Architekturtheorie Vorlesung TU Wien SS2017 Zur Einführung

May 22, 2017 | Author: Vera Bühlmann | Category: Posthumanism, Humanism, Philosophie, Architekturtheorie
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— EINFÜHRUNG IN DIE ARCHITEKTURTHEORIE: Ein Bankett zur Feier dessen, was die Architektur kann.

00/10 251.057 Architekturtheorie VO

Eine Haltungsfrage READER

Vera BÜHLMANN, Oliver SCHÜRER, Georg FASSL

“Theorie ist etwas was man nicht sieht” (Hans Blumenberg) – das hört sich mystisch an und irritiert: ist es nicht Theorie, die uns ein bewusstes, vernünftiges (begründbar und reflektiert) Denken und Schauen, Wissen und Kommunizieren ermöglicht? Die wichtigen Architekten wissen, was sie tun. Sie sind Meister ihrer Zeit.

Diese Lehrveranstaltung gibt eine Einführung in Architekturtheorie. Dabei werden wir uns durchwegs auch die Frage beschäftigen, “was” Theorie “kann”, inwiefern sie oft eine Zumutung ist, was ihr selbst zugemutet wird, wofür sie angeklagt wird, oder was von ihr erwartet wird. ...

EINE HALTUNGSFRAGE

Wir gehen von ausgesuchten Texten aus, die im 20. Jahrhundert für die Architekturtheorie wichtig waren. Wir lesen diese Texte als Bühnenspiele, in denen für das architektonische Denken zentrale Begriffe wie Struktur, System, Element, Form, Stil, Metrik, Größe, Proportion, Modul, Teilbarkeit, Verallgemeinerung, Spezifikation, Kriterium zur Aufführung gebracht werden. Es wird darum gehen, sich eine Vorstellung zu machen, worum es in solchen “Stücken” eigentlich geht: Was geschieht hier, was wird verhandelt, was steht auf dem Spiel? Durch solches Fragen können wir unterschiedliche Gliederungen und Organisationen dieser mächtigen Begriffe kennenlernen, ohne uns einer bestimmten Schule zu verschreiben (wie etwa Analytik, Kybernetik, Pragmatik, Konstruktivismus). Sie alle machen in vielfältiger Weise die technischen Vermögen begreifbar (rationalisieren sie), die eine Zeit charakterisieren. Sie alle formulieren damit aber auch immer eine bestimmte Haltung

gegenüber dem Irrationalen (symbolisieren, beschränken diese Vermögen). Es gilt daher, jeden Text im größeren Kontext eines Zeitgeschehens zu platzieren; so können wir uns im architektonischen Denken schulen. Das Ziel dieser Vorlesung ist es, die Studierenden dabei zu unterstützen, mit den heute oft so inhaltsleer (Jargon) und hölzern (dogmatisch) daherkommenden Worte wie “Strukturalismus” oder “Poststrukturalismus,” “Modern” oder “Postmodern”, “historisch,” “klassisch” oder “ursprünglich” wieder lebendige Vorstellungen verbinden zu können. Was können Worte wie “Epoche”, “Kanon”, “Programm”, “Typ”, “Grammatik”, “Regelwerk” leisten? Was setzen Worte wie “Systemtheorie”, “Technologie” oder “Ontologie” voraus, und ebenso “Autorität”, “Expertise” oder “Autorschaft”? Was sind die Versprechen von Worten wie “Dispositiv”, “Faktizität” oder “Paradigma”?

„To acquire an untied work of Daedalus is not worth much, like acquiring a runaway slave, for it does not remain, but it is worth much if it is tied down, for his works are very beautiful. What am I thinking of when I say this? True opinions.” — (Plato, Meno 97e - 98a) “For correct opinion, as long as they remain, are a fine thing and all they do is good, but they are not willing to remain long, and they escape from a man’s mind, so that they are not worth very much until one ties them down by (giving) an account of the reason why... After they are tied down, in the first place they become knowledge, and then they remain in place. That is why knowledge is prized higher than correct opinion, and knowledge differs from opinion in being tied down.” — (Plato, Meno 98a)) “(We should be careful) that we should not become misologues, (just) as people become misanthropes. There is no greater evil one can suffer than to hate reasonable discourse. Misology and misanthropy arise in the same way. Misanthropy comes when a man without Knowledge or skill has placed great trust in someone and believes him to be altogether truthful, sound and trustworthy; then, a short time afterwards he finds him to be wicked and unreliable; and then this happens in another case; when one has frequently had that experience... One comes to hate all men and to believe that no one is sound in any way at all... (It) is as when one who lacks skill in arguments puts his trust in an argument as being true, then shortly afterwards believes it to be false... And so with another argument and then another... (And) in the end gladly shift the blame away from himself to the argument and spend the rest of his life hating and reviling reasonable discourse and so be deprived of truth and knowledge of reality.” — (Plato, Phaedo, 90-91)

