Ausgrabungen an dem mittelalterlichen und neuzeitlichen Kirchhof in Fintel Ergebnisse zu Kirchenbau, Bestattungswesen und Friedhofsbelegung - Excavations in the medieval and modern church yard in Fintel. Results concerning church construction, burial rites and cemetery allocation

June 8, 2017 | Author: Stefan Hesse | Category: Historical Archaeology, Medieval Archaeology, Burial Practices (Archaeology), Middle Ages, Mittelalterarchäologie, Kirchenbauten - Mittelater - Barockzeit, Cemetery Studies, Churchyard, Neuzeitarchäologie, Kirchen Friedhöfe, Monastries, Bestattungsritus, Church Building, Elbe-Weser Dreieck, Klöster, Kirchenbauten - Mittelater - Barockzeit, Cemetery Studies, Churchyard, Neuzeitarchäologie, Kirchen Friedhöfe, Monastries, Bestattungsritus, Church Building, Elbe-Weser Dreieck, Klöster
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Description

Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme)

Band 19

Herausgegeben im Auftrag des Landkreises Rotenburg (Wümme) und der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e. V. durch Stefan Hesse

2015

Kommissionsverlag Isensee Verlag, Oldenburg

Die Archäologischen Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) erscheinen als Organ des Landkreises Rotenburg (Wümme). Seit 2000 werden sie gemeinsam mit der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e.V. herausgegeben. Die Archäologischen Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) wurden 1990 von W.-D. Tempel begründet. Für den Inhalt der Beiträge, die Gestaltung der Abbildungen und deren Nachweis sind die Autoren verantwortlich.

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISSN: ISBN:

0946-8471 978-3-7308-1237-2

Redaktion: Stefan Hesse, Uwe Meitzner Satz und Layout: Stefan Hesse mit LATEX Übersetzungen: Frauke Möbius (FM) Umschlaggestaltung: Stefan Hesse Umschlagbilder: Ausgrabung Lavenstedt, bronzezeitliches Messer aus Buchholz/Vorwerk (Fotos: S. Hesse) Druck und Binden: Druckhaus Breyer GmbH, Diepholz Printed in Germany © 2015 Landkreis Rotenburg (Wümme) Kommissionsverlag Isensee Verlag, Oldenburg

Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) 19, 2015

Ausgrabungen an dem mittelalterlichen und neuzeitlichen Kirchhof in Fintel Ergebnisse zu Kirchenbau, Bestattungswesen und Friedhofsbelegung

Stefan Hesse

Schlagwörter: Kirche; Friedhof; Kirchhof; Mittelalter; Neuzeit; Fintel; Kloster; Antoniterorden; Bestattungen Keywords: Church Buildings; cemetery; church yard; middle ages; modern times; Fintel; monastery; Hospital Brothers of St. Anthony; burials

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Historische Nachrichten zum Kirchenbau

Die Quellenlage zum Kirchenbau in Fintel, Gemarkung Fintel, Samtgemeinde Fintel, Ldkr. Rotenburg (Wümme), ist wie vielerorts bei kleineren Ortschaften als dürftig zu bezeichnen.1 Der Zeitpunkt der Errichtung des ersten Kirchenbaus in Fintel ist unbekannt. Eine Notiz in einem 1630 abgefassten Bischofkatalog sieht den Verdener Bischof Hermann um die Mitte des 12. Jahrhunderts als Gründer der Kirche. Dieser zeitliche Ansatz ist jedoch Die Kapelle in Fintel unterstand der Pfarrkirche von Schneverdingen. Der Einfachheit halber wird im Folgenden von einer Kirche gesprochen, unabhängig von ihrem kirchenrechtlichen Status. – Zur Geschichte der Kirche in Fintel aufgrund der schriftlichen Überlieferung siehe den Beitrag von Lürssen in diesem Band. 1

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eher unwahrscheinlich, ebenso wie eine bisweilen von Heimatforschern aufgebrachte Vermutung, die Kirche könne möglicherweise schon im 7. Jahrhundert von irischen Missionaren errichtet worden sein.2 Die einzige schriftliche Quelle aus dem Mittelalter, in der die Finteler Kirche Erwähnung findet, ist eine 1443 geschlossene Vereinbarung zwischen dem Verdener Bischof Johann III. von Asel und einem Antoniusboten aus der Grünberger Generalpräzeptorei. Dort wird u. a. aufgeführt, dass die Kapelle vor der Erhebung des Bischofs Johann erbaut wurde. Somit kann die Errichtung eines ersten Kirchenbaus in die Zeit vor 1426 gesetzt werden.3 Wie in der oben genannten Urkunde deutlich wird, hatte der Antoniterorden eine Zeit lang prägenden Einfluss auf die Kirche in Fintel. Der Antoniterorden ist als Spitalbruderschaft im 11. Jahrhundert in Südfrankreich entstanden und konstituierte sich 1247 als ein den Augustinerregeln unterworfener Orden.4 Die Antoniter gliederten ihre Niederlassungen in Generalpräzeptoreien (Haupthäusern), Präzeptoreien (Tochterhäuser) und Termineien (Stützpunkte). Sie unternahmen weite Almosen-Sammelfahrten (Queste), in vorher ausgewiesene Bezirke (Balleien). Für ein derartiges Quest benötigten die Antoniusboten die Sammelerlaubnis der jeweils zuständigen Bischöfe, in der u. a. die Aufteilung der Einkünfte geregelt wird. Der Sammelbezirk der Grünberger Generalpräzeptorei – zu der Fintel gehörte – umfasste nach einer 1401 ausgestellten Papsturkunde die Diözesen Bremen, Verden, Minden, Paderborn und Osnabrück.5 Für das Jahr 1443 gewährt der Verdener Bischof die obige Sammelerlaubnis für den Antoniusboten Johannes aus dem Grünberger Haupthaus (Generalpräzeptorei im Ldkr. Gießen).6 In diesem Schriftstück ist auch erstmals das Antoniuspatrozinium für Fintel nachgewiesen. Das Antoniuspatrozinium ist in Nordwestdeutschland relativ selten. Die erste Kirche bzw. Kapelle mit einem derartigen Patrozinium im Bistum Verden ist für Bispingen belegt (1293).7 In Westfalen und Niedersachsen fand das Antoniuspatrozinium besonders im 14./15. Jahrhundert vermehrt Verbreitung. 2 Siehe hierzu ausführlich Lürssen 1993, bes. 80, und Stamann 2002, 45 f. Vgl. auch Lürssen in diesem Band S. ??– Hier spiegelt sich der häufig zu bemerkende Wunsch der Heimatforschung wider, möglichst viele lokale Phänomene mit möglichst alten Traditionen zu versehen. 3 Hier ist die Vermutung von Lürssen (in diesem Band) treffend, dass der Bau wohl im späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert entstanden ist. 4 Eckhardt 2012, 409. 5 Eckhardt 2012, 409. 6 Lürssen 1993, 89. Eckhardt 2012, 409. 7 Lürssen 1993, 83.

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In der sogenannten „Spangenbergschen Chronik“ des Andreas von Mandelslo (1519–1585)8 wird erwähnt, dass in der Zeit des Bischofs Bartold II. von Landesbergen (1470–1502) die Antoniter in Fintel ein Kloster errichten wollten und dort bereits eine Kirche mit „Wohnung“ erbaut hätten.9 Möglicherweise erwägten die Antoniter in Fintel eine Präzeptorei für die Diözesen Bremen und Verden zu errichten.10 Dies ist nicht unwahrscheinlich, da für keine andere Generalpräzeptorei eine derart große Ballei belegt ist.11 Die Beziehung zu den Antonitern endete 1527, als der Landgraf von Hessen das Haus Grünberg aufhob.12 Die Wohnung – damit ist wohl die Unterkunft der Mönche gemeint – wurde 1548 von Anton von Weyhe abgebrochen und deren Steine in das Alte Land gebracht.13 Leider gibt es keine weiteren Quellen, die diese Mitteilung bestätigen würden. Mandelslo erwähnt kein Baudatum, führt die Nachricht über den Bau aber zwischen Ereignissen aus dem Jahr 1487 und 1488 auf. Der Bau könnte somit zwischen 1470 (Amtsantritt Bischofs Bartold von Landesbergen) und 1488 (Eintrag bei Mandelslo) erfolgt sein. Das von Luneberg Mushard 1708 in seiner „Monumenta nobilitatis antiquae“ genannte Erbauungsdatum 1480 und die Datierung des Baus in das 16. Jahrhundert durch Friedrich Freudenthal können verworfen werden.14 Denkbar ist ebenso, dass die Antoniter gar keinen neuen Bau errichteten, sondern die vorhandene Kapelle in eine Kirche umwandelten und baulich erweiterten.15 Dies kann aber wohl nach den Ergebnissen der archäologischen Grabungen verworfen werden. Der mutmaßlich geplante Bau eines Klosters ist wohl der Reformation zum Opfer gefallen. Es ist vielleicht aber auch möglich, dass der Bau bei kriegerischen Auseinandersetzungen im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde.16 Der Flurname „Kloster“ ließ P. Hessmann den Standort der Klosterkirche am südöstlichen Rande der Haxloher Felder vermuten.17 Da sich hierauf jedoch bislang keinerlei archäologische Hinweise ergeben haben, ist dies wohl eher als Hinweis auf ehemaligen Klosterbesitz zu werten. Der 1720/1721 unter dem Pseudonym Cyriakus Spangenberg erschienen. Lürssen 1993, 96 und 112 f. 10 Eckhardt 2012, 409. 11 Mischlewski 1958, 52. 12 Eckhardt 2012, 409. 13 Mushard (1708) und Johann Hinrich Pratje (1774) nahmen das Datum fälschlich als Abriss der Kirche. 14 Lürssen 1993, 97 und Anm. 110. 15 Eckhardt 2012, 409. 16 So die Vermutung von Eckhardt (2012, 409). 17 Hessmann 1972, 285 und Anm. 32. 8

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Abbildung 1: Lage der Strohdachkirche und der benachbarten bäuerlichen Hofgebäude (orange) im Verhältnis zum Gebäudebestand im Jahr 2010 (rot) und der im Jahr 2011 errichteten Bauten (transparent).

Standort der Klosterkirche ist sicherlich im Umfeld des heutigen Kirchenbaus zu suchen (s. u.). Für 1649 ist die Errichtung einer sogenannten Strohdachkirche durch die Inschrift auf einem hölzernen Türsturz überliefert.18 Demnach darf man sich die Kirche als Bau aus Holz und Backstein mit einem Strohdach vorstellen, wie Fotografien aus dem späten 19. Jahrhundert belegen.19 Altar und Gerätschaften wurden aus der abgebrochenen Kirche übernommen.20 Die Lage der Strohdachkirche wurde 1882 von Bauunternehmer Dunkhase skizziert (Abb. 1). Der besagte Querriegel mit der Aufschrift „ANNO i649 . HABEN . DES . GV . DEN . ER BARN . iN . VANER . TO . FINTEL . DESE . KERK VNDE . HVS . GODT . TS . VEDER . GE . BVET“21 wurde nach dem Lürssen 1993, 76. Siehe Abb. ?? und Abb. ?? im Beitrag Lürssen in diesem Band. 20 Eckhardt 2012, 410. 21 Siehe Abb. 4 bei Lürssen in diesem Band.

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Abbruch der Strohdachkirche mit anderen Holzteilen als Feuerholz verkauft. Das beschriftete Holzstück hat man glücklicherweise aufgehoben und 1934 im Zuge einer Kirchenrenovierung im Turm über der Kircheneingangstür angebracht.22 Der heutige Kirchenbau im neugotischen Stil wurde 1882 bis 1884 erbaut (Kirchenweihe am 20.12.1884). Er wurde nicht auf dem Grundriss der älteren Kirche errichtet, da dieser Bauplatz zu klein für den geplanten Neubau war. Erst die Umsiedlung eines benachbarten Worthmann’schen Hofes machte den Kirchenbau möglich (vgl. Abb. 1).23 Vermutlich sagenhaften Ursprungs sind Mitteilungen über die Funktion als Wallfahrtsort in katholischer Zeit. Archäologische Belege an anderen Wallfahrtsorten zeigen ein anderes Gesamtbild, als es in Fintel beobachtet werden konnte (s. u.). Ebenso ist es bislang nicht bewiesen, ob sich ein Hospital in Fintel befand.24

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Archäologischen Untersuchungen

2.1

Ältere Funde

Es gibt nur wenige Nachrichten über Funde aus der Zeit vor den archäologischen Ausgrabungen der Jahre 2010 und 2011 in Fintel. Lediglich von Formsteinen eines älteren Kirchenbaus liegen Berichte vor, die bereits 1872 in der Umgebung der Kirche und 1883 beim Bau der heutigen Kirche gefunden wurden.25 Da 1872 die Strohdachkirche noch stand, verweisen die Funde darauf, dass zumindest die ältere Klosterkirche schon in Massivbauweise ausgeführt wurde, wie auch die archäologischen Untersuchungen bestätigen sollten (s. u.).

2.2

Archäologische Grabungen 2010–2011

Seit den Jahren 2005 und 2006 wurden Planungen von der Gemeinde Fintel und der Kirchengemeinde Fintel vorangetrieben, sowohl einen Neubau der Stamann 2002, 372. Stamann 2002, 364. 24 Lürssen 1993, 100 f. 25 Lürssen 1993, 97. Stamann 2002, 46. 22

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Abbildung 2: Übersichtsplan des Baubestandes 2010/2011 (geplante Bauten sind transparent dargestellt) sowie der archäologischen Grabungsflächen.

bestehenden Leichen- bzw. Aussegnungshalle als auch ein neues Kirchengemeindezentrum in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche zu errichten (Abb. 2). Im Zuge der Umsetzung des Bauvorhabens wurden vom 24.09.2010 bis 29.11.2010 sowie vom 23.03.2011 bis 19.04.2011 archäologische Untersuchungen notwendig, die die Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme) durchführten.26 Es entstanden zwei Ausgrabungsflächen, die sich an der Grundfläche der zu errichtenden Bauten orientierten. Die Teilfläche 1 mit einer Größe von 144 m2 umfasste den Bereich der neuen Leichenhalle (Abb. 12–18), die Teilfläche 2 mit einer Gesamtfläche von 314 m2 eine Teilfläche des Gemeindezentrums (Abb. 7). Es war nicht notwendig, die gesamte Fläche des geplanten GeEs ist an dieser Stelle dem engagierten Grabungsteam Dank auszusprechen. Die wissenschaftliche Leitung lag bei St. Hesse, die Leitung vor Ort bei I. Neumann. Das Grabungsteam bestand aus: Burkhard Brunotte, Jörg Roszka, Achim Böhling, Leonie Prehn, Werner Mattik, Birte Damm, Sandra Dickhoff, Adrian Dierkes, Deike Mund und Bastian Voges. 26

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meindezentrums zu untersuchen, da die Ausdehnung des Friedhofs sowohl anhand alter Karten bekannt war als auch während der Ausgrabungen deutlich sichtbar wurde (vgl. Abb. 3). Weiterhin war von den Baumaßnahmen nur ein Teilbereich des Friedhofs betroffen.

