlich als Heroine inmitten von vier Reiterheroen. Dieselbe wird weiterhin an der linken Ecke des Kastens als Brustbild, das aus einem Akanthuskelch herauskommt, dargestellt. Das Brustbild eines Greises in der entsprechenden rechten Ecke muss mit dem in der Inschrift als ihrem Vater erwähnten Annius Bassus identifiziert werden. Die übrigen Figuren, die als Reiterheroen im Fries und als Büste im Giebeldeckel dargestellt sind, müssen Personen darstellen, die in der Inschrift kollektiv als Verwandte der Annia Tryphaina erwähnt werden und die das Recht hatten, in dem Sarkophag beigesetzt zu werden. Zwei von den Reitern, die als Jünglinge charakterisiert werden, sind wohl mit den zwei toten Kindern zu identifizieren, deren Skelette in dem Sarkophag entdeckt wurden. Schließlich könnte der Mann im Giebel, der besonders hervorgehoben wird, mit dem dritten, dem einzigen erwachsenen Toten des Sarkophags in Zusammenhang gebracht werden.



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