Arbeitsschlüssel zur Bestimmung der Polychaeten der Ostsee
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Identification Key for the Polychaetes of the B;Utic Sea AXDREAS BICK und FRITZ GOSSELCK
)Iit 393 Abbildungen auf 45 Text-Tafeln
Abstr~ct . .An identific~tion key f~r the polychaetes of the Baltic Sea is presented in this c.ontnbutlon. It ~ompnses all sp~les (a total of 117) that have been mentioned in the available literature as having been found 10 the region from Kiel Bight to the northem and east parts of the Balt~c. The most important ta..xonomical characters of these polychaetes : : l11ustrat~d.(393 figures on 45 plates). An attempt has also been made to take into account the meristic features of the polychaetes occurring under brackish water conditions in th~ ~alt~c. ~ brief diagnosis is given for all Baltic species, together with an outline of their dis tribution and ecology. .
Im Austausch sind die ,,:;)'litteilungen" - auf Wunsch die Supplementhefte ..Annalen für Ornitholozie" auch gesondert - gegen vergleichbare Zeitschriften erhältlich. Tauschangebote ~ind zu richten an die Bibliothek des Zoo logischen Museums, DDR-1040 Berlin, Invalidenstraße 43.
Herausgeber: Zoologisches Museum, Museurn für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin. Verlag : A kadcr.1i e- Ye~ la g Berlin, DDR-1086 Berlin , Le ipziger Straße 3-4, Fernruf: 223622911no 2236201; Telex-Xr. : 114.120; Bank: Staatsbank der DDR, Berlin, Kto-Nr.: 6836-26-20712. Chefredaktion : Dr. G. Hartwich, Zoologisches Museum der Humboldt-Universität zu Berlin, DDR - 1040 Berlin, Invalidenstraße 43, Fernruf :·28975 25. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1530 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Min isterrat es der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstelluug : VEB Druckhaus ..Maxi m Gorki", DDR-HOO Altenburg. v Erscheinungsweise: Die Zeitschrift "Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin" ': erscheint j ährlich in einem Band mit 3 Heften. Bezugspreis je Band 126,- DM zuz üglich Versandspesen. Bezugspreis je Heft .p,- Di\I. Der gültige ] ah resbezugsp reis für d ie DDR ist der Postze itungsliste zu entnehmen. Bestellnummer dieses Heftes : 1029/61/2.
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Inhalt 1. Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . • . . . " Methoden der Polychaeten-Determination . . . . . 3· Hinweise zur Benutzung des Bestimmungsschlüssels 4· Erklärung der Fachtermini . . . . . .' . . . . . . . . . . 5· Erkl~rung der in den Abbildungen verwendeten Abkürzungen 6. Bestimmungsschlüssel . . . . . . . . . . . . • . . . . 6.1. Bestimmungstabelle der Familien 6.2. Bestimmungstabelle der Arten 7· Diagnosen der Arten S. Zusammenfassung 9. Danksagung ~ 10. Literatur . . . .
1. Einleitung Die Polychaeten stellen die wichtigste Gruppe des Makrozoobenthos in der Ostsee dar. In weiten Gebieten, vor allem in tieferen Becken, dominieren sie in der Arten- und Individuenzahl sowie in der Biomasse (ANDERsDI et a l.. 1977, 1978). Außerdem besitzen ~inige Arten en~scheidende Bedeutung als Opportunisten bei der Rekolonisierung voru?ergehend azoischer Gebiete (KÖL~{EL 1979; LEPP.~KOSKI 1980) . Nicht zuletzt spielen d~e PoI}~chae.ten eine wichtige ökologi sch e Rolle im Stoffkreislauf der Ostsee als Nahrung ~eler ~utzfIsche (AR:-iTZ 1978a, 1978b). Aus diesen Gründen bestand die Fordernng, m Erganzung vorhandener Bestimmungstabellen für die Polychaeten der Nord- und Ostsee (FRIEDRICH 1938 ; HARTMANN-SCHRÖDER 1971) einen Arbeitsschlüssel zu erstellen, der die morphologischen Merkmale der Polychaeten der .®st see in stärkerem
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.\laße berücksichtigt. Das dazu bearbeitete Polvchaetenrnaterial stammte vor allem aus Benthosproben, die in den J ahren 1979-198~ in der Mecklenburger Bucht und im Arkonabecken gesammelt wurden. Der in Abschnitt 6 gegebene Bestimmungsschlüssel beinhaltet die 117 in der Ostsee - einschließlich Kiele r Buch t' ':- nachgewiesenen Polychaete~1i:teI!: ' "