ZUR EINLEITUNG

Wie heute Architekturtheorie unterrichten? Dieser kurze Text soll in möglichst knapper Weise beschreiben, wie diese Einführungsvorlesung ins Fach „Architekturtheorie“ konzipiert worden ist. Naturgemäß sind dabei formale und strukturelle Entscheidungen getroffen, und inhaltliche Gewichtungen und Zusammenstellungen gemacht worden. Dies ist geschehen, indem die Konzeption durchwegs zwei Vorstellungen verpflichtet war: 1. dass es für die Theorie in der Architektur darum geht zu lernen, wie man als Architekt eine „öffentliche Person“ sein kann, indem man aktiv (nicht nur rezeptiv, passiv) eine intellektuelle Haltung einnimmt;
 2. dass diese Einführungsvorlesung vermitteln können muss, wie man von anderen Architekten und ihren theoretischen Texten lernen kann, wie man sich als ArchitektIn mit einer aktiven intellektuellen Haltung theoretisch, als öffentliche Person, ausdrücken kann. „Wer“ denkt „was“ und „wie“ in der Architekturtheorie? Die erste Voraussetzung, die hier in dieser Vorlesung gemacht wird, ist folgende: Man denkt nicht alleine in der Theorie. Architekturtheorie betrifft nicht in erster Linie das Verhältnis eines Architekten (Subjekt) zu seinem Gebäude (Objekt), sondern das Verhältnis eines Architekten als Architekten zu einem Gebäude als Gebäude. Damit sind beide epistemologischen Kategorien (Subjekt, Objekt) sozial konstituiert: es spielen nicht nur ästhetische (Baukunst) und bautechnische (Konstruktion) Faktoren eine Rolle, sondern auch „sozialtechnische“ Faktoren (Politik, Ökonomie, Glauben).

Mit dieser Bestimmung stellt sich die Frage noch einmal, und noch grösser: Wie können junge Architekten heute am besten in das theoretische Denken in der Architektur eingeführt werden? wenn doch dieses Denken, durch jene Faktoren, die wir oben als „sozialtechnische“ bestimmt haben, offenkundig unstet sind, und sich immer wieder verändern? Die zweite Voraussetzung, die hier in dieser Vorlesung gemacht wird, ist folgende: Man denkt nicht nur nicht alleine in der Theorie, sondern man denkt auch nicht unmittelbar; jeder gefasste Gedanke (theoretische Gedanke) ist vermittelt, das heißt “angefertigt”, in diesem Sinn “technisch”. Weder die Konstruktionsfaktoren in der Architektur noch die sozialtechnischen Faktoren bleiben von der jeweiligen State-ofthe Art Technik einer Zeit unberührt: ein Haus zu bauen, ein Architekt zu sein, das heißt nicht das gleiche, wenn dieser State-of-the-Art die Mechanik im Raum ist, wie in der Antike (etwa Bewässerungsstrukturen), die Mechanik in der Zeit, wie in der Neuzeit (mit ihren natürlichen „Kraftwerken“ (Wasser- und Wind), oder die gekapselte „analytische Mechanik“ (Dynamik) wie in der Industrialisierung (Dampfmaschine, mit ihren Energiespeichern und Motoren), oder die Quantenphysik wie in der Informationstechnik (mit ihrer diskreten „Fluidität“ und kanalisierten Ordnung in „Spektren“ und „Kommunikationskanälen“). Damit verschiebt sich die „Theorie-Frage“ und befreit sich von der klassischen Weise, wie diese formuliert wird: Was ist Architektur oder was gilt als Architektur? Stattdessen interessiert uns: Was kann Architektur? Diese methodologischen Fragen sollen Teil dieser Einführungsvorlesung in Architekturtheorie sein. Was diese Vorlesung nicht tut: 1.

Es gilt uns nicht als sinnvoll, eine

ZUR EINLEITUNG

absolute Referenz für Theorie in der Architektur anzunehmen. Damit stellt sich die Frage, wie junge Architekten in das theoretische Denken in der Architektur eingeführt werden sollen: Was heißt es, eine Textsammlung zusammenzustellen? Soll diese Sammlung z.B. „kanonisch“ sein? Soll sie sich auf „Klassiker“ beschränken? Nach welchen Kriterien würde eine solche Auswahl denn vorgenommen werden können? 
 2. Es gilt uns auch nicht als sinnvoll, Theorie in der Architektur auf bestimmte „Diskurse“ hin (anstatt auf eine absolute Referenz hin) zu orientieren, wie beispielsweise den Diskurs um die Postmoderne, den Strukturalismus, den Poststrukturalismus, die Kritische Theorie, die Kybernetik. Denn hier stellt sich die Frage genau gleich: sobald man einem Diskurs eine Ordnung zuschreibt,

ergibt sich wieder die Frage, nach welchen Kriterien sich solche „Diskursontologien“ denn behaupten, festigen, und erneuern können.

Die Haltung, der sich diese Vorlesung verpflichtet:

Was „kann“ die Architektur?