2.2.1

Methode

Die ersten 30 cm Oberboden wurden maschinell abgetragen. Es zeigte sich bereits in der ersten Teilfläche, dass Bestattungen schon in dieser geringen Tiefe anzutreffen sind (Abb. 12). Die gesamte Fläche 1 wurde anschließend per Hand weiter abgetieft. Baumaschinen kamen hier nur noch für die Umschichtung von Abraum zum Einsatz. In der Teilfläche 2 musste hingegen aufgrund des immer näher rückenden Bautermins der Bagger auch für Arbeiten auf Befundniveau eingesetzt werden, jedoch nur in den Bereichen, in denen mit einer geringeren Belegungsdichte zu rechnen war. Auf diese Weise konnte der gesamte westliche Teil der Fläche 2 schnell dokumentationsreif erschlossen werden. Diese zeitsparende Methode wurde notwendig, da der geplante Bau durch EU-Mittel gefördert wurde, deren Gewährung an definierte Fristen gebunden war. Die archäologischen Untersuchungen sollten aber nicht die Gesamtfinanzierung und damit die generelle Durchführung des Bauprojektes gefährden. Die Flächen wurden in künstlichen Schichten gegraben, da der Boden in weiten Teilen einen durchgehenden homogenen humosen Aufbau besaß, in dem Befunde kaum vom umgebenden Erdreich zu trennen waren und somit eine Grabung nach natürlichen Schichten nicht durchführbar war. Die sichtbaren Funde und Befunde wurden sofort eingemessen (Sargnägel, metallene Sargbestandteile, Einzelknochen etc.; Abb. 3) und mit einer Befundnummer bzw. Fundnummer gekennzeichnet. Anschließend wurden bei Bestattungen die erhaltenen Knochen vom Sand befreit und für die Dokumentation vorbereitet. Die Skelette wurden anfänglich alle im Maßstab 1:10 analog gezeichnet (Abb. 4). Da sich jedoch während des Fortgangs der Grabungsarbeiten eine nicht unbedingt erwartete hohe Anzahl an erhaltenem Knochenmaterial andeutete, dokumentierte man nur noch fotogrammetrisch. Hierzu erhielt jeder Befund mindestens vier Messpunkte. Sie dienten neben der Einmessung des Gesamtbefundes vor allem der späteren fotogrammetrischen Entzerrung. Das Planum wurde dafür unter Einbeziehung der markierten Messpunkte möglichst verzerrungsfrei fotografiert. Daraufhin erfolgte die Entzerrung im

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Abbildung 3: Grabungsflächen mit Einzeleinmessungen, an denen sich die Belegungsdichte des Friedhofs ablesen lässt (blau = Sargbeschläge incl. Nägel, violett = Einzelknochen).

GIS und die Vektorisierung bzw. Nachbearbeitung (Abb. 5). Im GIS27 entstand durch die Einmessung der Befundkontur ein Polygon, das bei späterer Nachbearbeitung durch die umgezeichnete Vektorgrafik des Befundes gefüllt werden konnte. Auf eine direkte Einmessung jedes Knochens vor Ort im GIS musste mit Blick auf den hierbei entstehenden großen Arbeits- und Zeitaufwand im Feld und die zu erwartende hohe Datenmenge in der Datenbank verzichtet werden. Dieses Vorgehen beschleunigte die Arbeit im Feld und verlagerte einen nicht unerheblichen Arbeitsanteil in den Innendienst, der jedoch nicht mehr unter dem vorgenannten Zeitdruck stand. Der Vorteil der reinen digitalen Dokumentation vor Ort liegt lediglich in der zeitlichen und räumlichen Verlagerung von Arbeitskapazitäten. Nachteilig sind natürlich die nicht mehr mögliche Überprüfung, Abgleich und Rückkopplung der Zeichnungen mit dem Originalbefund und die daraus resultierende geringere Detailtiefe. Nicht alle Strukturen sind auf Fotos erkennbar. 27 Im Feld wurde ArcGIS der Firma ESRI und in der Aufarbeitung zusätzlich QGIS als Open-Source-Softwarelösungen verwendet.

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Abbildung 4: Arbeitsfluss bei analoger Dokumentation im Feld am Beispiel von Bestattung 1. 1 Zeichnung im Maßstab 1:10 und Fotodokumentation, 2 Georeferenzierung der Zeichnung im GIS, 3 Vektorisierung und Bearbeitung.

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Abbildung 5: Arbeitsfluss bei digitaler Dokumentation im Feld am Beispiel der Bestattung 357. 1 Digitalfoto, 2 im GIS entzerrtes und georeferenziertes Foto, 3 vektorisierte und nachbearbeitete Zeichnung.

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Abbildung 6: Ossuarium für die wiederbestatteten Knochen der ausgegrabenen Bestattungen mit Hinweistafel. Im Hintergrund ist das Gefallenendenkmal, das neue Gemeindezentrum und die Kirche zu sehen.

Bei einigen braucht man den haptischen Eindruck für eine genauere Ansprache. Die Vor- und Nachteile des methodischen Vorgehens müssen bei jeder Grabung als Einzelfallentscheidung abgewogen werden. Das Knochenmaterial wurde komplett geborgen und nach Befunden bzw. Individuen getrennt verpackt und beschriftet. Es hat sich bislang noch kein allgemein gültiger Konsens über den Umgang mit menschlichem Skelettmaterial aus archäologischen Grabungen herausgebildet.28 In anderen Ländern, vor allem Nordamerika und Australien, wird die Problematik stärker diskutiert.29 Die Kreisarchäologie hat sich in diesem Fall zusammen mit der Kirchengemeinde für eine Wiederbestattung entschieden. Hierfür wurde nach Abschluss der Ausgrabungsarbeiten eine Art Ossuarium errichtet, in denen die Skelette mit luftdurchlässiger Verpackung (perforierte Plastiksäcke) und Fundkarte (PVC) eingebracht wurden (Abb. 6). Die Lage der einzelnen Indi28 Für den Bereich der Museen und Magazine gibt es mehrere Leitlinien. Hingewiesen sei an dieser Stelle auf die „Grundpositionen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zum Umgang mit menschlichen Überresten“ von 2015 und die „Empfehlungen zum Umgang mit menschlichen Überresten in Museen und Sammlungen“ des Deutschen Museumsbundes von 2013. 29 Kümmel 2009, 24. – Siehe als Beispiel aus deutscher Sicht: Dietrich 2013.

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viduen wurde zusätzlich auf einem Plan erfasst und mit der Grabungsdokumentation im Ortsarchiv der Kreisarchäologie abgelegt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die wiederbestatteten Skelette ihren Wert als Träger kulturgeschichtlicher Information für spätere Untersuchungen nicht verlieren. Eine anthropologische Untersuchung des Skelettmaterials fand nicht statt. Die Wiederbestattung wurde in unmittelbarer Nähe des ursprünglichen Bestattungsplatzes und noch innerhalb des ehemaligen Friedhofsgeländes am 07.10.2011 im Rahmen einer kirchlichen Andacht vorgenommen. 2.2.2

Kirchhof und Bestattungen

Frühmittelalterliche Gräberfelder lagen ebenso wie prähistorische in der Regel abseits der Siedlungen, oftmals an dem Verlauf alter Wege orientiert. Hier konnte der Platz für die Bestattungen beliebig dem Bedarf angepasst werden. Es bestand somit nicht die Notwendigkeit, ältere Bestattungen durch neuere zu überlagern. Die Verlagerung der Bestattungsplätze in das Umfeld von Kirchen (ad sanctos) und damit in den zentralen Siedlungsbereich ist ein Prozess, der im sächsischen Gebiet vermutlich im 8. Jahrhundert mit den Vorschriften des „Capitulatio de partibus Saxoniae“ von 782 beginnt und erst im 10./12. Jahrhundert seinen Abschluss findet.30 Nun war man aber mit dem Problem konfrontiert, dass der Platz begrenzt war und eine Bestattung somit nicht für immer (in aeternum) Bestand haben konnte. Neue Gräber überlagern und stören ältere. Wichtig war einzig der Verbleib der Bestattung auf dem Friedhof.31 Die ersten Friedhöfe verlagerte man bereits seit dem 16. Jahrhundert wieder vor die Ortschaften, da man aufgrund der vermuteten Dämpfe und Ausdünstungen der Toten gesundheitliche Gefahren von diesen befürchtete. Diese Ansicht setzte sich aber erst im Zeitalter der Aufklärung (17./18. Jahrhundert) im größeren Maßstab durch.32 Hinzu kam, dass seit der Reformation die Theorie vom Fegefeuer abgelehnt wurde. Dadurch wurde ein Heiliger oder die Hinterbliebenen, die für das Seelenheil des Verstorbenen Sorge trugen oder diese in Auftrag gaben, nicht mehr benötigt. Das Schicksal lag alleine in der Hand Gottes. Man suchte nun eher Grünewald 2003, 9. Binder, Krause 2010, 114. Blaich 2013, 75 ff. und 181. – Umstritten ist in der neueren Forschung, ob die „Capitulatio de partibus Saxoniae“ nicht für ganz Sachsen, sondern eher für spezielle Regionen eine Gültigkeit besaß (Blaich 2013, 123 Anm. 529). 31 Kenzler 2015, 149. 32 Vick 2009, 49 ff. Binder, Krause 2010, 115. Kenzler 2015, 153. Schomann 2015, 114. 30

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einen Ort der Stille und der Kontemplation.33 In Fintel wurde der Friedhof an der Kirche bis 1879 genutzt. Am 17.08.1879 weihte man den neuen Friedhof am Rande des Ortes, worauf der alte außer Gebrauch gesetzt wurde.34 Das Friedhofsgelände35 umfasste zum Zeitpunkt der archäologischen Untersuchungen eine Fläche von 2774 m2. Die stark nach Westen ausdünnende Belegung lässt jedoch eine kleinere tatsächlich genutzte Fläche von 1980 m2 vermuten (vgl. Abb. 3). Bei den archäologischen Untersuchungen 2010/2011 wurden insgesamt 458 m2 ergraben, das entspricht 16,5% der Gesamtfläche bzw. 23,1% der vermutlich genutzten Fläche. Die Belegungsdichte ist relativ hoch, was bei lange genutzten Friedhöfen aber auch nicht weiter überrascht. Auf den untersuchten 458 m2 fanden sich etwa 344 Bestattungen, das entspricht einer Dichte von 1,3 Bestattungen pro Quadratmeter.36 Die hohe Belegungsdichte führte schließlich dazu, dass 149 von 219 Primärbestattungen (68%) durch später eingebrachte Gräber gestört wurden. Nach der Aufgabe der Friedhofsnutzung 1879 war dessen ehemalige Funktion noch deutlich zu erkennen, bis in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die letzten alten Grabsteine bis auf wenige Ausnahmen von der Friedhofsfläche entfernt wurden. Damit war das Gefallenendenkmal aus den 1950er-Jahren mit einer Fläche von 293 m2 das bestimmende Element auf dem Friedhof (siehe Hintergrund Abb. 6). Es wurde seinerzeit auf einem bis zu einen Meter mächtigen Bodenauftrag errichtet, was – sicherlich eher ungewollt – die archäologische Denkmalsubstanz vor schädlichen Einflüssen schützte. Der alte Baumbestand aus Eichen, Buchen und Pappeln gibt dem Friedhofsareal einen parkähnlichen Charakter, der sich bis heute gehalten hat. Dieser Eindruck verstärkt sich noch durch die barrierefreie Begehbarkeit und die bewusste Nutzung als Begegnungsort im Zusammenhang mit dem neu errichteten Gemeindezentrum. Es scheint eine an mehreren Orten zu beobachtende neuere Entwicklung heutiger Zeit zu sein, Friedhöfe und Kirchenhöfe wieder verstärkt zu einem Ort der Begegnung und Kommunikation zu machen, wie sie bereits in früheren Zeiten genutzt wurden (s. u.).

Kenzler 2015, 151. Stamann 2002, 376. 35 Kirchhof und Friedhof können am Beispiel Fintel synonym verwendet werden. 36 Beim Friedhof in Freiburg (Breisgau), der vom 12. bis in das 16. Jahrhundert bestand, konnte eine Belegungsdichte von 5 Bestattungen pro Quadratmeter beobachtet werden (Jehnisch, Bohnet 2015, 316). In Tostedt betrug die Belegungsdichte des 9.–13. Jahrhunderts 0,3 Bestattungen pro Quadratmeter (Drescher 1985, 75). 33

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In den Fokus der archäologischen Forschung und Denkmalpflege sind Bestattungsplätze des Spätmittelalters und der Neuzeit erst in den letzten 20 Jahren gerückt.37 Dies liegt u. a. an dem Umstand, dass die Friedhöfe häufig bis heute genutzt werden und somit archäologischen Untersuchungen nicht zur Verfügung stehen. Andererseits wurden diese aufgrund der Beigabenarmut der Bestattungen bisher eher als Forschungsfeld der Anthropologie und Baudenkmalpflege38 gesehen. Allmählich hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch mittelalterliche und neuzeitliche Bestattungen und der zugehörige Bestattungsplatz Träger kulturgeschichtlicher Informationen sind, die auch mit archäologischen Methoden erforscht werden sollten und deren Erkenntnisse auch für die archäologische Forschung und Denkmalpflege von Interesse ist. Dennoch beruhen die meisten archäologischen Untersuchungen zur neuzeitlichen Friedhofstopografie – wie auch die hier vorliegende – auf Notgrabungen im Umfeld von Baumaßnahmen in oder um städtische Pfarrkirchen. Wie allzu oft üblich in der Archäologie geht auch hier die Schere zwischen ergrabenen und publizierten Komplexen immer weiter auseinander. Bestattungen Auf dem Friedhof in Fintel können folgende Bestattungsarten unterschieden werden: 1. Bestattung im Verband (primäre Bestattung; insgesamt 219) (a) im Sarg (b) im Leichentuch (c) ohne Nachweis eines Behältnisses 2. Knochendepots (sekundäre Bestattung; insgesamt 95) 3. Schädeldepots (sekundäre Bestattung; insgesamt 30) Die weitere Untergliederung des Bestattungstyps 1 hat eher deskriptiven Charakter, da der fehlende Nachweis eines Sarges nicht gegen sein ehemaliges Vorhandensein spricht. Eisennägel und Sargbeschläge sowie Bodenverfärbungen sind als Hinweise auf einen Sarg zu werten. Die große Anzahl der 37 38

Vgl. Binder, Krause 2010, 116; Kenzler 2011, 9 ff.; 2015, 148. Tarlow 2015, 1. Siehe hierzu: Schomann 2015.