2. Methoden der Polychaeten-Determination Die Bestimmung von Polychaeten beginnt mit der Untersuchung des Vorderendes sowie der Anzahl und Anordnung seiner Anhänge. Die Struktur der Parapodien sowie die Kiemenausstattung lassen in den meisten Fällen bereits eine Zuordnung zu einer Familie treffen. Für diese Untersuchungen ist ein Stereomikroskop mit etwa roo-facher Vergrößerung notwendig. Oft ist es günstig, Auf- und Durchlicht zu kombinieren, um so den Ansatz und die Anzahl von Körperstrukturen deutlich zu erkennen. 'Wichtigist, daß das zu bestimmende Tier ständig mit der Konservierungsflüssigkeit - in der Regel 70%iger Alkohol - 'bedeckt ist. Sollten besonders kleine Objekte durch die Erwärmung des Alkohols und die dadurch entstehende Turbulenz in ständiger Bewegung sein, ist ein kurzer Aufenthalt in destilliertem Wasser nicht schädlich. Für die weitere Bestimmung ist die Entfernung bestimmter Parapodien notwendig. Diese Präparation hat vorsichtig zu erfolgen, um alle parapodialen Anhänge beziehungsweise Kiemen zu erhalten. Oft genügt eine Untersuchung des Parapodiums mit Hilfe des Stereomikroskopes. häufig muß jedoch ein Mikroskop benutzt werden. Die herkömmlichen Präparationswerkzeuge werden in der Regel zu groß sein, und es ist dann notwendig, aus feinen Insektennadeln oder Rasierklingensplittern entsprechende Instrumente ~n z_U:f~r ti,ge n . Bei den großen und mittelgroßen Formen ist ein Herausschneiden der Parapodien möglich, während sie bei den kleineren Arten mit Hilfe der Nadeln herausge- > zupft werden müssen. Jm nächsten Schritt werden die -Borsten untersucht. Dazu ist ein Parapodium wie oben beschrieben zu entfernen und anschließend auf einen Objektträger mit einem Tropfen 'Nasser zu überführen. Hier wird das umliegende Gewebe vorsichtig mit • Hilfe feinef"Nadeln "soweit wie möglich entfernt. Große Sorgfalt ist notwendig, um ein Ab. brechen der Borsten zu verhindern. Von einigen Autoren (NoLTE 1923; HOBSON 1981) wird empfohlen, das Gewebe mit Kaliumhydroxid zu mazerieren. Nach dem Auflegen des Deckglases sind die Borsten bei ausreichender Vergrößerung zu betrachten. In einigen Fällen wird eine Betrachtung mit Ölimmersion notwendig sein. Der Rüssel hat bei einigen Familien diagnostischen \Vert. Ist dieser nicht ausgestülpt, kann eine Aufhellung in Glycerin oder Methylbenzoat ausreichend sein (HARnlAxx-SCHRÖDER 1971). oder eine Präparation wird notwendig. Dazu ist im Bereich des Vorderkörpers hinter de~ Prostomium die ventrale (bei den Syllidae die dorsale) Mediane zu öffnen. Bei vielen kleinen Formen sind die Strukturen dann allerdings sehr undeutlich. Die :s"ephridien sind ebenfalls durch Aufhellung mit Glycerin sichtbar zu machen (FRIEDRICH 1938). In einigen Familien sind bestimmte Drüsengebiete von taxonomischer Bedeutung. Ein einfaches Verfahren zur Anfärbung dieser Bereiche mit Methylengrün gibt HOFSO~D1ER (1913). Für die Herstellung von Dauerpräparaten wird Einbettung in Glycerin. Glyceringelatine oder Polylactophenol empfohlen (BANSE 1974; Hoasox 1981). Canadabalsarn ist .infolge des großen Brechungsindexes (1,54) ungeeignet. . Seltene Arten oder besondere Fermen-solljen in einem größeren Museum deponiert werden, um eine weitere taxonomische Bearbeitung zu gewährleisten. Ferner sollten auch bei ökologischen Untersuchungen einige Tiere erhaiten bleiben, um Nachbestimmungen 7.U ermöglichen.
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3. Hinweise zur Benutzung des Bestimmungsschlüssels
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Polychaeten der Ostsee
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eine Tabelle zur Bestimmung der epitoken Xereidae angefügt. Im Bestimmungsschlüssel sind zusätzliche .\Ierkmale mit aufgenommen, die nicht im Gegensatz auftauchen. Das bedeutet, daß diese .\Ierkmale in unterschiedlicher Ausprägung auftreten können. Die Kurzbeschreibungen der Arten basieren auf den von H"\Rnl.-\~~-SCHRÖDER (197 1) gegebenen Diagnosen. Sie dienen als Ergänzung der Bestimmungstabelle und beinhalten außerdem eine kurze Darstellung der Verbreitung und Ökologie. Die Ergebnisse eigener Untersuchungen und neue Erkenntnisse aus der Literatur wurden eingearbeitet. Wenn Angaben über Länge und Segmentzahl von Ostseepolychaeten nicht vorlagen, wurden die von HARnl.