... Und was sie tun will: 1. Vorführen, dass es in der Architekturtheorie um etwas geht. Dass etwas Wirkliches auf dem Spiel steht. Und dass die Theorie helfen kann, zu begreifen worum es in diesem Spiel geht, in dem man sich als Architekt wiederfindet. 
 2. Vorführen, wie man von der Meisterlichkeit der anderen, mit denen man denkt, lernen kann Architekt zu werden, in dem man sich die Haltungen aufschlüsseln lernt, mit denen sie sich theoretisch ausdrücken.

Die Frage danach, was Architektur „kann“, bezieht Theorie nicht primär auf ein Wissen, sondern auf ein Können: auf die Fertigkeit, die Gewandtheit, die Kultiviertheit, die Meisterlichkeit, die sich in Architektur manifestiert. Dieses Können gilt es, in Bezug auf das Vermögen – die Macht oder Mächtigkeit – zu messen, die jeweils zu einer Zeit in der faktischen State-of-the-Art Technik „da“ ist. Die Annahme dabei ist: Jede Zeit wird geprägt durch ein für sie charakteristisches Vermögen, welches als „objektiv“ – als verfügbare Technik, die von individuellen Verständnisfragen weitgehend abstrahiert – gelten muss. Jede Zeit ist herausgefordert, dieses faktische und objektive Vermögen jeweils praktisch wie intellektuell zu „können“ (meistern).

DIE HALTUNG

Solches „Können“ von Technik fassen wir als „Literacy“: als Verständnis- und Ausdrucksmächtigkeit – mit der sich ebenso sehr poetisch wie argumentativ, polemisch wie sachlich, objektiv wie tendenziös, logisch schlüssig wie grammatikalisch korrekt verfahren lässt. Theoretische Reflektion als Frage danach, was Architektur kann, versteht sich daher nicht als verwaltend (von Wissen), sondern als erschließend (von Literacy). Architektur, Technik, Literacy, und Sophistik

und Strom), ebenso wie letzteres abstrakter – „vermögender“ – war als jenes von Renaissance und Barock (etwa optische und physikalische Messgeräte, Holz- und Steinkohle, mechanische Automaten, in der Sozialtechnik: Merkantilismus). Oder wie die Technik der Renaissance und Barocks abstrakter – „vermögender“ – war als jene des Spätmittelalters (etwa Metalle und Mühlen, in der Sozialtechnik: Feudalismus). Was heißt „abstrakter“ aus der Perspektive von „technischem Vermögen“?

Die faktische, objektive State-of-theArt Technik verkörpert sich heute in der Informationstechnik. Mit ihr rechnen wir (Analytik), schreiben wir (programmieren), organisieren wir (Logistik), messen wir Quantitäten ( jegliche Messgrößen) wie Qualitäten (Spektralität, etwa in der Chemie, Biologie, Material- und Ernährungswissenschaft, Medizin), reden wir (elektronische Medien), drucken wir (von Büchern, Zeitschriften, Korrespondenzen bis zu Computer Chips, Solarzellen, oder 3-D Objekten), planen wir (Simulationen, Prognosen, Vorhersagen), bezahlen wir (virtuelles Geld) und machen wir Geschäfte (Finanzökonomie). Mit dem faktischen Vermögen der Informationstechnik erschließen wir uns eine neue architektonische Praxis: Wir rendern Bilder, organisieren Komponenten und Abläufe in den Planungs- und Bauprozessen, wir dokumentieren und ordnen das Geschehen in Datenbanken, wir finden neue Materialeigenschaften, und wir lernen in neuer Weise über das soziale Verhalten von Menschen, et cetera.

„Abstrakter“ heißt, dass eine jeweilige architektonische Form alles Bisherige „kann“, aber noch mehr dazu, von dem nicht genau klar ist, was es ist und wozu es dient. Dieses „noch mehr“ kommt nicht einfach als Zusatz zum Bisherigen mit dazu, sondern es verändert das Bisherige durch das, was neu „gekonnt“ wird. (Als einfaches Beispiel denken Sie sich folgendes: dass man gut Kopfrechnen kann bekommt, in sozialer Hinsicht, eine neue Bedeutung sobald es Taschenrechner gibt. Oder weniger trivial: vorgehängte Fassaden und Aufzug z.B. spielen eine wichtige Rolle für den Bau von modernen Hochhäusern; Rolltreppen oder die Klimaanlage ermöglicht die Shopping Malls. Die Technik neuer globaler Logistik ermöglichen auch den kleinen Convenience Store um die Ecke, mit Olivenöl aus der Toskana. State-of-the Art Technik fühlt sich daher immer kalt, distanziert, beängstigend, für viele Dinge unnütz – „abstrakt“ – an; aber sie ist auch faszinierend und befreiend, weil sie die soziale Ordnung der bisherigen architektonischen Form neu zur Disposition stellt: sie bietet sich an, um Ungerechtigkeiten zu justieren, Privilegien zu kommunalisieren, Verantwortungen zu verteilen et cetera.