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Funde (vgl. Abb. 3) lässt hier eine hohe Anzahl an Särgen vermuten. Die Erhaltungsbedingungen für Holzsärge sind im sandigen Erdreich des Friedhofs in Fintel ausgesprochen schlecht. Sie waren bestenfalls als dunkle Verfärbungen in der Grabgrube sichtbar und hatten in diesem Zustand schon den Großteil ihrer Zellsubstanz verloren. Die sieben Befunde, in denen sich Überreste von Sarghölzern fanden, stellten insofern auch eine Ausnahme dar, weil sie aus Eiche gefertigt wurden. Vermutlich wurden ansonsten eher Weichhölzer wie Kiefer oder Fichte zum Bau der Särge verwendet.39 Der Gebrauch von Eichenholz sorgte zwar für gute Erhaltungsbedingungen der Sargkonstruktion, die Knochen waren jedoch vielfach bis zur Gänze vergangen. Ein Beispiel dafür ist die räumlich etwas getrennt liegende Gräbergruppe 367, 368 und 372 (Abb. 22 und 23), deren Grablegen ausnahmslos in Eichensärgen erfolgte und bei denen der Zersetzungszustand, möglicherweise aufgrund der Gerbsäureeinwirkung des Eichenholzes, sehr weit fortgeschritten war.40 Auch für den ergrabenen Bereich ist es aus den genannten Gründen nicht möglich, die Anzahl der Bestattungen mit Sarg aufzuführen und beispielsweise sozialgeschichtliche Aussagen damit zu verknüpfen, zumal man auch mit der Verwendung von Holzdübeln im Sargbau rechnen muss.41 Daher kann ein Sarg vergehen, ohne archäologisch nachweisbare Spuren zu hinterlassen. Eine ungewöhnliche Konstruktion ist bei der Bestattung 23 zu beobachten (Abb. 19). Jeweils vier Backsteine wurden am westlichen und am östlichen Ende der Bestattung linear aufgereiht. Vermutlich dienten sie als Substruktion, um einen Sarg zu tragen. In einer einfachen Grube überrascht eine derartige Konstruktion, die man doch eher bei Bestattungen in einer Gruft o. ä. erwarten würde. Denkbar wäre hier vielleicht die Deutung als Tragkonstruktion in Zeiten starker Regenfälle. In diesem Fall könnten sie ein zu starkes Einsinken oder Abkippen des Sarges in den aufgeweichten Boden verhindern. Die Konstruktion bleibt auf dem Finteler Friedhof singulär.

Gleiche Überlegung bei Drescher 1985, 75. – In Tostedt waren die Erhaltungsbedingungen wesentlich besser, so konnte von 193 Bestattungen bei 108 die genauen Sargmaße angenommen werden, bei weiteren 59 zumindest rekonstruiert werden (Drescher 1985, 83). 40 Bei dieser Gruppe könnte man auch eine sozialgeschichtliche Deutung des Befundes in Erwägung ziehen (vgl. die Gruppe der „großen Erwachsenen“ in Eichensärgen in Tostedt; Drescher 1985, 84). 41 Vick 2009, 42. 39

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Es ist wie bei anderen Friedhöfen mit einer großen Anzahl an Bestattungen ohne Sarg zu rechnen.42 Gekreuzte Beine wie bei den Bestattungen 285 (Abb. 21) könnten auf die Verwendung eines Leichentuchs (Bestattungstyp 1b) hinweisen. Dies muss aber nicht zwangsläufig so sein, da auch bei der Bestattung 73 derart gekreuzte Unterschenkel festgestellt werden konnten, obwohl hier eine Sargbestattung durch entsprechende Beschläge nachgewiesen werden kann. Als Knochen- und Schädeldepots werden Häufungen von menschlichen Knochen und/oder Schädeln bezeichnet, bei denen sich die Gebeine eines oder mehrerer Individuen außerhalb ihres Verbandes befanden. Die Knochen- und Schädeldepots entstanden immer dann, wenn ein Totengräber bei der Anlage einer neuen Grabgrube auf alte Bestattungen stieß. Der Platz auf den Friedhöfen im Umfeld der Kirche war in einer geschlossenen Ortschaft stark begrenzt, so dass im Allgemeinen die Grabruhezeit in Mittelalter und früher Neuzeit nur etwa 8–10 Jahre oder weniger betrug. Wurden bei dem Aushub neuer Grabgruben ältere Bestattungen erfasst – was auf länger genutzten Friedhöfen regelhaft vorkam –, hing der weitere Umgang mit den menschlichen Überresten stark von den jeweiligen Totengräbern (und vermutlich Pastoren) ab, besonders wenn es kein gesondertes Ossuarium für derartige Fälle gab. Einen bisweilen weniger sorgsamen Umgang mit den Überresten zeigen sowohl Bildquellen als auch Schnittspuren und Brüche durch Grobwerkzeug an archäologisch untersuchten Friedhöfen dieser Zeit.43 In Fintel und anderenorts ließ sich hingegen auch nachweisen, dass die Behandlung älterer Bestattungen durchaus mit Umsicht geschehen konnte. Die erkennbaren Knochen älterer Bestattungen wurden bei der Anlage einer neuen Grabgrube in der Regel aufgelesen und den Überresten der gestörten Bestattung beigelegt oder in den Zwischenraum zwischen dem Sarg der neuen Bestattung und der Wand der Grube deponiert.44 Dies betraf vor allem die massiveren Knochen und den Schädel, die sich am besten erhalten haben und aufgrund ihrer Größe auch am deutlichsten zu erkennen waren. Die Anlage der Depots folgte keiner klaren Regel. Neben sorgfältig abgelegten Knochenstapeln fanden sich auch Skelette, deren Teile offenbar achtlos aus dem Verband verschoben und auf der ursprünglichen Bestattung abgelegt wurde. Bemerkenswert sind die zahlreichen Schädeldepots. Entweder waren Der Friedhof von Neustadt an der Orla wies nur bei 3% der Bestattungen einen Sarg auf (Petzold 2012/2013, 248). 43 Ariès 1991, 80. Binder, Krause 2010, 115. 44 Vergleichbares ist beispielsweise in Essen nachweisbar (Brand 2013, 235). 42

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die Schädel überproportional gut erhalten – was den Beobachtungen an den anderen Bestattungen jedoch nicht entspricht – oder der Schädel wurde als signifikantes Merkmal einer Persönlichkeit mit besonderer Umsicht bedacht. Letzterer Überlegung entspricht auch die herausgehobene Bedeutung des Schädels in Kunst und Symbolik.45 Ein Beinhaus oder größere Knochengruben sind nicht nachgewiesen. Neben der Deponierung mehrerer Exemplare wurden Knochen aber auch einzeln umgelagert. Insgesamt 149 vielfach sehr kleine menschliche Einzelknochen waren gleichmäßig verteilt in den beiden Teilflächen zu beobachten (vgl. Abb. 3), ohne dass man sie einer Bestattung oder einem Depot hätte zuordnen können. Aufgrund des Zeitdrucks erfolgte deren Einmessung als Einzelobjekte (Punkt) mit Lagekoordinaten in den Gesamtplan. Auf eine fotogrammetrische Dokumentation mit anschließender Detailansprache wurde verzichtet. In einem Fall konnten zwei Tote in einer Bestattung nachgewiesen werden. Hier wurde ein Säugling (Bestattung 283) vermutlich zusammen mit seiner Mutter (Bestattung 281) in das Grab gelegt (Abb. 20). Ungewiss ist, ob es sich um eine Doppelbestattung (zum gleichen Zeitpunkt bestattet) oder um eine zeitnahe Nachbestattung in einem Grab handelt. Die Kombination Mutter mit Säugling/Kleinstkind ist nicht ungewöhnlich, da die Geburt sowohl für die Mutter als auch für das Kind ein hohes Risiko darstellt, das gerade in Zeiten schlechter medizinischer Versorgung bzw. Kenntnisse nicht unterschätzt werden darf.46 Es gibt zwar auch weitere Grabgruben, in denen zwei oder mehr Bestattungen liegen, doch kann aufgrund der schwierigen Befunderkennung eher davon ausgegangen werden, dass sich in diesen Fällen mehrere Grabgruben so überlagern, dass sie als ein großer Grubenbefund erscheinen. Die Grabgruben müssen nicht sehr tief gelegen haben. Aus hygienischen Gründen wurde in Lübeck 1704 eine Tiefe von mindestens einer Elle verordnet, was in etwa 0,6 m entspricht.47 Beim Friedhof der St. Lambertikirche in Lüneburg wurden z. T. sehr dicht unter der Oberfläche befindliche Gräber beobachtet.48 Die Gräber befanden sich teilweise dicht an dicht und überlagerten bzw. störten ältere Bestattungen. Diese Dichte der Bestattungen Hierzu Günther 2011. Siehe beispielsweise Blaich 2013, 21. 47 Vick 2009, 40. 48 Vick 2009, 40. 45

46

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ist regelhaft auf länger genutzten Friedhöfen anzutreffen.49 Diese Beobachtungen decken sich mit der Situation in Fintel. Dort wurden Gräber bereits nach 0,3 m angetroffen. Die tiefste Grabgrube reichte 1,9 m unter die heutige Oberfläche. Im Bereich der Teilflächen 1 und 2 konnten 135 Gruben beobachtet werden (vgl. Abb. 12–18, 7). Sie dienten entweder zur Aufnahme der Särge oder zur Ablage der Knochendepots. In den Plana 1–4 waren diese Eingrabungen aufgrund ihrer Kontrastarmut im homogenen Boden nur schwer zu erkennen. Vielfach deutet nur eine haptische Konsistenzänderung des Erdmaterials vereint mit einer Häufung von Sargnägeln auf eine Grabgrube. Eine verbesserte Sichtbarkeit erfolgte erst in den Plana 5 und 6 (etwa 1,4 m unter heutiger Oberfläche; Abb. 16–17). Bei 81 Befunden war die Form der Grabgrube noch gut zu erkennen. Sich überlagernde Grabgruben verloren im Erdreich ihre klaren Formen und waren nur noch als große konturlose Eingrabungen sichtbar. Nur in 79 erkennbaren Grabgruben haben sich Knochen der Bestattungen erhalten. Der Grund für diesen geringen Anteil liegt vermutlich im höheren Alter der Befunde in den tieferen Plana, wo die Grabgruben am besten sichtbar waren. Dort lagerten sie lange Zeit im kalkarmen Sand. Erst die jüngeren Bestattungen – und somit die mit den am schlechtesten erkennbaren Grabgruben – wurden in einem Boden eingebracht, der über Jahrhunderte hinweg mit Kalk angereichert wurde. Die Bestatteten befanden sich in ihrer überwiegenden Mehrzahl in WestOst-Ausrichtung, d. h. der Kopf des Toten lag im Westen und blickte nach Osten, da man von dort die Wiederkehr Christi am Jüngsten Tag vermutete. Die Ausrichtung variiert jedoch mehr oder minder stark. Dies ist auch bei anderen Friedhöfen zu beobachten50 und wohl damit zu erklären, dass die Ausrichtung nicht zwingend vorgeschrieben war. Gruppen von gleichartigen Abweichungen in der Ausrichtung nehmen wohl Bezug auf einen Kirchenbau oder Wege im Umfeld. Es konnte beobachtet werden, dass die unteren Lagen der Bestattungen – und damit mutmaßlich die älteren – in ihrer Ausrichtung von dennen der jüngeren Bestattungen abwichen. Das Phänomen, dass sich die Ausrichtung der Bestattungen an dem jeweiligen Kirchenbau orientierte, ließ sich an verschiedenen Fundplätzen nachweisen.51

Petzold 2012/2013, 245 mit einigen Beispielen. Beispielsweise Tostedt (Drescher 1985, 87). 51 Beispielsweise Freiburg (Breisgau; Jehnisch, Bohnet 2015, 317).

49 50

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80 cm

N

Abbildung 7: Plana 1–6 der Fläche 2.

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60 55

50

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30

20

10

8 6

5 2

0 Armhaltung 1

Armhaltung 2

Armhaltung 3

Armhaltung 4

Armhaltung 5

Abbildung 8: Beobachtete Armhaltungen bei den Bestattungen.

Es konnten fünf verschiedene Armhaltungen bei 76 Bestatteten beobachtet werden: 1. Hände im Becken- oder Bauchbereich gefaltet. 2. Arme parallel neben dem Körper. 3. Linker Arm angewinkelt über dem Becken-/Bauchbereich. 4. Linker Arm angewinkelt über der Brust. 5. Hände über der Brust gefaltet. Bei der Analyse der Armhaltungen ist zu berücksichtigen, dass sich die Haltung auch noch im Grab durch Verwesungsprozesse verlagern kann. Gesichert scheinen jedoch die Varianten mit gefalteten Händen über dem Becken oder Bauch (Armhaltung 1) sowie die gefalteten Hände über der Brust (Armhaltung 5). Die anderen Typen können Verlagerungen der ursprünglichen

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147

Armhaltung 1 oder 5 sein. Das geringe Vorkommen der parallelen Armhaltung (Armhaltung 2) kann möglicherweise mit der Enge des Sarges erklärt werden, der diese Armhaltung nur in Ausnahmefällen zuließ. Auffällig ist weiterhin, dass bei einseitiger Armhaltung über Brust oder Bauch/Becken stets nur der linke Arm angewinkelt war. Insgesamt ist dies siebenmal anzutreffen, nie jedoch mit dem rechten Arm. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass es sich dabei möglicherweise um keine spätere Verlagerung handelt, sondern dass die Armhaltung bewusst arrangiert wurde. Eher unabsichtlich kam es wohl zu Verlagerungen, bei der ein Arm hinter den Rücken des Verstorbenen geriet (Bestattung 365 und 414; Abb. 24 und Abb. 25). Denkbar wäre eine ungewollte Kippung des Sarges, bei dem der Körper hin- und herbewegt wurde. Da es sich bei dem Grab 365 um die Bestattung handelt, der auch Münzen mitgegeben wurde, ist hier aber u. U. an eine intentionale Immobilisierung des rechten Armes zu denken. Bei der Aufarbeitung des Gräberfeldes beim Kloster Ihlow (vor 1228 bis 1527) konnten verschiedene Zeitschichten der Armhaltung herausgearbeitet werden:52 Bei dem älteren Typus kreuzten sich die Hände am unteren Rippenbogen (entspricht etwa Armhaltung 5 in Fintel), wobei hingegen beim jüngeren Typus die Hände sich über dem Becken kreuzten (Armhaltung 1 in Fintel). Dies könnte auch für Fintel gelten, da die große Anzahl der Bestattungen mit Armhaltung 1 in der besseren Erhaltung der jüngeren Gräber seine Erklärung finden könnte. Sicher zu belegen ist dies jedoch nicht. Vergleichbar mit Ihlow ist die allgemeine Häufigkeit angewinkelter Ellenbogengelenke. Untersuchungen von Bestattungen im Kanton Berg konnten zwar einen Unterschied in der Armhaltung frühmittelalterlicher Gräber (Arme gestreckt) zu späteren (Arme angewinkelt) belegen, eine Unterscheidung innerhalb der Armhaltungen bei Bestattungen des Hochmittelalters bis zur Reformation war aber nicht mehr zu treffen.53 Funde Mit 2529 Objekten aus 133 Befunden stellten die Sargnägel (evtl. mit Zierbeschlägen) die größte Fundgruppe dar (vgl. Abb. 9,6–8 ).54 Über diese Beschläge und Nägel konnte oftmals die Position des Sarges bestimmt werden, auch Caselitz 1990, 51. Eggenberger, Ulrich-Bochsler, Schäublin 1983, 233 f. 54 Die Funde befinden sich unter der Inv.Nr. C 2011:0003 im Magazin der Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme). 52