-\~N-SCHRÖDER(1971) angegebenen Maximalwerte aufgenommen. Bei den Ostseetieren ist allerdings gegenüber diesen Werten vielfach mit einer beträchtlichen Längenreduktion zu rechnen. Da die Merkmalsausprägung einer natürlichen Variabilität unterliegt und manchmal Körperabschnitte oder bestimmte Anhänge fehlen, ist im Zweifelsfall bei der Bestimmung weiterführende Polychaeten~iteratur heranzuziehen oder eine Konsultation von Spezialisten notwendig. Eine Erklärung der in den Schlüsseln verwendeten Fachtermini ist der Bestimmungstabelle vorangestellt (Abschnitt 4). Ebenso werden die in den Tafel~ verwendeten Abkürzungen erläutert (Abschnitt s). Die für die Ordnungen verwendeten Namen basieren auf einem von FAuCHALD (1977) vorgeschlagenen System. Da über die Verwandtschaftsbeziehungen der Ordnungen verschiedene Auffassungen existieren, wird hier einer von H"'RnIA~~-SCHRÖDER(1982) angegebenen Gliederung der Ordnungen und Familien gefolgt. Auf eine ausführliche Synonymie wurde verzichtet; sie ist aus HARnrANN-SCHRÖDER (1971) zu entnehmen. Für einige Arten wurden jedoch gebräuchliche Synonyme angegeben. Die Benutzbarkeit des Schlüssels wird durch die Begrenzung des Gebietes und dessen hydrographische Besonderheiten ein wenig eingeschränkt. Durch den Einstrom salzreichen Kattegat-Wassers und den damit verbundenen Transport von Larven können in der Ostsee wenigstens zeitweise Arten auftreten, die bisher nicht gefunden wurden und demzufolge nicht im Bestimmungsschlüssel enthalten sind. Aus diesem Grund ist die determinierte Art in jedem Falle mit der Artdiagnose zu vergleichen, um Fehlbestimmungen auszuschließen. Die Aussagen über die Verbreitung der Arten beziehen sich auf die Ostsee bis einschließlich Kieler Bucht; eine zoogeographische Übersicht der Arten gibt HARnIANN-SCHRÖDER (1971). Angaben über die Ökologie der Arten wurden aus der Literatur zusammengetragen. Nur in wenigen Fällen stammen diese Angaben . aus Beobachtungen in der Ostsee, so daß auch im ökologischen Verhalten Korrekturen oder Ergänzungen zu erwarten sind. Die Archianneliden konnten bei unseren Untersuchungen nicht berücksichtigt werden und sind deshalb im Bestimmungsschlüssel nicht enthalten. Im Bestimmungsteil wird der Begriff "Tentakel" für peristomiale Anhänge benutzt. ORRHAGE (1967) weist darauf hin, daß die "Tentakel" der Spionidae und verwandter Familien den Palpen der Nereidae und der Tentakelkrone der Sabellida homolog sind. Auch andere Autoren (z. B. F.WCHALD 1977) lehnen die Bezeichnung "Tentakel" ab. Wir behalten den Begriff Palpen für die Anhänge bei, die frontal oder wenig ventral arn Prostorniurn inserieren, und bezeichnen als Tentakel die Palpen, die am Hinterrand des Prostomiums beziehungsweise am Peristomium inserieren.
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Der Bestimmungsschlüssel enthält alle 117 Arten, die für die Ostsee, bis einschließlich Kieler Bucht, erwähnt wurden. Er besteht aus 2 Teilen, dem Schlüssel für die Determination der Familien und der Bestimmungstabelle der Arten. Dem Schlüssel wur~e
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4. Erklärung der Fachtermini Abdomen Hinterer Körperabschnitt bei den Familien, bei denen eine deutliche Gliederung des Körpers in verschiedene Abschnitte besteht; manchmal nur durch Wechsel der Borsten- oder Hakenanordnung angedeutet (dem Arthropodenabdomen nicht homolog) Acicula Stützborste, starke dicke Borste, die die Festigkeit des );"oto- und des Neuropodiums gewährleistet (TaL 1/3, '4 b; TaL 2/1) aciculärer Haken Starker, wenig gebogener Haken, der einer Acicula ähnelt (Taf. 7i3C) aciculärer Lappen Teil des Parapodiums, in dem sich die Acicula befindet (Taf. 25/1-5) Analcirrus Siehe Cirrus Analscheibe Siehe Pygid Analtrichter Siehe Pygicl ) Antenne Bei vielen Familien vorkommender prostomialer 'Anhang mit Sinnesfunktion, der paarig oder unpaar auftreten kann und frontal oder dorsal inseriert (Taf. 1/2) atok Stadium außerhalb der Reproduktionszeit bei Formen, bei denen während dieser Zeit Veränderungen im Habitus auftreten; siehe auch epitok aviculärer Haken Einem Vogelkopf ähnlicher Haken mit breiter Basis. Hauptzahn und Nebenzähnen (Taf. 2/3a) bajonettlormige Borste Siehe zusammengesetzte Borste biram Parapodium mit gut ausgebildetem Neuro- und XotopodiulU, mit Aciculae sowie Borsten oder Haken (Taf. 1/4) ';.. Borste Meist im Bündel, selten einzeln angeordnete chitinöse Struktur, bestehend aus 1Iarkund Rindenschicht; hat wichtige diagnostische Bedeutung; siehe-auch eiufache und , zusammengesetzte Borste (Taf. 2/2) Ceratophor Basalglied der Antenne Chevron V-förmige Kieferteile an den Seiten des ausgestülpten Rüssels der Goniadidae (Taf. 6/1) . Cirrus Faden- bis blattförmige Struktur an Peristomium, Parapodium und Pygid, siehe auch Dorsalcirrus, Tentakelcirrus und Ventralcirrus (Taf. 1/3. 