Das faktische Vermögen der Informationstechnik ist abstrakter – „vermögender“ – als jenes der Industrietechnik (u.a. Netzwerke, Stahl

Solche „Schubkraft“ von technischem Vermögen wollen wir „Sophistik“ nennen. In einer sophistischen Zeit gibt es viel soziales Durcheinander (z.B. in der griech. Antike,

DIE HALTUNG

auch in der Renaissance), daher auch viel – und neue Formen von – Gewalt. Es wird eine neue Meisterschaft entwickelt und erprobt: Man lernt den aktuellen (technischorganisierten) Denkkörper einer Zeit kennen, und eignet ihn dem eigenen, individuellen, Denken an. In diesen Zeiten entstehen neue architektonische Ausdrucksformen, die neue Ordnungen etablieren. Die Ausgangslage, mit der diese Vorlesung konzipiert wurde, ist, dass wir mit der Elektrizität und der Informationstechnik seit dem frühen 20. Jahrhundert in einer solchen „sophistischen“ Zeit leben. Wir erwarten also eine neue Architektur des Digitalen. Das Vermögen der Informationstechnik ist prägend für unsere Gegenwart: sie ist faktisch hier (in den großen Herausforderungen unserer Zeit:

Unsere Zeit als sophistische Zeit zu charakterisieren heißt, dass wir uns als Architekten von der Perspektive distanzieren sollten, in der „Technik“ schlicht „Fortschritt“ bringt. Eine Architektur, die Ausdruck ist von einem technischen Vermögen, welches kulturell nicht in vielfältiger und differenzierter Weise „gekonnt“ ist, kann nicht ohne Weiteres als „Fortschritt“ gelten – wenigstens dann nicht, wenn man daran festhält, (1) dass Fortschritt auch Zivilisation meint, (2) dass Zivilisation danach strebt, dass viele unterschiedliche Lebensweisen (Traditionen) miteinander koexistieren können, und (3) dass Individualität ein Wert ist, an dem es festzuhalten gilt. Kurz: wenn man daran festhält, dass Fortschritt auch immer meint, ein Erbe zu kultivieren statt einen Bestand „auszuverkaufen“, ein Vermögen fruchtbar zu machen und in

Verantwortung bezüglich Klimafragen, Bevölkerungsentwicklung, „Globalisierung“), und sie ist objektiv hier (als Technik) – aber sie ist noch sehr brachial und undifferenziert „gemeistert“. Letzteres heißt so viel, wie dass sie sich gegenwärtig mit großer Gewalt äußert: sie zersetzt etablierte Ordnungsstrukturen, verheißt eine Umverteilung von Macht, und macht Angst. Damit einher geht auch, dass sie zur Projektionsfläche wird für vielerlei – realistische wie phantastische –Versprechen.

Haltung hin oder her: wenig Platz im Gerangel des Geschehens? nachhaltiger Weise weiterzugeben, statt es auszubeuten und seinen Speicher zu plündern. Dann braucht es eine neue Ausrichtung auf die ebenso werterhaltende wie wertschöpfende Übersetzungsleistung zwischen technischem Vermögen und gesellschaftlichem Wohlstand. Solches Vermögen zur Übersetzung wollen wir allgemein mit „Literacy“ umschreiben. Aristoteles hatte dieses Vermögen dem „technischen Handeln“ (techné) zugeschrieben: Für ihn war das Verhältnis von Techné und Natur so beschaffen, dass die Techné entweder die Natur nachahmt, oder sie vollendet. Daraus ergeben sich problematische Annahmen, zu denen wir mit der Beschreibung jenes Vermögens als „Literacy“ eine kritische Distanz suchen. Denn im aristotelischen Vollendungshorizont bekommen technische Erfindungen, in ihrer jeweiligen Überlegenheit über herkömmliche Weisen Dinge zu tun, eine

HALTUNG HIN ODER HER

Aura von „Souveränität“. Darin sehen wir der Grund für die heute wieder stark werdende Tendenz in den Architekturdiskussionen, technische Erfindungen entweder zu vergöttlichen (indem darin Legitimation für Herrschaftsansprüche herausgelesen wird), oder aber sie kategorisch zu verteufeln, indem man die Kunst der Technik als einziger legitimer Domäne für Inspiration gegenüberstellt. Diese Tendenz ist so alt wie die Schriften über Technik selbst: Sie bewegt seit jeher die Frage nach der menschlichen Natur (Humanismus). In dieser Tradition gilt Technik unausweichlich als ein Geheimwissen. Einen Ausweg aus diesem verkürzenden Dilemma sehen wir in einer Meisterschaft der Ausdrucksstärke, in einer Technik nicht als Werkzeug, sondern als Ausdrucksmittel, in einer technischen Literacy, die zu einer jeweils adäquaten meisterhaften Architektur ihrer Zeit führt. Denn fasst man die Übersetzungsleistung technischer Erfindung als „Literacy“, so wenden sich die Vektoren, und alles dreht sich um einen öffentlichen Diskurs über eben jenes geheimnisvolle Wissen. Ein sophistischer Diskurs ist ein Diskurs um “Sophistication”: es geht um Verfeinerung in der Würdigung der Dignität von Artefakten. Jeder, der interessant zu sprechen weiß, eignet sich darin dieses geheimnisvolle Wissen an. Jeder der redet, teilt somit auch die Verantwortung der Überlegenheit technischen Könnens mit den anderen. Eine „Quantum Literacy“ für Architekten Nichts bringt vielleicht den sophistischen Charakter unserer Zeit, und damit die noch weitgehend fehlende allgemeine Literacy um die gegenwärtige Mächtigkeit unserer Technik, deutlicher zum Ausdruck als das jüngste informationstechnische Paradigma: Big Data.

