Wahlen stehen derzeit im Zeichen von Politikverachtung, artikuliert auf der Straße und im Internet von „Bürgern in Wut“ und von einer Bewegung, die mit antimodernen Parolen Stimmung macht. Die Erfolge rechter Demagogen verstören und machen ratlos. Argumente sind fruchtlos, weil Wutbürger nach anderen Regeln agieren als denen der Vernunft. Die Grundwerte unserer Demokratie – Liberalität, Toleranz, Kompromissbereitschaft in einer offenen Gesellschaft – werden verachtet: Das ist aber das eigentliche Programm der neuen Bewegungen, die auf grundsätzlichen Dissens, auf unbedingte Polarisierung, auf die Verletzung von Regeln fixiert sind. Rechtspopulisten fordern mehr plebiszitäre Partizipation, verharren aber in der Ablehnung der Strukturen der parlamentarischen Demokratie. Sie sind von Feindbildern gesteuert und von Hass gegen „Fremde“ getrieben. Empörung allein hilft wenig. Wirksame Gegenstrategien können Politik und Gesellschaft nur entwickeln, wenn Inhalte und Formen rechter Diskurse offengelegt werden.
ISBN: 978-3-86331-301-2
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Wolfgang Benz (Hrsg.)
Fremden Feinde und Wut bürger
Verliert
die demokratische Gesellschaft
ihre Mitte?
9 783863 313012
14.06.2016 14:54:24
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Report "Als wir noch Wir waren. Die \"homogene\" Nation des Rechtspopulismus und der Neuen Rechten in Deutschland "