4; TaL 2/1) Dorsalcirrus Faden- und blattförmige Struktur, die an der dorsalen Seite des Xotopodiums oder an uniramen Parapodien dorsal vom Xeuropodium ansetzt einfache Borste Ungegliederte Borste, die glatt, haarartig dünn (= kapillare Borste), am Ende verbreitert (= spateIförmige oder lanzettförmige Borste). gegabelt (= Gabelborste), gesäumt oder gezähnt sein kann (TaL 2/2a-g) Elytre Schuppenförmige Struktur auf der Dorsalseite der Polynoidae und Sigalionidae; den Dorsaleirren anderer Familien homolog (Taf. 3/3) . Endglied Distales Glied der zusammengesetzten Borste; siehe auch zusammengesetzte Borste epitok Modifiziertes Reproduktionsstadium bei einigen Formen; siehe auch atok (Taf.21/ i
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falcigere Borste Siehe zusammengesetzte Borste Flossensaum Bei den Tomopteridae auftretende lappenartige Verbreiterung der Parapodien Gabelborste Siehe einfache Borste gesäumte Borste Siehe einfache Borste :. Haken Besondere borstenartige Struktur, die entweder kurz und kammförmig ausgebildet oder S-förmig gebogen ist. oder einen langen Schaft hat und distal mehr oder weniger stark gekrümmt ist. Haken weisen oft einen Hauptzahn und Xebenaähne auf; of~ sitzt das distale Ende in einer häutigen Scheide (Taf. 2/3); siehe auch aviculärer Haken, aciculärer Haken, scaphaler Haken, zusammengesetzter Haken
TAFEL 1. 1 Rüssel eines Xereiden und Verteilung der Paragnathen: a von dorsal, b von ventral - 2 Syllides longocirrata: Vorderende von dorsal - 3 subbirame Parapodien: a von ](efersteinia cirrata, b von lVI-icrophthallntls aberrans - 4 birame Parapodien: a von SPio goniocephala, b von Nereis pelagica (1 nach FAUVEL 1923)
Polychaeten der Ostsee
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Hakenwulst. Hakentorus Wulstf örrnig ausgebildeter Teil des Parapodiums. der bei einigen Familien Träger der Haken ist . heterogomph Siehe zusammengesetzte Borste homogomph Siehe zusammengesetzte Borste interramaler Lappen Zwischen Noto- und Neuropodlum befindli che häutige Str.!Lktur (Taf. 33/3) • Kapillarborste Siehe einfache Borste . Karunkel Längswulst auf und hinten -dem P rostomium (= Xuchalorgan) Kieme Respirationsorgan der Polychaeten•. an nur einem oder an fast allen "Segmenten auftretend ; Form und Ausbildung vari ieren stark. die Kieme kann lang oder kurz, cirrenförmig oder unterschiedlich stark verzweigt sein lanzettf"örmige Borste Siehe ein fache Borste Makrognathen Paarige kieferartige Struktur am Eingang des Rüssels der Goniadidae Mikrognathen Kleine, kreisf örmig angeordnete chitinöse Strukturen am Eingang des Rüssels der Goniadidae Neuropod Ventraler Teil des Parapodiums (Taf. 1/4) Notopod Dorsaler Teil des Parapodiums (Tat. 1/4) Nuchalgrube, -organ, -schlitz Chemorezeptor am hinteren Rand des Prostomiums Occipitalaritenne Unpaare mediane Antenne, dorsal dem mittleren oder hinteren Teil des Prostorniums aufsitzend Operculum Deckelähnliche Struktur, die den Serpulidae zum Verschluß der Röhre dient; aus einem Radiolus entstanden Paleen Besonders starke, oft breite Borsten, die am Vorderende der Pectinariidae und . mancher Arnpharetidae auftreten (Taf. 38/1-3) _ Palpen, ::- Paarige front ale oder ..ventrale Anhänge des Prostomiums mit Sinnesfunktion oder ~ um Nahrungsenverb (Taf . 1/Z) Parag~atJ1en Kleine kegelförmige, chitinöse Strukturen auf der Außenseite des ausgestülp( t en .R üssels beieden Nereidae; Anzahl und Ano rdnung haben taxonomische Bedeutung _____ l;!- - (~,"~/1) - --"'• .. " Par ap odium :Meist in Form lateraler Fortsätze auftretende paarige segmentale Struktur, , die Träger der Borsten ist und in der Regel aus einem dorsalen (= Notopodium) und ven, tralen Ast (= Xeuropodium) besteht (= biram) ; dorsaler Ast häufig mehr oder weniger rijckgebildet; siehe auch subbiram, uniramTf'af. 1/3, 4; Tat. 2/1) Peristomium Postprostomialer Körperabschnitt, bestehend aus dem Mundsegment und meist einigen, häufig modifizierten Rumpfsegmenten (Taf. 1;2) Pinnulae Sekundäre Abzweigungen der Tentakelkrone • postsetal Hinter dem aciculären Lappen des Parapodiums befindlich (Taf. Z5/ 1 - 5) _ präsetal Vor dem acicul ären Lappen des Parapodiums befindlich (Taf . Z5/1- 5) proboscideale Organe