Ein paar jüngere Schlagzeilen zum Thema: DIE WELT: „Zettabytes: Datenvolumen verdoppelt sich alle zwei Jahre“ (16.07.2013) SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: „Datenwachstum der digitalisierten Welt. Explosion des Cyberspace“ (11.02.2011) Pressemitteilung DELL EMC: „Digitales Universum explodiert durch Sensordaten“ (09.04.2014) PROGNOSE zum Volumen der jährlich generierten digitalen Datenmenge weltweit in den Jahren 2005 bis 2020 (in Exabyte): 2015 werden 8´500 Exabyte genannt, für 2020 werden 40´000 Exabyte erwartet. (https:// de.statista.com, access March 4 2017) Mit Big Data bezeichnet man Daten, die absichtsvoll, mit synthetischen (Zweck-/ Ziel-/Fragestellungs-bezogen) statt analytischen Methoden ausgewertet werden. Daten werden mit maschineller Intelligenz „erquellt“ (sourcing), die Datenströme werden „kraulend durchschwommen“ (Webcrawler) und automatisch indexiert (Bots und Suchmaschinen). Die so erzeugten Indexe bieten Anhaltspunkte um in ihrem Geflecht (den Relationen zwischen den Indexen) nahezu beliebig postulierbare Messgrößen zu „erkennen“: das ist gemeint mit dem Begriff „Bigness“ für die unspezifische, oder eigentlich die „präspezifische“, „Größe“ von „Daten“. Diese Art von Umgang mit Daten ist unerhört mächtig in einer Weise, die buchstäblich das Zukünftige vorgreifend vorwergnimmt: Big Data ist weniger „predictive“ als „proleptisch“, sie erschließt „objektive“ Gründe für jegliches Vorurteil. Denn es wird damit – rein auf technischer Legitimation – eine souveräne „Natur“ von „Daten“ postuliert, die schlicht als „gratis“ und „gegeben“ angenommen wird.

HALTUNG HIN ODER HER

Worum aber würde es jetzt mit dem Entwickeln einer adäquaten Literacy gehen? Nicht in erster Linie um das Kennen und Anwendenkönnen der entsprechenden Werkzeuge, sondern darum, in den Kategorien dieser Technik denken, modellieren und planen zu lernen. Genau eine solche Kompetenz wird, in exemplarischer Weise, mindestens seit Vitruv der Architektur zugesprochen – in Abgrenzung an das Handwerk. In dieser Kompetenz gründet das nahe Verhältnis von Architektur, als Profession, zur Politik. In der Renaissance haben Alberti, Filarete, Leonardo, Dürer und viele andere neue „Kategorien“ der damals neuen Technik angenommen: sie haben in einer neuen Weise Architektur gemacht – mit Zeichnung und Modell auf dem leeren Blatt Papier. Großartig! Aber die heutigen „Kategorien“ der heute neuen Technik sind darin nicht

mehr adäquat angesprochen: viel eher haben wir es in der Informationstechnik mit Blättern zu tun, die überquellend voll sind statt „leer“ (das leere Blatt Papier oder der leere Labortisch der experimentellen Wissenschaften der Aufklärung und Industrialisierung) – denn die „Leere“ ist, geradeso wie der Zufall mit dem wir in der neuen Technik ständig rechnen, künstlich „erzeugt“. Die These ist die: wir können finden was die Architektur, mit diesem Vermögen der heutigen Technik, kann, indem wir denken lernen in den „Kategorien“ eines Tisches, der voll ist mit aufgetischten Gerichten (Machbarkeiten), die aus heterogenen Strukturen heraus erzeugt sind, und deren „Kostung“ und „Kostbarkeit“ wir noch weder gut kennen, noch mögen. Alles Mögliche liegt auf dem Tisch, aber wir haben wenig Orientierung wie damit in einer Weise zu handeln wäre, die herkömmliche Werte nicht entleert (wertlos macht durch Verfügbarkeit).

Wie lernen am lärmig vollen Tisch? Es ist wichtig, die eigene Zeit in ein Verhältnis zu setzen. Deswegen verfolgt diese Vorlesung eine doppelte Strategie: (1) Wir lernen und prüfen, und (2) damit wir von den Meistern lernen, wie man eine Haltung einnimmt, müssen wir „mit“ ihnen feiern: wir müssen besser verstehen, worauf bezogen sie sich „aufgerichtet“ und „das Wort ergriffen“ haben. Zu diesen zwei Strängen gibt es jeweils einen Reader: einmal mit Prüfungsstoff, zum Kauf an der Abteilung ATTP, mit ca 280 Seiten. Und einmal als überforderndes Bankett, digital zum Download auf TISS, mit rund 1500 Seiten.