53

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wenn das Holz schon längst vergangen war. Sofern einzeln sichtbar, wurden die Nägel als Einzelobjekte eingemessen und durch Einzelfundnummernvergabe gekennzeichnet (vgl. Abb. 3). In den meisten Bestattungen fanden sich 2–4 Nägel. Die metallenen Bestandteile des Sarges, besonders die Nägel, sind z. T. stark korrodiert und nur noch ansatzweise zu erkennen. Der Nachweis von metallenen Sargbestandteilen – und hier vor allem der Beschläge – kann nicht zwingend als Hinweis auf die soziale bzw. ökonomische Schicht des Bestatteten, respektive der Hinterbliebenen, gelten, da anderenorts selbst an bevorrechtigten Bestattungsplätzen nicht immer metallene Sargbestandteile nachgewiesen werden können.55 Dennoch drücken besonders Sargbeschläge einen Willen zur Repräsentation aus, der für die Gemeinschaft während der Aufbahrung sichtbar war. Für die Sargbeschläge (Abb. 9,7–8 ) und den Kopf der nagelartigen Zierstäbe (Abb. 9,6–7 ) wurde ein Zinn-Blei-Gemisch verwendet und in der Regel von Zinngießern oder Kleinschmieden hergestellt.56 Das zugegebene Blei sorgte für eine bessere Flussfähigkeit des Zinns und erhöhte ebenso die Härte des Materials nach dem Erkalten. Ein sicherlich nicht ungewollter Nebeneffekt war, dass man mit der Zugabe von Blei auf einige Mengen des teureren Zinns verzichten konnte. Es fanden sich 26 Keramik- und Glasfragmente sowie zahlreicher Bauschutt älterer Kirchenbauten in den Grabgrubenverfüllungen. Es handelt sich dabei aber nicht um Reste fragmentierter ganzer Gefäße, die als Beigabe oder Ähnliches zu interpretieren wären, sondern sind als Scherbenschleier der Nutzungszeit des Friedhofs zuzuschreiben. Vergleichbares findet sich häufig auf neuzeitlichen Friedhöfen.57 Im Mittelalter und in der Neuzeit waren Friedhöfe nicht Orte der Ruhe und Besinnung, sondern wurden als Lagerplatz oder Ort der Begegnung genutzt. Hiervon zeugen schriftliche Quellen und archäologisch nachgewiesene Standspuren von Speicherbauten sowie Funde zerscherbter Keramik im Friedhofsbereich. Friedhöfe waren „Brennpunkt des sozialen Lebens“, wie P. Ariès (1991, 83) sie bezeichnete. Sie waren öffentliche Räume, in denen man sich auch für profane Handlungen traf. A. Bernand umschreibt sie als „geräuschvollste, belebteste, turbulenteste und geschäftigste Gegend des ländlichen oder städtischen Gemeinwesens“.58 Für die St. Lambertikirche in Lüneburg siehe Vick 2009, 43. Vick 2009, 44. 57 Vgl. Binder, Krause 2010, 131 f. 58 Zitiert nach Ariès 1991, 86. 55 56

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Abbildung 9: 1 Fingerring aus Bestattung 114, 2 Scheibenknopf aus Bestattung 302, 3–4 Münzen aus Bestattung 365, 5 Knöpfe aus Glas oder „Porzellan“ aus Bestattung 368, 6–8 metallene Sargbestandteile. 1–4 M. 1:1, 5–8 M. 1:2.

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Auch wenn Funde von der profanen Nutzung des Friedhofs zeugen, so scheint die Anzahl und das Spektrum der Funde gegen einen Wallfahrtsort zu sprechen, wie bisweilen für Fintel vermutet wird. Archäologisch untersuchte Fried- bzw. Kirchhöfe von Wallfahrtsorten – wie etwa bei der Gnadenkapelle am Marienberg bei Lenzen, Kr. Prignitz,59 oder dem niedersächsischen Bad Münder60 – erbrachten Hinweise auf eine komplexe Infrastruktur für die Versorgung und Unterbringung der Pilger sowie zahlreiche Funde des täglichen Lebens. Bei zahlreichen heranströmenden Pilgern, wie dies für einen Wallfahrtsort typisch ist – wenn auch nur temporär –, müsste eine ganz andere Fundmenge und Fundzusammensetzung entstehen, als dies in Fintel nachgewiesen werden konnte. Daher ist auch die Deutung als Wallfahrtsort eher unwahrscheinlich. Erwartungsgemäß blieben die Bestattungen weitestgehend beigabenfrei. Nur zwei der Gräber bildeten in dieser Hinsicht die Ausnahme. Der Befund 114 enthielt einen schmalen Fingerring aus Buntmetall (Abb. 9,1 ). Im Befund 365 (Abb. 24) befanden sich in der Nähe der Halswirbelsäule 2 Münzen. Die Münzen sind stark verwittert und daher nicht genau zu bestimmen. Auf einer (Kat.Nr. 365.a) ist die Jahreszahl „17??“ zu erkennen, so dass die Bestattung wohl in das 18. Jahrhundert datiert werden kann (Abb. 9,3–4 ). Dies deckt sich gut mit der Beobachtung, dass Münzbeigaben besonders häufig vom 18. bis zum 20. Jahrhundert beobachtet werden können.61 Es kann aufgrund der Lage nicht mehr sicher bestimmt werden, ob die Münzen ehemals im bzw. auf dem Mund, auf den Augen oder unter dem Kopf deponiert wurden.62 Münzfunde sind in Kirchen und auf Friedhöfen nicht ungewöhnlich.63 Es handelt sich dabei vorwiegend um Verlustfunde im Zusammenhang mit der Kollekte und anderen Spenden und privaten Geschäften nach Beerdigungen und Messen. Die geborgenen Münzen aus Bestattung 365 sind jedoch als Beigabe zu interpretieren. Die geringe Zahl der Münzen spricht gegen eine Deutung als eingenähte Geldbörse, die dann eher zufällig ins Grab gelangt wäre. In neuzeitlichen Bestattungen sind häufiger Beigaben, auch Münzen, eingebracht worden, als vielfach vermutet wurde.64 Sie werden oft als Charonspfennige interpretiert,65 in Anlehnung an den Sagenstoff der klassischen Gossler 2009. Cosack 2003 (bes. 138 ff.). 61 Kenzler 2015, 165. 62 Zur möglichen Lage siehe Steuer 2002, 500. 63 Biermann 2011, 139. Krüger 2011, 193. 64 Hierzu Kenzler 2011, 10 f.; 2015, 165. Krüger 2011, 193 und Anm. 21. 65 Beispielsweise Krüger 2011, 193 und Anm. 21. Petzold 2012/2013, 250. 59 60

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Antike. Diese Interpretation wird aber aus gutem Grund von W. Hävernick (1982) und ihm folgend M. Schulze-Dörrlamm (2010, 364 ff.) bestritten. Eine Gleichheit der Handlung darf nicht mit der Gleichheit der Motivation verwechselt werden. Eine Kontinuität von der Antike bis in die Neuzeit scheint hier einfach zu gewagt und ohne hinreichende Beleg eines gleichen geistigen Hintergrundes des Handelns auch nicht statthaft. Denkbar wäre in diesem Sinne eher an einen Peterspfennig (tributum Petri).66 Als Gründe für die Mitgabe von einer oder einigen wenigen Münzen wird u. a. aufgeführt, dass eine derartige Sitte (vor allem die Deponierung im Mundbereich) Nachzehrer und Wiedergänger verhindern soll.67 Die Münzen können aber auch symbolisch für die Ablösung einer Schuld oder Zahlung an den Toten bzw. Ausstattung mit Vermögen stehen.68 Der Brauch zur Münzbeigabe in Gräbern ist bis in das 20. Jahrhundert hinein bekannt, aber wenig praktiziert worden.69 Auffällig ist, dass bei dem Grab 365 nicht nur Münzen mitgegeben wurden, sondern sich auch der rechte Arm unter dem Körper befindet. Möglicherweise wurde er hier bewusst platziert, was an eine Art Fixierung oder Immobilisierung denken lässt. Direkte Hinterlassenschaften der Totenkleidung existierten nur fragmentarisch in den Befunden 367 und 390. Im Befund 367 konnte im Kopfbereich der Bestattung eine Bedeckung, möglicherweise einer Haube oder eines Tuches (sogenannte Schute), nachgewiesen werden (Abb. 22). Die Textilreste aus dem Befund 390 wurden ebenfalls nicht näher bestimmt. Sie fanden sich im gesamten Sargbereich und gehörten wahrscheinlich zu einem Totenhemd. Indirekte Hinweise auf Bekleidung, die möglicherweise über das Totenhemd hinausging, gab es aus den Befunden 115 und 368. Eine kleine Anzahl Knöpfe im Befund 368 lagen noch in situ (Abb. 22 und Abb. 9,5 ). Die Knöpfe bestehen entweder aus Glas oder sie sind als „Porzellanknöpfe“ anzusprechen, die aber nicht aus Kaolin, sondern aus pulverisiertem Feldspat bestehen.70 Vermutlich wurde noch sehr lange an der Sitte der Bestattung im Totenhemd festgehalten und die Bekleidung des Toten mit seiner Tagestracht wurde Schulze-Dörrlamm 2010, 365. Kenzler 2015, 165. Schulze-Dörrlamm 2010, 365. Mit Beispielen aus Kemnitz: Hahn-Weishaupt 2009. 68 Steuer 2002, 502. Schulze-Dörrlamm 2010, 365. Kenzler 2015, 165. 69 Dies ergab eine Umfrage zum Atlas der Deutschen Volkskunde 1934 (Hävernick 1982, 43). Siehe auch Kenzler 2015, 165. 70 Derartige „Porzellanknöpfe“ wurden in Frankreich und Deutschland ab dem 19. Jahrhundert hergestellt (Ranseder 2015, 195). 66

67

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nur in Ausnahmen durchgeführt.71 Dieser Befund ist sehr interessant, da in anderen Gegenden der Verstorbene seit dem Barock in festlicher Kleidung bestattet wurde, sicherlich unter dem Aspekt der öffentlichen Aufbahrung des Toten.72 Waschschüsseln oder andere Objekte, die der Totenwaschung dienten, fanden sich erwartungsgemäß nicht in den Gräbern, da im Elbe-Weser-Dreieck derartige Objekte zerstört, aber nicht mitgegeben wurden.73 2.2.3

Baubefunde

In der Fläche 2 konnte mit den Befunden 289 und 450 ein Fundament eines rechteckigen Ost-West ausgerichteten Massivbaus (Abb. 10) entdeckt werden. Auf Höhe von Planum 2 der Teilfläche 2 waren etwa 64 Granitfindlinge als bis in den anstehenden Boden eingegrabene Steinsetzung mit einer Breite von 0,9 m (entspricht etwa 3 Fuß) sichtbar. Auf den größeren Steinen befanden sich vereinzelt noch kleinere Exemplare in Trockenbauweise. Die Mauerstärke spricht für einen Bau, der auch im Aufgehenden massiv ausgeführt wurde. Die Steinsetzung konnte an ihrer westlichen Seite auf einer Länge von 8,2 m nachgewiesen werden. Das südliche Fundament wurde auf einer Länge von knapp 4 m erfasst. Die Steinsetzung des Fundaments war nicht mehr komplett erhalten. Der Verlauf der Fundamentausbruchsgrube (Befund 450) ermöglichte in der Teilfläche 2 eine Rekonstruktion des Verlaufs. Die Ausbruchgrube setzte sich noch bis zu einer Tiefe von 0,2 m unter Planum fort. Die alte Oberfläche konnte nicht beobachtet werden, so dass man keine sichere Fundamenttiefe ermitteln kann. Der Ausbruchsgraben war angefüllt mit nicht mehr nutzbaren Steinen und Steinbruch. Das systematische Abbrechen massiver Kirchenbauten bis in das Fundament hinein ist bei zahlreichen anderen Kirchenbauten bzw. Massivbauten im Allgemeinen vom Mittelalter bis weit in die Neuzeit bekannt.74 Die Fundamente des Baus wurden durch später eingebrachte Gräber 315 und 321 sowie durch das Knochendepot 337 geschnitten (Abb. 10). Der Bau war somit schon obertägig nicht mehr sichtbar, als die Bestattungen in den Ähnlicher Befund in Tostedt (Drescher 1985, 87). Für Sachsen: Kenzler 2015, 159. 73 Siehe hierzu Kenzler 2015, 163 (bes. auch Abb. 8.7). 74 Beispielsweise in Tostedt, Ldkr. Harburg (Drescher 1985, 44), oder in der spätmittelalterlichen Wüstung Vriemeensen bei Meensen, Ldkr. Göttingen (Hesse 2003, 157 ff.). 71

72

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Abbildung 10: Baubefunde in Fläche 2 und angrenzende Bestattungen. Die erschlossene Fortsetzung der Mauerflucht ist gekennzeichnet.

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Boden eingebracht wurden. Den Mehraufwand bei der Anlage der Grabgrube hätte man anderenfalls wohl vermieden und auch vermeiden können. Nach der Entfernung der Steine des Fundamentes wurden darunter keine Knochen oder andere Reste von Bestattungen festgestellt. Der Bau muss somit errichtet worden sein, als die Belegung des Friedhofs noch nicht sehr dicht war oder der Kirchhof noch nicht als Bestattungsplatz genutzt wurde. Die überlagernden Gräber zeigen, dass der Abbruch des Baus zu einem Zeitpunkt geschah, als der Kirchhof noch längere Zeit als Bestattungsplatz genutzt wurde. Es kann sich somit nicht um die Fundamente der Strohdachkirche handeln, da diese erst abgerissen wurde, nachdem der Friedhof nicht mehr als Begräbnisstätte genutzt wurde. In welchem Zusammenhang zum Bau die Pfostengrube 335 steht, konnte nicht abschließend geklärt werden. Möglicherweise gehört sie zu Konstruktionen im Zuge der Errichtung des Baus oder aber ist als Spur einer früheren Geländenutzung zu deuten. Es ist davon auszugehen, dass die nachgewiesenen Fundamente eines Massivbaus zu einer Kirche gehörten. Hierauf deutet nicht nur die Ost-WestAusrichtung, sondern auch die Nähe zum Standort der Strohdachkirche. Kirchen weisen auch bei einer Mehrphasigkeit eine hohe Platzkonstanz auf. Nach bisher bekannter Überlieferung (s. o.) sind mehrere Kirchenbauten in Fintel bekannt (in zeitlicher Reihenfolge): 1. Kapelle (errichtet vor 1426) – unbekannte Bauweise. 2. Klosterkirche, erbaut durch die Antoniter (errichtet zwischen 1470 und 1488) – Massivbau. 3. Strohdachkirche (1649 errichtet) – Fachwerkbau (in Abbildungen und Kartenwerken nachgewiesen) mit Abmessungen von etwa 9,4 m x 13,1 m. 4. Heutiges Kirchengebäudes (1884 geweiht) – Massivbau (noch vorhanden). Aufgrund der massiven Ausführung und der räumlichen Nähe zur Strohdachkirche ist der Bau vermutlich mit der Klosterkirche gleichzusetzen. Auffällig ist der nach Osten verschobene Standort der Strohdachkirche, der in der exakten Flucht der archäologisch ergrabenen Strukturen liegt. Es ist denkbar, dass die Klosterkirche länger war als die spätere Strohdachkirche, da sie neben der dörflichen auch der geplanten klösterlichen Gemeinschaft den ausreichenden Platz und das geeignete Umfeld bieten musste. Beim späteren