Kleine papillöse Strukturen auf der Oberfläche des ausgestülpten Rüssels der Glyceridae Prostomium Präsegmentale K örperregion. Träger verschiedener Sinnesorgane; aus der Episphaere der Trochophora-Larve hervorgegangen (Taf. 1/Z) Pygidium Hintere, postsegmentale Region; oft Träger von Lappen und Cirren; bei den Maldanidae oft zu einer Analplatte. -scheibe oder einem -trichter umgebildet Radiolus Ein Hauptast der Tentakelkrone, von dem verschiedene Abzweigungen (Pinnulae) ausgehen (bei Sabellidae, Serpulidae, Spirorbidae) (Taf. 11/:!) Rüssel Vorderer. ausstülpbarer Te il des Verdauungsapparates vieler Polychaeten . Scaphe Flache borstenlose Kaudalregion der Pectinariidae (Taf. 11/1) scaphaler Haken Starker. mehr oder weniger gekrümmter Haken an der Basis der Scaphe (Taf . 38/1 b , 2 b) . Schaftglied Proximaler Abschnitt einer zusammengesetzen Borste spatelf'örmige Borste Siehe einfache Borste spinigere Borste Siehe zusammengesetzte Borste subaciculär Teil des Borstenbündels. der sich ventral von der Acicula befindet subbiram Parapodium mit gut ausgebildetem Neuropodium und reduziertem ~otopodium (z. B . 'nur noch dessen Acicula und wenige Borsten vorhanden) (Taf. 1/3) supraaciculär Teil des Borstenbündels. der sich dorsal von der Acicula befindet
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Polychae.t~n .der
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r"A. BICK
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Polychaeten der Ostsee
kleinerFlossen ausgebildet. mit je 1 Cirrus am oberen Rand. - Verbreitung: Kieler und )Iecklenburger Bucht (Arkona- und Borholm Becken?) . - Ökologie; Bevorzugt im Endopelos; häufig auch in 1Iischsedimenten; selektiver Substratfresser, Reproduktionszeit' nicht bekannt; toleriert mesohaline Salinitäten. Bemerkung zur Verbreitung: Siehe A.jinmarclzica.
Terebellidae
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Artacama probosctäea
i\I.-I.L)IGREl'.
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1865 (Tal. 41/2)
Länge bis 40 mm ; Thorax mit 17 Borstensegmenten ; Abdomen mit zahlreichen Segmenten; Prostomium mit kegelförmiger Verlängerung, dicht mit Papillen besetzt; Tentakel kurz; Kiemen am 2.-4. Segment, einfach, fadenförmig; Borsten ab 4., Haken ab 5. .Segment;.' Neuropodien .des Abdomens mit großen blattartigen kontraktilen Cirren. - Verbreitung: Kieler bis Mecklenburger Bucht, selten . - Ökologie: Vor allem im';jEhdopelos; ie1ek'tivef Epistratfresser; vermutlich keine Reproduktion in der . Ostsee; verfr'ägt'ine'söh;'li~e S~linitäten. •
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Polycirrus medusa GRuifE, 1850 (Taf. 41/1) ,.
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Länge maximal ~~ (einige von uns in der Mecklenburger Bucht gesammelten Tieie erreichten maximal 10 mm) ; etwa 50 Segmente, davon 10-13 [meist 12) Borstensegmenteim Thorax; K örperoberfläche mehr oder weniger deutlich gefeldert; Tentakel varüeren in der Länge :-sehr lang öder kurz und dann nur bis zum 4. Segment.reichend; das 1.-3. Segment bildet ventral eine dreieckige bis fast halbrunde Unterlippe ; dahinter 6 paarigeVentralschilder ; Notopodien ab 3. Segment mit gefiederten Borsten; Keuropodien ab 1. Abdominalsegment. - Vorkommen: Kieler bis Mecklenburger Bucht, selten. - Ökologie: Im Endopelos und Endopsammon; selektiver Substratfresser; keine Reproduktion in der Ostsee; toleriert wenigstens vorübergehend mesohaline Salinitäten.
2b
Bemerkung zur Systematik : Bei einem Vergleich von P. medusa aus der Ostsee und von Spitzbergen (~iaterial aus dem Museum für ~aturkunde in Berlin) konnten einige Unterschiede registriert werden: Der allgemeinen Regel folgend sind die Ostseetiere wesentlich kleiner. die sekundäre Ringelung und Felderung auf dem Thorax ist kaum zu erkennen, und die Tentakel sind kurz und nicht zahlreich. Nephridialpapillen konnten bei den Ostseetieren nicht festgestellt werden. Die von uns gezeichneten Haken unterscheiden sich in der Strukturierung der Basis von den Angaben bei HARnBsN-ScHRÖDER (1971) . BA:llSE (1980) weist darauf hin. daß die Merkmale und ihre Variabilität bei den Polyoirrus-Ksxet: ungenügend untersucht sind. Bemerkung zur Verbreitung : Unser Erstnachweis dieser Art für die Mecklenburger Bucht (in 24 111 Tiefe) zeigt, daß sie wenigstens vorübergehend in mesohaline Bereiche eindringt.