Zur Prüfung Die Prüfung behandelt nur eine kleine Auswahl von Texten (Reader „Prüfungsstoff“). Sie ist schriftlich, als Multiple Choice. Es wird im Verlauf des Semesters zu jedem Text eine Sammlung von Stichworten bekanntgegeben, nach denen Sie lernen können. In der Prüfung wird abgefragt, ob sie einen Kernbegriff, und unterschiedliche Formulierungen davon, sinngemäß erkennen, und den richtigen Texten zuordnen können.

Der Reader dazu ist dieser:

PRÜFUNGSSTOFF

Prüfungsstoff: „EINFÜHRUNG IN DIE ARCHITEKTURTHEORIE“ 1.

PROPYLÄEN (Torbau, zeichnet den Zugang eines jeden öffentlichen Gebäudes aus)

LITERACY UND TECHNIK 29 S. Aus Propyläen Technikgeschichte (Bd. 1): „Kommunikationstechnik“, „Prometheus: Wandlung eines Mythos“, „Die Theorie der Techne“ und „Die Entstehung der Mechanik“

KOMMUNIKATION UND PROFESSION 76 S. Aus G. Fischer, Vitruv Neu, „Vitruv, Erstes Buch, Kap. I-III“

NEUE TECHNIK, KLASSISCHE MOTIVE 30 S. Aus Architectural Theory, An Anthology, Vol.1, hrsg. von Harry Francis Mallgrave (Blackwell, 2006): “Renaissance and Baroque Ideals”



STREIT ZWISCHEN DEN ALTEN UND DEN MODERNEN

30 S.

Aus Architectural Theory, An Anthology, Vol.1, hrsg. von Harry Francis Mallgrave (Blackwell, 2006): “French Classicism”

KUNST UND WISSENSCHAFT 30 S. Aus Architectural Theory, An Anthology, Vol.1, hrsg. von Harry Francis Mallgrave (Blackwell, 2006): “The German Style Debate“

2.

IN DER FREMDEN NEUEN WELT EINER QUANTUM LITERACY: DIGITALE ARCHITEKTUR

VERÄSTELUNGEN (BIFURKATION) UND 14 S. VERSICKERUNGEN (PERKULATIONEN) Michel Serres, „Introduction,“ in History of Scientific Thought. Elements of a History of Science, Hrsg. von Michel Serres (Blackwell, 1995)



WERK, SCHLÜSSEL UND SIGNATUREN

41 S.

Susanne K. Langer, “The New Key” and “Symbolic Transformation” in Philosophy in a New Key. A Study in the Symbolism of Reason, Rite, and Art (New American Library, 1948)

CODE, NEUES “SCHREIBEN” 24 S. Gerard O´ Regan, “History of Programming Languages” in A Brief History of Computing (Springer, 2008)



WIE FEIERN

Und wie feiern am lärmig vollen Tisch? Die Annahme, welche diese Vorlesung verfolgt ist, dass die Architektur unter den Wissenschaften eine jener Professionen ist, die im Durcheinander der jeweils neuen Kategorien neuer Technik wieder wissen will, was und warum man eigentlich tut, was man tut, wenn man Ordnung sucht. Es ist in diesem Sinn, dass wir diese Einführung in die Architekturtheorie als Übungen zu einer Quantum Literacy für Architekten verstehen. Dafür haben wir einen überfordernd großen Reader zusammengestellt, in dem viele der Referenzen aus der jüngeren Architekturtheorie (20. Jahrhundert) im O-Ton versammelt sind. Sie werden in der Vorlesung viel mehr Spaß haben, wenn Sie in diesem Reader immer mal wieder – so viel wie möglich – lesen. Das spekulativ-sinnbildliche Szenario, in dem diese Vorlesung sich gliedert, legt folgendes Bild nahe: Die Architekten im 20. Jahrhundert wollen in ihrer Profession meisterlich sein. Sie erachten die neuen Kategorien des neuen technischen Vermögens – also den vollen Tisch – als Bankett. Für sie ist klar: das Kostenlernen der aufgetischten Speisen soll im Zeichen einer Würdigung ihrer Profession geschehen. Sie erachten das Bankett als Symposium – als Gastmahl – im platonischen Sinn: als eine Feier zur Würdigung eines Themas, zu dem die Architekten auch etwas zu sagen haben. Die Gäste kommen von allen möglichen Orten (anderen Professionen), und alle