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Bau der Strohdachkirche wurden dann wohl die Fundamente der Klosterkirche genutzt, der Kirchenbau aber insgesamt verkürzt. Unter der Annahme, dass man bei der Verkürzung den Altarstandort beibehalten hat, hätte die Klosterkirche eine Breite von über 8,2 m und eine Länge von mindestens 22 m besessen. Einige als Streufunde geborgene Dachziegel vom Typ Mönch-und-Nonne geben einen Hinweis auf die harte Dacheindeckung dieses Kirchenbaus. Formsteine, die als Altfunde bekannt sind (s. o.), deuten auf einen aufwendigeren Baustil hin. In der Grabung konnten auch Hinweise auf den ältesten Kirchenbau entdeckt werden. Im Planum 5 ist ein merklicher Wechsel der Orientierung der Gräber von Ost-West zu Nordost-Südwest zu beobachten, der in den Plana 6 und 7 noch deutlicher wird (Abb. 11). Unter der Annahme, dass sich die Gräber parallel zum Kirchenbau befinden (wie bei den Gräbern der Plana 1–5, die dann der Klosterkirche und der Strohdachkirche zuzuordnen sind), deutet dieser Befund auf einen weiteren, in der Grabungsfläche nicht direkt nachgewiesenen Kirchenbau hin, der in seiner Ausrichtung stärker in Richtung Südwest-Nordost abweicht. Da im Planum 6 und 7 die Gräber vorwiegend in der Teilfläche 1 nachgewiesen wurden, scheint sich der Bau etwas östlich oder nördlich des Standorts der Klosterkirche und der Strohdachkirche befunden zu haben. Wenn man davon ausgeht, dass alle Bauten bekannt sind, so lässt sich dieser ältere Bau nur mit der Kapelle gleichsetzen, die vor 1426 gebaut wurde. Zusammenfassung Bei archäologischen Notgrabungen in den Jahren 2010 und 2011 konnten auf dem ehemaligen Friedhof in Fintel insgesamt 344 Bestattungen aus dem Mittelalter und der Neuzeit dokumentiert werden. Nach dem Abschluss der Ausgrabungsarbeiten wurden alle geborgenen Knochen in einem neu errichteten Ossuarium vor Ort wiederbestattet. Sonderbestattungen konnten bis auf eine Doppel- oder Nachbestattung (vermutlich Mutter mit Kind) nicht festgestellt werden. Beigaben sind wie zu erwarten kaum vorhanden. Lediglich ein Fingerring und zwei Münzen konnten Gräbern zugeordnet werden. Die Münzen sind als Peterspfennige oder zur Bannung eines Nachzehrers oder Wiedergängers zu deuten. Ansonsten handelte es sich bei den getätigten Funden vorwiegend um Sarg- oder Kleidungsbestandteile sowie Hinweise auf die Nutzung des Friedhofs als öffentlichen Kommunikationsraum. In Fläche 2 konnten die Reste eines Kirchenbaus angeschnitten werden, der wohl mit der sog. „Klosterkirche“ der Antoniter gleichzusetzen ist, die zwischen 1470 und

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Abbildung 11: Die Ausrichtung der Bestattungen in den Plana 1–4 (oben) und 6–7 (unten).

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1488 errichtet und vor 1649 abgebrochen wurde. Die unterschiedliche Ausrichtung älterer Gräber geben weiterhin einen Hinweis auf die vor 1426 errichtete Kapelle, deren Standort jedoch nicht exakt lokalisiert werden kann.

Excavations in the medieval and modern church yard in Fintel. Results concerning church construction, burial rites and cemetery allocation During emergency excavations in 2010 and 2011 a total of 344 burials from the middle ages as well as from modern times could be documented for the former cemetery in Fintel. After the end of the excavations, all recovered bones were placed in a newly constructed ossuary on site. With the exception of one double or secondary burial (probably a mother with her child) no special burials could be noted. As expected, there were few grave goods. Only a single finger ring and two coins could be associated with burials. The coins can be interpreted either as Peter’s Pence or as wards against a vampire or a revenant. All other finds are either components of coffins or clothing, as well as indicators for the use of the cemetery as a public place of communication. In area 2, remains of a church building were discovered, which most likely belong to the so-called „monastery church“ of the Hospital Brothers of St. Anthony which was constructed between 1470 and 1488, and torn down before 1649. The different orientation of the older graves provides a pointer for the chapel constructed before 1426, the site of which could not be localized precisely, however. (FM)

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3

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Katalog

Befunde 1. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Im Beckenbereich stark zerdrückt. In der Grabgrube liegt Material der oberen Schuttschicht. Vgl. Abb. 4. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 1) 2. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; die linke Seite des Skeletts fehlt stellenweise. Vermutlich entfernt bei der Anlage von Bestattung 10. In der Grabgrube liegt Material der oberen Schuttschicht. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 2) 3. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Befund durch andere Bestattungen gestört. Die linke Tibia und Fibula sind verlagert, ebenso die linke Scapula, die sich im Brustbereich fand. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 12) 4. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 5) 5. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Grabgrube ist schuttfrei. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 6) 6. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium durch die Ausgrabungsarbeiten beschädigt. Zähne teilweise vorhanden. Auf der rechten Seite des Bestattung erkennt man im anstehenden Boden die Eingrabung der Grabgrube. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 13) 7. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Zähne vorhanden. Cranium im Bereich der Orbita eingedrückt. Körper über die Längsachse nach links gekippt. Geringe Anteile Schutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 14) 8. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich linker Humerus verrutscht. Armhaltung 2. Gesichtsbereich und Maxilla fehlen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 15)

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9. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett nur ab Hüftbereich erhalten. Armhaltung 1. Rechtes Bein fehlt ab der Hüfte. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 7) 10. Bestattung; ohne Körperverband; unklarer Zusammenhang der Knochen aus dem gestörten Originalverband. Unklare Schutteinlagerung. Stört Bestattung 2. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 87) 11. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Skelett durch Baggerarbeiten gestört. Vermutlich Armhaltung 1. In der Grabgrube liegt Material der oberen Schuttschicht. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 8) 12. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. In der Grabgrube liegt Material der oberen Schuttschicht. Um das Skelett zeigen sich Spuren der Grube (17). (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 16) 13. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Beschädigungen des cranialen Bereichs durch Baggerarbeiten. Zähne vollständig. In der Grabgrube befindet sich Material der oberen Schuttschicht. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 9) 14. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; das Skelett ist nur im oberen Körperviertel vorhanden. Im Corpus mandibulae fehlen alle Zähne. Die Profilwand der Teilfläche begrenzt die mögliche Dokumentation. (a) metallene Sargbestandteile (FNr.10) 15. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Unvollständig dokumentierte Bestattung, da durch Teilfläche begrenzt. Tibia und Fibula nicht mehr im Verband. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 17) 16. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Cranium seitlich eingedrückt. Schuttlage im Befund. Bestattung liegt auf einem weiterem Grab. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 18) 17. Grube, Planum 1 (a) Bestattung 12

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18. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Bestattung liegt in Schuttschicht. Alle Zähne fehlen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 19) 19. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Kopf und linke Schulter liegen außerhalb der Teilfläche 1. Befund unvollständig unterhalb des Femurs. Schuttlage im Befund. Der Schädel wurde aus der Baugrubenwand geborgen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 20) 20. Schädeldepot; Cranium ohne Knochenverband. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 21 und 87) 21. Bestattung; Linke Körperseite komplett entfernt bei Anlage der Bestattung 34. Rechte Seite stark gestört durch Bestattung 37. Zusätzlich liegt ein Corpus mandibulae einer anderen Bestattung im Skelettbereich. Cranium seitlich verdreht in Richtung Norden. Schuttlage in der Bestattung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 26) 22. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. In der Grabgrube liegt Material der Schuttschicht. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 11) 23. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Cranium nach rechts gedreht. Armhaltung 1. Im Schulterbereich sowie unter Fibula und Tibia befindet sich jeweils eine flache Ziegelsteinlage, vermutlich als Substruktion des Sarges (Abb. 19). 24. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Brustbereich eingedrückt. Teile des Schädels fehlen. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 22) 25. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Extremitätenknochen nur unvollständig erhalten. Blickrichtung nach Norden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 90) 26. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Befund ohne rechte Seite. Extremitätenknochen unvollständig. Kopf überstreckt nach hinten. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 24)

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27. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; als Folge von postmortalen Verlagerungen befindet sich der rechte Unterarm über der Bauchmitte. Außerdem fehlt die rechte Beinseite komplett und bei der linken Tibia und Fibula. Schuttanteile im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 23 und 87) 28. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Befund durch Teilflächenprofil begrenzt, daher unvollständig. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 25 und 88) 29. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Humerus fehlt auf beiden Seiten. Geringe Schuttanteile im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 27) 30. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; rechter Unterarm aus dem Verband gelöst. Zähne vorhanden. Schuttanteile im Befund. 31. Schädeldepot; Cranium ohne weiteren Knochenverband. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 35) 32. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 3. Durch Druck verschoben. Der Körper liegt über Querachse in Richtung Süden um 6 cm tiefer als die Nordseite. Rechter Unterarm angewinkelt im Hüftbereich. Befund liegt in Grabgrube 65. Schuttanteile im Befund. Im Hüftbereich befindet sich Knochendepot 64. (a) Knochendepot 64 (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 31) 33. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Oberkörper fehlt ganz. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Bauschutt im Befund. Durch spätere Bestattungen gestört. Linker Os temporale fehlt. Tibia beidseitig nur noch fragmentarisch vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 30) 34. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. In der Bestattung liegt Material der Schuttschicht. Cranium bei Grabung beschädigt. Zähne nur teilweise vorhanden. Stört Bestattung 21. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 33) 35. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 3. Komplette Rechte Körperhälfte durch spätere Bestattungen gestört. Zähne weitgehend in gutem Zustand erhalten.

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36. Schädeldepot; stark geschädigt durch Knochendekomposition. Cranium mit einem Unterarmfragment. Liegt in der Schuttlage. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 28) 37. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 3. Bestattung in der Schuttlage. Zähne gut erhalten, weitgehend komplett. Stört Bestattung 21. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 34) 38. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; unterer Skelettbereich durch Bestattung 42 gestört. Becken und Beine fehlen im Originalverband, sind aber vermutlich unterhalb der Bestattung 42 deponiert worden. Zähne vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 29) 39. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Cranium im Bereich Orbita und Os frontale beschädigt und nach hinten gekippt. Maxilla fehlt. Corpus mandibulae in situ ohne Zähne. Im Bereich der Patella durch Betonplatte (Betondachpfanne) gekappt. Störungen der Schuttschicht im Befund. 40. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Unklare Zuordnung der Skelettbestandteile zueinander. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 39) 41. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch das Oberteil des Skeletts vorhanden. Zudem fehlt die rechte Armseite. Bauschutt im Befund. Corpus mandibulae ist nach vorne verlagert. Stört Bestattung 38. 42. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Unterschenkel links liegt verlagert auf dem rechten Unterschenkel. Zähne sind vollständig erhalten. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 37) 43. Schädeldepot; Cranium. Möglicherweise gibt es Bestandteile des Skeletts im Depot 144. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 36) 44. Schädeldepot; Cranium. Möglicherweise gibt es Bestandteile des Skeletts im Depot 144. 45. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; linker Os temporale und Os zygomaticum gestört. Schuttlage im Befund. Cranium ungewöhnlich breit mit teilweise vorhandenen Zähnen. 46. Schädeldepot; Cranium. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 87)

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47. Schädeldepot; mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. 1 Schädel und diverse Extremitätenknochen. Durch Teilflächenprofil begrenzt. Bauschutt im Befund. Mindestens ein Individuum. 48. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; gestörte Bestattung besteht nur noch aus den unteren Beinextremitäten. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 40) 49. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 2. Befund durch Teilflächenprofil begrenzt, daher unvollständig. Zähne vorhanden. Geringer Anteil Schutt in der Bestattung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 38 und 88) 50. Knochendepot; Anhäufung von mehreren Knochen. Bei Anlage der Grabgrube der Bestattung 68 zusammen in der Grube deponiert. 51. Schädeldepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Schädelfragment. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 41 und 88) 52. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Schädel durch Baggerarbeiten beschädigt. Keine Zähne. Im Fußbereich der Bestattung befindet sich ein Knochendepot älterer Bestattungen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 42) (b) Knochendepot 57 53. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium stark verdrückt und zur Seite gedreht. Corpus mandibulae zahnlos. Linke Seite von Schulter bis Hüfte gestört. Extremitäten durch Dekomposition unvollständig. Geringe Anteile der Schuttschicht vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 43) 54. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium stark nach links verschoben und eingedrückt. Geringe Mengen Bauschutt im Befund. Zähne im Corpus mandibulae vorhanden. Im Unterschenkelbereich ist die Grabgrube 60 im anstehenden Boden zu erkennen. Das Skelett ist teilweise im Hüftbereich gestört. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 44) 55. Schädeldepot; stark zerdrückter Schädel ohne Knochenverbund. Im Umfeld von Bestattung 56 mit Schädeldepot 74 zusammen in einer Grabgrube eingelagert. Daneben befinden sich diverse Einzelknochen ohne Zusammenhang. 56. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Im Wesentlichen verlagerte Einzelknochen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 45)

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(b) Schädeldepot 55 (c) Schädeldepot 74 57. Knochendepot; im Fußbereich der Bestattung 52. 58. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; sehr starke Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich Kinderskelett (im Corpus mandibulae kommt die zweite Zahnreihe nach). Geringe Anzahl erhaltener Knochen noch im Bereich der unteren Extremitäten vorhanden. Überlagerung von Bestattung 61. 59. Knochendepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. 5 Femurfragmente, 3 Unterschenkelfragmente, 1 fragmentiertes Cranium, diverse Hüftfragmente. Mindestens drei Individuen. Von Schuttlage gestört und durch nachträgliche Bestattungen beschädigt. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 89) 60. Grube, Planum 2 (a) Bestattung 54 61. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch Extremitätenknochen vorhanden. Überlagert Bestattung 58. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 46) 62. Schädeldepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium aus umgelagerter Bestattung ohne weitere Knochen. 63. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; umlagegestört; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Linke Körperseite durch spätere Bestattung gestört. Rechte Extremitätenknochen unvollständig. Wird von Bestattung 67 gestört. 64. Knochendepot; im Oberkörperbereich der Bestattung 32 befindet sich zwei Extremitätenknochen, die keiner Bestattung eindeutig zugeordnet werden können. 65. Grube, Planum 2 (a) Bestattung 32 66. Schädeldepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Schädel ohne Verbindungen zu einem Knochenverband. 67. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Zähne teilweise vorhanden. Linke Seite im Schulter- bis Beckenbereich durch die Nachbarbestattung gestört. Auf der rechten Skelettseite liegen die Beinknochen des Skeletts 63. Befund 67 schneidet 63. Die Extremitätenknochen sind nicht mehr vollständig vorhanden. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 289)