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Nieolea zostericola (OERSTED, 1844) (Taf. 42/1)
Länge bis 20 mm; bis etwa 45 Segmente; Prostomium mit zahlreichen Augenflecken ; Tentakel lang, zahlreich; Nephridialpapillen am 3., 6. und 7. Segment, die arn 6. und 7. Segment bei adulten 1Iännchen besonders lang; Kiemen auf dem 2. und 3. Segment. verzweigt. die vordere viel größer. mit geringeltem Stamm; Thora." mit 15 deutlich sichtbaren Ventralschildern; schmal gesäumte Borsten ab 4., Haken ab 5. Segment. -
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T!\FEL 4 1 1 Potycirrus medusa: a Vorderende von ventral, b Abdominalhaken. c~topod • dorsal'd Thoraxborste - 2 Artacama proboscidea: a Vorderende von lateral, b omen ~~~ laterai _ 3 Amphitrite cirrata : a Vorderende von lateral, b Hinterende von lateral
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Polychaeten der Ostsee
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Verbreitung: Kieler.und :'tlecklenburger Bucht, bis Bornholm Becken. _ Ökologie: In Röhren auf sandigen und schlickigen Substraten; selektiver Epistratfresser; Reproduktionszeit im Frühjahr; toleriert mesohaline Salinitäten. Amphitrite cirrata O. F . MÜLLER, 1771 (Ta!. 'll/3)
Länge bis 40 mm ; etwa 80 Segmente. davon 17 Borstensegmente im Thorax; Nephridialpapillen am 3. Segment = 2. Kiemensegment und 6.-11. Segment zwischen Noto- und Neuropodium befindlich; Thorax mit 12 Ventralschildern; Borsten gesäumt, distal fein .gezähnt . - Vorkommen: Kieler Bucht, bis Arkona Becken? - Ökologie: Vor allem im Endopelos, auch in :\Iischsedimenten; selektiver Epistratfresser ; Reproduktionszeit unbekannt; toleriert mesohaline Salzgehalte. Neoamphitritejigulus (DALYELL, 1853) (Syn.: Amphitrit« jigulus) [Taf. 10/3. 42/2)
Länge bis 70 mm ; etwa 110 Segmente, davon 24 thorakale Borstensegmente; am 2. und 3· Segment große Seitenlappen. am 4. Segment kleinere, Nephridialpapille vom 3. bis zum 19. Segment (manchmal nur an einigen vorderen Segmenten deutlich sichtbar); Kiemen am 2.-4. Segment, verzweigt ; vordere Kieme deutlich größer als die folgenden; Borsten ab 4. Segment. gesäumt und distal deutlich gezähnt; Haken ab 5. Segment. Vorkommen: Kieler Bucht bis ArkonaBecken. - Ökologie : Im Endo-oderEpipelos; selektiver Epistratlresser; Reproduktionszeit nicht bekannt; toleriert mesohaline Salzgehalte. Trichobranchidae Terebetlides stroerni M. SARS, 1835 (Tal. 10/1)
Länge in der Kieler Bucht bis 50 rnm , im Arkona Becken bis 30 mm ; etwa 55 Segmente; Tentakel kurz, zahlreich; Vorderrand der ersten Segmente ventral vorspringend; Nephridialpapillen am 3., 6. und 7. Segment, oft nur die des 3. Segmentes deutlich erkennbar; 3. Segment mit 1 unpaaren Kieme, diese 4lappig auf dickem Stamm (die 4 Lappen erscheinen infolge der dichten Lagerung der Kiemenlamellen geringelt); Borsten ab 3. Segment ; Haken ab 8. Segment. - Verbr ej tung: Kieler Bucht bis Finnischer Meerbusen, .Alands-Inseln. - Ökologie: Besiedelt vor allem schlickige Substrate; selektiver Epistratfresser; Reproduktionszeit im Frühjahr; toleriert oligohaline Salinitäten.
TAFEL -+:\. 1 N ieolea zostericola : Vorderende von la teral - 2 N eoampltitrite jigu lus: Vorderende von lat eral - 3 P oma toceros tr iqueter : Vorderende schräg von vent ral
Bemerkung zur Verbreitung: Die Art ist bis weit in die eigentliche Ostsee verbreitet. BO:-lsDORFF (198 1) fand sie bei den Alands-Inseln in 10 m Tiefe. Von der Nordsee zur Ostsee ist eine schwache Brackwassersubmergenz zu beobachten. In den t ieferen Regionen des Arkona Beckens ist die Art zahlreicher als in der Mecklenburger Bucht . Nach HARTMA~N SCHRÖDER (1971) toleriert sie Salinitäten bis in den oligohalinen Bereich (bis 3%0). Ordnung Sabellida Sabellidae Manayunkia aestuarlna (BoURNE, 1863) (Ta!. 43/1)
Länge bis 4 mm ; Tentakelkrone nicht stark verzweigt; ventral 2 palpenähnliche Filamente; Notopodien im Thorax mit 4 bis 7 (meist 5-6) langen, gesäumten Borsten und
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Polychaeten der Ostsee Pi
1-4 (meist 2-3) kurzen spatelförmigen Borsten; thorakale Neuropodien mit 4-8 langen gebogenen Haken mit kleinen Zähnchen über dem Hauptzahn. Notopodien im Abdomen mit unterschiedlicher Anzahl von langschäftigen Haken: 1. Segment mit 15 bis 23 (meist 18-20). 2. Segment mit 14-22 (meist 15-17) und 3. Segment mit 8-15 (meist 1'1-13) je Notopod; abdominale' Neuropodien mit unterschiedlicher Anzahl schmal gesäumter Borsten : 1. Segment mit 3 bis 7 (meist 5), 2 . Segment mit 3 bis 6 (meist 4) und 3. Segment mit 2 je Neuropod ; Pygid spitz kegelförmig. - Verbreitung : Kieler Bucht bis .Alands-Inseln, \"01' allem in Flußmündungen, Kanälen, inneren Küstengewässern und lenitischen Gebieten. - Ökologie: Vor allem im Endopelos : Suspensionsfresser; Reproduktionszeit im Frühjahr; genuine Brackwasserart.