bringen etwas von der Welt mit, aus der sie kommen: nämlich eine persönliche Rede, oder einen Bericht, zur Würdigung eines Themas. Das Motiv hinter den jeweiligen Themen ist, so wollen wir annehmen, heute so wie damals bei Platon: das Aneignen von Wissen, und das Verhältnis von Weisheit (Sophia) und Eros (Begehren, Vereinnahmung und Identifikation, Ausgrenzung, Attraktivität und Sonderbarkeit, und Verbundenheit). Persönliche Reden sind, heute wie damals bei Platon, Reden von Personen (als Masken des öffentlichen Auftretens). * Aber diese Analogie bleibt schuldig, inwiefern die heutige Technik in diesem Szenario denn wirklich Platz findet: Das platonische Gastmahl findet ja auf Einladung eines Herrschers statt, die Gäste werden alle in seinem Haus willkommen geheißen. Wer wäre also Gastgeber in diesem spekulativsinnbildlichen Szenario? Kurzum: jeder für jeden. Dieses Bankett, von dem diese Vorlesung handelt, findet im Datenraum statt. Jeder Platz am Tisch ist eine Matrize – ein virtuelles Geschehen – und die Anzahl der Plätze ist nicht in definiter Weise abzuzählen. Niemand weiß genau, mit wem sie eigentlich am Tisch sitzt, noch wo man sich genau befindet. Alle Gäste brauchen einander um sich zu orientieren. Aber wem zuhören? Zu wem sprechen? Was zum Ausdruck bringen von dem Vielen, das uns in diesem Raum durchkreuzt, und wie gewichten und akzentuieren? Um dem Lärm zu entkommen, um anfangen zu können, das ganze aufgetischte Fremde würdigen, schätzen und kennen zu lernen, ist die dialektische Dialogform nicht adäquat. Auch unser Szenario ist ein diskursives, aber es braucht neben dem Redner und den Gastgebern nun zusätzlich auch eine adäquate Vorstellung von „Platz“. Diese wollen wir aus Begriffsspektren gewinnen.

WIE FEIERN

Als Begriffsspektren erachten wir Berichte, die in interessanter und schildender Weise von dem zu handeln wissen, was man auch als Architekt-Person aus dem lärmigen Geschehen, in dem man sich am überfordernden Bankett zusammenfindet, aufzurichten und herauszustellen versucht. Gemäß diesem Szenario gliedert sich die Vorlesung in wöchentliche Themen, zu denen jeweils eine Sammlung an Reden von Architekten über Architektur, und eine zweite parallele Sammlung von Begriffsspektren zusammengestellt ist. Im Übersetzen dieser beiden Sammlungen wollen wir uns als Architekten in einer Quantum Literacy üben – und dabei gleichzeitig Kerntexte der jüngeren Architekturtheorie kennen lernen, und in ihren größeren zeitgeschichtlichen Zusammenhängen begreifen lernen.

* Um das Bild zu explizieren: Die technische Entsprechung dieser Kategorien der neuen, informationstechnischen Vermögen ist der “Datentisch”, die Tabelle (franz. tableau, engl. table), die aus „Arrays“ gefertigt ist: „Array“ für Datenfeld, Matrix, eine Struktur die „vieles“ (im quantitativen Sinn von „much“ und im qualitativen Sinn von „heterogen“) zu ordnen vermag. Matrizen organisieren Vektorräume, und ein Vektor ist eine „quantity having magnitude and direction“ – eine Magnitude (Messgröße) die gerichtet ist: ein Vektor ist eine Abbildung die sich an keiner ihm äußeren Referenz orientiert, sondern Mengen von Vielem auf Mengen von Vielem abbildet, und damit ein Feld von „Richtbarkeit“ erzeugt. Eine Matrize, als Verräumlichung von Vektoren, kann als Raum eines virtuellen Geschehens gesehen werden: sie ist aus Abbildbarkeiten (Vektoren) gemacht, und wird als solches durchkreuzt von vielen, und vielen verschiedenen, Magnituden und Richtungen. Eine Matrize, als Ort eines solchen virtuellen Geschehens, ist ein proleptischer Raum (ein vorwegnehmender Raum – ein Daten Raum). Wir nennen dieses Geschehen virtuell weil es „indiskret“ ist: nicht kontinuierlich, aber die Faktoren sind auch nicht gesondert voneinander. Darin gleichen die Datenräume den Räumen der Quantenphysik: die Elementarteilchen tauschen Ladungen aus und gewinnen in diesem Austausch ihre “Eigenheit”.

Reader zum sich Üben in einer Quantum Literacy für Architekten:



Das Können, und die Arbeit der Zeit Theorie, Sophistik und Populismus



Koolhaas - “The Generic City”



Koolhaas - “Junkspace” SOPHISTIK // Guthrie - “What is a Sophist?”



Loos - “Ornament und Verbrechen”

Kipnis - “Forms of Irrationality”

THEORIE // Blumenberg - Lachen der Thrakerin RHETORIK // Dieter - Stasis PRIVATHEIT // Rouvroy - Of Data and Men

PERKOLATION // Serres - “Hist. of Scient. Thought, Intro”

Die folgende Textauswahl kann sich im Laufe der Vorlesung noch geringfügig ändern.

BEGRIFFS-SPEKTREN

01

REDEN

TABLE DE MATIÈRES

Ein Bankett zur Würdigung dessen, was Architektur kann.

02

Synkretismus und Universalität. Europa und Humanismus



Mirandola - “Über die Würde des M.”