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68. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Cranium durch Ausgrabungsarbeiten leicht beschädigt. Bauschutt im Befund. (a) Knochendepot 50 (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 48) 69. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett mit starker Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium an der linken Seite zerdrückt. Zähne vorhanden. Geringe Schuttanteile im Befund. Aufgrund der Lage möglicherweise zugehörig zu Bestattung 7. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 47) (b) Knochendepot 76? 70. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark gestörtes Skelett. Teilweise aus dem Verband gelöst. Die linke Armseite fehlt fast komplett. Die untere Körperhälfte ist ebenfalls nicht mehr vorhanden. Schuttlage im Befund. 71. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Obere Körperhälfte im Teilflächenprofil. Extremitätenknochen unvollständig. 72. Grube, Planum 5 73. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium beschädigt. Linker Unterschenkel liegt auf rechtem Unterschenkel gekreuzt. Extremitätenknochen unvollständig vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 49) 74. Schädeldepot; stark zerdrückter Schädel ohne Knochenverband. Benachbart zu Bestattung 56 mit Bestattung 55 zusammen in einer Grabgrube eingebracht. Daneben befinden sich diverse Einzelknochen ohne Zusammenhang. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 497) 75. Knochendepot; verschiedene Knochenfragmente ohne Verband, vermutlich mehrerer Individuen. 76. Knochendepot; zwei einzelne Extremitätenknochen aus dem Verband gelöst. Möglicherweise zugehörig zu Kinderskelett 69. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 50) 77. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch in Teilen vorhanden. Extremitätenknochen teilweise fragmentiert. Bauschutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 51)

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78. Bestattung; Nord-Süd-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Oberkörperbereich liegt außerhalb der Teilfläche. Unterkörperbereich durch spätere Bestattungen gestört. 79. Grube, Planum 2 (a) Bestattung 23 80. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; oberer Rumpf liegt im Verbund. Extremitätenknochen teilweise unvollständig. Vom Vertebrae lumbales abwärts ist das Skelett aufgrund späterer Bestattungen nicht mehr vorhanden. Liegt in Grube 86. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 52) 81. Knochendepot; diverse Knochenfragmente ohne Skelettzusammenhang, verteilt über die gesamte Teilfläche 1. Der Befund zeigt keine Konzentrationen, sondern besteht aus diversen Einzelknochenfragmenten, die im Verlauf der Anlage späterer Gräber aus dem Verband gerissen wurden, aber während der Ausgrabung in situ lagen. Teilweise stark vergangen. Befund läuft durch alle Plana. Im Verband mit anderen Befunden teilweise fotografisch erfasst und in den Abschnitten a bis o umgezeichnet. Üblicherweise schematisiert als Einzelknochenlage eingemessen. 82. Knochendepot; nur noch vereinzelte Knochen sichtbar. In die Ecke der Grube 94 gelegt. 83. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Befund unvollständig erhalten. Durch spätere Bestattungen (80) gestört. Schuttlage im Befund. Lage in Grube 86. 84. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Skelett liegt nicht mehr im Verband. Ist durch spätere Bestattungen gestört und liegt außerhalb der Teilflächengrenzen. Eingelagert in Grube 85. Schuttlage im Befund. 85. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Cranium fehlt, Corpus mandibulae vorhanden. Schuttlage im Befund. Gute Knochenerhaltung. (a) Bestattung 84 (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 53) (c) Keramik (FNr. 220) 86. Grube, Planum 2 (a) Bestattung 80 (b) Bestattung 83 87. Grube, Planum 2 88. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Oberkörper außerhalb der Teilfläche 1. Gestört durch spätere Bestattung.

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89. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; der Befund ist im Teilflächenprofil vorhanden, daher nur unvollständig erfasst. 90. Schädeldepot; Schädel mit den Bestattungen 91 und 136 in Befund 139 (Grube) randlich gepackt. Möglicherweise zugehörig zu den Langknochen des Knochendepots 136. 91. Schädeldepot; Schädel mit den Bestattungen 90 und 136 in Befund 139 (Grube) randlich gepackt. Möglicherweise zugehörig zu den Langknochen des Knochendepots 136. 92. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 3. Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 54) 93. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition mit fragmentierten Extremitätenknochen. Die rechte Körperseite fehlt fast völlig aufgrund späterer Bestattungen. Keine Schutteinlagerung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 55) 94. Grube, Planum 2 (a) Knochendepot 82 95. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Zähne teilweise vorhanden. Keine Bauschuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 56) 96. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett bestand nur noch aus Knochenrestfragmenten. Befund durch spätere Bestattungen gestört. Schuttlage im Befund. 97. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Der Gesichtsteil des Schädels ist nicht mehr vorhanden. Der Befund liegt in der Grube 149. Geringe Anteile Bauschutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 57) 98. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 4. Tibia nicht vollständig. Cranium stark zerdrückt. Nicht alle Zähne vorhanden. Geringe Anteile von Bauschutt im Befund. 99. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Der Gesichtsschädel ist zerdrückt. Stellenweise sind die Extremitätenknochen fragmentiert. Zähne teilweise vorhanden. Bauschutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 58)

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100. Knochendepot; zwei Knochenhaufen aus diversen Einzelknochen mit Schädelfragmenten ohne Befundzusammenhang. Möglich ist die Zugehörigkeit zu zwei Individuen. Schuttlage im Befund. 101. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Extremitätenknochen teilweise fragmentiert. Liegt in Grube 138. Bauschutt im Befund. Zähne noch vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 59) 102. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Cranium fehlt, Corpus mandibulae vorhanden. Bauschutt im Befund. Durch spätere Bestattungen gestört. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 60) 103. Knochendepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Schädel mit diversen nicht zuzuordnenden Knochen eines Individuums. Knochendepot in eine Ecke der Grube deponiert. 104. Grube, Planum 2 (a) Bestattung 35 105. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Restbefund besteht aus den rechten Beinknochen. Befund ist durch Teilfläche begrenzt. 106. Schädeldepot; besteht nur aus einem durch Knochendekomposition geschädigten Schädel. Möglicherweise zugehörig zu Knochendepot 168. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 61) 107. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 5. Extremitätenknochen sind fragmentiert. Bauschutt im Befund. Liegt in Grube 133. 108. Knochendepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Teile eines Schädels und eines Femurfragments. Bauschutt im Befund. 109. Schädeldepot; Einzellage eines Schädels neben oder als Teil des Knochendepots 135. 110. Schädeldepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Mit Schädeldepot 163 innerhalb einer Packung. Ohne weitere Extremitätenknochen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 62) (b) Schädeldepot 163 111. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Befund ist nur noch teilweise vorhanden. Die rechte Seite fehlt fast völlig. Armhaltung 3. Fragmente von Bauschutt vorhanden. Starke Auflösung der Extremitätenknochen. 112. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Cranium stark gestört. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Extremitäten nur fragmentarisch vorhanden. Armhaltung 5. Schuttlage im Befund. Gestört durch Knochendepot 59 und 113.

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(a) metallene Sargbestandteile (FNr. 63) 113. Knochendepot; 7 Oberschenkelknochen, 1 Tibia und ein Beckenfragment. Schuttlage im Befund. Knochen geordnet am Rand der Grabgrube abgelegt. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Im Planum 4 kamen Fingerknochen, Teile eines Hüftknochens und Unterarmbestandteile hinzu. Vermutlich mehrere Individuen. 114. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Befund unvollständig. Durch Bestattung 110 gestört. Rechte Seite fehlt völlig. An der linken Hand befand sich ein Fingerring. Schuttlage im Befund. (a) Fingerring (FNr. 64) 115. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Die Unterschenkel des Skeletts sind nicht mehr vorhanden oder befinden sich unter den diversen nicht zuzuordnenden Knochenresten. Der Schädel ist stark lädiert. Das Individuum ist in einem Eichensarg gebettet, von dem eine Längs- und eine Querseite noch erhalten sind. (a) Knopf (FNr. 66) (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 65) (c) Sargreste (Eiche). Es handelt sich um eine rechteckige Kiste ohne Schmiegen mit den erhaltenen Maßen von 130 cm x 30 cm und einer Resthöhe von 10 cm. 116. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Bestattung ist durch Befund 117 aus dem Verbund gerissen. Unter dem Schädel liegen Teile der Rippen. Schädeldecke ist stark zerstört. Schuttlage im Befund. 117. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Schädel nur noch teilweise vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 291) (b) Sargreste (Eiche). Rechte Eichensargwand noch auf 70 cm Länge erhalten mit einer Tiefe von 10 cm. 118. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kopf nach rechts geneigt. Oberkiefer fehlt. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 3. Ohne Schutteinlagerungen. Durch Bestattung 115 gestört. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 67) 119. Knochendepot; der Befund besteht nur noch aus einer Ansammlung stark durch Knochendekomposition geschädigter Knochen inklusive eines Schädels, von dem nur noch das Unterteil vorhanden ist. Unklare Zuordnung der Knochen. Bauschutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 68) 120. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Extremitätenknochen teilweise fragmentiert. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1.

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(a) metallene Sargbestandteile (FNr. 71) 121. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Nur noch in Teilen vorhanden. Die Extremitätenknochen sind stark fragmentiert. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 290) 122. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark Schädigung durch Knochendekomposition. Befund ohne untere Körperhälfte. Der Schädel liegt auf der rechten Gesichtshälfte und ist auf Schulterhöhe verlagert. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 69) 123. Knochendepot; der Befund befand sich aus dem Verband gelöst am Rande einer Grabgrube in geordneter Packung. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 124. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Schädel nicht mehr vorhanden. Es fehlt ebenso der rechte Humerus. Ohne Bauschutt im Befund. Extremitätenknochen teilweise fragmentiert. 125. Knochendepot; mehrere nicht mehr zuzuordnende Einzelknochen in randlicher Grubenlage. Neben einigen Rippen sind auch Teile eines Schädels und Extremitätenknochen vorhanden. Vermutlich ein Individuum. Filigraner Knochenbau mit geringer Größe. 126. Knochendepot; nur noch Knochen und Reste der Clavicula vorhanden. Schuttlage im Befund. 127. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Restbefund besteht nur noch aus zwei Femurknochen. Alle weiteren Bestandteile des Skeletts fehlen. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Ohne Schuttlage im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 70) 128. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; vermutlich Kinderskelett. Bis auf den Schädel und Teile der fragmentierten Unterschenkel nicht mehr vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 72) 129. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Der gesamte Oberschädel fehlt. Starke Bauschuttanreicherung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 73) 130. Knochendepot; Rest eines Schädels mit diversen Knochen des Skeletts. Restknochen stark geschädigt durch Knochendekomposition und fragmentiert. Vermutlich ein Individuum. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 74)

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131. Knochendepot; Schädelrest und diverse Langknochen ohne Skelettverband. Von Teilfläche begrenzt. Mindestens ein Individuum. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. 132. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark vergangener Restbefund mit fragmentierten Extremitätenknochen. Die rechte Körperseite fehlt fast völlig, die linke in Teilen. Der Schädel ist fast gänzlich zersetzt. Keine Schutteinlagerung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 75) 133. Grube, Planum 3 (a) Bestattung 107 134. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; sehr starke Schädigung durch Knochendekomposition. Teile vom Humerus sind schon stark vergangen. Bauschutt in geringen Mengen im Befund. Die Unterschenkel sind offenbar verlagert. Sie liegen enger zusammen als im natürlichen Verband. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 76) 135. Knochendepot; am Grubenrand deponiert. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich ein Individuum. Bauschutt im Befund. (a) Schädeldepot 109? 136. Knochendepot; Knochenpackung aus Arm- und Beinknochen. Zusammen mit den Schädeln 90 und 91 in Befund 139 (Grube) randlich gepackt. Möglicherweise gehören Langknochen dieses Knochendepots zu den Individuen der Schädel 90 und 91. (a) Schädeldepot 90 (b) Schädeldepot 91 137. Knochendepot; am Grubenrand deponiert. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich ein Individuum. Bauschutt im Befund. 138. Grube, Planum 3–6 (a) Bestattung 101 (b) Bestattung 255 139. Grube, Planum 3 (a) Schädeldepot 90 (b) Schädeldepot 91 (c) Knochendepot 136

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140. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; nur noch die Reste der Beinextremitäten. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Die Unterschenkel liegen gekreuzt unter den Oberschenkelresten. Das Skelett ist durch spätere Bestattungen gestört. Bauschutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 77) 141. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigungen durch Knochendekomposition sorgten für Fragmentierung der Extremitätenknochen. Kopf verlagert. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 78) 142. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Der Kopf fehlt infolge einer Störung durch eine spätere Bestattung. Bauschutt im Befund. 143. Knochendepot; Schädel und diverse nicht zuzuordnende Teilknochen eines Körpers. Tendenziell ein Individuum. In der Grabgrubenecke deponiert. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 144. Knochendepot; mehrere Extremitätenknochen. Keine eindeutige Zuordnung zu den Schädeln 43 oder 44. Die Knochen stecken im 45°-Winkel schräg in einer Grabgrube. 145. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Linker Unterschenkel verlagert. Durch Teilfläche begrenzt. Bauschutt im Befund. 146. Knochendepot; Schädel und mehrere längere Extremitätenknochen innerhalb einer Grube. Vermutlich ein Individuum. Durch Teilflächenprofil begrenzt. Bauschutt im Befund. 147. Knochendepot; im Randbereich der Grube 150. Eine Packung aus diversen Langknochen mit Teilen der Hüfte. Tendenziell ein Individuum. Bei der Anlage der Bestattung 148 am Grubenrand deponiert. Nur mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Geringe Anteile Bauschutt im Befund. 148. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Restbefund durch Teilflächenprofil begrenzt. Liegt in Grube 150. Stört das Knochendepot 147. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Geringe Anteile Bauschutt im Befund. 149. Grube, Planum 3 (a) Bestattung 97 (b) Knochendepot 81 150. Grube, Planum 3 (a) Bestattung 148 (b) Bestattung 173 (c) Knochendepot 174 (d) Knochendepot 147

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151. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Befund durch Teilflächenprofil begrenzt. Nur der Teil ab der Hüfte vorhanden. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Bauschutt im Befund. 152. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Bauschutt im Befund. Wird durch Bestattung 153 gestört. Der Schädel ist im Gegensatz zum Restskelett durch Knochendekomposition stark geschädigt. 153. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kopf auf der linken Seite liegend, nach unten blickend. Die rechte Körperhälfte fehlt. Guter Erhaltungszustand. Bauschutt im Befund. Das Schienbein ist vorhanden, aber verlagert. Zähne vorhanden. 154. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Befund durch Teilfläche begrenzt. Nur noch der Beinbereich vorhanden. Bauschutt im Befund. 155. Knochendepot; Schädel ohne größeren Skelettzusammenhang. Der Zusammenhang zu den beiden Fibulaknochen ist nicht sicher geklärt. 156. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Durch Teilfläche begrenzt. Oberer Körper fehlt völlig. Bauschutt im Befund. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 79) 157. Knochendepot; mehrere nicht mehr zuordnenbare Einzelknochen. Die Knochen sind noch gut erhalten. Ein Schädel kann nicht direkt zugeordnet werden. Vermutlich ein Individuum. 158. Knochendepot; mehrere Langknochen durch Teilflächenprofil begrenzt. Ohne Zuordnung zu einem Individuum. 159. Knochendepot; Einzelknochen durch Teilflächenprofil begrenzt. Tendenziell ein Individuum. Alle Zähne vorhanden. Auffällig ist ein geborstener Schädelteil. 160. Knochendepot; mehrere vermutlich zu einem Individuum gehörige Einzelknochen und ein Schädel. Nur mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Sehr ungeordnet auf einen Haufen geschichtet. In der Nähe liegt das Schädeldepot 179. Möglicherweise finden sich einige Skelettbestandteile aus dieser Bestattung im Knochendepot. 161. Knochendepot; Ansammlung von Extremitätenknochen im Randbereich einer Grube. Unklare Zuordnung zu Körperseite und Individuum. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Bauschutt im Befund. 162. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch Corpus mandibulae und eine nicht zu identifizierende linke Beinextremität vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 80) 163. Schädeldepot; Schädelfragment. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Mit Schädeldepot 110 innerhalb einer Packung. Ohne weitere Extremitätenknochen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 81) (b) Schädeldepot 110