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Bemerkung zur Systematik: Beim Vergleich der Borsten- und Hakenausstattung dieser Art mit friher gemachten Beobachtungen wurden Abweichungen registriert. So fanden IÜRLlXG (1~33 ). \VESENBERG-LuND (1941) und HARnIAN N-SCIlRÖOER (1971) an den Thorax-
segmenten 3-4 Haken. Wir stellten an unserem Material aus der l\Iecklenburger Bucht 4-8 Haken fest. Weitere Unterschiede verzeichneten wir bei den Abdominalhaken. KARLING (1933) fand 4-8 Haken, während WESENBERG-LuND (1941) und HARTMANN-ScHRöDER (1971) 8-12 Haken angeben (12 Haken am 1. und 8 Haken am 3. Abdominalsegment)·. An unserem Material fanden wir das 1. Segment mit 15-23, das 2. Segment mit 14-22 und das 3. Segment mit 8-15 Haken. 'Weitere Untersuchungen müssen zeigen, in welchemUmfang die Anzahl der Thorax- und Abdominalhaken variiert und in welchem Umfange signüikante Untersenieee zwischen Exemplaren verschiedener Gebiete auftreten.
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Fabriciola baltica FRIE.?RICH, 1940 (Taf. 43/3)
Länge bis 2,5 mm ; Tentakelkrone stark verzweigt, ventral mit .2 palpenähnlichen Filamenten; Thorax-Notepodien mit 2 spatelförmigen Borsten sowie 2-41i!-ngeren, gesäumten Haarborsten; Thorax-Neuropodien mit 2-3 langen gebogenen Haken, subdistal mit Lamelle ; abdominale Notopodien mit 12-15 Haken mit geradem Schaft und 6-7 untereinander gleichen Zähnen pro Längsreihe; abdominale Neuropodien mit je einer langen, schmal gesäumten Borste. - Verbreitung : Nord-Ostsee-Kanal, Kieler Bucht, schwedische Küste bis Alands-Inseln. - Ökolog ie: Auf Sand und sandigem Schlick; Suspensionsfresser; Reproduktion im Sommer; bislang nur in mesohalinen Bereichen gefunden.
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Bemerkung zur Verbreitung : BONSDORFF (1981) fand diese Art bei den Alands-Inseln . Er vermutet, daß sich diese Art entlang der schwedischen Küste ausgebreitet hat, da F. baltica in Finnland bisher nicht gefunden wurde. Fabricia sabella
(EHRE~BERG, 1836)
(Taf. 43/2)
Länge bis 5 mm ; Tentakelkrone stark verzweigt; ohne palpenähnliche Filamente ; 1. Notopod am Thorax mi r 4-6 längeren und 2-3 kürzeren gesäumten Borsten ; übrige Notop odien am Thorax mit 5-7 längeren gesäumten und 2 spateHörmigen BorstenfNeuropodien .am Thorax mit 7-12 leicht gebogenen langschäftigen Haken mit Hauptzahn und Nebenzähnen; Neuropodien am Abdomen mit 1-2 langen und 2 kürzeren Borsten; Notepodien mit etwa 20-30 langschäftigen Haken mit 8 bis 9 Zähnchen pro Längsreihe. - Vorkommen : Kieler Bucht bis Alands-Inseln; in lenitisehen Bere.chen, häufig in, Flußmündungen und inneren Küste?gewässem. - Ökologie: Vor: allem im Epiphytal und Epilithion anzutreffen; häufig im Pfahlbewuchs ; Suspensionsfresser ; 'R eproduktion im Frühjahr ; euryhaline Form, die bis in den oligohalinen Bereich des Brackwassers eindringt.
