Balthasar Neumann - die Statue vor der Kreuzkapelle und ihr Modell

May 28, 2017 | Author: S. Falkenstein | Category: Würzburg, Kitzingen
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ETWASHÄUSER KIRCHWEIH-GENERALER

Balthasar Neumann Balthasar Neumann wurde 1687 in Eger geboren. Im Alter von 24 Jahren kam er nach Würzburg, wo er nach einer Lehre als Feuerwerker und anschließend als Geschützgießer 1714 in die hochfürstlich-würzburgische Schloss-Leibkompanie eintrat und 1717 am Türkenfeldzug teilnahm. Seine Ernennung zum Würzburger Baudirektor erfolgte 1728. Ein Jahr später war er bereits Baudirektor für das gesamte militärische, kirchliche und zivile Bauwesen der beiden Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie für die Privatschlösser des Fürstbischofs. Seitdem prägte er Franken und vor allem die Residenzstadt Würzburg durch seine Bauwerke. 1753 verstarb Neumann in Würzburg und wurde in der Marienkapelle beigesetzt. In Kitzingen schuf er mit der Kreuzkapelle den architektonischen Prototyp für seine großen Wallfahrtskirchen (s. folgende Beiträge).

die Statue vor der Kreuzkapelle und ihr Modell, ein spätes Meisterwerk von Klaus Rother

tatuette "Balthasar Neumann" im Stadtmuseum

Im Jahr 2013 wurde von der Ehefrau Klaus Rothers, Inge Rother, dem Städtischen Museum Kitzingen eine kleinere Bronze- Statuette als Schenkung überlassen. Es handelte sich um das Modell zur Großplastik „Balthasar Neumann“. Diese Statuette ist der Großplastik sowohl in der Gewandung als auch im Standmotiv gleich. Sie zeigt aber doch eine kleine Abweichung: Der Blick des Baumeisters folgt den Plänen in der rechten Hand, mit welchen er offenbar stolz auf sein geniales Bauwerk, die Kreuzkapelle verweist. Anders die Großplastik „Balthasar Neumann“! hier wendet der Würzburger Baumeister den Blick nicht mehr den eigenen Bauplänen in der erhobenen Rechten und der Kreuzkapelle zu, sondern er richtet den Blick aufmerksam nach Süden, in die Ferne, dem Main und der Stadtgrenze zu. Man spürt nun, dass dieser geniale Baumeister offenbar noch ETWAS mehr vorhatte... In dieser kleinen aber entscheidenden Abweichung zwischen Modell und Skulptur offenbart sich nun aber auch die Genialität des Künstlers Klaus Rother, der dieses Detail während seines Schaffensprozesses erkannt und sein Konzept zu dieser Plastik entsprechend verändert hat!

Vor der Etwashäuser Kreuzkapelle befindet sich seit 2001 eine Bronze- Statue „Balthasar Neumann“. Sie zeigt den Baumeister in Lebensgröße. Diese Statue ist ein Alters- und Meisterwerk des am 22. Mai 2003 in Kitzingen verstorbenen Kitzinger Bildhauers und Kulturpreisträgers Klaus Rother. Sie zeigt den Baumeister in höfisch barocker Tracht mit den Bauplänen in der erhobenen Rechten. Großplastik "Balthasar Neumann" vor der Kreuzkapelle

Klaus Rother wurde am 6. August 1925 als zweites Kind des bekannten fränkischen Künstlers Richard Rother in Fröhstockheim geboren. Nach einem Notabitur am Kitzinger Realgymnasium und der Rückkehr aus dem Krieg nahm er eine Maler- und Stukkateurlehre in Würzburg auf. Von 1949 – 1955 studierte Klaus Rother in München Bildhauerei, um anschließend in Kitzingen am Goldberg sein Atelier und Wohnhaus zu errichten. Klaus Rother schuf in kirchlichem wie privatem Auftrag Denkmäler, sakrale Gegenstände, Plastiken, Reliefs sowie Arbeiten in Ton und Bronze. Sie schmücken den öffentlichen Raum, Schulen, Friedhöfe Museen und private Gärten in Kitzingen und Umgebung. 1985 erhielt Klaus Rother den Kulturpreis der Stadt Kitzingen.  Text: Stephanie Falkenstein 35



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