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164. Knochendepot; mindestens 1 Femur und vermutlich 2 Humerus. Die Knochen sind dicht verpackt am Rand einer Grube deponiert. Tendenziell ein Individuum. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 165. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Befund besteht nur noch aus zwei Extremitätenknochen mit starken Schädigungen durch Knochendekomposition in Originalposition. (a) Knochendepot 272 166. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Der Schädel ist zerdrückt und liegt auf der rechten Gesichtshälfte. Bauschutt im Befund. Die Extremitätenknochen sind stark fragmentiert. Das Skelett ist aufgrund späterer Bestattungen aus dem Verband verlagert worden. 167. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch die Beinknochen vorhanden. Der zugehörige Schädel befindet sich möglicherweise im Schädeldepot 106. (a) Schädeldepot 106? 168. Knochendepot; mehrere aus dem Verband gerissene Extremitätenknochen ohne eindeutige Zuordnung zueinander. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Tendenziell ein Individuum. Der zugehörige Schädel befindet sich möglicherweise im Schädeldepot 106. (a) Schädeldepot 106? 169. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Rest einer Bestattung, die durch ein Teilflächenprofil geschnitten wird. Sichtbar sind verlagerte Beinextremitätenknochen. Mindestens ein Individuum. 170. Grube, Planum 4 171. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Skelett ist nicht vollständig, durch Teilflächenprofil begrenzt. Bauschutt im Befund. 172. Knochendepot; Restbestattung mit Bestandteilen vermutlich eines Individuums. Auffällig ist die paarige Lage von 2 Beinknochen. Darunter befinden sich in einer kleinen Grube die Reste eines Schädels. Unklarer Zusammenhang beider Bestattungen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 82) 173. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; rechte untere Körperseite noch vorhanden. Schädigung durch Knochendekomposition. Bauschutt im Befund. Möglicherweise gehört das Knochendepot 174 zur Bestattung und ist infolge einer späteren Bestattung in den Bereich der unteren Körperhälfte umgelagert worden. Liegt in Grube 150. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 83)

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174. Knochendepot; Schädelreste und diverse nicht zuzuordnende Knochen, möglicherweise aus der oberen Körperhälfte von Bestattung 173. Der Schädel ist stark zerdrückt. Liegt in Grube 150. 175. Bestattung; Nordost-Südwest-Ausrichtung; Rückenlage; Befund mit Knochen, die nur teilweise im Verband liegen. Vermutlich gestört durch Knochendepot 160. Schädelposition auf der rechten Seite, aber verlagert. Scapula und Vertebrae lumbales verlagert. Schädigung durch Knochendekomposition. Auffällige Gesamtlage, wie Bestattung 176 in Richtung Nordost-Südwest. 176. Bestattung; Nordost-Südwest-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderbestattung mit Armhaltung 5. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Tibia verlagert. Bauschutt im Befund. 177. Knochendepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Tendenziell ein Individuum. Diverse Einzelknochen ohne Zuordnung und Identifizierung. 178. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Extremitätenknochen teilweise fragmentiert. Gesichtsschädel eingedrückt. Armhaltung 4. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 84) 179. Schädeldepot; Schädel ohne Skelettzusammenhang. Schädel ist durch Schaufelarbeiten im oberen Teil beschädigt. 180. Knochendepot; durch Teilfläche begrenzt. Sichtbar ist nur ein gut erhaltener Schädel und ein Langknochen. Bauschutt im Befund. 181. Knochendepot; Schädel und diverse Extremitätenknochen. Durch Teilflächenprofil begrenzt. Bauschutt im Befund. Nur mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Mindestens ein Individuum. 182. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett durch Teilflächenprofil begrenzt. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Das gesamte Skelett ist an der Längsachse zusammengedrückt. Vereinzelte Knochen aus dem Verband gelöst und nicht zuzuordnen. 183. Schädeldepot; Schädel ohne Skelettverband mit Schädeldepot 184 zusammen direkt im Teilflächenprofil. 184. Knochendepot; Schädel ohne Skelettverband mit Schädeldepot 183 innerhalb eines Knochendepots direkt im Teilflächenprofil. 185. Grube, Planum 5–6 (a) Bestattung 214 (b) Bestattung 215 (c) Bestattung 270 (d) Schädeldepot 216 (e) Knochendepot 217 186. Grube, Planum 5–6

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187. Grube, Planum 5–6 188. Grube, Planum 5 189. Grube, Planum 5 190. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 212 191. Grube, Planum 5 192. Grube, Planum 5 193. Grube, Planum 5–6 (a) Bestattung 271 (b) Knochendepot 275 194. Grube, Planum 5–6 195. Grube, Planum 5 196. Grube, Planum 5–6 (a) Knochendepot 229 197. Grube, Planum 5–6 (a) Bestattung 258 198. Grube, Planum 5 199. Grube, Planum 5–6 200. Grube, Planum 5–6 201. Grube, Planum 5–6 (a) Bestattung 219 202. Grube, Planum 5 203. Grube, Planum 5–6 (a) Bestattung 218 (b) Bestattung 221 (c) Knochendepot 222 204. Grube, Planum 5 205. Grube, Planum 5–6 (a) Bestattung 261 (b) Knochendepot 269 206. Grube, Planum 5

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207. Grube, Planum 5 208. Grube, Planum 5–6 209. Grube, Planum 5–6 (a) Schädeldepot 256 210. Grube, Planum 5 211. Grube, Planum 5 212. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Skelett ohne Cranium. Extremitätenknochen fragmentiert. Armhaltung nicht mehr sicher nachweisbar. Liegt in Grube 190. 213. Knochendepot; mehrere Langknochen, zugehörig zu einem Individuum. Aus dem Verband gelöst. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. 214. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Reste eines Skeletts, auf das nur noch fragmentierte Teile der Beinknochen hinweisen. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Bauschutt im Befund. Liegt in Grube 185. 215. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelettreste im oberen Körperbereich aus dem Verband gerissen. Nur noch die Tibia liegen im Originalverband. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Bauschutt im Befund. Liegt in Grube 185. 216. Schädeldepot; Rest eines Schädels ohne Skelettzusammenhang. Liegt in Grube 185. 217. Knochendepot; Reste von Extremitätenknochen und eines Schädels ohne Skelettzusammenhang. Tendenziell ein Individuum. Liegt in Grube 185. 218. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kopf stark zerdrückt. Blickt nach rechts unten. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Extremitäten teilweise fragmentiert. Liegt auf Bestattung 222. Liegt in Grube 203. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 85) 219. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich Armhaltung 1 (linker Unterarm und Schädel fehlen). Extremitäten stellenweise fragmentiert. Liegt in Grube 201. 220. Knochendepot; eine geordnete Packung einzelner Langknochen ohne Schädel. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Tendenziell ein Individuum. 221. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Der Schädel ist stark zerdrückt. Rechter Arm ruht auf der Brust (vermutlich Armhaltung 5). Teile der Extremitäten fehlen. Liegt in Grube 203. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 86) 222. Knochendepot; liegt unter Bestattung 218. Nach dem Entfernen der Bestattung 218 zeigte sich ein Knochendepot inklusive Schädel. Zugehörig zu einem Individuum. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Liegt in Grube 203. 223. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Skelett in fast vollständiger Auflösung. Stört Bestattung 125.

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224. Knochendepot; Knochenteile vermutlich eines Individuums. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 225. Knochendepot; erkennbar sind nur noch die Langknochen der linken Seite. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich durch Bestattung 223 überlagert und gestört. Reste von Sargholz sichtbar. (a) Sargreste (Eiche) 226. Grube, Planum 5–6 (a) Schädeldepot 227 227. Schädeldepot; zeigt sich im Planum 5 als Einzelschädel mit mäßiger Schädigung durch Knochendekomposition. In Grube 226. 228. Knochendepot; Schädel und Langknochen, zugehörig zu einem Individuum. Bauschutt im Befund. 229. Knochendepot; Schädel und Langknochen sowie diverse Kleinknochen, zugehörig zu einem Individuum. Auf Basis der Grube 196. 230. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Extremitätenknochen teilweise fragmentiert. Vermutlich Armhaltung 5. 231. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; vermutlich Teile eines Skeletts in situ. Teilweise gestört durch spätere Bestattungen. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Auf dem Schädel liegt ein Becken- oder Schulterknochen. Mindestens ein Individuum. 232. Knochendepot; stark vergangene Ansammlung von kleinen Knochen ohne Verband. 233. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; unterhalb der Bestattung 230 befindet sich noch eine ältere Bestattung, von der nur noch die Teile der Extremitätenknochen im Beinbereich erhalten sind. 234. Knochendepot; eine Ansammlung völlig aufgelöster Knochen. Nur noch als bräunliche Reste im Ah-Horizont sichtbar. 235. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett stellenweise stark vergangen und durcheinandergewühlt. Schädel nicht sichtbar. 236. Knochendepot; eine lose Gruppe von Knochenresten in einer Grabgrube. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 237. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Überlagert Bestattung 238. Mindestens ein Individuum. Durch Teilflächenprofil begrenzt. 238. Knochendepot; 1 Schädel und diverse Lang- und Kleinknochen. Durch Teilflächenprofil begrenzt. Überlagert von den Bestattungen 237 und 239. Nur mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Mindestens ein Individuum. 239. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Reste eines Skeletts ohne Oberkörperteil. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Extremitätenknochen stellenweise fragmentiert.

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240. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; erhalten haben sich lediglich die Tibia. Durch Teilflächenprofil begrenzt. Mäßige Schädigung durch Knochendekomposition. Überlagert Bestattung 238. 241. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. Extremitätenknochen teilweise stark aufgelöst und fragmentiert. Schädel fast völlig vergangen. 242. Knochendepot; an der Teilflächengrenze. Besteht aus diversen Langknochen. Am Rand einer Grube zusammengeschichtet. Unklare Individuenzahl. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 243. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 268 244. Grube, Planum 5 (a) Schädeldepot 262 245. Grube, Planum 5 246. Grube, Planum 5 247. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 260 248. Grube, Planum 5 249. Grube, Planum 5 (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 498) 250. Grube, Planum 5 251. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 254 252. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 257 253. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Erhalten sind nur noch die unteren Extremitäten. 254. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Von Teilflächenprofil begrenzt. Bauschutt im Befund. Liegt in Befund 251. 255. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; fast völlig aufgelöstes Skelett mit starker Schädigung durch Knochendekomposition. Starke Fragmentierung der Restextremitäten. Stellenweise nur noch als Leichenschatten sichtbar. Liegt in Grube 138.

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256. Schädeldepot; fast völlig vergangener Schädel. Liegt in Grube 209. 257. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Bestattung mit starker Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 2. Die Bestattung ruht auf den Resten des Sargbodens. Liegt in Grube 252. (a) Sargreste (Eiche) 258. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; der Befund ist fast aufgelöst. Erhalten haben sich lediglich zwei Knochen der Extremitäten der linken Seite. Auffällig ist der Sarg aus Eiche mit massivem Unterboden. Liegt in Grube 197. (a) Sargreste (Eiche) 259. Knochendepot; als Knochenhaufen an der Grubenbasis abgelegt. Knochenanzahl nicht vollständig zu erfassen. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. 260. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Rest eines fast völlig vergangenen Skeletts, von dem nur noch die Oberschenkel vorhanden sind. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Der Befund ruht noch auf einer Sargunterlage aus Eiche. Der Sargumriss ist deutlich zu erkennen. Liegt in Grube 247. (a) Sargrest (Eiche) 261. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Die Unterarmknochen sind beidseitig aus dem Verband gelöst und neben der Bestattung deponiert, ebenso wie die linke Tibia, die etwas schräg verlagert wurde. Armhaltung 1. Liegt in Grube 205. 262. Schädeldepot; nur sichtbar durch die Position einer Schädelkarlotte. 263. Grube, Planum 6 (a) Knochendepot 274 264. Grube, Planum 6 265. Grube, Planum 6 (a) Knochendepot 272 266. Grube, Planum 6 267. Knochendepot; fast völlig vergangene Ansammlung zweier Knochen, erkennbar ist noch der Teil eines Corpus mandibulae. Durch Teilflächenprofil begrenzt. Eine sich undeutlich abzeichnende Sargwand ist noch sichtbar. Tendenziell ein Individuum. 268. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; liegt in Grube 243. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Von Teilflächenprofil begrenzt. Nur noch untere Extremitäten erhalten. (a) Knöpfe

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269. Knochendepot; eine fast völlig aufgelöste Ansammlung von nicht mehr identifizierbaren Knochen. Am Grubenrand des Befundes 205 deponiert. Unklare Individuenzahl. 270. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark aufgelöstes Skelett. Stellenweise aus dem Verband gerissen. Liegt in Grube 185. 271. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; liegt in Grube 193. Bis auf die Oberschenkelknochen nicht mehr identifizierbares Skelett. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Vermutlich verlagert. 272. Knochendepot; Langknochen aus tendenziell zwei Bestattungen. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Schädel nicht mehr vorhanden. Liegt in Grube 265. 273. Schädeldepot 274. Knochendepot; diverse Langknochen und ein Schädelrest mindestens eines Individuums mit starker Schädigung durch Knochendekomposition in der Grube 263. Von Teilflächenprofil begrenzt. Bauschutt im Befund. 275. Knochendepot; verlagerte Knochen aus der Bestattung unter 271. Langknochen ohne eindeutige Zuordnung. Am Grubenrand geordnet niedergelegt. Liegt in Grube 193. 276. Grube, Planum 2 (a) Bestattung 33 277. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; überwiegend kleine Einzelknochen mit starker Schädigung durch Knochendekomposition Vermutlich Kinderbestattung. 278. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Wirbel nicht erkennbar. Linke Seite nicht vorhanden. Steckt in Baugrubenprofil. Schädel zahnlos. 279. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; der Befund ist zur Hälfte durch das Baugrubenprofil begrenzt. Der Schädel ist durch Grabungsarbeiten gestört. Er weist im Bereich des Os frontale ein praemortales, quadratisches Loch mit einer Kantenlänge von ca. 1,5 cm auf. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 499) 280. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett. Schädel im Stirnbereich eingedrückt. Im Brustbereich ist das Skelett gestört. Durch Baugrubenprofil geschnitten. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 501) 281. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel durch Grabungsarbeiten beschädigt. Skelett in guter Erhaltung. Doppelbestattung mit Befund 283 (Säugling) in Kniehöhe. Armhaltung 1. Abb. 20. (a) Bestattung 283 (b) Keramikfragment

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(c) metallene Sargbestandteile (FNr. 502) 282. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; liegt in Grube 294. Schädel durch Ausgrabung beschädigt. Armhaltung 2. Gute Befunderhaltung. 283. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Rest eines Kinderschädels (Säugling) in Höhe des linken Knies der Bestattung 281 niedergelegt. Weitere Knochen sind nicht vorhanden. Abb. 20. 284. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; untere Extremitäten und rechte Seite aus dem Verband gelöst. Möglicherweise durch Findlingssteinsetzung geschnitten. 285. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel nur noch im unteren Bereich vorhanden. Gute Befunderhaltung. Rechter Unterschenkel liegt über linkem Unterschenkel gekreuzt. Abb. 21. 286. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel durch Grabungsarbeiten beschädigt. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 521) 287. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; vermutlich Kinderbestattung ohne Oberteil des Skeletts. Gute Knochenerhaltung. 288. Knochendepot; Reste aus diversen Knochen. Unklare Individuenzahl. 289. Baubefund; Steinsetzung 290. Knochendepot; zusammengelegte Knochen von mindestens einem Individuum. Gute Knochenerhaltung. 291. Knochendepot; zusammengelegte Knochen von mindestens einem Individuum. Gute Knochenerhaltung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 503) 292. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; gute Knochenerhaltung. Schädel ist stellenweise gestört. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 504) 293. Knochendepot; mehrere Langknochen. Mindestens ein Individuum. Liegt über den Befunden 290 und 291. 294. Grube (a) Bestattung 282 295. Knochendepot; diverse Extremitätenknochen ohne Zusammenhang. Kein Schädel. Unklare Individuenzahl. 296. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Langknochen stark fragmentiert. Gesichtsschädel infolge Grabungsarbeiten beschädigt. Gute Befunderhaltung.