T AFEL 43 1 Manayunkia aestuarina: a Gesamtansicht von dorsal, b T~ora."haken, c, d Thoraxborsten, e Abdorninalhaken - 2 Fabricia sabella: ~ Gesamtanslch~ von ventral. b Thoraxhaken c spatelförmige Borste des Thorax, d Abdommalhaken, e gesaumte Thoraxborste _ 3 Fabnciola baltica: a Vorderende von dorsal, b, c gesäumte Borste des Thorax, d Tho raxhaken, e Abdominalhaken - 4 Potamilla renitormis: a Vorderende von dorsal , b Vorderende von ventral, CTeil eines mittleren Radiolus (3 nach FRIEDRICH 194°) 7
MitL zool. Mus. Ber!. 61 ('9 85) •
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Polychaeten der Ostsee
A. B 1ltK &. F. ~SSE~CK
pOllJmllla rentforrnts (0. F. MCLLER. 1771) (T~f. -st..) ~ .'4 {, !'-.~ " Länge bis 120 mrn, in der Ostseevermutlich bedeutend kleiner; maxim 3Ö;; Se'j;n~nte t ' Thorax mit 10 (7-14) Borstensegmenten ; einige Tentakel mit Längsrl' ~en zusammengesetzter Augen ; Thoraxborsten lang und schmal gesäumt sowie ku. - und spatelförmig; Thoraxhaken avikulär, mit langer Basis; abdominale Borsten'vbreit gesäumt. S7förmig; abdominale Haken avikulär. - VeJ-breitung: Kieler BU': ht, selten. .:.... Ökologie: Besiedelt fast .allejSubstrate; Suspensionsfresser; keine Re9roduktion in der Ostsee; toleriert polyhaline Salzkonzentrationen. I Laonome kröyeri
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(Taf. H/3)
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Länge bis 30'mm; 8-1Z Thoraxsegmente; zah!rci.;ire' Abdominalsegmente ; Thoraxborsten lang und gesäumt sowie kurz und spa!etförmig; Thorax- und Abdominalhaken avikulär; Abdominalborsten breit gesäumt. -i Vorkommen: Kieler und Mecklenburger Bucht. - Ökologie : Am häufigsten auf !;:mdigem Schlick anzutreffen. auf reinem Schlick nicht selten; S~spet1fionsfresser; Reproduktionszeit unbekannt; toleriert mesohaline Salinitäten.~' \ I
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Chane inJundibuliJormis KRÖYER. 1865 (T if. 44/2)
, Länge bis 120 mm, in der ' Ostsee vermu"lich viel kleiner; 8 thorakale und zahlreiche abdominale Borstensegmente; Tentakel äurch eine sehr hohe Membran miteinander verbunden; Ventralschilder undeutlich; , Thorax: Borsten lang. schmal gesäumt, und kurz spatelförmig sowie geknickt; Hak.~ gebogen und langschäftig; Abdomen:..~rsten , 'lang, schmal gesäumt und geknickt. lie Haken mit breiter Basis. - Vorkommen: Ein Fund südlich des öresundes in dän~hen Gewässern. -'- Ökologie:'Keine Substrit~il;; bevoriugung erkennbar; Suspensionsulesser; keine Reproduktion in 'der Ostsee; ver': ' trägt vortlbergehend mesohaline Salirtltliten. ' . • : ,! '".,. ,
H/1) ' l ~"..f\ ·"", ff. ·'H i t' I ' Länge bisd3~ m.m:~payon 7 mm Tentakelkrone; bis 35 Segmente. davon 8 thorakale; Tentakel d.~ine.hobe Membran miteinander verbunden; Ventralschilder deutlich 2ringlig; ThoJU: Borsten lang und .schm al gesäumt und kurz spatelförmig; Haken lang, gebQ&en. mit kleinen Zähnche~über dem Hauptzahn ; Abdomen: Borsten schmal '''':'!A:. -:-.jq- gesäumt, die Haken mit runder Basis. Hauptzahn und etwa 7 Nebenzähnen. - Vor,.;, kommen: Kieler Bucht bis Arkana See. ~ ökologie: Auf schlickigen Substraten ',ßi atreffen, nie auf reinem 'Sand ; Suspensionsfresser; "Reproduktionszeit unbekannt; toleriert mesohaline Salinitäten. ' ,.: :,\,. . ~(' . ..
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SerPulidae
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Pomatocero$ srtqueter (LINd. 17s8UT af;' ~2"3) ,Länge bis 23 mm; etwa 70 Borstensegme~perculum flach. mit .3 Dornen oder distal konisch; Thorax: Borsten leicht ge\)(;gen und schmal gesäumt, die Haken trapezoid
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Bemerkung zur Verbreitung: LÖWE ~ hat diese Art im Arkona Becken nachgewiesen.
In der Kieler und Mecklenburger Bucht is~\1e auf-s'chlickigen Substraten häufig zu registrieren, AlIert
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Für viele kritische Hinweise bei der Durchsicht des Manuskriptes danken wir Herrn Dr, G. HARTWICH, Museum für Naturkunde der Humbold~iversitll.tzu Berlin. Zu Dank sind. wir Frau N. SCH:\IITZ; Rostock, für die mühevolle A~~rt~gung der Zeichnungen verpmchtet. " .:' Für die Nacbbesttmmung einiger Arten danken wir Frau Dr. G. HARnlANN-SCHRÖDER. Zoologisches Institut und Zoologisches Museum d~r: Universität Hamburg.' " "
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10. Literatur TAFEL 45. 1 Spirorbis granulatus: a RÖhre. b Borste des 1. Segmentes - 2 S. sPi;OYbis: a Röhre, b Borste des 1. Segmentes - 3 J anua pagensleclleri: a Röhre. b Operculurn, c Borste des 1. Segmentes. d Borste des 3. Segmentes - 4 Desiospira spirillum : Borste des 1. Segmentes (1 b, 2 b, 3, .. nach FRIEDRICH 1938) . ...."'"
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A.-B., ]. LASSJG & H. SA~DLER (1977): Community structures 01 soft-bottom macrofauna in different parts of the Baltic~,ln: I
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Report "Arbeitsschlüssel zur Bestimmung der Polychaeten der Ostsee "