INTERFERENZ // Serres - “Intro zu Interferenzen”



Eisenman - “Diagram of the Original Scene”

EUROPA // Habermas/Derrida - Unsere Erneuerung

TABLE DE MATIÈRES

Original Scene” MENSCHENRECHT //

Tafuri - “Historical Project” UNESCO - “Erklärung allg. Menschenrechte”



Corbusier - “Towards a New Architecture”



Moholy-Nagy - “The New Vision”



Flasch - Das Buch der 24 Philosophen

03

EU PARLAMENT // Robotik

Stil, Zweck und Mässigkeit. Architektur: Baukunst und “Fach”



Fischer - Vitruv Neu, Erstes Buch Kap.I-III



Boullé - “Architecture, Essay on Art”



Gropius - “New Architecture



BILDUNG // Schiller - “Über d. ästhet. Erziehung d. M. 1-10”

NATURVERTRAG //

of the Bauhaus” Serres - “Returning to the Natural Contract” Hillier - “What is Arch. adding to Building”

04

Semper - “Practical Aesthetics”



Motor und Logistik. Wissenschaft und Globalisierung



Heidegger - Zeit des Weltbildes



Gropius - “Einleitung Intern. Architektur”



Koolhaas - “Bigness” Thermodynamics



Krier - “The Reconstruction of the City”



Marinetti - “The Futurist Manifesto” Serres - “Motoren. Vorüberlegungen



St. Elia - “Manifesto of Futurist Architecture”



Venturi - “Theory of the Ugly and Ordinary”

05

COSMOPOLITISCHER REALISMUS // Stengers - Book III of Cosmopolitics,

MOTOR // allg. Theorie der Systeme”



Mathemata und Medien. Struktur und Gemeinsinn



Filarete - “Dedication and Book 1”



Vitruv - “Preface” ALPHABETISIERUNG //



Hillier - “Social Logic of Space”



Alberti - “On Ciphers”



Duchamp - “Notes” Corry - “Categories and Images of Math”

LERNEN // Serres - “Mathematical Anamneses” Innis - “The Oral Trad. and Greek Civilization”

MATHEMATISCHES “WISSEN” //

DARSTELLUNG VON ZAHLEN // Lüneburg - “Ziffer, das Wort und die Sache” STELLVERTRETER // Girard - “Das Opfer“

06

TABLE DE MATIÈRES



Metrum, Leere, und Fülle Form und Poetik



Eisenman - “Towards Form in Architecture”

STRUKTUR LITERARISCHER GATTUNG //



Malewitsch - “Gegenstandslose Welt”



Mies v. Rohe - “The Artless Word”

07

Nutzen, Funktion und Norm



Semper - “Comparative Theory

Genette - “The Architext”

STANZAS // Agamben - “Stanzas, Intro”

WELTOBJEKT // Serres - “Hominescence”

of Building”

Neufert - “Data”



Schlemmer - “Mensch und Kunstfigur”



Buckminster Fuller - “Operating Manual



08

for Spaceship Earth”

Das All und das Universum. Rechteck und Kreis



Corbusier - Modulor Preamble



Van Eyck - “Team 10 Primer”



Banham - “A Home is not a House”



Rittel - “Dilemmas in a General





ABENTEUER // Rossi - “Scientific Autobiography”



Theory of Planning”

09 Parallelogramm.

System und Programm



Rossi - “Analogical Architecture”

INSTRUKTION UND DEKLARATION //



Hillier - “Space is the Machine”

O Reagan - “History of



Alexander - “A city is not a tree”

Programming Languages”



Terzidis - “MultiEpiLog” INFORMATION // Devlin - “Information”



Hovestadt - “Genealogy of the Printable”

10

Code. Diskretion und Kontinuität



Mitchell - “Building Descriptions”

KAPSELUNG UND ERBE //



Lynn - “Probable Geometries”





Superstudio - “The Continuous Moment”

KUNSTFERTIGKEIT UND ZUFALL //



Terzidis - “Capturing the Elusive”



Terzidis - “Otherness”



Hovestadt - “Elements of a Digital Architecture”

Scott - “Data Abstraction, Object-Orientation” Monod - “Of Strange Objects”

2017S

| Still from Peter GREENAWAY: The Draughtmans Contract (1982)

Reader zum sich Üben in einer Quantum Literacy für Architekten:

FACHBEREICH ARCHITEKTURTHEORIE UND TECHNIKPHILOSOPHIE

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INSTITUT FÜR ARCHITEKTURWISSENSCHAFTEN TU WIEN

Das Können, und die Arbeit der Zeit Theorie, Sophistik, Populismus Synkretismus und Universalität. Europa und Humanismus Stil, Zweck und Mässigkeit. Architektur: Baukunst und “Fach” Motor und Logistik. Wissenschaft und Globalisierung Mathemata und Medien. Struktur und Gemeinsinn Metrum, Leere und Fülle Form und Poetik Nutzen, Funktion und Norm Das All und das Universum. Rechteck und Kreis Parallelogram. System und Programm Code. Diskretion und Kontinuität

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