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297. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; diverse Kleinknochen ruhen auf dem Oberkörper des Skeletts. Der gesamte Unterkörper fehlt. Mindestens ein Individuum. Gute Knochenerhaltung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 505) 298. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Gute Befunderhaltung. (a) Keramikfragment (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 506) 299. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. 300. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel im Stirnbereich rezent beschädigt. Zähne teilweise vorhanden. Das gesamte Skelett ist durch spätere Bestattungen stark gestört. (a) Keramikfragment (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 507) 301. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; das Skelett ist durch den Befund 313 in seiner Lage gestört. Der Schädel ist zerdrückt. Die Extremitätenknochen sind teilweise fragmentiert und keiner Körperseite eindeutig zuzuordnen. Ein Femur ist durch die Grablege 313 fast rechtwinklig verlagert. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 508) 302. Knochendepot; diverse verlagerte Knochen. Beinknochen lagern seitlich. Mindestens ein Individuum. Gute Knochenerhaltung. (a) Scheibenknopf; Buntmetall (FNr. 500) (Abb. 9) (b) metallene Sargbestandteile (FNr. 509) 303. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel im Stirnbereich rezent beschädigt. Gesamte linke Seite fehlt. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 510) 304. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kopf fehlt. Gesamter Skelettverband ist verlagert. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 511) 305. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; durch Bestattung 374 gestört. Die linke Körperhälfte fehlt. Flacher Stein liegt unter dem Unterschenkel. Vollständiges Gebiss. Befund liegt direkt auf 376. 306. Knochendepot mit mindestens einem Individuum. Gute Knochenerhaltung.

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307. Grube, Planum 4 308. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel rezent beschädigt. Das Skelett ist stark verlagert. Kinderskelett. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 512) 309. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; rechtsseitiger Oberkörper stark verlagert und gestört. Armhaltung 1. 310. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelettverband teilweise durch Ausgrabungsarbeiten gestört. Gute Befunderhaltung. 311. Grube, Planum 3 312. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kopf und Schulterteil des Skeletts verlagert. Gute Befunderhaltung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 513) 313. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stört die Bestattung 301. Stark zerdrückter Schädel. Gesamtes Skelett nach links verdreht. 314. Grube, Planum 3 315. Grube, Planum 4 316. Grube, Planum 3 317. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel im Stirn und Gesichtsbereich beschädigt. Armhaltung 2. (a) Teile von Eichenhölzern des Sarges 318. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel im Gesichts- und Stirnbereich gestört. Unterarme verlagert. Im Grab befinden sich diverse Kleinknochen anderer Bestattungen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 514) 319. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Gute Befunderhaltung. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 515) 320. Knochendepot aus Langknochen und Schädel mit Resten einer Hüfte unterhalb der Bestattung 312. Tendenziell ein Individuum. 321. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 516) 322. Grube, Planum 4 323. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel und Halswirbel und linker Schulterbereich rezent verlagert. Armhaltung 1.

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(a) metallene Sargbestandteile (FNr. 517) 324. Knochendepot; Reste einer Bestattung nur noch als Knochendepot vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 518) 325. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel stark zerdrückt. Armhaltung 1. Gute Befunderhaltung. 326. Grube, Planum 4 327. Knochendepot mit Resten diverser Lang- und Kleinknochen. Mindestens ein Individuum. Gute Befunderhaltung. 328. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett nur noch teilweise im Verband. Störung durch Befund 301. 329. Grube, Planum 4 330. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 519) 331. Grube, Planum 4 332. Knochendepot mit zwei Schädeln und diversen Extremitätenknochen. Knochendepot stört die Fundamentgrube. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 520) 333. Grube, Planum 4 334. Knochendepot mit diversen Langknochen. Kein vollständiges Skelett. Tendenziell ein Individuum. 335. Pfostengrube 336. Grube, Planum 4 337. Knochendepot aus Extremitätenknochen und einem Schädel. Mindestens ein Individuum. 338. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage. 339. Grube, Planum 4 (a) Knochendepot 337 340. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Schädel und Schulterbereich des Skeletts fehlen. Durch Baggerarbeiten gestört. Armhaltung 1. 341. Grube, Planum 4 342. Grube, Planum 4 343. Schädeldepot; Teile eines fragmentierten Schädels ohne Extremitätenknochen in kleiner Grube 345. Mindestens ein Individuum. 344. Grube, Planum 4

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345. Grube, Planum 4 (a) Schädeldepot 343 346. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; durch Baggerarbeiten gestörtes Grab. Der obere Teil ist nicht mehr vorhanden. 347. Grube, Planum 4 348. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 522) 349. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; durch Baugrubenprofil gestörtes Kinderskelett. Der obere Teil der Bestattung fehlt (verlagert). 350. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett mit starker Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch sehr unklar im Boden zu erkennen. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 523) 351. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett stark aus dem Verband verlagert. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 524) 352. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; der untere Körperbereich ist durch das Baugrubenprofil begrenzt. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 525) 353. Grube, Planum 3 354. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; unterhalb der Hüfte sind alle Extremitäten verlagert. Armhaltung 1. 355. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; leichte Beschädigungen am Schädel. Armhaltung 1. 356. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark verlagertes Skelett mit wenigen Extremitätenknochen und einem Schädel. Nur noch der Schädel liegt in situ. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 526) 357. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Vgl. Abb. 5. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 527) 358. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett befindet sich nicht mehr im Verband. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 528) 359. Grube, Planum 3

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360. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Gute Befunderhaltung. Zähne vollständig. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 529) 361. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; von Baugrubenprofil begrenzt. Armhaltung 1. Wenig Zähne vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 530) 362. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 2. Gut erhaltene Zähne. 363. Grube, Planum 3 364. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. 365. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; rechter Unterarm liegt in situ unter dem Becken. Im Kopfbereich befanden sich zwei Münzen. Der Schädel wurde bei Ausgrabungsarbeiten beschädigt. Abb. 24. (a) Münze (FNr. 532-1), Buntmetall, Dm. 20 mm; stark verwittert; auf Vorderseite „1“ und die Jahreszahl „17??“ sichtbar. (b) Münze (FNr. 532-2), Buntmetall, Dm. 17 mm; stark verwittert; auf Vorderseite „1/4“ sichtbar. (c) metallene Sargbestandteile (FNr. 531) 366. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 1. Der Schädel fehlt. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 543) 367. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; die Bestattung ist durch das Baugrubenprofil begrenzt. Sehr schlechter Erhaltungszustand. Unterhalb des Kopfes befindet sich ein Textilrest, der auf einen Schal, Haube oder ein Totenband zur Fixierung des Unterkiefers hinweist. Der Eichensarg ist in Teilen erhalten. Abb. 22. (a) Textilreste (b) Sargreste (Eiche) 368. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; die Bestattung ist durch das Baugrubenprofil gestört. Sehr schlechter Erhaltungszustand. Der Eichensarg ist in Teilen erhalten. Möglicherweise gab es eine Deckelschnitzerei, die sich auf dem Boden des Sarges befindet und vormals auf dem Deckel befestigt war. Abb. 22. (a) Sargrest (Eiche) (b) Knöpfe 369. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 367

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370. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 368 371. Grube, Planum 3 372. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; sehr schlecht erhaltener Befund. Sarg noch in Teilen vorhanden. Abb. 23. (a) Sargrest (Eiche) 373. Grube, Planum 5 (a) Bestattung 372 374. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage. 375. Grube, Planum 3. Abb. 24. (a) Bestattung 365 376. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; kompletter Zahnbestand. Armhaltung 1. Gute Befunderhaltung. 377. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark vergangener Befund. 378. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Nur noch Teile des Schädels und Oberschenkelknochen in Fragmenten sichtbar. 379. Grube, Planum 4 380. Grube, Planum 4 381. Knochendepot mit Schädelteilen und einem Langknochen. Mindestens ein Individuum. 382. Grube, Planum 4 383. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Ein Großteil des Knochenmaterials ist vergangen. Sichtbar ist noch ein Langknochen. 384. Grube, Planum 4 385. Grube, Planum 4 (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 533) 386. Grube, Planum 4 387. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 534) 388. Grube, Planum 4

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389. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Kinderskelett mit starker Schädigung durch Knochendekomposition. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 535) 390. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. (a) Sargreste (Eiche) (b) Textilreste (Totenhemd?) 391. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Knochen im Oberkörperbereich verlagert. Armhaltung 2. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 536) 392. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Tibia und Fibula sind als Knochendepot zusammengelegt. 393. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. 394. Knochendepot aus diversen Langknochen in schlechter Befunderhaltung. Tendenziell ein Individuum. 395. Knochendepot aus diversen Langknochen in schlechter Befunderhaltung. Tendenziell ein Individuum. 396. Schädeldepot; Reste eines stark vergangenen Schädels. 397. Grube, Planum 5 398. Knochendepot aus Schädelfragmenten und Langknochen. Starke Schädigung durch Knochendekomposition. Ein Individuum. 399. Grube, Planum 5 400. Grube, Planum 5 401. Knochendepot; Schädel und diverse Kleinknochen ohne Verband. Zwei Individuen. 402. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Kopf nur noch teilweise vorhanden. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 537) 403. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; schlechter Erhaltungszustand. Armhaltung 1. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 538) 404. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Skelett mit starker Schädigung durch Knochendekomposition in der Körpermitte. 405. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; extrem schwach sichtbarer Befund. Starke Schädigung durch Knochendekomposition.

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406. Grube, Planum 4 407. Grube, Planum 4 408. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. 409. Grube, Planum 4 410. Knochendepot aus diversen Knochen eines Skeletts ohne Verband. Mindestens ein Individuum. 411. Grube, Planum 4 412. Schädeldepot 413. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage. 414. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; linker Unterarm unter der Hüfte. Rechter Unterarm zeigt zum Beckenbereich. Zähne unvollständig. Abb. 25. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 539) 415. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; stark gestörtes Skelett. Der Befund enthält fünf weitere Oberschenkelknochen mehrerer anderer Individuen. (a) Knochendepot 432 416. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; Armhaltung 2. Im Zentralbereich des Oberkörpers starke Schädigungen durch Knochendekomposition. Das Skelett ist ab dem Unterschenkelbereich vom Baugrubenprofil begrenzt. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 540) 417. Grube, Planum 4 418. Knochendepot aus Langknochen unklarer Zugehörigkeit. Tendenziell ein Individuum. 419. Knochendepot mindestens eines Individuums, mit Resten von Langknochen und Hüften. Durch Baugrubenprofil begrenzt. Die Hüftknochen liegen noch in situ. Darunter befinden sich Langknochen eines weiteren Individuums. 420. Knochendepot aus 4 Beinknochen ohne Verband. Tendenziell ein Individuum. 421. Grube, Planum 4 422. Knochendepot mit diversen Einzelknochen mindestens eines Individuums. Liegt über der Körpermitte von Bestattung 376. 423. Grube, Planum 4 424. Grube, Planum 4 425. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; vermutlich Armhaltung 4. 426. Knochendepot mit Resten mindestens eines Individuums. Stark verlagert. 427. Schädeldepot; Schädel ohne Unterkiefer in Grube. 428. Schädeldepot; Schädel ohne Unterkiefer in Grube.

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429. Knochendepot mit diversen Knochen. 430. Grube, Planum 4 431. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; der Körper liegt diagonal in der Grabgrube. (a) metallene Sargbestandteile (FNr. 541) 432. Knochendepot mit diversen Knochen. Teile des Depots liegen im Fundkomplex 415. Die Befunde sind nur sehr schwer zu trennen. 433. Grube, Planum 4 434. Grube, Planum 2–4 435. Grube, Planum 4 436. Grube, Planum 4 437. Grube, Planum 4 438. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Der Sarg zeichnete sich als Bodenverfärbung ab. (a) Sarg (Verfärbung) 439. Grube, Planum 5 440. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. 441. Grube, Planum 5 442. Grube, Planum 5 443. Knochendepot; starke Schädigung durch Knochendekomposition. Möglicherweise aus Grubenbefund. 444. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; starke Schädigung durch Knochendekomposition. 445. Grube, Planum 6 446. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; schwach sichtbare Reste einer Bestattung. Der Befund konnte erst beim Ausnehmen der Bestattung 439 erkannt werden. 447. Bestattung; Ost-West-Ausrichtung; Rückenlage; gute Zahnerhaltung. Armhaltung 1. 448. Grube, Planum 4 449. Grube, Planum 4 450. Baubefund, Fundament 451. Knochendepot mit Schädel und Resten von Knochen. Mindestens ein Individuum. 452. Grube, Planum 4 453. Grube, Planum 4 454. Grube, Planum 4 455. Grube, Planum 4

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Abbildungsverzeichnis Abb. 1–6, 8, 9, 11: Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme), S. Hesse. – Abb. 7, 10, 12–25: Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme), I. Neumann.

Anschrift des Verfassers: Dr. Stefan Hesse Landkreis Rotenburg (Wümme) Kreisarchäologie Postfach 14 40 D-27344 Rotenburg (Wümme) [email protected] http://www.archaeologie-row.de

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Abbildung 12: Planum 1 der Fläche 1.

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Abbildung 13: Planum 2 der Fläche 1.

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Abbildung 14: Planum 3 der Fläche 1.

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Abbildung 15: Planum 4 der Fläche 1.

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Abbildung 16: Planum 5 der Fläche 1.

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Abbildung 17: Planum 6 der Fläche 1.

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Abbildung 18: Planum 7 der Fläche 1.

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Abbildung 19: Bestattung 23 mit Steinsubstruktion in Grube 79. M. 1:20.

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Abbildung 20: Doppelbestattung 281 und 283. M. 1:20.

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Abbildung 21: Bestattung 285. M. 1:20.

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Abbildung 22: Bestattungen 368 in Grube 370 und Bestattung 367 in Grube 369. M. 1:20.

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Abbildung 23: Bestattung 372 in Grube 373. M. 1:20.

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Abbildung 24: Bestattung 365 in Grube 375. M. 1:20.

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Abbildung 25: Bestattung 414. M. 1:20.



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