„Das Waldviertel – Ein Burgenviertel?“ Diese lapidare Feststellung trifft voll und ganz auf das Waldviertel zu – nirgendwo sonst in Ostösterreich findet sich eine solche Dichte an Burgen und Adelssitzen. Die Marktgemeinde Gars am Kamp, am Ostrand des Waldviertels, am Übergang zum Weinviertel gelegen, umfasst auf einer Gesamtfläche von ca. 50,5 km² 14 Katastralgemeinden. Auf das gesamte Gemeindegebiet entfallen insgesamt 15 Ansitze, davon gelten sieben als fraglich oder heute nicht mehr vorhanden. Die meisten der mittelalterlichen Wehrbauten sind heute weitgehend abgekommen bzw. allenfalls als Ruinen oder Burghügel mit den Außenbefestigungen in Form von Wall und Graben erhalten. Gleichwohl finden sich in und um Gars einige der hervorragendsten Beispiele der mittelalterlichen Wehr- und Repräsentationsarchitektur Niederösterreichs.
Herrschaftsmittelpunkte vom Frühmittelalter bis zur Neuzeit
Ronald Kurt Salzer, MMag. phil., geb. 1984 in Zwettl-Niederösterreich. Absolvent der Diplomstudien Ur- und Frühgeschichte sowie Geschichte an der Universität Wien mit Diplomarbeiten zur Burg Grafendorf in Stockerau. Seit 2010 Mitglied im Verlagskomitee der Reihe „Soziologie und Geschichte“ bei Franco Angeli in Mailand, seit 2012 Beiratsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. Derzeit Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter, u. a. an der NÖ-Burgendatenbank, und Absolvierung des Master-Studiums Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien.
GARSER BURGE N
GARSER BURGEN
Martin Obenaus, Mag., geb. 1975 in Horn, NÖ, Matura 1993 ebenda. Seit 1993 Studium der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien. 1998/99 Präsenzdienst an der Pioniertruppenschule Klosterneuburg. 2001 – 2003 und 2005 – 2007 Grabungsfachkraft bzw. Grabungsleiter beim Verein ASINOE. Studium 2007 mit Magister abgeschlossen. Zwischen 2004 und 2015 Untersuchung der frühmittelalterlichen Talsiedlung und des Gräberfeldes in Thunau am Kamp. Seit 2014 mit der Grabungsfirma SILVA NORTICA Archäologische Dienstleistungen OG selbständig in der Bodendenkmalpflege tätig.
Ralph Andraschek-Holzer, Mag. Dr. phil., geb. 1963 in Horn, NÖ, leitet die Topographische Sammlung der Niederösterreichischen Landesbibliothek in St. Pölten. Er unterhält eine rege Ausstellungs- und Publikationstätigkeit; Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Topographische Ansichten und das historische Klosterwesen. Das wissenschaftliche Oeuvre des in Wien lebenden Autors umfasst über 130 Arbeiten.
N E G R U B GARSER Herrschaftsmittelpunkte vom Frühmittelalter bis zur Neuzeit
Anton Ehrenberger, Mag. art., geb. 1953, Maler und Grafiker, Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Mitglied des St. Pöltner Künstlerbundes und der Gruppe „raumgreifend“ in Krems, langjähriger Leiter des Zeitbrücke-Museums in Gars; berufliche Tätigkeiten: Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Krems und Kunsterzieher am BG Krems, Piaristengasse. Atelier: Gars, Marktgasse 56
Oliver Fries, MSc., geb. 1983 in Krems/Donau, NÖ, Bauforscher mit Büro in Tulln. Zuletzt postgraduales Studium an der Donauuniversität Krems, Zentrum Baukulturelles Erbe, Masterthesis zum Thema Bauforschung an historischen Dachwerken in der Wachau und dem südlichen Waldviertel. Neben der historischen Bauforschung widmet sich der Autor u. a. der denkmalpflegerischen Projektsteuerung und Restaurierungsplanung auf der Burg Gars am Kamp. Sein fachlicher Schwerpunkt liegt auf der Architektur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Neben der Erforschung der anonymen bäuerlichen Baukultur gilt sein Interesse der Stärkung der Denkmalpflege im ländlichen Raum.
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Report "Burgen und abgekommene Adelssitze auf dem Gebiet der Marktgemeinde Gars am Kamp "